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hawischer

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Heute vor 25 Jahren war der 29.05.1999.

Muss ich noch mehr sagen?!
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HessiP schrieb:

Heute vor 25 Jahren war der 29.05.1999.

Muss ich noch mehr sagen?!

https://x.com/Eintracht/status/1795696581007806712?t=xlsKJfNTCSU-br5aREe_0Q&s=19
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Ich beziehe mich auf Aussagen im privaten Bereich : Denen passiert nix, die haben Geld. Oder : Das wirdit Geld geklärt.

Ich glaube das nicht so wirklich.
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Ob es eine Frage des Geldes ist, mag sein. Gute Anwälte kosten.
Ich kenne jetzt zu dem Sylter Fall nur die Medienberichte. Das reicht, um seinen Abscheu zu formulieren.
Wer was wann konkret gesagt und getan hat, das mussen strafrechtliche Ermittlungen ergeben. Ob es zu Verurteilungen kommen wird, der verlinkten Kommentar im "Vorwärts" hat Zweifel.
Zweifelhaft sind auch der Bestand von Kündigungen von Arbeitsverträgen.
Rechtlich wehren werden sich die Leute in den Video möglicherweise gegen die identifizierende Berichterstattung. Üblicherweise sieht man verpixelte Fotos in den Medien.
Also, um das Grölen ausländerfeindlicher Lieder allein reicht wegen Volksverhetzung verurteilt zu werden ist fraglich. Gut möglich, dass Gerichte zusätzlich eine Beweisführung über eine ausländerfeindliche Gesinnung verlangen.
Lange Rede, ich fürchte Deine Bekannten werden Recht behalten.
https://www.vorwaerts.de/inland/nach-eklat-auf-sylt-warum-auslaender-raus-rufe-allein-nicht-strafbar-sind
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hawischer schrieb:

Das Du Merkel explizit erwähnst überrascht nicht. Warum aber nicht auch Töpfer oder Trittin, oder Gabriel, Hendricks, Altmaier oder Schulze? Minister für Umwelt und Reaktorsicherheit gibt es übrigens erst seit 1986.

Na du wirst doch wohl nicht die Atomminister unterschlagen, die gab es seit den 50ern. Die haben gelogen das sich selbst die dicksten Balken bogen damit sie die AKWs durchsetzen konnten. Deshalb haben wir heute die Probleme, weil ihnen die Folgen völlig egal waren.
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propain schrieb:

hawischer schrieb:

Das Du Merkel explizit erwähnst überrascht nicht. Warum aber nicht auch Töpfer oder Trittin, oder Gabriel, Hendricks, Altmaier oder Schulze? Minister für Umwelt und Reaktorsicherheit gibt es übrigens erst seit 1986.

Na du wirst doch wohl nicht die Atomminister unterschlagen, die gab es seit den 50ern. Die haben gelogen das sich selbst die dicksten Balken bogen damit sie die AKWs durchsetzen konnten. Deshalb haben wir heute die Probleme, weil ihnen die Folgen völlig egal waren.

Man lügt dann, wenn man weiß, das was man sagt oder tut entspricht nicht der Wahrheit. Die Überzeugung, dass die friedliche Atomkraft nutzbringend sei, war damals allgemein.
Da musste also niemand lügen, auch alle Parteien im Bundestag waren dafür.
Aus dem Godesberger Programm der SPD:

"Aber das ist auch die Hoffnung dieser Zeit, daß der Mensch im atomaren Zeitalter sein Leben erleichtern, von Sorgen befreien und Wohlstand für alle schaffen kann, wenn er seine täglich wachsende Macht über die Naturkräfte nur für friedliche Zwecke einsetzt;..."

Eine Gegenbewegung setzte erst Mitte der 1970er Jahren ein (Stichwort Brokdorf) und stärker dann nach Harrisburg (1979).
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Und Nachtrag: Du erinnerst Dich hoffentlich daran, dass ich Atomkraft nicht abgeneigt gegenüber stehe, wir haben halt nur so ziemlich alles verpennt und verpasst und falsch entschieden, damit es eine reale Option gewesen wäre, deswegen finde ich ja irgendwelche populistischen Lippenbekenntnisse wieder einzusteigen so absolut widerlich, weil es eben nur das ist Populismus.  
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"Mit dem Anspruch, nicht nur einen geologisch gut geeigneten, sondern den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle in einem vergleichenden Verfahren
zu finden, ist die Endlagersuche in Deutschland ein weltweit einzigartiges Projekt. Das Endlager soll den sicheren Einschluss der eingelagerten hochradioaktiven Abfälle für eine Million Jahre gewähr-
leisten."


Niemand, wirklich niemand möchte gerne ein Endlager vor der Haustür haben und die Bürgerinitiativen werden sofort aktiv und der Populismus von Lokalpolitikern jeglicher Couleur, die mit Sicht auf die nächste Wahl keinen produktiven Beitrag leisten, ist wohl so.
Deshalb ist ein wissenschaftliches und rechtlich abgesichertes  Verfahren  so entscheidend.
Und bitte, einfach mal über die Grenzen schauen, wie  lange die Verfahren dort dauern  und wie weit sie sind. Das Thema ist offensichtlich kompliziert.
Und weil das so ist, ist meine Meinung, ein Neubau von Atomkraftwerken sollte nicht mehr erfolgen. Von den Kosten ganz zu schweigen. Mir ist bekannt, dass hierzulande und in vielen Staaten der Erde es andere Meinungen dazu gibt.
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hawischer schrieb:

Warum aber nicht auch Töpfer oder Trittin, oder Gabriel, Hendricks, Altmaier oder Schulze?


Genau, das ist das wichtigste Problem hier.

Ach ja, hier die Liste der deutschen Politiker, die es geschafft haben ein Endlager durchzusetzen:




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SemperFi schrieb:

hawischer schrieb:

Warum aber nicht auch Töpfer oder Trittin, oder Gabriel, Hendricks, Altmaier oder Schulze?


