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seventh_son

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Wo ist denn von einem Topspielzuschlag die Rede? Auf der Startseite nicht.
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tobago schrieb:


Das ist genau das Ding, einen jungen Tormann muss man einsetzen und ihm auch mal Fehler und Schwächephasen eingestehen, dann wird auch ein guter Mann aus ihm. Diese Bayerntaktik, neben der Nummer 1 jahrelang einen Spieler reifen zu lassen, die habe ich noch nie funktionieren sehen. Ein Tormann reift im Tor und zwar auf dem Platz. Und damit ist weder der Trainingsplatz noch der Platz auf der Ersatzbank gemeint.


Ich stimme zu, dass man auf der Ersatzbank schwerlich "reifen" kann. Dennoch ist der Torwart eine so sensible Position (jeder Fehler praktisch ein Tor), dass man eben nicht wie bei einem Feldspieler einfach mal einen "werfen" kann. Man kann einem Torwart, egal ob jung oder alt, natürlich Fehler zugestehen. Aber das trägt das Umfeld auch nur eine Zeit lang mit, siehe die Nikolov-Diskussion. Spätestens wenn es richtig Punkte kostet, sind viele Fans nicht mehr dabei.

Gerade ein junger Spieler kann durch Fehler und die öffentlichen Diskussionen darüber sehr schnell verunsichert werden und das ist genau das, was auf der Torwartposition nicht passieren darf.
Ein verunsicherter Torwart bekommt kein Bein mehr auf den Boden.

Deswegen kann Fährmann erst dann zur Nummer 1 werden, wenn man ihm das mental und leistungsmäßig auch zutraut, und da kann man doch wohl voll einem der besten Torwarttrainer der Liga bzw. einem ehrgeizigen, sich und die Mannschaft ständig verbessern wollenden Cheftrainer vertrauen.

Wenn Fährmann wirklich 2-3 Jahre nicht an Nikolov (oder einem anderen Stammtorhüter) vorbei kommt, dann heißt das für mich IMHO nicht, dass man ihn a la Rensing weiter auf der Bank "reifen" lassen soll, sondern dass man ihn dann abgeben muss.
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francisco_copado schrieb:

Genau deshalb haben wohl Leverkusen und Schalke ihre (guten) Torhüter damals abgegeben und setzen auf Neuer und Adler  


Die wurden vor allem deshalb ausgetauscht, weil die Verantwortlichen die jungen Torhüter als stärker erachtet haben, und nicht weil sie jung waren/sind.

Sollten Menger und Skibbe bei Fährmann zu der gleichen Einschätzung kommen, wird auch er auf die Nummer 1 gesetzt.

Aber nur weil er jung ist und man ihn mal testen will, wird kein Torhüter aufgeboten. Dafür ist diese Position zu sensibel.

Und ob Fährmann die Klasse von Neuer und Adler hat, würde ich auch als sehr fraglich ansehen. Zumindest im Moment, wenn man die Äußerungen von Menger heranzieht.
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speedy25 schrieb:
Ich muss zu meinem Bedauern feststellen, dass unser Verein auch in Zukunft nicht auf Jugend/Klasse sondern lieber auf Alt und Masse setzt!
Wieso fällt man vor einem unteren Mittelklasse Torwart so auf die Knie und bettelt um seinen Verbleib.
Ich hatte mich auf einen jungen Kerl zwischen den Pfosten gefreut, dem laut einigen Aussagen von Fussballexperten die Zukunft gehört aber stattdessen wird uns dieser Pannentorwart für weitere 2 Jahre vor die Nase gesetzt.
Sorry aber so wird es mit höheren Zielen leider nichts.



Wenn Fährmann dann nächste Saison in den ersten drei Spielen drei mal patzt bist du der erste, der rumschreit. Dann ist wahrscheinlich Skibbe Schuld oder das Scouting...

Gerade auf der Torwartposition ist Jugend eben nicht unbedingt ein Argument.
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Caaaaaaaaiooooooooo
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Jo-Gi schrieb:

Ich frage mich ernsthaft, wieso man Fährmann verpflichtet hat.

Man will ihn behutsam aufbauen, das klappt aber nicht, wenn man Nikolov auf zwei Jahre hinaus den Status der unbestrittenen Nummer 1 bescheinigt und das mehrmals und sehr deutlich. Wir können also davon ausgehen, dass Nikolov in fittem Zustand zumindest nächste Saison den Kasten hüten wird.


