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SGE_Werner

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ChenZu schrieb:

Das Problem der SPD ist einfach, dass sie massive Schwerpunkte haben, von denen sie nicht leicht abrücken können ohne ihre Wähler zu verprellen. Und diese stehen im massiven Kontrast zur FDP.

https://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl/wie-es-jetzt-weitergeht-am-tag-nach-der-wahl-schlacht-wie-es-in-den-kommenden-stunden-weiter-geht_id_24281386.html


Focus... FAZ... möchtest du noch Kommentare von der Berliner Zeitung anbringen?

Ich empfehle mal etwas weiter zu streuen.
Damit möchte ich nicht abstreiten, dass hier durchaus Punkte stimmen, aber Zeitungen, die jetzt 8 Wochen mit aller Macht eine niemals real existierende linke Gefahr an die Wand gemalt haben (ich kann euch versichern, dass wir in Berlin trotz RRG nicht nach dem Aufstehen die Internationale singen müssen und großen Unternehmen in den meisten Fällen weiter bis zum Anschlag in den After kriechen) als objektive Berichterstatter und unvoreingenommene Feststeller der politischen Realität zu verkaufen ist eine etwas beschränkte Sicht der Dinge.

Natürlich verkaufen die von dir zitierten Medien auch weiter ihre Agenda (was per se nicht schlecht ist), deswegen empfehle ich eine Mischung von Medien mit verschiedenen politischen Hintergründen.
Hilft nämlich auch Verständnis zu entwickeln für Personen, die andere (demokratische) Ansichten haben als sich selbst nur mit der eigenen präferierten Meinung zu füttern und sich selbst dadurch gegenüber Argumenten politisch Andersdenkender abzukapseln.

Mal meine kurze Einlassung zur FDP, Gratulation an Lindner sich als gesellschaftlich akzeptierte "Lockdown ist scheiße"-Partei etabliert zu haben (sieht man meiner Meinung nach am Anteil der Jungwähler).
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SemperFi schrieb:

Mal meine kurze Einlassung zur FDP, Gratulation an Lindner sich als gesellschaftlich akzeptierte "Lockdown ist scheiße"-Partei etabliert zu haben (sieht man meiner Meinung nach am Anteil der Jungwähler).                                              


Ich bin recht dankbar, dass sich mit der FDP für eine in Corona-Fragen liberale, aber nicht völlig radikale Position jemand gefunden hat. Sonst hätte vllt. noch der ein oder andere von den jungen Leuten die AfD gewählt.
Und dass vor allem 18-24 Jährige mit der Corona-Politik unzufrieden sind, weil sie vermutlich mit am stärksten von den Einschränkungen betroffen waren, zudem als letztes geimpft wurden von den Erwachsenen, allein gelassen wurden bei Studium und Schule in der Corona-Zeit usw. , das kann ich schon irgendwie nachvollziehen.

Die FDP ist eben für viele Jüngere und für viele enttäuschte Unionsanhänger eine Alternative. Beides war vor einigen Monaten noch nicht der Fall, erst Laschets Schwäche und Corona haben die FDP nach oben bugsiert.
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SGE_Werner schrieb:
Und das wissen auch die Parteilinken. Die werden die Kröten schlucken, wenn sie nur 2-3 Leuchtturmprojekte bekommen (Mindestlohn 12 Euro vllt.).
Es wäre der Untergang der SPD. Weitere 4 Jahre  wieder nur Kellner zu sein unter einem Finanzminister und defacto-Kanzler Linder wird die SPD nach ihrem jetzigen Laschet-Zwischenhoch wieder in den Keller schicken.
Die haben ja nicht aus eigener Stärke gewonnen, sondern weil viele Mitten-Wähler den Karnevalsprinzen nicht wollten.

SGE_Werner schrieb:
aber die FDP widerspenstiger wäre... Warum? Lindner muss jetzt mitregieren,
Linder muss gar nichts, im Gegenteil, es gibt keine realistische Koalitionsmöglichkeit ohne FDP.
Lindner wird regieren, egal wie er sich verhält, es geht schlicht nicht ohne ihn.
Oder welche Regierungsoption siehst du ohne FDP?

