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Misanthrop

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Tafelberg schrieb:

es war ein Witz oder ein "erheiternder " Beitrag von Landroval, das gibt es doch von beiden Seiten.
Dee Themen sind ernst genug, dann kann man sich doch mal frotzeln
War das wirklich so schlimm???

Die Verbissenheit/Verbiestertheit hatte ich etwas unterschätzt.

Danke für die Einordnung!
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Landroval schrieb:

Tafelberg schrieb:

es war ein Witz oder ein "erheiternder " Beitrag von Landroval, das gibt es doch von beiden Seiten.
Dee Themen sind ernst genug, dann kann man sich doch mal frotzeln
War das wirklich so schlimm???

Die Verbissenheit/Verbiestertheit hatte ich etwas unterschätzt.

Danke für die Einordnung!

Uii... da beisst ja einer gleich ohne vorher zu bellen.

Ihr habt irgendwie möglicherweise nicht so ganz erfasst, worum es mir ging. So auf der Metaebene. Wäre das möglich?
Mal so von "Gegner" zu "Gegner", von "links" zur "Mitte", also so von einer der "beiden Seiten" schüchtern zur anderen gefragt.


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SemperFi schrieb:

hawischer schrieb:

Es hat schon was erheiterndes, wenn sich Protagonisten aus dem linken Lager Gedanken machen mit wem die Union die nächste Regierung stellen könnte.


Warum?
Ein Wahlsieg der CDU und Merz als nächster Kanzler sind nun mal das aktuell wahrscheinlichste Szenario.

Dürfen Menschen, die nicht CDU wählen sich etwa keine Gedanken darüber machen, wie sich unser Land damit entwickeln wird?

Dürfen darf man das!

Ebenso darf man erheitert sein. Ist ja nicht verwerflich, wenn man sich daran erfreuen kann ...
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Verwerflich nicht, aber vielleicht für manche bedauerlich?

Denn eigentlich war der Zweck des D&D mal möglichst fruchtbarer Informationsaustauch und Diskussionen auf Augenhöhe. Bei allen divergierenden Ansichten, die es für so etwas bisweilen braucht.

Wenn es inzwischen aber Sinn dieses Unterforums ist, sich möglichst abends nach dem Ausschalten des PCs oder Handys möglichst darüber freuen zu können, dass ein "Gegner"[sic) sich anständig schabt, dann muss man sich über vieles anderes abseits des Forumskosmos' ja auch nicht mehr länger wundern.
Vielleicht wäre eine D&D-Tagessieger-Strichliste nach Vorbild des Honk der konsequente nächste Schritt?

Aber ich wollte nicht stören.
Einfach weitermachen.
So lange nachher keiner weint.
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franzzufuss schrieb:

Rückwärtsgaren bei 65⁰ und das mindestens 300 min.


FrankenAdler schrieb:

bei ca. 160-170° im geschlossenem Bräter durchgaren nach kurzem, scharfen anbraten.


Ähh, Danke, aber wirklich schlauer bin ich noch nicht...
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Ist eigentlich einfach, es führen eben viele Wege nach Rom:
Kurz und knackig oder mit etwas mehr Muße.

Wichtig ist einzig, wieviel Zeit Du beim Garziehen investieren möchtest (also NT oder nicht) ob Du lieber rückwärts garst oder lieber erst anbraten möchtest, und dass Du vor allem irgendwie zu guter Letzt erkennst, wann das Rehlein wohlbereitet ist. Das entspräche bei Medium ca. 55 Grad Kerntemperatur oder einem Hauch darüber.
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Ihr würdet den tatsächlich komplett durchgaren - 85-90 Grad? Rehrücken lasse ich bei Kerntemperatur 60 noch ein bisschen ruhen, Hirsch habe ich noch nicht beackert. Trocknet das Fleisch "well done" nicht aus und wird hart?
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2cvrs schrieb:

Ihr würdet den tatsächlich komplett durchgaren - 85-90 Grad? Rehrücken lasse ich bei Kerntemperatur 60 noch ein bisschen ruhen, Hirsch habe ich noch nicht beackert. Trocknet das Fleisch "well done" nicht aus und wird hart?

