
Misanthrop
21689
Das mag misslich sein.
Aber wenn ich mir vorstelle, was alles in diesem Forum nur noch durch Mods gelesen werden und dann zwangsläufig oft unwidersprochen stehen bleiben würde, wenn wir alle eine prallgefüllte Ignore-Liste hätten...
Ich kann mich aus diesem Grund mit dieser neumodischen Errungenschaft nicht anfreunden.
Aber wenn ich mir vorstelle, was alles in diesem Forum nur noch durch Mods gelesen werden und dann zwangsläufig oft unwidersprochen stehen bleiben würde, wenn wir alle eine prallgefüllte Ignore-Liste hätten...
Ich kann mich aus diesem Grund mit dieser neumodischen Errungenschaft nicht anfreunden.
Glaub mir, so lang ist die Liste nicht, außer 2 offensichtlichen Trollen steht keiner drauf
Misanthrop schrieb:
Das mag misslich sein.
Aber wenn ich mir vorstelle, was alles in diesem Forum nur noch durch Mods gelesen werden und dann zwangsläufig oft unwidersprochen stehen bleiben würde, wenn wir alle eine prallgefüllte Ignore-Liste hätten...
Ich kann mich aus diesem Grund mit dieser neumodischen Errungenschaft nicht anfreunden.
Das geht mir genauso. Deshalb habe ich meine Ignoreliste schon vor längerer Zeit wieder aufgelöst - auch wenn Dough das hartnäckig bestreitet.
Misanthrop schrieb:
Das mag misslich sein.
Aber wenn ich mir vorstelle, was alles in diesem Forum nur noch durch Mods gelesen werden und dann zwangsläufig oft unwidersprochen stehen bleiben würde, wenn wir alle eine prallgefüllte Ignore-Liste hätten...
Ich kann mich aus diesem Grund mit dieser neumodischen Errungenschaft nicht anfreunden.
Ich mag mich da anschliessen. Ignorlisten sind die buchstäbliche Arroganz. Ich muss es in einer offenen Gesellschaft halt erdulden, dass auch noch der größte Vollhorst seine Meinung kundtut. Außerdem glaube auch ich, dass es notwendig ist klar zu stellen, wann Mist Mist ist. Es kann nicht angehen, dass Dinge in den Orkus gerotzt werden, die völlig daneben sind und dann unwidersprochen so stehen bleiben. Das führt mMn zu Vollhorstansammlungen!
Ach, die Leute, die das sagen, Vael, sind die, die bei allem jammern "Wir werden im Ausland als German Nazi bezeichnet" , "Ständig wird auf den schlechten Dingen der Geschichte herumgereitet" , "Unser Volk wird verunglimpft".
Das sind die selben Leute, die pauschal Muslime und Ausländer mit negativen Bezeichnungen belegen, ständig erwähnen, wie schlimm die Russen, Amis usw. gewütet haben in ihrer Geschichte und ganze Volks- und Religionsgruppen verunglimpfen.
Und wenn man dann den Menschen das aufzeigt, dass sie sich nicht anders verhalten, werden sie manchmal tatsächlich nachdenklich, meistens aber nur noch pampiger oder vermeiden die Diskussion, weil sie keine Argumente mehr haben.
Üblicher Ablauf. Alles schon gewohnt.
Übrigens haben wir natürlich keine Schuld. Niemand der ab 1927/28 Geborenen hat wirklich Schuld auf sich geladen (14-Jährige Flakhelfer sehe ich nicht als Schuldige). Wichtig ist, das Leid der Menschen nicht nur als einfachen Fakt oder Statistik (ja, das aus meinem Mund!) zu sehen, sondern sich z.B. mit Opfern oder Opfergeschichten auseinanderzusetzen. Ich habe das, trotz meines jungen Alters, damit getan, indem ich als Kind bereits jeden, der im Krieg war, ausgefragt habe, indem ich mich schlau gemacht habe, wo hier Juden gelebt haben und was aus ihnen geschehen ist, welche Schuld meine Verwandten im Krieg hatten (und da gab es von Kriegsgegnern, Judenhelfern, Mitläufern bis zu SS-Mitgliedern alles). Ich habe so festgestellt, dass der einzige KZ-Tote unserer Gemeinde ein Kommuist war, der der Onkel meines angeheirateten Onkels ist (und er wusste das nicht). Also ein bisschen das Prinzip der Stolpersteine. Aufklären, persönlich machen. Und ja, dazu gehören auch Bombenopfer, normale Soldaten, die verwundet wurden usw. , denn der Holocaust ist die schreckliche Perversion einer ohnehin schon großen Perversion namens Krieg gegen "Rassen" und Länder gewesen.
