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LDKler

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emjott schrieb:
Völlig unabhängig davon ist die Frage, wie die griechische Wirtschaft überhaupt mal wachsen kann OHNE einen gigantischen Berg öffentlicher Schulden aufzutürmen. Die Antwort auf diese Frage zu finden wäre eigentlich eine schöne Aufgabe für die intelligentesten und kompetentesten Regierungsmitglieder.

Nur weil du nicht informiert bist, heißt es nicht, dass die Griechische Regierung keinen Plan hat, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen:
https://varoufakis.files.wordpress.com/2014/03/think_big_think_bold-pdf-as-published.pdf
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Sehenswerter Kontraste -Beitrag, der zeigt, wie es in der Reparationsfrage wirklich gelaufen ist und wie Deutschland Griechenland jahrzehntelang verarscht hat:
http://www.rbb-online.de/kontraste/archiv/kontraste-vom-12-03-2015/griechenland-deutsche-schulden.html

Frank-Walter Steinmeier (SPD), Bundesaußenminister
„Wir sind nach wie vor und fest der Meinung, dass alle Reparationsfragen, einschließlich von Zwangsanleihen, rechtlich abgeschlossen geregelt sind.“

Rechtlich abgeschlossen? Diese Haltung ist äußerst umstritten. Denn Griechenland hat zu keinem Zeitpunkt  auf seine Ansprüche verzichtet.

Auf der Londoner Schuldenkonferenz von 1952 wurde international vereinbart, dass Reparationen bis zu einer Wiedervereinigung und einem gesamtdeutschen Friedensvertrag zurück gestellt werden – Griechenland musste warten. Die Schulden wurden gestundet, nur so war das deutsche Wirtschaftswunder überhaupt möglich.
 
Griechenland ermahnte Westdeutschland aber immer wieder – wie in diesem Memorandum von 1965 – die Zwangsanleihe nicht zu vergessen. Die Reaktion war stets die gleiche:

Prof. Hagen Fleischer, Historiker, Universität Athen
„Die ganzen Jahrzehnte über wurde in der deutschen Argumentation immer darauf verwiesen, dass es einfach zu früh ist für eine Lösung, da eben das ganze Deutschland den Krieg geführt hat und nicht das halbe Deutschland und das halbe Deutschland eben keinen Abschluss herbeiführen könnte.“

Dann fiel die Mauer. Und somit stand die auf die lange Bank geschobene Regelung der Kriegsschulden wieder auf der Tagesordnung.  Aber die Bundesregierung wollte eine Zahlung von Reparationen unbedingt vermeiden. Sie entwickelte einen neuen Plan, wie man sich drücken könnte.

Prof. Hagen Fleischer, Historiker, Universität Athen
„Genscher hat sämtlichen Botschaften ein geheimes Rundschreiben zugeschickt, wie man die jetzt vermutlich aufkommenden Entschädigungsansprüche abwimmeln sollte.“

Dieses vertrauliche Schreiben an die Deutsche Botschaft in Athen liegt Kontraste in Auszügen vor – darin steht:

„Kommt es nicht zu Verhandlungen über einen formellen Friedensvertrag, so könnten wir darlegen, daß sich (…) keine Notwendigkeit ergibt, die Frage der Reparationen aufzugreifen.“

Genscher trickste also. Beim Vertrag, der 1990 schließlich unterzeichnet wurde, strich man das Wort „Frieden“ einfach. Denn ohne Friedensvertrag keine Reparationen.  Der Vertrag hieß nun 2+4-Vertrag – ohne auch nur ein Wort über Entschädigungen und den Zwangskredit zu verlieren.

Prof. Hagen Fleischer, Historiker, Universität Athen
„Herr Kohl, als er zum ersten Mal angesprochen wurde, sagt er: „Jetzt? Na jetzt ist es zu spät“. Also das zu früh/zu spät kommt direkt hintereinander und natürlich von griechischer Seite, man merkt die Absicht und man ist verstimmt.“

Immer wieder neue Winkelzüge, gegen die es aber wohl keine rechtliche Handhabe gibt. Denn dem zuständigen Internationalen Gerichtshof in Den Haag hat sich Deutschland nur für Streitfälle unterworfen, die nach 2008 entstanden – also ausdrücklich nicht für Ungeklärtes aus dem Zweiten Weltkrieg.


