
seventh_son
11066
Feiermeyer schrieb:
Ich gehe davon aus, dass von 100.000 Armen 99.000 lieber für sich selbst 10.000.000€ haben, als für jeden 100€. Das könnte man durchaus auf den Selbsterhaltungstrieb zurückführen.
Sehe ich auch so. Und das muss auch gesagt werden dürfen. Selbst die "Demonstranten" (Eventrowdies mal außen vor) in England dürften ihre Wut nicht aus der allgemeinen gesellschaftlichen Schieflage ziehen (sofern sie die überhaupt überblicken), sondern einfach aus der Tatsache, dass eben in ihren Vierteln Rolls-Royce und Bentleys durch die Gegend fahren. Und wenn man sie befragen würde, was sie ändern wollen, würde man wohl eher "ich will auch so ein fettes Auto und eine Rolex" hören als mehr Gerechtigkeit für die Gesellschaft.
Aber wie gesagt, ich halte das für "menschlich". Es geht immer um Anerkennung, Ansehen. Die Gesellschaft gibt vor, dass Reichtum und Schönheit durch Anerkennung honoriert werden. Dies zu erreichen, ist aber für viele nicht möglich. Wenn dann andere "Quellen" zur Erlangung von Selbstvertrauen, wie ein ausfüllender Beruf, Sport oder ähnliches auch noch wegfallen, bleibt nicht mehr viel. Befindet man sich dann noch in einem gewalttätigen, evtl. kriminellen Umfeld, wo man sich über "Abziehen", Schlägereien oder Randale Respekt in seinem Viertel verschaffen kann, verlagert sich das Interesse eben in diese Richtung.
Früher wurden diese Bedürfnisse der Ärmeren durch staatliche Gewalt und kirchliche Bevormundung klein gehalten. Da dies heutzutage (grade in den wohlhabenderen Kreisen, man ist ja humanistisch gesinnt) nicht mehr auf Zustimmung trifft bzw. in einer offeneren Gesellschaft nicht verkaufbar ist, werden wir solche Ausbrüche viel öfter erleben.
Feiermeyer schrieb:
Allerdings sollten wir gesellschaftlich (nicht evolutionär) längst darüber hinweg sein. Aber das spiegelt sich ja überall in der Gesellschaft wieder. Man schaue nur auf viele dicke Menschen. ,-) Keine Angst, ich bin selbst nicht der Dünnste. Da sieht man doch, wie es sich entwickelt.
Die Gesellschaft ist nur ein fragiles Gebilde, was über viele 1000 Jahre nach und nach auf unseren evolutionären, biologischen Verhaltensweisen errichtet wurde. Dies kann auch ganz schnell zumindest teilweise wieder einstürzen, wie man immer wieder in Kriegen erleben kann, wo die Sitten sehr schnell verrohen wenn der Mensch auf seine niedersten Triebe zurückgeworfen wird. Hatte in einem anderen Thread schonmal das Beispiel vom KZ-Kommandanten gebracht, der tagsüber die Vernichtung beaufsichtigte und abends dann liebevoll mit seinen Kindern spielte.
Und gerade in Zeiten extremer Ungerechtigkeit kann man schnell wieder auf seine biologischen Wurzeln zurückgeworfen werden.
Feiermeyer schrieb:
Ich bekomme langsam die Befürchtung, dass der einzige Weg die Welt ins Gleichgewicht zu bringen, darin besteht, dass wir Menschen uns selbst vom Planeten bomben.
Gut möglich, und die Wahrscheinlichkeit dass dies auch eintritt, ist ja nicht gerade gering angesichts der steigenden Weltbevölkerung und der knapper werdenden Ressourcen.
kreuzbuerger schrieb:
geht ja nicht darum, dass alle das selbe in ihrer lohntüte haben, unabhängig von ihrem job und was sie darin leisten.
geht ja eher darum, dass die mittelschicht in richtung armut gedrängt wird udn immer größere teile von bevölkerungen unten durch fallen. und das nichts damit zu tun hat, dass sie dumm oder faul wären...
Diese Verschiebung ist aber nunmal systemimanent. Geld kommt zu Geld im Zinseszinssystem. Die Vermögensverhältnisse verschieben sich.
