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seventh_son

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Hab jetzt nicht alle 11 Seiten gelesen, aber ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass es bei Abstieg einen Radikalumbruch wie nach dem ersten Abstieg geben wird?

Genügend Spieler werden Verträge für die zweite Liga haben. Zudem werden die sportlich Verantwortlichen (wer auch immer das dann sein mag) quasi dazu gezwungen sein, den direkten Wiederaufstieg als Ziel auszurufen. Die aktuelle Gemütslage im Umfeld dürfte zwar auf "alle raus, Neuaufbau" hinauslaufen, aber bis zum Saisonstart haben sich dann auch wieder viele Wogen geglättet und man wird den wenigstens Fans ein Konzept verkaufen können, dass u.U. ein Rumdümpeln auf niedrigem Zweitliganiveau über mehrere Jahre in Kauf nimmt, weil man sicher nicht davon ausgehen kann dass man nur mit eigener Jugend und ein paar Billig-Neuzugängen aus zweiter Liga oder dem Ausland um wenige "Altgediente" herum innerhalb eines Sommers eine Mannschaft aufbauen kann, die ausreichend konkurrenzfähig für den Aufstiegskampf ist.

Dem "oh toll, lauter junge Spieler und dazu noch aus der Region" wird, wie immer, irgendwann ein "mit diesen Spielern und diesem Konzept ist keine Weiterentwicklung möglich, wir wollen aufsteigen und müssendeshalb auch mal Spieler von woanders her holen" weichen. Hatten wir ja alles schonmal, nur damals in der ersten Liga.

Also, man wird auch in Zukunft auf einige der jetzigen Versager nicht verzichten können. Nicht als Eintracht Frankfurt, nicht mit diesem Umfeld.

Mal abgesehen davon kann ich mir auch nicht vorstellen, dass für Leute wie Meier, Köhler, Altintop, Clark oder Amanatidis nach einem halben bis einem Jahr magerer Leistungen die Interessenten Schlange stehen. Vor allem keine Interessenten, die für die Spieler wirklich in Frage kommen. Da werden sich einige noch umschauen und froh und dankbar über ihren Vertrag bei der SGE sein. Für die Zweite Liga wird's leistungsmäßig schon reichen.
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Wir brauchen die Friedhelm wieder. Sonst bekommt den Haufen niemand in den Griff.
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Rode überfordert auf dieser Position
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Was wollt ihr denn, Fenin kommt doch  

Defensive übrigens genauso schlecht wie Offensive.
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Was Wolfsburg angeht, hatte ich schon vor diesem Spieltag die Befürchtung, dass die dank des Restprogramms durchkommen. Kaiserslautern ist durch, das wird keine große Aufgabe für WOB am nächsten Spieltag, und Hoffenheim hat ja schon gegen uns eigentlich abgeschenkt.

Unser Hauptkonkurrent ist Köln, natürlich nicht zuletzt wegen dem direkten Aufeinandertreffen nächste Woche. Aber: Selbst wenn sie morgen verlieren, reicht der Eintracht vermutlich nicht ein Sieg gegen Köln, da man beim Heimspiel gegen Schalke am letzten Spieltag mit 3 Punkten für die Geißböcke rechnen kann.

Das heißt: Schon morgen einen Dreier holen! Wenn Köln zeitgleich verliert, stehen die gegen uns gewaltig unter Druck.

Nicht vergessen sollte man den VfB: Wenn morgen wider Erwarten gegen Hoffenheim was schief gehen sollte, heißen die letzten Gegner Hannover und Bayern!
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etienneone schrieb:

Argumente wie "Immerhin ein U21 Nationalspieler aus Frankreich" lassen mich hier wirklich an der Intelligenz einiger Leute zweifeln. Wenn das Verpflichten und Scouten von Spielern bei der Eintracht nach vergleichbaren Mustern abläuft, wundert mich nichts mehr.


Was glaubst du denn wie Scouting heute abläuft? Die Hauptarbeit an einem "normalen" Arbeitstag dürfte für unsere Scouts (von einer "Abteilung" kann man bei der Eintracht wohl nicht sprechen) darin bestehen, die Unmengen an Videomaterial, welches man jeden Tag aus aller Welt zugesandt bekommt, durchzuschauen.

