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LDKler

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SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:

Ja vordergründig verdienen sie gut, bei genauerem Blick sieht man aber, dass ein Teil des Lohns aus Schuldsscheinen der Empfängerländer besteht, deren Wertlosigkeit sich spätestens beim Versuch zeigt, diese einzulösen.




Ja, mein Gehalt besteht auch zur Hälfte in Cash und zur Hälfte in griechischen Bonds.

Jetzt hab ich den Scheiss

   
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass diese gigantischen Forderungsabschreibungen spurlos am deutschen Arbeitnehmer und Steuerzahler (Stichwort "Sozialisierung von Verlusten") vorbeigehen?
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Maabootsche schrieb:
LDKler schrieb:
Maabootsche schrieb:
Um mal das mit dem Lohndumping genauer zu beleuchten habe ich mal Onkel Goggl angeschmissen:
Am besten aufbereitet fand ich da das hier:
http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/lohn-atlas-europa-wie-deutschland-zum-billiglohn-land-wird_id_4279667.html
, ältere Quellen vom Statistischen Bundesamt klingen da aber auch ähnlich.

Demnach sind wir für 2013 im privaten Dienstleistungsbereich nur im europäischen Mittelfeld bei den Lohnkosten zu finden, bei den Industrielöhnen (die ja am ehesten für den Export ins Gewicht fallen) immerhin an vierthöchster Stelle in Europa hinter Belgien, Schweden, Dänemark (kann aber sein, daß uns Frankreich da mittlerweile an uns vorbei ist, ich meine da irgendwo was gelesen zu haben). Recht weit hinten sind wir wohl noch bei den Lohnnebenkosten.

So wie ich das verstehe, sind zwar die moderaten Lohnerhöhungen der letzten Jahre also durchaus beachtenswert, führen aber im europäischen Vergleich nicht dazu, daß wir hier aufgrund dessen allein so gut exportieren können.

Die absolute Lohnhöhe sagt nichts über die Wettbewerbsfähigkeit, betrachtet werden müssen stattdessen die Lohnstückkosten:
http://www.welt.de/wirtschaft/Wirtschaftslexikon/article5752934/Lohnstueckkosten-bewerten-die-Produktivitaet.html
Die Lohnstückkosten ergeben sich, wenn man die absoluten Arbeitskosten ins Verhältnis zur Produktivität setzt. Allein die Höhe der Arbeitskosten sagt wenig aus - es kommt ja darauf an, wie viele Güter oder Dienstleistungen in einer Arbeitsstunde produziert werden. Sind es besonders viele, kann man trotz hoher Arbeitskosten besonders wettbewerbsfähig sein. In hoch entwickelten Ländern können diese Kosten dann trotz der hohen Arbeitskosten ziemlich niedrig sein, weil die Arbeitnehmer aufgrund guter Ausbildung und moderner Maschinen besonders effizient arbeiten können.

Betrachtet man diese Größe, ergibt sich ein völlig anderes Bild:
http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/wp-content/uploads/2012/10/Lohnst%C3%BCckkosten-2000-zu-BMF.jpg


Aha.
Wir haben also Lohndumping und die Leute verdienen dabei gut...
Manches muß ich wohl nicht verstehen.

Ja vordergründig verdienen sie gut, bei genauerem Blick sieht man aber, dass ein Teil des Lohns aus Schuldsscheinen der Empfängerländer besteht, deren Wertlosigkeit sich spätestens beim Versuch zeigt, diese einzulösen.
Mehr dazu in diesem Beitrag:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11203633,336606/goto/
Daraus:
Nur seit Ende 2002 bis 2013 wurden akkumuliert unglaubliche 1803,312 Mrd. Euro an Kapital aus Deutschland exportiert, aber das Nettoauslandsvermögen nahm per Saldo “nur” um 1215,191 Mrd. Euro zu.
Fast 600 Mrd. Euro abgeschriebene Forderungen in gut 10 Jahren!
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Maabootsche schrieb:
Um mal das mit dem Lohndumping genauer zu beleuchten habe ich mal Onkel Goggl angeschmissen:
Am besten aufbereitet fand ich da das hier:
http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/lohn-atlas-europa-wie-deutschland-zum-billiglohn-land-wird_id_4279667.html
, ältere Quellen vom Statistischen Bundesamt klingen da aber auch ähnlich.