Genau, das ist das wichtigste Problem hier.

Ach ja, hier die Liste der deutschen Politiker, die es geschafft haben ein Endlager durchzusetzen:


Ich weiß, Du willst nur ein bisschen provozieren. Ist o.k., aber das Thema ist, denke ich dafür zu wichtig.  Deswegen ein paar sachliche Infos.

Für die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle gibt es in Deutschland bereits ein genehmigtes Endlager: Das Endlager Konrad in Salzgitter soll Anfang der 2030er Jahre in Betrieb gehen. So ist der aktuelle Stand.
Möglich ist, dass bei Räumung von Asse noch ein weiteres Lager in Betracht kommen kann.

Für die Suche nach einem geeignetzen Endlager in Deutschland für hochradioaktiven Abfälle gibt es ein Verfahren und einen Terminplan. Da es um sichere Lagerstätten geht, ist jede Zeit die dafür verwandt wird gut investierte Zeit. Sicherheit vor Schnelligkeit. Es geht schließlich um eine Zielsetzung von 1 Million Jahre.
Hier zum, Nachlesen.
https://www.bge.de/fileadmin/user_upload/Standortsuche/Wesentliche_Unterlagen/05_-_Meilensteine/Zeitliche_Betrachtung_des_Standortauswahlverfahrens_2022/20221216_Zeitliche_Betrachtung_StandAW-48_barrierefrei.pdf
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WürzburgerAdler schrieb:

Das Atommülllager Asse II in Niedersachsen steht vor ernsthaften Problemen.

Das Problem mit eindringenden Wasser ist schon lange bekannt, da war die Merkel noch Umweltministerin. Morsleben stand da schon teilweise unter Wasser und in der Grube Asse drohten damals schon Nasse Füße. Es ist aber interessant wie das bei Asse jetzt als neues Problem verkauft wird um von der jahrelangen Untätigkeit abzulenken.
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propain schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Das Atommülllager Asse II in Niedersachsen steht vor ernsthaften Problemen.

Das Problem mit eindringenden Wasser ist schon lange bekannt, da war die Merkel noch Umweltministerin. Morsleben stand da schon teilweise unter Wasser und in der Grube Asse drohten damals schon Nasse Füße. Es ist aber interessant wie das bei Asse jetzt als neues Problem verkauft wird um von der jahrelangen Untätigkeit abzulenken.

Die jahrelange "Untätigkeit" trifft wohl nicht ganz zu. Das es zu (!) lange dauert ist klar, liegt wohl an der überaus komplexen Aufgabe. Die Kosten werden aktuell auf 4-5 Milliarden geschätzt.
Das Du Merkel explizit erwähnst überrascht nicht. Warum aber nicht auch Töpfer oder Trittin, oder Gabriel, Hendricks, Altmaier oder Schulze? Minister für Umwelt und Reaktorsicherheit gibt es übrigens erst seit 1986.

Einlagerungen von leicht bis mittelbelasteten Atommüll fanden von 1967 - 1978 statt. Die ersten Meldungen über Wassereintritt stammt aus dem Jahr 1988. Umweltminister damals war Klaus Töpfer.
"Von 1995 bis 2004 werden die noch immer offen stehenden Hohlräume in der Südflanke des Bergwerks mit Salzmaterial verfüllt. Ziel ist die Stabilisierung des Bergwerks, die durch die gewählte Methode jedoch nicht zufriedenstellend erreicht wird."
"2008 beschließen das Bundesforschungsministerium sowie die Umweltministerien des Bundes und des Landes Niedersachen die Schachtanlage Asse II wie ein Endlager zu behandeln. Die Schachtanlage wird 2009 unter Atomrecht gestellt."
"Ein Vergleich mehrerer Stilllegungsoptionen zeigt 2010, dass sich nur durch die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II die geforderte Langzeitsicherheit nach derzeitigem Stand nachweisen lässt. Der Bundestag verabschiedet 2013 mit breiter politischer Mehrheit die sogenannte Lex Asse, das „Gesetz zur Beschleunigung der Rückholung radioaktiver Abfälle und der Stilllegung der Schachtanlage Asse II“. Die Rückholung wird so im Atomgesetz verankert."
Seit 2013 besteht der gesetzliche Auftrag. Ab 2033, so die Planung soll mit der Rückholung des Mülls begonnen werden.
Diese Arbeiten sind kompliziert und langwierig.
Das Problem Asse ist seit langem bekannt und war - aus nachvollziehbaren Gründen - bisher kaum Thema von parteipolitisch motivierten Streit.
Schuld sind in solchen Fällen oft immer die anderen. "Im Jahr 2009 startet ein Untersuchungsausschuss des Niedersächsischen Landtags zur Lage in Remlingen. Einer der geladenen Zeugen ist der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Er bezeichnet die Asse als eines "der größten Problemfälle, die wir in Europa haben". Es sei skandalös, dass die Atomindustrie ein Bergwerk - so "löchrig wie ein Käse" - für eine "Billigentsorgung" genutzt habe."
Schneller ging es trotz dieser Erkenntnis danach auch nicht wirklich.

https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Marodes-Atommuell-Endlager-Asse-Der-lange-Weg-zur-Raeumung,asse1410.html

https://www.bge.de/de/asse/themenschwerpunkte/themenschwerpunkt-rueckholung/

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Kommunalwahl in Thüringen. Ein Zwischenergebnis mit deutlicher Tendenz.
Erfassungsstand: 2419 von 3047 Stimmbezirken
Stärkste Partei bleibt die CDU mit 27,6% Wahlsieger die AfD (+ 8,7%-Punkte)  und "Sonstige".
Wahlverlierer die Linke und die Ampelparteien,  besonders die  Grünen auf nur noch 3,8%.

https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=KW&wJahr=2024&zeigeErg=Land
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WürzburgerAdler schrieb:

Alle sind für Klimaschutz, aber wenn es konkret wird, lieber doch nicht. Es sei denn, es "rechnet sich" oder man hat sonst irgendwie einen Vorteil aus der Sache.


