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gereizt

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Diesmal wage ich mich sehr weit in die Vergangenheit, zerhacke zudem nicht meine Spielberichte, sondern die von Kid. Lest sie einfach im Original (klickt auf das Ergebnis) im und lasst euch zurückversetzen in die Zeit der Spiegel-Affäre, Watergate-Nachwehen, dem Rücktritt von Willy Brandt als Kanzler, ABBA als Sieger des Grand Prix d’Eurovision, dem Sommerhit „Theo wir fahr’n nach Lodz“ von der Vicky und, na klar, dem 2. WM-Titel für Deutschland...:


Vorbereitung 1974 – Von Medizinbällen und 2 Weltmeistern

„Es ist leicht, sich gegen lebende Litfaß-Säulen auszusprechen, aber nachdem der DFB seinen Segen gegeben hat, sollte man nicht päpstlicher sein als der Papst." Sagt Präsident von Thümen. Was mit einem (Jägermeister-)Hirsch in Braunschweig verschämt begann, ist nun Usus in der Liga und die Eintracht macht mit für 300.000 Mark: Remington steht nun unter dem Adler auf der Brust. Ach ja, wir sind seit 8 Tagen Weltmeister, das umgebaute Waldstadion erstrahlt in neuem Glanze und unsere WM-Helden heißen Grabowski und Hölzenbein:

15. - 21 Juli 1974
Trainingsbeginn für den Tabellenvierten der Vorsaison, es geht ins Trainingslager nach Oberreifenberg. Ohne die Abgänge Kliemann (Hertha), Parits (Granada) und Krauth (Pirmasens), dafür aber mit den Neuzugängen Bernd “Jason“ Lorenz (Sturm, Rapid Wien) dem 18jährigen Nachwuchsstürmer Winfried Stradt (Paderborn) und für 200.000 DM Klaus Beverungen (Mittelfeld, Schalke), der in Frankfurt eine neue Chance sieht: "Wenn ich es in Frankfurt nicht schaffe, hänge ich meine Fußballschuhe an den Nagel.“

Lorenz war nur die zweitbeste Lösung, denn eigentlich wollte die Eintracht Hans Krankl verpflichten. Aber zufällig fasste der Österreichische Fußballverband fast zeitgleich den Beschluss, dass Fußballer unter 26 Jahren nicht für das Ausland freigegeben werden dürfen ...

Zurück zum Trainingsauftakt: „Das Programm dieser Woche wird den Spielern nicht ganz schmecken, denn es geht zunächst um Fitness und nicht um Spielerei am Ball. Nicht der Fußball, sondern der Medizinball wird neben Sprungseilen im Vordergrund stehen. Dazu wird es viel Gymnastik und noch mehr Waldläufe geben“, warnt Trainer Dietrich Weise seine Mannschaft vor. Glück für Deutschlands Stolz, den Grabi und den Holz - sie haben sich ihren WM-Sonderurlaub auch redlich verdient.

Ein erster Test gegen Oberursel wird mit 7:0 gewonnen und tags darauf der FV Muggensturm mit 8:1 geschlagen. Und der 19jährige Karl-Heinz Körbel deutet an, dass er die Lücke, die Funkturm Kliemann in der Abwehr hinterlassen hat, schließen kann.

22. – 31. Juli 1974
Ein Testspiel gegen Aschaffenburg wird
5:1
gewonnen, problemlos, denn der Mittelfeldstar der Viktoria, Felix Magath (ja, der Quälix!), ist nach Saarbrücken abgewandert. Einen bitteren 3:2-Sieg gibt es hingegen 2 Tage später gegen Bad Kreuznach, denn Torhüter Wienhold hat sich schwer verletzt und kann zu Saisonbeginn, und viel schlimmer, beim Pokalfinale gegen Hamburg wohl nicht antreten. Vereinsarzt Dr. Degenhart stellt die Diagnose: „Er wurde von einem Gegner mit dem Knie am Kopf getroffen und trug eine Gehirnerschütterung davon.“ Somit ist die Entscheidung zwischen den Torhütern zu Gunsten Dr. Kunters gefallen.

