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LDKler

3309

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tutzt schrieb:
LDKler schrieb:
Deren Eigentum besteht zum Großteil (von den Sachvermögen abgesehen) aus den Schulden anderer. Man brauch das Vermögen nicht zu verwalten, man braucht nur die gegenüberstehenden Schulden zu streichen, dann existiert es nicht mehr.


Also VWL hast du jedenfalls nicht studiert.

Stimmt, hätte ich diese Gehirnwäsche hinter mir gehabt, wäre ich heute wohl genauso blind, wie all die vielen klassischen Ökonomen, die die Wirtschaftskrise weder haben kommen sehen noch funktionierende Methoden zur deren Bewältigung haben.  ,-)

Aber zum Glück gibt es ja endlich Bestrebungen zur Reform der VWL, hier mal einen Artikel aus der FAZ dazu:
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/wirtschaftsstudenten-wollen-theorienvielfalt-statt-einseitigkeit-der-lehre-12924579.html
„Wir beobachten eine besorgniserregende Einseitigkeit der Lehre, die sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verschärft hat“, prangern die Studierenden in ihrem am Montag veröffentlichten Aufruf an. Im Kern richtet sich die Kritik gegen die Dominanz der neoklassischen Wirtschaftstheorie in Lehre und Forschung, die nach Ansicht der Studierenden zu einer „intellektuellen Monokultur“ geführt habe. Zentraler Bestandteil der neoklassischen Lehre ist unter anderem die Annahme von wirtschaftlich-rational handelnden Menschen („homo oeconomicus“), die auf perfekt funktionierenden Märkten agieren. Inhaltlich ähnelt der Aufruf damit einem Memorandum aus dem Jahr 2012, mit dem in Deutschland knapp 1000 Forscher und Studierende auf „Fehlentwicklungen innerhalb der Disziplin“ aufmerksam gemacht haben.

Geschweige dich ne Sekunde mit Wirtschaftstheorie beschäftigt.
Nur nicht mit der klassischen, die ja offenkundigt nichts taugt.
Umso intensiver habe ich mich damit beschäftigt, zu verstehen, was schief läuft.
Nähreres dazu hatte ich ja hier schon geschrieben:
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11203355,334932/goto/

Bloß n kleiner Tipp: Was meinst du, wieviele anderen noch Geld (für Investitionen, etc.) leihen, wenn sie, falls der andere alles verjuxt, die dann einfach so streichen müssen?
Nun, das Schulden machen (durch Staaten wie durch Private) wurde doch erst dadurch erforderlich, weil dank neoliberaler Wirtschaftreformen Kapital- und Unternehmenssteuern sowie Löhne gesenkt wurde. Im speziellen griechischen Fall kamen noch Korruption und Vetternwirtschaft dazu, die den Superreichen die Taschen füllte.
Mir geht es auch gar nicht um Investitionskredite für Unternehmen der Realwirtschaft, sondern um Staats- und Verbraucherkredite, die nur dank Lohn- und Steuerdumping (und die Sozialisierung von Verlusten der Banken!) notwendig wurden.

Dieses ganze "umverteilen" ist so unendlich naiv wie lobenswert.
Es geht erstmal noch gar nicht ums Umverteilen, erstmal gehts um Schulden- und Vermögensschnitte, um den Abbau des "Tsunami of debt" bzw. des "giant pool of money":
https://hbr.org/resources/images/article_assets/hbr/0809/F0809A_A.gif
der die Weltwirtschaft erdrückt.

Das Geld wandert entweder gar nicht (in der Welt schlicht ausgeschlossen) oder immer von den Naiven zu den Gerissenen(und je nach funktionieren der Gesellschaft bleibt bei ner gebildeten und gemütlichen Mittelschicht was hängen). Ob Schrottimmobilien im Osten, voreilige Selbständigkeiten, Investmentbanker oder Abzockerbanden, die Omas um ihr Erspartes bringen.
Das Geld wandert in erster Linie dahin, wo schon reichlich davon ist. Der Teufel scheisst halt immer auf den größten Haufen.
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SGE-URNA schrieb:
Ich finde, man sollte alle "Superreichen" zur Zwangsarbeit verpflichten (mindestens) und vollständig enteignen. Die schlimmsten würd ich erschiessen.

Mal abseits dieser albernen Polemik:
Hältst du die globale Vermögenskonzentration nicht für ein Problem? Wenn nicht, warum nicht?

Deren Eigentum könnte dann von dem kleinen Kreis der elitären Kennern der Wahrheit und Menschenfreunden zum Wohle der Menschheit verwaltet werden.
Deren Eigentum besteht zum Großteil (von den Sachvermögen abgesehen) aus den Schulden anderer. Man brauch das Vermögen nicht zu verwalten, man braucht nur die gegenüberstehenden Schulden zu streichen, dann existiert es nicht mehr.
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Und noch was:
DM-SGE schrieb:
Meine Ängste beziehen sich jetzt zwar nicht auf die bevorstehende Islamisierung des Abendlandes, sondern vielmehr auf den Verfall der Demokratie,

Genau davor sollte man auch Angst haben!
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11203633,335107/goto/

Genauso vor Klimawandel und Umweltzerstörung in seinen Vielfältigen Ausprägungen und vor militärischen Konflikten, ausgelöst durch nationalen Egoismus und Chauvinismus und den Drang nach Ausweitung von politischen Einflusszonen und Ressourcenzugriff.

Das sind die wahren Bedrohungen unserer Zeit!
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DM-SGE schrieb:
Allerdings, und das will ich nicht verschweigen, habe ich gewisse Befürchtungen.
Zwischen Ängsten und Befürchtungen gibt es auch einen semantischen Unterschied. Soviel nochmal als oberlehrerhafter Hinweis.
Meine Befürchtungen zielen auf die demographische Entwicklung in diesem Land.
Aber daran ist nun wirklich jeder andere als der Islam schuld.
Die augenblicklichen Mehrheitsverhältnisse zwischen muslimischen Bürgern und nicht-muslimischen Bürgern garantieren uns, von anderen Unwägbarkeiten einmal abgesehen, den Erhalt unserer aufgeklärten, freiheitlichen, demokratischen Grundwerte.

Wieso glaubst du, dass die aufgeklärten, freiheitlichen, demokratischen Grundwerte nicht mit dem Islam vereinbar wären, bzw von Muslimen abgelehnt würden?
Die Bertelsmann-Studie widerspricht deiner Einschätzung:
http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/presse-startpunkt/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/pid/muslime-in-deutschland-mit-staat-und-gesellschaft-eng-verbunden/

Ich bin weiß Gott kein Verschwörungstheoretiker, aber das muß man bei den derzeitigen statistischen Zahlen auch gar nicht sein.
Zudem bin ich überzeugt davon, daß es nicht so weit kommen wird.
Die nächste Generation wird schon Umdenken und den Kinderwunsch dem Verlangen nach Fun, Konsum und Karriere priorisieren. Da bin ich ganz Optimist.