Naja. Das Bekloppte ist ja, dass eine nachhaltige Lebensweise gut für die Gesundheit, die Umwelt und letztlich auch für das Portemonnaie ist. Eigentlich genug Vorteile.

Homo oeconomicus hat keine Ölheizung im Keller.
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Weil heute Sonntag ist ein Lied von Brecht zum Thema menschliches Verhalten.

https://m.youtube.com/watch?v=WENkquBHchM

Der Text:

Der Mensch lebt durch den Kopf.
Sein Kopf reicht ihm nicht aus.
Versuch es nur, von deinem Kopf
Lebt höchstens eine Laus.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlau genug.
Niemals merkt er eben
Diesen Lug und Trug.

Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höhres Streben
Ist ein schöner Zug.

Ja, renn nur nach dem Glück
Doch renne nicht zu sehr
Denn alle rennen nach dem Glück
Das Glück rennt hinterher.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
Drum ist all sein Streben
Nur ein Selbstbetrug.

Der Mensch ist gar nicht gut
Drum hau ihn auf den Hut.
Hast du ihm auf dem Hut gehaun
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht gut genug
Darum haut ihm eben
Ruhig auf den Hut!
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Nur kurz zum letzten Punkt.
Ich fände es einen zivilisatorischen Fortschritt, wenn die Union endlich die Äquidistanz zu noAfD und Linke aufgeben würde.
In dem Papier gehört die Linke zum demokratischen Spektrum.
Endlich.
Und die NoAfD nicht.
Außer Gysi macht mich kaum einer der Linken an, die Ausgrenzung ist aber extrem demokratieschädlich.
Für Thüringen fände ich eine CDU/Linke- Regierung wirklich spannend.
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Wer bitte hat dafür gesorgt, dass Ramelow Ministerpräsident in Thüringen bleiben konnte? Die CDU, weil sie nicht gegen ihn gestimmt hat.
Und Zusammenarbeit findet doch statt. Sie wird in den Medien nur nicht extra thematisiert.
Die Linke ist eine sehr heterogene Truppe. Zusammenarbeit mit Ramelow und Gysi würde sicher gehen, mit anderen wie Wissler, nicht. Das zu sagen ist nicht demokratiefeindlich, sondern liegt in den weit auseinander gehenden politischen Vorstellungen.
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Im großen weiten und unmoderierten Intornet tummelt sich so einiges. Tik Tok und Youtube sind hierbei ja quasi die Paradiese der Rechtsextremen. 4 Chan war halt scheinbar viel zu klein für die Rechten.

Und in Deutschland führen alle rechtsextremen Wege schlussendlich zur AfD.

Das Sylter Video mit den einschlägigen Nazi-Parolen (die ich hier nicht unbedingt wiederholen muss) dürfte recht klar sein. Alle, wirklich ALLE Leute mit Minimum an Restanstand verurteilen dies und distanzieren sich von dem Nazi-Sprech.

Und da führe ich mal die 3 losen Stränge zusammen. Natürlich gibt es noch Nazis (die sich als "konservativ" bezeichnen), die sowas  im typisch modernen Stil rechtfertigen: zynisch und im besten Derailing (das ist noch nicht einmal Derailing, da man Äpfel mit Kernkraftwerken vergleicht).

Deutschland Kurier ist so ein Propaganda-Medium.
Lustigerweise trägt der Möchtegern-Adolf in dem Video  ein Shirt mit "Make Austria Grosz again"... in einem Kanal mit dem Namen "Deutschland Kurier".  Gut, ich habe die Hoffnung langsam aufgegeben, dass 99% der über 10-Jährigen die Ironie dahinter verstehen.

Das Verblüffende hinter der Internetpräsenz ist das Unverblüffende... wer steckt hinter dem Nazi-Propaganda-Sprech?

Die Veröffentlichung gilt als Unterstützerzeitung der AfD.Der Herausgeber kündigte sie als „konservatives Boulevard-Blatt“ an. Der neue Herausgeber ab 2018, die Conservare Communications, nennt unter anderem „Politikberatung, Unternehmensberatung, politische Kommunikation, politisches Marketing, Unternehmenskommunikation, strategische Kommunikation“ als Tätigkeitsfelder.
Der Medienwissenschaftler Lutz Frühbrodt erklärte im Deutschlandfunk, schon die Auswahl der Kolumnisten sei Indiz dafür, dass der Deutschland-Kurier mit der AfD verbunden sei, auch wenn er nicht institutionell an die Partei gebunden ist. Die Beiträge seien auf jeden Fall AfD-nah, wenn nicht sogar dem völkisch-nationalistischen „Flügel“ der Partei zuzuordnen. Inhaltlich „gehe es vor allem um „Meinungs- und Kampagnen-Journalismus“.“ Frühbrodt geht davon aus, dass mit dem Deutschland-Kurier ältere Wähler für die AfD erschlossen und gebunden werden sollen, die „nicht ganz so internetaffin“ seien.
Der Medienbranchendienst Meedia beurteilt die Publikation als „Paradebeispiel für ein Medium mit gefärbten Nachrichten“, da Meinungsbeiträge nicht als solche gekennzeichnet und nicht klar von Nachrichten getrennt präsentiert würden. Es werde nichts geboten, was „über plumpes Stammtischniveau“ hinausgehe. Das von Lobbycontrol betriebene Onlinelexikon Lobbypedia beurteilt den Deutschland-Kurier „als Fortsetzung der Wahlwerbung für die AfD mit anderen Mitteln“. Er enthalte außer Politik keine anderen Themen. Laut Welt fällt die Zeitung unter die Kategorie „rechtsnationaler Extrem-Boulevard“, die Schlagzeilen ähnelten denen einer Satire-Zeitschrift, seien aber ernst gemeint.Die NZZ am Sonntag bezeichnete den Deutschland-Kurier als eine „«Bild» für AfD-Wähler“, in der Wirtschaftswoche wird er als „Mischung aus Breitbart und Bild“ bezeichnet.
Das Recherchezentrum Correctiv hat nachgewiesen, dass als Fakten dargestellte Behauptungen in der ersten Ausgabe unzutreffend waren. Zudem waren angegebene Zahlen überhöht oder bereits veraltet.


