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singender_adler

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Bei Aussenkameras kommt's drauf an, wie die Installationsmöglichkeiten sind, denn genial (auch als Alarmanlage) ist eine IP-Cam: Email bei Bewegung via Bewegungssensor - diverse Bilder automatisch angehängt, abends SMS-Funktion des Mail-Accounts aktivieren und bei Nachricht: Anschauen des Livebilds (nachts Infrarotausleuchtung) via Handy/Laptop/PC.
Die IP-Cams gibt's mit unterschiedlichen Anschlüssen (WLAN oder Kabel) und Auflösungsmöglichkeiten (bis HD-Qualität) und nach oben offener Preisskala.

Einstiegsmodelle (95 Euro, obwohl die Situation natürlich teure Modelle rechtfertigt!) mit gutem Preis-Leistungsverhältnis gibt's zB von Foscam - inkl. entsprechender Apps für's Handy (zB http://appshopper.com/utilities/foscam-surveillance).

Für einen Fensterplatz:
http://multikontrade.de/WLAN-UEberwachungskamera-Fernsteuerbar-mit-Audio

Wetterfest:
http://multikontrade.de/Wetterfest

Sofern man einen guten Platz findet (Entfernung nicht zu weit, kein Gegenlicht, keine sich im Wind bewegenden Büsche/Bäume im Hintergrund findet) ist die Bildqualität für den Preis OK (nachts Empfindlichkeitseinstellungen des Sensors, Helligekeit, Kontrast, etc. erstmal testen),
http://www.youtube.com/watch?v=3_MX-R88vQs

Sie kommen aber nicht an High-End Produkte heran, mit denen eine Identifizierung sicherer möglich ist.

Übersicht z.B.
http://www.v-security.de/videoueberwachung/index.html

Viel Erfolg! (und die Kameraaktion natürlich mit den Nachbarn absprechen).
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-n
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Ein weiterer grosser Erfolg der Demonstranten. Die neue Staatsspitze soll allerdings immer noch der Geheimdienstchef Suleimann bilden...


17:49 Uhr Die Streitkräfteführung teilt mit, sie habe "zum Schutz des Landes" interveniert und den Demonstranten auf dem Tahrir-Platz versichert, Mubarak werde ihre Forderungen erfüllen.
...
17:07 Uhr Nach Informationen des US-Senders NBC soll nach einem Rücktritt Mubaraks Vizepräsident Omar Suleiman an die Staatsspitze rücken.

http://www.sueddeutsche.de/politik/aegypten-vor-machtwechsel-mubarak-ruecktritt-fuer-den-abend-erwartet-1.1058401
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In den heutigen Vernehmungen berichteten Polizeibeamte von der Führungsebene der Wettmafia. Diese unterhalte Konten in Malaysia, Singapur, Russland, Österreich, Kroatien und der Türkei.
Die internationalen Netzwerkstrukturen der Wettmafia hätten "gigantische" Ausmasse.
Die Kripo ermittele noch immer gegen 340 Personen, es sei bislang zu 60 Durchsuchungen und 19 Festnahmen gekommen. 302 Spiele stünden unter Manipulationsverdacht, betroffene Ligen seien Deutschland, Belgien, Slowenien, Bosnien, Österreich, Kroatien, Türkei, Schweiz und Kanada.
Mittlerweile stehen im März gegen die geständigen Nürettin G. und Tuna A. die ersten Urteile an. Demgegenüber wird bei den schweigenden Stevan R. und Kristian S. die Beweisaufnahme mit der Offenlegung von Telefonmitschnitten fortgesetzt.


Erste Wettskandal-Urteile im März

….Das Verfahren gegen die Hauptangeklagten Nürettin G. und Tuna A. soll abgetrennt und zu einem schnellen Ende gebracht werden. Beide sind geständig.

Die ebenfalls angeklagten Stevan R. und Kristian S. müssen sich dagegen auf einen längeren Prozess einstellen. Sie haben bislang keine Geständnisse abgelegt. Die Beweisaufnahme soll mit den Telefonmitschnitten fortgesetzt werden.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/2/10/0b25cc0e55f87c8ee41d644e6b5dad7a1c1xml


...Gleichzeitig wurde bekannt, dass Wettbetrüger Ante Sapina noch immer Wettgewinne auf der Isle of Man deponiert hat.

Nach Erkenntnissen der Bochumer Ermittlungskommission «Flankengott» hat die mutmaßliche Führungsebene der Wettbetrüger unter anderem Konten in Malaysia, Singapur, Russland, Österreich, Kroatien und der Türkei geführt. Hauptkommissar Thomas Lücke sprach im Zeugenstand von internationalen «Netzwerkstrukturen». Das Ausmaß sei «gigantisch». Die Bochumer Kriminalpolizei ermittelt nach eigenen Angaben noch immer gegen über 340 Personen. Bislang gab es 19 Festnahmen und rund 60 Durchsuchungen in Deutschland und im Ausland.

Laut Lücke stehen insgesamt 302 Partien unter Manipulationsverdacht. Betroffen seien Ligen in Deutschland, Belgien, Slowenien, Bosnien, Österreich, Kroatien, in der Türkei, der Schweiz und in Kanada.

http://www.zeit.de/news-022011/10/iptc-bdt-20110210-427-28645720xml
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Das Ermittlungsverfahren gegen Thomas Reichenberger steht kurz vor dem Abschluss. Sein Name war anfangs bei der Telefonüberwachung von Verdächtigen genannt worden. Reichenberger hatte einigemale auf Fussballspiele gewettet, ein Anfangsverdacht hat sich nach Einschätzung der Kripo jedoch nicht bestätigt.
Zudem wurde er auch durch die Wettpaten entlastet.


