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rotundschwarz

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Mannhaft
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Als ich anfing, den Vorbericht für das nächste Spiel zu verfassen, fiel mir auf, dass es einige Spiele der Eintracht gegen den VFL Bochum gibt, mit denen mich besondere Erinnerungen verbinden. Deswegen dieses Mal ein kleiner Vorspann.

Bochum 1: 28. Mai 1988, Berlin, SGE : VFL Bochum 1:0

Zusammen mit meinem Mit-Adler machte ich mich am Samstag, den 28.Mai 1988, schon sehr früh auf Richtung Berlin.  Der Weg nach Berlin führte damals noch durch die DDR – die Straßen, die durch die karge Landschaft führten, sind in meiner Erinnerung eine Kette himmelblauer Trabis. In einer Autobahnraststätte aßen wir Hühnerfrikassee mit Kartoffeln (etwas anderes gab es nicht, aber es war köstlich), regten uns über die Besser-Wessis auf, die  damals noch nicht so hießen, aber schon welche waren und sich über die „Primitivität“ mokierten, und wir kauften uns ein Neues Deutschland. In Berlin übernachteten wir bei meiner leicht durchgeknallten Freundin Ulli auf dem Fußboden und lernten ihren Kater Nebukadnezar kennen, der am liebsten grüne Oliven aß.

Auch mein Vater, von dem ich meine Liebe zur Eintracht  geerbt und mit dem zusammen ich mein erstes Spiel im Waldstadion erlebt habe, war an diesem Wochenende in Berlin. Das war erstaunlich, denn er ist in seinem Leben sehr selten „weit weg“ gewesen. Die Umstände waren nicht so. In Berlin war er jedenfalls, zusammen mit einem alten Freund und dessen Sohn, ebenfalls im Auto angereist. Sie übernachteten in einer kleinen Pension. Im Olympiastadion saß mein Vater neben einem älteren Herrn – der Herr mit Bochum-Schal, mein Vater mit Eintracht-Kapp. Nach Abpfiff – so erzählte mein Vater mir später – stand der Bochumer auf, schüttelte ihm die Hand und gratulierte ihm zum Sieg.

Ziemlich genau vor vier Jahren, kurz vor Weihnachten, ist mein Vater plötzlich erkrankt und einige Wochen später, viel zu früh, gestorben. Später, beim Sichten seiner Unterlagen, fand ich seine Eintrittskarte für das Pokalfinale, schmutzig und vergilbt. Er hatte sie aufbewahrt. Jetzt tue ich das für ihn.

Bochum 2: 16.08.1989 – SGE : VFL Bochum 4:0

Ich hatte grade einen neuen Job angetreten und ausgerechnet an einem Heimspieltag (es muss ein Mittwochsspieltag gewesen sein) hatte ich einen Termin in Brüssel, um mir nachts das Logistikzentrum am Flughafen anzuschauen. Ich versuchte, irgendetwas vom Spiel mitzubekommen – Handy war ja noch nicht – keine Chance. Irgendwie hatte ich ein blödes Gefühl. Als ich nachts ins Hotel kam, sofort Fernsehen an. Irgendwo Nachrichten? Ok. Wann kommen denn endlich die Sportmeldungen? Jetzt: Eintracht Frankfurt schlägt den VFL Bochum mit 4:0. Vier zu null. Tabellenführer. Sofort ans Telefon. Mit-Adler anrufen. Der war im Stadion gewesen und berichtete von einem wunderbaren Abend. Eine milde, dunkle Sommernacht. F-Block. Rund 20.000 Zuschauer im Stadion. Dauerregen. Pitschnass. Dieter Eckstein hatte sich gleich am Anfang verletzt, dafür kam Janosz Turowksi – und der hatte dann gleich zwei mal getroffen. Eine Szene nach dem Spiel hatte sich bei meinem Mit-Adler ganz besonders eingeprägt. Direkt vor ihm stand ein nicht mehr ganz junger Typ. in Shorts und T-Shirt – es war ja, wie gesagt, ein warmer Sommerabend. Der Mann war, wie alle, nass bis auf die Haut, aber war einfach nur glücklich, strahlte über alle Backen, wusste gar nicht wohin mit sich vor lauter Glück. Er sah sich um, wollte sich versichern, dass alle andern sich genauso freuten. Und irgendwie, irgendwie wollte er seiner großen Freude Ausdruck verleihen Da fing er einfach an, aus voller Seele zu singen: „Oooooh wie ist das schön, ohhh wie ist das schön…“ Ich war, wie gesagt nicht dabei. Aber diese Szene und dieses Bild ist für uns bis heute so etwas wie eine Metapher geblieben. Strömender Regen, dunkle Nacht,  sprühende Regentropfen im Flutlicht, ein 4:0 und ein allmählich sich leerendes Stadion „O wie ist das schön…“ So vollkommen und so einfach kann Glück manchmal sein.  