Kolumnisten sind gemäß Wiki unter anderem :
AfD'ler, Afd'ler und noch mehr AfD'ler.. unter anderem Krah und Bystron (herrlich!). Gerald Grosz, österreichischer FPÖ-Fuzzi (deshalb das tolle Wortspiel mit "Make Austria Grosz again" ... beim Deutschland Kurier 🙄
Im übrigen auch Erika Steinbach, lange Zeit in der CDU und seit 2017 Unterstützerin der AfD. Die verbreitete auch Hetzkampagnen gegen Lübcke. Und ist als gute "Rechtskonservative" gegen Homosexuelle. Und der vom Möchtegern-Adolf in dem Video angepriesene Gerald Grosz ist selber homosexuell. Die Idiotie dahinter verstehen sowieso nur noch die Schlafschafe.
Und falls ich mit dem Kampfbegriff "Nazi" zu oft den Bogen überspannt habe... natürlich war mit Johannes Schüller von der Identitären Bewegung ein -sorry- kompletter Nazi dabei.

Es ist sowieso vergebene Liebesmüh, für euch den ganzen Krempel aufzudecken. Hier dürfte mittlerweile jeder die Verbindung AfD = Nazis verstanden haben.

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Die Beschreibung des Zustandes reicht nicht aus, die Diskussion über die Ursachen kommt zu kurz.
Was macht Rechtsradikalismus attraktiv?

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat sich mal 2006 mit dem Thema beschäftigt, vieles ist nach wie vor aktuell. Einige Schwerpunkte würden aus heutiger Sicht sicher noch dazu kommen. Zum Beispiel die Flüchtlingsproblematik, Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Wiederkehr von Angriffskrieg, wie jetzt in der Ukraine oder auch die Folgen der Pandemie.

Die Stiftung hat damals vier Schwerpunkte herausgearbeitet. Die Zivilgesellschaft, die Erziehung und Bildung, die politische Ebene und die wirtschaftlichen Perspektiven.

Einige Schwerpunkte der erkannten Ursachen:

"Die in breiten Schichten der Bevölkerung erlebte Unglaubwürdigkeit der Politik, hervorgerufen durch Intransparenz, Unehrlichkeit und Dauerwahlkampf erzeugt das Gefühl von politischem Stillstand.
Frustration und der subjektive Eindruck von Hilflosigkeit der Poli-
tik führen zu politischem Desinteresse und fehlendem politischen Engagement sowie geringer Wahlbeteiligung. Dadurch werden Alternativen außerhalb des demokratisch politischen Spektrums gesucht, wie es sich auch schon auf europäischer Ebene abzeichnen."

Verfehlte Migrationspolitik
"Das Nichterkennen des Integrationsproblems führte zur Entstehung von Parallelgesellschaften und Gettoisierung bestimmter Einwanderungsgruppen......
Dabei gibt es auf Seiten der Migranten teilweise zu wenig  Motivation, Willen und Eigeninitiative zur Integration. Ein Zusammenleben beruht auf Toleranz, gegenseitigem Verständnis, Kommunikation und Anerkennung der Kultur des Einwanderungslandes ohne Aufgabe der eigenen kulturellen Identität."

Alltagsrassismus
"Breite Schichten der Bevölkerung sind geneigt, Ängste und eigene
Unsicherheiten in Schuldzuweisungen darzustellen. Das Fremde wird durch bewusste oder fahrlässige unterschwellige Bemerkungen als Bedrohung und Einschränkung angesehen."

Pädagogik und politische Bildung
"Die Ursachen für Rechtsextremismus im Bereich Pädagogik und politische Bildung sehen wir zum einen im Bereich der häuslichen Erziehung,
da  Eltern den hohen Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft
häufig nicht mehr gewachsen sind. Zum anderen sehen wir ein zusehends verfallendes und nicht mehr zeitgemäßes Bildungssystem, das immer weniger im Stande ist, politische Werte zu vermitteln, berufliche Perspektiven zu garantieren sowie die individuelle Entfaltung junger Menschen zu
fördern."

Wirtschaftliche  Perspektiven
"Unzufriedenheit mit dem sozialen Status und Angst, bestehende Pri-
vilegien zu verlieren (z. B. Ausbildungsplatz/Arbeit, um den Lebensstandard zu halten).
Unzufriedenheit führt zur Suche nach Sündenböcken (Warum geht es
mir nicht so gut wie anderen, wer ist daran schuld?)"

Das Papier macht Vorschläge was zu tun sei. Wer mag kann es nachlesen:
https://library.fes.de/pdf-files/do/04235.pdf

Positiv erwähnenswert im Umgang mit dem Rechtsradikalismus ist ein aktuell von der CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und Linke erarbeitetes Papier zum gegenseitigem Umgang in der politischen Auseinandersetzung. Ob es auch gelebt wird, wir werden es erleben.

https://www.gruene.de/artikel/demokrat-innen-stehen-zusammen-gemeinsame-regeln-fuer-faire-wahlkaempfe

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Nachtrag zur Diskussion zum Heizungsgesetz.
Habeck heute auf einer Veranstaltung:

"Die Debatte um das Gebäudeenergiegesetz, also wie heizen wir in Zukunft, war ja auch ehrlicherweise ein Test, wie weit die Gesellschaft bereit ist, Klimaschutz — wenn er konkret wird — zu tragen. Und ich bin zu weit gegangen."