SGE_Werner schrieb:
Der Widerstand der grünen Basis gegen Jamaika ist enorm. Die Umfragen haben gestern schon gezeigt, dass Jamaika bei den Grünen noch unbeliebter ist als die Ampel bei den FDP-Wählern. Und Habeck hier schon teilweise durch die Blume zu unterstellen, er werde eh Jamaika wollen, ist ja wirklich aberwitzig. Als wäre Habeck bei den Grünen alleine.
Wo Habeck politisch steht, hat er bei der Regierungsbildung in SH klar bewiesen und der linke Flügel der Grünen hat die Wahlziele nunmal klar verfehlt und damit klar an Einfluss verloren.
Und der Basis der Grünen wird man Jamaika dadurch verkaufen, dass man Laschet verhindert hat.
Und die CDU wird Laschet für die Macht opfern, denen geht es immer nur um Macht und dafür tun die alles. Glaubst du wirklich, die verzichten wegen irgendwelcher Prinzipien auf die Kanzlerschaft? Never!

Werner, ich wette mit dir, dass wir eine Jamaika-Regierung bekommen, keine Ampel und keine GroKo.
Sollte ich verlieren, spende ich 25 Euro an fff.
Wenn du dagegenhältst und verlierst, spendest du 25 Euro an eine zivilgesellschaftliche Organisation, die du gerne unterstützen möchtest.
Deal?


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LDKler_neu schrieb:

Wenn du dagegenhältst und verlierst, spendest du 25 Euro an eine zivilgesellschaftliche Organisation, die du gerne unterstützen möchtest.
Deal?


Gerne. Du vergisst übrigens immer noch, dass die Grünen genauso viel Macht haben zu entscheiden wie die FDP. Ohne Grüne eben auch keine Regierung. Und Habeck kann mit beiden, die Basis der Grünen aber nicht.
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Danke Misanthrop, ich halte die Thesen vom LDKler nicht nur für gewagt, ich halte sie für in Teilen absolut unrealistisch. Und ich frage mich auch wirklich, warum hier einige glauben, in der SPD würden bei einer Ampel-Option die Grabenkämpfe so richtig eskalieren. Nie im Leben. Die SPD hat die Möglichkeit an die Macht zu kommen. Nicht Esken und Kühnert haben die Wahl gewonnen, sondern Scholz. Und das wissen auch die Parteilinken. Die werden die Kröten schlucken, wenn sie nur 2-3 Leuchtturmprojekte bekommen (Mindestlohn 12 Euro vllt.).

Dann wird hier unterstellt, dass die Grünen sich sofort an die CDU ranheften würden, aber die FDP widerspenstiger wäre... Warum? Lindner muss jetzt mitregieren, ist aber auch der Königsmacher, er wird viel fordern und viel bekommen, aber auch wissen, dass SPD / CDU da mitmachen müssen und die Grünen erst recht.

Der Widerstand der grünen Basis gegen Jamaika ist enorm. Die Umfragen haben gestern schon gezeigt, dass Jamaika bei den Grünen noch unbeliebter ist als die Ampel bei den FDP-Wählern. Und Habeck hier schon teilweise durch die Blume zu unterstellen, er werde eh Jamaika wollen, ist ja wirklich aberwitzig. Als wäre Habeck bei den Grünen alleine.

Und ich glaube auch weiterhin, dass Scholz viel zu machtbewusst ist und der FDP so viel Raum geben wird wie diese wollen. Ich bin mir sicher, dass Scholz sofort der FDP das Finanzministerium anbietet und ihnen einen Blankoscheck bei Digitales usw. gibt.
Nachteil für Scholz ist: Laschets ganze zukünftige Karriere hängt jetzt davon ab, ob er Kanzler wird oder nicht. Wird er nicht Kanzler, ist er auch kein MP von NRW mehr wohl. Für den gehts um alles. Aber der kann auch nicht die Werte der Union bis zum Gehtnichtmehr verkaufen, weil alle hinter ihm schon die Messer wetzen.