Danach stehen bestimmt schon diverse Spielerberater auf der Matte, die sich und ihre Schützlinge ins Gespräch bringen wollen.

Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass alle Spieler europäischer Vereine bis sagen wir runter zur 3. Liga in Datenbanken vermerkt sind, so dass jeder der möchte (und bezahlt) darauf zugreifen kann. Scouting heißt wohl in Normalfall Daten verarbeiten bis zum Erbrechen.

Wo soll es also noch ausreichend talentierte Spieler mit Profi-Erfahrung geben, die ausschließlich und exklusiv die Eintracht entdecken kann? Sowas ist dank moderner Medien kaum noch möglich.

Mit ausreichend Kapazitäten könnte man natürlich die diversen internationalen Jugendligen scouten (wobei wohl auch hier ein Großteil der guten Spieler zumindest in den größeren Ländern allgemein bekannt sein dürfte), aber um jede Woche ein anderes Land zu bereisen, Gerüchten nachzugehen, jeden Tag ein Spiel zu schauen etc. fehlt uns einfach das Geld und die Manpower.

Für ein eigenes Scoutingnetzwerk in einem bestimmten Land oder Kontinent (wie LEV) ebenso.

Was bleibt dann noch neben der systematischen Auswertung der zugänglichen Daten? Ich denke das meiste läuft in der Tat über Kontakte. Spielerberater wie Kotsoulakis werden aufgrund der bisherigen Zusammenarbeit der Eintracht eher mal einen Tipp geben als anderen Vereinen, bzw. ihren Spielern zur Eintracht raten. Viele Quellen dürften auch im heimischen Bereich vorhanden sein, sprich Rhein-Main und Hessen. Ich denke, hier sind auch vornehmlich unsere Scouts unterwegs, man hat da einfach einen Standortvorteil (siehe z.B. Rode).

Ansonsten sieht es wohl mau aus. Wir haben eben nicht einen Mann in jedem Land. Bevor Holz nach Brasilien fliegt, muss über Tipps, Datenauswertung oder einen konkreten Wunsch des Trainers schon Handfestes vorhanden sein.

Ein Trainer wiederum wird sich erstmal nach Spielern umschauen, die er kennt, die er evtl. sogar schon trainiert hat (siehe Schwegler). Nicht umsonst sind "gestandene Bundesligaspieler" so beliebt. Da hat man eben wenig Aufwand und weiß in der Regel, was man bekommt.

Aber das halten andere Vereine genauso. Um echte Perlen auszugraben und dann auch noch schneller als alle anderen zu sein, muss man eben viel Geld und Manpower reinstecken. Die Eintracht hat doch gar keine andere Wahl, das zu nehmen was übrig bleibt wenn die Großen alles abgegrast haben. Selbst Bayern kann nicht mit Real, Manchester oder Barca konkurrieren und bekommt nur das, was bei diesen Teams nicht in Frage kommt.

Ich denke, wenn wir mal eine Woche bei Holz und Co. Mäuschen spielen könnten, würden wir ziemlich desillusioniert zurück kommen.
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Basaltkopp schrieb:
Gerade bei Bellaid war die Begeisterung doch hier schier grenzenlos - einen franz. U21-Nationalspieler zu verpflichten war doch damals Herris Meisterstück.

Dass das in die Hose ging, ist unbestritten. Genauso unbestritten ist aber auch, dass sich hier (fast) alle geirrt haben. Daher finde ich es jetzt etwas billig, da hinterher zu karten.    


Ob sich die Leute hier irren, ist erstmal irrelevant, weil wir keine Profis sind und uns nicht mit solchen messen müssen (wobei es natürlich trotzdem zum guten Ton gehören würde, wenn man selbst so daneben liegt nicht so heftig die Klappe aufzureißen).

Ich bin mir aber sicher, dass es auch woanders im bezahlten Fußball ähnliche Einschätzungen zu den Spielern gab, wie sie bei uns zu den Verpflichtungen geführt haben. Nationalmannschaft (Korkmaz, Fenin), U21-Nationalmannschaft (Bellaid, Petkovic, Fährmann) und Brasilianer (    ) sind ja per se schonmal Indizien, dass die Spieler nicht ganz schlecht sein können oder sogar zu den besten ihres Jahrgangs ihres Landes gehören. Dass wirklich gar keiner so richtig den Durchbruch schafft, war da schon sehr unwahrscheinlich und es ist in der Tat fraglich, ob das nur an fehlender Klasse lag/liegt.