Ofentemperatur.
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Rückwärtsgaren bei 65⁰ und das mindestens 300 min.
Dazu Thymian, Lorbeer, Wacholder und Rosmarin geben.  Vor dem Servieren dann scharf anbraten

Dabei denaturiert auch das Eiweiß nicht.
Dazu passt z.B. Selleriepürree, Zwetschgen und frische Pfifferlinge.

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franzzufuss schrieb:

Dazu passt z.B. Selleriepürree, Zwetschgen und frische Pfifferlinge.

Passen schon. Aber wo bekommt er im Februar frische her?
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Gude.

Ich habe einen Rehrücken komplett am Knochen ca. 2,2 Kg erstanden.

Normalerweise würde ich den scharf anbraten, dann würzen und mit Apeck wickeln und dann Niedertemperatur bei 80°  1,5 - 2 Stunden garen, also ähnlich wie Rind.

Jetzt wollte ich die Gegenprobe machen und finde nur Rezepte, die von 180° - 200° und 20 - 30 Minuten sprechen.

Kann ich mit Niedertemperatur was kaputt machen? Zu trocken oder so?
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Wedge schrieb:

Gude.

Ich habe einen Rehrücken komplett am Knochen ca. 2,2 Kg erstanden.

Normalerweise würde ich den scharf anbraten, dann würzen und mit Apeck wickeln und dann Niedertemperatur bei 80°  1,5 - 2 Stunden garen, also ähnlich wie Rind.

Jetzt wollte ich die Gegenprobe machen und finde nur Rezepte, die von 180° - 200° und 20 - 30 Minuten sprechen.

Kann ich mit Niedertemperatur was kaputt machen? Zu trocken oder so?

Benutz' einfach ein Fleischthermometer und dann klappt das auch wunderbar.
Ich habe das - ohne Speck - auch schon rückwärts wunderbar so hinbekommen. Ich glaube, ich hatte ca. 85-90 Grad gewählt.
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2cvrs schrieb:

In einer Welt vor der Globalisierung könnte ich dir uneingeschränkt zustimmen. Solange allerdings Lebensmittel vom anderen Ende der Welt in deutschen Supermärkten für deutlich niedrigere Preise angeboten werden als regionale Produkte kommst du bezüglich der Nachhaltigkeitsproblematik mit einer Bürgergelderhöhung nicht weiter. Da bleiben entweder Schutzzölle oder Subventionen für heimische Produzenten als Mittel der Wahl.


Die dritte und aus meiner Sicht bedauerlichste Option wäre, die hiesige Landwirtschaft dem freien Markt zu überlassen (Dass ich sowas mal schreibe hätt' ich auch im Leben nicht gedacht  ) und uns neben den industriellen Lebensmittelproduzenten noch ein paar hochpreisige Vorzeigebiobauern für die Taunusmuddis und die arrivierten altlinken Nordendler zu gönnen. Da würde ich dann im Zweifel auch einkaufen. Nur: Möchtet ihr, die ihr den Bauernsubventionen an den Kragen wollen, eine solche Entwicklung wirklich haben?
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Gibt es denn igrnewdwelche belastbaren Zahlen, die darauf hinweisen würden, dass unsere Landwirtschaft daniederliegen wird, wenn wie geplant die Subvention des Agrardiesels entfällt?

Man bekommt ja fast den Eindruck, mit den in der Presse kolportierten höheren Kosten in überschaubarem Umfang lägen sämtliche Trecker alsbald unbetankt auf den Äckern. Flankiert von verhungerten Landwirten.

Ich bin gespannt, wie das hier weiterlaufen wird, wenn das Voransschreiten von KI möglicherweise tatsächlich ganze Tätigkeitsfelder in anderen Branchen entfallen lassen sollte.
Müssen wir dann mit unablässigen Autobahnblockaden aller Betroffenen rechnen?