Ich glaube immer noch an eine Ampel, in der alle Parteien jeweils 2-3 Leuchtturmprojekte durchbekommen.
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SGE_Werner schrieb:

Impfdosen kommen ca. 200 Mio pro Woche derzeit dazu. Vor allem Südamerika, Asien und Ozeanien powert da gerade noch voran. Europa könnte bei den Impfungen bald sogar hinter Asien zurückrutschen.



Ich habe mit mehr gerechnet. Andererseits sind das immerhin 800 Mio im Monat. das ist im globalen Masstab schon deutlich spürbar. da ist aber Sinovac und Sputnik mit drin ?
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fromgg schrieb:

da ist aber Sinovac und Sputnik mit drin ?


Klar. Wir sind mittlerweile bei über 6 Milliarden Impfdosen, also umgerechnet haben über 3 Milliarden Menschen einen Impfstoff erhalten.
Meines Erachtens sieht man auch in vielen Ländern Asiens oder Südamerikas etc langsam einen Effekt aus hoher Impfquote und Durchseuchung in Form von allmählich und konstant sinkenden Zahlen.

Gut möglich, dass wir in großen Teilen der Erde in den nächsten Monaten in diese Situation kommen. Wir werden hierzulande eben noch einen harten Winter erleben. Und vermutlich im Jahr drauf ne fette Grippewelle. So mal meine Vermutung.

Zahlen wie in GB aktuell halte ich für nicht unrealistisch im Winter bei uns. Also 100 bis 150 Tote am Tag und etwas mehr als doppelt so viele Intensivpatienten als jetzt. Sprich Werte, die der 1. Welle ähneln.
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Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren und sind, BK, guter Beitrag. Ich kenne einige CDU Anhänger, die angesichts der Personalauswahl zurecht angefressen sind. Mit Söder wäre man sicherlich nicht noch mal bei 33 Prozent gelandet, aber sicher nicht hinter der SPD.

Das ist eine der historischsten Fehlentscheidungen der CDU und sie darf mE nicht dafür belohnt werden mit einer Kanzlerschaft. Sie sollen sich mal die nächsten 4 Jahre finden und Gedanken machen, welche Politik sie eigentlich wollen. Die Zerrissenheit zwischen Konservativen und Moderaten in der Union ist enorm.
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Erstmal möchte ich als Fazit ein Lob an die Umfragen vor der Wahl abgeben. Das war diesmal nicht ganz so weit weg. Dass die Union gegen Ende noch etwas aufgeholt hat, wurde aufgezeigt, aber nicht mehr ganz abgebildet. Einzig die Schwäche der Linken wurde nicht ganz abgebildet. Aber auch da hatte man, siehe Allensbach, schon mal einen 5 Prozent Wert drin.

Fazit: Es kommt immer noch auf Personen an für einen erheblichen Teil der Bevölkerung in der Mitte. Weder Baerbock noch Laschet konnten das Gefühl vermitteln, was diese Wählergruppe gerne hätte. Einen ruhigen Lotsen. Baerbock wirkte immer wie eine Oppositionsführerin und Laschet wirkte einfach für viele nicht sympathisch genug.

Die FDP profitiert von Lindner und natürlich von der Schwäche der Union. Die Linke muss sich überlegen, was sie sein will und kann sich bei ihren drei Direktkandidaten bedanken. Gregor hat sie sozusagen noch mal gerettet.

Und die AfD wird zur ostdeutschen Volkspartei. Das Ergebnis ist leider sehr zweischneidig. Im Westen wirkt die AfD für viele zu radikal, im Osten nutzt sie das immer vorhandene Protestpotenzial.
Erfreulich jedenfalls, dass der Aufstieg dieser Partei nun gebremst ist.

Regierungsbildung? Man kann wirklich nur hoffen, dass nicht der Wahlverlierer Laschet an die Macht kommt. Bitte, liebe Grünen und FDP, bitte Herr Scholz, findet zueinander. Die Union hat sich die 4 Jahre Opposition redlich verdient.
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So, das scheint heute sich definitiv bzgl. vorläufigem amtlichen Endergebnis Richtung 2-3 Uhr zu bewegen. Gut 70 % der Wahlkreise sind fertig gezählt.