Die offiziellen Geburtsstatistiken bestätigen das schon jetzt (siehe Abblidung auf Seite 22):
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/Bevoelkerungsbewegung/BroschuereGeburtenDeutschland0120007129004.pdf?__blob=publicationFile


Sonst geht alles weiter wie bisher und das möchte ich offen gesagt nicht so gerne
Was konkret geht weiter wie bisher? Was meinst du genau?
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Ffm60ziger schrieb:
concordia-eagle schrieb:
Ffm60ziger schrieb:
Skandal, die Putzfrauen dürfen wieder die Finanzbehörden  putzen.  


Ich nehme mal an, das war absichtlich polemisch.

Das Problem dahinter ist, dass mit einer gewissen Ausgabenmentalität selbst ein Schuldenschnitt nichts bringen würde, da dann die Schulden wieder steigen würden.

Das nennt man dann perpetuum mobile.

In erster Linie müssen die erst mal ihre Superreichen abkochen. Wenn dann der Haushalt so halbwegs ok. ist, kann man auch wieder die Kosten hochfahren. Meine Meinung.


"In erster Linie müssen die erst mal ihre Superreichen abkochen"

Das gilt vorallem auch für die Bundesrepublik Deutschland.

Das gilt für die ganze Welt, denn die globale Kaste der Superreichen agiert ja längst supranational.

http://www.amazon.de/review/RLI4ZRHF9ANMU/ref=cm_cr_pr_perm?ie=UTF8&ASIN=3864890454

Denn der Einfluss dieser globalen Geldelite auf die Wirtschaft und die Politik vieler Länder auch in Europa ist immens und in seiner Bedeutung und auch Gefährlichkeit nicht zu unterschätzen. Diese Plutokraten suchen sich jeglicher Kontrolle zu entziehen.

Die fatale Folge, die Freeland sehr überzeugend schildert: Je reicher und mächtiger eine Elite an der obersten Spitze der Gesellschaft wird, desto mehr wachsen ihr Macht und ihre Fähigkeit, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Regeln zu ihren Gunsten zu ändern und auf diese Weise Schritt für Schritt die Demokratie zu untergraben.

Ein wichtiges Buch, das zeigt, das die relevanten Vermögen dieser Welt von nationalen Steuerentscheidungen, wie sie jetzt im Wahl eine Rolle spielen, niemals tangiert werden können. Nur internationale Vereinbarungen werden hier weiterhelfen.

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peter schrieb:
Dann hast du aber in letzter Zeit eniges verpasst, wo doch in allen möglichen Talkshows und sonstigen Sendungen auch liberale Muslime und selbst Verbände ähnliche Befürchtungen hegen, wenn der Islam nicht den Anschluß an die Moderne findet und in seinen mittelalterlichen Strukturen verharrt.

ich habe das aufmerksam verfolgt aber keinen einzigen liberalen muslim gesehen der tatsächlich gesagt hätte dass der islam als solcher eine bedrohung für deutschland ist, sie haben alle durch die bank weg unterschieden zwischen muslimen und fundamentalisten, das geht in deiner verkürzung unter.

So ist es.

@DM, das Phönix-Interview hatte ich schonmal verlinkt:
http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/diskussionen/im_dialog:_alfred_schier_mit_khola_maryam_huebsch/907970?datum=2015-01-25

Hier kannst du dir mal eine Gegenposition zu deinen Talkshows anhören.
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Brady schrieb:
Die Supereiche haben das sinkende Schiff doch schon längst verlassen...

So ist es:
http://www.zeit.de/2011/26/Griechenland-Reiche
Die griechischen Reichen bunkern ihre Millionen lieber auf Konten in Zürich und Zypern, Liechtenstein und London. Über 560 Milliarden Euro sollen griechische Privatkunden im Ausland angelegt haben, berichtete das Handelsblatt kürzlich und berief sich auf Schweizer und griechische Finanzkreise. (Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt betrug 230,2 Milliarden Euro im Jahr 2010.)

Stellst sich die Frage, wie Griechenland Zugriff auf dieses durch Korruption und Vetternwirtschaft ergaunerte Geld bekommen kann. Ohne EU-Unterstützung geht es sicher nicht.
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peter schrieb:
DM-SGE schrieb:
Welche Erkenntnisgewinne du dir bei Horst Mahler vorstellen kannst, ist mir ehrlich gesagt vollkommen schnurz.
Ich frage mich nur, was die Bemerkung hier soll.
Ein letzter Versuch, mich vielleicht doch in irgendeiner braunen Ecke aufzuspüren?
Von wem deine zitierte Aussage "der linke Multikulti-Befürworter unterstützt ja seinen Erzfeind, den Kapitalismus" stammt, weiß ich nicht. Jedenfalls nicht  von mir.
Daß du dann ausgerechnet bei mir hellhörig wirst, irritiert mich schon etwas.

Nachdem ich ja jetzt den Gesinnungstest absolviert habe, kommen wir doch mal zu dir.
Mich würde interessieren, wie du zu der Gegendemonstration an der Hauptwache stehst.
Ich meine jetzt nicht mal zu der Gewaltbereitschaft, die davon mehr oder weniger offen ausging, sondern einfach nur zu der Tatsache, daß hier ganz massiv demokratische Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden, sei es durch Angst verbreiten oder durch Blockaden oder durch Niederbrüllen?
Wie stehst du dazu?
Und wie stehst du dazu, daß das von nicht Wenigen hier im Forum nicht nur ausdrücklich gebilligt, sondern quasi schon als Pflicht eingefordert wurde?
Macht dir das keine Angst?
Mir schon.
wenn deine vorstellung von demokratie darin besteht, dass rassisten ohne widerspruch ihren sermon äussern dürfen sollen, dann ist das für mich missverstandene toleranz und gutmenschentum. einig sind wir uns lediglich dahin gehend, dass flaschenwürfe und körperliche bedrohung nicht der richtige weg sind ihnen zu zeigen wie unerwünscht sie sind, das geht auch anders.