Seit Montag sind auch Grabowski und Hölzenbein wieder im Training. Und müssen sogleich zu einem ausgedehnten Waldlauf mit Co-Trainer Dieter Stinka los, der danach voll des Lobes ist: “Man sieht doch, dass Profis wissen, was sie zu tun und zu lassen haben. Beide haben im Urlaub kein Pfund angesetzt, da wird es auch nicht schwer für sie sein, sich wieder dem Trainings- und Spielrhythmus anzupassen."

Einen Tag später geht es gegen den Zweitligisten Preußen Münster. Kraus (59.), Nickel (72.) und Beverungen (75.) erzielen die Treffer beim 3:2 für die technisch toll spielenden Adler, bei denen Grabowski und Hölzenbein nur einen Tag nach ihrem persönlichen Trainingsauftakt immerhin bereits eine Halbzeit bzw. eine Stunde mitspielen. Prima auch das Tor von Kraus - der 20jährige hat sich am Ende seiner Ausbildungszeit bei der Bundeswehr einiges vorgenommen.

Missgeschick am Rande, beim offiziellen Termin für das Mannschaftsfoto fehlt Thomas Rohrbach unentschuldigt. Grosse Aufregung und der Kommentar des Gescholtenen ist kurz: “Kein Kommentar.“

1. August – 31. Juli 1974
Statt nach Istanbul gegen Fenerbahçe wird das Testspielprogramm kurzfristig geändert, es geht, beginnend auch mit „F“, gegen Fulda. Ein deutlicher 9:0-Sieg für die Eintracht, deren Weltmeister Ansprüche im Team anmelden. „Ich möchte gern ins Mittelfeld rücken", stellt Grabi klar, dass er sich aus der Rolle des Flügelspielers endgültig herausgewachsen sieht, während Hölzenbein mit Grabowskis bisherigem Posten liebäugelt: „Eines steht jedenfalls fest, Linksaußen wie in der Nationalmannschaft möchte ich nicht spielen." Dietrich Weise indes hüllt sich noch in Schweigen.

Auch das nächste Spiel gegen Weil geht mit 10:0 deutlich an die Adler, Trainer Weise zieht ein erstes Fazit zu den Neuzugängen Beverungen und Lorenz: „Beide haben in den Testspielen Können und Moral gezeigt. Ich bin mit ihnen sehr zufrieden. Bernd Lorenz ist endlich einmal ein Mann, der vor dem gegnerischen Tore hohe Flanken auch mit dem Kopf erreichen kann. Da wir bis jetzt einen solchen Mann nicht besaßen, ist er auf alle Fälle ein Gewinn.“

Dennoch gibt es keine Stammplatzgarantie: „Ich will jetzt noch keine Wunschelf nennen." Sorgen bereitet ihm hingegen noch die neuformierte Abwehr: “Zwei oder drei Gegentore bei den Vorbereitungsspielen waren geschenkt. Ich möchte, dass die Abwehr nüchtern und sachlich spielt. Es muss nicht jeder Ball „verarbeitet" werden. Manchmal ist es besser, ihn einfach nach vorn zu schlagen!"

6. August 74, der Tabellensechste der spanischen Division ist der Testspielgegner, es ist das Ablösespiel für Thomas Parits. Und es geht mächtig zur Sache auf dem Rasen, nach nur 18 Minuten muss Körbel, der seine Leistenprobleme gerade überwunden hatte, das Feld räumen, er hat einen schlimmen Tritt abbekommen. Trainer Weise verfällt jedoch nicht in Panik: „Körbels Knie ist dick. Mal sehen, was der Arzt sagt.“ Der gibt Entwarnung, kein Bänderschaden, nur ein Bluterguss.