Das klingt dann doch etwas anders, wie es die deutsche Politik und die Springer-Presse in ihrer verlogenen Hetzkampagne gegen Griechenland darstellt.
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miraculix250 schrieb:
Also ist ein "weiter so" wohl wirklich alternativlos.    
Ein "weiter so" führt aber früher oder später in den nächsten "Schwarzen Freitag" mit anschließender globaler Wirtschaftsdepression.

Durch den Wettbewerb der Nationen

Richtig, das ist das eigentliche Grundübel, dass es anzugehen gilt.
Begrenzen wir den Wettbewerb!:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-04/freiheit-markt-thielemann
Wir müssen politisch klären, wie viel Freiheit im Markt und wie viel Freiheit vom Markt wir wollen. Die Wettbewerbszwänge, die uns zu Höchstleistungen nötigen, sind anachronistisch geworden. Mehr Güter brauchen wir wohl kaum, und wir können sie uns auch ökologisch kaum mehr leisten. Begrenzen wir also den Wettbewerb! Es wäre ein Akt der Freiheit. Eine "menschliche Marktwirtschaft", von der Angela Merkel mittlerweile spricht, ist ohne Wettbewerbsbegrenzung und ohne eine Begrenzung der Macht des Kapitals nicht zu haben.

Es ist zu viel Kapital im Spiel. Die Realwirtschaft ist nicht in der Lage und sollte nicht weiter gezwungen werden, die Renditen zu erwirtschaften, die dem Billionen messenden Blasenkapital entsprechen würden. Lassen wir also die Luft wieder raus. Etwa indem wir die ohnehin fiktiven Buchwerte den Kapitaleigentümern der Banken geben, natürlich bei gleichzeitiger Rettung der normalen Bankdienstleistungen durch Abspaltungen von good banks. Weniger Kapital ist auch im Spiel, wenn das in Steueroasen versteckte Kapital endlich besteuert würde.
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Brady schrieb:
Aber ich denke, dass du das Gekd für deinen Kredit von deb Einlagen der Kunden der Bank erhalten hast und das kein neues Geld geschöpft wurde.

99% der Summe wurde neu geschöpft.
Hier hat es die FAZ recht gut erklärt:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/geldschoepfung-wie-kommt-geld-in-die-welt-11637825.html
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concordia-eagle schrieb:
Mein Rezept sähe so aus, dass ich Superreiche mit einer 5% Zusatzsteuer belegen würde und die Erbschaftssteuer erhöhen würde. Im Gegenzug würde ich aber nicht den Mittelstand mit 55.000 Euro Jahreseinkommen als Spitzenverdiener besteuern und die kalte Progression zumindest abmildern. Letztendlich wäre das auf der Einnahmenseite wahrscheinlich ungefähr ein Nullsummenspiel aber etwas gerechter gestaltet.

Ich würde noch eine Vermögenssteuer auf Großvermögen dazunehmen aber ansonsten ist das in etwa auch meine Vorstellung.

Deine Grafik ist widerlegt, da wir trotz der zunehmenden  Ungerechtigkeiten das mit Abstand höchste Steueraufkommen ever haben.
In meiner Grafik gings um den Anteil der Spitzenverdiener am Gesamteinkommen, mit dem Steueraufkommen hat das gar nichts zu tun, von daher verstehe ich deinen Einwand nicht.

Ansonsten rechnest Du mal wieder mit dem Geld "der anderen".

Wenn man nach der Belastung kommender Generationen fragt, darf man doch nicht nur die Verbindlichkeiten betrachten sondern muss auch die Guthaben einbeziehen, ansonsten ist die Betrachtung tendenziös.
 