Ich denke, um die Einstellungen der Bevölkerung in Erfahrung zu bringen, braucht es nicht ein langes Gesetzgebungsverfahren einschließlich Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Wie Parlamentarier das Vorgehen des Ministeriums sehen weiß ich nicht.
Aber immerhin hat Habeck ein Ergebnis und eine Erkenntnis. Bekanntlich gefällt das beschlossene Gesetz nicht jedem, mit dem (Test)Verfahren hat die Ampel aber sich Ärger eingehandelt und Verlust von Wählerzustimmung.

https://m.focus.de/politik/deutschland/und-dann-spricht-habeck-ueber-den-heizhammer-ein-test-wie-weit-die-gesellschaft-bereit-ist_id_259977162.html
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SGE_Werner schrieb:

hawischer schrieb:


         Wenn die EU-Wahl so enden sollte wie von YouGov heute  in ihrer "Sonntagsfrage" veröffentlicht, dann bin ich auf die Analyse der Wählerwanderungen, speziell beim AfD-Saldo gespannt.


Nur zur ergänzenden Info: Die Umfrage wurde vor über 2 Wochen durchgeführt


Er meint wohl tatsächlich die Europawahl-Sonntagsfrage, nicht die "Normale", die am 10.05.2024 durchgeführt wurde. Die für die Europawahl wurde am 24.05. durchgeführt.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/europawahl.htm

Aber: ja. So oder so hat Yougov die höchsten AfD-Werte.
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Adler_Steigflug schrieb:

SGE_Werner schrieb:

hawischer schrieb:


         Wenn die EU-Wahl so enden sollte wie von YouGov heute  in ihrer "Sonntagsfrage" veröffentlicht, dann bin ich auf die Analyse der Wählerwanderungen, speziell beim AfD-Saldo gespannt.


Nur zur ergänzenden Info: Die Umfrage wurde vor über 2 Wochen durchgeführt


Er meint wohl tatsächlich die Europawahl-Sonntagsfrage, nicht die "Normale", die am 10.05.2024 durchgeführt wurde. Die für die Europawahl wurde am 24.05. durchgeführt.

https://www.wahlrecht.de/umfragen/europawahl.htm

Aber: ja. So oder so hat Yougov die höchsten AfD-Werte.

Yes Sir, genau die Umfrage habe ich gemeint.
Werner hat angemerkt, dass die YouGov-Umfrage im Zeitraum vom 03. - 08.05. durchgeführt wurde und sie am 24.05. beröffentlicht wurde.
In der Zwischenzeit hat's ein paar AfD-Skandale zusätzlich gegeben, die möglicherweise Auswirkungen haben können. Soweit war sein Hinweis richtig.
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Ein bisschen was kann man ja auch selbst einbringen in seine Ökobilanz und nicht alles irgendwelchen Herstellern überlassen, oder?
Wer natürlich ein tonnenschweres E-Jaguar-SUV kauft, normalen Strom tankt und mit 170 kmh über die Autobahn brettert, wird wenig von den Vorteilen der E-Mobilität herausholen. Solche Menschen gibt es natürlich, und die fahren den E-Jaguar nur deshalb, weil er, wie alle E-Autos, eine irre Beschleunigung hat.

Kann man machen. Man kann aber auch ein kleineres E-Fahrzeug kaufen, Ökostrom tanken und eine stromsparende Fahrweise an den Tag legen. Geht auch. Die Unterschiede sind immens.

NB: War das mit dem Reifenabrieb nicht ein gern genommener Gag von Dieter Nuhr, der mit schicksalschwangerem Gesicht allen Autofahrer spöttisch empfahl, ab sofort das Bremsen einzustellen wegen des Klimas?
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WürzburgerAdler schrieb:

NB: War das mit dem Reifenabrieb nicht ein gern genommener Gag von Dieter Nuhr, der mit schicksalschwangerem Gesicht allen Autofahrer spöttisch empfahl, ab sofort das Bremsen einzustellen wegen des Klimas?



       

Las neulich , dass Funktionsmängel der Bremsen von E-Autos größer sei, als bei Verbrenner. Hat der TüV festgestellt. Nicht etwa weil das Auto schwerer sei und damit die Bremsen stärker belastet würden, nein es sei die zu geringe Nutzung der Bremsen, da aufgrund der Bremswirkung des Motors (Rekuperation) die Bremsen zu wenig genutzt würden, was denen nicht gut täte. Sie würden rosten.

Also, wer die Umwelt schonen will, der bremse wenig, wer seine Finanzen schützen will, der bremse häufiger.

https://www.ferchau.com/de/de/blog/07-05-2024-warum-e-autos-im-winter-kraeftig-bremsen-sollten-6415


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Landroval schrieb:

E-Autos sind sowieso erst nach ca. 90.000 Kilometern besser fürs Klima, als Verbrenner. Da ich mit keinem meiner Fahrzeuge mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr fahre, würde das so ewig dauern ... Und: wieviele Autos sind denn in Deutschland überhaupt unterwegs, die mehr als 90.000 Kilometer auf dem Tacho haben?
Jedenfalls bin ich - aus dem Bauch heraus - nicht böse drum, dass hier nur so wenige E-Autos produziert werden, die Batterien aus Asien kommen. Unsere CO2-Bilanz würde doch (zumindest kurz- und mittelfristig) extrem viel schlechter ausschauen, wäre dem nicht so.

Auch so eine Geschichte. Die 90.000 Kilometer entstammen dem Verband deutscher Ingenieure. Das Fraunhoferinstitut kommt auf ganz andere Zahlen: dort wird die Ökobilanz bei Nutzung des deutschen Strommixes  bereits ab 52.000 Kilometern positiv, beim Laden von Ökostrom bereits ab 20.000 Kilometer.
Bei Nutzern von E-Autos kann man wohl davon ausgehen, dass die Nutzung von Ökostrom eher über dem Durchschnitt der deutschen Stromkunden liegt. Ich habe jetzt vier Jahre ein E-Auto und vielleicht zwei- oder dreimal etwas anderes als Ökostrom geladen. Geht inzwischen recht einfach. Ich bin also schon lange im "positiven" Bereich.
Und: von Jahr zu Jahr verschieben sich die 52.000 Kilometer beim normalen Strommix nach unten, weil der Anteil an Ökostrom je beständig steigt.

