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Luzbert

18936

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Das verläuft hier zunehmend wie die Diskussionen mit meiner Frau...
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Ich habe es wie Du auch gesehen, aber noch nicht weiter geprüft.
Wenn das Wetter am Freitag schlecht ist, werde ich mich wohl auf der Rolle abschießen
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Geht das nur mir so oder dpürt ihr bei diesen Vergleichen mit früher auch immer diesen Unterton mitschwingen:
"damals haben wir die Leute einfach verrecken lassen, warum können wir das nicht wieder so machen?"
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FrankenAdler schrieb:

Geht das nur mir so oder spürt ihr bei diesen Vergleichen mit früher auch immer diesen Unterton mitschwingen:
"damals haben wir die Leute einfach verrecken lassen, warum können wir das nicht wieder so machen?"

Ist so. Aber der Spieß dreht sich ja bereits perfide in: "Wie könnt ihr eigentlich noch in den Spiegel schauen? Bei der letzten schweren Grippe war es euch auch völlig egal"

Leider wird ein ganz zentraler Satz von Merkel übersehen: "Wir werden noch lange mit diesem Virus leben müssen"
Und genau dieses miteinander Leben wird jetzt austariert. Dabei gibt es nur zwei einfache Szenarien: Alles offen und alles geschlossen.
Alles was sich dazwischen bewegt ist selten völlig richtig und selten völlig falsch. Damit wird es naturgemäß zu vielerlei Meinungen führen.
Fatal wird es, wenn man in diesen Monaten der Unsicherheit stoisch auf sein eigenes Rechthaben beharrt und den handelnden Personen das Vertrauen abspricht. Denn dies könnte bei der Vielzahl der Entscheidungen und Ausprägungen jeder begründet tun. In Summe besteht die Gefahr, dass am Ende jeder ohne echte Validität alles anzweifelt und damit zu einer gesellschaftlichen Erosion beiträgt.
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planscher08 schrieb:

Und eins muss auch klar sein, dass so eine Situation noch nie gab.

Scheinbar gab es sie bei uns schon mehrfach, es ist uns möglicherweise nie aufgefallen oder es wurde kein großes Szenario draus gemacht. Der User Dr.Love hat ja gestern bezgl. zweier Pandemien in Deutschland wirklich interessante links gepostet.
1969/1970 (Hongkong Virus, H3N2) und 1958/1959 (Asiatische Gripp, H2N2, Geflügelpestvirus) gab es jeweils Pandemien durch Geflügelviren mit jeweils weltweit 1-2 Mio Tote und in Deutschland jeweils 30-50 tk Toten.
Viele Krankheiten waren in dieser Zeit schlimmer, wie zum Beispiel Tuberkulose oder Kinderlähmung, weil die Medizin noch nicht so fortgeschritten war. Da sind die wiederkehrenden Influenza-Epidemien in der Erfahrung der Menschen wohl nicht so sehr ins Gewicht gefallen.

Ja, der Laschet hat sogar mit der finanziellen Unterstützung der Streeck-Studie ja noch für mehr Verwirrung gesorgt. Allerdings sind einfach viele Menschen völlig verunsichert über die ständigen widersprüchlichen Aussagen der Virologen und Politiker
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PhillySGE schrieb:

Allerdings sind einfach viele Menschen völlig verunsichert über die ständigen widersprüchlichen Aussagen der Virologen und Politiker

Ich finde es auch nervig, dass Wissenschaft täglich neues Wissen schafft.
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Die ersten Maßnahmen, die getroffen wurden, waren wenn man auf die Zahlen und Entwicklungen der Nachbarländer blickt insgesamt wirklich erfolgreich und werden auch international entsprechend eingeschätzt.