Die Wahlbeteiligung ist übrigens derzeit 0,4 % im Plus, also etwa 76,5 %. Also genau die Mitte davon, was ich heute Nachmittag vorhergesagt habe.

Da die Linken eh einziehen, ist es jetzt auch nicht mehr ganz so wichtig.

Bei den Sonstigen übrigens die Freien Wähler tendenziell bei ca. 2,7 Prozent zu erwarten. PARTEI bei 1 % , Tierschutz aktuell bei 1,4 % , den gleichen Wert haben die Querdenker von der Basis.
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FrankenAdler schrieb:

Sorry Kollege, aber dass ausgerechnet du anderen Usern haltlose Behauptungen ohne Argumente unterstellst, das nennt man dann wohl Chuzpe haben.

Sehr amüsant finde ich wo du überall Linksextremisten findest. So langsam dünkt mir, du würdest selbst beim Coburger Convent noch Linksradikale identifizieten.

"Offenbar hat die Aussicht, dass die Linkspartei im Bund mitregieren will und dafür bereit wäre, Kompromisse einzugehen, eher Wähler von der Linken abgeschreckt als für sie gewonnen. „Wir müssen uns fragen, ob dieses progressive Bündnis für uns der richtige Ansatz war“,sagt Spitzenkandidat Dietmar Bartsch in der ARD."

https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/die-linke-ist-enttaeuscht-rot-gruen-rot-nach-hochrechnung-geplatzt-17556434.html

Und jetzt zeig mir mal deine Argumente.
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ChenZu schrieb:


"Offenbar hat die Aussicht, dass die Linkspartei im Bund mitregieren will und dafür bereit wäre, Kompromisse einzugehen, eher Wähler von der Linken abgeschreckt als für sie gewonnen. „Wir müssen uns fragen, ob dieses progressive Bündnis für uns der richtige Ansatz war“,sagt Spitzenkandidat Dietmar Bartsch in der ARD."

https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/die-linke-ist-enttaeuscht-rot-gruen-rot-nach-hochrechnung-geplatzt-17556434.html



Also wenn dieser Ansatz wirklich Wähler gekostet haben sollte netto, dann muss man festhalten, dass die Wählerschaft der Linken zu einem erheblichen Maße einfach nur eine Oppositionspartei will, die nie die Chance haben wird irgendwas in Regierungsverantwortung mitzugestalten. Damit gewinnt man sicherlich einige Protestwähler zurück, die zur AfD abgewandert sind, erreicht aber am Ende rein politisch... nichts.
Man ist dann wie die AfD einfach nur Daueropposition am politischen Flügel (kein inhaltlicher Vergleich mit der AfD, nur bzgl. Koalitionsaussichten usw.).

Auf Dauer wird die Linke, wenn sie so weiter macht, im Niemandsland verschwinden. Ein zerstrittener richtungsloser Haufen, dessen Themen zum erheblichen Teil von SPD und Grüne mit abgegrast werden und bei denen man nicht das Gefühl hat, dass sie sich zwischen Fundi und Realo entscheiden können. Aber ja, die Linken sind schon paar Mal wieder auferstanden, aber sie haben ihre Stammwählerschaft im Osten mittlerweile fast komplett verloren.
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Schönesge schrieb:

Nein, die Sendungen liefen doch eben, das sind keine alten Aussagen.

Und ganz ehrlich, warum sollte gerade die Partei mit den wenigsten Stimmen bestimmen in welche Koalition es geht? Das wäre ja ein bisschen komisch.

Im Übrigen wächst der Vorsprung der SPD, so dass auch ein entsprechender Anspruch wächst, wenn auch gewiss kein automatischer.


Die Aussagen waren aber nicht von Herrn Lindner. Herr Lindner hat vorhin gesagt, er sieht sich eher zu CDU/CSU bzw. Jamaika zugezogen.

Was da irgendein anderer, aus den Parteien sagt, ist da nicht relevant. Du fragst in der Firma ja auch nicht den Koch, sondern den Chef.
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Jojo1994 schrieb:

Die Aussagen waren aber nicht von Herrn Lindner. Herr Lindner hat vorhin gesagt, er sieht sich eher zu CDU/CSU bzw. Jamaika zugezogen.