+1

Und noch ein Fernseh-Tipp:
http://www.phoenix.de/content/909423
Phönix 22:15
"Proteste, Wut und Populisten - Was treibt die Bürger auf die Straße?"
Diskussion mit u. a. dem von mir sehr geschätzten Harald Welzer

Wird bestimmt interessant.
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DM-SGE schrieb:
Aber daß z.B. Kapitalvermögen immer die Schulden anderer sind oder daß Zinsen wie Spekulationsgewinne zur künstlichen Erhöhung des Kapitalvermögens beitragen, dem dann aber nicht mehr die entsprechenden gesellschaftlichen Produktivkräfte gegenüberstehen, so daß Staatsschulden wie etwa die von Griechenland gar nicht in vollem Umfang zurückzuzahlen sind, es also irgendwann unweigerlich zum Schuldenerlaß oder eben zum Zusammenbruch kommen muß, das habe ich auch so begriffen, einfach nur weil es logisch ist.

Glückwunsch zu dieser Erkenntnis. So schlau sind leider nur die wenigsten.
Und da bekanntlich Bilder mehr sagen als tausend Worte, hier eine Grafik, die den gewaltigen "Tsunami of debt/capital" anschaulich macht:
https://hbr.org/resources/images/article_assets/hbr/0809/F0809A_A.gif

Wie man sieht, müssten die Schuldner der Welt über 3 1/2 Jahre arbeiten, um ihre Gläubiger auszuzahlen, ohne selbst dabei zu konsumieren. Das zeigt wie illusorisch das Beharren auf einer Schuldenrückzahlung ist. Mal ganz abgesehen davon, dass die Gläubiger ja auch gar nicht (zusätzlich) konsumieren wollen.
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SGE-URNA schrieb:
Und dass ich mit vom Klassenkämpfer Chefideologen hier permanent "idelogische Gründe" unterstellen lassen muss, ist schon irrwitzig. Meine Ideologie ist wenn überhaupt die des Pluralismus und der Toleranz.

Dazu 2 Anmerkungen:
1. Das mit dem Chefideologen ist ein Missverständnis. Ich bin in keinster Weise einer sozialistischen oder gar kommunistischen Ideologie zugetan (auch wenn das manchmal bei oberflächlicher Betrachtung so scheinen mag) sondern meine "Ideologie" (wenn man so will), ist die einer menschlichen Marktwirtschaft, so wie Ulrich Thielemann sie in seinem Blog und seinen Büchern skizziert.
2. Ich gestehe ein, dass einiger meiner Anwürfe dir gegenüber sich nicht auf tatsächlichen Aussagen von dir bezogen, sondern auf die stereotypen Einstellungen der Neoliberalen, zu denen du wahrscheinlich gar nicht gehörst.
Sorry dafür.

Dass ich mich deswegen in eine latent reaktionäre Ecke stellen lassen muss (siehe AfD Thread), sagt dann einiges über deine Toleranz aus.

Auch wenn ich bei dem Beitrag sicher deutlich übers Ziel hinausgeschossen bin (siehe Vorabsatz), muss ich klar betonen, dass ich dich nicht in eine reaktionäre Ecke gestelt habe. Ich habe nur zum Ausdruck bringen wollen, dass Nationalismus und Neoliberalismus beides Ideologien der Ausgrenzung sind. Beim einen trifft es Ausländer, beim anderen diejenigen, die für das Kapital nicht oder nicht ausreichend verwertbar sind, also die Leistungsunwilligen oder -unfähigen.
Dass ich diesen Zusammenhang aber auf dich persönlich bezogen habe, tut mir leid. Du hast mit keinem Wort so eine Einstellung erkennen lassen, auch nicht zwischen den Zeilen. Daher nochmal sorry!

Ich betrachte mich als durchaus einigermassen belesen und ausgebildet im Gebiet der Wirtschaftstheorie und bin auch politisch interessiert genug, ökonomisch/politische Artikel von mir "ideologisch" entgegengesetzten Autoren zu lesen (u.a. auch einige von dir verlinkte). Dass ich als Folge nicht immer zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen muss, betrachte ich als völlig normal. Nichtsdestotrotz nehme ich andere Meinungen gern zur Kenntnis und erlaube mir ab und an, eine konträre Sicht der Dinge auszudrücken.

Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Ich komme aus der naturwissenschaftlichen Ecke und hatte früher von Wirtschaftstheorien nicht die geringste Ahnung. Aber als ich gemerkt habe, dass etwas falsch läuft, habe ich begonnen, mich damit zu befassen. Es hat mich bestimmt über 10 Jahre gekostet, einen einigermaßen Überblick zu bekommen was, abläuft, habe aber immer noch kein ganz geschlossenes Bild. Klar, gewisse Grundpfeiler sind klar, z. B. dass es in einem unregulierten Kapitalismus automatisch zu einer stetig steigenden Vermögenskonzentration kommt die ebenfalls zwangsläufig (da nachfragevernichtend) zu einer Systemkrise führt (so wie 1929, 2008), wie ja auch Piketty jetzt nochmal bestätigt hat . Aber offen ist für mich z. B. noch die Frage, wie und warum es zur neoliberalen Wende in den 80ern kam.

Das ganze Thema ist hochkomplex und schwierig zu durchschauen und ich habe bisher auch noch kein Buch gefunden, was alles vollständig und richtig beschreibt.
Von daher bin ich für Anregungen durchaus offen, muss nur leider feststellen, dass Diskussionen oftmals viel zu oberflächlich verlaufen. So scheitert eine vernünftige Diskussion zu Wirtschaftthemen schon oftmals daran, dass der Unterschied zwischen Sachwert, Geld und Kapital nicht verstanden wird, bzw. noch genereller, dass Kapital immer aus Kredit entsteht, also das Kapitalvermögen des einen immer die Schulden eines anderen sind. Aus diesem Unverständis resultiert dann die allgemein verbreitete Vorstellung auch und gerade in der Politik, dass Kapital gut, Schulden aber schlecht sind, das eine aufgebaut und das andere abgebaut werden müsse, was aber defacto niemals gleichzeitig geschehen kann (zumindest sofern es sich nicht um einzelwirtschaftliche Betrachtung handelt, sondern die Gesamtheit aller Wirtschaftakteure umfasst).
D. h., wer fordert, dass Griechenland seine Schulden zurückzahlt, muss auch die Gläubiger Griechenlands auffordern, die gehaltenen griechischen Assets sozusagen zu verkonsumieren. Oder um es mal plaktiv zu sagen: Wenn Griechenland bereit zur Schuldentilgung ist, müssen wir auch bereit sein, öfters mal in Griechenland Urlaub zu machen (oder mehr Ouzo zu trinken   ). Das wird aber nichts, wenn die Masse den Gürtel immer enger ziehen muss.

OK, das soll an dieser Stelle reichen, gehört ja sowieso nicht hierher, sondern in den Griechenlandthread.
   