Die jetztige Situation empfinde ich aber als wesentlich schwieriger und ich befürchte, dass man für diesen "Zwischenweg" keine Lösungen finden kann, die in einem breiten Konsens ablaufen können. Wir sind jetzt an einem Punkt angekommen, an dem es um gefühlt unendliche Einzelfallentscheidungen geht, die zwangsläufig Kuriositäten, Fehler und Ungerechtigkeiten mit sich bringen. Die aktuelle Debatte dreht sich nun schwerpunktmäßig leider darum. Das führt gefühlt dazu, dass große Teile der Bevölkerung damit überfordert sind und es birgt das schon jetzt spürbare Risiko, dass nun alle Maßnahmen komplett abgelehnt werden und auch wirre Verschwörungstheorien zunehmen. Hier sehe ich durchaus auch parallelen zur Flüchlingsdebatte, wo man auch keinen Konsens mit einem Mittelweg zwischen völlig offenen Grenzen und radikaler Abschottung findet und es so immer zu einer stärkeren Spaltung kam.
Ich persönlich kann die Empörung über eine freiwillige dezentrale App sowie die Tragenpflicht von Mundschutz im ÖPNV und in Geschäften, die große Teile der Bevölkerung vielleicht 1 Stunde in der Woche betrifft, ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen.
Anders sieht es bei Freizeitaktivitäten aus. Natürlich kann man den Golfspieler verstehen, der nicht einsieht, weswegen er seinem Sport nicht nachgehen kann, aber sollte man jetzt wirklich erwarten können, dass man ein detailliertes Freizeitkonzept erstellt, mit dem der Großteil zufriedenzustellen ist? Tennis wäre dann vermutlich erlaubt, wenn jeder Spieler zum Aufschlag nur bestimmte Bälle anfasst, Tennisdoppel wäre verboten, Tischtennis draußen erlaubt aber in der Halle verboten ...das wird der reine Wahnsinn. Vielleicht sollte man hier in Kauf nehmen, dass es in diesen Bereichen noch einige Zeiten Einschränkungen gibt auch wenn sie ungerecht sind.
Für die Gastronomie bin ich etwas optimistischer, dass man einen Weg finden kann. Aber auch hier lauern unendlich viele Fallstricke. Verbietet man gezapfe Getränke und Buffets und erlaubt nur Tische im Außenbereich? Was ist dann mit Eiswürfeln im Getränk, überdachten Außenflächen etc. Der Spott über solche Regelungen wäre enorm, aber was ist die Alternative? Eine längere generelle Schließung oder eine Öffnung ohne Auflagen?
Für die Kita-Thematik, die ich für wesentlich wichtiger halte, sehe ich ehrlich gesagt überhaupt keinen Weg, wie man die Familien im Einklang mit dem Infiktionsschutz entlasten kann.
Man wird bei diesen Einzelfallentscheidungen schlichtweg keinen Weg finden können, an dem sich keine massive Kritik entläd. Vielfach ist sie berechtigt, häufig aber auch einfach nur destruktiv und stammt dabei insb. aus dem Lager, dass grundsätzlich alles zerreißt, Verschwörungstheorien nachrennt und nun die Chance sieht, breitere Teile der Gesellschaft auf die eigene Seite zu ziehen.
Kurzum ich finde viele (nicht alle) Wünsche nach Lockerungen sehr verständlich, da sie zum einen existentiell sind oder die Folgeschäden unter Umständen tatsächlich sogar höher sein könnten, als das Risiko durch ggf. wieder ansteigende Infektionszahlen.
Konsequenter ginge es wohl nur mit durchgehenden rigiden Einschränkungen, im Extremfall sogar solchen, wie wir sie in Frankreich,Italien oder Spanien haben oder durch eine völige und bedingungslose Öffnung. Beides lehne ich ab, und befürchte, dass wir nun mit diesem gefühlten Chaos leben müssen und hoffe, dass die generelle Akzeptanz, trotz aller berichtigter Kritik an vielen falschen Enscheidung, bestehen bleibt, eben weil die genannten Alternativen dazu noch schlechter wären.
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Das beschreibt die Komplexität der derzeitigen Situation ziemlich gut finde ich!
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Kevin_Wetzlar schrieb:

Brodowin schrieb:

Kevin_Wetzlar schrieb:

Ich merke zumindest im meinem Umfeld (Bekannte, Arbeit, Nachbarschaft), dass gerade durch die Maskenpflicht ab morgen, wo es doch viele widersprüchliche Meinungen zu gibt, die Stimmung über die Maßnahmen langsam aber sicher kippt. Haben Anfangs noch nahezu alle den Kurs der Regierung unterstützt, fängt es mittlerweile gewaltig an zu brodeln. Gerade viele Familien mit kleineren Kindern scheixxen mittlerweile auf die Kontaktbeschränkungen und treffen sich mit Bekannten mit gleichaltrigen Kindern, da die Situation sonst nicht mehr auszuhalten ist.