Innerhalb der Saison wird jeder Nummer 1 bescheinigt, dass sie unbestritten ist. Da achtet man einfach auf die Psyche der Spieler. Daraus kann man aber nicht ableiten, dass dies auf Jahre so bleiben wird. Jeden Sommer (und mittlerweile auch jeden Winter) werden Karten neu gemischt. Und dann hat auch Fährmann die nächste Chance, sich durchzusetzen.

Fährmann wurde geholt, weil er als großes Talent gilt und für Umme auf dem Markt war. Das war ein Geschäft, bei dem man nichts falsch machen konnte. Wenn er sich jetzt noch so entwickelt wie sein Talent erahnen lässt, wird er sich auch durchsetzen. Wenn nicht, dann war es zumindest kein Verlustgeschäft. In dieser Saison reichte es eben noch nicht, was aber auch an seiner unglücklichen Verletzung lag.

Jo-Gi schrieb:

Laut Menger wäre bei einem Nikolov- und gleichzeitigem Pröll-Abgang ein TW verpflichtet worden, der deutlich besser wäre als Fährmann und einer, der als Talent im Hintergrund reift.
Wozu also Fährmann? Großes Vertrauen scheint man nicht in ihn zu haben. Dann wäre es sinnvoller gewesen, man wäre wieder mit Pröll und Oka in die nächste Saison gegangen, da wüsste man wenigstens, was man hat.


Das Tischtuch mit Pröll ist zerschnitten, wie man lesen konnte. Er ist zu teuer und mit ihm wird nicht mehr geplant. Er ist also egal was die anderen Torhüter machen, sowieso nicht mehr im Rennen.

Dass man im Sommer einen guten TW geholt hätte, ist doch nur richtig. Immerhin hätte uns unsere Nr. 1 (Nikolov) sowie eine potenzielle Nr. 1 (Pröll) verlassen. Man braucht nunmal zwei gute Torhüter und auch ein Talent wie Fährmann muss sich einfach sportlich durchsetzen und nicht aufgrund seiner Vorschusslorbeeren eine Einsatzgarantie bekommen. Da wäre das Geschrei nach einigen Spielen groß, wenn man dann merken würde, huch, der kostet uns ja Punkte.
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DerChe schrieb:

Bei der ganzen Geschichte frage ich mich aus Okas Perspektive hauptsächlich warum er von sich aus hierbleibt, wenn er doch eigentlich gehen will? Angenommen, es gab dieses Angebot, dann kann sein Traum von Amerika ja doch nicht _so_ groß gewesen sein? - Insgesamt ein Personaldrama, das man nicht so ganz durchblicken kann und gefundenes Fressen für die wildesten Spekulationen.


Hatte es im Nikolov-Thread schon geschrieben. Das Angebot kann ja noch gar nicht konkret gewesen sein, da er seinen Vertrag mit der MLS abschließen hätte müssen. Und die wird eben nicht aktiv, solange sich die Vereine (NY und Dallas) nicht geeinigt haben. Um seinen Amerika-Traum weiter zu verfolgen, hätte er also abwarten müssen was sich da tut.

HB wollte aber nicht mehr warten und ihm die Pistole auf die Brust gesetzt. Hätte er diese Woche abermals Nein gesagt, hätte die Eintracht ihr Angebot zurückgezogen und er wäre darauf angewiesen gewesen, dass die Vereine in den USA die Sache klären. Und selbst dann hätte er noch die Freigabe der Eintracht gebraucht.

Er hat sich also gegen das Risiko entschieden, im Sommer ohne Vertrag dazustehen.
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peter schrieb:

ehrlich gesagt kann ich mich an eine solche aussage nicht erinnern. vor zwei jahren hat er gesagt, dass er bei dem tabellenstand natürlich nach oben schielt. und er hat auch gesagt, dass wir manche vereine einholen können falls denen die internationalen einnahmen wegbrechen (ich glaube er nannte bremen als beispiel).


Die Diskussion können wir uns sparen. Jeder legt HBs Äußerungen doch so aus wie es ihm in den Kram passt. Genau wie bei Funkel und Skibbe.

Unter einem "die Bundesliga ist zementiert, wir können in die Phalanx der Großen nicht einbrechen" verstehe ich zum Beispiel erstmal eine rein finanzielle Sichtweise. Die da oben haben und bekommen mehr Geld, wir da unten nicht, was (kurzfristige Ausreißer ausgenommen) eben dazu führt, dass auch die sportlichen Verhältnisse ziemlich starr sind.