Gebührenerhöhungen für Anwälte werden übrigens auch in Gesetzesform beschlossen.
Das letzte Mal geschah das für das Jahr 2021. Seitdem: nüscht. Früheste nächste Gebührenerhöhung soll möglicherweise für 2025 angedacht werden. Leider gibt es zu wenig Rechtsanwälte mit Traktoren, um da mal zünftig was anzuzetteln. Ein halbes Jahrzehnt wäre inswoeit übrigens ein ziemlich rasantes abermaliges Vorgehen.

Dagegen stehen doch unsere Bauern mit den zu vernehmenden durchschnittlichen Umsatzzuwächsen von 30 bis 45 in den vergangene Jahren noch recht gut da. Von solch' erfreulicher Einkommensentwicklung können glaube ich nur die wenigsten Arbeitnbehmer oder Selbständigen seit Pandemiezeiten berichten.
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Also für mich ist es nach wie vor ein Unterschied, ob jemand demonstriert, weil er Angst um die Zukunft der Menschheit hat oder weil sein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.
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Motoguzzi999 schrieb:

Also für mich ist es nach wie vor ein Unterschied, ob jemand demonstriert, weil er Angst um die Zukunft der Menschheit hat oder weil sein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.

Er hat 'Jehova!' gesagt! *kieselhagel*
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Wenn sich jemand gruseln möchte. Oder sich mancher fragt, ob die Lage tatsächlich so ernst ist:

"Ein Volkskanzler"
Ein Essay aus dem Jahr 2019:
https://verfassungsblog.de/ein-volkskanzler/
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Misanthrop schrieb:

Wenn sich jemand gruseln möchte. Oder sich mancher fragt, ob die Lage tatsächlich so ernst ist:

"Ein Volkskanzler"
Ein Essay aus dem Jahr 2019:
https://verfassungsblog.de/ein-volkskanzler/

Es scheint sich nun nach jahrelangem Wegschauen endlich etwas zu tun, um unseren Rechtsstaat zumindest etwas angriffssicherer auszugestalten:

"Die Verfassungsgerichte vor Verfassungsfeinden schützen"
"Die Pläne, das BVerfG vor einer Ent­mach­tung durch un­de­mo­kra­ti­sche Kräf­te zu schüt­zen, neh­men of­fen­bar Form an. Laut dem BMJ wer­den erste Ge­sprä­che ge­führt, die Jus­tiz­mi­nis­ter­kon­fe­renz prüft Maß­nah­men und nam­haf­te Staats­recht­ler mel­den sich zu Wort."
https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/resilienz-verfassungsgerichte-gegen-verfassungsfeinde
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Ein Ex Verfassungsschutz Präsident wird den Rechtsextremen zugeordnet.
Traurige Realsatire
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Tafelberg schrieb:

Ein Ex Verfassungsschutz Präsident wird den Rechtsextremen zugeordnet.
Traurige Realsatire

Auch wenn ich durchaus verstehe,  was Du meinst. "Realisatire" finde ich ziemlich verharmlosend.
Das ist allerjüngste bundesrepublikanische Wirlichkeit. Und es kann mir niemand erzählen,  dass man in eingeweihten Zirkeln nicht seit Jahren wusste, wie der Herr tickt. Der hat sich ja nicht etwa neulich bei Corona-Protesten auf der Straße radikalisiert.
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Wenn sich jemand gruseln möchte. Oder sich mancher fragt, ob die Lage tatsächlich so ernst ist:

"Ein Volkskanzler"
Ein Essay aus dem Jahr 2019:
https://verfassungsblog.de/ein-volkskanzler/
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WürzburgerAdler schrieb:

Ja, die Bürger von Altötting. Die werden sich denken: bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.
Aber ich will ihnen nicht Unrecht tun. Vielleicht ist der Standort wirklich nicht geeignet. Vielleicht ja auch nicht für Chemiewerke.
Du erinnerst dich richtig: Energie muss regional und unabhängig von Importen erzeugt werden. Hast du das mit der angebohrten LNG-Gasleitung bei Brunsbüttel mitbekommen?

