LDKler
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SGE-URNA schrieb:
Ist dir eigentlich schon mal in den Sinn gekommen, dass Zeitungsartikel und selbst wissenschaftliche Abhandlungen immer auch und vor allem die Meinung des Autors widerspiegeln und damit mitnichten einen totalitären Waghrheitsanspruch verkörpern?
Natürlich. Aber wenn ein Artikel meine Meinung 1:1 widerspiegelt ist ein Zitat einfacher als selbst einen Text auszuformulieren. Außerdem zeigt es, dass ich mit meiner Meinung nicht allein stehe, sondern dass es für meine Positionen breite Unterstützung in Medien und Wissenschaft gibt.
Das gilt im übrigen selbstverständlich auch für liberale, konservative, sozialdemokratische, usw. Thesen und Artikel.Das hört sich ein bißchen danach an, ob jeder Meinung gleich gut wäre. So ist es aber nicht. Meinung muss immer an der Wirklichkeit abgeglichen werden und da schneidet z. B. die neoliberale Theorie nunmal ganz ganz schlecht ab. Und auch auf anderen Gebieten schneiden die Inhalte konservativer Blätter beim Faktenabgleich ziemlich schlecht ab. Ein eklatantes Beispiel sind die Artikel der Welt zum Klimawndel. Bei dem Thema kann ich als Naturwissenschaftler mit Sicherheit beurteilen, dass der Inhalt meilenweit von der Realität entfernt ist. Und sowas macht eine Blatt, bzw. die ihm zugrundeliegende politische Anschauung, nicht gerade glaubwürdig.
Das Problem dieser ganzen Diskussion (S-G versus andere) ist, dass jeder seine Thesen und Argumente als die allein vorherrschende Wahrheit beschreibt, was völlig zurecht zu Vorwürfen der Arroganz, Borniertheit, und, und, und führt.Sorry, aber meinen Diskussionsstil mit S-G auf eine Stufe zu stellen empfinde ich fast schon als Beleidigung. Der Typ kann nicht auf Argumente eingehen sondern springt nur auf Stichworte an, die er nutzt, um seine esoterische Glaubenslehre wieder und wieder runterzubeten. Sieht man ja auch schon daran, dass so lange er noch schläft, hier vormittags ja durchaus vernünftig und konstruktiv diskutiert werden kann. Erst wenn er auftaucht läufts doch immer aus dem Ruder.
Wobei der unerfreulichste Höhepunkt zweifellos war, dass er mich gestern wiederholt in die Nazi-Ecke gestellt hat. Als jemand, dem eine Horde Glatzen vor 20 Jahren mal das Auto mit dem Basi bearbeitet haben, reagiere ich auf sowas äußert allergisch.
Maabootsche schrieb:
Eine solche Regelung dürfte heutzutage -wie so viele Vorschläge in dieser Debatte- natürlich verfassungswidrig sein, solange es sich um ordentlich versteuertes Vermögen handelt.
Gut, wenn alle meine Vorschläge nicht funktionieren oder nicht rechtmäßig sind, dann mach doch mal eigene Vorschläge, wie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität gefährdende Vermögenskonzentration abgebaut werden kann.
Dass es so nicht weitergehen kann, sollte ja eigentlich unstrittig sein, oder hält jemand das hier für gut so:
Die NGO Tax Justice Network geht in einer neuen Studie davon aus, dass diese Zahlen noch weit untertrieben sind, weil die gigantischen in Steueroasen versteckten Vermögen - die Schätzungen reichen bis zu 32 Billionen US-Dollar - meist gar nicht erfasst sind. Werden sie eingerechnet, könnte sich ein Drittel des tatsächlichen globalen Geldvermögens in den Händen von nicht einmal 100 000 Menschen befinden. Das wären 0,001 Prozent der Weltbevölkerung.
