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SGE_Werner

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SGE_Werner schrieb:

Anthrax schrieb:

Van de Beek erstes Spiel und er möchte jetzt schon den Schiri auffressen. Zurecht.


Aber was macht Willenborg hier wirklich groß falsch? Ebimbe hätte früher gelb sehen können und Van De Beek gerade eben auch, wenn er Pech hat. Willenborg ist sicherlich gerne fehleranfällig, aber heute finde ich nicht, dass er uns im Besonderen benachteiligen würde.

Da hast Du echt ein Gelbfoul gesehen?
Ich fand beim 1.Foul unglücklich das Klosterfrau in die Schussbewegung läuft und bei der 2.Szene spielt er vorher den Ball weg.
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grossaadla schrieb:

Da hast Du echt ein Gelbfoul gesehen?


Nein. Ich habe gesagt, dass wenn er Pech hat der Schiri da kurz vor der Pause noch ne Gelbe zeigt, um ein Zeichen zu setzen und weil er die Szene deutlich schlimmer bewertet als sie war. Und das besagte Ballwegspielen, wenn wir jetzt von der selben Szene reden, ist ein Drüberhalten mit dem Fuß in der Luft. Etwas, wo hier regelmäßig nach Freistoß gerufen wird, wenn das der Gegner macht, ganz gleich ob der Ball da involviert war.

Mir geht es jetzt auch nicht darum den Schiri groß zu verteidigen. Aber besonders große Gründe dafür ihm den Kopf abzubeißen gab es bisher ja auch nicht. Und ich hoffe, dass der Schiri bei seiner durchaus kulanten Art und Weise bleibt, was die pers. Strafen angeht. Die kommt uns eher entgegen als den Dosen.
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Van de Beek erstes Spiel und er möchte jetzt schon den Schiri auffressen. Zurecht.
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Anthrax schrieb:

Van de Beek erstes Spiel und er möchte jetzt schon den Schiri auffressen. Zurecht.


Aber was macht Willenborg hier wirklich groß falsch? Ebimbe hätte früher gelb sehen können und Van De Beek gerade eben auch, wenn er Pech hat. Willenborg ist sicherlich gerne fehleranfällig, aber heute finde ich nicht, dass er uns im Besonderen benachteiligen würde.
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ich hätte weder Nkounkou noch Tuta aufgestellt, aber unser Trainer weiß hoffentlich was er tut, wenn er sagt, es gehe hauptsächlich darum, hinten kompakt zu stehen.. Vorne würde ich die Union Berlin Taktik anwenden: Langholz auf Sasa und auf die zweite Bälle gehen. Den Schönheitspreis können wir uns dann nächste Woche wieder holen..
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HäkelOpa schrieb:

ich hätte weder Nkounkou noch Tuta aufgestellt, aber unser Trainer weiß hoffentlich was er tut


Ja, unser Trainer weiß, wer Flanken schlagen kann.
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Mit der Forumsperformance kommt auch die Performance aufm Platz zurück.
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Alles klar. Dann ist ja heute alles halb so schlimm. Wird alles vorüber ziehen. Gab ja schließlich schon mal die Reps und so weiter…

Schuss nicht gehört.
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falke87 schrieb:

Alles klar. Dann ist ja heute alles halb so schlimm. Wird alles vorüber ziehen. Gab ja schließlich schon mal die Reps und so weiter…

Schuss nicht gehört.


Es reicht jetzt mal mit polemischen Unterstellungen und diesem aggressiven Ton. Das ist jetzt auch nicht das erste Mal, dass Du so reagierst. Hier hat niemand behauptet, dass es halb so schlimm ist. Niemand hat behauptet, dass es vorüber zieht.
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Die Reps hatten halt auch Pech, dass mitten in der Phase, als die Wähler zu ihnen gingen, die Wiedervereinigung bzw. der Mauerfall fiel und das einige Landtagseinzüge verhinderte und in der zweiten stärkeren Phase 92/93 zum einen wenig Wahlen stattfanden, zum anderen die Union m.E. eine durchaus rechte Politik gemacht hat und damit es den Reps nicht einfach gemacht hat eine Nische zu finden. Und für sozial unzufriedene Wähler gab es damals eben noch die SPD.