Das heißt aber nicht, dass es dann Jamaika wird oder keine Ampel möglich ist. Dass Lindner natürlich Jamaika näher steht als einer Ampel ergibt sich schon aus dem Programm der FDP.
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Was passiert jetzt eig. mit der Linken bei 4,9%? Die 3 Leute haben sie wohl, ja. Okay.

Aber der Rest? Wie wird das dann verteilt? Die Linken hätten dann ja vergleichsweise viel weniger Prozent?

Soooo oft kommt das ja jetzt auch nicht vor.
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Jojo1994 schrieb:

Was passiert jetzt eig. mit der Linken bei 4,9%? Die 3 Leute haben sie wohl, ja. Okay.

Aber der Rest? Wie wird das dann verteilt? Die Linken hätten dann ja vergleichsweise viel weniger Prozent?

Soooo oft kommt das ja jetzt auch nicht vor.


Du solltest mal den Thread lesen. Ab 3 Direktmandaten greift die Grundmandatsklausel und die Linken ziehen ganz normal in den Bundestag mit voller Fraktionsstärke ein (also mit 4,9 % anteilig usw.)

Gabs zuletzt in Deinem Geburtsjahr.
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Linke übrigens bei ARD auf 4.9% runter, Stand jetzt nur dank der Direktmandate überhaupt noch dabei.

Die Partei wird sich wahrscheinlich extrem radikalisieren wieder zur nächsten Wahl. In einer Welt in der die meisten Parteien nach links driften kann die Linke nur als extremeres Links überleben.
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ChenZu schrieb:

Die Partei wird sich wahrscheinlich extrem radikalisieren wieder zur nächsten Wahl. In einer Welt in der die meisten Parteien nach links driften kann die Linke nur als extremeres Links überleben.
       


In welcher Welt driften die meisten Parteien nach links? Die Linken sind nur noch bei 4,9 - 5,0 % , weil sie sich in meinen Augen unglaublich eingeengt haben. Die müssten wieder mehr in die Breite, mehr in Richtung Sozialdemokratie gehen, um Stimmen abzuluchsen. In den Bereich des Kümmerers, der Ostpartei, der Partei für die Schwachen und Armen. Aber das bringen sie derzeit nicht mehr glaubhaft rüber. Der Gärtner mit dem Mindestlohn, der sicherlich empfänglich wäre für Ideen der Linken, wählt am Ende die Linken nicht, weil diese unter links eben nicht nur Sozialpolitik verstehen, sondern auch zB den Bereich Migrationspolitik. Also wählen diese Leute nun die AfD. Die starke AfD im Osten liegt an dem Vakuum, was eine sich erodierende pragmatische Linke übrig gelassen hat.
So meine pers. Einschätzung.

Ach ja... Hochrechnungsschnitt...

Union 24,2 ( -8,8 )
SPD 25,9 ( 5,4 )
Grüne 14,5 ( 5,6 )
FDP 11,5 ( 0,8 )
Linke 4,95 ( -4,3 )
AfD 10,6 ( -2,1 )
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Der Basis wird keine Wahl bleiben, weil entweder Jamaika oder gar nicht. Ampel kann ich mir mit Lindner nicht vorstellen. Die FDP will Jamaika. Die Schnittmenge mit der Union ist zu groß. Interessant wird es, ob FDP und Union in einem ganz unwahrscheinlichen Fall RGR zustimmen würde oder ob die AfD dann dich eine Alternative ist.

Davon ist aber nicht auszugehen,da die FDP bei Will, die Mal wieder unerträgliches Verhalten gegenüber der SPD an den Tag legte, die AfD und die Linken über einen Kamm geschert hat.
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Frankfurter-Bob schrieb:


         Der Basis wird keine Wahl bleiben, weil entweder Jamaika oder gar nicht. Ampel kann ich mir mit Lindner nicht vorstellen. Die FDP will Jamaika. Die Schnittmenge mit der Union ist zu groß. Interessant wird es, ob FDP und Union in einem ganz unwahrscheinlichen Fall RGR zustimmen würde oder ob die AfD dann dich eine Alternative ist.