Das Geld der Bürger ist nicht! das Geld des Staats.
Völlig richtig! Korrekt muss es heißen: Die Schulden des Staates sind das Geld der Bürger!!! Denn Schuldenmachen ermöglicht ja erst die Bildung von Finanzvermögen.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Ich habe vor 10 Jahren einen Kredit für den Kauf einer Gebrauchtimmobilie aufgenommen, d. h. ich habe von einer Bank gegen eine Hypothek auf das Grundstück einen Betrag x bekommen, den ich an den Verkäufer weitergereicht habe. Dieses Geld gab es zum allerüberwiegenden Teil vorher nicht, sondern wurde von meiner Bank neugeschöpft. Durch diesen "Schöpfungsakt" ist sowohl die Geldmenge, als auch die Schuldenmenge angestiegen.
Global sieht das dann so aus:
https://hbr.org/resources/images/article_assets/hbr/0809/F0809A_A.gif

Tilge ich nun dieses Darlehen, sinken nicht nur meine Schulden, sondern auch die Geldmenge schrumpft.
Es ist von daher absolut unsinnig, Schuldenabbau zu fordern, ohne gleichzeitig zu sagen, an welcher Stelle der zwingend notwendige Guthabenabbau in gleicher Höhe erfolgen soll (wobei Guthabenabbau nicht nur durch Besteuerung sondern auch dadurch erreicht werden kann, dass der Guthabenbesitzer mehr konsumiert, als er gleichzeitig einnimmt, das nur vollständigkeitshalber, um schonmal vorsorglich den Sozialismus-Reflex mancher zu unterdrücken.  ,-) )

Wenn diese trivialen saldenmechanischen Prinzipien endlich mal begriffen werden würden, wäre ich wiederum froh. M. E. resultiert nämlich aus diesem Nichtverständnis letztlich alle Wirtschaftsprobleme unserer Zeit.

Und um zum Thema zurückzukommen:
Griechenland kann seine Schulden also nur dann abbauen, wenn seine Gläubiger vermehrt Waren von dort kaufen oder Urlaub dortmachen. Schuldenabbau ohne Guthabenabbau bei den Gläubigern führt nur zu einem - und zwar zur Wirtschaftskrise, wie wir sie aktuell in Griechenland und überall dort, wo Schuldenabbau ohne Guthabenabbau propagiert wird, beobachten können.
Von daher war die Idee der CDU mit den Urlaubsgutscheinen gar nicht so dumm, zumindest sofern das Geld dafür aus Besteuerung nichtnachfrageaktiver Guthaben gekommen wäre.
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concordia-eagle schrieb:
@LDK, das Geld den "Reichen" wegzunehmen und dann ist alles gut hat noch nie funktioniert, funktioniert nicht und wird auch nie funktionieren.

Die Fakten sprechen eine andere Sprache:
http://2.bp.blogspot.com/-r_PAoeps_cc/Tk3AD9Nv1oI/AAAAAAAAAbM/JWMspxgdz-s/s1600/Screen%252Bshot%252B2011-08-18%252Bat%252B9.44.15%252BPM.png
Die Wirtschaft hat immer dann prosperiert, wenn durch Steuerpolitik die Ungleichheit auf einem verträglichen Maß gehalten wurde. Wich man davon ab (wie in den zwanziger Jahren oder eben in den letzten Jahrzehnten) kam und kommt es zwangsläufig zu fortwährenden Wirtschaftskrisen (verursacht durch Nachfragemangel wegen des Kaufkraftverlusts der Normalbürger).

Und ein paar % mehr Steuern bei den Reichen wird kaum die Probleme dieser Welt lösen können.
Wie sieht den dein Konzept zur Lösung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme aus?

Ich glaube, man vergisst, dass Deutschland ein absurd hoch verschuldetes Land ist.

Ganz im Gegenteil, Deutschland ist einer der größten Nettogläubiger gegenüber dem Rest der Welt:
http://www.querschuesse.de/deutschland-nettoauslandsvermoegen-bei-1324-mrd-euro/
Was du meinst, ist die Verschuldung des Staates.
Nur weil andere noch höher verschuldet sind, liegt eine gewaltige Last auf den jungen Leuten. Offensichtlich sind die jüngeren Generationen aber den Meisten egal. Die werden nicht mal die Rente für unsere Babyboomer Generation zahlen können.