Wenn jetzt Vereine wie Nürnberg oder Mainz für weniger Geld gute Mannschaften beisammen haben, kann man natürlich sagen "da wird gut gearbeitet". Aber wie da das Verhältnis zwischen guter Arbeit und Glück aussieht, kann man nicht bestimmen. Auch in Mainz gab, gib und es wird es mal Fehleinkäufe geben. Gelobt wird so lange, wie die Mannschaft oben steht. Wenn Mainz nächstes Jahr wieder irgendwo um Platz 12 herum spielt, spricht niemand mehr von der guten Transferpolitik, dem akribischen jungen Trainer und Matchplänen. Obwohl sich die Spieler und Vorgehensweisen vielleicht gar nicht großartig geändert haben.

Hoffenheim wurde vor 2 Jahren auch ohne Ende in den Himmel gehoben, Ba, Obasi, Salihovic, Ibisevic, geniale Transferpolitik, Wunderstürmer aus der zweiten Liga und aus dem fernen Norwegen...
Interessiert jetzt kein Schwein mehr, seit Mittelmaß eingekehrt ist.

Sprich, auch bei den angeblich erfolgreicheren Vereinen, was Transfers und (derzeitige) Tabellenposition angeht, wird es wieder Fehlgriffe geben, werden Spieler den Verein verlassen, wird es irgendwann nicht mehr laufen. Dann wird auch hier kein Mensch mehr diese Vereine als leuchtendes Beispiel für die Eintracht darstellen. Vielleicht wird stattdessen die Eintracht diese Vereine wieder überholen, vielleicht sind wir irgendwann mal das Überraschungsteam mit jungen, hungrigen Spielern - aber auch bei uns wird es dann mal wieder bergab gehen. So ist nunmal Fußball, und auch wenn man unbedingt jemanden für Niedergänge verantwortlich machen will, so hat man mit dieser Vorgehensweise immer nur eine Variable von vielen im Blick, die über Erfolg/Misserfolg entscheiden.
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crasher1985 schrieb:

man häät auch warten können .. jeodhc wäre die Entwicklung positiv gewesen hääten wir dann wahrscheinlich schlechte karten gehabt..


Und dann hätten die selben Leute die sich jetzt über die Transferpolitik aufregen laut aufgeschriehen, dass andere wieder schneller waren und wir einfach nicht in der Lage sind, noch halbwegs unbekannte Talente aufzutun sondern immer nur die Mahdavikias und Rehmers abbekommen.

Das damals verfolgte Konzept hätte sehr gut aufgehen können - Talent war und ist vorhanden. Dass die Spieler nie richtig zündeten, mag an verschiedenen Dingen gelegen haben. Dass keiner davon der große Wurf war, ist schon sehr tragisch. Es hätte schon gereicht, wenn nur die Hälfte der Investitionen sich ausgezahlt hätte.

Aber sei's drum. Den Versuch war es wert, grade um die alte Truppe aus Zweitligazeiten nach vorne zu bringen. Dass die Neuen die ewigen Okas, Köhlers, Meiers niemals aus der Stammformation verdrängen konnten unter verschiedenen Trainern, ist aber schon merkwürdig.

Leider hatten wir auf Jahre eben nur diesen einen Versuch, während Hannover oder Wolfsburg eben solange Spieler verpflichten, bis der Kader irgendwie zusammen passt. Und wenn es nicht läuft, geht das Spiel von vorne los. Das ist bei uns nicht möglich. Wir waren darauf angewiesen, dass sich die Fragezeichen, die immer bei einer Neuverpflichtung (und erst Recht bei jenen, die die Eintracht tätigen kann) dabei sind, in Ausrufezeichen verwandeln. War leider nichts.