Ich weiß ja nicht, in welcher Realität Du gerade unterwegs bist, aber der unwahrscheinliche Fall RGR hat praktisch gerade eine Wahrscheinlichkeit von 0,00001 % , dass die Union das mittragen würde oder die FDP ist noch mal um ein VIelfaches geringer und dass die AfD in irgendeiner Form eine Rolle bei einer Regierungsbildung eine Rolle spielen könnte, diese Chance liegt bei 0.

Ich habe aus den Ausführungen der FDP heute entnommen, dass man lieber Jamaika hätte, aber sich das mit der Ampel anhört, vor allem aber auch, dass man erstmal mit den Grünen sich zusammensetzen muss.

Und ob eine Basis der Grünen wirklich Jamaika zustimmt, wenn sie nicht enorme Zugeständnisse bekommen... Warten wir mal ab. Das könnte Habeck und Baerbock sonst schön auf die Füße fallen.

Ich glaube weiterhin an ne Ampel. Auch weil Scholz der FDP sehr zugeneigt ist.
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Schönesge schrieb:

Die Menschen in Deutschland wollen aber sehr deutlich eher Scholz als Laschet, auch wenn sie evtl eine andere Partei gewählt haben

Naja, woraus schließt du das? Die SPD liegt, Stand jetzt, nur knapp vor der CDU, Die CDU-Wähler sind näher an der Union, die AFD-Wähler finden beide doof, die SPD aber eher noch mehr, zumal Scholz zur verhassten Bundesregierung gehört. Insofern kann ich das so jetzt nicht erkennen.
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Adlerdenis schrieb:

Naja, woraus schließt du das?


Woraus Schönesge schließt, dass die Menschen eher Scholz als Laschet wollen? Aus allen Umfragen, die heute zu dem Thema aus den Wahlbefragungen veröffentlicht wurden.

y81 hat es ja auch gerade verlinkt. Es gibt nicht im Ansatz auch nur ein Indiz, dass die Aussage von Schönesge nicht richtig ist.
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Woher kommt der Glaube,dass die Grünen nicht mit Laschet als Kanzler mit in die Regierung gehen. Das sind die ersten, die hier schreien werden. Die FDP ist das Zünglein an der Waage. Die Grünen wollen nur in die Regierung.
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Frankfurter-Bob schrieb:

Woher kommt der Glaube,dass die Grünen nicht mit Laschet als Kanzler mit in die Regierung gehen. Das sind die ersten, die hier schreien werden. Die FDP ist das Zünglein an der Waage. Die Grünen wollen nur in die Regierung.


"nicht" würde ich nicht sagen, aber die Präferenzen gehen doch eher Richtung Ampel, hat man auch in den Umfragen zur Einstellung der Grünen-Wählerschaft zu den Koalitionsmöglichkeiten gesehen. Und da war die Ablehnung für Jamaika deutlich größer als die der FDP-Wählerschaft für die Ampel.

Außerdem müssen die Grünen ja auch noch die Basis befragen...
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Um das positive herauszustellen: Die AfD hat im Bundestag und bei den Landtagswahlen in Berlin und MV (teils deutlich) verloren. Sie konnte also allen Unkenrufen zum Trotz nicht von einer vermeintlich zu restriktiven Corona-Politik in den letzten Monaten profitieren. Die AfD ist keine Bewegung sondern bundesweit eine Partei am Rande. Sinkende Zahlen der AfD sind tolle Zahlen für Deutschland.

Möglicherweise bin ich da emotional etwas vorbelastet. Aber für mich sind die Wahlverlierer eindeutig die Grünen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich ihnen meine Zweitstimme diesmal gegeben habe. Aber wer bei dieser Ausgangslage  bezüglich des Klimawandels und der gesellschaftlichen Lage so absolut keine Aufbruchsstimmung erzeugen konnte, der hat es am Ende auch nicht besser verdient. Die Kanzlerkandidatin war extrem schwach, aber auch Mr. Dackelblick aus Schleswig-Holstein, der als beleidigte Leberwurst noch so oft betonen konnte, dass er loyal zu Baerbock ist, muss für dieses Wahlergebnis Verantwortung übernehmen.

