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SGE_Werner

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brodo schrieb:

Bleibt zu hoffen, dass nach Delta nicht noch Lambada oder irgendein anderes Ding kommt, was den Zeitplan nach hinten verschiebt.


das ist ja das problem, das suggeriert wird, dass mit einem durchlaufen lassen der infektoinen durch die bevoelkerung das Thema erledigt waere.

das ist mitnichten so. denn auch da kann es sein, dass die natuerliche immunitaet nicht gegen varianten schuetzt.
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Xaver08 schrieb:

das ist ja das problem, das suggeriert wird, dass mit einem durchlaufen lassen der infektoinen durch die bevoelkerung das Thema erledigt waere.

das ist mitnichten so. denn auch da kann es sein, dass die natuerliche immunitaet nicht gegen varianten schuetzt.


Dann gibt es aber nur eine Alternative und das wäre eine sehr hohe Impfquote von 85 % + X und die erreichen wir ohne Impfpflicht nicht, auch nicht, wenn Kinder geimpft werden dürfen. Also wird es eine Herdenimmunität nie geben bzgl. evtl. neuer Varianten, die das zum Teil umgehen können.
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SGE_Werner schrieb:

Xaver, das Problem ist, dass der Zeitpunkt, wann wir denn "Mal durch sind" bei jeder Diskussion hier nach hinten verschoben wurde. Erst hieß es Sommer 21, wenn die Risikogruppen durch sind, dann bis alle Erwachsenen durch sind, dann bis alle Ü12 durch sind, dann bis alle Ü6 durch sind und dann haben wir neue Varianten und wir müssen wieder... Hat was von Salamitaktik, dann muss man das aber auch kommunizieren und zwar schon vor 6 Monaten und nicht immer wieder nachlegen und sagen "jetzt noch nicht, aber in 3 Monaten".


ich weiss nicht, wer behauptet hat, dass es diesen sommer vorbei ist.

und ich halte es auch nicht fuer vernuenftig, nachvollziehbare gruende zu igonieren, nur weil man glaubt, dass manche leute erwarten koennten, dass es diesen sommer vorbei sein muss.

ja, die kommunikatoin in der pandemie war unterirdisch. warum, weiss ich nicht. aber oft getrieben von der angst, irgendetwas den menschen nicht zumuten zu koennen.

ganz sicher, war das ein grund anfang diesen jahres zu oeffnen, was ein grosser fehler war und (nicht nur) im nachgang betrachtet nicht nachzuvollziehen ist.

aehnlich war es im letzten herbst.

fehler in der kommuniktion unserer regierung, die ich im uebrigen schon oft kritisiert habe, aendert nichts daran, was ich als sinnvoll erachte, bzw. ethisch und moralisch als den einzig sinnvollen weg.

SGE_Werner schrieb:

Sonst wird es einfach ne Neverending Story und Du verlierst die Unterstützung großer Teile der Bevölkerung. Da interessiert dann auch einem erheblichen Teil der restlichen 70 Mio + X irgendwann nicht mehr Long Covid bei Kindern.


nein, es gibt ein klares ziel und wenn sich nichts an den rahmenbedingungen aendert, ist die geschichte in deutschland weitestgehend mitte naechsten jahres durch.

wenn sich die rahmenbedingungen aendern, wird man was anpassen muessen.

ich kann den gedanken, dass nur weil irgendwas passieren koennte, was wir nicht vorhersehen koennen, wir jetzt einen sinnvollen plan nicht duerchfuehren sollen, nicht nachvollziehen.
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Xaver08 schrieb:

ich kann den gedanken, dass nur weil irgendwas passieren koennte, was wir nicht vorhersehen koennen, wir jetzt einen sinnvollen plan nicht duerchfuehren sollen, nicht nachvollziehen.                                              