Bochum 3: 21.04.2007 – SGE : VFL Bochum 0:3

Jedes Jahr, wenn Bob Dylan auf seiner Neverending Tour in Europa vorbeikommt, fahren wir ein Stück mit an der Tour entlang. Gestern waren wir in Stuttgart und hatten ein großartiges Konzert und einen verwirrenden, chaotischen, nachdenklichen Abend in der Stuttgarter Innenstadt erlebt. Heute abend wollten wir  zum Konzert nach Frankfurt – kurzer Zwischenstopp zu Hause – für die Kurve übers Waldstadion ist die Zeit leider zu knapp. Ein wunderbarer Vorfrühlingstag, strahlende Sonne, Wind. Wir fahren über  Marbach zurück, der Neckar glitzert in der Sonne. Es ist nicht schlimm, dass wir heute nicht im Waldstadion sein können. Auch ohne uns wird die Eintracht heute alles klar machen in Sachen Nicht-Abstieg. So ein Tag – an dem  können wir einfach nicht verlieren. So etwas wie vor zwei Wochen gegen Cottbus wird nicht mehr passieren. Kann nicht? Wird nicht?  O doch. Es kann und es wird. Auf der Autobahn Richtung Frankfurt hören wir das Debakel mit, wir sind grade noch rechtzeitig zu Hause, um die Nach-dem-Spiel-Kommentare von FF anzuhören. So ein Scheiß. Statt Luft nach unten nur noch einen Punkt bis zum Abstiegsplatz. Der Auswärtssieg letzte Woche in Bielefeld – kann man den Hasen geben. Kurz unter die Dusche, Katze füttern und knuddeln, im Stehen noch ein Wurstbrot und dann ab Richtung Frankfurt. Alles Scheiße. Oder doch nicht? An diesem Abend geschieht dann ein Wunder: Bob spricht zu uns. Nein, tut er nicht. Tut er ja nie. Aber er und seine Band schaffen es, dass alle Gefühle des heutigen Tages, der zurückliegenden Tage, Wochen, Monate (?) an diesem Abend in einer Halle in Höchst explodieren: Müdigkeit. Enttäuschung. Trauer. Resignation. Liebe. Kraft. Wut. „There must be some way out of here…“ Und diesen Weg hat ja zum Glück auch die Eintracht zwei Wochen später gegen Aachen dann noch gefunden.

So. Jetzt aber genug der Sentimentalitäten  - kommen wir zu den Bochumer „hard facts“.

„Keine Titel, wenig Siege – trotzdem unsere große Liebe“

So betitelte Jens Witte vor der Saison 2007/2008 sein “Bochum-Bekenntnis“ in Spiegel-Online. Seine im Artikel geäußerte Hoffnung auf den ersten großen Titel der Bochumer (alle zwanzig Jahre im Pokalfinale und beim dritten Mal ein Sieg) hat sich nicht erfüllt  und auch in diesem Jahr ist die Chance bereits vertan. Wenig spektakuläre Höhepunkte in der Vereinsgeschichte – das hat den Vorteil, dass man lernt, sich auch an kleinen Dingen zu erfreuen. Immerhin zweimal standen die Blauweißen im Pokalfinale – 1968 und (s.o.) 1988, im Jahr 1997 erreichte der VFL mit Platz 5 (Trainer war Klaus Toppmöller) seine beste Bundesligaplatzierung ever und qualifizierte sich für den UEFA-Cup, das gleiche Kunststück gelang im Jahr 2004 mit Peter Neururer und Platz 6 noch einmal. Nicht fehlen in der Bilanz darf der achte Platz, den die Bochum in der Saison 2006/2007 – jetzt bereits mit Marcel Koller -  das war’s dann aber auch schon mit den Erfolgen.

