
Misanthrop
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DougH schrieb:Misanthrop schrieb:
Wenn das Empfinden jedoch, wie oben zu sehen, teilweise darauf beruht, Plattheiten, die mit nichts und gar nichts zu belegen sind, und die einzig darauf fussen, dass sich ein Empfinder offenbar abstruse "Tatsachen" zusammenbastelt, nützt die schönste Aufklärungarbeit leider nichts.
Der Stammtisch funktioniert, weil er der Stammmtisch ist und sich bestätigt und nicht etwa hinterfragt.
da ist jedes Wort zuviel
Weshalb?
(Ich hatte Dich übrigens nicht gemeint, falls Du das so aufgefasst haben solltest.)
Weiter oben war allerdings von Strafen für Sexualdelikte an Kindern die Rede, die angeblich nicht einmal das Strafmaß für ein unspektakuläres Vermögensdelikt erreichten und vom Verhätscheln eines zu lebenslanger Haft Verurteilten.
Das zeugt von mangelnder Befassung mit der Materie. Kein Mensch erwartet, dass jeder sich zur Meinungsbildung juristische Fachliteratur anschafft. Aber wenn man über ein Thema diskutieren möchte, sollte Grundvoraussetzung sein, dass man bei den Tatsachen bleibt oder seine Ergüsse andernfalls wenigstens als Spekulation kennzeichnet. Sonst wird's einfach dämlich.
sacki schrieb:stefank schrieb:
Ich bin nicht böse, weil es tatsächlich überheblich ist. Und zwar erhebe ich das Prinzip des Strafverfahrens über eine Auffassung, die als Strafziel nur auf das Vergeltungsprinzip abstellt. Dabei geht es mir überhaupt nicht um den konkreten Fall. Diesen kann ich nämlich als advocatus diaboli auch so darstellen: Eine völlig überlastete Kammer, die abzusaufen droht, lässt sich auf einen Deal mit dem Verteidiger ein, bei dem sie alle Möglichkeiten ausnutzt, um das Strafmaß herunterzurechnen. Dies hat selbstverständlich etwas mit der Qualität der Verteidigung zu tun, und wahrscheinlich auch mit der Person des Angeklagten. Zum einen, weil er sich, wie du richtig anmerkst, einen Verteidiger leisten kann, der weit über dem Gebührensatz abrechnet. In solch aufwändigen Verfahren kostet das locker 50.000 Euro, und da ist sogar noch Luft nach oben. Zm anderen gelten solche Menschen wie der Angeklagte als "besonders strafempfindlich", weil sie es nicht, wie mancher Kleinkriminelle, gewohnt sind, öfter mal für eine Weile einzufahren.
Dies alles berücksichtigt, verlasse ich mich trotzdem lieber auf ein Urteil, dass nach den Regeln des Strafrechts zustande gekommen ist, als auf unreflektierte Vergeltungswünsche.
Grundsätzlich teile ich Deine Meinung vollumfänglich. Das "Volk" hängt nun mal der kantschen Straftheorie an und macht sich über die juristischen und philosophischen Feinheiten keine größeren Gedanken. Wer ernsthaft glaubt, ein Strafmaß kritisieren zu können, ohne auch nur einmal in die Akte geschaut oder auch nur einem Prozesstag beigewohnt zu haben, hat wirklich keine Ahnung.
Bei deiner Argumentation drängen sich mir aber zwei Fragen auf:
1. Ist es nicht auf Dauer extrem kontraproduktiv, wenn das Empfinden der Bevölkerung und die straftheoretische Sichtweise der Dinge derart auseinanderfallen?! Im selben Maße, wie die Akzeptanz der Bevölkerung für Strafurteile sinkt, wird auch der verfolgte Zweck (zum Teil) ad absurdum geführt. Eine positiv präventive Wirkung lässt sich mit Urteilen, die landläufig nicht als "gerecht" akzeptiert werden zum Beispiel eher schwer erzielen.
Wenn das Empfinden jedoch, wie oben zu sehen, teilweise darauf beruht, Plattheiten, die mit nichts und gar nichts zu belegen sind, und die einzig darauf fussen, dass sich ein Empfinder offenbar abstruse "Tatsachen" zusammenbastelt, nützt die schönste Aufklärungarbeit leider nichts.
Der Stammtisch funktioniert, weil er der Stammmtisch ist und sich bestätigt und nicht etwa hinterfragt.
Machmalhalt schrieb:
So 3,5 Mio. Dann frag mal bitte einen Verein aus der Bundesliga oder im Ausland, der für Meier zumindest die Hälfte hinblättern würde. Wirst, so denke ich, sehr sehr lange suchen müssen. Falls sich überhaupt jemand findet. Genauso wir bei Köhler und Russ. Zumindest habe ich persönlich in den letzten Jahren bei Transfermarkt nicht gelesen, dass ein Verein für diese drei Spieler z.B. Intresse gehabt hätte.
Vielleicht solltest Du mal was anderes lesen als transfermarkt.de.
Ist gerade mal ein Jahr her:
"Aus der Bundesliga hatten vor allem Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 großes Interesse an einer Verpflichtung.
[...]