Das habe ich auch wie gesagt nicht verlangt. Es kann nur sein, dass auch dieser sinnvolle Plan nicht funktioniert, weil trotzdem was dazwischen kommt und dann das Verständnis vieler Menschen, die eben nicht so in der Sache drin sind wie Du oder ich oder hier, langsam Richtung Null geht. Nützt ja nix, wenn wir sinnvolle Maßnahmen haben, sie aber von 50 % nicht befolgt werden. Darum ging es mir. Ich glaub, dass wir endlich mal klare Antworten brauchen und dann notfalls auch mal Opfer bringen, egal in welche Richtung und den Plan durchziehen. Egal ob es einer ist, den Du bevorzugen würdest oder der Boris-Johnson-Weg. Das ist auch ein Plan, wenn auch ein beschissener. Aber immerhin ein Plan.
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SGE_Werner schrieb:

Xaver, das Problem ist, dass der Zeitpunkt, wann wir denn "Mal durch sind" bei jeder Diskussion hier nach hinten verschoben wurde. Erst hieß es Sommer 21, wenn die Risikogruppen durch sind, dann bis alle Erwachsenen durch sind, dann bis alle Ü12 durch sind, dann bis alle Ü6 durch sind und dann haben wir neue Varianten und wir müssen wieder... Hat was von Salamitaktik, dann muss man das aber auch kommunizieren und zwar schon vor 6 Monaten und nicht immer wieder nachlegen und sagen "jetzt noch nicht, aber in 3 Monaten".

Ist das aber nicht auch den neuen Varianten geschuldet? Ich habe es so in Erinnerung: Hätten wir es ausschließlich mit dem Wildtyp zu tun gehabt, hätten wir die Pandemie ca. Ostern dieses Jahres im Griff gehabt. Aber dann kam im Winter b117. Hätten wir es nur mit b117 zu tun gehabt, dann hätten wir die Pandemie vermutlich Ende des Sommers weitgehend unter Kontrolle gehabt, aber dann kam im Sommer Delta. Und mit Delta ist ein Ende noch nicht abshebar. Bleibt zu hoffen, dass nach Delta nicht noch Lambada oder irgendein anderes Ding kommt, was den Zeitplan nach hinten verschiebt.
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brodo schrieb:

Und mit Delta ist ein Ende noch nicht abshebar. Bleibt zu hoffen, dass nach Delta nicht noch Lambada oder irgendein anderes Ding kommt, was den Zeitplan nach hinten verschiebt.


Und nach Lambda kommen noch 42389 andere Varianten. Das meinte ich ja: Es wird am Ende nie enden, weil man immer einen guten Grund findet und immer noch jemand zu schützen ist. Es geht ja nicht darum, dass Deine Haltung, die von Würzi oder die von Xaver falsch wäre, ich halte sie auch für berechtigt. Es geht nur darum, dass man nicht mehr rauskommt aus der Spirale und immer wieder Zielmarken verschiebt. Selbst wenn es eben dafür gute Gründe gibt, nach der 3. / 4. Verschiebung sind viele Menschen halt entnervt. Das ist genauso wie mit den Lockdowns, als man immer meinte, dass man in 2-3 Wochen endlich lockern könne und dann doch wieder verlängert und verlängert und verlängert wurde. Ich weiß, dass das berechtigt war, weil ich die Zahlen und Auswirkungen kenne, aber weiß das jeder hierzulande? Ich sehe einfach nur eine Gefahr der gesellschaftlichen Ermüdung, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem der Widerstand zu groß wird und nicht mehr nur getragen wird von Querdenkern und Springer-Presse.

Und wie gesagt... Ich sehe keine Strategie, die verhindern könnte, dass Delta im Herbst / Winter nicht durchrauscht. Wir brauchen jetzt eine absehbare Impfung für Kinder, sonst würden m.E. die Maßnahmen am Ende keinen Mehrerfolg bringen, sondern nur die Opferlasten zeitlich strecken.
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Dabei hattest du mir doch widersprochen als ich gesagt hab das es mit dem Durchimpfen aller Erwachsener inkl. 2 Wochen noch bis Mitte September/Anfang Oktober dauert. 😉 Ich sehe das immer noch als realistisches Ziel an. Ohne Kinder... wenn die dazu kommen dauert es natürlich länger.