Demnach sind wir für 2013 im privaten Dienstleistungsbereich nur im europäischen Mittelfeld bei den Lohnkosten zu finden, bei den Industrielöhnen (die ja am ehesten für den Export ins Gewicht fallen) immerhin an vierthöchster Stelle in Europa hinter Belgien, Schweden, Dänemark (kann aber sein, daß uns Frankreich da mittlerweile an uns vorbei ist, ich meine da irgendwo was gelesen zu haben). Recht weit hinten sind wir wohl noch bei den Lohnnebenkosten.

So wie ich das verstehe, sind zwar die moderaten Lohnerhöhungen der letzten Jahre also durchaus beachtenswert, führen aber im europäischen Vergleich nicht dazu, daß wir hier aufgrund dessen allein so gut exportieren können.

Die absolute Lohnhöhe sagt nichts über die Wettbewerbsfähigkeit, betrachtet werden müssen stattdessen die Lohnstückkosten:
http://www.welt.de/wirtschaft/Wirtschaftslexikon/article5752934/Lohnstueckkosten-bewerten-die-Produktivitaet.html
Die Lohnstückkosten ergeben sich, wenn man die absoluten Arbeitskosten ins Verhältnis zur Produktivität setzt. Allein die Höhe der Arbeitskosten sagt wenig aus - es kommt ja darauf an, wie viele Güter oder Dienstleistungen in einer Arbeitsstunde produziert werden. Sind es besonders viele, kann man trotz hoher Arbeitskosten besonders wettbewerbsfähig sein. In hoch entwickelten Ländern können diese Kosten dann trotz der hohen Arbeitskosten ziemlich niedrig sein, weil die Arbeitnehmer aufgrund guter Ausbildung und moderner Maschinen besonders effizient arbeiten können.

Betrachtet man diese Größe, ergibt sich ein völlig anderes Bild:
http://www.wirtschaftundgesellschaft.de/wp-content/uploads/2012/10/Lohnst%C3%BCckkosten-2000-zu-BMF.jpg
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eagle-1899 schrieb:
skyeagle schrieb:
eagle-1899 schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
eagle-1899 schrieb:
Kosten und Nutzen stehen aktuell in keinem Verhältnis. Das Programm sollte sich auf die Themen Bildung und Wissenschaft, hochwertige Kulturformate und Nachrichten beschränken. Daily-Soaps, Koch-Shows und drittklassige Krimis haben nichts mit einem Bildungsauftrag zu tun.  


Es gibt auch einen Unterhaltungsauftrag bei den ÖR. Nur mal so.


Dann sollten die ÖR diesem Auftrag mal gerecht werden. Das Niveau ist doch unterirdisch. Rote Rosen, Sturm der Liebe, Notruf Hafenkante, SOKO Kitzbühel, Quizduell, Markus Lanz? Im Ernst?



Und dennoch unterhalten mich mutmaßlich drittklassige Krimis xfach mehr, als der Bachelor, Dieter Bohlen, oder die Renaade von Frauentausch.

Ich für meinen Teil bin froh, dass es die öffentlich-rechtlichen TV-Sender gibt. Wenn ich mir durchlese, was die Privaten da alles zeigen, da könnt ich meinen Fernsehr verschenken.


Dass es noch viel schlechtere Sendungen und Sender gibt, macht das Programm der ÖR nicht besser.  