Natürlich kann man jetzt auf das Scouting und das Management schimpfen. Dafür müßte man aber auch wissen, wie damals die Einschätzung anderer Experten zu den jeweiligen Spielern lauteten. Ich glaube kaum, dass das international völlig unbekannte Graupen waren. Bei Fenin war Juve direkter Konkurrent, die hätten ihn gerne gehabt. Bei Caio war dem Vernehmen nach vorher schonmal Ajax dran. Der Transfer wurde ja auch deshalb in einer Nacht- und Nebelaktion durchgeführt, weil man befürchtete, ein halbes Jahr später würde er durch das Interesse potenterer Vereine unbezahlbar.

Bei Korkmaz und Bellaid waren wir sicher auch nicht die einzigen Interessenten aus einer europäischen ersten Liga.

Wir haben hier ja keine Zweit- oder Drittliga-Spieler verpflichtet, sondern für ihre jungen Jahre schon relativ gestandene Spieler, die teilweise sogar Nationalmannschaft spielten.
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Willensausdauer schrieb:

Ihr würdet also auch nicht sagen, dass das 4-4-2 heutzutage überholt ist und mittlerweile fast jeder Gegner die Räume bei dem System so gut ausnutzt, dass man das kompaktere 4-5-1 notgedrungen spielen muss?


Überholt ist das sicher nicht. Mit einem 4-5-1 geht man erstmal auf Nummer sicher und rennt dem Gegner höchstwahrscheinlich nicht ins offene Messer. Dafür benötigt man aber eine treffsichere Sturmspitze, die sich auf den Strafraum konzentriert (da ist Gekas wesentlich besser geeignet als Ama, Fenin, oder Altintop, die sich ja gerne zurückfallen lassen). Zusätzlich noch ein treffsicheres offensives Mittelfeld. Hier hätte man vor der Saison gedacht, dass wir mit Meier und Caio ebenfalls gut bestückt sind.

Von daher ist das 4-5-1 eigentlich angesichts unseres Kaders auf dem Papier ein passendes System für uns.

Bei einem 4-4-2 brauchst du sehr lauf- und spielstarke Mittelfeldspieler, sozusagen 4 mal die Mischung Rode/Schwegler. Insbesondere, wenn der Gegner 4-5-1 spielt und das Mittelfeld des Gegners nicht komplettes Fallobst ist. Wenn dann selbst Spitzenteams wie Bayern im 4-5-1 auftreten, wird es für die Eintracht schwierig, ein 4-4-2 durchzuziehen... Und da die Bundesliga ja mittlerweile sehr ausgeglichen ist, kann man nicht mehr davon ausgehen, dass irgendein Team im Mittelfeld so schwach besetzt ist, dass wir mit einem Mann weniger dort dominieren. Wenn wir nämlich dadurch ständig in Unterzahl-Situationen kommen, lässt sich dann doch wieder ein Stürmer fallen und wir sind beim 4-5-1 mit einem Stürmer auf der OM-Position.

Skibbe war ja auch ein Verfechter des 4-4-2, noch zu Beginn dieser Saison versuchte er mal wieder, dieses System einzuführen. Aber er kam trotz offensiver Denkweise schnell darauf, dass das 4-5-1 zu dieser Mannschaft besser passt.

Deshalb würde ich auch bei einer Weiterbeschäftigung von Daum davon ausgehen, dass er weiter dieses System spielen lässt. Uns fehlt einfach die Klasse im Mittelfeld, und da reicht es auch nicht, endlich mal einen guten Spielmacher zu finden, alle vier Spieler im Mittelfeld müssen viel Laufbereitschaft und spielerische Klasse mitbringen. Vielleicht ist sowas in Zukunft möglich, mit Rode, Schwegler, Kittel und Mr. X.
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oederweg_adler schrieb:

Das ist der Preis der von Skibbe mit der Verpflichtung von Gekas gewünschten größeren "Durchschlagskraft" im Sturm. Es war eine Entscheidung, die ein lange bei der Eintracht funktionierendes Sturmsystem beendete.  


Naja, man sollte die Vergangenheit nicht verklären. Wenn uns Fenin und Liberopoulos zu sagenhaften 33 Punkten schießen, die uns grade so die Klasse halten lassen, ist das für mich kein funktionierendes Sturmsystem.