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eagle-1899 schrieb:
LDKler schrieb:

Das System ist aber nunmal scheisse. Nur weil NWO- und neurechte Idioten nicht die wahren Probleme erkennen, heißt doch nicht, dass mit dem System alles ok ist.


Es mag ja sein, dass für dich das System scheisse ist. Die überwältigende Mehrheit sieht das jedoch offensichtlich anders

Noch, wobei die steigende Zahl der Nichtwähler schon zeigt, dass es auch in der Masse schon gärt. Und spätestens, wenn auch hier die Spar- und Kürzungswelle kommt, die in den Südstaaten schon abgelaufen ist, wird der Protest zur Massenbewegung. Ist nur zu hoffen, dass dann nicht Pegida sondern Occupy davon profitiert. Bisher war ich dahingehend ja eher pessimistisch, weil von Sozialabbau und Lohndumping eher die Rechten profitiert haben, siehe die Erfolge von Fides, FN, wahren Finnen, Schwedendemokraten, etc.
Aber das jetzt in Griechenland zum ersten mal ein Volk erkennt, wo der wahre Gegner sitzt, stimmt mich wieder etwas hoffnungsvoller.

Btw, das Volk dumm zu halten, ist ja die Masche der derzeit herrschenden Eliten.
Hier schön beschrieben:

http://www.annotazioni.de/post/1230

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) griff 2011 während einer der schwierigsten Phasen der Eurokrise tief in die propagandistische Trickkiste und suggerierte, die vermeintliche Arbeitsscheu der Menschen in bestimmten Ländern sei eine Ursache der Krise:

„Es geht auch darum, dass man in Ländern wie Griechenland, Spanien und Portugal nicht früher in Rente gehen kann als in Deutschland. Wir können nicht eine Währung haben und der eine kriegt ganz viel Urlaub und der andere ganz wenig.“
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eagle-1899 schrieb:
LDKler schrieb:
Nur weil noch nicht alle der 99% erkennen, wo die Bedrohung herkommt, heißt das nicht, dass dieser Klassenkampf, angefangen übrigens von den 1%, nicht existent wäre.

Wer diese Fehlentwicklung verleugnet, ist blind und dumm.


Könnte auch von Pegida kommen. Die Mehrheit der angeblich blinden und dummen Bevölkerung erkennt die Islamisierung ja auch nicht.

Könnte ja, aber Occupy kann im Gegensatz zu Pegida ihre Systemkritik mit Zahlen und Fakten hinterlegen! Wie übrigens von mir gemacht, aber darauf gehst du natürlich nicht ein.
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SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
Einen Einwand hätte ich jedoch noch: die von Dir befürchtete "Spaltung der Gesellschaft" sehe ich absolut nicht.  


Die gesellschatliche Spaltung, die ich meine, kommt u.A. in der Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre oder nicht, zum Ausdruck.
Da widersprechen z.B. ein amtierender MP seiner Kanzlerin ebenso wie ein ehemaliger Innenminister.
Oder eben auch bei den Pegida-Demonstrationen, an denen ja zumindest in Dresden nicht gerade wenig Menschen teilnehmen, kommt das zum Ausdruck.
In den Kommentaren hier in diesem Forum und in den Leserkommentaren vieler Zeitungen zeigt sich die Spaltung. Ja in Kommentaren und Berichterstattung der Medien selbst.
Wer sich Zeit nimmt und viele Zeitungen liest, nicht nur die seines Vertrauens, dem bleibt das nicht verborgen.
Allein in der FAZ können Kommentare und Stellungnahmen manchmal nicht unterschiedlicher sein, weil es dort zum Glück auch viel Gastkommentare gibt.
Hast du den von mir verlinkten FAZ-Gastkommentar gelesen?


Nein, den von Dir verlinkten FAZ-Gastkommentar habe ich nicht gelesen. Um Dir zu antworten zitiere ich jetzt mal (willkürlich), wie bzw. wo Du die Spaltung in unserer Gesellschaft siehst. Für mich ist das zuvorderst eine Spaltung in der Haltung zu einer ganz konkreten Frage. Dass sich daraus eine Spaltung der Gesellschaft als solcher ableiten lässt, bezweifel ich.
Andersherum: selbst wenn man diese Spaltung als gegeben sähe, so wäre sie ohnehin schon immer dagewesen. Denn, um mal auf Pegida zurückzukommen: dass es in diesem Land ein großes Potential für solche Aufmärsche gibt, ist für mich unbestritten. Das ist an sich auch nichts neues. Neu ist hingegen, dass sich nun zumindest ein paar Leute trauen, für diesen Dumpfsinn auf die Straße zu gehen. Klar ist das für mich erschreckend. Das waren die gleichen Meinungen vor 5 oder 10 Jahren aber auch schon. Und ich behaupte, das geht länger zurück.
Ich sehe da kein Problem, dem man sich annehmen könnte. Nichts, wofür es nicht ohnehin schon Aussteigerprogramme gibt. Das ist eine diffuse Angst vor und ein Hass auf Fremde/n, die/der natürlich Gefahren birgt.

DM-SGE schrieb:
Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft war nur möglich, weil in der deutschen Bevölkerung eine Grundstimmung mangelnden nationalen Selbstwertgefühls und eines gewissen Ausgegrenztseins durch die anderen Staaten der Weltgemeinschaft, besonders natürlich der europäischen, vorherrschte.
Das ist, soviel ich weiß, mittlerweile Konsens unter den meisten Historikern.


Hier bin ich dann aber leider raus.
Pegida ernstnehmen, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen und sich dann (zwangsläufig) radikalisieren müssen undsoweiterundsofort.
Das muss ich hoffentlich falsch verstanden haben.  


Schade, daß du ausgerechnet da raus bist, wo es richtig ernst wird.
Du hast insofern falsch verstanden, als daß sich Pegida-Sympathisanten nicht zwangsläufig radikalisieren MÜSSEN.
Daher muß man sich ja um sie bemühen, was aber natürlich nicht heißt, daß man ihnen nach dem Maul reden muß und auch ihre irrationalsten Ängste annehmen und ihre unsinnigsten Forderungen umsetzen muß.
Man muß die Ängste nehmen und auf die berechtigten Forderunge, die es durchaus auch gibt, eingehen.
Mit Ausgrenzung, Ignoranz und Diffamierung erreicht man nur das Gegenteil, nämlich die Potenzierung der Ängste und letztendlich eine Radikalisierung großer Teile der Bevölkerung, die sich bestenfalls bei den Wahlen niederschlägt.
Und dann ist die Kacke aber so richtig am Dampfen. Wie dunnemals. als ein gewisser Hindenburg, seines Zeichens Reichspräsident, einen gewissen Hitler ins Boot geholt hat und ihn zum Reichskanzler ernennen mußte, um überhaupt eine Regierung bilden zu können.
.  
? PS: Deswegen kann ich auch mit Occupy und/oder Anti-Globalisierungs Demos nix anfangen. Ist mir einfach zu abstrakt und unkonkret.