Das heißt aber nun nicht, dass wir nicht mal in einer guten Saison oben rein stoßen können. Und es heißt auch nicht, dass wir uns nicht mittel- bis langfristig über andere Wege als den schnellen finanziellen Erfolg oben etablieren können. Nämlich dann, wenn andere Vereine durch ihr Finanzgebahren auch sportlich nach unten gedrückt werden. Genau das ist der Plan den HB seit jeher verfolgt, er will also keineswegs gemütlich auf Platz 11 kleben bleiben. Er hat eben nur mangels Alternativen eine langfristige Strategie nach oben zu kommen im Blick.

Das einzige Problem ist, dass es "uns" nicht schnell genug geht und wir um uns herum nur Beispiele von Teams sehen, die durch finanzielle Kraftakte nach oben gekommen sind. Es gibt also kein erfolgreiches Beispiel für HBs Strategie.
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Jo-Gi schrieb:
Seltsam, seltsam...

Also war das NY-Angebot einfach nicht gut genug oder hat sich Bruchhagen dazu durchgerungen, die Bezüge nochmal zu erhöhen? Das würde ihm ja garnicht ähnlich sehen. An eine Herzensentscheiidung von Nikolov glaube ich nicht.


Weder noch. Es liegt doch noch gar kein offizielles Angebot von NY vor, da man sich nach wie vor nicht mit Dallas einigen konnte. Der Vertrag selbst wird ja mit der Liga geschlossen und die wird mal gar nichts unternehmen, solange die Vereine sich nicht einigen.

Oka war das Risiko, dass der Wechsel nicht zu Stande kommt schlicht zu groß.
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realdeal schrieb:
Eigentlich muss man Oka beglückwünschen bzw. seinen Berater. Mit den durchwachsenen Leistungen und in dem Alter nochmal einen Zweijahresvertrag abgestaubt, ich zieh den Hut.


Gut dass du uns die Augen öffnest. Ich dachte schon, Skibbe und Menger, die ihn zur Nummer 1 ernannt haben und ihn als den stärksten Torwart sehen, hätten Ahnung von Fußball...  
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Eventie schrieb:
Wo ist das bitte schön "pro Fährmann"?


Fährmann, wenn er denn gut genug ist, dürfte Oka einfacher verdrängen können als einen im Sommer neu hinzugekauften, jüngeren und qualitativ besseren Keeper. Desweiteren setzt sich Oka eben auch auf die Bank wenn es so weit ist. So ist ja auch der Plan bezüglich der Torhüterposition.
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womeninblack schrieb:
Sehr schön...
Vertrag um 2 Jahre verlängert.
Nur: warum das Theater? Um uns alle aufzuwecken??


Na, ich denke schon, dass Nikolov gerne weggewollt hätte. Er hätte sich auch nicht in dieser Woche für die Eintracht entschieden, wenn HB ihm nicht die Pistole auf die Brust gesetzt hätte.

Ihm war vermutlich das Risiko, dass er im Sommer ohne Vertrag da steht wenn sich die US-Klubs doch nicht einigen können, zu groß.
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Das Thema "Gegner stark reden" hatten wir doch schon x-mal. Kein Trainer in der Bundesliga wird vor einem Spiel sagen "die hauen wir jetzt mal so richtig weg." Auch als wir ganz tief im Keller standen haben Trainer aus der Spitzengruppe der Liga sowas gesagt wie "dürfen wir nicht unterschätzen, sind besser als ihre Platzierung" etc. Auf diese öffentlichen Aussagen kann man sowieso nichts geben. Da wird dem Gegner ein bißchen Respekt gezollt mit den immer gleichen Phrasen, alles für die Presse.

Wichtig ist, was in der Kabine gesagt wird. Und da kann ich mir auch bei Funkel nicht vorstellen, dass er vor dem Spiel auf Schalke gegenüber dem Team erklärt hätte: "Wenn wir heute nur 0:1 verlieren, ist das ok."

Auch hat Funkel keineswegs ständig übertriebene Aussagen über den Gegner losgelassen. Da ist tatsächlich einiges an selektiver Warnehmung dabei, grade im Vergleich mit Skibbe. Den Unterschied zwischen den beiden sehe ich eher in ihrem allgemeinen Umgang mit der Öffentlichkeit.

Funkel saß griesgrämig während der PK auf dem Podium und wenn die Journalisten dann zu direkt wurden und Dinge sagten wie "sind sie auch der Meinung, dass die 3 Punkte heute her müssen" oder "das ist ein 6-Punkte-Spiel" dann ist FF ihnen sofort in die Parade gefahren und hat ihnen durch die Blume zu verstehen gegeben, dass sie alle kaum Ahnung von der Materie haben und er sich diese Einschätzungen eigentlich nur anhört, weil er muss.
Gerade letzte Saison hat er quasi jede Gelegenheit genutzt, um jede öffentliche Meinung zu negieren. Er hat sich im Saisonverlauf zunehmend konträr zur öffentlichen Meinung geäußert.