Das Problem ist halt, dass dieses Virus auch auf so ziemlich alles scheißt, was uns nervt. Ist so eine Art Endboss.


Auch das ist mir klar. Nur wenn ich die Stimmung hier im Thread mit der auf der Arbeit vergleiche, wp sicher 90% weniger gebildet sind und in ihren Mietwohnungen ohne Garten sitzen, kommt mir das hier wie eine Filterblase vor. Da wird das Virus irgendwann keine Rolle mehr spielen. Dort kommt dann auch das zum Tragen, was Schäuble heute gesagt hat, dass nicht alles vor dem Schutz des Lebens zurücktreten muss, sondern die Menschenwürde das höchste Gut ist und dazu auch der Tod gehört. Es gibt auch genug Kollegen mit Pflegebedürftigen Angehörigen, denen gerade der letzte Lebenswille genommen wird, weil sie alleine eingesperrt werden. Das hat dann mit einem menschenwürdigen Leben auch nicht mehr viel zu tun.
Dann kommt die Gefahr von Entwicklungsverzögerungen bei Kindern dazu, wenn sie monatelang keine sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen haben.
Bis jetzt wird alles getan, dass es möglichst wenig Coronatode gibt, was ja auch Anfangs völlig richtig war, nur sollten die anderen Punkte nicht unter den Tisch gekehrt werden.
Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wo die hohe Zustimmung zu den Maßnahmen aktuell noch herkommen soll. Wenn ich mich umhöre, sind es vielleicht 10-15%, die noch voll dahinter stehen.


Das hab ich schon vor Wochen prognostiziert. Die Menschen werden vermehrt ungeduldig und hinterfragen Dinge, bis hin zur Verweigerung der Schutzmaßnahmen. Was natürlich fatal ist, aber eine logische Konsequenz.
Hier muß die Politik höllisch aufpassen und die nächsten Wochen die richtigen Schlußfolgerungen ziehen, die Menschen müssen besser mitgenommen werden. Man muß die Menschen überzeugen von diesem Weg und ihnen Perspektive geben. Das heißt nicht zügellos alles wieder lockern, aber besser erklären warum und wieso es eben noch keine Lockerungen gibt und wann diese erfolgen können. Es erfordert klare Richtlinien!
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Diegito schrieb:

Die Menschen werden vermehrt ungeduldig und hinterfragen Dinge, bis hin zur Verweigerung der Schutzmaßnahmen. Was natürlich fatal ist, aber eine logische Konsequenz.
Hier muß die Politik höllisch aufpassen und die nächsten Wochen die richtigen Schlußfolgerungen ziehen, die Menschen müssen besser mitgenommen werden. Man muß die Menschen überzeugen von diesem Weg und ihnen Perspektive geben. Das heißt nicht zügellos alles wieder lockern, aber besser erklären warum und wieso es eben noch keine Lockerungen gibt und wann diese erfolgen können. Es erfordert klare Richtlinien!

In diesem Thread habe ich einen wunderbaren für mich neuen Begriff kenenngelernt: Ambiguitätstoleranz!

Und ich fürchte es gibt in der Tat eine Menge Menschen, denen es genau daran mangelt und diese benötigen womöglich klarere Ansagen, damit die Stimmung nicht kippt.
Genau diese Menschen tun sich aber womöglich auch schwer damit, dass sich die Lage und die Erkenntnisse entwickeln und das, was für morgen richtig wirkt, für übermorgen womöglich nicht mehr gilt. Da wird dann auch mehr Klarheit in der Aussage kaum helfen, fürchte ich.
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Okay mein lieber Fechemer, ich hoffe du weißt, dass ich dir nicht ans Bein pissen will. Ich schätze deine Warnungen hier durchaus und bin mit dir auf antifaschistischer Linie. Aber erkläre mir doch mal bitte, was du anders gemacht hättest. Ich entnehme deiner Aussage, dass es dir um die Beschränkung der Freiheitsrechte geht.