Auf jeden Fall sind wir nicht in 1 bis 2 Monaten mit Corona durch wie es hier ein kompletter Realitätsverweigerer behauptet hat. 😂
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Dabei hattest du mir doch widersprochen als ich gesagt hab das es mit dem Durchimpfen aller Erwachsener inkl. 2 Wochen noch bis Mitte September/Anfang Oktober dauert.


Hatte ich widersprochen? Anfang Oktober stimmt ja bei den Erwachsenen.

Die Frage ist halt, welche Maßnahmen wir ergreifen um die Kinder zu schützen. Das Problem ist, dass Delta viel zu stark ist, so dass wir nur mit einem harten Lockdown die Zahlen auch im Herbst "halten" können. Das würde bedeuten, wir müssten über mehrere Monate hinweg das Leben wieder komplett runterfahren. Wer glaubt, dass wir mit Luftfiltern, Abständen, Masken und Nachverfolgung bei Delta den R-Wert dauerhaft bei max. 1 halten, dem nehme ich das nicht ab. Es spricht wirklich nichts dafür bisher aus den Erfahrungen in Deutschland und im Ausland.

Es stellt sich die größere Sinnfrage bzgl. Maßnahmen im Herbst, wenn diese das Ganze zwar verzögern und strecken, aber am Ende doch keine Infektion verhindern, wenn die Impfungen für Kinder nicht zeitnah kommen. Einzig die Belastung der Krankenhäuser zu strecken und keine Überlastungen zu haben, wäre ein Grund.

Delta ist zu stark. Ich habe da kapituliert.
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SGE_Werner schrieb:

Hat was von Salamitaktik, dann muss man das aber auch kommunizieren und zwar schon vor 6 Monaten und nicht immer wieder nachlegen und sagen "jetzt noch nicht, aber in 3 Monaten".



Also ist die Forderungen nach entsprechenden Regeln nicht gerechtfertigt weil keine entsprechenden Regeln aufgestellt wurden?

Hm, joa, so kann man die deutsche Coronapolitik sinnig zusammenfassen.
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SemperFi schrieb:

Also ist die Forderungen nach entsprechenden Regeln nicht gerechtfertigt weil keine entsprechenden Regeln aufgestellt wurden?



Das habe ich nicht geschrieben. Das Problem ist, dass wir seit Monaten rumeiern, auch in der Politik, aber auch hier in den Diskussionen. Man hätte schon vor vielen Monaten sagen können, wann wir zur Normalität zurückkehren wollen. Und dieser Punkt hat sich immer wieder verschoben in den Diskussionen. Das sorgt halt einfach nicht für Vertrauen in der Bevölkerung.
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Super Beitrag, Schönesge. 👍

Ergänzend: es kommt immer darauf an, was man mit dem Patriotismus für sein Heimatland verbindet.
Es gibt Ereignisse, die auch mich mit Stolz erfüllen, diesem Land anzugehören. Die Gastgeberrolle Deutschlands etwa zur Olympiade 1972 oder zur WM 2006. Auch die Nichtgrenzschließung 2015, als alle anderen die Schotten dicht machten, war solch ein Ereignis, das insbesondere durch die Bewunderung aus dem Ausland noch verstärkt wurde.

Zunichte gemacht wurden diese Empfindungen durch etwas, das ich niemals für möglich gehalten hätte: das Wiedererstarken des Nazi-Patriotismus und die Verschiebung des Mach- und Sagbaren in diese Richtung. Dies widert mich derart an, dass ich an diesem Land zu zweifeln begonnen habe - namentlich auch deshalb, weil ich eigentlich gedacht hatte, dass wir diese Zeiten längst überwunden hatten.

Dieselbe Fahne hochzuhalten wie diese inzwischen Nicht-mehr-Randgruppe bringe ich nicht mehr fertig.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Dieselbe Fahne hochzuhalten wie diese inzwischen Nicht-mehr-Randgruppe bringe ich nicht mehr fertig.                                              


Wenn jetzt Frankfurt-Fans auf ner AfD-Demo auftauchen mit Eintracht-Schal, lässt Du den dann auch zuhause liegen? Die Frage ist ja, ob wir alle Symbole, die von Idioten jemals missbraucht wurden, nicht mehr benutzen wollen. Dann wird es eng.