Das sind die selben Leute, die pauschal Muslime und Ausländer mit negativen Bezeichnungen belegen, ständig erwähnen, wie schlimm die Russen, Amis usw. gewütet haben in ihrer Geschichte und ganze Volks- und Religionsgruppen verunglimpfen.
Und wenn man dann den Menschen das aufzeigt, dass sie sich nicht anders verhalten, werden sie manchmal tatsächlich nachdenklich, meistens aber nur noch pampiger oder vermeiden die Diskussion, weil sie keine Argumente mehr haben.
Üblicher Ablauf. Alles schon gewohnt.
Übrigens haben wir natürlich keine Schuld. Niemand der ab 1927/28 Geborenen hat wirklich Schuld auf sich geladen (14-Jährige Flakhelfer sehe ich nicht als Schuldige). Wichtig ist, das Leid der Menschen nicht nur als einfachen Fakt oder Statistik (ja, das aus meinem Mund!) zu sehen, sondern sich z.B. mit Opfern oder Opfergeschichten auseinanderzusetzen. Ich habe das, trotz meines jungen Alters, damit getan, indem ich als Kind bereits jeden, der im Krieg war, ausgefragt habe, indem ich mich schlau gemacht habe, wo hier Juden gelebt haben und was aus ihnen geschehen ist, welche Schuld meine Verwandten im Krieg hatten (und da gab es von Kriegsgegnern, Judenhelfern, Mitläufern bis zu SS-Mitgliedern alles). Ich habe so festgestellt, dass der einzige KZ-Tote unserer Gemeinde ein Kommuist war, der der Onkel meines angeheirateten Onkels ist (und er wusste das nicht). Also ein bisschen das Prinzip der Stolpersteine. Aufklären, persönlich machen. Und ja, dazu gehören auch Bombenopfer, normale Soldaten, die verwundet wurden usw. , denn der Holocaust ist die schreckliche Perversion einer ohnehin schon großen Perversion namens Krieg gegen "Rassen" und Länder gewesen.
SGE_Werner schrieb:
Ach, die Leute, die das sagen, Vael, sind die, die bei allem jammern "Wir werden im Ausland als German Nazi bezeichnet" , "Ständig wird auf den schlechten Dingen der Geschichte herumgereitet" , "Unser Volk wird verunglimpft".
Auch so ein nicht auszurottender Opfermythos.
Mich hat in mehr als vier Jahrzehnten nicht einmal irgendwo auf der Welt jemand persönlich oder verallgemeinernd als Deutscher auf irgendeine Weise aufgrund dieser Zeit der deutschen Geschichte unangemessen behandelt.
Ist mir auch noch nie passiert und ich bin doch schon ziemlich herumgekommen. Dafür hatte ich schon mehrfach das zweifelhafte Vergnügen, für Hitler anerkennde Schulterklopfer zu erhalten ("very smart guy"). DAS war beschämend.
Eine sehr schöne Erfahrung war dagegen, als ich nach dem Besuch in Yad Vashem von einem älteren Mann angesprochen wurde, der mitbekommen hatte, dass ich Deutscher bin. Er hat mir erzählt, dass fast seine ganze Familie von den Nazis umgebracht wurde aber dass er die Deutschen trotzdem sehr mag. Er hat mir dann sehr eindringlich gesagt, dass ich nicht schuldig bin, sondern dass ich nur nie vergessen soll, was ich gerade gesehen hatte. Mir sind die Tränen in die Augen geschossen und dieser wildfremde Mensch hat einfach gelächelt und mich an sich gedrückt. Ein Jude tröstet einen Deutschen vor Yad Vashem. Das werde ich nie vergessen.
Das sind die Dinge, die Leute wie Höcke nie begreifen werden.
Eine sehr schöne Erfahrung war dagegen, als ich nach dem Besuch in Yad Vashem von einem älteren Mann angesprochen wurde, der mitbekommen hatte, dass ich Deutscher bin. Er hat mir erzählt, dass fast seine ganze Familie von den Nazis umgebracht wurde aber dass er die Deutschen trotzdem sehr mag. Er hat mir dann sehr eindringlich gesagt, dass ich nicht schuldig bin, sondern dass ich nur nie vergessen soll, was ich gerade gesehen hatte. Mir sind die Tränen in die Augen geschossen und dieser wildfremde Mensch hat einfach gelächelt und mich an sich gedrückt. Ein Jude tröstet einen Deutschen vor Yad Vashem. Das werde ich nie vergessen.
Das sind die Dinge, die Leute wie Höcke nie begreifen werden.