Bei Skibbe ist das anders. Er geht offen mit den Journalisten um und man hat das Gefühl, er plaudert gern über seine Arbeit (was natürlich auch aus reinem Eigeninteresse geschieht). Er geht ausführlich auf andere Meinungen ein und erklärt und verteidigt seine Sicht der Dinge. Das lässt ihn natürlich sympathischer, aber auch ehrgeiziger erscheinen.

Kurz, Skibbe bringt die Dinge einfach besser rüber, deshalb wird man ihm so schnell öffentliche Äußerungen im Vorfeld von Spielen nicht negativ auslegen.
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Grippe oder Antibiotika, Hauptsache gesund  
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Matzel schrieb:
kreuzbuerger schrieb:
sCarecrow schrieb:
Ich persönlich bin ja immernoch dafür, dass er mal zu nem Osteopathen geht!


lese es jetzt erst, deshalb nicht ganz die taufrische antwort:
aber die eintracht hat doch seit knapp 2 jahren ne osteopatin unter vertrag...


...was aber offensichtlich nichts bringt. Osteopathen sind sowieso maßlos überbewertet.


Wenn man sich den Wikipedia-Artikel über Osteopathie durchliest, ist das genau das was man früher als Wunderheiler oder Scharlatan bezeichnet hat. Ist schon ulkig, dass die Schulmedizin unter neuem Namen sowas jetzt anerkennt, aber ähnliche "Therapien" weiterhin verteufelt.

Aber ich sag mal, wenn's hilft ist es eigentlich egal wie genau das bewerkstelligt wird.
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Dies wird also die Woche der Wahrheit für Nikolov. Es wird sich entscheiden, ob er nächstes Jahr weiter hier spielt oder nicht.

Die beiden US-Vereine wollen ihn wohl haben, streiten sich aber wer denn jetzt den Zuschlag bekommt. Es ist nicht davon auszugehen, dass sie der Eintracht oder Nikolov zu Liebe sich jetzt schnell entscheiden. Vermutlich wird da weiterhin auf Zeit gespielt bis kurz vor Start der Saison. Erst dann könnte die MLS überhaupt erst aktiv werden.

Ziemlich dumme Situation für Nikolov. HB drängt auf eine schnelle Entscheidung. Er hat jetzt die Wahl, das Angebot der Eintracht anzunehmen, mit dem Risiko, dass er dann bei einer späteren Einigung der US-Vereine nicht mehr (oder allenfalls für eine größere Ablösesumme) wechseln kann.

Sagt er aber Bruchhagen endgültig ab, kann er sich nicht sicher sein, ob die Vereine überhaupt Übereinkunft erzielen. Dann stünde er im Sommer ohne Vertrag da und dann dürfte bei HB der Zug abgefahren sein. Auch möglich wäre, dass sich die Vereine zwar einigen, die MLS aber nicht mit der Eintracht übereinkommt (z.B. wegen der Ablösesumme). Das halte ich zwar für unwahrscheinlich, da man Nikolov wohl keine großen Steine in den Weg legen wird wenn er sich endgültig gegen die Eintracht entscheided, aber es ist trotzdem eine zusätzliche Unsicherheit.

Oka und sein Berater haben wohl die Situation falsch bewertet und ein Pokerspiel gestartet, über das sie nicht Herr sind da es in Amerika entschieden wird.

Es wird sich nun zeigen, ob Oka auf Risiko geht (und dadurch zeigt, dass er unbedingt weg will) oder die "sichere" Alternative wählt, durch Annahme des Angebots der Eintracht.
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mosh82 schrieb:


Sei mir nicht böse, aber für jeden halbwegs objektiven Menschen war deutlich zu sehen, dass mit Ochs auf Rechts stets mehr Offensives kam als mit Spycher auf Links.
Ich finde, darüber muss man nicht groß diskutieren.


Hat hier auch keiner behauptet. Hier ging es zunächst um Verlängerung mit Spycher ja/nein und dann speziell um die Flanken von Ochs und Spycher, wo da eben bei Ochs auch öfter nicht viel heraus gesprungen ist.