Das liegt aber nicht daran, dass Occupy kein konkretes Programm hätte, sondern, dass du es nicht zur Kenntnis nehmen willst, vermutlich aus ideologischen Gründen. Wenn du wirklich wissen wolltest, was Occupy will, bräuchtest du nur mal meine links zu lesen.  

aber auch generell das System.

Das System ist aber nunmal scheisse. Nur weil NWO- und neurechte Idioten nicht die wahren Probleme erkennen, heißt doch nicht, dass mit dem System alles ok ist.
#
eagle-1899 schrieb:
Raggamuffin schrieb:
SGE-URNA schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
DM-SGE schrieb:
Shlomo schrieb:
Einen Einwand hätte ich jedoch noch: die von Dir befürchtete "Spaltung der Gesellschaft" sehe ich absolut nicht.  


Die gesellschatliche Spaltung, die ich meine, kommt u.A. in der Frage, ob der Islam nun zu Deutschland gehöre oder nicht, zum Ausdruck.
Da widersprechen z.B. ein amtierender MP seiner Kanzlerin ebenso wie ein ehemaliger Innenminister.
Oder eben auch bei den Pegida-Demonstrationen, an denen ja zumindest in Dresden nicht gerade wenig Menschen teilnehmen, kommt das zum Ausdruck.
In den Kommentaren hier in diesem Forum und in den Leserkommentaren vieler Zeitungen zeigt sich die Spaltung. Ja in Kommentaren und Berichterstattung der Medien selbst.
Wer sich Zeit nimmt und viele Zeitungen liest, nicht nur die seines Vertrauens, dem bleibt das nicht verborgen.
Allein in der FAZ können Kommentare und Stellungnahmen manchmal nicht unterschiedlicher sein, weil es dort zum Glück auch viel Gastkommentare gibt.
Hast du den von mir verlinkten FAZ-Gastkommentar gelesen?


Nein, den von Dir verlinkten FAZ-Gastkommentar habe ich nicht gelesen. Um Dir zu antworten zitiere ich jetzt mal (willkürlich), wie bzw. wo Du die Spaltung in unserer Gesellschaft siehst. Für mich ist das zuvorderst eine Spaltung in der Haltung zu einer ganz konkreten Frage. Dass sich daraus eine Spaltung der Gesellschaft als solcher ableiten lässt, bezweifel ich.
Andersherum: selbst wenn man diese Spaltung als gegeben sähe, so wäre sie ohnehin schon immer dagewesen. Denn, um mal auf Pegida zurückzukommen: dass es in diesem Land ein großes Potential für solche Aufmärsche gibt, ist für mich unbestritten. Das ist an sich auch nichts neues. Neu ist hingegen, dass sich nun zumindest ein paar Leute trauen, für diesen Dumpfsinn auf die Straße zu gehen. Klar ist das für mich erschreckend. Das waren die gleichen Meinungen vor 5 oder 10 Jahren aber auch schon. Und ich behaupte, das geht länger zurück.
Ich sehe da kein Problem, dem man sich annehmen könnte. Nichts, wofür es nicht ohnehin schon Aussteigerprogramme gibt. Das ist eine diffuse Angst vor und ein Hass auf Fremde/n, die/der natürlich Gefahren birgt.

DM-SGE schrieb:
Die nationalsozialistische Schreckensherrschaft war nur möglich, weil in der deutschen Bevölkerung eine Grundstimmung mangelnden nationalen Selbstwertgefühls und eines gewissen Ausgegrenztseins durch die anderen Staaten der Weltgemeinschaft, besonders natürlich der europäischen, vorherrschte.
Das ist, soviel ich weiß, mittlerweile Konsens unter den meisten Historikern.


Hier bin ich dann aber leider raus.
Pegida ernstnehmen, damit sie sich nicht ausgegrenzt fühlen und sich dann (zwangsläufig) radikalisieren müssen undsoweiterundsofort.
Das muss ich hoffentlich falsch verstanden haben.  


Schade, daß du ausgerechnet da raus bist, wo es richtig ernst wird.
Du hast insofern falsch verstanden, als daß sich Pegida-Sympathisanten nicht zwangsläufig radikalisieren MÜSSEN.
Daher muß man sich ja um sie bemühen, was aber natürlich nicht heißt, daß man ihnen nach dem Maul reden muß und auch ihre irrationalsten Ängste annehmen und ihre unsinnigsten Forderungen umsetzen muß.
Man muß die Ängste nehmen und auf die berechtigten Forderunge, die es durchaus auch gibt, eingehen.
Mit Ausgrenzung, Ignoranz und Diffamierung erreicht man nur das Gegenteil, nämlich die Potenzierung der Ängste und letztendlich eine Radikalisierung großer Teile der Bevölkerung, die sich bestenfalls bei den Wahlen niederschlägt.
Und dann ist die Kacke aber so richtig am Dampfen. Wie dunnemals. als ein gewisser Hindenburg, seines Zeichens Reichspräsident, einen gewissen Hitler ins Boot geholt hat und ihn zum Reichskanzler ernennen mußte, um überhaupt eine Regierung bilden zu können.


Entschuldige, aber an einer inhaltlichen Diskussion über nach meiner Wahrnehmeung durchaus öffentlich diskutierte Themen wie Asylrecht, Integration, Zuwanderung, Terrorismus usw. ist doch offenbar keiner interessiert.  

Man nimmt als Aufhänger den Salafismus, über dessen Ablehnung ein breiter gesellschaftlicher Konsens herrscht (ist also gar kein Streitthema) und fängt dann durch die Hintertür an, sich über Niedriglohn-Bulgaren oder rumänische Einbrecherbanden auszulassen. Wenn das nicht reicht, wird man völlig unkonkret und prangert an, dass "die" (gemeint sind wieder alle Ausländer) einfach nicht zu "uns" passen. Zusätzlich beschwert man sich noch über das "System" und die Lügenpresse. Was genau willst du da diskutieren?

Wenn jemand gegen Stuttgart 21, Atomkraft oder den Flughafenausbau demonstriert, hat man ein konkretes Thema, welches politisiert werden kann. Wollen wir wirklich über das System diskutieren? PS: Deswegen kann ich auch mit Occupy und/oder Anti-Globalisierungs Demos nix anfangen. Ist mir einfach zu abstrakt und unkonkret.