Björn Höcke wurde vom Thüringer Landtag von einer Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus ausgeschlossen:
http://www.fr-online.de/politik/bjoern-hoecke-afd-spricht-von--schaebiger-inszenierung-,1472596,35114386.html
in dem Artikel heißt es: "Die Thüringer AfD-Fraktion kritisierte Carius und sprach von "Ausgrenzung", einer "schäbigen Inszenierung" und einem "gravierenden Verstoß gegen die parlamentarischen Gepflogenheiten". Höcke sei vor Beginn der Veranstaltung zum Verlassen des Plenarsaals "genötigt" worden mit der Drohung, die Gedenkstunde werde ansonsten nicht beginnen. Dies sei eine "nicht hinzunehmende Grenzverletzung in der politischen Auseinandersetzung", erklärte die AfD-Fraktion".
Interessant, dass die AfD in Thüringen offenbar keine Grenzverletzung in dem Gebaren von Höcke erkennen konnte und nun lieber das Verhalten des Landtages kritisiert als die dieses auslösenden Äußerungen.
http://www.fr-online.de/politik/bjoern-hoecke-afd-spricht-von--schaebiger-inszenierung-,1472596,35114386.html
in dem Artikel heißt es: "Die Thüringer AfD-Fraktion kritisierte Carius und sprach von "Ausgrenzung", einer "schäbigen Inszenierung" und einem "gravierenden Verstoß gegen die parlamentarischen Gepflogenheiten". Höcke sei vor Beginn der Veranstaltung zum Verlassen des Plenarsaals "genötigt" worden mit der Drohung, die Gedenkstunde werde ansonsten nicht beginnen. Dies sei eine "nicht hinzunehmende Grenzverletzung in der politischen Auseinandersetzung", erklärte die AfD-Fraktion".
Interessant, dass die AfD in Thüringen offenbar keine Grenzverletzung in dem Gebaren von Höcke erkennen konnte und nun lieber das Verhalten des Landtages kritisiert als die dieses auslösenden Äußerungen.
q. e.d.
friseurin schrieb:
Bin mal gespannt, ob irgendjemand aus der AfD, wenn nicht die AfD selbst morgen daran erinnert. Wäre allein schon nach Höckes zweideutiger Bemerkung das Mindeste, was man tun kann.
Höcke wurde nicht ausgeladen, weil er etwas "Zweideutiges" gesagt hat.
Es wäre angebracht, das wenigstens in diesem Thread nicht weiter zu verharmlosen.
Xaver08 schrieb:
“..better to get your news directly from the President, in fact, it might be the only way to get the unvarnished truth.”
Alter, ist das abgefuckt alles!
FrankenAdler schrieb:
Xaver08 schrieb:“..better to get your news directly from the President, in fact, it might be the only way to get the unvarnished truth.”
Alter, ist das abgefuckt alles!
Führerwille als Rechts-und Erkenntnisgrundlage.
Originell.
reggaetyp schrieb:
Höcke möchte da trotzdem hingehen.
Quelle: Er selbst auf der Homepage der Fraktion der AfD im Thüringer Landtag.
Dem ist echt nix zu peinlich.
Aus seiner Sicht m.E. nur konsequent.
Er ist sich ja vorgeblich keiner Schuld bewußt.
Geht er tatsächlich hin und man verweigert ihm den Zutritt, ist er plötzlich bei ihm wohlgesonnenen Kräften, und nur die will er ja erreichen, das Opfer (der Presse sowieso und zusätzlich der Veranstalter).
Für Höcke eine Win-win-Situation. Und seine gezielte Provokation bleibt schön medial am Kochen.
Das war dann wohl ein CE.
reggaetyp schrieb:
Höcke möchte da trotzdem hingehen.
Quelle: Er selbst auf der Homepage der Fraktion der AfD im Thüringer Landtag.
Dem ist echt nix zu peinlich.
Aus seiner Sicht m.E. nur konsequent.
Er ist sich ja vorgeblich keiner Schuld bewußt.
Geht er tatsächlich hin und man verweigert ihm den Zutritt, ist er plötzlich bei ihm wohlgesonnenen Kräften, und nur die will er ja erreichen, das Opfer (der Presse sowieso und zusätzlich der Veranstalter).
Für Höcke eine Win-win-Situation. Und seine gezielte Provokation bleibt schön medial am Kochen.
Das war dann wohl ein CE.
Misanthrop schrieb:
Einstürzende Neubauten - Nagorny Karabach
Danke!
(Natürlich auch für den Cohen-Song)
Das schöne an Bundestagswahlkämpfen ist, dass die SPD sich immer für ein paar Monate an das Thema "soziale Gerechtigkeit" erinnert.
Bis zur praktischen Umsetzung reicht es zwar nie, aber immerhin haben sie noch eine Erinnerung!
