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etienneone

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Um sich Klarheit darüber zu verschaffen, was derzeit bei Eintracht Frankfurt geschieht, muss man sich vergegenwärtigen, was in den letzten eineinhalb Jahren passiert ist.

Mitte 2014: Der neue Trainer Schaaf sieht sich einer schwierigen Situation gegenüber. Die Mannschaft befindet sich nach einer sehr guten Halbsaison 2013 und den ebenfalls sehr guten EL-Auftritten unter Veh in einem klaren Abwärtstrend. Verschärft wird die Situation durch die Abgänge von Jung, Rode, Schwegler, Joselu, allesamt Stammspieler, resp. Leistungsträger.

Schaaf schätzt die Situation richtig ein und weiß, dass sich mit diesem geschwächten Kader nur mit Aktivierung aller Kräfte und voller Konzentration ein halbwegs ordentliches Ergebnis erreichen lässt. Also gibt er von Anfang an Vollgas, übt auch Druck auf die Mannschaft aus.
Seine taktischen Ideen rühren ebenfalls aus dieser eher pessimistischen Ausgangssituation: Viel Möglichkeiten zum Ballbesitz und Kombinieren sieht er nicht; also verordnet er das schnelle Spiel durchs Mittelfeld direkt in die Spitzen und installiert Hasebe als Initiator; gleichzeitig beordert er Meier weiter nach vorne.
Diese Mar.schroute hält er eisern durch, nimmt aber gleichzeitig die Forderung der Mannschaft nach früherem Pressing auf. Es gelingt ihm immer wieder, nach Rückschlägen zurückzukommen. Die Defensiv- und Auswärtsschwäche wird zwar über die ganze Saison nicht wirklich behoben, dagegen stehen aber eine glänzende Heimserie sowie viele erzielten Tore. Aus Chandler macht er einen brauchbaren RV, aus Hasebe einen wirklich taktgebenden Mittelfeldspieler, Stendera wird zum Stammspieler, Kittel zeigt sich stark verbessert. Meier und Aigner spielen in der Form ihres Lebens, auch wenn Aigner Formschwankungen aufweist. Am Ende gelingt es ihm sogar, trotz der Verletzung von Meier das alljährliche Austrudeln zu verhindern und die Saison allen Unkenrufen zu Saisonbeginn zum Trotz mit 43 Punkten und dem 9. Platz ordentlich zu beenden.

Was dann passierte, wissen wir alle, resp. wissen es eben nicht. Soll hier aber keine Rolle spielen. Fest steht, dass Schaaf ging und Veh als Nachfolger installiert wurde.

Das Verhängnis begann mit einer vollkommenen Fehleinschätzung der Situation. Man ging von Platz 9 aus, die Schaaf erreicht hatte, rechnete scheinbar gute Einkäufe von BH dazu (Castaignos, Reinartz, Abraham und als Perspektive Gacinovic, immerhin U-20-Weltmeister) und rechnete hoch: EL in Reichweite. Entsprechend das Medienecho („Die Saison wird besser als im Vorjahr!“ FR) sowie auch Vehs Einschätzung („die Perspektiven bei der Eintracht haben sich entscheidend verbessert“).

Der fatale Irrtum: Schaaf hatte Platz 9 nur mit äußerster Anstrengung erreicht, mit großem Einsatz, mit viel Disziplin und noch mehr Arbeit. Das sah niemand und wollte auch niemand sehen. Man hörte von Unzufriedenheit in der Mannschaft, ging sodann von Platz 9 aus, rechnete die Neuzugänge hinzu sowie das bessere Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer. Und frohlockte. Vergaß dabei ganz, dass vor jedem Erfolg erst einmal die brutale Arbeit steht. Und das bei Eintracht Frankfurt und diesem Kader ganz besonders.

Die zweite Fehleinschätzung folgte auf dem Fuß: Veh hielt die Mannschaft für spielerisch, technisch und taktisch gut genug, Ballbesitz- und Kombinationsfußball spielen zu lassen. Ein weiterer fataler Irrtum, der sich nur noch dadurch steigern ließ, dass er im Laufe der Saison System und Taktik immer wieder veränderte und der Mannschaft weder durch einschleifendes Training noch durch Systemtreue die Chance gab, seine Vorstellung umzusetzen.

Dadurch kam die Spirale des Misserfolgs in Gang. Verunsicherte Spieler verloren Form und Selbstvertrauen. Der Trainer hätte bedingungslose Einsatzbereitschaft im Training wie auf dem Platz einfordern müssen, um die Spieler an ihre Leistungsgrenzen zu führen, lebte dies aber nicht vor, sondern betätigte sich als das, was er am besten kann: Menschenfängertum, gute Stimmung, Optimismus, Hoffnung. Im engen Leistungsgefüge der Bundesliga hat so etwas Folgen: Teams, die ihre Leistungsgrenze nicht erreichen, werden durchgereicht und verlieren Spiele, Spieler verlieren ihre Form und der Rest passiert dann im Kopf. Als sich der Trend deutlich nach unten bewegte, reagierte Veh mit verschärftem Training, ließ die Zügel nach Hoffenheim schnell aber wieder schleifen, nutzte nicht einmal das Länderspielwochenende, um das kleine Pflänzchen der Trendumkehr wachsen und gedeihen zu lassen. Dazu agierte er panisch, z. B. mit Ignjovski auf LA. Den Schalter umzulegen schaffte er damit nicht.