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/08/10/a0003.text
S-G-Eintracht schrieb:
Hahaha...Deine Geschichtsblindheit von deinen "ökonomischen Thesen" holt dich ständig ein.
Informiere dich erstmal mit den negativen Folgen des New Deal (USA quasi pleite), den Auswirkungen des Kriegseintritts auf die Industrielle Produktion und 12 Millionen Veteranen, die anschließend ins Arbeitsleben eintraten, um Europa mit Waren zu beliefern.
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/08/10/a0003.text
Aus der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre wurden damals in den USA zumindest einige wichtige Lehren gezogen: Zum einen setzte man eine strenge Regulierung der Banken und Finanzmärkte durch, die bis in die 1990er Jahre für relative Stabilität sorgte. Zum anderen wurden unter Präsident Roosevelt Arbeitsbeschaffungsprogramme und Infrastrukturinvestitionen durchgeführt, von denen die USA heute noch zehren. Damals begann zugleich eine Epoche vergleichsweise geringer Ungleichheit, die mit hoher finanzpolitischer Stabilität einherging und bis weit in die Nachkriegszeit hinein andauerte.
Das interessanteste Element der damaligen Krisenbekämpfung ist ihre Finanzierung: Sie erfolgte hauptsächlich durch Steuern. Diese verschaffen dem Staat nicht nur finanzielle Spielräume, ohne dass er dafür Schulden aufnehmen muss, sie entfalten darüber hinaus auch eine segensreiche Umverteilungswirkung. Denn mit den Steuern, die der Staat überproportional von den Reichen nimmt, kann er zum Beispiel Bildungs- und Sozialausgaben bezahlen, von denen alle etwas haben. Der Spitzensatz der Einkommensteuer in den USA, der bis zum Crash 1929 bei nur 25 Prozent gelegen hatte, wurde in den 1930er Jahren stufenweise auf 79 Prozent angehoben, um dann nach dem Zweiten Weltkrieg auf 91 Prozent zu steigen. Die von konservativer und liberaler Seite mantrahaft wiederholte Behauptung, hohe Einkommensteuersätze seien leistungsfeindlich und stünden somit der wirtschaftlichen Entwicklung im Wege, kann seither als widerlegt gelten.
S-G-Eintracht schrieb:
Mein Geld ist mein Geld
Genau das ist deine oberste Maxime, quasi dein Lebensmotto.
Und wenn die Wirklickeit nicht zu deiner Maxime passt, dann wird sie sich zurechtgebogen. Und so erklärt es sich auch, dass du hier weiter Wirtschaftstheorien vertritts, die uns nachweislich in die Krise geführt haben und für die es deshalb nur noch einen Platz gibt: Den Mülleimer der Geschichte!
smoKe89 schrieb:LDKler schrieb:S-G-Eintracht schrieb:
Reichsfluchtsteuer:
Wir leben nicht 1942, auch wenn du das gerne hättest.
Das schlägt aber jetzt wirklich dem Fass den Boden aus, mich hier in die Nazi-Ecke zu stellen!
@Mods: Muss ich mir das echt gefallen lassen?
Die Reichsfluchtsteuer von 1931 stammt übrigens von Hindenburg und der stand deiner politischen Richtung ziemlich nahe.
Zum Rest von deinem Unsinn sage ich nichts mehr.
Die Nazis fanden jedoch großen Gefallen an der Reichsfluchtsteuer und verlängerten das Gesetz, senkten die Vermögensgrenze und erweiterten damit den Personenkreis der Betroffenen. Die Nationalsozialisten machten aus der erst unbedeutenden Steuer eine sehr essentielle Einkommensquelle. Fast eine Billionen Reichsmark haben sich die Nazis insgesamt abgegriffen, und nicht gerade für einen guten Zweck.
Und? Die Nazis haben auch die Ehegesetze zur Judenverfolgung missbraucht, soll man deshalb heute die Heirat verbieten?