Die Motzerei über Flipper-Ama, dem jeder Ball verspringt und als einziger Stürmer ständig in der eigenen Hälfte rumturnt, über das ewige Talent Fenin, das seine Chancen nie nutzen konnte und den Opa Liberopoulos, der zum Schluss von der Geschwindigkeit nicht mehr hinterher kam, klingen mir noch in den Ohren.

Wer hat im Sommer sich nicht endlich einen echten Knipser gewünscht, endlich einen Sturm der gut genug aufgestellt ist, damit nicht immer Meier die Tore machen muss?

Gekas war und ist ein Spielertyp, den wir so lange nicht mehr hatten. Der Preis für seine Tore ist nun eben die Abhängigkeit von ihm. Aber einen Stürmer mit seinen Goalgetter-Qualitäten, der noch toll mitspielt, Teamplayer ist und in jedem System funktioniert, den können wir uns eben nicht leisten.

Und ich bin weiterhin der Meinung, hätten wir einen Meier in der Form früherer Saisons, und eine gute Flügelzange die selbst für Alarm im gegnerischen 16er sorgt, anstatt hohe Bälle aus dem Halbfeld zu schlagen, würde vom System Gekas niemand sprechen.

Die Abhängigkeit von Gekas ist auch ein Stück weit der Unfähigkeit anderer Spieler geschuldet.
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Willensausdauer schrieb:


Was das internationale Geschäft betrifft: da ist die Uefa doch eh unabhängig von der DFL in der Beurteilung der Finanzlage der Vereine, oder?

Also wenn die Uefa sieht, dass Verein XY mit Tochterfirmen getrickst hat, kann die Uefa doch sagen: der Verein spielt nicht international.


Die Frage die sich mir stellt ist viel eher, welches Interesse hat die UEFA dann an Financial Fairplay? Der UEFA geht es IMHO doch in erster Linie um zwei Dinge, Geld und Reputation für den europäischen Fußball.

Würde sie wirklich im Fall der Fälle Real Madrid, Inter Mailand oder dem FC Chelsea die Teilnahme an der CL verweigern, somit viel Geld durch Sponsoren, TV-Rechte, Zuschauer etc. und ebenso viel Reputation bzgl. des Wettbewerbs CL einbüßen?

Aus welchem Grund führt sie also dieses Verfahren ein? Hat sie wirklich Angst, dass ihre "Zugpferde" irgendwann mal bankrott sind? Oder dient das eher zur Beruhigung der Fanseele in Zeiten der bedingungslosen Kommerzialisierung?
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Tube schrieb:

Ich für meinen Teil gehe einfach davon aus, dass ein anderer Stürmer zur Zeit nicht so viele Chancen bräuchte, um das Tor zu treffen.
Wirklich, ich gewinne zur Not auch gerne "ohne" Chance durch einen Sonntagsschuss.


Diese Annahme ist ja auch nicht unwahrscheinlich. Fenin hat möglicherweise zur Zeit eher die Eier, vor dem Tor eiskalt zu sein. Aber die Chance auf Tore steigt eben mit der Anzahl der Torchancen, und da ist IMHO Gekas unschlagbar. Es ist in meinen Augen jedenfalls wahrscheinlicher, dass selbst ein verunsicherter Gekas bei 5 Chancen mal 1-2 reinmacht (auch aufgrund seiner eigentlich vorhandenen Vollstrecker-Qualitäten), als ein Fenin oder Ama bei 2 Chancen. Lange Bälle auf Gekas sind ja schon grenzwertig, auf Fenin oder Ama wären sie aber ein Graus. Da müßten dann zwangsläufig schon zwei Stürmer auf dem Feld stehen, damit nicht immer zu diesem Mittel gegriffen werden müßte.

Naja egal, ich wiederhole mich und klinke mich jetzt hier aus. Neuer Tag, neues SAW.
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MrBoccia schrieb:
was ist eigentlich mit deiner beklagten Objektivität? Die ist bei dir auch nicht ersichtlich.

Um es objektiv zu sagen: Gekas hat die letzten 3 Spiele etliche 100% Chance vergeben. Ob er somit noch als einziger ST tragbar ist, muss Daum entscheiden.


Dem ist auch nicht zu widersprechen.