Es liegt keine gewaltige Last auf der "Bevölkerung", weil den staatlichen Schulden viel größere private Geldvermögen gegenüberstehen (das ist z. B. in Griechenland anders). Wir geben kommenden Generationen also nicht nur Schulden sondern auch gewaltige Vermögen mit:
http://www.rp-online.de/leben/ratgeber/so-viel-vererbten-die-deutschen-noch-nie-aid-1.3403915

Und dass die Rente nicht bezahlt werden könne, ist nichts als weiter als ideologisch motivierte Propaganda, denn Deutschlands Wirtschaft produziert und exportiert ja weiter auf Rekordniveau. Warum also sollte plötzlich kein Geld mehr für die Rente da sein? Dass die Rentenversicherung Probleme hat, liegt einzig allein an der politischen Entscheidung, nur Arbeitseinkommen (und die nur bis zu einer bestimmten Höhe) zur Rentenfinanzierung heranzuziehen.
Die ganzen Probleme, die Deutschland derzeit hat, sind keine Naturphänomen, es sind alles Folgen politischer Entscheidungen, sie sind also ganz bewusst herbeigeführt.
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concordia-eagle schrieb:
Als junger Deutscher würde ich mich allerdings fragen, wie die Renten im eigenen Land und die Schulden anderer Länder bezahlt werden können.  

Wie schon so oft: In Deutschland gibt es nun wirklich genug Vermögen (muss ja auch so sein bei kontinuierlichem Wirtschaftwachstum und ständigen Exportüberschüssen), um allen Menschen hier ein gutes Leben zu ermöglichen (und für die griechischen WKII-Opfer wäre auch noch was übrig). Dass die Realität aber anders aussieht, liegt allein daran, dass es politisch so gewollt ist.
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stormfather3001 schrieb:
Raggamuffin schrieb:
stormfather3001 schrieb:
Nicht nur die Drohungen mit der unkontrollierbaren Weiterleitung von Flüchtlingen.

Jetzt wird es schon etwas kurios!
Man möchte auch Deutsches Kapital und Eigentum in Griechenland einfrieren, wenn nicht umfangreiche Reparationszahlungen für Griechen von Deutschland, für erlittenes Leid aus dem II. Weltkrieg erfolgen??

Vllt. fällt ja auch ein paar Ländern Südamerikas demnächst ein, man könnte ja von Deutschland umfangreiche Reparationszahlungen fordern, für die großzügige, kostspielige, und aufwendige Unterbringung von doch so armen, kranken Nazi-Schergen???    


Wenn die Forderungen berechtigt sind - was ein unabhängiges Organ entscheiden sollte - sollte Deutschland diese auch begleichen.

Die Nazischergen wurden von den südamerikanischen Ländern freiwillig aufgenommen. Die Morde und Raubzüge der Deutschen im 2. Weltkrieg hatte sich Griechenland sicher nicht gewünscht.


Also ich habe heute Morgen gehört, dass alle Ansprüche mit der "Einheit Deutschlands" verwirkt sind.


http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag/video/2354454/Deutsche-Kriegsschulden-bei-Griechenland
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eagle-1899 schrieb:
Dabei gibt es doch so viele sozialistische Erfolgsmodelle:

http://www.dw.de/venezuela-in-armut-vereint/a-17680356

Venezuela - in Armut vereint

Die venezolanische Bevölkerung leidet schon lange unter Misswirtschaft und Mangel. Wie sehr, zeigen die neuesten Zahlen des nationalen Statistikamtes: Die extreme Armut im Land ist enorm angestiegen.

Venezuela leidet wie jedes erdölexportierende Land massiv unter dem Ölpreisverfall.