Ein gerechter Ausgleich wäre vielleicht, wenn  Bochum  wenigstens dem 1988 gegründeten Berliner Fußballclub Germania den Titel als “ältester deutscher Fußballverein abspenstig machen könnte. Aber leider – auch damit wird es nix. Der VFL heißt zwar „Verein für Leibesübungen Bochum 1848 – Fußballgemeinschaft e.V.“ und seine Wurzeln reichen tatsächlich 160 Jahre zurück – die heutige Fußballgemeinschaft  wurde aber offiziell erst 90 Jahre später, im Jahr 1938 eigentlich sogar erst 1948, gegründet. Auch dieser Titel ist für Bochum also unerreichbar. Hermann Gerland, viele Jahre in Bochum als Spieler und danach auch als Trainer tätig, wurde einmal in einem Interview nach seinem größten Erfolg gefragt. „Mein größter sportlicher Erfolg? Ich hatte keinen!“ So antwortete der Tiger, steht damit also in bester Bochumer Tradition und hat sich mit diesem Satz in meinem Herzen einen Platz als All-Time-Lieblingsbochumer erobert.

Unabsteigbar auf und nieder

Heute nennt sich alles und jeder unkaputt- oder unabsteigbar: Die Bochumer waren aber die ersten – und sehr lange hielten sie sich auch daran. 1970/71 sind sie in die Bundesliga aufgestiegen, sie trotzten 22 Jahre in jedem Jahr dem immer wieder drohenden Abstieg, bis es sie dann 1992/93 zum ersten Mal erwischte. Von da an war kein Halten mehr – von 1993 bis 2007 stieg der Verein fünf mal ab und jeweils im folgenden Jahr wieder auf. Diese Bewegungslinie  spiegelt sich auch in den Namen der Fanclubs wieder. Die tragen zwar mehrheitlich blauweiße oder ruhrpöttische Namen, aber es gibt eben auch den FC Auf und Nieder, den FC Auf und Ab oder den FC Pater N’oster.

Nicht unterschlagen werden soll, dass Bochum in seiner Geschichte immerhin drei Mal den Torschützenkönig der Bundesliga stellte: Stefan Kuntz (der später  bis zu seiner Rückkehr in die Pfalz als Manager das Gesicht des neuen VFL wesentlich prägte) in der Saison 93/94 mit 18 Treffern, Thomas Christiansen (2002/03, 21 Treffer) und schließlich der jetzt für Leverkusen aktive Ama-Kollege Theofanis Gekas (2006/07, 20 Treffer). In den Annalen werden zudem einige Nationalspieler verzeichnet  - z.B. Dariusz Wosz (24 A-Länderspiele für Deutschland) oder Yildiray Bastürk, 45-facher türkischer Nationalspieler aus Herne.

Zum Aufwärmen vor dem Spiel wurde in Bochum wie jetzt im Waldstadion  schon mal der Sirtaki gespielt, als Einlaufmusik erklingt die Carmina Burana von Carl Orff – die inoffizielle und seit einiger Zeit wohl auch offizielle Vereinshymne heißt jedoch „Bochum“. Spätestens bei der Textzeile „machst mit deinem Doppelpass jeden Gegner nass“  wird zwar auch jedem Bochumer klar, dass Grönemeyer nicht nur nicht tanzen kann, sondern offensichtlich auch von Fußball nichts versteht - aber das macht ja nichts. Grönemeyers Besuche im Ruhrstadion, das sich jetzt (was für eine neckische Neubenamsung) Rewirpowerstadion nennt, werden zwar gern gesehen, sind aber nicht unbedingt ein gutes Zeichen. In Anwesenheit Grönemeyers verliert der VFL zwar nicht gern, aber doch meistens (in der Saison 2006/2007 gabs mit dem 0:6 gegen Werder sogar eine richtige Packung).