Zwei Tage vor der Wahl waren annähernd eine Million junge Menschen für eine nachhaltige Klimapolitik auf den Straßen der Republik. Es gibt da tatsächlich eine gesellschaftliche Bewegung. Und wenn man daraus als Partei wie die Grünen nicht mehr Profit ziehen kann, als dieses klägliche, jämmerliche  Wahlergebnis, dann hat man definitiv etwas falsch gemacht und einen lausigen Wahlkampf betrieben. Richtig wäre es jetzt, wenn sowohl Baerbock als auch Habeck Konsequenzen ziehen würden und fähigeren Menschen die Führung dieser Partei überlassen. Ihr Projekt ist in meinen Augen komplett gescheitert.
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brodo schrieb:

Sinkende Zahlen der AfD sind tolle Zahlen für Deutschland.


Das ist richtig, aber die sinkenden Zahlen gibt es eigentlich vor allem großteils im Westen und in den Städten, weil die AfD zu rechts geworden ist für viele auf naja... Meuthen-Linie.
Man muss wohl oder übel den Querdenkern von DieBasis danken, dass sie angetreten sind und locker noch mal der AfD 1 bis 1,5 Prozent abgenommen haben. Damit sind deren Stimmen verschenkt und fehlen der AfD.

brodo schrieb:

Und wenn man daraus als Partei wie die Grünen nicht mehr Profit ziehen kann, als dieses klägliche, jämmerliche  Wahlergebnis, dann hat man definitiv etwas falsch gemacht und einen lausigen Wahlkampf betrieben.


Hm, jein. Der Wahlkampf war lausig. Aber vllt. ist diese Bewegung eben nicht so stark, wie Du sie siehst. Und abgesehen davon werden Bewegungen auch nicht gewählt. Wir sind in Deutschland, da schrecken doch Bewegungen eher ab. Viele Menschen wollen oftmals am Ende des Tages einigermaßen seriöse Politiker und ein paar Reförmchen. Dass die Grünen mal bei 25 % lagen, lag an der katastrophalen Schwäche der SPD, als es dann aber darum ging, wer Kanzler wird und Faktoren wie pers. Eigenschaften usw. dazu gekommen sind und die Vorstellung, wer denn das Land führen möge, da war Baerbock eben Herrn Scholz klar unterlegen. Vllt. nicht für manchen hier, aber sicherlich für eine Menge Wähler im Bereich Mitte-Links.

brodo schrieb:

Richtig wäre es jetzt, wenn sowohl Baerbock als auch Habeck Konsequenzen ziehen würden und fähigeren Menschen die Führung dieser Partei überlassen. Ihr Projekt ist in meinen Augen komplett gescheitert.


Habeck hätte wohl mehr als 14 % geholt und war in den meisten Umfragen, wer der bessere Kandidat sei, knapp vorne. Der ist nur nicht Kandidat geworden, weil die Grünen nicht nach Qualität aufgestellt haben, sondern nach Geschlechtervorrang. Genauso wie die Union den (in dem Fall wirklich deutlich unbeliebteren) Kandidaten aufgestellt hat, weil der bei der größeren der beiden Parteien ist.

Und wer ist bei den Grünen besser? Ich glaub, ein Personalwechsel würde die Grünen jetzt sogar erheblich schwächen und sie wie eine Chaospartei wirken lassen. Dann haben sie bald wieder 8 oder 9 %.
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SGE_Werner schrieb:

franzzufuss schrieb:

@taz
Die Wahlergebnisse der Linken sind auf Bundesebene… katastrophal. Trotzdem haben sie sich den Einzug in den Bundestag gesichert: durch Direktmandate in mindestens drei Wahlkreisen. In Berlin zeichnen sich trotz Einbußen Direktmandate für Gregor Gysi (Wahlkreis Treptow-Köpenick) und Gesine Lötzsch (Lichtenberg) ab, die im Zwischenergebnis klar vor ihren Konkurrenten liegen. 2017 hatte die Linke in der Bundeshauptstadt noch vier Direktmandate gewonnen. Im Wahlkreis Leipzig II liegt Sören Pellmann nach Auszählung fast aller Stimmen deutlich vor Paula Piechotta von den Grünen. Bei mindestens drei Direktmandaten muss eine Partei die Fünf-Prozent-Hürde nicht überspringen, damit sie auch mit Listenkandidaten in den Bundestag einzieht.