Aber mal abgesehen davon:
Was soll der Blödsinn, Kritiker des unregulierten Turbokapitalismus immer mit der Sozialismus-Keule zu kommen? Als ob Sozialismus die einzige Alternative wäre. Genauso gut könnte man Kritikern am Geschmack von Fanta-Mango mit dem Argument kommen: Was willst du eigentlich, schmeckt Pisse etwa besser?  
Dass es sowas wie Äppler gibt wird dabei bewusst verschwiegen.
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bla_blub schrieb:
In der Tradition dessen werden paradoxerweise die gigantischen Schuldenberge und die möglichen  Verluste der Banken, die aus einer Zahlungsunfähigkeit der Schuldner entstehen könnten, erkannt, um dann wiederum die Kehrseite der Medaille gekonnt zu ignorieren, nämlich die gigantischen Guthaben, die dem gegenüber stehen.

Genau das ist der Punkt, den viele insb. die Wirtschaftsliberalen nicht begreifen: Nämlich dass ein Großteil der Guthaben letztlich aus Schuldscheinen anderer besteht. Und dass ein Anwachsen von (Finanz)Guthaben nicht per se etwas Gutes ist, sondern nur dann, wenn es nicht aus reiner Umverteilung (von unten nach oben!) entsteht, sondern aus einem Anwachsen der produzierten Gütermenge.
Aber genau das ist heute leider nicht der Fall:
https://hbr.org/resources/images/article_assets/hbr/0809/F0809A_A.gif
Wie man sehr schön sieht, entstand das Finanzvermögen insb. in jüngster Vergangenheit ganz überwiegend durch Verschuldung nicht mehr durch Wirtschaftwachstum.
In der öffentlichen Diskussion spielt dieser Missstand allerdings keine Rolle, stattdessen wird auf den "bösen" Schuldnern rumgehackt und dabei verschwiegen, dass es den Renditejägern völlig egal war, ob ihre Gewinne von solventen Käufern oder schuldenmachenden Habenichtsen stammten.

Statt anzuerkennen, dass Reichtum kollektiv produziert und dann aufgrund der gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse und Eigentumsrechte privat angeeignet wird, hat uns der Neoliberalismus den Irrglaube eingeimpft Reichtum werde privat produziert und dann mittels Steuern vom Staat angeeignet.

Ich glaube, jemand wie smoke wird hier leider nur Bahnhof verstehen, und ich glaube auch nicht, dass er meine Ausführungen oben folgen kann. Solche Leute haben ihre Glaubenssätze: Der Markt ist gut, Gewinne sind gut, der Staat ist böse, den Klimawandel und Umweltverschmutzung gibt es nicht, .... Diese Glaubensätze mal kritisch zu hinterfragen, sind sie nicht willens, auch weil sie ganz genau wissen, dass sie dazu intellektuell auch gar nicht in der Lage wären. Traurig aber wahr.
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smoKe89 schrieb:
LDKler schrieb:
smoKe89 schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Btw: Ich finde es echt interessant, mit welchen Argumenten oftmals gegen den ÖR geschossen wird: Freiheit, Markt, Zwang. Der Markt hat z.B. das mit den Banken so gut geregelt, dass wir alle im Jahr deutlich mehr für diese freien Marktteilnehmer bzw. zur Beseitigung der durch diese angerichteten Scheiße zahlen dürfen.

Das scheint jetzt aber irgendwie nicht so schlimm zu sein.


Noch ein Beispiel für Zwangsfinanzierung durch den Staat. Das Gegenteil von Markt.

Blödsinn, es ist vielmehr die Folge von totaler Marktfreiheit: Im unregulierten Markt entstehen zwangsläufig Konzentrationsprozesse, die zum "toobigtofail" führen und dann muss der Staat retten, damit das Wirtschaftssystem nicht als ganzens zusammenbricht.


Ich glaube, du bringst da etwas durcheinander. Die Tatsache, dass der Staat die Finanzindustrie "rettet", zeugt vom kompletten Gegenteil von "Marktfreiheit". Marktfreiheit würde bedeuten, dass es nichtmal die Aussicht darauf gibt, dass der Staat einspringt.