Zudem ist heute die Wählerbindung viel viel viel geringer. Wir sind eben 30 Jahre weiter, die Gesellschaft ist eine andere.
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SGE_Werner schrieb:

falke87 schrieb:

Es ist einfach nur noch traurig. Die letzte „Volksbewegung“ gegen Rechts gab es vor mehr als 30 Jahren. Als die Gesellschaft nach Rostock-Lichtenhagen, nach Hoyerswerda, nach Mölln wirklich noch Farbe bekannt hat. „Heute die morgen Du“. Da war noch Kraft dahinter.


Auch wenn ich Deinen Pessimismus verstehen kann, ist der Vergleich schon Äpfel und Birnen. Hier die Beratung von paar Nazis darüber, was sie gerne bei Machtübernahme an Abscheulichkeiten machen würden, auf der anderen Seite erfolgte Abscheulichkeiten von Nazis mit Toten, Verletzten etc.

Abgesehen davon: Auch die Proteste der Rechten (zB Pegida) haben nicht sofort mit zig tausenden angefangen.

Findest du wirklich „Äpfel mit Birnen“? Ist das dein Ernst?

Wo war der breite gesellschaftliche Aufschrei nach dem Auffliegen des sogenannten NSU?
Wo war die gesellschaftliche Bewegung nach den Terror-Anschlägen von München, Halle oder Hanau?
Die Abscheulichkeiten mit Toten und Verletzten durch Nazis hat leider nie nachgelassen.

Wenn man sich nur oberflächlich mit den bürokratischen Hürden und Demütigen befasst, die beispielsweise die Hinterbliebenen des Anschlags von Hanau in ihrem Alltag zu bekämpfen haben, mit welchen Bedrohungen sie trotz allem Leid bis heute leben müssen, dann kann man eigentlich nur verzweifeln, wenn man kein Nazi ist .

Die Gesamt-Bedrohung und der Schaden durch Rechts ist heute schlimmer denn je seit 1945, somit stimmt dein „Äpfel mit Binen“ schon. Nur halt andersrum.
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falke87 schrieb:

Ist das dein Ernst?


Ja ist es. Weil Menschen meistens erst reagieren, wenn etwas passiert ist.

falke87 schrieb:

Wo war der breite gesellschaftliche Aufschrei nach dem Auffliegen des sogenannten NSU?
Wo war die gesellschaftliche Bewegung nach den Terror-Anschlägen von München, Halle oder Hanau?


Und wo waren die Massenproteste nach dem Anschlag am Breitscheidplatz? Vielleicht ist die Gesellschaft mittlerweile auch recht abgestumpft, vor allem, wenn es Einzeltäter oder kleine Gruppen sind, die etwas machen.
Lichtenhagen und Hoyerswerda waren Mobs, keine Einzeltäter. Es gab unzählige Brandanschläge, Verfolgungsjagden, Mord- und Totschlag, bevor überhaupt eine Reaktion erfolgte. Die Lichterketten etc. waren m.W. vor allem dann nach Mölln, bei dessen Brandanschlag eben dann auch Kinder und eine Großmutter umgekommen waren und die Menschen sich zu schämen begannen für das eigene Land.

Ich bin übrigens ja meinungsmäßig gar nicht weit von Dir weg. Ich halte unsere Gesellschaft für träge, eine Gesellschaft, die Extremismus geschehen lässt und nicht reagiert. Nur war das auch schon vor 3 Jahrzehnten so. Da hat es vielfach Taten innerhalb eines kurzen Zeitraums gebraucht, damit die Menschen aufstehen. Nur reden wir hier gerade nicht vom x-ten Brandanschlag und marodierenden Mob in Folge, sondern von einem Treffen von Nazis. Und daher ist der Vergleich m.E. nicht 100 % richtig.

Da ist ein Vergleich mit den mittleren, späten 20er Jahren in der Weimarer Republik deutlich geeigneter. Da fiel der Bevölkerung auch nicht mehr ein als ein Schulterzucken und ein kleiner Teil hat mit Gewalt auf die rechten Schlägertruppen geantwortet, wodurch der Wunsch nach "Zucht und Ordnung" noch größer wurde und die Leute noch konservativer wurden.
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Schönesge schrieb:

Es bewegt sich so langsam was:

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/nach-correctiv-recherchen-im-netz-und-auf-den-strassen-formiert-sich-widerstand-gegen-rechts-a-5ade47b6-49df-43ec-bd6b-cd3b5e7c25cc?sara_ref=re-so-app-sh

Die Leute haben es anscheinend langsam satt, sich von diesen Radikalen treiben zu lassen.