Ich persönlich finde Freiheitsrechte auch super. Ich bin aber auch der Meinung, dass es möglich sein muss, diese Freiheitsrechte vorübergehend (!) einzuschränken, wenn dadurch Menschenleben gerettet werden können. Was würde passieren, wenn diese 450 betroffenen Menschen das Virus hinaus in die Welt tragen würden. Wir hätten vermutlich  eine weitere Viren-Schleuder, wie Karneval in Gangelt, wie  Apres Ski in Ischgl oder Starkbierfeste in Bayern. Mir persönlich wäre es lieber, wenn wir das verhindern können und dafür ein paar hundert Leute halt mal ein paar Tage zuhause bleiben müssen.
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Brodowin schrieb:

Ich entnehme deiner Aussage, dass es dir um die Beschränkung der Freiheitsrechte geht.
[...]
Was würde passieren, wenn diese 450 betroffenen Menschen das Virus hinaus in die Welt tragen würden.
[...]
Mir persönlich wäre es lieber, wenn wir das verhindern können und dafür ein paar hundert Leute halt mal ein paar Tage zuhause bleiben müssen.

Ich zeichne mal ein etwas anderes Bild.
Man stelle sich vor, es handele sich nicht um ein abgeriegelte Hochhaus mit 450 Bewohnern, sondern um eine moderne Reihenhaussiedlung, deren Familien sich zum fröhlichen Webergrillen getroffen hätten.
Eine abgesperrte Reihenhaussiedlung löst in mir ein deutlich weniger beklemmendes Gefühl aus.

Die Maßnahme ist sinnvoll und ich denke es wird in den nächsten Monaten häufig abgeriegelte Wohnblöcke und Straßenzüge geben.
Es bleibt zu hoffen, dass zukünftigen Infizierten der Ernst der Maßnahmen zunehmend bewusster wird.
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Ihr Profis habt doch sicherlich das beste Vorgehen zum Grillen eines ganzen Rinderfilets auf dem Gasgrill parat
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@Werner: Könntest du bitte hin und wieder deine Tabelle verlinken, oder diese in Beitrag 1 anpinnen? Ich finde die Daten nicht mehr in diesem Monsterfred.

Spannend fände ich mal einen Vergleich der USA mit Europa. 50.000 Tote in den USA sind krass, aber die haben halt auch die Hälfte der Einwohner von ganz Europa. Wieiviele Todesfälle gibt es in Europa oder der EU? Welche Fallzahlen usw. Also falls es dich mal in den Fingern juckt...
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Danke Werner für die Zahlen.

Ich hab noch eine Frage an das Allgemeinwissen im Forum: Es wurde ja im Februar/März mitunter die Hoffnung geäußert, dass Corona (ähnlich wie Grippe) durch warme Temperaturen rückläufig sein könnte. Gibt es da irgendwelche neuen Erkenntnisse? Bringen die warmen Monate Entspannung oder kann man dazu noch nix sagen?
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Ich glaube da gab es schon früh Indizien, dass wärmeres Wetter vermutlich keine große Auswirkung haben würde.
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In meinem Fachgebiet ist das Gegenteil richtig. Auf deiner Skala hätte man mit -3 richtig gelegen. Das Schmelzen des arktischen Meereises, das Auftauen der Permafrostböden, der Zusammenbruch des Golfstroms (aktuell bereits minus 15%), der Meeresspiegelanstieg, all das geschieht weit schneller, als es die Modelle selbst in ihren worstcase-Szenarien vorhergesagt haben. Und auch die Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit war viel zu vorsichtig, wie viele Kollegen heute selbstkritisch zugeben.
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LDKler_ schrieb:

In meinem Fachgebiet ist das Gegenteil richtig. Auf deiner Skala hätte man mit -3 richtig gelegen. Das Schmelzen des arktischen Meereises, das Auftauen der Permafrostböden, der Zusammenbruch des Golfstroms (aktuell bereits minus 15%), der Meeresspiegelanstieg, all das geschieht weit schneller, als es die Modelle selbst in ihren worstcase-Szenarien vorhergesagt haben. Und auch die Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit war viel zu vorsichtig, wie viele Kollegen heute selbstkritisch zugeben.

Und darin werden manche den Beweis sehen, dass die Wissenschaftler keine Ahnung haben.
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SemperFi schrieb:

Zur Not haben wir dann noch die Ansätze eines sehr stabilen Genies Desinfektionsmittel zu spritzen oder mit Sonnenlicht den Körper zu durchleuchten.


Hat eigentlich einer von euch schon mal Lenin in seinem Mausoleum auf den Roten Platz gesehen? Ich schon fünfmal. Dem haben sie auch Desinfektionsmittel gespritzt.