Die fehlende Objektivität bezog sich auf die Vermutung, dass einige nur aus Frust über diese letzte vergebene Großchance jetzt Köpfe rollen sehen wollen, ohne sich Gedanken über die Alternativen zu machen.

Dass ich Ama oder Fenin, geschweige denn Altintop, als einziger Spitze nicht zutraue, an ähnlich vielen Offensivaktionen beteiligt zu sein und somit die Chance auf Tore geringer erachte als wenn man es Gekas weiter probieren lässt, ist natürlich meine subjektive Meinung, untermauert durch die Erfahrungen der Vergangenheit und die aktuellen Trainingseindrücke, die hier zu lesen sind.
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MrBoccia schrieb:
seventh_son schrieb:
Anscheinend scheint der Wunsch, Gekas rauszunehmen, nur dem samstäglichen Ärger über die vergebene Chance geschuldet zu sein.

ja, war auch die erste Chance, die Gekas vergeben hat. Die vielen aus den vorherigen Spielen hatten sich wohl alle eingebildet.    


Nö, aber anscheinend bilden sich stattdessen alle ein, dass ein anderer Stürmer aus unserem Kader eine ähnliche Anzahl an Chancen kreiert und die dann auch mindestens zur Hälfte verwertet hätte.

Ich kann mich noch sehr gut an die "Flipper-Ama"- und "Ewiges Talent Fenin"-Diskussionen hier erinnern. Wird alles schnell vergessen, wenn es mit der aktuellen Besetzung nicht so läuft.

Grade Ama - unfit, immer wieder zurückgeworfen, schafft es oft nicht mal, eingewechselt zu werden. Bei aller Liebe, aber als ernsthafte Alternative für Gekas von Anfang an? Da muss der psychologische Schaden bei Gekas aber schon sehr übel sein, sollte CD soetwas erwägen.
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ghostinthemachine schrieb:

Schön, das du selbst das Stichwort gibst...

Alleine aus den letzten 3 Spielen stehen in der Summe  A C H T Chancen der Kategorie  
"der  m u ß  rein" zu Buche. Wieviel darfs denn noch sein? Hat der Mann eigentlich auch einen Vertrag für Liga 2?

Mannschaften, die besser situiert sind als wir, fangen das auf, indem der Mann eine Pause bekommt und/oder andere die Tore schiessen.



Eben, wir haben halt keinen zweiten Goalgetter der für ihn einspringen kann. Die Kluft zwischen Gekas und den restlichen Stürmern ist, was ihre Gefährlichkeit angeht, eben relativ groß bei uns.

Ohne ihn hätten wir eben keine 8 Chancen der Kategorie der MUSS rein gehabt, da bin ich sehr sicher. Da würden wir uns dann über die vergebenen Großchancen von Fenin und die Flippereinlagen und fehlende Spritzigkeit von Ama ärgern.

Werden auch wieder Zeiten ohne Gekas kommen, dann wird es nicht lange dauern bis das Geschrei nach einem Knipser und mehr Qualität im Sturm wieder losgeht.

Anscheinend finden es einige aber besser, weniger Chancen zu haben, damit man weniger vergeben kann.
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chubbybass schrieb:
...wenn Ama wieder genug Fett auf der Kette hat, sollte er gegen die Meeenzer auch spielen. An Stelle von Gekas. Mir fehlen noch immer die Worte wegen der versemmelten 125%igen. Und ich denke, Fanis selbst fehlen auch die Worte. Soll ma' 'ne Pause machen.


Klar, unser Super-Ama startet von 0 auf 100 durch und schießt uns zum Klassenerhalt.

Anscheinend scheint der Wunsch, Gekas rauszunehmen, nur dem samstäglichen Ärger über die vergebene Chance geschuldet zu sein. Der Frust muss halt irgendwie bekämpft werden. Objektiv ist anders.
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Willensausdauer schrieb:

Was würdest du in diesem Fall für sinnvoll halten als Alternative?