Und Schulz, ja nun. Wofür steht der denn? Ich habe ehrlich gesagt von dem nur mitbekommen, dass er ein wandelnder Kompromiss ist. Da hat Parlamentspräsi im EU-PARLAMENT ja gut gepasst.
Aber wofür der inhaltlich steht - keinen Schimmer ...
Bis zur praktischen Umsetzung reicht es zwar nie, aber immerhin haben sie noch eine Erinnerung!
Und Schulz, ja nun. Wofür steht der denn? Ich habe ehrlich gesagt von dem nur mitbekommen, dass er ein wandelnder Kompromiss ist. Da hat Parlamentspräsi im EU-PARLAMENT ja gut gepasst.
Aber wofür der inhaltlich steht - keinen Schimmer ...
Das geht wohl den meisten von uns so.
Aber er nennt Populisten Populisten und Faschisten Faschisten.
Und er kuschelte wohl in seiner Präsidententätigkeit - deutsch für "fantastic job" - jedenfalls nicht mit den Euro-Parlamentariern, die er als extremistisch einstuft.
Außerdem darf man ihm wohl als inbrünstigen Verfechter der europäischen Idee ansehen. Die hält er dem Vernehmen nach für great.
Das ist mehr als mir persönlich zu Gabriel spontan einfiele. Da denke ich eher an "deals".
Aber er nennt Populisten Populisten und Faschisten Faschisten.
Und er kuschelte wohl in seiner Präsidententätigkeit - deutsch für "fantastic job" - jedenfalls nicht mit den Euro-Parlamentariern, die er als extremistisch einstuft.
Außerdem darf man ihm wohl als inbrünstigen Verfechter der europäischen Idee ansehen. Die hält er dem Vernehmen nach für great.
Das ist mehr als mir persönlich zu Gabriel spontan einfiele. Da denke ich eher an "deals".
schulz ist sympathisch sagt der vorsitzende meiner partei. also eine gute entscheidung. warum er sich allerdings verheizen lässt bleibt sein geheimnis. ob die spd nun 23 oder 25% hat ist lediglich für die statistik interessant, nicht für die politik.
immerhin ist schulz noch nicht durch wankelmut aufgefallen, mal sehen wie lange er das in seiner neuen rolle in der partei durchhält.
immerhin ist schulz noch nicht durch wankelmut aufgefallen, mal sehen wie lange er das in seiner neuen rolle in der partei durchhält.
peter schrieb:
schulz ist sympathisch sagt der vorsitzende meiner partei.
Du meinst damit Deine bessere Hälfte...?
Misanthrop schrieb:
peter schrieb:schulz ist sympathisch sagt der vorsitzende meiner partei.
Du meinst damit Deine bessere Hälfte...?
nein, ich meine den spirituellen führer der von mir präferierten patei, der im übrigen auch von schulz geschätzt wird.
https://www.youtube.com/watch?v=VdUfbVc4Ye8
SGE_Werner schrieb:
Jemand wie Schulz wird aber kaum Stimmen aus dem linken oder grünen Lager holen.
Da wäre ich nicht so sicher.
Könnte durchaus sein, dass er viele ehem. SPD-Wähler, die enttäuscht zu ebendiesen (Linke und Grüne) abgewandert sind, wieder zurückholt.
Gabriel hätte nicht einen einzigen zurückgeholt.
WuerzburgerAdler schrieb:
SGE_Werner schrieb:Jemand wie Schulz wird aber kaum Stimmen aus dem linken oder grünen Lager holen.
Da wäre ich nicht so sicher.
Könnte durchaus sein, dass er viele ehem. SPD-Wähler, die enttäuscht zu ebendiesen (Linke und Grüne) abgewandert sind, wieder zurückholt.
Gabriel hätte nicht einen einzigen zurückgeholt.
Ich sehe das auch so.
Heute Morgen gab es z.B. im MoMa einen Bericht über die Mannheimer Jusos, die sich für Schulz nun mit Feuereifer und neu gewonnener Euphorie in den Wahlkampf stürzen wollen.
Und je nachdem, wie es Schulz in den kommenden Monaten gelingt, sich öffentlich zu positionieren, kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass einige, die in Gabriel nur noch verschwindend wenig Sozialdemokratie gefunden hatten, die SPD wieder als Option sehen.
Vielleicht findet die SPD ja nun sogar noch eine Alternative zur ahnungslosen Karrieristin Nahles.
Kleiner persönlicher Zwischenruf.