Die fatalen Fehleinschätzungen der sportlich Verantwortlichen, die mit den Zweifeln an Schaaf und dem Glauben, ein harmonisches Mannschafts-Trainer-Verhältnis wäre das höchste Gut eines Bundesligavereins begannen, nahmen bei Veh ihre Fortsetzung. Dabei lehrt uns die (Fußball-)Geschichte, dass Erfolg immer seine Gründe hat – in der Regel entweder in Genialität oder aber in harter, nicht nachlassender Anstrengung und Arbeit.

Sorry für so viel Text.
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Ich bin 100% deiner Meinung. Und DAS will was heißen

Bleibt nur zu klären: Kann man den Abstieg noch verhindern?
Antwort: Theoretisch ja, sind ja noch genug Spiele.
Realistisch: Ich denke dass man wirklich, wahrhaftig und ganz ehrlich einkalkulieren muss, dass wir dieses Jahr nicht mit einem blauen Auge davon kommen.
Weder wird man sich von Veh trennen ("Wir haben alles nur kein Trainerproblem&quot, noch wird der Trainer zurücktreten. Und selbst wenn, den Trainer, der das wieder repariert, was gerade kaputt ist, den musst du erst mal finden/bekommen.

Es bleibt tatsächlich nur Hoffnung. Ein paar Glücksgriffe auf dem Transfermarkt und ein paar ergaunerte Punkte hier und da. Es wird brutal schwer.

Es wäre dann übrigens der dritte Abstieg unter Bruchhagen.
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Der Verein spielt und entwickelt sich, wie es seit Jahren eben das Credo ist: Mutlos.

Überraschend ist das alles nicht. Ein Verein von oben bis unten durchzogen von biederem Mittelmaß und Geklüngel.

Eigentlich könnte ein Abstieg wunder wirken. Ein paar Jahre zweite Liga, einfach mal ordentlich aussortieren. Leiter hat sich gerade eine neue Spitze gebildet, die man so schnell nicht mehr los wird.

Der Trend geht zum Zweitverein...
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Am geilsten sind Aussagen wie die von Fischer "Die Mannschaft und der Trainer haben ein absolut gutes Verhältnis".
Ja nun... das bezweifelt ja auch keiner. Warum sollte ein Spieler auch was gegen Menschenfänger, Kumpeltyp und Wohlfühloase haben.
Aber wo steht denn, dass das gleichbedeutend ist, mit einem "guten" Trainer der die richtigen Entscheidungen trifft und ein Konzept hat?
Da fragt wie immer kein Journalist nach. Mannschaft mag Trainer = Richtiger Trainer.

Wieder was gelernt.
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Jetzt kann uns nur noch Neururer helfen!
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Der Reinartz ist so schlecht, dass kann eigentlich nicht mit rechten Dingen zugehen...
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Die Darmstädter sind unfassbar theatralisch. Nervt ein bisschen...
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Gacinovic raus?
Und den nächsten Jungen demoralisiert. Das kann er muss ich schon sagen.

Was war das Problem? Zu schnell?
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Also auch in Sachen Jacken scheint Eintracht bei Veh und Fischer zu herrschen...
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Wenn wir das heute verlieren dann muss veh einfach entlassen werden
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eintrachtffm90 schrieb:

Wenn wir das heute verlieren dann muss veh einfach entlassen werden

dream on.
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Hatten wir schon ne Torchance?
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Sport1
http://www.sport1.de/internationaler-fussball/sueper-lig/2015/12/sueper-lig-galatasaray-fordert-offenbar-drei-millionen-fuer-kevin-grosskreutz?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter

Süper Lig: Galatasaray fordert offenbar drei Millionen für Kevin Großkreutz - Gala verlangt Millionen für Großkreutz

Laut Hürriyet habe Gala Großkreutz bereits 740.000 Euro an Lohn, 185.000 Euro Miete für ein Luxus-Appartement in der Bosporus-Metropole sowie Flüge in die Heimat gezahlt. Insgesamt seien so die geforderten drei Millionen Euro zustande gekommen.