Auch aus der Union kommen diese Stimmen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-politiker-aus-ampelparteien-zeigen-sich-offen-fuer-verbotsverfahren-a-e1db5219-1ea0-4722-8f95-4dd26c81361e?sara_ref=re-so-app-sh

Das gefährliche ist, diese Radikalen treffen sich heimlich mit anderen Radikalen und schmieden heimlich Pläne. Es reicht.

Mei… ein paar „likes“ und ein paar versprengte Anmeldungen einer Demos mit was weiß ich wie wenigen Teilnehmern.
Das sind also inzwischen die Strohhalme, nach denen wir greifen müssen, wenn es um Stellung beziehen gegen Nazis geht.

Es ist einfach nur noch traurig. Die letzte „Volksbewegung“ gegen Rechts gab es vor mehr als 30 Jahren. Als die Gesellschaft nach Rostock-Lichtenhagen, nach Hoyerswerda, nach Mölln wirklich noch Farbe bekannt hat. „Heute die morgen Du“. Da war noch Kraft dahinter. Da hat sich noch jeder mit Rang und Namen bekannt. Aber damals hatte man sich auch noch nicht komplett ins Private zurück gezogen. Für Leute wie Roland Kaiser, Helene Fischer oder  Kai Pflaume wird es zunehmend schwierig, sich gegen die AfD zu positionieren. Die setzen im Zweifel die Hälfte ihrer zahlenden Kundschaft aufs Spiel.
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falke87 schrieb:

Es ist einfach nur noch traurig. Die letzte „Volksbewegung“ gegen Rechts gab es vor mehr als 30 Jahren. Als die Gesellschaft nach Rostock-Lichtenhagen, nach Hoyerswerda, nach Mölln wirklich noch Farbe bekannt hat. „Heute die morgen Du“. Da war noch Kraft dahinter.


Auch wenn ich Deinen Pessimismus verstehen kann, ist der Vergleich schon Äpfel und Birnen. Hier die Beratung von paar Nazis darüber, was sie gerne bei Machtübernahme an Abscheulichkeiten machen würden, auf der anderen Seite erfolgte Abscheulichkeiten von Nazis mit Toten, Verletzten etc.

Abgesehen davon: Auch die Proteste der Rechten (zB Pegida) haben nicht sofort mit zig tausenden angefangen.
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SGE_Werner schrieb:

Ich rede davon, dass die staatlichen Institutionen noch die Feinde bekämpfen, bevor die Feinde in den staatlichen Institutionen zu stark Fuß gefasst haben.


In einem Land, in dem einer vom Schlage eines HG Maaßen jahrelang Verfaschoschutzpräsident war. In einem Land, in dem in steter Regelmäßigkeit Nazichats der übelsten Sorte in Polizeikreisen aufgedeckt werden. In einem Land, in dem Innenministern in ebenso steter Regelmäßigkeit nichts besseres einfällt, als dies mit Einzelfällen abzutun. In einem Land, in dem OWI2GO-Nazis jahrelang unbehelligt Streife gehen können, ohne dass dies ernsthafte Konsequenzen für diese hätte. In einem Land, in dem dunkelhäutige Menschen unter dubiosen Umständen in Polizeigewahrsam verbrennen. In einem Land, in dem der NSU jahrelang mordend durch die Gegend ziehen kann, während Behörden Phantome jagen. In einem solchen Land, werter Forengenosse, braucht man darauf wohl nicht mehr hoffen. In einem solchen Land ist es dafür schon lange zu spät.
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miraculix250 schrieb:

In einem solchen Land ist es dafür schon lange zu spät.


Gut. Geben wir halt auf.
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Und die AfD hätte ja die Möglichkeit sich von ihrem durchweg extremistischen "Drittel" zu trennen. Eine Gruppe a la Meuthen oder früher Petry etc. wäre ganz sicher alles andere als verfassungsfeindlich, sondern einfach nur rechtskonservativ bis rechtspopulistisch. Man muss zumindest klar sagen, was klar verfassungsfeindlich ist und was raus muss, sonst muss es zum Verfahren kommen die AfD zu verbieten, weil sie nachweislich im erheblichen Ausmaß Verfassungsfeinde und Rechtsextremisten beherbergt.
Gibt man der AfD einen Ausweg aus einem Verbotsverfahren, wird es schwieriger für sie. Nur konfrontativ wird ihrer Opferrollenrhetorik helfen.
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Bundesrecht steht immer noch über Landesrecht. Alles können die auch nicht sofort machen, solange im Bund noch nicht die AfD an der Macht ist und mitredet. Die Rechten werden schon versuchen den Diskurs zu verschieben. Umsturzideen funktionieren nur, wenn die Institutionen der parlamentarischen Demokratie sie unterstützen bzw. sich dagegen nicht mehr wehren.
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Gegen Extremisten soll man extrem vorgehen und diese inhaftieren, damit die Demokratie nicht bedroht ist.