Und ich sehe weiterhin keinen Zusammenhang zwischen dem Fahnengeschwenke ab Mitte der 00er Jahre bis vor paar Jahren und dem heutigen Rechtsradikalen-Problem. Das waren vornehmlich Eventies. Der einzige Effekt war, dass deutsche Flaggenschwenkerei etwas weniger als Problem galt. Aber da geht es dann eher um den Einsatz der Symbolik, als dass dadurch irgendwas Rechtes gefördert worden sein könnte. Die meisten Nazis, die ich kenne, finden die N11 und das Fahnengeschwenke scheisse. Die N11, weil da lauter "Ausländer" spielen und das Fahnengeschwenke, weil das beliebig ist, die meisten Leute dort eh keine Patrioten und die Fahne zum Eventzubehör verkommt.
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Xaver, das Problem ist, dass der Zeitpunkt, wann wir denn "Mal durch sind" bei jeder Diskussion hier nach hinten verschoben wurde. Erst hieß es Sommer 21, wenn die Risikogruppen durch sind, dann bis alle Erwachsenen durch sind, dann bis alle Ü12 durch sind, dann bis alle Ü6 durch sind und dann haben wir neue Varianten und wir müssen wieder... Hat was von Salamitaktik, dann muss man das aber auch kommunizieren und zwar schon vor 6 Monaten und nicht immer wieder nachlegen und sagen "jetzt noch nicht, aber in 3 Monaten".

Sonst wird es einfach ne Neverending Story und Du verlierst die Unterstützung großer Teile der Bevölkerung. Da interessiert dann auch einem erheblichen Teil der restlichen 70 Mio + X irgendwann nicht mehr Long Covid bei Kindern.
Vael schrieb:

Jep, und trotzdem der DRECK muss weg gekehrt werden. Aber ich würde da sogar Hellmanns Weg nehmen. Eine Übergangszeit von sagen wir mal ein zwei Jahren, damit die manierliche 50+1 Strukturen aufbauen, aber bitte auch manierliche und nicht so nen Pseudoscheißdreck wie bei Rattball.


Das wird auch der Kompromiss sein. Leverkusen und Wolfsburg zu anderen Strukturen (die auch überprüft werden) zwingen und RB und Hopp können sie direkt in Liga 3 verfrachten.
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ich habs jetzt auch nochmal nachgelesen, die zahlen haben sich ueber die zeit auch deutlich verbessert.

in der ersten welle sind in der tat ueber 50% der invasiv beatmeten gestorben, in der 2. welle hatte sich das wohl auf ein drittel reduziert.

gluecklicherweise stehen wir da besser da, die altersreduzierung wird die situation sicher noch weiter verbessern.
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Xaver08 schrieb:

die altersreduzierung wird die situation sicher noch weiter verbessern.


Die letzten 4 Wochen war die Sterbequote bei 18,5 % (gesamt wie gesagt 27,8 % seit März 20), im März 21 lag sie noch bei 25,9 %

Da sieht man gut den Effekt der nun jüngeren Intensivpatienten, die eher überleben.
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All das ändert aber nichts an der Kernfrage, die da lautet: Wie viele Todesfälle sind wir bereit zu akzeptieren?
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Luzbert schrieb:

All das ändert aber nichts an der Kernfrage, die da lautet: Wie viele Todesfälle sind wir bereit zu akzeptieren?


Wir akzeptieren jährlich zehntausende Todesfälle durch Rauchen, Saufen etc. , weil das "eigene Schuld" ist, die meisten Covid-Todesopfer der nächsten Monate werden Impfgegner sein. Ich gehe nicht von einer großen Solidarität der restlichen Bevölkerung mit diesen Menschen aus.

