
peter
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propain schrieb:Bishop-Six schrieb:
Und ich kann da ja nur mutmaßen, aber ich glaube sowas gab es "früher" wohl nicht unbedingt und in dieser Art der Verbreitung.
Was heute passiert ist gegen die 70er und 80er ein Witz. Nur mal auf Frankfurt gemünzt, angefangen von gewalttätigen Demos (Anti-Vietnamkrieg, Hausbesetzer, Startbahn West, Anti-AKW, usw. usf.), den Streetgangs und anderen Jugendkulturen (Rocker, Popper, Punker, Skins, Hools usw. usf.), Bahnhofsviertel (da war es früher krasser), Drogenmarkt (war früher viel grösser), dagegen ist es doch heute relativ ruhig.
als jemand der in den 70ern seine jugend in frankfurt verbracht hat kann ich dir da nur zustimmen. und die 80er waren noch härter.
da gab es aber noch kein privatfernsehen in der form und auch noch kein internet, also wurde es zwar beim zeitungslesen wahr genommen aber eben fast ausschließlich da.
richtig ist allerdings, das kann ich bestätigen, dass sich teilweise der umgangston an den schulen massivst verändert hat. aber da steckt zum großen teil auch nur jugendliches prahlgehabe dahinter.
und in welcher disco es regelmäßig auf die fresse gab und in welcher nicht wußte man in den frühen 80ern auch schon.
11 Freunde
http://www.11freunde.de/bundesligen/129680/also_doch
kurze erwähnung von lincoln und eintracht, ansonsten auch lesenswert
http://www.11freunde.de/bundesligen/129680/also_doch
kurze erwähnung von lincoln und eintracht, ansonsten auch lesenswert
Exil-Adler-NRW schrieb:
Eigentlich könnte die SPD doch bis zur Ministerwahl warten, Kraft gegen Rüttgers antreten lassen und nachdem Kraft von SPD, Grünen und Linken gewählt wurde sich mit der CDU zusammentun und die Ministerposten gleich groß aufteilen.
in einem solchen szenario würden grüne und linke sicherlich nicht geschlossen (wenn überhaupt) für kraft votieren. warum sollten sie?
Mainhattan00 schrieb:municadler schrieb:
Letztlich gebe ich nicht den Wählern der Linken die Schuld, sondern Oscar Lafontaine und den anderen Gewerkschaftlern, die den Weg des Populismus gewählt haben, der sich in den Forderungen der Linken bei jeder Wahl aufs Neue ausdrückt. Letztlich werden die Linken ihr Programm mit keiner etablierten Partei in Deutschland umsetzen können, so dass sie entweder von ihren radikalen Forderungen Abschied nehmen, oder eben eine ewig gestrige Protestpartei bleiben. Lafontaine hat ja schon oft genug durchsickern lassen, dass er seine Linke lieber in der Opposition sieht, weil man sich dann auch nicht mit der Realität befassen muss. Wäre ja auch blöd, wenn die Wähler der Linken plötzlich merken würden, dass deren Forderungen zum größten Teil gar nicht bezahlbar sind.
Ich kann nur hoffen, dass die SPD jetzt nicht aus lauter Machtgeilheit mit der CDU oder der Linken ins Bett steigt. Falls das so wäre, würde sie nicht nur mit als treuen Wähler verschrecken...
Geb dir zu 100 % recht, allerdings verstehe ich deinen letzten Satz insofern nicht, als die SPD ja keine Alternative hat. Die CDU bekommt ohne die SPD keine Regierung zusammen und die SPD soll wie du sagst weder mit der CDU noch mit den linken - aber wer soll dann regieren ?
Jamaika oder Neuwahl. Sehe nicht ein, warum die SPD sich völlig verbiegen soll, und alle anderen Parteien profitieren dann auch noch davon... [/quote]
du willst den grün-wählern die fdp zumuten? die stehen sich ferner als cdu und spd.
yeboah1981 schrieb:
Und vor 30 Jahren haben das doch stattdessen sicherlich einige getan.
"Dann geht halt nach drüben!"
einer der "magic moments" meines lebens.
schmidt ist bundeskanzler, kohl redet auf dem römerberg. und wettert über die politik der spd und das vehement.
und als es kurz einmal still ist brüllt einer aus dem publikum lautstark und von vielen hörbar:"geh doch rüber, wenn es dir hier nicht passt!"
ich hatte einen der fünf besten lachkrämpfe meines lebens.
adler1807 schrieb:peter schrieb:
ich habe in den ausgehenden 70er jahren politik bereits sehr bewußt erlebt. ich kann dir versichern, nichts war anders. und schon meine eltern sagten: "die da oben machen doch eh was sie wollen".