Notiz an mich selbst
Lenin im UE untergebracht: check
Lenin im DD untergebracht: check


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Motoguzzi999 schrieb:

Notiz an mich selbst
Lenin im UE untergebracht: check
Lenin im DD untergebracht: chec

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SGE_Werner schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Ok, Ärzteblatt. Verstanden.


Hm? Die Zahlen sind einfach im DIVI Intensivregister ja nachzulesen. Da hätte es ja eh kein Ärzteblatt gebraucht.

Am 11. April waren 12,6 % der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt. Am 17. April waren es noch 9,9 % und gestern waren es 8,2 %.

Angesichts der sinkenden Fallzahlen dürfte sich die Zahl eher nicht verschlechtern, sprich erhöhen.
Circa 42 % der Intensivbetten sind noch frei.


Das sind doch eigentlich fantastische News... das Ziel unser Gesundheitssystem allen voran die Krankenhäuser nicht zu überlasten ist gelungen. Und zwar so richtig gelungen.
Klar würde es bei einer sofortigen Lockerung aller Einschränkungen höchstwahrscheinlich schlimme Rückschläge geben, aber das ist ja nicht ansatzweise geplant. Es wird weiter gewarnt, die Menschen ergreifen weiter Schutzmaßnahmen, es soll nur sukzessive weitere Lockerungen geben, immer die aktuelle Entwicklung im Blick.
Die Politik hat eine starke Leistung abgeliefert (mit kleinen Schönheitsfehlern) und ich bin großer Hoffnung das wir dem Sommer optimistisch entgegenblicken können.

Vielleicht wird's ja doch noch was mit Badesee und Biergarten...   *duckundweg*
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Diegito schrieb:

das Ziel unser Gesundheitssystem allen voran die Krankenhäuser nicht zu überlasten ist gelungen. Und zwar so richtig gelungen.
Klar würde es bei einer sofortigen Lockerung aller Einschränkungen höchstwahrscheinlich schlimme Rückschläge geben, aber das ist ja nicht ansatzweise geplant

So euphorisch hätte ich es gar nicht wahrgenommen, weil es aus meiner Sicht zu erwarten war. Aber an sich hast Du recht: es sind wirklich richtig gute Nachrichten. Und auch Deine folgenden Schlüsse Teile ich. Zumindest bis Du Dich geduckt hast
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Ich denke die Zahlen in Schweden sowie die aktuellen Entwicklungen sprechen für sich. Gerade die extrem hohen Todesfallzahlen in Stockholm (1023) machen deutlich, was so ein "Experiment" wohl in dichter besiedelten Staaten für Folgen hätte.
Da ich enge familiäre Beziehungen (auch zu Personen im medizinischen Bereich) zu dem Land habe, habe ich in der letzten Zeit noch weitere befremdliche Einzelheiten über den Umgang mit der Pandemie erfahren. Personen über 80 sowie Personen über 70 mit einer Vorerkrankung werden i.d.R. nicht mehr auf Intensivstationen behandelt. Offiziell gibt es zwar noch freie Intensivbetten im Land, aber kein Personal. Kürzlich hat man übrigens medienwirksam SAS-Flugbegleiterinnen in einem 3-Tages-Kurs umschulen lassen. Weiterhin mangelt es an Schläuchen für Beatmungsgeräte und an Narkosemitteln. Hier müssen die Patienten nun teilweise mit wesentlich nebenwirkungsreicheren Narkosemitteln vorlieb nehmen, die von Tierärzten zur Verfügung gestellt werden. Viele Wissenschaftler,Mediziner etc. sind völlig fassungslos über die aktuellen Zustände. Anders verhält es sich aber in der schwedischen Bevölkerung. Hier stören sich viele daran, dass man so scharf mit ihrem "Volksepidemiologen" Anders Tegnell ins Gericht geht. Selbst noch fitte 80jährige äußern, dass sie ja ein schönes Leben hatten und nun halt sterben müssten, wenn sie sich anstecken .....
Die Schulen haben übrigens z.T. auch auf homeschooling umgestellt, aber nicht aufgrund einer Anordnung, sondern schlichtweg deshalb weil der Krankenstand aktuell so extrem hoch ist.
Wie letzten Eindrücke sind sicherlich nicht zwangsläufig repräsentativ für das Land aber wirken auf mich schon sehr befremdlich.
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Danke für den Einblick Katteker. Das klingt sehr befremdlich was Du beschreibst.
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Es wurde auf die Vernunft der Menschen gesetzt und das Ergebnis sind volle Cafés und deutlich höhere Todeszahlen als in vergleichbaren Ländern oder, mit Blick auf Stockholm, in vergleichbaren Metropolen.