Aragorn schrieb:Eben, gerade an dem Zustand der USA sieht man ja geradezu mustergültig, wo die Politik endet, die S-G-Einfalt hier vertritt.
[Soweit ich weiss, ist die USA der mit am höchsten verschuldete Staat der Welt! Zudem ist das gesamte System total unsozial, sodass die Armen einfach durchs Raster fallen und man teilweise mehrere Jobs ausführen muss, um sich überhaupt "über Wasser" halten zu können! Und genau in solche Verhältnisse gleitet Deutschland langsam, aber sicher ab!
S-G-Eintracht schrieb:
Reichsfluchtsteuer:
Wir leben nicht 1942, auch wenn du das gerne hättest.
Das schlägt aber jetzt wirklich dem Fass den Boden aus, mich hier in die Nazi-Ecke zu stellen!
@Mods: Muss ich mir das echt gefallen lassen?
Die Reichsfluchtsteuer von 1931 stammt übrigens von Hindenburg und der stand deiner politischen Richtung ziemlich nahe.
Zum Rest von deinem Unsinn sage ich nichts mehr.
Dirty-Harry schrieb:
Guter Hinweis (auch wenn er fast besser in der anderen Diskussion passen würde).Hatte ich bereits irgendwo mitbekommen. Willkommen im Mittelalter. :neutral-face
Ja absolut und das was dort jetzt abgeht tut mir persönlich weh. Ich mag die Leute da unten, weil ich selbst dort wiederholt ein Maß an Hilfsbereitschaft in Notsituationen erlebt habe, wie nirgendwo sonst, schon gar nicht hier.
smoKe89 schrieb:LDKler schrieb:LDKler schrieb:smoKe89 schrieb:Stimmt nicht, siehe die von @Xaver08 verlinkte Studie.
Man schafft keine zusätzliche Kaufkraft, man verteilt sie lediglich mit langfristig negativen Konsequenzen um.
Ach entschuldige, Wissenschaft interesseiert dich ja nicht. Da hab doch glatt die Klimawandeldiskussion mit dir vergessen, sowas aber auch. :neutral-face
Der Staat kann per se keine Kaufkraft schaffen. Er kann sich lediglich an bereits vorhandener Kaufkraft bedienen. Auch die von Xaver verlinkte Studie sagt nichts gegenteiliges.
OK ich formuliere genauer, damit klar wird was ich (und die Studie) meine:
Der Staat kann Kaufkraft für zusätzlichen Konsum aktivieren, wenn er sich mehr dort bedient, wo viel Kaufkraft ist, und im Gegenzug dort weniger nimmt, wo wenig Kaufkraft ist.
LDKler schrieb:smoKe89 schrieb:Stimmt nicht, siehe die von @Xaver08 verlinkte Studie.
Man schafft keine zusätzliche Kaufkraft, man verteilt sie lediglich mit langfristig negativen Konsequenzen um.
Ach entschuldige, Wissenschaft interesseiert dich ja nicht. Da hab doch glatt die Klimawandeldiskussion mit dir vergessen, sowas aber auch. :neutral-face
seventh_son schrieb:LDKler schrieb:MrBoccia schrieb:Einmal reicht ja auch, weil die Wirtschaft durch die zusätzlich Kaufkraft massiv angekurbelt wird, siehe den letzten link von Xaver08 zur entsprechenden amerikanischen Studie. Sorgt man dann noch für eine gerechte Verteilung der Produktivgewinne zwischen Kapital und Arbeit gehts auch dauerhaft aufwärts. Siehe die Zeit nach Roosevelts new deal.
[gut, dann nehmen wir also von den Reichen und stopfen es den Armen rein. Schöne Idee. Blöd, dass das nur einmal geht.