Was 2008 bedeutet hätte, dass das komplette Finanzsystem zusammengebrochen wäre mit all seinen Folgen: Keine Überweisungen, kein Geldabheben wäre mehr möglich gewesen, der Kollaps unseres kompletten Wirtschaftssystem wäre nicht unwahrscheinlich gewesen.  
Aber der tolle Markt regelt ja alles so wunderbar wenn der böse Statt ihm nicht immer reinpfuschen würde.      
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smoKe89 schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Btw: Ich finde es echt interessant, mit welchen Argumenten oftmals gegen den ÖR geschossen wird: Freiheit, Markt, Zwang. Der Markt hat z.B. das mit den Banken so gut geregelt, dass wir alle im Jahr deutlich mehr für diese freien Marktteilnehmer bzw. zur Beseitigung der durch diese angerichteten Scheiße zahlen dürfen.

Das scheint jetzt aber irgendwie nicht so schlimm zu sein.


Noch ein Beispiel für Zwangsfinanzierung durch den Staat. Das Gegenteil von Markt.

Blödsinn, es ist vielmehr die Folge von totaler Marktfreiheit: Im unregulierten Markt entstehen zwangsläufig Konzentrationsprozesse, die zum "toobigtofail" führen und dann muss der Staat retten, damit das Wirtschaftssystem nicht als ganzens zusammenbricht.
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reggaetyp schrieb:
Klick  

OK, das ist so geil, da darf man sich auch schonmal einen C-E erlauben.  ,-)
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11203633,337424/goto/
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Varoufakis, the walking debt - sehr geil:

https://www.youtube.com/watch?v=Afl9WFGJE0M
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Andy schrieb:
Nein? Dann nicht.

Mach mal langsam, ich muss ja auch irgendwann mal schlafen.  

Andy schrieb:
Aber eine Quelle würde mich auch interessieren...

HR-Mitarbeiter, mit dem ich ab und zu gemeinsam Joggen geh.
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Jetzt stellt der Drecks-HR auch noch die letzte gute Sendung ein.  
Nein, ich rede natürlich nicht vom Heimspiel sondern von alle Wetter.
Hat den Qualitätsanspruch des HRs wohl zu stark überboten.  
Das nervt mich jetzt wirklich, hab die Sendung sehr oft gesehen und fand sie fast immer gut. Meteorologisches Wissen für den Laien verständlich und unterhaltsam rübergebracht. Sowas geht natürlich gar nicht, muss sofort abgesetzt werden.  
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edmund schrieb:
LDKler schrieb:
Naja, ich zahle meine Gebühr gerne für Phönix und den DLF (und würde für beide Sender auch freiwillig die 200 Euro zahlen, wenn die verschlüsselt wären), andere zahlen gerne für Helene Fischer oder das Ding vom Dach, von daher passt das schon so wies ist. Man muss sich halt nur einreden, dass die eigene Gebühr dahin geht, wo man sie haben will.  

PS: Was ist das Ding vom Dach?


Ok, du hast es so gewollt, aber an alle anderen eine explizite Warnung:
Nur anklicken, wenn man wirklich starke Nerven hat, ist wirklich harter Stoff und nichts für Zartbeseitete:
http://www.ardmediathek.de/tv/dings-vom-dach/dings-vom-dach-ganze-Sendung/hr-fernsehen/Video?documentId=20218164&bcastId=14847140
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Anita1950 schrieb:
LDKler schrieb:
BlackAdder schrieb:
peter schrieb:
reggaetyp schrieb:
Da müsste man weit ausholen.
Angefangen vom Grund, wieso es eine ARD (also dezentral organisiert) gibt, über die Unterschiede der Bezahlung in den einzelnen Landesrundfunkanstalten über die politischen Gründe, wieso es ARTE gibt, welche Formen der Angestelltenverhältnisse in welchen Sendern, Korrespondenten (freie oder feste), Finanzierungsformen von Film- oder Fernsehprojekten, Outsorcing, Fremdproduktionen, Rundfunkstaatsvertrag, Bildungs-, Informations, Unterhaltungsauftrag, Einflussnahme von Politik und Wirtschaft usw usf.