Es scheint derzeit kein Zusammenbruch des Gesundheitsssystems zu drohen, so dass aus Sicht der Befürworter das Vorgehen per se nicht falsch sein muss. Dem kann ich soweit folgen.  

Ich sehe aber auch, dass Schweden drei Tage vor Deutschland die Schwelle von 2 Toten pro 1 Mio Einwohner erreicht hat und inzwischen bei 204 stehen, wohingegen Deutschland bei 67 liegt.
Während in Deutschland der Wert seit 10 Tagen im Schnitt um 2,5 pro Tag ansteigt, steigt er in Schweden im gleichen Zeitraum um 10 pro Tag an.

Für mich sind das keine Werte, die das schwedische Modell empfehlenswert scheinen lassen.
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Ich frage nochmal: Was möchtest du uns damit mitteilen?
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Adlerdenis schrieb:

Ich frage nochmal: Was möchtest du uns damit mitteilen?

Sorry, ich hatte die erste Frage dazu wohl übersehen.
Motoguzzi999 hat es bestens beschrieben.

Und ich habe meinen Sohn zitiert, weil er für mich die Abstrusität von Gaulands Aussagen wunderbar auf den Punkt gebracht hat und ich diese hier nicht als meine eigene Aussage vorgaukeln wollte.
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Ich finde man sollte klare Regeln finden wenn man tatsächlich Geisterspiele durchführen will. Das muss auch das Spiel an sich betreffen:

1. Hält ein Spieler die Abstandsregel nicht ein (1,5m) wird er zunächst vom Schiedsrichter verwarnt.
Bei Wiederholung erhält der Spieler eine gelbe , danach eine Geld-Rote Karte.
2. Nach jeder Parade muss der Torhüter seine Handschuhe wechseln, besonders dann, wenn sie nach einem Kopfball erfolgte.
3. Die Auswechselbänke  werden auf  20 Meter erweitert und darauf dürfen nur höchstens 8 Spieler sitzen. Die Auswechselbank der Auswärtsmannschaft muss auf der anderen Seite der Heimmannschaft liegen
4. Die Coaching-Zone wird abgeschafft. Der Trainer hat wie eine Buddhastatue auf der Auswechselbank zu sitzen.
5. Es darf höchstens ein besonders fitter Balljunge pro Spiel eingesetzt werden.
6. Nach jeder Ecke muss  die Eckballzone inklusive der Eckfahne desinfiziert werden
7. Der Ball darf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht überschreiten um Verletzungen zu vermeiden
8  Es dürfen sich  pro Mannschaft höchstens je 5 Spieler in einer Spielhälfte  befinden. Sollten es mehr sein gilt das als Rudelbildung und es werden automatisch Rote Karten verteilt.

Ich denke, wenn man sich an diese Regeln hält ist man fast auf der sicheren Seite.
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wegjubler schrieb:

Ich finde man sollte klare Regeln finden wenn man tatsächlich Geisterspiele durchführen will. Das muss auch das Spiel an sich betreffen:

1. Hält ein Spieler die Abstandsregel nicht ein (1,5m) wird er zunächst vom Schiedsrichter verwarnt.
Bei Wiederholung erhält der Spieler eine gelbe , danach eine Geld-Rote Karte.
2. Nach jeder Parade muss der Torhüter seine Handschuhe wechseln, besonders dann, wenn sie nach einem Kopfball erfolgte.
3. Die Auswechselbänke  werden auf  20 Meter erweitert und darauf dürfen nur höchstens 8 Spieler sitzen. Die Auswechselbank der Auswärtsmannschaft muss auf der anderen Seite der Heimmannschaft liegen
4. Die Coaching-Zone wird abgeschafft. Der Trainer hat wie eine Buddhastatue auf der Auswechselbank zu sitzen.
5. Es darf höchstens ein besonders fitter Balljunge pro Spiel eingesetzt werden.
6. Nach jeder Ecke muss  die Eckballzone inklusive der Eckfahne desinfiziert werden
7. Der Ball darf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht überschreiten um Verletzungen zu vermeiden
8  Es dürfen sich  pro Mannschaft höchstens je 5 Spieler in einer Spielhälfte  befinden. Sollten es mehr sein gilt das als Rudelbildung und es werden automatisch Rote Karten verteilt.