Die Frage ist für mich eher: Sind wir bereit, den Kindern, die Langzeitschäden etc. haben werden durch Infektionen und sich nicht impfen lassen konnten, ins Gesicht zu schauen und zu sagen, dass man selbst nicht bereit war sie zu schützen.
brodo schrieb:

Es wurde doch immer argumentiert, dass sich die "Traditionsvereine" nur einig sein müssten und gemeinsam gegen die Plastik-Konstrukte vorgehen.


Es ist halt die Frage, ob ausgerechnet Leverkusen und Wolfsburg "Plastikkonstrukte" sind, Wolfsburg war in den Fünfzigern schon jahrelang in der höchsten Spielklasse (Oberliga Nord), gleiches gilt für Leverkusen (Oberliga West), da wäre niemand auf die Idee gekommen die als Plastikkonstrukte zu bezeichnen. Das waren Werksvereine. Ich habe wirklich ein Problem damit, diese beiden Vereine in einen Topf zu werfen mit Hopps Spielzeug und Mateschitz´ Werbekonstrukt.

Dass in Wolfsburg und Leverkusen den jeweiligen dahinter stehenden Unternehmen zu viel Einfluss eingeräumt wurde und wird und diese die Vereine finanziell schön ausstatten können und das keine "normalen Vereine" sind, das ist natürlich auch klar und ja auch das Hauptproblem bei beiden.

brodo schrieb:

Was wäre denn das Worst-Case-Szenario, was aus einer Eskalation resultieren würde?
                                     


Dass in Anbetracht der Lizenzgefährdung der besagten Vereine sich einige aus der Phalanx der Traditionalisten raus bewegen werden, weil sie das für zu krass halten und irgendwann Vereine, die Deine Haltung vertreten, isoliert sein können in der internen (DFL) wie auch externen (Medien / Bevölkerung) Meinungswelt.
Ich will nicht wissen, wie die Bild-Zeitung und andere Schmierblätter darauf reagieren und hetzen werden. Ich glaube, dass die Stimmung zugunsten von zB Leverkusen, Wolfsburg und dem armen Dietmar (Da kann man sich dann auf 43289529 Artikel gefasst machen und den Druck von Bayern) kippen würde.
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SGE_Werner schrieb:

Xaver08 schrieb:

Wir wissen, dass ein Großteil der Menschen, die auf der Intensiv mit COVID landen, diese nicht mehr lebend verlassen. (50-60%?)


Um Gottes Willen, zum Glück ist die Quote nicht so hoch

27,78 Prozent der Intensivpatienten sind gestorben.


Fast ein Drittel, was auch schon ne miese Quote ist.
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Vael schrieb:

Fast ein Drittel, was auch schon ne miese Quote ist.                                              


Ich würde zwar bei 27,78 % eher von "einem guten Viertel" sprechen, um mal bei der Statistik-Pressemitteilungs-Rhetorik zu bleiben, aber ja, natürlich sind das noch viele. Aber 50-60 % Quote wären dann doch 30.000 - 40.000 Todesopfer mehr.

Wie hoch die Sterbequote bei den "Invasiv Beatmeten" unter den Intensivpatienten liegt, weiß ich leider nicht, der dürfte natürlich etwas höher sein (vllt. 35 % oder so), weil das die schlimmsten der schlimmen Fälle sind.
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Bis die Infektionen nach geimpft und ungeimpft verlässlich ausgewertet und gesammelt werden, ist wahrscheinlich 2023.

Die Inzidenz nach Alter zu nehmen wäre keine dumme Idee. Würde aber dann auf Kreisebene gar keinen Sinn mehr machen, weil die Zahlen zu klein werden. In manchen Kreisen bedeutet eine Infektion einer Person Ü60 schon eine Inzidenz von 5 für die Altersgruppe.
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Adlerdenis schrieb:


Klar, aber man kann ja auch nicht die sinkende Wertigkeit der Inzidenzen ignorieren, nur weil irgendjemand irgendwas Dummes sagt. Insofern ist das zwar richtig, aber nicht wirklich ein Argument.


An der Wertigkeit der Inzidenz hat sich eigentlich nichts geändert, es ist nachwievor das früheste Warnsignal, das wir haben.