Versteh ich das so richtig?
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Brady schrieb:

Gegen Extremisten soll man extrem vorgehen und diese inhaftieren, damit die Demokratie nicht bedroht ist.

Versteh ich das so richtig?


Man sollte die Gesetze so anpassen, dass sowas wie die Runde da bzgl. Remigration etc. wegen Volksverhetzung und Gefährdung der staatlichen Ordnung für viele Jahre hinter Gittern kommen. Aber das wären dann eben in der rechten Opferrhetorik "politische Gefangene" und da viele auch im Spektrum der Demokraten ja denken, dass man solchen Leuten mit demokratischen Mitteln entgegnen sollte, wird diese Demokratie in meinen Augen scheitern.
Wir haben es hier klar mit Menschen zu tun, die unsere Strukturen dafür nutzen, um an die Macht zu kommen und sie dann abzuschaffen. Und das einzige, was uns einfällt ist mit den selben stumpfen bisherigen Methoden (und ähnlich wie vor 90-95 Jahren) dagegen vorzugehen. Und ich rede hier wirklich nicht von Linksextremisten, die jetzt auf die Straße gehen sollen wie in der Weimarer Republik. Ich rede davon, dass die staatlichen Institutionen noch die Feinde bekämpfen, bevor die Feinde in den staatlichen Institutionen zu stark Fuß gefasst haben.

Mir wäre es auch lieber, wir würden es auf die sanfte Tour und mit Überzeugung hinbekommen. Das ist gescheitert.
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Geheimplan gegen Deutschland
Menschen hier im Forum wacht doch (bitte) auf!


Martin Niemöller sagte einst zurückblickend und auch vorausschauend zugleich:
"Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude."
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franzzufuss schrieb:

Menschen hier im Forum wacht doch (bitte) auf!



Hier im Forum? Kollege, hier im Forum sind fast alle wach. Geh doch mal zu twitter (oder X jetzt) oder Facebook. Da würden hawischer, Landroval und Co. noch als linksradikal bezeichnet werden.
Wir als Zivilgesellschaft sind viel zu träge, wir wehren uns nicht. Wir haben 78 % Nicht-AfD-Wähler und man hört nichts und gar nichts. Wo gehen die Leute auf die Straße? Wo gibt es organisierten Protest von der Mitte der Gesellschaft? Unsere Gesellschaft ist bedroht, weil sie sich nicht wehrt. Und sie wehrt sich auch deswegen nicht, weil wir glauben, dass unsere bisherigen Mittel irgendwie helfen würden. Nein. Gegen Extremisten muss man eben am Ende des Tages auch extrem vorgehen. Das sollte man doch nach der Weimarer Republik wissen, dass diese dudu-Mentalität nix bringt.

Unsere demokratische Gesellschaft wird in paar Jahren untergehen in meinen Augen und zwar, weil wir zu faul waren uns zu wehren. Ich höre nur Warnungen. Und wenn es darum geht solche Leute wie bei dem Treffen mal wirklich zu inhaftieren etc. , dann kommt nur "das geht aber nicht". Ne, wir reden hier über "da müsste man sich distanzieren" und "die müssten aus der Partei ausgeschlossen werden".
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WürzburgerAdler schrieb:

Darum hat die Union auch wolkenkratzerhohe bürokratische Hürden für die Privatinitiativen PV aufgebaut, die Ampel hat sie abgebaut. Wer nimmt hier die Menschen mit?


Gestern hat sich der Deutsche Beamtenbund zu seiner Versammlung getroffen und deren Chef (Silberbach)  hat aus der Praxis erzählt. Vielleicht glaubst Du dem mehr als mir oder besser gesagt, es zeigt, wie falsch Du liegst.