In den ÖRs gibt's aber wenigstens noch die ein oder andere sehenswerte Sendung, in den Privaten kommt nur scheisse.
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friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
[Du beschreibst Wettbewerb so, als ob es was Schlimmes wäre. Wettbewerb soll dazu dienen, den Konsumenten die bestmögliche Ware zum bestmöglichen Preis zu liefern.

Wettbewerb ist dann gut und sinnvoll, wenn es ein Technologiewettbewerb ist. Ist es aber ein Lohndumping-Wettbewerb, führt es ins Verderben.

Definier bitte Lohndumping.

Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch Lohnsenkungen.
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LDKler schrieb:
WuerzburgerAdler schrieb:
Mal die Situation zusammengefast, so wie ich sie derzeit sehe:

Auf der einen Seite gibt es ein Hilfsprogramm, das aber lediglich zu immer höheren Schulden Griechenlands führt, während das griechische Volk nebst Staat den Bach runtergeht.

Auf der anderen Seite eine neue Regierung, der man es als erste nach vielen vielen Jahren zutrauen könnte, vor allem die Steuerdinge in den Griff zu kriegen, der man aber jegliche Unterstützung verweigert, weil sie das griechische Volk nicht den Bach runtergehen lassen und die sinnlosen "Hilfsprogramme" nicht mehr haben will.

Auch wenn die Griechen an ihrer Misere nicht unschuldig waren: das ist doch der Wahnsinn! Findet ihr nicht?


Ja natürlich! Aber stell dir mal vor, SYRIZA hätte Erfolg und Griechenland käme auf die Beine, das hätte einen Dominoeffekt in allen Südländern, dann würden linke Bürgerbewegungen überall früher oder später an die Macht kommen und den Austeritätskurs kippen.

Und zack - bestätigt:
http://www.washingtontimes.com/news/2015/feb/10/podemos-spain-anti-austerity-party-sees-surge-in-s/
Support for Spain’s anti-austerity party surges after Syriza win in Greece

In a poll published Sunday in El Pais, one of the country’s leading newspapers, the 1-year-old Podemos leads all comers, with 27.7 percent of the vote. Mr. Rajoy’s ruling People's Party was at 20.9 percent, while the traditional center-left Socialists lost 5 percentage points since December’s poll to finish third at 18.3 percent. A general election is scheduled for November
.
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friseurin schrieb:
[Du beschreibst Wettbewerb so, als ob es was Schlimmes wäre. Wettbewerb soll dazu dienen, den Konsumenten die bestmögliche Ware zum bestmöglichen Preis zu liefern.

Wettbewerb ist dann gut und sinnvoll, wenn es ein Technologiewettbewerb ist. Ist es aber ein Lohndumping-Wettbewerb, führt es ins Verderben.
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SGE_Werner schrieb:
friseurin schrieb:

Die Konjunktur der USA läuft wieder.


Liegt das an der Stärke der USA oder liegt es einfach daran, dass in den USA weiter munter Schulden gemacht werden, billige Kredite an Menschen ohne Eigentum und Gegenwert verteilt werden.

Dazu einen Artikel der NYT von 2008 (hat sich ja seitdem nichts geändert):
http://www.nytimes.com/2008/09/29/business/media/29carr.html?pagewanted=all&_r=0
The story then turns to another Mike, Mike Garner, a bartender in Nevada turned mortgage bundler. Mr. Garner said that market appetites for anything that resembled a mortgage pushed loan standards down: “No income, no asset. You don’t have to state anything. Just have a credit score and a pulse.” (Mr. Blumberg pointed out that the pulse thing was optional: 23 dead people in Ohio were also approved.)

   
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friseurin schrieb:
Du hast in vielen Staaten, bspw. in den USA, eine hohe Vermögenskonzentration (im übrigen Vermögen ungleich Einkommen, aber das nur so am Rande).
Die Konjunktur der USA läuft wieder.  