Im Ruhrgebiet ballt sich der Fußball. Umgeben von großen und weitauserfolgreicheren Vereinen ist Bochum – trotz rewirpower - so etwas wie der Inbegriff von Redlichkeit und Bodenständigkeit geblieben – entsprechend waren auch die Trainer des Vereins in der Regel immer irgendwie in der Region verwurzelt. Jupp Tenhagen (Trainer 1988/89) war für Bochum selbst 12 Jahre als Spieler aktiv, ebenso Hermann Gerland (Trainer von 1986-88). Ralf Zumdick, 14 Jahre zwischen den VFL-Pfosten, trainierte den Verein von 199-2001.Rolf Schafstall, der Bochum in Abständen insgesamt drei Mal (1981-86, 1991 und 2001) trainierte, stammt aus Duisburg, ebenso wie Bernhard Dietz (im Jahr 1999 zwei Monate Teamchef). Jürgen Gelsdorf (1992-1994) kommt aus Leverkusen, der Bochumer Erfolgstrainer Peter Neururer gleich um die Ecke aus Marl. Marcel Koller ist der erste „andere“ Trainer. Und da wären wir also in der Jetztzeit gelandet.

Vor dem Spiel gegen die Eintracht

„Von der Qualität her ist das der beste Kader des VFL Bochum, den wir in meiner Zeit hatten.“ So sprach Marcel Koller (Kicker-Sonderheft) vor Beginn der Saison 2008/09 – und er hatte allen Grund dazu. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem drei Leistungsträger den Verein wechseltem (Torhüter Drobny ging nach Berlin, Torjäger Gekas nach Leverkusen und Misimovic nach Wolfsburg) konnten die Bochumer in diesem Jahr ihren Kader zusammenhalten. Zur Verstärkung kehrten außerdem einige Spieler von Ausflügen in die große weite Welt zurück nach Bochum: Vahid Haschemian (über Hannover und München) und Paul Freier (aus Leverkusen). Der von Schalke ausgeliehene Mimoun "Azzi"   Azouagh, von dem ich immer dachte, dass er mal für uns spielen würde, wurde fest verpflichtet. Im Tor steht jetzt mit dem Portugiesen Dani Fernandes ein junger, talentierter und doch schon international erfahrener Mann (UEFA-Cup mit Saloniki). Mit dem kamerunischen Nationalspieler Epalle und dem slowakische Nationalspieler Stanislav Sestak sind die Bochumer im Angriff sowieso bestens besetzt. Wie gut Epalle sein kann, weiß die Eintracht spätestens seit dem 0:3 in der Saison 2006/07. Und wenn Sestak am Ball ist, klingt das bei einigen TV-Kommentatoren wie „Sehr stack.“ Ich fürchte: Sie haben recht.

Trotz dieses Kaders lautet das Ziel der Bochumer in diesem wie in jedem Jahr: Nicht absteigen. Im Moment sieht es so aus, als ob das in dieser Saison wieder einmal besonders schwierig wird. Die Bochumer stehen derzeit  mit 11 Punkten auf Platz 16 und haben zwar beim FC Bäh in einem spektakulären Spiel ein 3:3 erkämpft, aber insgesamt erst ein Spiel (gegen den Erzrivalen Bielefeld) gewonnen. Trotzdem sind sich alle einig, dass der VFL derzeit unter Wert weggeht. In fast jedem Spiel wird den Blauweißen eine gute Leistung bescheinigt – auch das Wieder-Nur-Unentschieden gegen Hamburg am letzten Wochenende – eigentlich nur Pech. Und das wird irgendwann mal aufhören.

Eine klare Sache für die Eintracht am Samstag? Von wegen!

Und damit nichts schief geht, hier noch ein dringlicher Appell an die Jungs in rotundschwarz auf und neben dem Platz: So etwas, wie letzten Samstag in Bremen, das wollen wir nicht noch einmal sehen. Lasst den…ähem… ***** dieses Mal in der Hose, nehmt das Herz in die Hand, geht raus, spielt Fußball, kämpftkämpftkämpft. Und gewinnt.

Wir sind da – seid ihr es auch!
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Lieber Ama, auch wenn du in den letzten Spielen nicht dabei warst - durch dein das-Ding-will-ich-unbedingt-machen- Tor gegen den KSC waren die Siege danach erst möglich! Danke dafür!

Alles Liebe und Gute und auf baldige Rückkehr.

PS: Darauf einen Sirtaki

http://de.youtube.com/watch?v=4l-2aKD5X5M

(... ein Hauch von Mario... )
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Pokalfinale...boah... Erinnerungsflash. Und Lajos Detari war, da bin ich heut noch überzeugt, einer der besten Fußballer, die ich live je gesehen hab.