Tja das Problem ist, man kann es niemanden recht machen. Die freudlose Hermann von der TAZ will das Fliegen verbieten, niemand will gerne ein 200 m hohes Windrad vor der Terrasse, Spinner werfen nicht nur Suppe, sondern bohren Gasleitungen an. Halb Europa setzt auf die Kernenergie. Der Verband der Autoindustrie schimpft wie ein Rohrspatz auf die Ampel und der Ex-Verfassungsschutzpräsident wird als Rechtsextremist eingestuft und beobachtet. Die Bauern, Fuhrunternehmer, Handwerker protestieren, die Lokführer, Busfahrer, Ärzte streiken. Und der Merz ist eh ein Feigling und die Merkel erst, hat sie doch nichts richtig gemacht und die damaligen Koalitionspartner haben nichts dazu sagen können. Zu dominant war die Frau wohl. Und die E-Autos sind eh kacke, weil sie zumeist mit fossilem Strom geladen werden. Und das noch viele Jahre lang. Und deshalb brauchen wir die Gasleitungen.
Und die Leute in Oberbayern wollen mit ihren Chemiearbeitsplätzen ums Verrecken nicht ins windstarke Holstein. Und so weiter und so fort.

"Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
(Joachim Ringelnatz)

Einen schönen Abend noch...
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hawischer schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Ja, die Bürger von Altötting. Die werden sich denken: bei uns kommt der Strom aus der Steckdose.
Aber ich will ihnen nicht Unrecht tun. Vielleicht ist der Standort wirklich nicht geeignet. Vielleicht ja auch nicht für Chemiewerke.
Du erinnerst dich richtig: Energie muss regional und unabhängig von Importen erzeugt werden. Hast du das mit der angebohrten LNG-Gasleitung bei Brunsbüttel mitbekommen?

Tja das Problem ist, man kann es niemanden recht machen. Die freudlose Hermann von der TAZ will das Fliegen verbieten, niemand will gerne ein 200 m hohes Windrad vor der Terrasse, Spinner werfen nicht nur Suppe, sondern bohren Gasleitungen an. Halb Europa setzt auf die Kernenergie. Der Verband der Autoindustrie schimpft wie ein Rohrspatz auf die Ampel und der Ex-Verfassungsschutzpräsident wird als Rechtsextremist eingestuft und beobachtet. Die Bauern, Fuhrunternehmer, Handwerker protestieren, die Lokführer, Busfahrer, Ärzte streiken. Und der Merz ist eh ein Feigling und die Merkel erst, hat sie doch nichts richtig gemacht und die damaligen Koalitionspartner haben nichts dazu sagen können. Zu dominant war die Frau wohl. Und die E-Autos sind eh kacke, weil sie zumeist mit fossilem Strom geladen werden. Und das noch viele Jahre lang. Und deshalb brauchen wir die Gasleitungen.
Und die Leute in Oberbayern wollen mit ihren Chemiearbeitsplätzen ums Verrecken nicht ins windstarke Holstein. Und so weiter und so fort.

"Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.“
(Joachim Ringelnatz)

Einen schönen Abend noch...


"Ist Mutters Haus mit Stroh gedeckt,
Wie sie sich freuen kann.
Doch wie ein Sturm mit Branntwein schmeckt,
Das geht sie einen Hundsdreck an."
(auch Ringelnatz)

Nun haben wir zumindest beide einen Beitrag mehr in Werners nächster Statistik. Wenn auch sonst wohl niemanden weitergebracht.