Ich hab hier bereits versucht, die ursprünglichen 8 Thesen von Pegida hier, kritisch aber sachlich, zu kommentieren. Völlig brotlos, da daran niemand interessiert ist. Man lamentiert lieber über die Opferrolle und wie böse alle sind...  und verliert sich in ewigen Nazi vs. Gutmensch Geplapper.



Ich gebe dir vollkommen recht, außer dass ich bei Occupy und Globalisierung doch noch einen Zusammenhang zwischen Kritik am Wirtschaftssystem, am Sozialabbau und an der Ungleichverteilung des Reichtums sehe. Der Zusammenhang zwischen Russlandpolitik, EU-Bulgaren und Islamisierung ist mir dagegen auch nach vier Monaten Pegida völlig schleierhaft.


Die einen rufen halt "Wir sind das Volk" und die anderen "Wir sind 99%". Beides stimmt nicht und zeugt von einer lächerlichen Selbstüberschätzung gegenüber den realen Verhältnissen.  

Blödsinn.
Nur weil noch nicht alle der 99% erkennen, wo die Bedrohung herkommt, heißt das nicht, dass dieser Klassenkampf, angefangen übrigens von den 1%, nicht existent wäre.

http://www.washingtonpost.com/blogs/plum-line/post/theres-been-class-warfare-for-the-last-20-years-and-my-class-has-won/2011/03/03/gIQApaFbAL_blog.html

WARREN BUFFETT: Actually, there’s been class warfare going on for the last 20 years, and my class has won.

Und noch eine Zahl dazu:

http://www.oxfam.de/informieren/entwicklungsfinanzierung

Schon jetzt besitzen die 85 reichsten Menschen so viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung – das sind 3,5 Milliarden Menschen.

Wer diese Fehlentwicklung verleugnet, ist blind und dumm.
#
propain schrieb:
In jeder Stadt wo das statt findet organiseren das bekannte Nazis mit und du willst hier dauernd erzählen das es keine Nazis sind.
Natürlich sind die Organisatoren Nazis, aber die verschleiern das doch, siehe das verlogene, weichgespülte 19 Punkte-Programm. Und einige Mitläufer sind Leute, die darauf hereinfallen, denen es eigentlich eher darum geht, dass Oma sich keinen Christstollen mehr leisten kann.
Aber natürlich laufen bei Pegida auch viele Nazis, Neurechte und anderes Gesocks  rum, keine Frage. Aber man sollte schon differenzieren.
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peter schrieb:
LDKler schrieb:
peter schrieb:
LDKler schrieb:
peter schrieb:
micl schrieb:
peter schrieb:
@DM-SGE

Und absolut auch kein Verständnis habe ich für dein Verständnis, daß Demonstranten "ihrer Wut emotional und verbal freien Lauf lassen".
In einer politischen Auseinandersetzungen haben niedere Emotionen wie Wut und Haß absolut nichts verloren.


da liegt für mich der hase im pfeffer. in meinen augen gibt es keine möglichkeit sich mit rassisten angemessen politisch auseinander zu setzen. rassist ist man nicht weil man in einem bestimmten land geboren wurde oder eine spezielle hautfarbe hat, rassist ist man weil man es sein möchte. und ob ein rassistisches auftreten ein demokratisch verbrieftes grundrecht ist, darüber könnte man trefflich diskutieren.

wenn bei denen all die argumente der letzten tage nicht angekommen sind, und es wurde ja ausreichend aufgezeigt, dass ein großteil der vorwürfe gegenüber ausländern einfach unsinn sind, dann bleibt nur noch die möglichkeit ihnen zu zeigen dass sie eine minderheit und unerwünscht sind.

ein bisschen müde bin ich auch die diskussion darüber, was passiert wäre wenn es zum schlimmsten gekommen wäre. du malst hier einen lynchmob an die wand den es in deutschland nach 45 nicht gegeben hat (hoyerswerda und lichtenhagen mal ausgenommen und da waren es die schützenswerten deutschen rassistischer prägung, die das veranstaltet haben) und den es wohl auch nicht geben wird. so etwas hat nicht einmal jemand bezüglich der unsäglichen auftritte der hogesa angedeutet und bei denen sehe ich das deutlich höhere gewaltpotential.

ich finde das, ehrlich gesagt, unredlich.  


Wenn es in Deutschland nach 45 bisher noch nicht zu Lynchhandlungen auf Demos/Gegendemos gekommen ist, dann nur deswegen, weil immer genug Polizei da ist, die das verhindert. Als die SA-Horden Menschen gelyncht haben, war keine Polizei da. Das ist der wesentliche Unterschied.

Wenn DM-SGE sagt, dass er sich in der hochaggressiven Stimmung von Montag ohne die Polizei Lynchhandlungen hätte vorstellen können, dann glaube ich ihm das. Warum erlaubt man überhaupt Demos und Gegendemos zur gleichen Zeit am gleichen Ort? Das ist doch ein Paradies für Provokateure, die in meinen Augen nichts anderes als dumme Hooligans sind, die aus einem anonymen Mob heraus Gewalt ausüben, weil sie ihren Spaß daran haben und nicht so einfach dafür belangt werden können.


so werden legenden gestrickt. eine person berichtet von ihrer subjektiven wahrnehmung und das mutiert dann langsam aber sicher zum fakt einer herbei phantasierten entwicklung. da wird dann einfach aus agressiven gegendemonstranten ein lynchmob gebastelt.

Ich war nicht dabei, aber die FR schreibt genau dasselbe wie DM:
http://www.fr-online.de/frankfurt/pegida-in-frankfurt-keine-jagd-auf-menschen,1472798,29682948.html

Und im HR habe ich gestern Abend auch einen entsprechen Kommentar gehört.
So ganz aus der Luft gegriffen scheints also nicht zu sein, leider.

Gewalt ist immer scheisse, egal ob von rechts, von links, von Pegida, von Gegendemonstranten oder auch von der Polizei!


ich habe gar nicht angezweifelt dass es da ein hohes aggressionsniveau gab. und möglicher weise hätte es auch prügel gegeben wenn keine polizei da gewesen wäre.

der begriff lynchmob steht aber für etwas völlig anderes und wird hier dennoch von einigen verzweifelt verteidigt.  


Vom Lynchmob wird nicht nur hier gesprochen, sondern auch in der FR und im Radio (aus dem verlinkten Artikel):
Gegen Menschen wie die Pegida Organisatorin Heidi Mund zu demonstrieren, ist vermutlich edel, hilfreich und gut. Solange man dabei nicht wie ein Lynchmob wütet.


davon wird es aber auch nicht richtiger.