Den 92/93er Sieg gegen Bochum schau ich mir am Freitag abend (statt FC Bäh vs. Hoppenheim   ) zur Einstimmung auf Samstag gleich noch mal an (Äääätsch, da hab ich nämlich eine Zusammenfassung   )

Und von wegen Statistik: Was für eine feine Tabelle. Tjaja...


PS:
HeinzGründel schrieb:
Zur Not nenn ich den Azzi.
Ist ja schließlich ein Frankfurter Bub ausm Ostendi


Na also - das klappt doch mit dem "i" - So ists recht  
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Der Pfaff war Don Alfredo
Und unser aller Credo.

Der Grabi und der Holz
klar: Deutschlands Stolz!

Der Webi und der Falke
Spielten nie bei Schalke

Der Toni und der Uwe
War’n immer liebe Buwe

Der Uli und der Andi?
Niemals Freunde, warn die.

Der Charly und der Binde
- so zwei sind schwer zu finde!

Der Schui und der Ziiiico
Machten jeden Adler froh.

Der Thurki und der Ali
Warn schnell im Jet nach Bali

Der Libe und der Ama
Die sind echt der Hamma

Nur der Gründel - der war immer nur eins:
Heinz

(Vorsicht: Gleich fang ich noch an, eine sozialgeschichtliche Abhandlung über „Fußballspitznamen im Wandel der Zeit“ zu verfassen   )

@Simima: Danke!
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Jetzt muss ich hier doch noch ein Wort in eigener Sache loswerden:

Zunächst einmal möchte ich mich sehr herzlich bedanken für den Zuspruch und die netten Worte, die ich von vielen Forums-Usern, auch hier im Thread, in den letzten Tagen erhalten habe.

Ich habe mich am Sonntag abend, als ich Beves Beitrag gelesen habe, fürchterlich aufgeregt, im ersten Zorn meinen Post geschrieben und war wild entschlossen, nie, nie mehr etwas im Forum zu schreiben. Inzwischen habe ich mich wieder beruhigt, verstehe Art und Inhalt von Beves Äußerungen zwar immer noch nicht, aber ich sehe das ganze inzwischen wieder gelassener. Und ja, natürlich, werde ich auch künftig im Forum dabei sein und wenn ich Zeit und Lust habe auch längere Texte verfassen – so leicht werdet ihr mich nicht los   , dazu macht mir das Ganze auch einfach zu viel Spaß.

Das allerletzte was ich will, ist, dass durch mich oder wegen mir zusätzlicher Unfriede hier im Forum entsteht. Dazu ist mir das Forum zu wichtig. Dazu schätze ich, auch wenn wir häufig nicht einer Meinung sind, Beves Texte und die Arbeit, die er für die Eintracht leistet, viel zu sehr. Ich bin selbst regelmäßige Leserin von Beves Blog und würde mir wünschen, dass er häufiger auch wieder hier im Forum auftaucht und schreibt.

Den 3-fachen-Spieltagsvorbericht wird es – da sind gereizt, Petermann und ich uns einig – vorerst nicht mehr geben. Es war ein Versuch, der sicher nicht schlecht, aber ganz bestimmt auch nicht richtig geglückt war. Damit aus drei Einzelteilen ein Ganzes werden könnte, müssten wir uns im Vorfeld enger abstimmen, und das ist im Moment, schon allein zeitlich, nicht möglich. Wir werden also künftig wieder, jeder auf seine Art vor- oder nachberichten. Thomas hat mit seinem „Besserwisser“-Thread ja heute auch schon damit angefangen.

In diesem Sinne: Friede  

Einträchtlich, Kerstin
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Die spinnen, die 'öme'
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womeninblack schrieb:

Als meine Trainingsberichte in der fnp noch frei kommentierbar waren, hat sich ein User ganz schrecklich über "Ama" und "Wuschu" beschwert, so dass ich jetzt immer erstmal schreibe Ioannnis "Ama" Amanatidis oder Christopf "Wuschu" Spycher.