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Ich bin mir ziemlich sicher, das war eine sarkastische Replik auf die Aussage des Oberbürgermeisters, hinsichtlich "Empfindlichkeiten"
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cyberboy schrieb:

Ich bin mir ziemlich sicher, das war eine sarkastische Replik auf die Aussage des Oberbürgermeisters, hinsichtlich "Empfindlichkeiten"

Ich mir auch.
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Das ist eine nette und aus buchhalterischer Sicht plausible Überschlagsrechnung. Stellt man jedoch die möglichen Kosten aufgrund entgangener Gewinne in den Niedriglohnbranchen in Rechnung, wird man leicht feststellen, dass der Preis nicht zu hoch ist für die disziplinierende Wirkung der Maßnahme. Ganz zu schweigen von der systemstabilisierenden Wirkung insgesamt.
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Motoguzzi999 schrieb:

Das ist eine nette und aus buchhalterischer Sicht plausible Überschlagsrechnung. Stellt man jedoch die möglichen Kosten aufgrund entgangener Gewinne in den Niedriglohnbranchen in Rechnung, wird man leicht feststellen, dass der Preis nicht zu hoch ist für die disziplinierende Wirkung der Maßnahme. Ganz zu schweigen von der systemstabilisierenden Wirkung insgesamt.

Da hast Du natürlich einen Punkt.

Zumal bei der zu erwartenden Klagewelle mutmaßlich eine erhebliche Zahl von Arbeitsrichtern an die Sozialgerichte abgeordnet werden muss.
Dann kann die für drei Tage erkrankte Reinigungskraft noch ein wenig leichter fristlos gekündigt werden. Denn bis deren Kündigungsschutzsprozess dann beendet sein wird, hat sie bei längerer Arbeitslosigkeit eh schon lange vorher Post von der Ausländerbehörde und wird freundlich gen Heimat verabschiedet.
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Misanthrop schrieb:

loben.

Und ganz ehrlich:
....
Heil erwartet 170 Mio Bürgergeldersparnis.
Der Eingfachheit halber mal einen monatlichen Anspruch für drei Monte zu je 500,- zugrunde gelegt, insgesamt also jeweils EUR 1.500,-, müssten das also ca. 113.333 sanktionierte "Faulpelze" sein, damit die Rechnung aufgeht

Na so ganz ehrlich ist die Rechnung nicht.
Es sind nur maximal zwei Monate, die unser Arbeitsminister kürzen will. Dann wären das bei deiner Rechnung dann 170.000 "Faulpelze".
Und da wundert man sich über die Umfrageergebnisse?
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hawischer schrieb:

Misanthrop schrieb:

loben.

Und ganz ehrlich:
....
Heil erwartet 170 Mio Bürgergeldersparnis.
Der Eingfachheit halber mal einen monatlichen Anspruch für drei Monte zu je 500,- zugrunde gelegt, insgesamt also jeweils EUR 1.500,-, müssten das also ca. 113.333 sanktionierte "Faulpelze" sein, damit die Rechnung aufgeht

Na so ganz ehrlich ist die Rechnung nicht.
Es sind nur maximal zwei Monate, die unser Arbeitsminister kürzen will. Dann wären das bei deiner Rechnung dann 170.000 "Faulpelze".
Und da wundert man sich über die Umfrageergebnisse?

Ohja, natürlich, da war ich in der Tat fälschlich noch von den seitherigen Sanktionszeiträumen ausgegangen. Danke für die Richtigstellung.

Dann multipliziere meine fiktiv berechneten Verfahrenskosten bitte jeweils mit dem "Faulpelz"-Faktor 1,5 und die erdachte staatliche Ersparnis mit Faktor 0,67.

Dann lohnt es sich wenigstens richtig.
Misanthrop schrieb:

In wirtschaftlicher Hinsicht dürfte (vermeintlicher) Sozialleistungsbetrug demnach vielleicht nicht das vordringliche Problem in unserer Gesellschaft sein, das es anzugehen gilt.
Du solltest reif genug sein, nicht derart zu argumentieren. Oder soll ich mit einer platten Frage reagieren al la "Möchtest Du mit einer Blinddarmentzündung ewig auf eine OP warten oder gar verzichten, weil genug Krebs-, Herz und sonstige vordringlichere OPs anstehen?