Ich habe doch gar nichts zu richtig oder falsch gesagt, nur, dass der Begriff nicht nur im Forum verwendet wird.
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DM-SGE schrieb:
peter schrieb:
@DM-SGE

Und absolut auch kein Verständnis habe ich für dein Verständnis, daß Demonstranten "ihrer Wut emotional und verbal freien Lauf lassen".
In einer politischen Auseinandersetzungen haben niedere Emotionen wie Wut und Haß absolut nichts verloren.


da liegt für mich der hase im pfeffer. in meinen augen gibt es keine möglichkeit sich mit rassisten angemessen politisch auseinander zu setzen. rassist ist man nicht weil man in einem bestimmten land geboren wurde oder eine spezielle hautfarbe hat, rassist ist man weil man es sein möchte. und ob ein rassistisches auftreten ein demokratisch verbrieftes grundrecht ist, darüber könnte man trefflich diskutieren.

wenn bei denen all die argumente der letzten tage nicht angekommen sind, und es wurde ja ausreichend aufgezeigt, dass ein großteil der vorwürfe gegenüber ausländern einfach unsinn sind, dann bleibt nur noch die möglichkeit ihnen zu zeigen dass sie eine minderheit und unerwünscht sind.

ein bisschen müde bin ich auch die diskussion darüber, was passiert wäre wenn es zum schlimmsten gekommen wäre. du malst hier einen lynchmob an die wand den es in deutschland nach 45 nicht gegeben hat (hoyerswerda und lichtenhagen mal ausgenommen und da waren es die schützenswerten deutschen rassistischer prägung, die das veranstaltet haben) und den es wohl auch nicht geben wird. so etwas hat nicht einmal jemand bezüglich der unsäglichen auftritte der hogesa angedeutet und bei denen sehe ich das deutlich höhere gewaltpotential.

ich finde das, ehrlich gesagt, unredlich.  


Es geht ja auch nicht um die wirklich Unverbesserlichen, die eine nur verschwindend geringe Minderheit darstellen.
Es geht vielmehr um die, die ihnen in großer Zahl zulaufen, weil sie sonst keine andere Anlaufstellen haben. Weil diejenigen, von denen man es erwarten sollte, sich, aus welchen Gründen auch immer, verweigern und weil nur die Rattenfänger vorgeben, sich der nicht wegzudiskutierenden, oft auch berechtigten Sorgen und Nöte der Alleingelassenen anzunehmen.

Zustimmung. Wobei die Politik sich nicht nur "verweigert" hat, sie hat die Enstehung dieser Ressentiments auch noch befördert!

Zur näheren Erläuterung noch ein link dazu, wie der neoliberale Standortwettbewerb zu Nationalismus und Ausgrenzung führt:
http://www.annotazioni.de/post/1230

Und dieser Auszug daraus speziell für unseren URNA:
So ist Standortnationalismus ein zentrales Element des neoliberalen Kapitalismus, wie er sich seit etwa den 1970er Jahren herausgebildet hat. Die scharfe zwischenstaatliche Konkurrenz um Kapital, Märkte, Investitionen ist seine Grundlage. Ihretwegen werden Löhne und Steuern gesenkt, Arbeitsverhältnisse prekarisiert, Gewerkschaften geschwächt und Märkte dereguliert. Diese Ideologie geht mit der Vorstellung einher, in der internationalen Wirtschaft gebe es notwendig und richtigerweise Gewinner und Verlierer – und worauf, wenn nicht auf „ethnische“ oder „kulturelle“ Eigenarten, sollten Sieg und Niederlage, Wohlstand und Elend am Ende zurückgeführt werden? Wie, wenn nicht unter Rückgriff auf nationalistische Unterscheidungen zwischen „Wir“ und „Sie“, sollten die miteinander in Konkurrenz stehenden Staaten abgegrenzt und nach innen ideologisch geschlossen werden?Die deutschen Überlegenheitsgefühle im Zuge der Eurokrise sind Konsequenz nicht nur, aber auch standortnationalistischer Vorstellungen.

Hinzu kommt, dass nationalistisches Denken und ausgrenzendes Denken die Vorstellung natürlicher und legitimer Ungleichheit mit dem Neoliberalismus teilen. Sie alle sind Ideologien der Ungleichheit und der Ungleichwertigkeit. Seien es unterschiedliche (Miss-)Erfolge in der Standortkonkurrenz zwischen Staaten oder seien es Arbeitslosigkeit, soziale Verelendung und Klassenstrukturen innerhalb der Staaten: Rivalität wird als Motor immer ungleicherer Gesellschaften, Reichtum bzw. Wohlstand als Verdienst und Armut bzw. Elend als eigene Schuld interpretiert. Ausgrenzende Kategorien sind da rasch zur Hand. Die gängigen Interpretationen der Eurokrise sind deshalb nicht zufällig durchzogen von moralisierenden nationalistischen und ausgrenzenden Schuldzuweisungen einerseits und entsprechenden Überlegenheitsgefühlen andererseits.

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peter schrieb:
LDKler schrieb:
peter schrieb:
micl schrieb:
peter schrieb:
@DM-SGE

Und absolut auch kein Verständnis habe ich für dein Verständnis, daß Demonstranten "ihrer Wut emotional und verbal freien Lauf lassen".
In einer politischen Auseinandersetzungen haben niedere Emotionen wie Wut und Haß absolut nichts verloren.


da liegt für mich der hase im pfeffer. in meinen augen gibt es keine möglichkeit sich mit rassisten angemessen politisch auseinander zu setzen. rassist ist man nicht weil man in einem bestimmten land geboren wurde oder eine spezielle hautfarbe hat, rassist ist man weil man es sein möchte. und ob ein rassistisches auftreten ein demokratisch verbrieftes grundrecht ist, darüber könnte man trefflich diskutieren.

wenn bei denen all die argumente der letzten tage nicht angekommen sind, und es wurde ja ausreichend aufgezeigt, dass ein großteil der vorwürfe gegenüber ausländern einfach unsinn sind, dann bleibt nur noch die möglichkeit ihnen zu zeigen dass sie eine minderheit und unerwünscht sind.

ein bisschen müde bin ich auch die diskussion darüber, was passiert wäre wenn es zum schlimmsten gekommen wäre. du malst hier einen lynchmob an die wand den es in deutschland nach 45 nicht gegeben hat (hoyerswerda und lichtenhagen mal ausgenommen und da waren es die schützenswerten deutschen rassistischer prägung, die das veranstaltet haben) und den es wohl auch nicht geben wird. so etwas hat nicht einmal jemand bezüglich der unsäglichen auftritte der hogesa angedeutet und bei denen sehe ich das deutlich höhere gewaltpotential.

ich finde das, ehrlich gesagt, unredlich.  