Ist es unmöglich, einfach nur die Argumente, Links etc. , die eine Person hier postet, auseinander zu nehmen (sachlich) , statt die Person abzustempeln? Genau wegen diesem seit Jahren hier und wo anders gezeigten Verhalten verschwindet die politische Mitte aus Diskussionen und Debatten, weil man ständig wegen jedem kleinsten Scheiss in eine Schublade gesteckt wird, selbst wenn man nicht zu einem der äußeren Ränder gehört. Selbst ich als eher politisch-mittig eingestellter Mensch muss sagen, dass mich mittlerweile die Diskussionsführung hier und auch an anderen Orten in politischen Diskussionen merklich ankotzt. Die Mitte schweigt, die Außen reden/schreien.
Es gibt in der politischen Meinungskultur so viele Graustufen. Ich glaube nicht, dass unserer Gesellschaft geholfen ist, wenn Dunkelgrau und Hellgrau ständig gesagt wird, sie seien Schwarz und Weiß. Vielleicht sollten wir ihnen eher helfen, zu einem ausgewogenen Grau zu werden, Dinge zu hinterfragen, anderen zuzuhören.
Ich mache mir Sorgen, dass wir wieder Verhältnisse wie Ende der 20er bekommen (Rothemden gegen Braunhemden). Die AfD ist nur das Auffangbecken einer Seite. Wir sollten aufpassen, nicht noch Leute in dieses Becken zu stoßen, die noch am Beckenrand stehen. Sonst haben wir bald nicht 13 % AfD-Anhänger, sondern 20-25 %.
Man sollte sich erstmal fragen, wie Menschen überhaupt bis zum Beckenrand gekommen sind. Wieso Leute solche Artikel wie vom singenden Hessen vorbehaltlos in sich aufsaugen, sich nur von Gefühlen leiten lassen. Warum eine Partei mit einem rechten Schwätzer (hier ist wirklich die pers. Wertung angebracht) wie Höcke eben auch von Leuten gewählt werden, die vor paar Jahren zum Teil noch SPD, Linke, CDU, FDP gewählt haben.
Vielleicht bin ich einfach zu nett und zu gerne zwischen den Stühlen. Mir wurde ja hier von etablierten Usern früher oft vorgeworfen, dass ich mich mal für Schwarz oder Weiß entscheiden soll und nicht immer beide Seiten betrachten soll.
Bevor ich übrigens wieder Solidaritätsbekundungen und "Hab ich Dir doch gesagt" von gewissen Usern auf bestimmte Wege bekomme: Lasst es. Nur weil hier einige User zu schnell Menschen in gewisse Richtungen bugsieren, muss man nicht a) selbiges tun , b) dann rumheulen, dass es der andere tut , c) ausfällig werden und d) dann rumheulen, dass das Konsequenzen bedeutet.
So, just my two cents. Hab jetzt den Beitrag über eine Stunde hin und her korrigiert. Schnauze voll.
Ist es unmöglich, einfach nur die Argumente, Links etc. , die eine Person hier postet, auseinander zu nehmen (sachlich) , statt die Person abzustempeln? Genau wegen diesem seit Jahren hier und wo anders gezeigten Verhalten verschwindet die politische Mitte aus Diskussionen und Debatten, weil man ständig wegen jedem kleinsten Scheiss in eine Schublade gesteckt wird, selbst wenn man nicht zu einem der äußeren Ränder gehört. Selbst ich als eher politisch-mittig eingestellter Mensch muss sagen, dass mich mittlerweile die Diskussionsführung hier und auch an anderen Orten in politischen Diskussionen merklich ankotzt. Die Mitte schweigt, die Außen reden/schreien.
Es gibt in der politischen Meinungskultur so viele Graustufen. Ich glaube nicht, dass unserer Gesellschaft geholfen ist, wenn Dunkelgrau und Hellgrau ständig gesagt wird, sie seien Schwarz und Weiß. Vielleicht sollten wir ihnen eher helfen, zu einem ausgewogenen Grau zu werden, Dinge zu hinterfragen, anderen zuzuhören.
Ich mache mir Sorgen, dass wir wieder Verhältnisse wie Ende der 20er bekommen (Rothemden gegen Braunhemden). Die AfD ist nur das Auffangbecken einer Seite. Wir sollten aufpassen, nicht noch Leute in dieses Becken zu stoßen, die noch am Beckenrand stehen. Sonst haben wir bald nicht 13 % AfD-Anhänger, sondern 20-25 %.
Man sollte sich erstmal fragen, wie Menschen überhaupt bis zum Beckenrand gekommen sind. Wieso Leute solche Artikel wie vom singenden Hessen vorbehaltlos in sich aufsaugen, sich nur von Gefühlen leiten lassen. Warum eine Partei mit einem rechten Schwätzer (hier ist wirklich die pers. Wertung angebracht) wie Höcke eben auch von Leuten gewählt werden, die vor paar Jahren zum Teil noch SPD, Linke, CDU, FDP gewählt haben.