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11203633,336627/goto/

Länder, wie Griechenland, haben sich einen Schuldenstand geleistet, der nicht ihrer Wettbewerbsfähigkeit entspricht

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11203633,336586/goto/

Bitte meine Beiträge komplett lesen und nicht einzelne herausgreifen. Ich möchte nicht alles wieder und wieder neu schreiben müssen. Denn so kann sich eine Diskussion nicht fortentwickeln.
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friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
2)Eine Krise ist nunmal ein Symptom für eine grundlegende, tief liegende Krankheit im System.

Die da wäre?


Im Falle von Südeuropa? für einen Anhaltspunkt siehe den einen Artikel, den ich 1-2 Seiten vorher gepostet habe und von der Federal Reserve geschrieben wurde.

Hatte ich gelesen, war aber nur der übliche Rattenrennen-Bullshit:
Long-run solutions to Europe’s problems also require economic reforms that increase competitiveness and reduce labor costs in the peripheral countries.
   

Kannst dem Artikel auch ARGUMENTATIV entgegnen?

Fragen wir anders:
was sind denn die Kernprobleme der betr. Länder aus deiner Sicht? Von mir aus kannst dich auf Griechenland beschränken.

Habe ich alles ausführlich in meinen Vorbeitragen (von heutige) beschrieben. Einfach mal lesen.
Wenn dann noch Fragen offen sind, immer raus damit.
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friseurin schrieb:
LDKler schrieb:
friseurin schrieb:
2)Eine Krise ist nunmal ein Symptom für eine grundlegende, tief liegende Krankheit im System.

Die da wäre?


Im Falle von Südeuropa? für einen Anhaltspunkt siehe den einen Artikel, den ich 1-2 Seiten vorher gepostet habe und von der Federal Reserve geschrieben wurde.

Hatte ich gelesen, war aber nur der übliche Rattenrennen-Bullshit:
Long-run solutions to Europe’s problems also require economic reforms that increase competitiveness and reduce labor costs in the peripheral countries.
   
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friseurin schrieb:
2)Eine Krise ist nunmal ein Symptom für eine grundlegende, tief liegende Krankheit im System.

Die da wäre?
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stefank schrieb:
LDKler schrieb:
@BBB
Ernsthafte Diskussionen immer gerne, aber erst morgen wieder. Der faule Kommunist muss ja morgen wieder um 04:30 aufstehen.  

Nicht nach Deiner Quelle:
'A poll on Tuesday showed 75 percent support in Greece for the government’s stance.'

Korrekt, die Info hatte ich von einer Deutschen, die in GR lebt:
http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=340960
Die Griechen sind tief besorgt, ja. Aber: Wären heute Wahlen, ich glaube, Syirza bekäme 70 Prozent. Die Leute stehen hinter Tsipras und Varoufakis. Wie eine Wand. Was immer passiert, sie würden glaube ich "Ja" sagen. Auch, wenn es an die Frage ginge "sollen wir zurück zur Drachme."

Ich halte das für absolut glaubwürdig, so wie ich die Griechen kennen gelernt habe und ich war nun wirklich oft genug da unten. Btw. was ich in dem Land an Hilfsbereitschaft erlebt habe, sprengt jedes Vorstellungsvermögen und wäre in Deutschland unvorstellbar einem Fremden gegenüber. Von daher werden die Griechen immer meine absolute Sympathie haben, ganz egal, was sie machen. Aber derzeit fällt es ehrlich gesagt auch nicht schwer, sie sympathisch zu finden.  


Nur mal kurz: Lies dir mal den Rest von "gaby"vom "Gelben Forum" durch. Nach dem, was ich von früher von ihr kenne, ist das eine ziemlich dumme Nuss. Als Quelle ist so etwas in jedem Fall völlig inakzeptabel.