Die durchwachsene Leistung der Eintracht lässt HSV-Trainer Kuno Klötzer, der als Zuschauer an den Riederwald gekommen ist, einen Bluff der Frankfurter vermuten: „Ich glaube, die Eintracht spielt mit verdeckten Karten.“ Dennoch gewinnen die bluffenden Adler mit 4:2 durch Tore von Müller, Lorenz und Rohrbach (2).

9. August, noch 8 Tage bis zum Pokalfinale, die Eintracht gewinnt mit 1:0[color=#0000ff „durch ein Traumtor von Beverungen"[/color], wie Trainer Weise feststellt. Auch die anderen Spieler kann der Trainer nun besser einschätzen, so den 19jährigen Körbel: „Ich möchte wetten, dass Karl-Heinz Körbel der nächste Nationalspieler der Eintracht ist.“ Auch mit Dr. Hammer ist er zufrieden: „Endlich ist er einmal verletzungsfrei - und gleich spielt er auch wieder freier. Der Nickel 74 ist ein ganz anderer als der Nickel 73.“ Aufwärts geht es auch mit Torhüter Wienhold nach seiner schweren Gehirnerschütterung: „Sogar sein Einsatz wäre möglich. Er hat am Samstag früh schon wieder wie ein Besessener trainiert. Aber Dr. Kunter besaß in der angelaufenen Saison eben schon die größere Praxis, also bleibt er unsere Nr. l.“

9. August, das letzte Testspiel vor dem Pokalfinale, es geht zum Brentanobad gegen den Amateurligisten Rot-Weiß Frankfurt. Trainer Weise gewährte vor der Partie einen trainingsfreien Tag, der unterschiedlich genutzt wurde: Hölzenbein schlief besonders lang und ging mit der Familie spazieren, Dr. Kunter kümmerte sich in seiner Praxis um fremde Zähne und Libero Gert Trinklein eröffnete am Abend sein neues Lokal, einen Pub in Sachsenhausen.

„Die Hauptsache für uns ist doch, dass niemand verletzt wurde. Wir haben zu viele Chancen vergeben. Es war ein unbefriedigendes Spiel“, sagt Dietrich Weise nach dem 3:0, schränkt aber ein, dass dies keine Generalprobe gewesen sei.

Die Saison
Beginnt mit einem Paukenschlag, eine Woche vor dem Bundesligastart geht es nach Düsseldorf. Trinklein sowie in der Nachspielzeit Hölzenbein und Kraus treffen zum 3:1-Sieg im Pokalfinale gegen den HSV. Und die Saison endet auch wieder mit einem Pokalfinale, diesmal in Hannover gegen den MSV Duisburg. Pokalsieger durch ein Tor von Körbel in der 57. Spielminute ist Eintracht Frankfurt! Hörbefehl, die Radioreportage zum Körbel-Tor in Franks eintracht-archiv: http://www.eintracht-archiv.de/1974.html#su  (auf den Lautsprecher klicken).

In der Bundesliga wird die Eintracht übrigens Dritter, hinter Hertha und dem deutschen Meister Mönchengladbach.

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Teil 1: 1999 – Geldsegen, Nummernkonten und geplatzte Hoffnungen (Beitrag 1)
Teil 2: 2002 – Kriminell Geil (Beitrag 32)
Teil 3: 1974 – Von Medizinbällen und 2 Weltmeistern (Beitrag 48)
Teil 4: 2004 – Chris-Trouble und Funkel in der Disco (folgt...)

Ach ja, zur Vorbereitung auf die 59 Meister im Museum empfehle ich folgendes: http://www.eintracht-archiv.de/1958.html , tolle Bilder, alle Spielberichte.
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Schobberobber72 schrieb:
Jedes Jahr ein Kind, jedes Jahr ein Kind, bis wir deutscher Meister sind .... *sing*    


Poetische alte Zeiten... Heute heisst es schlicht: Vögeln für 3 Punkte *und action *
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Brady schrieb:
bernie schrieb:
Zum Zeitpunkt deines Posts war der Nick bereits gelöscht. Mit PN und/oder Atombutton geht es schneller.