Vielleicht bin ich einfach zu nett und zu gerne zwischen den Stühlen. Mir wurde ja hier von etablierten Usern früher oft vorgeworfen, dass ich mich mal für Schwarz oder Weiß entscheiden soll und nicht immer beide Seiten betrachten soll.
Bevor ich übrigens wieder Solidaritätsbekundungen und "Hab ich Dir doch gesagt" von gewissen Usern auf bestimmte Wege bekomme: Lasst es. Nur weil hier einige User zu schnell Menschen in gewisse Richtungen bugsieren, muss man nicht a) selbiges tun , b) dann rumheulen, dass es der andere tut , c) ausfällig werden und d) dann rumheulen, dass das Konsequenzen bedeutet.
So, just my two cents. Hab jetzt den Beitrag über eine Stunde hin und her korrigiert. Schnauze voll.
Ich verstehe anhaltend nicht, warum immerwährend suggeriert wird, ich müsse zuhören und Verständnis für die Positionen der AfD-Fröschlein haben.
Und ich mag auch nicht allabendlich ins Bettchen schleichen mit dem niederdrückenden Gefühl, irgendeinem Petry-Jünger, denn das sind ja die erreichbaren, wie ich lernen durfte, nicht oft genug virtuell übers Holzköpfchen gestreichelt zu haben.
Mir hat doch auch 30 Jahre lang niemand erzählt, ich müsste mit Bedacht auf CDU-, SPD-, FDP-, Grüne- oder sonstwas-Wähler zugehen, damit die sich nicht anders entscheiden als ich das gerne hätte.
Was sind das denn für zarte Gestalten, die sofort zusammwnzucken, wenn sie sich nicht hinreichend umkuschelt und beworben fühlen?
Sind die nicht mehr verantwortlich für das, was sie so zusammenwählen?
Ist es nicht auch schon sehr überheblich anzunehmen, jemand bräuchte meine Fürsorge und mein offenes Ohr, um sich ein paar anständige Gedanken zu machen?
Ein Paartherapeuth hätte wohl seine helle Freude an jemand, der sich und seine Überzeugungen stets fleißig zurücksteckt. Um des lieben Friedens Willen und weil das Gegenüber es halt gleich so gar nicht fertigbringt.
Ist das irgendwie eine neue Art Wähler, frei von Sinnen, dem man ob seiner Meinung nicht mehr auf die Füße treten darf, wenn er es verdient hat?
Ich kann es offen gestanden nicht mehr hören und verstehe es auch immer noch nicht.
Irgendwie erinnert mich diese fürsorgliche Denke hieran:
Die Sorgen der Arschlöcher
http://m.taz.de/!5353802;m/
Und ich mag auch nicht allabendlich ins Bettchen schleichen mit dem niederdrückenden Gefühl, irgendeinem Petry-Jünger, denn das sind ja die erreichbaren, wie ich lernen durfte, nicht oft genug virtuell übers Holzköpfchen gestreichelt zu haben.
Mir hat doch auch 30 Jahre lang niemand erzählt, ich müsste mit Bedacht auf CDU-, SPD-, FDP-, Grüne- oder sonstwas-Wähler zugehen, damit die sich nicht anders entscheiden als ich das gerne hätte.
Was sind das denn für zarte Gestalten, die sofort zusammwnzucken, wenn sie sich nicht hinreichend umkuschelt und beworben fühlen?
Sind die nicht mehr verantwortlich für das, was sie so zusammenwählen?
Ist es nicht auch schon sehr überheblich anzunehmen, jemand bräuchte meine Fürsorge und mein offenes Ohr, um sich ein paar anständige Gedanken zu machen?
Ein Paartherapeuth hätte wohl seine helle Freude an jemand, der sich und seine Überzeugungen stets fleißig zurücksteckt. Um des lieben Friedens Willen und weil das Gegenüber es halt gleich so gar nicht fertigbringt.
Ist das irgendwie eine neue Art Wähler, frei von Sinnen, dem man ob seiner Meinung nicht mehr auf die Füße treten darf, wenn er es verdient hat?
Ich kann es offen gestanden nicht mehr hören und verstehe es auch immer noch nicht.
Irgendwie erinnert mich diese fürsorgliche Denke hieran:
Die Sorgen der Arschlöcher
http://m.taz.de/!5353802;m/
Gelöschter Benutzer
Misanthrop schrieb:
Die Sorgen der Arschlöcher
Fragen nun ist gelinde gesagt, nicht ganz richtig! Das läuft schon länger so...