Ich denke, wenn man sich an diese Regeln hält ist man fast auf der sicheren Seite.

2a. Das Spucken in die Torwarthandschuhe wird mit Rot geahndet.
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SGE_Werner schrieb:

Brodowin schrieb:

Rezo hat es sehr gut auf den Punkt gebracht. Gutes Statement.

Man schickt eure Schüler, euch und die jeweiligen Angehörigen ins Feuer an der Front. Auf der Grundlage von so ziemlich nix.


Ehrlich gesagt nervt mich Rezo mit seinem neuen Video ungemein. Der soll einfach in die Politik gehen, wenn er permanent sagt, wie beschissen alle Politiker agieren. Dann kann er Verantwortung übernehmen und sich wählen lassen. Auf Dauer sorgt er zwar für Likes und Follower, aber er muss eben auch nicht die Verantwortung tragen, er kann immer schön gemütlich Dinge bewerten. Für mich ein schlaues Kerlchen, aber auch schlau genug, sich niemals in die notwendige Verantwortung zu begeben. Warum? Weil er dort völlig verkacken würde.

Die Argumente bzgl. Schulen und der Öffnung dieser und die Kritik an dieser Öffnung sind übrigens völlig berechtigt.

Aber warum sollte man ausgerechnet ihm daraus einen Strick drehen? Er bringt Dinge messerscharf auf den Punkt und führt seinen Zuhörern irrsinnige Dinge  vor. Klar, er machts effekthascherisch, unbestritten.  Das ist die moderne Form von Kabarett oder Satire. Ein bisschen anders vorgetragen, als wir  alten Säcke das gewohnt sind, aber trotzdem auf den Punkt. Man hat ja früher auch keinem Dieter Hildebrandt oder Matthias Beltz vorgeworfen, dass sie nicht in der Politik aktiv waren. Genau so wenig, wie man es heute bei Jan Böhmermann und  Urban Priol macht.


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Brodowin schrieb:

Aber warum sollte man ausgerechnet ihm daraus einen Strick drehen? Er bringt Dinge messerscharf auf den Punkt und führt seinen Zuhörern irrsinnige Dinge  vor. Klar, er machts effekthascherisch, unbestritten.  Das ist die moderne Form von Kabarett oder Satire. Ein bisschen anders vorgetragen, als wir  alten Säcke das gewohnt sind, aber trotzdem auf den Punkt. Man hat ja früher auch keinem Dieter Hildebrandt oder Matthias Beltz vorgeworfen, dass sie nicht in der Politik aktiv waren. Genau so wenig, wie man es heute bei Jan Böhmermann und  Urban Priol macht.


Und er kommt bei Leuten an, die sonst vielleicht eher weniger erreicht werden.
Ich muss ihn nicht gut finden, um wenigstens das gut zu finden.
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https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-debatte-im-bundestag-ende-der-einigkeit-a-51b688e3-0778-431d-bf27-b00193257872
"Gauland, dessen Fraktion jüngst nach einem internen Streit den Corona-Kurs verschärft hat, sagt sogar, die Quarantänemaßnahmen liefen nunmehr 'selbst organisiert', der Staat sei 'weitgehend überflüssig'."

Ich zitiere hierzu mal meinen Sohn:
"Und das von einem, der den Begriff "Gutmensch" sonst als Beleidigung verwendet."
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Meine Schüler*innen informormieren sich wahrscheinlich bei dem Rezo

https://youtu.be/ZiYLQXS-ufs

Ziemlich gut gemachtes Video, aber warum müssen denn diese Jugendlichen so oft fuck sagen?

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Motoguzzi999 schrieb:

Meine Schüler*innen informormieren sich wahrscheinlich bei dem Rezo

https://youtu.be/ZiYLQXS-ufs

Ziemlich gut gemachtes Video, aber warum müssen denn diese Jugendlichen so oft fuck sagen?

Mein Älterer hat den mal eine Weile verfolgt darüber das Interesse an politischen Diskussionen und Betrachtungsweisen entdeckt.