Muss ja ne Mega Bude sein, bei einer Miete von 185Tsd€ für gut 4 Monate.
Naja, sind mal wieder die Türkischen Medien.
3Mio€ wird keiner zahlen, da haben sich die Istanbuler einfach verpokert und sind auch selber Schuld dass sie ihn da zu spät transferiert haben.
Am Ende können sie froh sein, wenn es die Ablöse gibt und dazu einen Teil des Gehaltes, vieleicht bezahlt da auch Großkreutz selber was aus eigener Tasche.
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Angeblich ist Leverkusen an ihm dran. Die würden vermutlich auch die 3Mio zahlen...
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Wie ich gerade bei Sky gelesen habe, ist unser Präsident schwer begeistert von Horst Heldt. Heldt hört ja bekanntlich bei S06 auf. Könnte mit der Komponente Veh passen. Noch mehr Rotweinliebhaber die dann zusammen arbeiten würden. Fände das eher suboptimal, da ich von Heldts Transferpolitik nicht begeistert bin, auch wenn er mal ein Adler war, brauchen wir was innovativeres.
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Ich finde Heldt eigentlich nicht sooo schlecht. Auch wenn er nicht viel gerissen hat auf Schalke. Seine Transfers waren Licht und Schatten. Aber in Kombination mit Veh wird mir Angst und Bange...
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Der kann ja das Kicken nicht verlernt haben. Würde den sofort nehmen und das Risiko eingehen.
Aber ich hätte ja auch Lincoln geholt...
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Hyundaii30 schrieb:

Wäre ein guter Transfer, der super zu uns passen würde.
Keine Ahnung, ob er finanziell machbar ist.

Ja, wäre ein guter Transfer, wenn er nicht gerade in die Türkei gewechselt wäre...
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etienneone schrieb:

Ja, wäre ein guter Transfer, wenn er nicht gerade in die Türkei gewechselt wäre...

Oh. I see. Er will wohl schon wieder zurück. Grund: Heimweh.
Naja...
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In Schalke wird jetzt Renato Augusto ins Gespräch gebracht.. den hab ich mir hier auch schon gewünscht!
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Wäre ein guter Transfer, der super zu uns passen würde.
Keine Ahnung, ob er finanziell machbar ist.
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Hyundaii30 schrieb:

Wäre ein guter Transfer, der super zu uns passen würde.
Keine Ahnung, ob er finanziell machbar ist.

Ja, wäre ein guter Transfer, wenn er nicht gerade in die Türkei gewechselt wäre...
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Ohne es wirklich zu wissen, habe ich bei BH seit jeher das Gefühl, dass er eigentlich nur für ausführende Arbeiten bei der Eintracht zuständig ist. Der soll schön die Berater nerven, die Verträge verhandeln (wo er auch strikte Vorgaben hat) etc.
Dass er wirklich selber Ideen umsetzen kann/darf glaub ich nicht. Der wird von Veh, Holz, HB und co schon klar gesagt bekommen, was zu tun ist. Vielleicht "darf" er ab und zu mal einen Spieler vorschlagen...
Beweisen kann ich das natürlich nicht.
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Zicolov schrieb:  


Tobitor schrieb:
Außerdem sehe ich nach wie vor nichts von einem spielerischen oder gar offensivem Konzept bei der SGE. Eher lässt Veh, der ja angeblich für offensiven Fußball steht, defensiv, destruktiv und vor allem mutlos spielen.


Das Offensivkonzept hatte Veh ja, aber das kriegt die Mannschaft mit den Spielern nicht stabil auf den Platz, das wurde ja versucht. Gegen Bayern spielte man destruktiv, ja. Aber das war auch angebracht und de facto auch zielführend und hat einen Punkt gebracht. AV würde sicher auch gern lieber offensiver spielen, aber wir haben ja gesehen was uns das defensiv gebracht hat.

Mäh, sorry die Laufwege stimmen nicht, die Zuteilung ist oft eine Katastrophe, die Spieler kommen mit brauner Soße in der Hose auf den Platz, das Defensivkonzept besteht aus hinterherrennen, das Offensivkonzept basierte auf "Lucky Punch"

Im Spiel gibt es keine Struktur, keine tiefer gehende Taktik, nix.

Im Vergleich zum, Vorjahr haben wir uns drei Schritte zurück entwickelt.
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SemperFi schrieb:

Im Vergleich zum, Vorjahr haben wir uns drei Schritte zurück entwickelt.

Muss man leider so sagen. Und DAS will was heißen...
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Man hat heute so einiges gelernt.

Ohne Meier läuft's besser.
Die Mannschaft muss gereizt werden, damit sie top Leistungen bringt.
Gacinovic war evtl. doch kein Fehlkauf.
Der Trainer hingegen schon.
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Wer ernsthaft den Fehler beim Schiri sucht, hat wirklich gar nix begriffen.
1. Gelbe Karte: Arm im Gesicht vom Gegner
2. Gelbe Karte: Taktisches Faul

Die Gegentore einfach nur unfassbares Unvermögen. Insgesamt ein Auftritt wie unter Skibbe. Nicht der Erste.

Es lebe die Männerfreundschaft und der Schulterschluss mit der FR.
Egal 2. Liga ist sogar ganz geil zur Zeit.