"Müssen unsere Kinder jetzt alle zwangsschwul werden, weil wir nicht mehr ‚Weihnachtsmarkt‘ sagen dürfen?“, fragen nun die Schwachköpfe."
Misanthrop schrieb:
Ich verstehe anhaltend nicht, warum immerwährend suggeriert wird, ich müsse zuhören und Verständnis für die Positionen der AfD-Fröschlein haben.
Du musst gar nix. Ich hab auch kein Verständnis eingefordert für etwas, wofür man kein Verständnis aufbringen kann.
Jeder soll es so machen wie er will. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass dieses Verhalten Menschen mit AfD-Nähe endgültig in die Arme der AfD treibt. Selbst in die offenen Arme eines Höcke, der dort steht und sagt "Hier wirst Du verstanden, hier tritt Dir niemand auf die Füße wegen Deiner Meinung."
Ich denke, dass viele AfD-Anhänger schwache Persönlichkeiten haben, die sich mit der Zuneigung und Zugehörigkeit zu einer Gruppe aufbauen. Starke, reflektierte Persönlichkeiten würden m.E. die AfD nicht so oft wählen und auf Argumente reagieren.
"Bewegungen" wie die AfD brauchen Feindbilder zum Überleben. Mit jedem Tritt auf ihre Füße werden sie in ihrem Denken nur bestärkt, nicht geschwächt. Jeder Angriff auf die AfD stärkt die AfD. Das geht jetzt seit fünf Jahren so. Die AfD lebt vom Kampf gegen die AfD.
Ich bleib dabei, dass das Verhalten der AfD-Gegner die AfD ungemein stärkt. Man kann noch so offen zeigen, wie rechts diese Partei ist, es wird sie nur stärken, weil diese Anhänger jeden Angriff gegen einen AfDler schon wieder als Angriff gegen sich selbst werten. Vielleicht sollte man diese Partei einfach mehr ignorieren.
Das ist meine persönliche Meinung, aber das ist mein persönlicher Eindruck aus unzähligen politischen Diskussionen in den letzten Jahren.
Ich hoffe, ich hab Unrecht und ihr habt mit eurem Verhalten Erfolg, denn Euer Verhalten ist wahrlich ehrenhafter und standhafter als mein taktisches Denken.
Truly worth reading (not in an alternative-factly sense smile::
Trump's inauguration was the biggest, I swear
http://www.chicagotribune.com/news/opinion/huppke/ct-trump-spicer-crowds-huppke-20170123-story.html
Trump's inauguration was the biggest, I swear
http://www.chicagotribune.com/news/opinion/huppke/ct-trump-spicer-crowds-huppke-20170123-story.html
Misanthrop schrieb:
Truly worth reading (not in an alternative-factly sense grinning::
Trump's inauguration was the biggest, I swear
http://www.chicagotribune.com/news/opinion/huppke/ct-trump-spicer-crowds-huppke-20170123-story.html
Hallo Misantroph,
vielen Dank für den Link. Könntest du bitte kurz zusammenfassen um was es in dem Link geht? Nicht jeder ist des Englischen mächtig.
Vielen Dank
steps82 schrieb:
Äpfel und Birnen. Zu mal du hier ja davon ausgehst, das es zeitliche unterschiede gibt.
Natürlich tue ich das. Die NYT sagt selbst, es sei 45 Minuten vor der Vereidigung aufgenommen. Auf dem CNN-Bild sieht man Trump bei seiner Rede. Also mindestens 1 Stunde später.
Wie dem auch sei. Wenn man RTs Aussage liest, war es umso mehr ein Eigentor der NYT, dieses Fass aufzumachen.
Es handelt sich hier aber mitnichten etwa um eine Kampagne der NYT.
Bereits während der Liveübertragungen im deutschen Fernsehen war die Rede von erkennbar geringerem Zuschaueraufkommen. Darüber hat allem Anschein nach die Presse in weiten Teilen der Welt berichtet.
Was die Times in meinen Augen tut, ist den vollmundigen Ankündigungen des amerikanischen Presserates auch sofort Taten folgen zu lassen: Es werden Märchen und Tweets Fakten entgegengesetzt, soweit dies erforderlich erscheint.
Im Übrigen lesen sich z.B. Washington Post und Chicago Tribune auch nicht anders.
Ich finde, das ist ein Moment, der einem den Glauben an den Demokratiegedanken in den USA wieder ein wenig zurückgeben sollte und kein Grund, die Presse zu schelten.
Wie bitter wäre es, würde die Presse dort beginnen, sich einschüchtern zu lassen.
Bereits während der Liveübertragungen im deutschen Fernsehen war die Rede von erkennbar geringerem Zuschaueraufkommen. Darüber hat allem Anschein nach die Presse in weiten Teilen der Welt berichtet.