Neuste Umfragen aus Griechenland bestätigt, dass das Volk hinter SYRIZA steht. Wären heute Wahlen, würde SYRIZA der ND nochmal 10% abnehmen:
http://www.keeptalkinggreece.com/2015/02/13/poll-syriza-skyrockets-to-45-4-and-increases-to-25-its-difference-to-nd/
SYRIZA 45.4%
NEA Dimokratia 18.4%
KKE  4.8%
Independent Greeks 4.7%
Golden Dawn 4.7%
To Potami 4.6%
PASOK 2.6% (4.68%)


Und die Zustimmung zur Regierungspolitik ist parteiübergreifend:
81.3% considers as “positive” and “rather positive” the first days of the new coalition government
79.9% considers “positive” the government program
82% judges as “positive” and “rather positive” Yanis Varoufakis as FinMin and main negotiator in the Greek debt issue.
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kreuzbuerger schrieb:
emjott schrieb:
AigleSaoul schrieb:
Aber das würde ja das kritische Hinterfragen der eigenen (Ausgaben-) Politik implizieren. Nein - Deutschland ist klarer Mehrfachtäter:

[ulist]
  • Zu Starke
  • (Export-) Wirtschaft
  • Aufzwingen unwichtiger Güter wie U-Boote
  • Streben nach 0%-Neuverschuldung / Sparmaßnahmen
  • [/ulist]
    +
    [ulist]
  • Dreistes Übersehen griechischer Statistikfälschungen
  • [/ulist]

    Unterm Strich war es für die armen Griechen definitiv alternativlos, sich mit geliehenem Geld BMWs und Leopards zu kaufen. BMWs sind zudem aufgrund der unsolidarischen deutschen Wettbewerbsfähigkeit einfach zu billig und müssen definitiv noch viel teurer werden, das ist klar.


    unterm strich bist du schlichtweg zu schlicht, um zusammenhänge zu erkennen, geschweige denn zu begreifen *lächel*

    Wie treffend charakterisiert!!!  
    #
    eagle-1899 schrieb:
    WuerzburgerAdler schrieb:
    eagle-1899 schrieb:
    Kosten und Nutzen stehen aktuell in keinem Verhältnis. Das Programm sollte sich auf die Themen Bildung und Wissenschaft, hochwertige Kulturformate und Nachrichten beschränken. Daily-Soaps, Koch-Shows und drittklassige Krimis haben nichts mit einem Bildungsauftrag zu tun.  


    Es gibt auch einen Unterhaltungsauftrag bei den ÖR. Nur mal so.


    Dann sollten die ÖR diesem Auftrag mal gerecht werden. Das Niveau ist doch unterirdisch. Rote Rosen, Sturm der Liebe, Notruf Hafenkante, SOKO Kitzbühel, Quizduell, Markus Lanz? Im Ernst?

    Ich red mir ein, dass mein persönlicher GEZ-Beitrag nur an 3sat, Phönix und den Deutschlandfunk geht, so kann ich ruhig schlafen.  
    #
    AigleSaoul schrieb:
    emjott schrieb:
    LDKler schrieb:
    Nein, als aller erstes muss Deutschland mal sein Beschäftigungsproblem durch binnenwirtschaftliche Maßnahmen lösen, anstatt die eigene Arbeitslosigkeit via exorbitanter Handelsbilanzüberschüsse in die Handelsbilanzdefizit-Länder zu exportieren.  

    Genau, DEUTSCHLAND heißt das griechische Problem!  

    Vielleicht sollten die Griechen einfach mal in Österreich, Polen, Rumänien, der Türkei, oder, oder ...  nachfragen, wie man es trotz der unverschämten deutschen Wirtschaftsstärke schafft, sich nicht selbst bis ins Unendliche zu verschulden.

    Schön, dass linke Politik auch auf komplizierte Sachverhalte einfache Lösungen bereithält und lästige Fragen wie die nach der Finanzierung entweder gar nicht beantwortet werden oder die Superreichen herhalten dürfen.