Ich für meine Teil lasse nichts liegen, bloß weil es Dinge mit höherer Prio gibt.
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SamuelMumm schrieb:

Misanthrop schrieb:

In wirtschaftlicher Hinsicht dürfte (vermeintlicher) Sozialleistungsbetrug demnach vielleicht nicht das vordringliche Problem in unserer Gesellschaft sein, das es anzugehen gilt.
Du solltest reif genug sein, nicht derart zu argumentieren. Oder soll ich mit einer platten Frage reagieren al la "Möchtest Du mit einer Blinddarmentzündung ewig auf eine OP warten oder gar verzichten, weil genug Krebs-, Herz und sonstige vordringlichere OPs anstehen?

Ich für meine Teil lasse nichts liegen, bloß weil es Dinge mit höherer Prio gibt.


Entschuldige, Du hast recht. Das war kindisch. Ich versuche, Besserung zu geloben.

Und ganz ehrlich:
Ich freue mich ja selbst insgeheim aus ganz niederen Motiven über die Sanktionspläne:

Heil erwartet 170 Mio Bürgergeldersparnis.
Der Eingfachheit halber mal einen monatlichen Anspruch für drei Monte zu je 500,- zugrunde gelegt, insgesamt also jeweils EUR 1.500,-, müssten das also ca. 113.333 sanktionierte "Faulpelze" sein, damit die Rechnung aufgeht.

Wenn nur jeder dritte davon seine Rechte  in einem Widerspruchs-, Klageverfahren und einem flankierenden gerichtlichen Eilrechtsschutzverfahren zu wahren versuchen sollte, wären das Rechtsverfolgungskosten von jeweils überschlägig ca. 1.500,-.
Kommt, was zu erwarten sein wird, jeweils noch eine Instanz vor den Landessozialgerichten hinzu, kämen etwa 2.500,- raus.

Sollte sich also auch nur die Hälfte der Sanktionsbetroffenen wehren, dürfte kein Sozialgericht dieser Republik in Ansehung dessen, dass das Bundesverfassungsgericht bekanntlich erst vor nicht allzu langer Zeit die 30 %-Sanktionen unter nachdrücklichem Hinweis auf die Garantie menschenwürdiger Existenz aus Art. 1 des Gundgesetzes gekippt hatte, bei einer in Streit stehenden Sanktion von nunmehr 100 % Prozesskostenhilfe zu versagen wagen.

Unter Zugrundlegung von EUR 1.900,- je Verfahren wären das dann überschlägig EUR 107.666.350,- staatliche PKH-Ausgaben. Beratungshilfekosten für die Widerspruchsverfahren und PKH für all die Eilverfahren einfach einmal außen vor gelassen.
Ich nehme an, die ersten Lobbyisten der Versicherungswirtschaft dürften wegen der parallel zu erwartenden Rechtsschutzversicherungskosten bereits angstschweißgetränkt vor Berliner Abgeordnetentüren stehen.

Sofern etwa Spahn mit seinem Vorschlag, das Grundgesetz eben nötigenfalls zu ändern ("Die Würde des Menschen, der kein Bürgerled empfängt, ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."???) nicht durchdringen sollte, stünden somit von den erhofften 170 Mio nur noch 85 Mio Ersparnis im Raum, denen Rechtsverfolgungskosten von über 100 Mio entgegenstünden.
Dass hierbei noch der behördliche und gerichtliche Kostenaufwand völlig unbeachtet geblieben ist, versteht sich von selbst.
Ich würde also dringend anraten, unbedingt auch gleich die Prozesskostenhilfe - zumindest für Bürgergeldangelegenheiten - gleich mit abzuschaffen. Das könnte sonst schwer nach hinten losgehen. Sollte nach GG-Änderung ja auch kein Problem mehr darstellen.

Sollte die Regelung tatsächlich nach zwei Jahren wieder auslaufen, wird sich leider das Bundessozialgericht mit der Gechichte kaum befassen dürfen. Denn um frühere Gesetzeslagen kümmert man sich dort nicht so gerne.
Dann wäre nach zwei Jahren möglicherweise Schacht im Schicht.