Einfacher ist es natürlich zu schreiben:
Wasserkopf, Zwangsgebühren, scheiß Programm, Mainstreammedien, Lügenpresse - das geht jetzt natürlich nicht an peter.
Sondern an viele andere, und ist überspitzt formuliert.

Mir fehlt allerdings im Moment etwas die Zeit.

Mir scheint es allerdings teilweise hier so ähnlich zu sein wie so oft:
Aus einzelnen Beispielen und Begegnungen, zum Teil uralt, wird ein ungleich komplexerer Zusammenhang eingedampft.    


deine ausführung läuft darauf hinaus, dass niemand ausser dir hier im forum die komplexität des ganzen begreifen kann. ich glaube mit eine solchen antwort würdest du bei einem anderen thema niemanden davon kommen lassen.

letzt endlich können wir hier, ohne dein insiderwissen, lediglich preis/leistung vergleichen.  und, da jedem haushalt dafür geld abgenommen wird, kann jeder beroffene die frage stellen, ob die öffentlich rechtlichen zur aufgezwungenen grundversorgung des bürgers gehören müssen. wir reden hier von über € 200,-- im jahr.

indem du das ganze umdrehst und schreibst:

Einfacher ist es natürlich zu schreiben:
Wasserkopf, Zwangsgebühren, scheiß Programm, Mainstreammedien, Lügenpresse


verzerrst du völlig den bisherigen threadverlauf, da wird in anderen threads, auch von dir, deutlich heftiger polarisiert.  bisher stellt sich doch lediglich die frage, ob das was von den ör gesendete im jahr wirklich jedem haushalt € 200,-- wert sein muss. und was mit diesen geldern passiert.

da stellt sich dann durchaus auch die frage nach den verwaltungs- und personalkosten. wenn von meinen € 200,-- (ja, ich bin beim der gez gemeldet, seit jahren) lediglich € 70,-- in produktionen fließen, dann finde ich das fragwürdig.

ich bin übrigens extrem erstaunt, dass ausgerechnet du eine struktur verteidigst die man am ehesten noch mit dem öffentlichen dienst vergleichen kann, du führst die diskussion wie ein beamter der den beamtenstatus verteidigt. sorry.
Zur Anmerkung @reggaetyp: Ich finde nicht das Prunksitzungen, Soap's, Musikantenstadl oder Modezeug in die Grundversorgung gehören wie etwa Nachrichten. Ich brauch den ganzen Kram nicht, wie viele andere auch muss aber dafür ordentlich blechen. Das sollten wählbare Spartenkanäl sein, für die dan gezahlt wird. Nur so wärs fair

Naja, ich zahle meine Gebühr gerne für Phönix und den DLF (und würde für beide Sender auch freiwillig die 200 Euro zahlen, wenn die verschlüsselt wären), andere zahlen gerne für Helene Fischer oder das Ding vom Dach, von daher passt das schon so wies ist. Man muss sich halt nur einreden, dass die eigene Gebühr dahin geht, wo man sie haben will.  



warum soll es denn verschlüsselt sein?

Soll ja nicht, ich sag nur wenn so wäre, würd ichs bezahlen.
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BlackAdder schrieb:
peter schrieb:
reggaetyp schrieb:
Da müsste man weit ausholen.
Angefangen vom Grund, wieso es eine ARD (also dezentral organisiert) gibt, über die Unterschiede der Bezahlung in den einzelnen Landesrundfunkanstalten über die politischen Gründe, wieso es ARTE gibt, welche Formen der Angestelltenverhältnisse in welchen Sendern, Korrespondenten (freie oder feste), Finanzierungsformen von Film- oder Fernsehprojekten, Outsorcing, Fremdproduktionen, Rundfunkstaatsvertrag, Bildungs-, Informations, Unterhaltungsauftrag, Einflussnahme von Politik und Wirtschaft usw usf.