Ahhh - das ist der Hintergrund. Hab mich schon gefragt, warum du das immer so "förmlich" machst  
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adlerkadabra schrieb:
[

Adlikadabri - das hat doch was    

Nein, das ist gewollt  

[/quote]

Dann bist du halt eben eher der "a" Typ - Ama, Ina, Taka...Adlerkadabra
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adlerkadabra schrieb:
Buhuu, und bei mir geht's wieder net    Ich fühl mich soo allein  


Ach menno - komm - man muss nur richtig wollen:

Adlikadabri - das hat doch was  
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Veni-vidi-vici schrieb:
[

Du weißt aber, wie ich es meine


Ei nadierlisch.  Aber wer wie du gleich drei "i" im Namen hat muss natürlich gaaaaaaanz still sein  
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Filzlaus schrieb:
[
huhu und am freitag kommt der nikolausi

Am Samstag mein Lieber, am Samstag!!!
Oder vielelicht doch der Osterhasi:
http://de.youtube.com/watch?v=SPdOW0kh4z4

At vvv: Hast recht - und irgendwie auch nicht. "Grabi" war schon immer Grabi, Webi war "Webi", der Rudi Völler war der Rudi und der Holz war und ist halt der Holz. Mag eine Frage des Blickwinkels sein - aber für mich hört sich das    komplett anders an als JogiKlinisSchweini-Sprech. Und ich find wirklich, dass man mit dem "Kosenamen" und auch mit der Art des Kosenamens eine Form der Anerkennung eines Spielers zum Ausdruck bringt. HB wird ja auch mitunter zum "Herri". So weit (ich meine zu "i" am Ende des Namens) hat es FF irgendwie noch nicht geschafft. Woran das wohl liegt?  

PS: Zu Filzi   sagt man ja auch nur dann Filzi, wenn man ihn mag  
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Hallo Filzi, hallo Willi - es grüßt: rotundschwarzi
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Hab auch noch ein paar Anmerkungen zur "i" Diskussion - da es in dem Thread hier ja eischendlisch um das Lob der Moderatoren gehen soll, hab ichs ins Gebabbel gestellt:

http://www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/15/11155044,298130/goto/

rotundschwarzi
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Schweini, Poldi, Klinsi, Jogi können einem zweifelsohne schwer auf die Nerven fallen. Trotzdem: Die Sache mit dem "i" am Ende eines Spielernamens ist durchaus keine *kreischanhimmel*   "neumodische" Erfindung. Nicht nur der Kuschel-Wuschel-Fan an sich, auch die Spieler selbst, mitunter sogar die Trainer, wählen im täglichen Miteinander häufig und gerne die Koseform  zur Ansprache des Mannschaftskameraden. „Michael – spiel den Ball doch rechtzeitig ab auf den Benjamin.“ „Patrick – links, der Junichi steht frei.“ „Ioannis – schneller ablegen auf den Sotirios.“ Wie unpersönlich und sperrig das klingt  – und wie freundlich und heiter    dagegen das vertrauliche „i“. „Graaaabi – eher abspielen“, so hört es sich in den Trainingsmitschnitt-Hörspielen von Ror Wolf an, wenn der absolut kuschelwuschel-unverdächtige Sir Erich Ribbeck dem Jürgen Grabowski im Training eine Anweisung gibt (auch wenn er – damit es nicht gar zu persönlich wird - das freundliche „i“ am Ende durch die förmliche Ansprache „Sie“ wieder etwas zurücknimmt). „Der Ochsi“, so bekannte der Maddin neulich im Nach-dem-Spiel-Interview im Stadion, „Der Ochsi ist extrem wichtig für uns.“

Dies als kleiner Vorspann – und jetzt - aus gegebenem Anlass  – hier einige kurze Anmerkungen zur Bekosenamung von Fußballern, die ich so ähnlich irgendwann schon mal in einem anderen Diskussionzusammenhang im Forum gepostet habe.


Kosenamen und Abkürzungen für Fußballer – auch eine Art der Liebeserklärung!??


Kosenamen und Abkürzungen für Fußballer werden gerne verwendet, um eine gewisse kumpelhafte Vertraulichkeit mit dem Angesprochenen herzustellen. Sie werden in der Regel aus dem Namen (Vor- und/oder Nachname) abgeleitet. Die Verwendung eines Spitznamens entspricht in gewisser Weise der "Adelung" des jeweiligen Spielers; die Vielfalt der ihm zugedachten Kosenamen drückt Zuneigung zum Spieler und/oder Wertschätzung der fußballerischen Leistung aus. Die Art des Kosenamens unterstreicht die Art, den Charakter oder die Spielweise des Spielers und/oder betont bestimmte Besonderheiten.