Dirk Müller (aka "Mr. Dax") hat neulich in einer Talkshow genau diesen Sachverhalt aufgezeigt. Und irgendwann ist eben das obere Ende erreicht, dann gibt es einen Schlag und die Verhältnisse gleichen sich wieder an. Ob durch Wirtschaftskrisen/Inflation oder Unruhen der Bevölkerung. Er sieht uns kurz vor diesem Punkt. Deutschland sei auch in den letzten Jahrhunderten mehrmals pleite gewesen, was vielen gar nicht bewußt sei, da sie nur in einer funktionierenden Wirtschaft aufgewachsen sind.
Was die hier angerissenen Utopien von einem dauerhaften sozialen Ausgleich angeht, bin ich da pessimistisch. Der Mensch ist von grundauf darauf gepolt, für sich und die Seinen das Beste herauszuholen. Und er will sich abgrenzen von anderen, in diesem oder jenem Bereich über den anderen stehen.
Egal welches System gerade vorherrschte, die Menschen haben sich immer in arm und reich geteilt. Selbst im (Pseudo-)Kommunismus waren einige gleicher als andere. Heutzutage sind die Armen im Vergleich zur bisherigen Menschheitsgeschichte sogar richtig gut dran, könnte man zynisch sagen. Hungersnöte wie in Afrika waren auch in Europa noch vor ein paar hundert Jahren ganz normal, und da hat niemand gespendet. Mal ganz abgesehen von der Willkür, dass irgendein "Herr" einfach vorbeikommen und dir den Kopf abschlagen konnte. Das Schicksal deiner Familie war damit auch besiegelt...
Wir werden immer wieder mit diesem Ablauf und den daraus resultierenden Folgen leben müssen. Wir können nur versuchen, das ganze abzufedern. Aber wenn es an den eigenen (auch bescheidenen) Wohlstand geht, ist es erfahrungsgemäß schnell vorbei mit dem Gerechtigkeitsempfinden. Da nehme ich mich auch gar nicht aus. Auch beim objektiv relativ ungerechten Thema Erben: Ich bin mir sicher, dass ich für die Zukunft meiner Kinder (wenn ich denn mal welche habe) alles tun werde und dazu gehört eben auch das Erbe. Die werden mir eben erstmal näher sein als irgendjemand anderes.
Für mich ist die Demokratie einfach nur das kleinere Übel aller Staatsformen. Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass sich Menschen ganz automatisch ab einer gewissen Position korrumpieren lassen. Wenn man sich plötzlich in einem entsprechenden Umfeld, ausgestattet mit mehr oder weniger starken Machtmitteln, wiederfindet, werden die meisten Menschen, ob jetzt "geplant" oder nicht, automatisch mitschwimmen.
Da kann derjenige vorher noch so hohe moralische Ziele gehabt haben. Denn die sind es ja eigentlich, die Leute in die Ortsverbände treibt. Aber die müssen auf dem Weg nach oben Stück für Stück aufgegeben werden.
Das kann man selbst für Revolutionen feststellen. War das Terrorregime der Jakobiner wirklich besser als der Absolutismus? Waren die Bolschewisten besser als der Zar?
Es ist immer das selbe, die Verhältnisse werden unerträglich, immer mehr Menschen lehnen sich auf, aber am Ende kommen dann doch wieder die rücksichtlosen, machtbewußten (oder eher machtgeilen) Leute nach oben, weil sich Skrupellosigkeit eben immer durchsetzt. Ob diese Leute jetzt die Fahne von Diktatur, Sozialismus, Monarchie oder Demokratie hoch halten, ist da relativ egal.
Immerhin kann man hier noch seine Meinung äußern, auch wenn die Wirkung sehr gering ist. Ist aber immer noch besser, als jedes Wort zweimal überdenken zu müssen, um nicht auf dem Scheiterhaufen/im Knast zu landen.
Da kann derjenige vorher noch so hohe moralische Ziele gehabt haben. Denn die sind es ja eigentlich, die Leute in die Ortsverbände treibt. Aber die müssen auf dem Weg nach oben Stück für Stück aufgegeben werden.
Das kann man selbst für Revolutionen feststellen. War das Terrorregime der Jakobiner wirklich besser als der Absolutismus? Waren die Bolschewisten besser als der Zar?