Dass Ochs der dynamischere Außenverteidiger ist, der unabhängig von den Flanken eher eine gefährliche Situation heraufbeschwört als Spycher, dürfte niemand bestreiten.
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mosh82 schrieb:

Was nichts daran ändert, dass er im Vergleich zu Ochs und Jung als Außenverteidiger kaum Offensivaktionen zeigt, die etwas einbringen.
Was mich sogar immer wieder sehr ärgert, ist,dass er in über 90% der Fällen nicht bis an die Grundlinie geht, sondern fast immer die Flanken aus dem Halbfeld schlägt. Die bringen dann meist nichts ein. Das ist schon ärgerlich. Vor allem, wenn die ganze Seite frei ist... :S


Mit Verlaub, das macht Ochs aber auch nicht oft. Er verlangsamt oft seinen Lauf um dann aus dem Halbfeld zu flanken. Wenn er denn mal durchläuft, kommen die Flanken interessanterweise meist besser als die "einfachen" Dinger aus dem Halbfeld.

Spycher zieht gerne vor dem Strafraum in die Mitte, diesen "Trick" sieht man bei ihm sehr oft. Da er dann fast parallel zum Strafraum läuft kommt flankentechnisch zu 99% nichts dabei heraus.
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frankblack schrieb:

...


Sehr guter Beitrag, sehe ich genauso.

Spycher macht eine grundsolide Arbeit. Zumeist hat er seine Seite defensiv im Griff, und das ist schonmal viel Wert. Auch taktisch ist er IMHO einer der intelligentesten im Kader, er hat sich sowohl im Funkel'schen als auch im Skibbe'schen System schnell zurecht gefunden und kann so auch die anderen Spieler, insbesondere in der Abwehrkette, taktisch führen um Löcher zu vermeiden.

Dass er kein stürmender Verteidiger mehr wird und zur Offensive kaum mehr beitragen kann als eine Anspielstation, ist nichts neues. Dass er sich trotzdem gegen jüngere, offensivere und dynamischere Konkurrenz wie Reinhard, Chaftar und Petkovic durchgesetzt hat spricht klar für ihn.

Und es ist eigentlich ganz einfach, wenn ein ehrgeiziger, offensiv denkender Trainer wie Skibbe, der dazu mehrmals die Qualität des Kaders bemängelt hat und lieber heute als morgen spielstärkere Leute im Team hätte, Spycher für unverzichtbar hält und grade mit einem spielerisch und offensiv eher schwächeren Spieler unbedingt verlängern will, sollte dass doch wohl Argument genug sein für die Wichtigkeit von Spycher.

Skibbe könnte sich ja genauso gut hinstellen und sagen, "für mein Spiel brauche ich einen offensiv stärkeren Linksverteidiger, im Sommer bitte handeln." Tut er aber nicht.

Ähnlich sehe ich es bei Oka. Er hat sich unter Skibbe nunmal gegen die anderen beiden durchgesetzt und ist somit seine Nummer 1. Da ist es völlig egal ob man ihn insgesamt nur als durchschnittlichen Bundesliga-Keeper oder sogar schlechter einstuft. Wenn man Oka also kritisiert und seine Patzer als No-Go ansieht, wirft das eher ein düsteres Bild auf die aktuelle Leistungsfähigkeit von Fährmann, denn Skibbe stellt Oka sicher nicht auf wegen seiner Treue oder seiner Knopfaugen, sondern weil er ihn als den Stärksten auf der Position erachtet.

Ich kann mir sowohl bei Oka als auch bei Spycher vorstellen, dass nach deren eventuellen Abgängen noch Heulen und Zähneklappern hier herrschen wird, wenn auf einmal ein Petkovic zwar ständig vorne zu finden ist, dafür aber die linke Abwehrseite völlig blank liegt, oder wenn ein Fährmann durch eigene Patzer ob seiner Jugend völlig verunsichert auftritt. Einen Vorgeschmack zumindest bei Spycher hat man ja bekommen, als er ausfiel und Köhler die Position begleiden mußte.
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WuerzburgerAdler schrieb:
sCarecrow schrieb:
Er hat für die Defensive viel gearbeitet und war einer der Hauptgründe weshalb die Eintracht kaum Chancen zugelassen hat.
Auf der anderen Seite fabrizierte er viele Ballverluste.

Oje, jetzt nehm ich schon Stellung für Teber...


Guck mal in den Matrix-Fred - Stichwort Balleroberungsquote.    


Defensivspiel besteht ja nicht nur aus direkter Balleroberung im Zweikampf, sondern ebenso durch Laufarbeit, Räume eng machen, Passwege zustellen, den Gegner zu Fehlern zwingen...

Wenn ich den Gegner dazu bringe, dass er irgendwann einen Fehlpass spielt weil er kein durchkommen findet, ist das genauso gut wie eine direkte Balleroberung.