Wie kann man bei ner PN den AB drücken?


Einfach bei irgendeinem Beitrag das Atom drücken und uns den Namen der neuen Spamuser/in nennen, die PNs verschickt (das ging gestern schon los, den obigen Text hab ich auch erhalten...).
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Bitte beendet diese unsägliche Diskussion über WM-Fehler. NadW ist hier das Thema. Nicht Migrationshintergrund und etwaige Antipathien. Unterstellungen gegenüber anderen Spielern und Usern sind hier deplatziert.  
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Hm, ist ja interessant die Aufstellung äh... oder so... ja. Kommt mal wieder zum Thema: U21 Deutschland gegen die annern. Danke !
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Ama ist ein Vorbild und ein schlauer Kerl. Könnt sich manch einer ne Menge Scheiben abschneiden... Der haut Franz nix auf die Socke, die reden, dann kämpfen sie gemeinsam, weil Kerle. Und Typen. "Balt weg" ist Franz nicht. Und das ist gut.    
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Morrissey - Irish blood, English heart
http://www.youtube.com/watch?v=KKoS5X4SMrY
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Teil 2: Sommerpause 2002 – Lizenzkrimi und kleine Brötchen sind geiler als Sex


8. Juli 2002: „Dank all denen, die an uns geglaubt haben – Wir bleiben am Ball!“

Nur eine kurze Mitteilung von AG und Verein auf der Homepage einen Tag vor dem ersten Testspiel in Rödermark. Aber eine herrliche Botschaft für all die, die mitgekämpft, gelitten und - vielleicht erstmals in ihrem Leben - gebetet haben.

Rückblende: Lodder wurde durch Protestaktionen der Fans verhindert, Willi Reimann ist seit 2. Juni Trainer. Dann der Kampf um das nötige Geld, in letzter Sekunde können die Lizenzunterlagen eingereicht werden und Präsident Fischer sagt: Gottseidank – es ist vorbei und wir haben das gute Ende für uns. Der 17. Juni ist ab sofort der Tag der Frankfurter Eintracht!“

Zwei Tage später, eine Tickermeldung sorgt für Entsetzen: "Im Falle Eintracht Frankfurt Fußball AG entsprach eine der zu erbringenden Bankgarantien nicht den Anforderungen der Liga für die Erteilung der Lizenz.“ Hektik, wenigstens die Regionalligalizenz muss geschafft werden, Verhandlungen, Gespräche, Bangen bei den Fans. Neuanfang in der Kreisklasse ohne AG und altem Verein?

3. Juli 2002, 18:00 Uhr:
Pressemitteilung von Dr. Pröckl, Sparmann und Rechtsanwalt Schickhardt  “Eintracht Frankfurt wird weiterhin in der zweiten Fußball Bundesliga spielen. Das Schiedsgericht bestätigte die Rechtsauffassung von Seiten der Eintracht, dass man alle Unterlagen korrekt und rechtzeitig eingereicht hat. Somit wird Trainer Willi Reimann die Lizenzspieler Mannschaft der Eintracht am morgigen Donnerstag zur ersten Trainingseinheit für die anstehende Saison 2002/2003 bitten.“

Nur 14 Spieler im Kader, doch dann kommen David Montero von Waldhof, Dino Toppmöller aus Lautern, Sven Günther aus Schweinfurt, Henning Bürger von St. Pauli sowie die beiden brasilianischen Nachwuchsspieler Franciel Hengemühle u. Matheus Vivian von Porto Alegre.

10.07. bis 14.07.2002
Das erste Testspiel, Jones, Guié-Mien, Polen-Paule und Skela treffen beim 4:2 gegen Ober-Roden. Trainer Reimann ist aber unzufrieden: "Man hat gesehen, dass wir uns erheblich steigern müssen. Es war viel Sand im Getriebe. Wir haben uns einfach zu wenige Chancen heraus gespielt."