Es ist immer das selbe, die Verhältnisse werden unerträglich, immer mehr Menschen lehnen sich auf, aber am Ende kommen dann doch wieder die rücksichtlosen, machtbewußten (oder eher machtgeilen) Leute nach oben, weil sich Skrupellosigkeit eben immer durchsetzt. Ob diese Leute jetzt die Fahne von Diktatur, Sozialismus, Monarchie oder Demokratie hoch halten, ist da relativ egal.
Immerhin kann man hier noch seine Meinung äußern, auch wenn die Wirkung sehr gering ist. Ist aber immer noch besser, als jedes Wort zweimal überdenken zu müssen, um nicht auf dem Scheiterhaufen/im Knast zu landen.
Notrax82 schrieb:
kann man geben muss man nicht, im gegensatz zu den kopfballtreffer von gekas wo nullkommanix war
Im 5er kriegst du heutzutage jede noch so kleine Berührung des Torwarts abgepfiffen, selbst wenn sie vom Torwart ausgeht. Das ist common sense unter allen Schiris.
Charly4ever schrieb:MarcoB schrieb:
"Laut HR ist der neue Spieler da! 4 mio Ablöse!"
Prima! War ja ein Schnäppchen.
Soll ja einer der besten Vorbereiter Brasiliens sein.
Freue mich schon auf ihn.
So stimmts!
Damals hat man uns den "weißen Ballack" versprochen. Heraus kam der braune Patrick Falk. Hat Holz überhaupt den richtigen Spieler aus Brasil mitgebracht?
Hat heute wieder ein Grieche dem Trainer den Ar... gerettet?
Achso, jetzt verstehe ich. Laut Fenin ist die allgemeine Einstellung, es ist egal wie man in der ersten Runde spielt, Hauptsache weiterkommen.
Schlitzohr Gekas
AKUsunko schrieb:seventh_son schrieb:Doomsday schrieb:etienneone schrieb:
Köhler bislang unterirdisch.
Wieso wundert mich das gerade nicht?
Wen willste sonst dahin stellen? Meier? Gekas? Korkmaz? Die Position ist bei der Eintracht seit Jahren nicht doppelt besetzt.
wir haben noch schmidt, tzavellas, meinetwegen petkovic...aber köhler hat da hinten nix zu suchen...
Sind doch alle verletzt/im Aufbautraining.
Kurvenfan schrieb:
Da sind sie wieder... unsere Abwehrprobleme. Wann hatten wir das letzte mal eine wirklich Stabile Abwehr...
Unterm Friedhelm. Da haben wir immer nur 0:1 verloren
Doomsday schrieb:etienneone schrieb:
Köhler bislang unterirdisch.
Wieso wundert mich das gerade nicht?
Wen willste sonst dahin stellen? Meier? Gekas? Korkmaz? Die Position ist bei der Eintracht seit Jahren nicht doppelt besetzt.
Riss im Sprunggelenk bei Djakpa
Köhler schon wieder mit riesen Problemen, seine Seite in den Griff zu bekommen. Aber wir haben halt keinen anderen...
Lol Oka holzt erstmal im Strafraum einen um. Zum Glück abseits. Köhler vorher mit schlimmen Fehler
Djakpa kaputt. Korkmaz kommt.
SV Babelsberg 03
-:- (0:1)
MSV Duisburg
0:1 Stroh-Engel (6., Eigentor, Kopfball, Pliatsikas)
-:- (0:1)
MSV Duisburg
0:1 Stroh-Engel (6., Eigentor, Kopfball, Pliatsikas)
Fans nach 5 Minuten jetzt eingetroffen!
Köhler kann immer noch nicht Ecke...
Grade bestätigt bei Sky: nur eine Handvoll SGE-Fans im Stadion, die restlichen streiken angeblich draußen.
Man braucht nur morgens aus dem Fenster zu schauen. Alles ist irgendwie durcheinander. Ein heißer, sommerlicher Frühling, ein verregneter Sommer, immer extremer wirkende Wetterumschwünge, Unwetter, auf die die hiesigen Abwassersysteme nicht vorbereitet sind...
Dazu gibt es sommerliche Temperaturen praktisch nur noch gepaart mit Schwüle, also hoher Luftfeuchtigkeit. Ich meine mich zu erinnern, dass das vor 10 Jahren noch anders war und man trockenes, heißes Wetter hatte.
Das müßte man natürlich über einen längeren Zeitraum beobachten, Ausreißer-Jahre gab es immer mal wieder in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen, aber gefühlsmäßig geht das schon in eine Richtung...