Was immer dabei unterschlagen wird: die Luft, vor allem in unseren Städten, erholt sich mit jedem E-Auto. Es ist ja nicht nur CO2, sondern auch andere giftigere Stoffe sowie Feinstaub. Man denke nur an all die Tausende von Paketzusteller, die - vor allem im Winter - ihren Paketwagen einfach im Stand laufen lassen, wenn sie das Auto verlassen, um auszuliefern. Gerade im Stand, wenn die Verbrennung nicht vollständig gelingt und besonders schädliche Abgase entweichen. Wenn die alle E-Autos hätten, könnten sie von mir aus ihr Auto permanent laufen lassen. Nur als Beispiel.

Was die Batterien betrifft: auch hier zeichnet sich eine Trendwende ab. Feststoffbatterien und andere neue Technologien sollen schon ab 2025 in Serie gehen, gebaut in Frankreich. Es ist die Rede von 1.000 Kilometern Reichweite und 500.000 Kilometern Lebensdauer. Auch Tesla baut ja seine Batterien in Deutschland.

Dass es hier Versäumnisse gibt, ist unbestritten. Muss man halt ändern. Aber warum man gerade bei Batterien Asien als Hemmnisgrund sieht, ansonsten aber jeden Mist von dort kauft, ist auch nicht logisch.

https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/verkehr/feststoffbatterien-machen-sie-das-e-auto-fit-fuer-die-zukunft/
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Warten wir technologieoffene Zeitgenossen einfach noch ein paar Jahre, vielleicht ein, zwei Jahrzehnte und geben wir den Wissenschaftlern und Ingenieuren Zeit und Geld. Dann wird's eventuell auch was mit der induktiven Ladetechnik, die heute schon problemlos bei Smartphones und elektrischen Zahnbürsten funktioniert.
Zunächst wird es Ladeparkplätze geben, auf den man bloß sein e-Auto abstellen muss, später dann Strecken auf Autobahnen, wo das Laden während der Fahrt stattfindet und so das Reichweitenproblem minimiert.
Und vielleicht in 50 Jahren werden wir mit Energie aus Fusionsrektoren auch das eine oder andere Windrad wieder abbauen können.  
Denken wir nur daran, was technisch in den letzten 100 Jahren alles gelungen ist. Das hört nicht auf, wenn wir es in aller Welt zulassen.
Also optimistisch bleiben, auch beim Klimawandel.
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WürzburgerAdler schrieb:

Brady schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:


Zudem werden digitale Technologien entwickelt, die unser Stromnetz auf lange Sicht aufrüsten und „smarter“ machen. Stichworte Smart Grid, Smart Charging und die Vehicle-to-Grid- oder V2G-Technologie. Nachzulesen hier:


Erinnert irgendwie an den hawischer diese Aussage.

Ach Brady. Bidirektionales Laden gibt es doch jetzt schon. Und die Technologien, die hier genannt sind, sind kein Hexenwerk und kein Ding für eine weit entfernte Zukunft.
Das Unions- und FDP-Geschwafel von den synthetischen Kraftstoffen ist jedenfalls unrealistischer und mehr Science fiction. Und wollten wir alle nicht mehr Technologieoffenheit?

Will der hawischer auch 😎
Alles gut WA.
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Brady schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Brady schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:


Zudem werden digitale Technologien entwickelt, die unser Stromnetz auf lange Sicht aufrüsten und „smarter“ machen. Stichworte Smart Grid, Smart Charging und die Vehicle-to-Grid- oder V2G-Technologie. Nachzulesen hier:


Erinnert irgendwie an den hawischer diese Aussage.

Ach Brady. Bidirektionales Laden gibt es doch jetzt schon. Und die Technologien, die hier genannt sind, sind kein Hexenwerk und kein Ding für eine weit entfernte Zukunft.
Das Unions- und FDP-Geschwafel von den synthetischen Kraftstoffen ist jedenfalls unrealistischer und mehr Science fiction. Und wollten wir alle nicht mehr Technologieoffenheit?

Will der hawischer auch 😎
Alles gut WA.

Also, habe gerade nachgeschaut. An diesem verregneten, grauen Tag habe ich sagenhafte 7,95 kW/h grünen Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Das meiste selbst verbraucht, auch kaum fossilen oder gekauften Atomstrom gebraucht.

Nun, als Konservativer geht mir das grüne Weltuntergangs"Geschwafel" z.B einer Frau Herrmann von der TAZ - aber auch anderen, manchmal auf den Geist. Nichtsdestotrotz gehört es zur persönlichen Technologieoffenheit zu überlegen, gibt es Technologien, die sinnvolles für die Umwelt mit persönlich Nutzbringendem verbindet. Irgendwann werde ich bei den Investitionen den persönlichen breakevenpoint erreichen und dann rechnet es sich auch privat.
Und wenn es morgen eine neue technische Innovation gibt, dann freut's mich. Denn eins wissen wir seit der Erfindung des Rad. Wer stehen bleibt und meint alles sei bekannt, der ist im übertragenen Sinne bereits mausetot.
Schönes Wochenende.

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Wenn die EU-Wahl so enden sollte wie von YouGov heute  in ihrer "Sonntagsfrage" veröffentlicht, dann bin ich auf die Analyse der Wählerwanderungen, speziell beim AfD-Saldo gespannt.

Union: 29% (+0,1)
AfD: 20% (+9,0)
SPD: 16% (+0,2)
GRÜNE: 15% (-5,5)
BSW: 6% (NEU)
LINKE: 4% (-1,5)
FDP: 4% (-1,4)
Sonstige: 6% (-6,9)

In Klammern: Änderungen zum Wahlergebnis von 2019
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Xaver08 schrieb:

Wenn man den Leuten nicht einredet, dass flüchtende Menschen das Problem sind beispielsweise einen Zahnarzttermin zu bekommen oder ein Problem für das Bildungssystem wären, sondern den Kern der Probleme anspricht, wird man flüchtende Menschen auch nicht als das große Problem der heutigen Zeit wahrnehmen



Sorry, aber genau da fängt das Problem in der Argumentation an. Du gehst seit Jahren immer auf das Argument ein, dass die Rhetorik der AfD zB in die Hände spielt und dann die Menschen diese Meinungen übernehmen. Damit setzt Du voraus, dass Menschen unfähig sind sich eine eigene Meinung zu bilden und sich fast ausschließlich durch Meinungsmache führen lassen in ihrem Denken. Ich streite nicht ab, dass das ein Teil des Problems ist, aber so wie Du es fast als Wunderwaffe anpreist, dass man mit weniger dieser Rhetorik plötzlich ganz andere Meinungen hat, würde ich es schon stark anzweifeln.