Dass Meier nach den Leistungen in dieser Saison und durch seine schon reiche Erfahrung in der Bundesliga einen ordentlichen Millionenbetrag gekostet hätte, ist sicher. Nicht nur deutsche Vereine waren offenbar bereit, in dieser Dimension für den 1,96 Meter langen, laufstarken und auch defensiv wertvollen Offensiv-Allrounder mitzubieten. Klubs aus Frankreich und Belgien informierten sich besonders intensiv über den Eintracht-Spieler mit der Rückennummer 14. Auch Red Bull Salzburg beschäftigte sich mit ihm."
http://www.faz.net/s/Rub822C6F5CE40E4AC589F55AB974E92897/Doc~E7095008FE45F4951957551CF55F6D5EE~ATpl~Ecommon~Scontent.html
goyschak schrieb:Blog Fefe schrieb:
[Es geht um das Höhersetzen der Grenzwerte], dass das kein Timing sondern ein Automatismus für den Fall von "Atomalarm" ist. Der Hintergedanke war das Sicherstellen der Versorgung.
http://blog.fefe.de/
Versorgung mit was sicherstellen? Mit hinreichend kontaminierten Lebensmitteln?
Einer ist hier selten dämlich. Die Grenzwerterhöhung oder ich.
Entweder geben die Grenzwerte medizinisch Sinn, dann wird halt im Belastungsfall was anderes gefuttert. Oder sie geben keinen Sinn, dann kann ich auch drauf verzichten. Auch ohne herbeibefürchteten Engpass.
Hat aber ohnehin was: Im Alarmfall, also wenn ernsthaft Kontamination befürchtet wird und man was zum Im Auge behalten hat: Grenzwerte hochsetzen. Ist das dem japanischen Azubi eingefallen?
Afrigaaner schrieb:Misanthrop schrieb:
Der Schwabe - selbst wenn er aus Karlsruhe oder Freiburg kommt - weiß schon, was er an seinen Unternehmen hat.
Der Schwabe ist kein Schwabe, wenn er aus KA oder FR kommt. ,-)
Hattest Du den Grinseball nicht entdeckt?
Badische Grüße
HeinzGründel schrieb:reggaetyp schrieb:HeinzGründel schrieb:
Du solltest lieber froh sein nicht mehr in BW zu leben.
Warum?
Ziehen die bald in Höhlen, kochen am offenen Feuer und lesen bei Kerzenlicht?
Das vielleicht nicht, aber ich glaube schon, dass es Veränderungen geben wird, die viele Wähler aus dem bürgerlichen Lager noch nicht so richtig überrissen haben. Man wird das Land eben nach ideologischen Vorstellungen umgestalten. Sei es in der Schulpolitik, sei es in der Industriepolitik. Beides übrigens Bereiche, wo es gelinde gesagt, ganz gut lief..
Ich glaube kaum, dass der beurlaubte Oberstufenlehrer Kretschmann ideologisch verblendet an die Schulpolitik herangehen wird.
Und Daimler und Konsorten hat man das Basteln von Exportschlagern unter Rot/Grün in Berlin nicht erschwert und wird es kaum nun unter Grün/Rot in Stuttgart tun. Der Schwabe - selbst wenn er aus Karlsruhe oder Freiburg kommt - weiß schon, was er an seinen Unternehmen hat.
"Der Export von Oberklasse-Limousinen kann nicht die Zukunft sein"
Wahrlich eine klare Ansage des zukünftigen MP.
Ist Zukunftssicherung durch Innovation nicht common sense?
Eintracht23 schrieb:FredSchaub schrieb:Misanthrop schrieb:Eintracht23 schrieb:
Geht ja schon gut los. Auch wenn es nur die Bild ist die es meldet. SPD und Grüne zoffen sich schon jetzt um Stuttgart 21
Sollte es zu der - zuvor auch von der SPD geforderten - Volksabstimmung kommen, wären die wahrscheinlichen künftigen Koalitionspartner eben Gegner im Kampf um Volksabstimmungsstimmen.
"Schon jetzt" trifft es allerdings nicht. Dieser Konflikt war durchaus bereits angelegt und vorprogrammiert.
Schade nur, dass von Teilen der Presse wohl nicht sachlich die Hintergründe dargestellt werden, sondern ein Grabenkampf der frischgebackenen Koalitionspartner ausgerufen würde.
Es geht ja - wie von Dir zitiert - offebsichtlich bereits los.
nur weil man Koalitionspartner ist, muss man ja nicht auf einmal dieselben Ziele haben
Natürlich muss man das nicht. Aber dafür gibt es ja eigentlich Koalitionsverträge. Dann könnten ja immer CDU und SPD Die Mehrheit haben sie ja immer. Wenn ihnen was nicht passt macht jeder sein eigenes Ding ,-)
Da solltest Du aber bitte feinsinnig unterscheiden, welche Zielsetzungen Koalitionspartner mit ihrer Regierungspolitik gemeinsam verfolgen wollen und welche Position sie bei einem etwaigen Volksentscheid einnehmen.
Ersteres können die Parteien bestimmen. Bei Letzterem dürfen sie lediglich eine Meinung haben und für diese werben. Und die kann dann eben auch durchaus verschieden sein.
http://www.youtube.com/watch?v=bDyZC2uEQY0