"Es fehlen am Willen den Umfang staatlicher Aufgaben an die Möglichkeiten anzupassen. Politik müsse sich "ehrlich machen" und den Menschen "klar sagen, was geht und was nicht geht".
Erschwerend komme hinzu, "dass immer mehr Regelungen in immer kürzerer Zeit getroffen werden, die beachtet und umgesetzt werden müssen "
Noch nie hätten Gesetze und Verordnungen so viel Kosten und Bürokratie verursacht. Allein im vergangenen Jahr seien die Kosten um fast 10 Milliarden Euro auf 26,7 Milliarden Euro gestiegen. Das statistische Bundesamt weist aus, dass der sogenannte Erfüllungsaufwand 2022 in dieser Größenordnung gewachsen ist um 7,7 Milliarden für die Unternehmen und um 2,3 Milliarden für die öffentliche Verwaltung."

Sicher ist damit nicht nur die Ampel-Gesetze gemeint, auch die Umsetzung der EU-Vorschriften und auch die Länder sind beteiligt.
Aber das Abbauen der Bürokratie ist bisher nur ein feuchter Wunsch.
Ärztevertreter sagen, sie bräuchten 60 Tage p.a. nur für den Papierkram in ihrer Praxis. Aber Lauterbach hat ja versprochen....

Quelle: Printausgabe der FAZ von heute,
Titel:
Wie die Regierung ihre Staatsbediensteten nervt.'

und "ARD Tagesschau"

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hawischer schrieb:

Noch nie hätten Gesetze und Verordnungen so viel Kosten und Bürokratie verursacht. Allein im vergangenen Jahr seien die Kosten um fast 10 Milliarden Euro auf 26,7 Milliarden Euro gestiegen. Das statistische Bundesamt weist aus, dass der sogenannte Erfüllungsaufwand 2022 in dieser Größenordnung gewachsen ist um 7,7 Milliarden für die Unternehmen und um 2,3 Milliarden für die öffentliche Verwaltung."


Ach das Standardkostenmodell läuft immer noch im Bundesamt. Habe ich vor 17 Jahren mit aufgebaut. Bürokratiekostenmessung. Da durfte ich dann wegen der Steuern auf Wetten auf die Pferderennbahn in Frankfurt und sogar oben in den Turm. Andere durften wiederum zur Sektkellerei für die Schaumweinsteuer und kamen mit diversen (eingekauften) Flaschen wieder zurück.

Edit: Wenn die Zahlen qualitativ so sind wie damals, dann würde ich sie nicht als Maßstab nehmen.
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Ich fasse mal den Tag so zusammen: Wenn man in einer Gegend wohnt, in der jedes Kaff einen eigenen Obstbauverein hat und jedes 3. Haus einen Traktor vor der Tür stehen hat und 30 % AfD wählen, dann kann man sich vorstellen, wie gut ich heute mich motorisiert bewegen konnte. Und ehrlich gesagt auch ab 4 Uhr nachts nicht mehr schlafen konnte, weil hier an der Hauptstraße alle 2 Minuten ein Traktor mit Getöse vorbei gezischt ist.

De facto habe ich frei genommen, weil die gesperrten Autobahnauffahrten hier in Verbindung mit den anliegenden Bundes- und Landesstraßen einen solchen Rückstau verursacht haben, dass alles zum Erliegen kam.
Mich stört auch die Aktion nicht, sofern sie sich auf einen Tag beschränken würde oder eher die Adressaten trifft, die es treffen soll. Das Problem hatten wir ja schon bei den Klimaaktivisten, dass da die Maßnahmen eher an der Sache vorbei gingen. Mich stört, wie es Nachtmahr heute schon schön beschrieben hat, wie in sozialen Medien und anderswo der rechtsradikale Mob und seine Unterstützerkreise Verständnis für Aktionen zeigen, weil es ihnen in den Kram passt, nicht weil es ihnen ums Prinzipielle geht. Ein solches Ausmaß an Heuchlerei wie in diesen Kreisen kann man kaum ertragen.

Ich hoffe, dass den Bauern bewusst ist, dass sie vor allem heute breites Verständnis erhalten haben, weil gerade die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber der Regierung miserabel ist und sie damit auch als eine Art Stellvertreter für die generelle Unzufriedenheit sich angeboten haben. Wenn diese Proteste aber nun über Tage und Wochen so weitergehen, wird die Stimmung zum einen umschwenken (siehe Leute, die gereizt Bauern angreifen) und zum anderen die Rechten noch mehr sich an diese Proteste dranklemmen und sie instrumentalisieren als jetzt schon.