    Die Besteuerung der Superreichen ist ganz sicher nicht die einfachste Lösung, dagegen wird es massive Widerstände und Fluchtbewegungen geben, trotzdem ist sie nunmal die einzig wirksame Lösung zur Überwindung der Wirtschaftskrise, sagt nicht nur ich bzw irgendwelche Linken sondern z. B. auch die UBS:
    Wird der sich selbst verstärkenden Spirale zu mehr Ungleichheit nicht Einhalt geboten, so dürfte mit tieferen zukünftigen Wachstumsraten zu rechnen sein.
    http://www.cash.ch/news/invest/ungleichheit_und_wachstum-3201366-569

    Schade, dass sich einige hier nicht von den mittlerweile überholten Dogmen der neoklassischen Wirtschaftstheorie lösen können.    Woran liegts?

    Andere können das doch auch:
    Die Forderung, der zunehmenden Ungleichheit nicht tatenlos zuzusehen, wurde soeben vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erhoben. Die IWF-Ökonomen verlieren sich nicht in abgedroschenen Klassenkampf-Kategorien, sondern argumentieren mit sehr relevanten wirtschaftlichen Grössen: Die Ungleichheit schade dem Wirtschaftswachstum.
    Die Einschätzung, dass zu viel Ungleichheit wachstumshemmend ist, bedeutet einen Bruch mit dem, was Ökonomen bisher mehrheitlich vertraten: Umverteilung gilt als Gift für Anreize zu besonderen Leistungen und wer versucht, zu viel umzuverteilen, entzieht der Wirtschaft das dynamische Lebenselixier; weil sich die besten weniger anstrengen, sinkt die Wirtschaftsleistung und es geht allen schlechter.
    #
    LDKler schrieb:
    Und dieser Nachfragemangel führt früher oder später zu einem Wirtschafteinbruch, spätestens dann, wenn der Nachfragerückgang durch die Vermögenskonzentration mangels Solvenz der Kreditnehmer (Staaten und Normalbevölkerung) nicht mehr durch zusätzliche Schulden kompensiert werden kann.

    Btw. der Guardian sagt das Platzen der nächsten Kreditblase in den USA für 2017 vorher, da sich seit der Krise von 2008 rein gar nichts geändert hat:
    But for the vast majority, wages and wealth aren't going up, so we're anticipating that the majority of Americans – the 90% – will once again do what was done before: borrow, and then borrow more.
    http://www.theguardian.com/money/2014/jun/15/us-economy-bubble-debt-financial-crisis-corporations

    Übrigens generell ein sehr lesenswerter Artikel, der die Zusammenhänge vielleicht besser erklärt, als ich das kann.
    #
    HeinzGründel schrieb:
    SGE-URNA schrieb:
    LDKler schrieb:

    ... dass durch die zunehmende Konzentration des Vermögens bei einigen wenigen Superreichen immer mehr Geld "nachfrageunwirksam" wird, weil ein Multimilliardär überhaupt keine Chance hat, soviel zu konsumieren, wie er einnimmt....


    Genau, weil der Milliardär sein Vermögen ja idR in Cash im Safe bunkert oder aufs Sparbuch legt. Welcome to reality


     Jeder weiß das Dagobert Duck täglich in seinem Geldspeicher badet statt das Geld sinnvoll in Griechenland zu investieren. Das muss jetzt endlich aufhören.

    Investitionen führen nur zu Wachstum, wenn auch die entsprechende zusätzliche Nachfrage vorhanden ist. Ansonst wird die Kaufkraft einfach nur umgelenkt und die Arbeitsplätze, die durch die Investitionen an einer Stelle (z. B. in Griechenland) neu geschaffen werden, werden an anderer Stelle vernichtet und es bleibt insgesamt ein Nullsummenspiel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6pferische_Zerst%C3%B6rung
    #
    BlackAdder schrieb:
    LDKler schrieb:
    BlackAdder schrieb:
    LDKler schrieb:
    Tackleberry schrieb:
    Aber das Wichtiste ist natürlich, sich möglichst schnell einen Job zu suchen, in dem und dessen Umfeld man sich wieder wohl fühlt, da gebe ich euch Recht.