Ich würde dann Fenin aufbieten. Er ist zur Zeit der Stürmer mit dem meisten Selbstbewußtsein, und getroffen hat er ja zuletzt auch. Durch seine Dynamik wäre er ganz vorne definitiv die bessere Wahl gegenüber Meier, den ich aber dann bei halbwegs akzeptabler Form dahinter stellen würde, allein aufgrund seiner grundsätzlich vorhandenen Torgefahr.
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Tube schrieb:

Und "natürlich" hat bei unserer Spielweise die einzige Sturmspitze die meisten Chancen. Wieso glaubst du also, dass ein anderer als alleinige Sturmspitze plötzlich überhaupt keine Chancen mehr hätte? Das ist genau so hypothetisch, wie meine Behauptung, dass sich, sagen wir mal ein Ama, genau so seine Chancen erarbeiten würde.


Ist natürlich alles hypothetisch. Es bewertet halt jeder anders, was mehr Erfolg verspricht bzw. wie sich verschiedene Konstellationen auswirken.

Bevor Gekas hier war haben wir auch schon in der Mehrzahl der Spiele dieses System gespielt. Ob mit Liberopoulos, Amanatidis, Mantzios, Kweuke, Fenin, Altintop oder wie sie alle hießen als einzige Spitze. Bei keinem der genannten konnte ich aber eine derartige Torgefahr durch die persönliche Spielweise feststellen, wie bei Gekas.

Deshalb ist es nicht das System, was Gekas diese vielen Chancen generieren lässt. Es ist seine Klasse, im Spiel ohne Ball die Chancen überhaupt erst zu ermöglichen. Indem er eben lauert, die Bewegungen der Verteidiger beobachtet, seine Laufwege darauf anpasst, und zu ahnen scheint wo der Ball hinkommen wird.

Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir auch z.B. bei Liberopoulos als einzige Spitze eine ähnliche Spielweise. Der Ball wurde hoch in seine Richtung geschlagen, er blieb stehen, nahm den Ball an, schirmte ihn ab, wartete auf die Mittelfeldspieler. Viel Zeit verann.

Gekas macht das anders. Schon bevor er angespielt wird setzt er sich in Bewegung, er spekuliert, wohin der Ball kommen könnte, ob er durchflutschen könnte, versucht den Verteidiger zu beeinflussen. Und wenn der Verteidiger dann doch den Ball abfängt, überlegt Gekas schon, wie er sich für den zweiten Ball in Position bringen kann. Er hat nicht nur einen Torriecher, das Gefühl für die richtige Position zur richtigen Zeit, sondern auch viel Spielverständnis, um die Pässe der Mitspieler und die Aktionen der Gegenspieler zu erahnen, Räume zu erkennen etc.

Das was ich hier schreibe funktioniert natürlich nicht in jedem Spiel gleich gut, und wenn es nicht läuft nerven die langen, abgefangenen Bälle auf Gekas. Aber wenn dann doch einer durchrutscht, wird es gleich gefährlich.

Tube schrieb:

Ich habe das heute schon mal irgendwo geschrieben. Aus meiner Sicht ist es eben auch ein Problem, dass sich alles so auf Gekas konzentriert. Auch die eigenen Mitspieler sind froh, wenn sie Ball und Verantwortung an Gekas abgeben können. Das könnte sich mit einer anderen Sturmspitze auch ändern.


Ich bezweifle, dass sich das diese Saison nochmal ändern wird. Das ist zu einem Großteil auch der Schwäche des Mittelfeldes geschuldet. Ein Alex Meier war in vielen Spielen als OM bzw. hängende Spitze wesentlich torgefährlicher als der "echte" Stürmer. Auch aus dem DM kam früher mit Fink, später mit Schwegler mehr Torgefahr oder zumindest mehr Aktionen in der Offensive. In der Hinrunde noch bildeten Köhler und Ochs eine gute Flügelzange, in dem sie auch mal in die 1-gegen-1-Situationen gingen und in den Strafraum zogen.

Überraschung und Torgefahr aus dem Mittelfeld geht uns aber völlig ab, wodurch schon automatisch Gekas die einzige Hoffnung ist. Hätte Meier die frühere Form und würde jetzt bei 10 Toren stehen, würde sich keiner über die Spielweise beschweren.
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Tube schrieb:


Ja ne ist klar. Damals waren sie 16. statt 18. Und weiter?
Ich wollte mit meinem posting sagen, dass er seine 2 Tore gegen eine Kacktruppe geschossen hat, wofür ich den aktuellen Tabellenstand des damaligen Gegners zur Hilfe genommen habe.