Der Regierung kann man natürlich nur empfehlen, dass sie mit den vernünftigen Teilen der Bauern sich an einen Tisch setzt und schaut, was verbessert werden kann. Denn man kann auch Subventionen kürzen und anderweitig Erleichterungen schaffen als Ausgleich. Die Bauern waren auch vor diesen Kürzungen schon entnervt von vielerlei Regelungen und Problemen, da könnte man ausgleichend ansetzen. Man muss nicht zwingend Subventionen belassen, man kann auch Belastungen wegnehmen.
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Landroval schrieb:

hawischer schrieb:

Es soll Menschen geben, die kein Auto haben oder keinen Führerschein und die auf öffentliche Verkehrsmitteln angewiesen sind, ein Bereich der zur Daseinsvorsorge für die Bevölkerung gehört.

Völlig korrekt! Das wird leider nur allzu gerne vergessen oder verdrängt ...  


Nein, das wird nicht verdrängt! Das Streikrecht steht jedem gewerkschaftlich organisiertem Arbeitnehmer zu!
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"Daseinsversorge"?!? Viel kraßer ist doch, wenn z. B. die Pflegeberufe streiken (angeblich war da was in 2023 !!!) da werden, pflegebedürftige Menschen teilweise nur noch mit einer minimalen Pflege über den Tag und durch die Nacht gebracht. Das würde einen Aufschrei unser Gesellschaft erfordern, das an diesen Notständen kurzfristig und effektiv etwas verändert und besser gestaltet wird!
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Aber wehe es dauert mal etwas länger an die Arbeit zu fahren...
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Disclaimer: ich bin weder Landwirt, noch in einem sozialen Beruf, ich bin 15 Jahre mit der Bahn/ÖN  zu zwei ehemaligen Arbeitsstellen gefahren und kenne Bahnstreiks aus erster Hand
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ASAP schrieb:

Aber wehe es dauert mal etwas länger an die Arbeit zu fahren...


Sorry, aber so ein Satz bringt mich dann doch mal wieder raus aus meiner Forumspause.
Es geht bei vielen Menschen eben nicht darum, dass sie mal statt 30 Minuten nun 50 Minuten brauchen.
Hier im Stuttgarter Umland kommt man an Tagen, an denen gestreikt wird, gar nicht auf Arbeit, wenn man kein Auto hat. Richtig gehört: Gar nicht. Außer man ist bereit 30-40 Kilometer auf die Arbeit zu laufen oder ein Taxi zu nehmen.

Meine Kollegin, die eine starke Seheinschränkung hat, auf die Bahn angewiesen ist und wegen ihrer Problematik kein Homeoffice machen kann, musste für Mittwoch bis Freitag freinehmen. Man soll bitte jetzt nicht so tun, als wäre es nur "etwas länger". Ohne Auto als Plan B ist man gezwungen zuhause zu bleiben. Ganz einfach.
Und in Zeiten des Klimawandels ist es problematisch, wenn Erwerbstätige zwangsläufig ein Auto vorhalten müssen, wenn man nicht alljährlich 3-5 Tage Überstunden oder Urlaub dafür verwenden möchte, dass wieder gestreikt wird. Oder eben dann mit dem besagten Auto fährt und die damit verbundenen Probleme rund um Schadstoffe etc. erhöht.

Und ja, das Streikrecht ist ein hohes Gut. Natürlich dürfen die Lokführer(innen) streiken. Für mich bleibt trotzdem die Frage, in wie weit eine Berufsgruppe mit 38 Wochenstunden glaubt, dass eine Verringerung der Arbeitszeit auf 35 Stunden einen solchen Mehrwert für das Wohlbefinden des bestehenden Personals und gleichzeitig durch die damit angeblich gestiegene Attraktivität der Arbeitsstundenverlust sowie die demografischen Probleme gelöst werden können. Selbst wenn es einen nennenswerten Effekt haben würde, würde das nur dazu führen, dass andere Branchen und Sparten ebenfalls versuchen müssten den Mitarbeitern geringere Arbeitszeiten anzubieten. Damit wäre der einmalige Effekt auch wieder weg.