Im eigenen Empfinden bestimmt nicht, da hast du recht. Neu ist das man diese Ablehnung und Arroganz dem Volk gegenüber ohne schlechtes Gewissen mitteilt. Ich glaube kaum das vor 30 Jahren ein Politiker es gewat hätte der Bevölkerung ins Gesicht zu sagen man solle doch auswandern wenn es einem hier nicht mehr passt. Gedacht bestimmt, aber gesagt?
wer hat das?
adler1807 schrieb:peter schrieb:
wann war das denn mal anders? politiker auf der strasse gab es immer nur im wahlkampf. schon zu zeiten von kohl oder schmidt. ich wüsste, hier in hessen, keine bedeutenden politiker, mit denen man irgendwo zudammengetroffen wäre. vielleicht bürgermeister in einer kleinstadt, aber nicht die "großkopfernden".
Du wirst aber nicht abstreiten können, dass sich seit gut 15-10 Jahren eine neue Dimension der politischen Arroganz gegenüber der Bevölkerung breit gemacht hat.
ich habe in den ausgehenden 70er jahren politik bereits sehr bewußt erlebt. ich kann dir versichern, nichts war anders. und schon meine eltern sagten: "die da oben machen doch eh was sie wollen".
adler1807 schrieb:yeboah1981 schrieb:
Wenn sie dann eher gewählt werden, ist das doch absolut verständlich.
Halt mal wieder die Frage nach Henne und Ei...
Richtig, aber da auf diesen Veranstaltungen eh zum großen Teil nur selbst bestimmtes Publikum ist und das ganze dann doch eher für die Medien inszeniert wird, hab ich da auch so meine Zweifel.
Der Trend ist eindeutig. Der Politiker der zum Bürger auf die Straße kommt stirbt aus. Alles mediengerecht geplant und durchgeführt. Spontane Auftritte fehlen. Die Konsequenz ist das die Kluft zwischen Bürger und Politik immer größer wird. Das Ende möchte ich mir gar nicht ausmalen.
wann war das denn mal anders? politiker auf der strasse gab es immer nur im wahlkampf. schon zu zeiten von kohl oder schmidt. ich wüsste, hier in hessen, keine bedeutenden politiker, mit denen man irgendwo zudammengetroffen wäre. vielleicht bürgermeister in einer kleinstadt, aber nicht die "großkopfernden".
adler1807 schrieb:yeboah1981 schrieb:
Wenn Schalke nächste Saison mit 63 Punkten Meister wird, feiern die sich auch.
Natürlich müssen die sich Gedanken machen, dass sie sich aber freuen, kann doch keinen ernsthaft wundern.
Bei der CDU letztes Jahr auch niemanden.
Ich sage nicht das ich die CDU von dieser Realitätsfremdheit ausnehme.
Tatsache ist, es gehen bei jeder Wahl immer weniger Menschen wählen weil sie die Schnauze voll haben von Lug und Betrug. Die großen Parteien selbst werden auch von immer weniger Menschen gewählt. Das sieht Prozentual vielleicht nicht so schlimm aus weil man immer von den möglichen 100% ausgeht. Aber das eine solche Denkweise der Demokratie noch mehr schadet scheint da keinen irgendwie zu kümmern.
Vielleicht sollte man die Nichtwähler auch mit rechnen bei der Sitzverteilung. Die blieben dann leer und vielleicht würde dann dem ein oder anderen dann endlich die Augen geöffnet auf wie wenig zustimmung sie wirklich bei den Menschen auf der Straße stoßen.
da müsste man aber erst einmal eine trennung vornehmen zwischen menschen, die bewußt nicht wählen gehen und menschen denen eh alles am bobbes vorbei geht.
nicht jeder nichtwähler gibt ein politisches statement ab.
HeinzGründel schrieb:peter schrieb:HeinzGründel schrieb:
Die stärkste Partei hat nicht gewählt. Das Land geht so oder so den Bach runter.
das hat mein vater in den siebzigern schon behauptet. und es war damals schon nicht richtig. wir leben nach wie vor auf der spitze des weltweiten eisbergs.
Nicht mehr lange,peter. Lass mal morgen die Börsen öffnen. Was sich Frau Merkel gestern geleistet hat ist einfach unsäglich.
das ist dann aber eigentlich kein deutschlandspezifisches sondern ein systemimmanentes problem. und die frage ist nicht ob deutschland etwas falsch macht (welche regierung auch immer) oder ob das system ein kartenhaus ist.
HeinzGründel schrieb:
Schulschung. manchmal überkommts mich
Das Ding habe ich neulich bei CE in Aktion gesehen. Nicht schlecht...
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der bringts nicht. der sitzt abends immer am tisch und meckert wenn man später heimkommt. ausserdem ist er nicht stubenrein.
so funktioniert das wahlsystem in deutschland nunmal. wenn man nicht alleine regieren kann, dann sucht man sich partner. und wenn 6000 stimmen nicht ausreichen um einen weiteren sitz zu erringen, dann sind sie tatsächlich vernachlässigbar.
ich wundere mich eher ein bisschen über dein demokratieverständnis.