Kurz darauf Ungemach in Frankfurt: Engelbert Kupka, Präsident des Zweitligaabsteigers Unterhaching will das Urteil des DFB-Schiedsgerichtes nicht wahrhaben und wirft Sparmann Untreue vor. Gleichzeitig initiiert er eine außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL für den 12. Juli, bei der die Aufstockung der Zweiten Liga auf 19 Vereine - also mit Unterhaching - beschlossen werden soll. Da auch dies zu Recht scheitert, kündigt Kupka den Gang vor die Gerichte in Stuttgart und Frankfurt an.

Unbeeindruckt vom Theaterdonner des Herrn Kupka testet Reimann beim Landesligisten VfB Aßlar. Mit dabei, jedoch noch nicht spielberechtigt, ist Jens Keller (bisher 1. FC Köln), der eine Tag zuvor für 2 Jahre verpflichtet wurde. Die Eintracht gewinnt 4:1durch Tore von Weißenfeldt, Kryszalowicz , Streit und Diakité. Reimann aber hadert: “Ich hätte mir gewünscht, dass wir uns mit ein paar Toren mehr auch mehr Sicherheit geholt hätten. Aber die Mannschaft befindet sich noch in der Entwicklung. Ich werde auch weiterhin hart mit der Mannschaft trainieren."

15.07. bis 20.07.2002
Rechtsanwalt Schickhardt ist erbost: „Das hat es noch nie gegeben, die SpVgg Unterhaching und deren Präsident Engelbert Kupka sind die Totengräber des Fußballs. Es ist unglaublich, was Unterhaching ohne Rücksicht auf die Wahrheit alles behauptet. Das ist alles dreist und frei erfunden." Im Hintergrund rumort es, per Anordnung des OLG Frankfurt war es der DFL nicht gestattet worden, der Eintracht die Lizenz zu erteilen.

16. Juli, große Erleichterung: Das OLG Stuttgart hat den Antrag von Unterhaching in allen Punkten abgelehnt und Kupka feuert gegen den DFB: "Das Schiedsgerichtsverfahren gipfelte in einem Betrugsprozess. Die Konsequenz ist: Wer vor dem Schiedsgericht durch Falschaussage die Lizenz erhält, dem ist juristisch nicht beizukommen."
17. Juli: Das OLG Frankfurt lehnt den Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die DFL ab. Die Lizenz kommt am nächsten Tag per Telefax, die Eintracht bleibt in Liga 2 und Haching darf Regionalliga spielen!! Gleichzeitig testet die Eintracht in Erzhausen, erstmals mit Jens Keller   und verhindert bei Regen und Matsch eine Blamage, Guié-Mien und Paule treffen zum 2:0.
20. Juli: Die Eintracht siegt in Hagenau vor 3000 Zuschauern gegen Racing Strassbourg mit 3:2 durch Tore von Guié-Mien (2) und Kryszalowicz. Reimann ist zufrieden: „In unserem ersten ernsthaften Test sind wir echt gefordert worden und haben uns ganz gut verkauft. Wir waren in temporeichen 90 Minuten sehr engagiert, ich habe gute Ansätze gesehen.“

24.07. bis 11.08.2002
24. Juli: Scheibenschiessen im Traingslager im Westerwald, Reimann testet den Gastspieler Tsoumou-Madza vom Oberligisten Neugersdorf , den er noch aus seiner Zeit bei St. Pauli kennt. Das Endergebnis, 22:0, davon 7 Tore durch, jawoll: Hengemühle! Im Hintergrund laufen Gespräche über neue Investoren, fest steht, dass Herbert Becker von der Fraport AG, dem Hauptsponsor der Eintracht, für Hans-Georg Michel in den Aufsichtsrat rücken wird.