Aus dem Namen abgeleitete Spitznamen mit "i"

Das Anhängen der Schlusssilbe "i" an den Namen ist die gebräuchlichste, daher auch unkreativste Form der "Kosenamenbildung". Das angehängte "i" betont die Volks-...ähem...Fan-Nähe des Angesprochenen.

Beispiele:
Grabi-i, Web-i, Thon-y(i), Charl-y(i), Web-i, Schu-i, Thurk-i, Ochs-i, Fink-i, Stein-i, Benn-i,

Das angehängte "i" kann auch einfach der Verniedlichung dienen.

Beispiele:
Al(b)-i, Patt-i, Pröll-i

Aus dem Namen abgeleitete Spitznamen ohne "i"

Manche Spielernamen sind "i" ungeeignet. Die "Namensgebung" erfolgt dann durch das Heraustrennen anderer, besser geeigneter Silben. Daneben gibt es Spielernamen, die zwar sehr wohl "i-geeignet" wären, bei denen die Spielweise und/oder der Charakter des Spielers es jedoch verbietet, ein "i" anzuhängen. Solche Spitznamen klingen in der Regel etwas schroff, signalisieren aber eine besondere Form des Respekts gegenüber dem Angesprochenen.

Beispiele für die Ableitung von Spitznamen aus "i-ungeeigneten" Namen:
Ama, Taka, Libe(ro), Ina

Beispiele für grundsätzlich i-inkompatible Spieler:
Holz, Binde, Maddin,

Frei "erfundene" Spitznamen


Die kreativste Form der "Namensgebung" ist die Ableitung des Namens aus Assoziationen, die mit der Art und/oder Spielweise des Spielers zusammenhängen.

Beispiele:
Don Alfredo, Dr. Hammer, Zico
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Eieieiei, ich fürchte ein Historiker und Chronist ist an mir werklisch net verloren gegangen. Vielen Dank für die einträchtlichen Ergänzungen.

Lexa, Westerthaler und Weissenberger sind sogar    mir bekannt. Aber da mir der Name "Wilhelm Huberts" im Eintracht-Zusammenhang zumindest bewusst noch nie untergekommen ist, habe ich mich jetzt auch ein wenig über diesen Mann informiert und jetzt weiß ich:

Wilhelm Huberts war tatsächlich der allererste österreichische Spiler in der Fußball-Bundesliga. 1938 in der Steiermark geboren, startete er seine Karriere beim Grazer AK und wechselte dann bereits im Jahr 1959  *staun* zu den New York Hungarians. Das war auch gleichzeitig das Ende seiner gerade erst begonnenen Nationalmannschaftskarriere, da *huch* "die damaligen Verkehrsverbindungen keine Einberufungen mehr ermöglichten." 1962 kam er nach Europa zurück, spielte ein Jahr bei AS Rom und wechselte 1963 zur Eintracht. Von 1963 bis 1969 war er die zentrale Figur in unserem Mittelfeld, trug die 10, bestritt 247 Pflichtspiele und erzielte 80 Tore.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Huberts

Das war sehr interessant für mich - vielleicht ja auch für den einen oder anderen von euch. Deswegen nochmal: Danke für den Hinweis!
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**gnihihi**+ Vielen Dank für diesen etwas anderen Vorbericht auf das Bochum-Spiel - sozusagen im Dreieck Hannover - Bremen - Bochum.

Wenn eines deutlich geworden ist in diesem Gulasch: Es gibt Redebedarf, deutlichen Redebedarf. Denn wenn wir nicht bald herausfinden ob es sich bei Caio nun um einen    brillianten Fussballer! oder doch nur um einen „körperlichen Brocken“ handelt, wird es sonst bald wieder den Abschied von einem Messias geben .

Da ist es dann auch schon egal, ob das alles "totale Scheiße" ist,  uns das alles "in tiefste Depression" stürzt oder einfach nur nicht relevant. ist. Bleibt uns in diesen Tagen doch immerhin der Trost, dass es ja sowieso ausschließlich auf die Trainingsleistungen ankommt. Und deswegen ist klar: Dieses Mal wird gegen Bochum wirklich, wirklich   alles anders. Aber damit auch garantiert nichts schief geht und damit wir uns in diesem Fall nicht auch wieder mit einem Punkt begnügen, sollten wir auf Nummer Sicher gehen und zusätzlich doch lieber auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt eine Kerze für die Eintracht anzünden.
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Alle guten Wünsche fürs neue Lebensjahr auch von mir! Freu mich, dass wir uns neulich zumindest mal kurz persönlich kennen gelernt hab. Seitdem weiß ich auch: Dein Nick passt haar genau zu dir - und das ist (nadierlisch!!!) ein Kompliment  