Wenn man bei der zynischen Betrachtungsweise bleibt, dass die Vermeidung von vollen Intensiv das Kriterium sein soll, das den Grenzwert der Inzidenz festlegt, muss man jetzt den Grenzwert anpassen und/oder auf Gruppen beziehen. Denn letztendlich gibt es weniger Infektionen bei Geinpften bzw. es werden weniger Infektionen bei Geimpften gefunden, wenn wir die Infektionszahlen nachwievor auf die gesamte Bevölkerung beziehen reduzieren wir die Inzidenz automatisch etwas.


Kleines Gedankenspiel:
Wir wissen, dass ein Großteil der Menschen, die auf der Intensiv mit COVID landen, diese nicht mehr lebend verlassen. (50-60%?)

Was wäre, wenn unsere Intensivkapazität höher gewesen wäre, Faktor 2 oder Faktor 10? Was wäre dann das entscheidende Kriterium gewesen?

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Xaver08 schrieb:

Wir wissen, dass ein Großteil der Menschen, die auf der Intensiv mit COVID landen, diese nicht mehr lebend verlassen. (50-60%?)


Um Gottes Willen, zum Glück ist die Quote nicht so hoch

27,78 Prozent der Intensivpatienten sind gestorben.
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Aufgrund der Korrekturen einiger Daten der Vortage ist das Plus der Vorwoche etwas noch geschrumpft (23 %), der heutige Tag reiht sich ins starke Plus der letzten Tage ein, das Wochenplus steigt auf 27 % an.

Zudem hatten wir heute das erste Mal seit Mitte Mai wieder einen kleinen Anstieg bei den Intensivpatientenzahlen, was aber bei so niedrigen Zahlen an nem Montag durchaus auch mal passieren kann. Solange es die nächsten Tage sinkt, ist das erstmal nur ein Ausreißer.

Bei den Impfungen muss man sagen, dass die Zweitimpfungen derzeit höher sind als prognostiziert (ca. 400.000 - 500.000 mehr letzte Woche), was m.E. an den niedrigeren Intervallen zwischen Erst- und Zweitimpfung liegt, ich kenne einige, die mittlerweile nur noch 4 Wochen beI Biontech usw. hatten, das wirkt sich vllt. schon etwas aus. Die Erstimpfungen sinken, wie anno-nym schon geschrieben hat, leider auf 1,5 Mio / Woche ab.

Seit heute sind 2/3 der erwachsenen Bevölkerung erstgeimpft.



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Andy schrieb:

brodo schrieb:

Der mit der WM 2006 aufkommende "Fußball-Patriotismus" ist einer der Wegbereiter für die gesellschaftliche Entwicklung gewesen, die  sich wenig später in Pegida und AfD manifestiert hat.


Auch vor der WM 2006 brannten Flüchtlingsunterkünfte, zogen REP in diverse Parlamente ein, war die NPD in der ach so toleranten Multikulti-Stadt im Römer vertreten - trotz damals noch 5%-Hürde. Wurden Andersfarbige und -denkende auf den Straßen attackiert (nicht nur in Ostdeutschland). Hier also wieder den Fußball rauszukramen, der für einen vermeintlich salonfähigen Nationalismus verantwortlich ist, ist albern. Ich kann es auch nicht mehr hören.

Ich hab ja auch nicht behauptet, dass der Fußball der alleinige Faktor dieser Entwicklung ist. Viel entscheidender waren sicher Dinge, wie die aufkommenden so genannten "sozialen Netzwerke" in denen sich die Bubble-Wahrheiten etabliert haben. Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salongfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen. Wie gesagt: Für mich ist die  schwarz rot goldene Fahne inzwischen "verbrannt". Ich würde sie nie wieder Aufhängen, auch wenn sie nur als "Fanartikel" gemeint war. Weil sie von den AfD-Nazis  vereinnahmt wurde.  
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brodo schrieb:

Bei einigen, nicht bei allen, die 2006 ihr Fähnchen am Auto und auf der "Fan-Meile" hatten, hat dieser plötzlich salonfähige Patriotismus aber Einfluss gehabt, an der Kreuzung dann halt rechts abzubiegen


Ich bezweifle stark, dass das irgendeine Auswirkung darauf hatte.
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SGE_Werner schrieb:

cm47 schrieb:

Jetzt ist doch schon längst angeblich genug Impfstoff da, da muß man doch keine Kontingentierung mehr beibehalten...oder verstehe ich da was nicht...?                                              


Sonntag-Impfungen würden ja nur Sinn machen, wenn wir in der bestehenden Zeit von Montag-Freitag nicht genug vom verfügbaren Impfstoff an den Mann oder die Frau bringen, weil die personellen Kapazitäten bei den Ärzten etc. nicht langen. Das war aber m.E. nie der Fall. Und wir haben ja jetzt gar nicht mehr genug Abnehmer, die Nachfrage wird immer geringer und lässt sich bereits an den Werktagen befriedigen.

Ja, jetzt....aber wenn ich das vor ein paar Monaten richtig verstanden habe, sollte alle ärztlichen Fachrichtungen einschl. Betriebsärzte eingebunden werden, räumliche und personelle Ausstattung natürlich vorausgesetzt....bei den Fachärzten, bei denen ich Patient bin, hat keiner auch nur eine Impfung vorgenommen....Hausarzt habe ich keinen, da kann ich keine Beurteilung vornehmen..
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cm47 schrieb:

Ja, jetzt....aber wenn ich das vor ein paar Monaten richtig verstanden habe, sollte alle ärztlichen Fachrichtungen einschl. Betriebsärzte eingebunden werden, räumliche und personelle Ausstattung natürlich vorausgesetzt.


Du meinst die Zeit, als dann die Ärzte angefangen haben (Ostern) bzw. davor? Naja, damals hatten wir 2 Mio Impfdosen pro Woche und die haben wir auch verimpft bekommen in den Impfzentren (auch sonntags). Das ist aber was anderes, da ging es ja darum, ob man nicht einen Teil die Ärzte machen lässt, um die Impfzentren etwas zu entlasten bzw. näher am Patienten zu sein (vor allem, weil damals Ältere Ü70 dran waren). Da wäre es aber egal gewesen ob Sonntag oder Freitag m.E. , das war ja eher ne grundsätzliche Frage.
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SGE_Werner schrieb:

cm47 schrieb:

Die Impfzentren haben auch durchgängig geöffnet, warum also nicht die Praxen...?.


Weil dadurch nicht eine einzige Impfdosis mehr an den Mann oder an die Frau gekommen wäre.
Bis vor kurzem wurde alles verimpft, was da war, dafür halt in den Praxen von Montag bis Freitag. Wo ist der Unterschied, ob ich an 5 Tagen je 20 spritze, wenn ich 100 pro Woche kriege oder wenn ich an jedem Tag 14 oder 15 spritze, weil ich Samstag und Sonntag auch noch impfe.

Es hätte nichts geändert, außer vllt. für Arbeitnehmer etwas mehr Work-Vaccine-Balance.

Jetzt ist doch schon längst angeblich genug Impfstoff da, da muß man doch keine Kontingentierung mehr beibehalten...oder verstehe ich da was nicht...?
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cm47 schrieb:

Jetzt ist doch schon längst angeblich genug Impfstoff da, da muß man doch keine Kontingentierung mehr beibehalten...oder verstehe ich da was nicht...?                                              


Sonntag-Impfungen würden ja nur Sinn machen, wenn wir in der bestehenden Zeit von Montag-Freitag nicht genug vom verfügbaren Impfstoff an den Mann oder die Frau bringen, weil die personellen Kapazitäten bei den Ärzten etc. nicht langen. Das war aber m.E. nie der Fall. Und wir haben ja jetzt gar nicht mehr genug Abnehmer, die Nachfrage wird immer geringer und lässt sich bereits an den Werktagen befriedigen.
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Luzbert schrieb:

Das ist doch genau der Punkt. An einem Sonntag ist die Zahl so gering, weil die Arztpraxen geschlossen haben  

Das habe ich auch nie wirklich verstanden..bei einer Pandemie handelt es sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der alle mitwirken sollten, die die Befähigung zum Bekämpfen dieser Pandemie mitbringen und das ist in erster Linie die Ärzteschaft.und je mehr sich daran beteiligen, umso größer und vor allem schneller ist die Chance des Erfolges.
Ich hab darüber bei meinem letzten Besuch bei meinem HNO Arzt gesprochen und der sagte mir lapidar: "Des is mer zuviel Arbeit, der ganze Schreibkram..des mach ich schon unner de Woch net und Sonntags erst recht net"
Die Herren Fachärzte sind sich wohl zu honorig und zu fein, auch mal eigene Freizeit für die Gesundheit anderer zu opfern, wenn es erforderlich ist.
Die Impfzentren haben auch durchgängig geöffnet, warum also nicht die Praxen...?...ist ja nicht für immer, sondern nur solange, bis der ganze Mist bewältigt ist....da bin ich wieder bei Gemeinsinn, das man selbst dafür auch mal Opfer bringen muß und sei es nur Freizeit....
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cm47 schrieb:

Die Impfzentren haben auch durchgängig geöffnet, warum also nicht die Praxen...?.


Weil dadurch nicht eine einzige Impfdosis mehr an den Mann oder an die Frau gekommen wäre.
Bis vor kurzem wurde alles verimpft, was da war, dafür halt in den Praxen von Montag bis Freitag. Wo ist der Unterschied, ob ich an 5 Tagen je 20 spritze, wenn ich 100 pro Woche kriege oder wenn ich an jedem Tag 14 oder 15 spritze, weil ich Samstag und Sonntag auch noch impfe.

Es hätte nichts geändert, außer vllt. für Arbeitnehmer etwas mehr Work-Vaccine-Balance.
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SGE_Werner schrieb:
Ich frage mich halt, wie man diese ganze Scheisse irgendwann in kontrollierte Bahnen kriegen will in den kommenden Jahren.
Du vergisst die Impfungen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Schutz gegen schwere Verläufe durch neue Varianten signifikant einbrechen wird. Und wenn doch, gibt es dank mRNA sehr schnell Booster-Impfungen dagegen.

SGE_Werner schrieb:
Deswegen "befürchte" ich, dass am Ende die Länder wie GB die Sieger sind, weil sie einfach es haben durchrauschen lassen.
Das halte ich für abwegig.
Ich hatte das Video von Lancet-Chefredakteur Richard Horton ja hier schonmal verlinkt, aber falls man keine lust zum Ansehen hat, hier nochmal der entscheidende Wortlaut zum englischen "Experiment":

The word experiment starts off fromm assuming a position of uncertainty; you do something to make a discovery or test a hypothesis, but thats's not we are doing here - we know exactly what's going to happend by taking the course the Government is committing to. We know there,ll be an increase in infections, we know that there will be an epidemic of long covid and wie know that we're creating risks for new variants. That is not in doubt.

So what we have is a Government pursuing an ideologically driven commitment to force the population to accept a level of mortality and disability in order to release us from the situation we're in currently. This has got nothing to do with data, nothing to do with experiments, this is ideology from the libertarian right.


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LDKler_neu schrieb:

Das halte ich für abwegig.



Ich nicht. Auch das von Dir genannte Zitat widerspricht meiner These nicht. Ich hab ja nicht gesagt, dass GB unter vernünftigen Gesichtspunkten der Sieger sein wird. Nur haben die dann das Gröbste hinter sich und die abertausenden LongCovid-Opfer sind nichts gegen die Millionen, die glücklich sind, dass der ganze Kram vorbei ist. Wahrscheinlich werden Johnsons Umfragewerte danach durch die Decke gehen. Was juckt es viele Briten, wie es irgendeinem 9-Jährigen mit LongCovid 10 km entfernt geht. Die Gesellschaft dort ist schon in einem Zustand, dass es dort vielen egal sein wird.