Ja, Pellmann hat gewonnnen, fehlt nur noch ein Wahllokal, ist uneinholbar. Lötzsch und Gysi führen auch klar. Linke sind drin.


Mal völlig von jeglichen Parteipräferenzen abgesehen - da muss man sich nicht wundern mit solchen Regelungen, wenn das Parlament bald mehr Bevölkerung hat als Berlin, überspitzt formuliert...
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nuriel schrieb:

Mal völlig von jeglichen Parteipräferenzen abgesehen - da muss man sich nicht wundern mit solchen Regelungen, wenn das Parlament bald mehr Bevölkerung hat als Berlin, überspitzt formuliert...
     


Die Grundmandatsklausel besteht seit über 70 Jahren. Der Einzug der Linken darüber würde auch nicht die Zahl der Abgeordneten zwangsläufig erhöhen, es verringert die Zahl der Mandate der anderen anteilig.
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franzzufuss schrieb:

@taz
https://taz.de/Liveticker-zur-Bundestagswahl/!5802934/ / Meldung 22:20 Uhr
(Edit)



Ja, Pellmann hat gewonnnen, fehlt nur noch ein Wahllokal, ist uneinholbar. Lötzsch und Gysi führen auch klar. Linke sind drin.
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Berlin jetzt klar pro SPD, AfD legt noch bisschen zu

SPD > 21,9
Grüne > 19,8
CDU > 17,9
Linke > 14,0
AfD > 8,1
FDP > 7,1

Mecklenburg-Vorpommern

SPD > 39,5
AfD > 17,5
CDU > 13,5
Linke > 9,7
Grüne > 6,0
FDP > 5,7

Die Umfragen wurden damit einigermaßen getroffen, aber nicht immer richtig top.
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Keine Ahnung, wie es mit den Linken ausgeht. Ist verdammt eng. Interessant ist nur, dass jetzt mit den Briefwählerstimmen wie erwartet auch die Grünen noch zulegen können und es bei Einzug der Linken tatsächlich sogar noch zu einer ganz ganz knappen RGR-Mehrheit kommen könnte. Ist eher theoretischer Natur diese Chance, aber derzeit sind wir da nur noch 6 Sitze entfernt in der ARD-Hochrechnung.

De facto ist natürlich eine Mehrheit von einem oder zwei Sitzen wohl kaum eine adäquate Koalitionsmöglichkeit.
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Ganz kurz noch weltweit...

Europa leider wieder leicht steigende Fall- und Todeszahlen, insbesondere in Osteuropa. GB mit Inzidenzen immer noch um die 350. Auf dem Balkan wieder allmählich sinkende Zahlen. Dort aber immer noch die höchsten Todeszahlen (gemessen an der Bevölkerung).
GB übrigens mit knapp 1.000 Toten pro Woche.

USA mit sinkenden Fallzahlen (aber noch Inzidenz 260) , die Todeszahlen stagnieren nun bei 2.000 pro Tag. Diese Woche hat die USA die Marke von 700.000 Todesopfern überschritten.

Südamerika immer noch sinkend. Afrika ebenfalls, der Nahe Osten sogar stark und einheitlich sinkend (Israel immer noch mit 400er Inzidenz, aber eben sinkend).
Auch in Asien und Ozeanien entspannt es sich oftmals.

Dadurch am Ende der Woche wieder 12 % weniger Neuinfektionen und 6 % weniger Todesfälle als in der Vorwoche. Ca. 3,4 Mio bestätigte Neuinfektionen (232,5 Mio nun insgesamt) und 57.000 Todesopfer (4,764 Mio) sind es diese Woche gewesen.

Impfdosen kommen ca. 200 Mio pro Woche derzeit dazu. Vor allem Südamerika, Asien und Ozeanien powert da gerade noch voran. Europa könnte bei den Impfungen bald sogar hinter Asien zurückrutschen.