Die Eintracht war zu dem Zeitpunkt übrigens auch eine ganz schöne Kacktruppe und keinen Deut besser als Pauli. Dass er in diesem Spiel überhaupt Chancen hatte und getroffen hat, ist fast schon ein Wunder (ich will gar nicht dran denken, wie es ohne diesen Dreier aussehen würde).
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Tube schrieb:

Finde ich nicht. Gekas vergibt ja nicht 2 von 3 Chancen sondern (übertrieben formuliert) 15 von 15.


Zur Zeit mag das so sein. Aber aufgrund seiner Fähigkeiten kann man immer davon ausgehen, dass er einnetzt, auch in Phasen wo es für ihn persönlich besser laufen könnte. Ich habe bei keinem anderen Stürmer in unseren Reihen dieses Gefühl. Die Abgeklärtheit, die ein Gekas normalerweise an den Tag legt, suche ich bei anderen vergebens.

Tube schrieb:

Wenn unser bester Stürmer 2 Tore in der Rückrunde schießt und eins davon auch noch ein Elfmeter war und beide Treffer vor allem auch noch gegen den Tabellenletzten gefallen sind.. ich weiß ja nicht.


Nenn es von mir aus arm, aber wir haben keinen besseren. Weder Ama noch Fenin strahlten in der Vergangenheit, auch in den Zeiträumen wo sie fit waren, eine derartige Torgefahr aus. Sie sind eben auch andere Stürmertypen. Mit Gekas auf den Feld agiert die gegnerische Abwehr schon ganz anders, das Mehr an Chancen bindet auch eher mal den Gegner und sorgt für eine gewisse Dominanz. Mir ist einfach wohler, wenn wir offensiv für Betrieb beim Gegner sorgen. Und dafür sorgt Gekas nunmal so, wie es kein zweiter Stürmer bei uns kann.

Tube schrieb:

Gekas trifft nicht. Selbst seine vielen Chancen führen nicht dazu, dass er trifft.
Was soll denn schlechter werden? Für eine schöne Ballannahme und nicht verwandelte Großchancen gibts leider keine Zusatzpunkte. Der Stürmer wird fürs Tore schießen aufgestellt. Und das gelingt ihm, mit Ausnahme eines Spiels, die gesamte Rückrunde schon nicht mehr.


Schlechter werden? Ohne Gekas würden im Mittel mit Sicherheit weniger (Groß-)Chancen herausgespielt. Wenn du den Fenin, Altintop oder Ama zu traust, aus weniger Chancen mehr zu machen, ok. Ich tue das eben nicht. Mir ist es lieber, wenn wir weiterhin genug Torchancen haben, denn irgendwann wird einer reingehen. Und selbst wenn er irgendwie reingestolpert wird. Je mehr Torchancen, desto höher die Wahrscheinlichkeit auf Tore. Ich möchte mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass Fenin oder wer auch immer so treffsicher ist, dass er aus weniger Chancen mehr Ertrag herausholt.

Tube schrieb:

Dass er im Training oder von seinen Anlagen her vielleicht der beste Stürmer im Kader ist, ist mir in der derzeitigen Situation herzlich egal. Ich will keinen Stürmer auf dem Platz sehen, der dem Druck nicht gewachsen zu sein scheint.  


Wenn es hier wirklich ein psychologisches Problem geben sollte, spricht das natürlich erstmal gegen Gekas. Das wissen wir aber nicht genau, das kann nur der Spieler selber wissen. Ich denke Daum ist aber in der Lage, den Einfluss dieses Faktors ganz genau auszuloten und wenn es nicht mehr anders geht, zu handeln.

Von den vergebenen Torchancen mal abgesehen, kann ich aber keinen frustrierten, demotivierten Gekas feststellen. Er steht weiterhin richtig, er lauert weiterhin auf Pässe, er läuft weiterhin seinen Gegenspielern im Rücken davon. Ich bleibe dabei, solange Gekas nicht total resigniert und seine Art zu spielen komplett einstellt, würde ich ihn weiter spielen lassen, weil man bei einem solchen Mann immer davon ausgehen kann, dass er einen macht.