Was die Times in meinen Augen tut, ist den vollmundigen Ankündigungen des amerikanischen Presserates auch sofort Taten folgen zu lassen: Es werden Märchen und Tweets Fakten entgegengesetzt, soweit dies erforderlich erscheint.
Im Übrigen lesen sich z.B. Washington Post und Chicago Tribune auch nicht anders.
Ich finde, das ist ein Moment, der einem den Glauben an den Demokratiegedanken in den USA wieder ein wenig zurückgeben sollte und kein Grund, die Presse zu schelten.
Wie bitter wäre es, würde die Presse dort beginnen, sich einschüchtern zu lassen.
ich weiß nicht, was mit Mario Barth und der Uhrzeit gemeint ist, könnte mir aber denken, dass das in den Medien vielfach gezeigte Bild nicht während, sondern irgendwann vor der Rede aufgenommen worden ist. Wenn man hier schwenkt und zoomt, erkennt man zwar immer noch viele "weiße Flecken" und dem ersten Anschein nach lange nicht die Masse an Menschen wir auf den in der Presse aufgetauchten Obama-Inaugurationveranstaltungs-Bildern. Aber dennoch mehr als auf den Luftaufnahmen.
Aber wurde denn behauptet, dass die Bilder zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen worden sind?
Wie auch immer: unterm Strich dürften Trump und Stab dennoch gelogen haben. Denn so viele wie vor acht Jahren sind das nie und nimmer.
Ach ja: die Aufnahme von Hillary ist schon irgendwie hart. Sitzt da mit einem minder begeisterten Gesichtsausdruck zwischen zwei Ex-Präsidenten: ihrem Mann und G. W. Bush (mit einem irgendwie minder intelligenten aber fast schon vermissten Gesichtsausdruck).
Aber wurde denn behauptet, dass die Bilder zum gleichen Zeitpunkt aufgenommen worden sind?
Wie auch immer: unterm Strich dürften Trump und Stab dennoch gelogen haben. Denn so viele wie vor acht Jahren sind das nie und nimmer.
Ach ja: die Aufnahme von Hillary ist schon irgendwie hart. Sitzt da mit einem minder begeisterten Gesichtsausdruck zwischen zwei Ex-Präsidenten: ihrem Mann und G. W. Bush (mit einem irgendwie minder intelligenten aber fast schon vermissten Gesichtsausdruck).
Haliaeetus schrieb:
ich weiß nicht, was mit Mario Barth und der Uhrzeit gemeint ist, könnte mir aber denken, dass das in den Medien vielfach gezeigte Bild nicht während, sondern irgendwann vor der Rede aufgenommen worden ist.
Richtig. 45 Minuten vor Beginn.
Wurde auch so kommuniziert.
Danke. Interessanter Artikel, den Du da gerade gepostet hast übrigens.
Misanthrop schrieb:
Ergänze:
Denn dass der Sender CNN Zweifel aufkommen ließe, erkenne ich jedenfalls an den von Dir verlinkten Bildern nicht, obwohl Deine Wortwahl das vermuten lassen könnte.
Naja, er hat sich ja auf das "Beweisbild" bezogen, das alle nutzen und das einen halb leeren Platz zeigt.
Vielleicht ist das so wie bei Mario Barth und der Uhrzeit.
Wenn man an etwas massive Zweifel hat, kann man sich ja zumeist eingehender informieren.
Die us-amerikanische Presse scheint jedenfalls teilweise umgehend zu beginnen, Ihre Ankündigungen umzusetzen, und bereits in diesem Fall mit dem Versuch wissenschaftlicher Methodik den Unwahrheiten auf den Grund gehen zu wollen:
https://www.nytimes.com/interactive/2017/01/20/us/politics/trump-inauguration-crowd.html
https://www.nytimes.com/interactive/2017/01/18/us/politics/How-Crowds-at-the-Capitol-Have-Been-Counted.html
Die us-amerikanische Presse scheint jedenfalls teilweise umgehend zu beginnen, Ihre Ankündigungen umzusetzen, und bereits in diesem Fall mit dem Versuch wissenschaftlicher Methodik den Unwahrheiten auf den Grund gehen zu wollen:
https://www.nytimes.com/interactive/2017/01/20/us/politics/trump-inauguration-crowd.html
https://www.nytimes.com/interactive/2017/01/18/us/politics/How-Crowds-at-the-Capitol-Have-Been-Counted.html
Nein, das musst Du natürlich nicht, aber dann wirst Du wahrscheinlich auf andere Diskutanten verzichten müssen weil sie keinen bock mehr haben ständig über diese Kram hinweg zu scrollen.