Du glaubst also, die Einnahmen durch eine Inanspruchnahme der Reichen (wie auch immer die aussehen mag) verteilt der Staat in die Geldbörsen der "Armen"? Wohl kaum. Das Geld wird in den Schuldendienst fließen, in die Rettungsschirme, in mehr oder weniger sinnvolle Investitionen mit jeder Menge Reibungsverluste auf dem Weg dahin, von denen dann einige im Schwarzbuch der Steuerverschwendung landen werden. Wie immer.
Du machst es dir IMHO zu einfach. Der Staat ist kein elektronisches Superhirn. Überall in dieser Umverteilungskette sitzen Menschen, die falsche Entscheidungen treffen, die sinnbefreite Regeln befolgen (müssen), und nicht zuletzt auch ihr eigenes Fortkommen im Sinn haben. Was glaubst du, wieviele Cent von jedem Euro noch irgendwo bei jemand ankommen, der damit die Wirtschaft ankurbeln geht, wenn der Euro durch die Mühlen der Bürokratie gegangen ist?
Wenn man z. B. den Einkommenssteuertarif aufkommensneutral ändert (Abflachung der Anstiegskurve bei gleichzeitiger Erhöhung und nach hintern Verschiebung des Spitzensatzes), besteht diese Gefahr nicht. Und auch bei Einführung von Substanzsteuern kann man gleichzeitig für Entlastung unten in gleicher Höhe sorgen. So hat der Staat nicht ein Euro mehr zu verteilen, er hat nur andere Einkommensquellen.
Sehr interessant finde ich diese Studie, die einen Zusammenhang von Aufständen und hohen Lebensmittelpreisen nachweist:
http://www.gegenfrage.com/studie-hohe-lebensmittelpreise-verantwortlich-fur-unruhen/
http://www.gegenfrage.com/studie-hohe-lebensmittelpreise-verantwortlich-fur-unruhen/
@Dirty-Harry
Korrekt, aber das ist ja nur Kinderkacke gegenüber dem, was die Troika in Griechenland durchsetzen will, Arbeitsgesetze wie 1860:
http://www.keeptalkinggreece.com/2012/09/03/overthrow-of-labour-rights-5-days-week-to-be-abolished-by-troikas-demand/
Aber die griechischen Millionäre lässt man natürlich in Ruhe. Die könnten ja auswandern.
Korrekt, aber das ist ja nur Kinderkacke gegenüber dem, was die Troika in Griechenland durchsetzen will, Arbeitsgesetze wie 1860:
http://www.keeptalkinggreece.com/2012/09/03/overthrow-of-labour-rights-5-days-week-to-be-abolished-by-troikas-demand/
Aber die griechischen Millionäre lässt man natürlich in Ruhe. Die könnten ja auswandern.
adlerDA schrieb:Die Staatseinnahmen von Singapore kommen zu 80% aus dem Bankensektor!
Du hast schon mal was vom Hafen in Singapore gehört?
Meine Güte, was für Weltbilder hier...
Muss ich dafür jetzt auch wieder nen link suchen, muss denn hier jeder Fakt, der nicht ins Weltbild passt, bestritten werden?
SGE-URNA schrieb:Nein ich begründe es damit, dass in Länder wie Singapore das Anlocken von Kapitalflüchtlingen das einzige Geschäftsmodell ist. Machen diese Länder irgendetwas Produktives? Nein, diese Staaten sind das für die Weltgemeinschaft, was die Furunkel am A.... für den Körper sind.
Also versteh ich das richtig, wenn Menschen völlig legal (keinerlei Steurhinterziehung) irgendwohin auswandern, weil dort die staatlichen Abgaben humaner sind, willst du gegen diese Länder vorgehen? Und begründest das damit, dass man ja auch was gegen Iran und so macht?
Aber wenn dir diese Lösung nicht gefällt, habe ich noch eine andere. Wir könnten z. B. die Reichsfluchtsteuer von 1931 wieder einführen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsfluchtsteuer
Die würde direkt gegen Kapitalflucht wirken.
http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/17/11191296,260649/goto/