Beim Thema Pflege braucht es keine Streiks. Da entscheiden die Menschen mit den Füßen. Hier in BaWü ist der Arbeitsmarkt leergefegt und die Mitarbeiter(innen) gehen da hin, wo sie am meisten Geld bekommen und die besten Bedingungen haben. Die Pflegeeinrichtungen, Pflegedienste, Krankenhäuser usw. können es sich da gar nicht mehr leisten nicht entgegenzukommen. Und dieser Effekt wird auch natürlich den Lokführern zu Gute kommen, weil dort die Situation ähnlich ist, dass es ohne Lokführer eben keine fahrenden Züge gibt (zumindest aktuell).
Ich glaub, dass das Unverständnis für die aktuellen Streiks wirklich daher rührt, dass die GDL diese Arbeitszeitverringerung will und jeder außerhalb der GDL weiß, dass sie selbst diese niemals bekommen werden, weil man es sich auch gar nicht leisten kann, sofern nicht mehr Personal da ist oder die Arbeitsprozesse effektiver werden und Arbeit eingespart wird.
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Ja sorry, die Frage war ein bisschen zu provokant und launisch und hätte ich mir sparen sollen. Da hat mich nach nem stressigen Tag bisschen das Gemüt zu sehr gejuckt.
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SGE_Werner schrieb:


Der würde auch dort ermordet werden, wenn Israel nicht noch Katar als Vermittler bräuchte.
Aber immerhin ist Israel ja jetzt mal gezielt vorgegangen. Oder gilt das diesmal wieder als unverhältnismäßig?        

Nur gut, dass du bezüglich Sachlichkeit immer mit gutem Beispiel vorangehst und keine provokanten Fragen stellst. 🙄
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FrankenAdler schrieb:

SGE_Werner schrieb:


Der würde auch dort ermordet werden, wenn Israel nicht noch Katar als Vermittler bräuchte.
Aber immerhin ist Israel ja jetzt mal gezielt vorgegangen. Oder gilt das diesmal wieder als unverhältnismäßig?        

Nur gut, dass du bezüglich Sachlichkeit immer mit gutem Beispiel vorangehst und keine provokanten Fragen stellst. 🙄


Ich lerne eben von den Besten und habe mich angesichts Deines Beitrags heute um kurz nach 10 inspiriert gefühlt da mal gleichzuziehen.
Aber sorry, falls sich jemand aufm Schlips getreten fühlt (und damit meine ich nicht Dritte, die gar nicht gemeint waren).
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Die Intensivpatientenzahl ist mittlerweile auf 1.015 gesunken, das ist erfreulich. Die Zahl der Todesfälle kann man derzeit wegen der Feiertagsverzerrung nicht einschätzen.

Im Dezember kamen jedenfalls 1.810 Todesfälle hinzu, der höchste Monatswert seit April, aber im 2022er Dezember waren es doppelt so viele Todesfälle. Also auch hier immer noch geringere Zahlen als im Vorjahr.

Im Jahr 2023 wurden letztlich 18.644 Todesfälle aufgrund von Corona gezählt, spürbar weniger als in den Vorjahren (49.542 in 2022 / 78.920 in 2021 und 33.003 in 2020). In der Summe macht das ca. 180.100 Todesfälle in Deutschland seit Auftreten von Corona vor 4 Jahren.
Mit etwas Glück könnten wir in 2024 es auf eine vierstellige Anzahl an Corona-Toten schaffen (wenn man bei solchen Zahlen von Glück reden kann, aber halt im Verhältnis zu den Vorjahren).
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SGE_Werner schrieb:

Übrigens hat Israel gerade in Beirut den Hamas-Vize mit ner Bombe in die Luft gesprengt. Die Reaktion der Hisbollah kann man sich dann schon mal erahnen in den nächsten Stunden.


Der Chef der Hamas weiß, warum er in Katar in nem Luxusappartement sitzt.
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SemperFi schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Übrigens hat Israel gerade in Beirut den Hamas-Vize mit ner Bombe in die Luft gesprengt. Die Reaktion der Hisbollah kann man sich dann schon mal erahnen in den nächsten Stunden.


Der Chef der Hamas weiß, warum er in Katar in nem Luxusappartement sitzt.


Der würde auch dort ermordet werden, wenn Israel nicht noch Katar als Vermittler bräuchte.
Aber immerhin ist Israel ja jetzt mal gezielt vorgegangen. Oder gilt das diesmal wieder als unverhältnismäßig?