Wenn es in Deutschland nach 45 bisher noch nicht zu Lynchhandlungen auf Demos/Gegendemos gekommen ist, dann nur deswegen, weil immer genug Polizei da ist, die das verhindert. Als die SA-Horden Menschen gelyncht haben, war keine Polizei da. Das ist der wesentliche Unterschied.

Wenn DM-SGE sagt, dass er sich in der hochaggressiven Stimmung von Montag ohne die Polizei Lynchhandlungen hätte vorstellen können, dann glaube ich ihm das. Warum erlaubt man überhaupt Demos und Gegendemos zur gleichen Zeit am gleichen Ort? Das ist doch ein Paradies für Provokateure, die in meinen Augen nichts anderes als dumme Hooligans sind, die aus einem anonymen Mob heraus Gewalt ausüben, weil sie ihren Spaß daran haben und nicht so einfach dafür belangt werden können.


so werden legenden gestrickt. eine person berichtet von ihrer subjektiven wahrnehmung und das mutiert dann langsam aber sicher zum fakt einer herbei phantasierten entwicklung. da wird dann einfach aus agressiven gegendemonstranten ein lynchmob gebastelt.

Ich war nicht dabei, aber die FR schreibt genau dasselbe wie DM:
http://www.fr-online.de/frankfurt/pegida-in-frankfurt-keine-jagd-auf-menschen,1472798,29682948.html

Und im HR habe ich gestern Abend auch einen entsprechen Kommentar gehört.
So ganz aus der Luft gegriffen scheints also nicht zu sein, leider.

Gewalt ist immer scheisse, egal ob von rechts, von links, von Pegida, von Gegendemonstranten oder auch von der Polizei!


ich habe gar nicht angezweifelt dass es da ein hohes aggressionsniveau gab. und möglicher weise hätte es auch prügel gegeben wenn keine polizei da gewesen wäre.

der begriff lynchmob steht aber für etwas völlig anderes und wird hier dennoch von einigen verzweifelt verteidigt.  


Vom Lynchmob wird nicht nur hier gesprochen, sondern auch in der FR und im Radio (aus dem verlinkten Artikel):
Gegen Menschen wie die Pegida Organisatorin Heidi Mund zu demonstrieren, ist vermutlich edel, hilfreich und gut. Solange man dabei nicht wie ein Lynchmob wütet.
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hawischer schrieb:
Nur an eins, DM-SGE kann ich leider nicht glauben. Das man den dogmatischen Ideologen (insbesondere wenn sie auf Gewalt aus sind) auf beiden Seiten mit Argumenten entgegentreten kann. Die hören sich das garnicht an. Bleibt die Hoffnung, dass der überwiegende Teil der Menschen in diesem Lande, gleich welcher Religion oder Herkunft, sich nicht von den Rattenfängern beeindrucken läßt und weiter mehrheitlich demokratische Parteien wählt und gewaltfrei demonstriert.

Das haben die demokratischen Parteien selbst in der Hand! Würden sie endlich wieder eine Politik machen, die der breiten Bevölkerung statt den oberen Zehntausend zu gute kommt, hätten Radikale weit weniger Zulauf, denn satte und zufriedene Menschen haben wohl weit weniger Lust, auf die Straße zu gehen, als Menschen, die ständig den Gürtel enger schnallen sollen und müssen.
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peter schrieb:
micl schrieb:
peter schrieb:
@DM-SGE

Und absolut auch kein Verständnis habe ich für dein Verständnis, daß Demonstranten "ihrer Wut emotional und verbal freien Lauf lassen".
In einer politischen Auseinandersetzungen haben niedere Emotionen wie Wut und Haß absolut nichts verloren.


da liegt für mich der hase im pfeffer. in meinen augen gibt es keine möglichkeit sich mit rassisten angemessen politisch auseinander zu setzen. rassist ist man nicht weil man in einem bestimmten land geboren wurde oder eine spezielle hautfarbe hat, rassist ist man weil man es sein möchte. und ob ein rassistisches auftreten ein demokratisch verbrieftes grundrecht ist, darüber könnte man trefflich diskutieren.

wenn bei denen all die argumente der letzten tage nicht angekommen sind, und es wurde ja ausreichend aufgezeigt, dass ein großteil der vorwürfe gegenüber ausländern einfach unsinn sind, dann bleibt nur noch die möglichkeit ihnen zu zeigen dass sie eine minderheit und unerwünscht sind.

ein bisschen müde bin ich auch die diskussion darüber, was passiert wäre wenn es zum schlimmsten gekommen wäre. du malst hier einen lynchmob an die wand den es in deutschland nach 45 nicht gegeben hat (hoyerswerda und lichtenhagen mal ausgenommen und da waren es die schützenswerten deutschen rassistischer prägung, die das veranstaltet haben) und den es wohl auch nicht geben wird. so etwas hat nicht einmal jemand bezüglich der unsäglichen auftritte der hogesa angedeutet und bei denen sehe ich das deutlich höhere gewaltpotential.

ich finde das, ehrlich gesagt, unredlich.  


Wenn es in Deutschland nach 45 bisher noch nicht zu Lynchhandlungen auf Demos/Gegendemos gekommen ist, dann nur deswegen, weil immer genug Polizei da ist, die das verhindert. Als die SA-Horden Menschen gelyncht haben, war keine Polizei da. Das ist der wesentliche Unterschied.

Wenn DM-SGE sagt, dass er sich in der hochaggressiven Stimmung von Montag ohne die Polizei Lynchhandlungen hätte vorstellen können, dann glaube ich ihm das. Warum erlaubt man überhaupt Demos und Gegendemos zur gleichen Zeit am gleichen Ort? Das ist doch ein Paradies für Provokateure, die in meinen Augen nichts anderes als dumme Hooligans sind, die aus einem anonymen Mob heraus Gewalt ausüben, weil sie ihren Spaß daran haben und nicht so einfach dafür belangt werden können.


so werden legenden gestrickt. eine person berichtet von ihrer subjektiven wahrnehmung und das mutiert dann langsam aber sicher zum fakt einer herbei phantasierten entwicklung. da wird dann einfach aus agressiven gegendemonstranten ein lynchmob gebastelt.

Ich war nicht dabei, aber die FR schreibt genau dasselbe wie DM:
http://www.fr-online.de/frankfurt/pegida-in-frankfurt-keine-jagd-auf-menschen,1472798,29682948.html

Und im HR habe ich gestern Abend auch einen entsprechen Kommentar gehört.
So ganz aus der Luft gegriffen scheints also nicht zu sein, leider.

Gewalt ist immer scheisse, egal ob von rechts, von links, von Pegida, von Gegendemonstranten oder auch von der Polizei!