Wie wäre es denn einfach mal festzuhalten, dass viele Menschen sich nicht wohl fühlen, wenn sich die gesellschaftliche Zusammensetzung in wenigen Jahren spürbar ändert? Dass daraus Ängste resultieren? Das Einzige, was den Gegnern der AfD einfällt, ist es, diese Ängste herunterzuspielen, sie lächerlich zu machen oder sich auf die zu stürzen, die diese Ängste instrumentalisieren. Und genau deswegen hat die AfD so ein leichtes Spiel und zeitweise über 20 % gehabt. Und im Osten über 30 %, weil man dort generell noch empfindlicher ist, wenn aus einem anderen Landesteil irgendjemand sich erhaben fühlt zu urteilen, was denn richtig sei.

Und wenn Du über den Kern der Probleme redest: Der Kern ist, dass wir gar nicht die Kapazitäten haben um jährlich diese Anzahl an Migranten, Flüchtlinge etc. so aufzunehmen, zu integrieren und zu unterstützen, wie diese es verdient ! haben und auch notwendig haben. Und dass diese Kapazitäten auch nicht in wenigen Jahren aufzubauen sind. Man kann es, unbestritten, aber zeitgleich noch hunderttausende Erziehungskräfte, Lehrer usw einzustellen, weil (und da wirste mir zustimmen denke ich) wir überall Investitionsstau und Personalmangel schon ohne Flüchtlinge / Migranten hatten, das wird dann eben schwierig.

Die Frage ist doch, ob unsere Gesellschaft jedes Jahr 200.000 , 300.000 , 400.000 Flüchtlinge aufnehmen möchte und zwar oftmals aus Ländern, die nicht gerade in direkter Nachbarschaft liegen und bei denen die Menschen schon sichere Drittländer durchquert haben (das Asylrecht der GG-Väter war wohl kaum an solche Gegebenheiten ausgerichtet). Und diese Frage muss man einfach mal ehrlich stellen. Man kann natürlich auch behaupten, dass es keinen Zwang gibt (natürlich gibt es keinen Zwang), aber es gibt halt Wahlen.

Die AfD profitiert davon, dass sie diese Ängste vor Überforderung, vor schnellem Wechsel gesellschaftlicher Gegebenheiten usw. aufnimmt und sie verstärkt. Aber selbst wenn sie das nicht machen würde, wären die Ängste trotzdem da. Und solange das nicht verstanden wird und auch in vielen Fällen nicht mal akzeptiert wird, dass es solche Menschen gibt, solange werden Rechtspopulisten, egal ob von AfD oder Union, gute Chancen haben mit ihrem Populismus Erfolg zu haben.

Die Mehrheit für eine humane Flüchtlingspolitik ist jedenfalls aktuell weg, was die Wähleranteile bei Umfragen angeht. Und glücklich bin ich als Rot-Grüner darüber nicht.
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SGE_Werner schrieb:

Die Mehrheit für eine humane Flüchtlingspolitik ist jedenfalls aktuell weg, was die Wähleranteile bei Umfragen angeht. Und glücklich bin ich als Rot-Grüner darüber nicht.



       

Vor fast neun Jahren hat der damalige Bundespräsident Gauck eine Rede gehalten, von der im wesentlichen nur der eine Satz "hängen geblieben" ist.
"Unser Herz ist weit, aber unsere Moglichkeiten, sie sind endlich ".
In dieser Rede im September 2015 hat Gauck aber geradezu prophetisch auf die Flüchlingsprobleme und dem Umgangmit Ihnen hingewiesen. Diese Probleme haben sich gehalten und  verstärkt. auch durch die wachsende Zahl, auch durch den Krieg in der Ukraine. Und sie belasten die Gesellschaft, bis hin zu Wahlentscheidungen zugunsten der Radikalen.

Ich verlinke die Rede, um sie noch einmal in das Bewußtsein zu rufen.


https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/newsletter-und-abos/bulletin/rede-von-bundespraesident-dr-h-c-joachim-gauck-798318
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Oh weh....
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hawischer schrieb:

Er verlässt den Vorstand der Partei. So wie es im Text steht.


Mir ging es um das:
hawischer schrieb:

Wie ging noch gleich der Spruch von dem Verlassen des sinkenden Schiffes?


Das war von Dir, davon steht nichts im Text 😉

Dass er den Vorstand verlässt, ist klar. Das sollte man nicht so hoch hängen, der Vorstand wird im Juni sowieso neu gewählt und Krah stand für eine erneute Kandidatur nicht zur Verfügung.
D.h. wir reden davon, dass er 1 Monat früher als geplant aus dem Vorstand aussteigt. Das ist rein kosmetisch.

Xaver08 schrieb:

Und bekommen sicherlich nochmal Auftrieb dadurch, dass die Rechtsextremen Hoffnung haben mit der EVP zusammenarbeiten zu können.


Es ist eine Vermutung von mir, dass auch die RN sich Hoffnung macht, mit der EVP zusammenarbeiten zu können. Wenn ich vermute, dass sich die RN versucht harmlos zu geben, um mit der EVP zusammenarbeiten zu können, wird hier wohl kaum die EVP in die rechte Ecke geschoben, sondern die RN in eine moderatere Ecke 😉

Wie Du selber richtigerweise feststellst, ist das eine Strategie, die die RN für Frankreich schon anwendet, dass das auch für Europa Einfluss hat, ist unbenommen. Und Le Pen hat sich des öfteren mit Meloni getroffen, Spekulationen darüber, dass die RN in Europa Einfluß erreichen möchte, und die AfD dabei stört, sind alles andere als aus der Luft gegriffen, einen ersten Warnschuss hatte die AfD im Januar erhalten, den hat sie weitestgehend ignoriert.