Das Lazarett der Adler wird größer und größer. "Ich mache mir Sorgen", sagt Reimann, "eine gezielte Vorbereitung ist unter diesen Umständen nicht möglich. Wir müssen nun ganz vorsichtig agieren, damit die Spieler zum Auftakt fit sind", so Reimann, der sich auch über sein Training Gedanken gemacht hat: "Doch was kann man machen, wenn sich einer die Hand bricht oder ein anderer ohne gegnerische Einwirkung umknickt?" Gegen Walldorf gibt es ein 8:0, bei dem fast nur die zweite Garnitur kickt. Ein Testspiel wird sogar abgesagt und der letzte Test wird 8:1 gewonnen.

Neue Bescheidenheit bei der Saisoneröffnungsfeier am Riederwald, ein Budget von 15 Millionen und Sparmann und Reimann geben die Ziele vor: “Man wird sich daran gewöhnen müssen, kleinere Brötchen zu backen,“ sagt Reimann und Sparmann ergänzt: “Eintracht Frankfurt war lange genug wie ein Durchlauferhitzer. Erst ein riesiges Feuerwerk und dann ist der Ofen aus. Wir wollen den Fans einen engagierten Fußball bieten und möglichst schnell einen gesicherten Mittelplatz erreichen.“


Die Saison
Dazu reicht 1 Minute (wem das zu kurz ist, dem empfehl ich Rigobert Gs Fanhistorie in Franks eintracht-archiv ): “Jens Keller von der linken Seite wird er diese Ecke hinein bringen. Hinter diesem Tor da ist was los, da ist was los“ (Peter Sänger, HR). Keller passt die Ecke kurz zu Bürger in halblinker Position. Er flankt und die Kugel kommt hoch in den Strafraum. Tsoumou-Madza steigt hoch, auch Skela, aber Schur ist es, der das Leder mit dem Kopf trifft. Aufsetzer, Hollerieth fällt auf die Knie, versucht mit der Hand an den Ball zu kommen, doch dann ist das Leder im Netz. Toooooooooooooooor!!!

“Und jetzt stürmen sie das Feld, 6:3 in der Nachspielzeit. Ja, das gibt es doch nicht“ (Peter Sänger, HR), “Alexander Schur, der Frankfurter Bub hat’s gemacht! Was für ein Wahnsinn im Frankfurter Waldstadion! Das ist geiler als Sex! Meine Freundin möge mir verzeihen!“ (Chris Berdrow, FFH).


Nachzulesen ist all dies in Franks legendärem http://www.eintracht-archiv.de/2002.html#su Auch das Endspiel gegen Reutlingen kommt demnächst...
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Ich freu mich auf den FIlm. Viele schöne bunte Bilder!
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Gut. Im Herbst sind wir auf der NAchbarinsel. Da will ich Siege sehen!
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Kann man immer wieder lesen. Danke!
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Wenns nur schon soweit wäre. Herrje, ich freu mich schon auf Testspiele...
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Isi schrieb:
Diese Fanhistorie ist so schön, schon alleine deswegen, weil meine Tochter(inzwischen 15 Jahre) als Kleinkind immer mit diesem "Im Herzen von Europa" in den Schlaf gesungen wurde.    


So ändern sich die Zeiten. Max (7) hört Tankard auf seinem Kasettenrecorder um sich hochzuputschen.
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Passend zum Fred im UE...
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Auch schön für die Sommerpause  
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Tolle Aktionen für die Kleinen! Danke dafür.
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Cino schrieb:
Cino schrieb:
für die, an denen die sendung damals vorbei gegangen ist oder sich einfach nochmal den alten krempel anschauen möchten:
http://www.eintrachtfans.de/tv/
da werden schöne erinnerungen wach  


besonders das erste video mit dem rückblick ist super. anschauen!  


Stimmt!
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Schön in schwarz-weiß gehalten das Buch. Als Warnung es zu öffnen und zu lesen...
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Eine Trainingseröffnungsfeier wäre schön.
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Toller Bericht. Früher wurde für die Eintracht gearbeitet!