    Wobei das leichter gesagt als getan ist, weil oftmals ja ein (sinngemäßes Zitat @BlackAdder) "buckliger Jaucher gesucht wird, der den Job für die Hälfte von dem macht, was der vorher bekommen hat".    

    Na ja, in die Richtung geht der Zug nun mal.  

    Das ist aber doch kein Naturgesetz sondern dagegen müssen wir was tun!
    Es kann doch nicht sein, dass jeder erkennt, wie scheisse das ganze immer mehr wird, aber jeder nur versucht, sich irgendwie durchzumogeln. Das kanns doch net sein.  


    natürlich nicht, LDKler da bin ich voll bei dir. Worum gehts heute in der Gesellschaft, der Arbeitswelt? Höher, schneller, weiter aber dafür darfs nichts kosten, am besten für umme, im Budget enthalten, muss nicht mal verhandelt werden. Ich erlebs jeden Tag auf's neue. Das ist aber leider ne Grundsatzdiskussion di wir wahrscheinlich nur beenden könnten wenn wir *ne ich schreibs jetzt lieber net*. Nun ja, damit is Foofighter aber nicht wirklich geholfen  


    Ja damit hast du natürlich recht, ich wollts auch nur mal gesagt haben.
    #
    WuerzburgerAdler schrieb:
    LDKler schrieb:
    WuerzburgerAdler schrieb:
    Mal die Situation zusammengefast, so wie ich sie derzeit sehe:

    Auf der einen Seite gibt es ein Hilfsprogramm, das aber lediglich zu immer höheren Schulden Griechenlands führt, während das griechische Volk nebst Staat den Bach runtergeht.

    Auf der anderen Seite eine neue Regierung, der man es als erste nach vielen vielen Jahren zutrauen könnte, vor allem die Steuerdinge in den Griff zu kriegen, der man aber jegliche Unterstützung verweigert, weil sie das griechische Volk nicht den Bach runtergehen lassen und die sinnlosen "Hilfsprogramme" nicht mehr haben will.

    Auch wenn die Griechen an ihrer Misere nicht unschuldig waren: das ist doch der Wahnsinn! Findet ihr nicht?


    Ja natürlich! Aber stell dir mal vor, SYRIZA hätte Erfolg und Griechenland käme auf die Beine, das hätte einen Dominoeffekt in allen Südländern, dann würden linke Bürgerbewegungen überall früher oder später an die Macht kommen und den Austeritätskurs kippen. Das will Deutschland natürlich mit aller Macht verhindern, zum einen, weil dann Kreditvolumina in gigantischen Ausmaß abgeschrieben werden müssten (siehe meinen Vorbeitrag) und zum anderen, weil dann offensichtlich werden würde, dass nicht die deutsche Austeritätspolitik zum Wirtschaftsaufschwung führt, sondern eine Politik, die durch Besteuerung von Großvermögen dieses Kapital nachfragewirksam macht.


    Den letzten Satz, 2. Hälfte, hab ich nicht verstanden

    Zur Erklärung: In meinen Augen liegt die eigentliche, grundlegende Ursache der Wirtschaftskrise darin, dass durch die zunehmende Konzentration des Vermögens bei einigen wenigen Superreichen immer mehr Geld "nachfrageunwirksam" wird, weil ein Multimilliardär überhaupt keine Chance hat, soviel zu konsumieren, wie er einnimmt. Und dieser Nachfragemangel führt früher oder später zu einem Wirtschafteinbruch, spätestens dann, wenn der Nachfragerückgang durch die Vermögenskonzentration mangels Solvenz der Kreditnehmer (Staaten und Normalbevölkerung) nicht mehr durch zusätzliche Schulden kompensiert werden kann.