Einfacher ist es natürlich zu schreiben:
Wasserkopf, Zwangsgebühren, scheiß Programm, Mainstreammedien, Lügenpresse - das geht jetzt natürlich nicht an peter.
Sondern an viele andere, und ist überspitzt formuliert.

Mir fehlt allerdings im Moment etwas die Zeit.

Mir scheint es allerdings teilweise hier so ähnlich zu sein wie so oft:
Aus einzelnen Beispielen und Begegnungen, zum Teil uralt, wird ein ungleich komplexerer Zusammenhang eingedampft.    


deine ausführung läuft darauf hinaus, dass niemand ausser dir hier im forum die komplexität des ganzen begreifen kann. ich glaube mit eine solchen antwort würdest du bei einem anderen thema niemanden davon kommen lassen.

letzt endlich können wir hier, ohne dein insiderwissen, lediglich preis/leistung vergleichen.  und, da jedem haushalt dafür geld abgenommen wird, kann jeder beroffene die frage stellen, ob die öffentlich rechtlichen zur aufgezwungenen grundversorgung des bürgers gehören müssen. wir reden hier von über € 200,-- im jahr.

indem du das ganze umdrehst und schreibst:

Einfacher ist es natürlich zu schreiben:
Wasserkopf, Zwangsgebühren, scheiß Programm, Mainstreammedien, Lügenpresse


verzerrst du völlig den bisherigen threadverlauf, da wird in anderen threads, auch von dir, deutlich heftiger polarisiert.  bisher stellt sich doch lediglich die frage, ob das was von den ör gesendete im jahr wirklich jedem haushalt € 200,-- wert sein muss. und was mit diesen geldern passiert.

da stellt sich dann durchaus auch die frage nach den verwaltungs- und personalkosten. wenn von meinen € 200,-- (ja, ich bin beim der gez gemeldet, seit jahren) lediglich € 70,-- in produktionen fließen, dann finde ich das fragwürdig.

ich bin übrigens extrem erstaunt, dass ausgerechnet du eine struktur verteidigst die man am ehesten noch mit dem öffentlichen dienst vergleichen kann, du führst die diskussion wie ein beamter der den beamtenstatus verteidigt. sorry.
Zur Anmerkung @reggaetyp: Ich finde nicht das Prunksitzungen, Soap's, Musikantenstadl oder Modezeug in die Grundversorgung gehören wie etwa Nachrichten. Ich brauch den ganzen Kram nicht, wie viele andere auch muss aber dafür ordentlich blechen. Das sollten wählbare Spartenkanäl sein, für die dan gezahlt wird. Nur so wärs fair

Naja, ich zahle meine Gebühr gerne für Phönix und den DLF (und würde für beide Sender auch freiwillig die 200 Euro zahlen, wenn die verschlüsselt wären), andere zahlen gerne für Helene Fischer oder das Ding vom Dach, von daher passt das schon so wies ist. Man muss sich halt nur einreden, dass die eigene Gebühr dahin geht, wo man sie haben will.  
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SGE-URNA schrieb:
Brady schrieb:
LDKler schrieb:
SGE-URNA schrieb:
LDKler schrieb:

Ja vordergründig verdienen sie gut, bei genauerem Blick sieht man aber, dass ein Teil des Lohns aus Schuldsscheinen der Empfängerländer besteht, deren Wertlosigkeit sich spätestens beim Versuch zeigt, diese einzulösen.




Ja, mein Gehalt besteht auch zur Hälfte in Cash und zur Hälfte in griechischen Bonds.

Jetzt hab ich den Scheiss

   
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass diese gigantischen Forderungsabschreibungen spurlos am deutschen Arbeitnehmer und Steuerzahler (Stichwort "Sozialisierung von Verlusten") vorbeigehen?  


Ich hab noch nix gespurt davon....ich bekomm sogar seit 1.1.2015 knapp 15  Euro netto mehr im Monat, ganz ohne Gehaltserhöhung...


Da sieht mans mal wieder... die ohnehin schon Reichen werden immer reicher.