Die Flirts mit Meloni bzw der Fratelli d'Italia, die als postfaschistisch bzw. auch als rechtsextrem eingestuft wird,  stammen aus der Union in Person von von der Leyen (da ging es glaube ich um die EKR), Weber oder Spahn, der explizit die Brandmauer für Europa rechts von der FDI verordnet. Das kann man jetzt auch nicht irgendwelchen Linken in die Schuhe schieben und müssen wir hier nicht weiter vertiefen.

hawischer schrieb:

Zurück zur AfD. Ich habe die Hoffnung, dass bei nicht zufriedenstellenden Wahlergebnissen aus Sicht der AfD die innerparteilichen Führungsstreitigkeiten wieder aufbrechen und die dann den Niedergang beschleunigen. Wichtig wäre es, die Protestwähler zurück zu den demokratischen Parteien zu holen. Das müssen die allerdings selbst hinkriegen.


Das wäre wünschenswert, allerdings haben bisher alle innerparteilichen Querelen die AfD langfristig nicht wirklich in den Niedergang geschickt.

Aktuell scheint es Einfluß zu haben, aber es gilt nicht nur den Anteil der Protestwähler zu erreichen, sondern auch diejenigen die inhaltlich Übereinstimmungen mit der AfD zeigen und das ist der herausforderndere Teil.
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Xaver08 schrieb:

Das wäre wünschenswert, allerdings haben bisher alle innerparteilichen Querelen die AfD langfristig nicht wirklich in den Niedergang geschickt.

Aktuell scheint es Einfluß zu haben, aber es gilt nicht nur den Anteil der Protestwähler zu erreichen, sondern auch diejenigen die inhaltlich Übereinstimmungen mit der AfD zeigen und das ist der herausforderndere Teil.

Man weiß nicht, wie sich die AfD entwickelt hätte, wäre der Parteigründer noch da. Lucke, Petri, Meuthen Weigel , Chrupalla. Jeder Wechsel war mit Streit um die Richtung verbunden und die ehemaligen Vorsitzenden sind alle ausgetreten.

Das was zu denken gibt, und da muss sich die linke Seite des politischen Spektrums Sorgen machen, dass die Protestwähler überwiegend bei der AfD gelandet sind.
Die Linke und BSW wettern gegen die Ampel was das Zeug hält, bringt aber nichts und es gibt wohl mehr einen Wechsel zwischen denen.

Und sonst.
Union festgemauert bei 30%. SPD auf Allzeittiefkurs, Grüne nur noch die Stammwähler und FDP bei 5%.
Es ist die Regierungspolitik die nicht ankommt (Unzufriedenheit liegt im April  bei 79% weniger oder gar nicht zufrieden ) und einer Unions-Opposition der man es nicht recht zutraut.
Wenn sich diese Statistik dreht, geht's auch mit der AfD runter.
Dann werden die Richtungsstreitigkeiten in der AfD erst richtig losgehen.  Und Dauerstreit honoriert der Wähler nicht.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2953/umfrage/zufriedenheit-mit-der-arbeit-der-bundesregierung/
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Was meinst du mit verlassen?

Krah wird Spitzenkandidat bleiben, letztendlich geht es um den Versuch das kommunikative Disaster einzufangen.

Die Abgrenzungen der RN sind ja nicht neu (wie eintracht-Laie) auch schon schrieb.

Und bekommen sicherlich nochmal Auftrieb dadurch, dass die Rechtsextremen Hoffnung haben mit der EVP zusammenarbeiten zu können.

Spahn hat europäisch die Brandmauer rechts der rechtsextremen Fratellid‘Italia gesetzt.

Die RN ist inhaltlich extrem, kommunikativ versucht sie an die konservative Mitte anzudocken, da stört sowas wie die Ausfälle von Krah.

Die AfD muss jetzt die Reissleine ziehen, es droht wohl auch der Ausschluss aus der EkR Fraktion
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Xaver08 schrieb:

Was meinst du mit verlassen?

Er verlässt den Vorstand der Partei. So wie es im Text steht.

Xaver08 schrieb:

Und bekommen sicherlich nochmal Auftrieb dadurch, dass die Rechtsextremen Hoffnung haben mit der EVP zusammenarbeiten zu können.

Spahn hat europäisch die Brandmauer rechts der rechtsextremen Fratellid‘Italia gesetzt.


Habe nichts davon gelesen oder gehört, dass die ID-Fraktion sich der EVP nähern wollte. Und umgekehrt auch nicht.
Ja mag sein, das ist die Hoffnung vieler Linken die Union und EVP in die bekannte rechte Ecke zu schieben. Musst Du nicht ernst nehmen.

Viel wahrscheinlicher sind innerfranzösische Überlegungen der RN. Le Pen rechnet sich Chancen aus bei der nächsten Wahl Macron als Präsident nachfolgen zu können. Zumal der nicht mehr kandidieren kann. Da gilt es rechtzeitig auch neue Wählerschichten anzusprechen.
Da könnte die AfD mit ihrem deutschen Rechtsextremismus ihr nullkommanull helfen. Nach dieser SS-Aussage vom Krah sowieso nicht. Das ist in Frankreich ein absolutes No Go.

Zurück zur AfD. Ich habe die Hoffnung, dass bei nicht zufriedenstellenden Wahlergebnissen aus Sicht der AfD die innerparteilichen Führungsstreitigkeiten wieder aufbrechen und die dann den Niedergang beschleunigen. Wichtig wäre es, die Protestwähler zurück zu den demokratischen Parteien zu holen. Das müssen die allerdings selbst hinkriegen.