Lieben Gruß, Kerstin
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Gut, dass es so aussieht als ob Bewegung in die Sache kommt und auch die Eintracht, diese Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen will. Wenn sogar die nicht unbedingt fan-nahe Presse kritisch über die Vorkommnisse berichtet, kann man sich ungefähr vorstellen, was in Bremen abgegangen sein muss. Ich hab kurz nach dem Spiel mit einem vollkommen geschockten Adler-Freund telefoniert, der in Bremen wohnt, beim Spiel war und eine Ladung Pfefferspray abbekommen hat, einfach nur weil er aus dem Block wollte. Und die "Gewahrsmaßnahmen" von ganzen Busladungen - einfach nur schockierend. Wahrscheinlich am Ende ein Glück, dass der Fanprojektleiter mitten drin war und andere, die über Mittel und Wege verfügen, um sich zu wehren ebenfalls -  schlimm genug, dass es schon so weit ist, aber denen wird man zumindest die Glaubwürdigkeit nicht von vornherein absprechen.

Das war eindeutig zu viel. Das darf so nicht stehen bleiben!
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Nachtrag

Im Vorbericht zum Werder-Spiel hatte ich geschrieben, dass Andreas Herzog einer der ersten Österreicher in der Bundesliga war. Das stimmt in soweit, als  die Zahl der Österreicher in der Liga vor Herzog deutlich geringer war als die danach. Es ist – wie bereits weiter oben vermerkt – trotzdem peinlich, dass ich bei meiner Beschreibung einen der ganz großen Österreicher einfach unterschlagen habe – doppelt peinlich, weil dieser Österreicher einer der großen Eintrachtler war, der nach seiner Zeit bei der Eintracht zudem auch noch in Bremen gespielt hat. Die Rede ist von dem leider viel zu früh verstorbenen Bruno Pezzey, der von 1978 und 1983 bei der Eintracht war und zusammen  mit Grabi, Holz, Nickel,  Bum-kun Cha, Fred Schaub und Co in der Saison 1979/80 den UEFA-Pokal nach Frankfurt holte.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier eine Liste weiterer namhafter Österreicher, die vor – und vor allem nach  *gg – Andi Herzog  in der Bundesliga spielten:

Hansi Pirkner - 1969-1971: Schalke 04
Buffy Ettmayer - 1971 -1975: VFB Stuttgart, 1977 – 1979: Hamburger SV
Josef Hickersberger - 1972 – 1976: Kickers Offenbach, 1976 – 1978: Fortuna Düsseldorf
Kurt Jara - 1975-1980: MSV Duisburg, 1980 – 1981: Schalke 04
Bruno Pezzey - 1978-1983: Eintracht Frankfurt, 1983 – 1986: Werder Bremen
Hannes Reinmayr - 1992-1994: MSV Duisburg, 2002: FC Saarbrücken
Andi Herzog, 1992 – 1995: Werder Bremen, 1995-1996, Bayern München, 1996-2001: Werder Bremen
Ivo Vastic - 1994: MSV Duisburg
Wolfgang Feiersinger - 1997-2000: Borussia Dortmund
Dietnar Kühbauer - 2000-2002: VFL Wolfsburg
Peter Pacult - 1993-1995: 1860 München
Toni Polster - 1993-1998: 1. FC Köln, 1998-2000: Borussia Mönchengladbach
Franz Wohlfahrt - 1996-2000: VFB Stuttgart

Akutelle Österreicher in der Bundesliga:

Christian Fuchs (VFL Bochum)
Martin Harnik (Werder Bremen)
Sebastian Prödl (Werder Bremen)
Andreas Ibertsberger (Hoffenheim)
Ramazan Özcan (Hoffenheim)
Ümit Korkmaz (Eintracht Frankfurt)
Clemens Walch (VFB Stuttgart)

Wer sich darüber hinaus  für österreichischen Fußball, für Fankultur und für geschichtliche und sozio-kulturelle Zusammenhänge rund um den Fußball interessiert – hier ein interessanter Link:

http://www.ballesterer.at/