Aus beruflicher Sicht erhoffe ich mir natürlich einen erklecklichen Umsatzschub.
Wenn sich in den zunächst geplanten zwei Jahren der Regelung auch nur 300 Betroffene einstellen sollten, könnte das etwa 750.000 Steine Netto-Umsatzplus bedeuten. Gut, der Staat dürfte sich dann auch über fast 150.000 Umsatzsteuer freuen. So käme wenigstens ein bißchen was wieder zurück.

Von dem Geldberg würde ich mir dann einen Geldspeicher, und gleich drauf einen Ersatzblindarm und einen eigenen Chirurgen kaufen, damit ich beides zur Hand habe, wenn wieder mal die ganzen Herzkasper vor mir dran kommen sollen.
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War das schon Thema hier?

https://www.tagesschau.de/inland/regional/sachsen/mdr-aeltestenrat-und-freitaler-ob-bestaetigen-afd-redner-zum-holocaust-gedenktag-100.html

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"Am Sonnabend wird in Freital der Opfer des Holocausts gedacht. Dass ein AfD-Politiker bei der Gedenkveranstaltung eine Rede halten soll, stößt mittlerweile bundesweit auf Kritik. Doch der Ältestenrat und der OB der Stadt haben bestätigt: Es wird die Rede eines AfD-Landtagsabgeordneten an diesem Gedenktag geben. Ein Freitaler Bündnis hat ein "Kontrastprogramm" angekündigt."

"Oberbürgermeister Uwe Rumberg zeigt Unverständnis über geäußerte Empörung, nennt das "Empfindlichkeiten"."

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Wie kann man es überhaupt in Erwägung ziehen, einen AFD Politiker eine Rede zum gedenken an die Holocaust Opfer abhalten lassen. Insbesondere nach dem was in den letzten Tagen rund um die AFD aufgedeckt worden ist.

Ich kann mit Worten nicht beschreiben, wie sehr ich das verabscheue...
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Jessas, bist Du empfindlich.
Gefühlt kümmert sich hier aber niemand um garnix.

Fakt.

Und die gefühlten ("oder tatsächlichen") Bedrohungen sollten wir ja viel mehr im Blick haben.

Also:
Bitte nochmal 8.600 einstellen.
Subito.

Sonst wähl ich blaun.
Misanthrop schrieb:

Basaltkopp schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Arbeitslose oder Bürgergeldempfänger gehen ein doppelt so hohes Risiko ein. Ich denke, da ist man schon im strafbaren Bereich.        

Und wer soll das verfolgen? Da interessiert sich doch leider niemand für.

Worauf fußt denn diese Weisheit?

"Demnach wurden 2022 mit Blick auf die Grundsicherung für Arbeitssuchende - seit diesem Jahr Bürgergeld genannt - rund 119.000 Fälle von Leistungsmissbrauch oder Verdacht auf Leistungsmissbrauch dokumentiert."
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/sozialbetrug-clans-ausmass-100.html


Und nur, um das vorsichtshalber ins rechte Licht der Verhältnismäßigkeit im Hinblick auf den Rest der nicht von Sozialleistungen abhängigen Bevölkerung zu rücken:

Im selben Jahr wurde in Steuerermittlungsverfahren Mehrsteuern von EUR 2,4 Milliarden nachträglich festgestellt:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2023/10/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-3-verfolgung-von-steuerstraftaten-2022.html

In wirtschaftlicher Hinsicht dürfte (vermeintlicher) Sozialleistungsbetrug demnach vielleicht nicht das vordringliche Problem in unserer Gesellschaft sein, das es anzugehen gilt.
Basaltkopp schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Arbeitslose oder Bürgergeldempfänger gehen ein doppelt so hohes Risiko ein. Ich denke, da ist man schon im strafbaren Bereich.        

Und wer soll das verfolgen? Da interessiert sich doch leider niemand für.

Worauf fußt denn diese Weisheit?

"Demnach wurden 2022 mit Blick auf die Grundsicherung für Arbeitssuchende - seit diesem Jahr Bürgergeld genannt - rund 119.000 Fälle von Leistungsmissbrauch oder Verdacht auf Leistungsmissbrauch dokumentiert."
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/sozialbetrug-clans-ausmass-100.html