Wettskandal: Kriminalpolizist entlastet VfL-Idol Reichenberger

Erstmals ist der ehemalige VfL-Profi Thomas Reichenberger im Wettskandal-Prozess von offizieller Seite entlastet worden. Das Ermittlungsverfahren gegen ihn ist aber noch nicht eingestellt.

Sein Name gehörte anfangs zu den Spielern, die bei der Telefonüberwachung der Verdächtigen genannt wurden“, sagte Kriminal-Hauptkommissar Lücke, der am Donnerstag am 17. Verhandlungstag des Wettskandal-Prozesses ausführlich zum Hergang der gesamten Ermittlungen aussagte. Er nannte Reichenberger als ein Beispiel für die, gegen die aufgrund der Erwähnung bei Telefonaten der Haupt-Tatverdächtigen ein Anfangsverdacht bestanden habe, der sich jedoch nach seiner Einschätzung nicht bestätigt habe. Ähnlich sei es dem Ahlener Torwart Sascha Kirschstein ergangen.

„Wir haben dann festgestellt, dass Thomas Reichenberger nichts damit zu tun hat und deshalb nicht mehr weiter ermittelt“, sagte Lücke, der als Vernehmungsleiter der Sonderkommission „Flankengott“ die Ermittlungsergebnisse zusammengeführt hat

In das Visier der Ermittler war Reichenberger offenbar geraten, weil er gelegentlich auf Fußballspiele gewettet hat. Der derzeit in Bochum angeklagte Nürettin G., der im Rahmen seines umfassenden Geständnisses die drei ehemaligen VfL-Spieler Thomas Cichon, Marcel Schuon und Bilal Aziz belastet hatte, hatte in Vernehmungen und öffentlichen Erklärungen betont, dass Reichenberger nicht in die die Manipulationen verstrickt sei.

http://www.noz.de/sport/vfl-osnabrueck/news/51321472/wettskandal-kriminalpolizist-entlastet-vfl-idol-reichenberger
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Sieht heftig aus, aber er wollte wohl erst danach noch weiterspielen.

http://s3.imgimg.de/uploads/schwegler10ddf6433png.png

http://s3.imgimg.de/uploads/schwegler24e78970cpng.png
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Nach dem 4:4 von Newcastle vs. Arsenal am letzten Samstag will Arsenal das französische Staatsfernsehen verklagen. France 2 hatte berichtet, dass Spiel sei wegen auffälligen Bewegungen auf dem Wettmarkt ins Blickfeld der Polizei gelangt und sich dabei auf deutsche Behörden berufen (http://www.metro.co.uk/sport/football/854812-interpol-denies-investigation-into-newcastle-v-arsenal-betting-patterns).
Interpol wiess den Bericht über laufende Ermittlungen heute als falsch zurück.

Die Begegnung hatte durch zahlreiche umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters für Wirbel gesorgt:

...Newcastle verkürzte aber erst in der 69. Minute nach einem umstrittenen Elfmeter, die Tätlichkeit von Ballgrabscher Nolan an Keeper Szcesny blieb ungesühnt. Dafür ließ Referee Dowd einen regulären Treffer von Best wegen Abseits nicht zählen, in der 75. Minute aber fand sein Tor Anerkennung - 2:4. Kurz darauf kam schon wieder Dowd ins Spiel: Der Elfmeterpfiff in der 83. Minute darf getrost als Witz bezeichnet werden, Barton war's egal: 3:4, noch sieben Minuten.
http://www.kicker.de/news/fussball/intligen/startseite/548204/artikel_Nach-dem-Wahnsinns-Samstag_Torres-gegen-Liverpool.html


See you in court: Arsenal to sue French TV station after match-fixing slurs follow 4-4 draw with Newcastle
http://www.dailymail.co.uk/sport/football/article-1354501/Arsenal-sue-French-TV-station-match-fixing-slurs-follow-4-4-draw-Newcastle.html#ixzz1DUtB474q


...Never before in the division’s 19-year history had a team retrieved a four-goal deficit, but the Magpies managed it in the space of 19 thrilling minutes that culminated in Cheik Tiote’s spectacular late equaliser. The weekend was also memorable for Manchester United’s first league defeat in 308 days, with Wolverhampton Wanderers’ 2-1 win denying the Red Devils the chance to make it 30 matches unbeaten and set a new club record in the Premier League.
http://www.fifa.com/worldfootball/statisticsandrecords/news/newsid=1379259.html
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Einfach nur krass: nachdem die Hypo Real Estate 2009 als unabdingbar für das Aufrechterhalten des Bankensystems eingestuft wurde und eine unüberschaubare und verschachtelte Milliardenhilfe (allein für die "Bad Bank" 173 Milliarden Euro) seitens des Steuerzahlers, vertreten durch die Regierung, gezahlt wurde, heisst es heute, dass die Hypo Real am besten abzuwickeln sei.


"Die HRE und die WestLB erbrächten "keine volkswirtschaftlich unentbehrliche Leistung"...

...Die vom Staat aufgefangene Immobilienbank Hypo Real Estate soll nach Ansicht eines Expertengremiums abgewickelt werden.

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/gutachten-zur-hypo-real-estate-experten-senken-den-daumen-ueber-hre;2750736


Eine volkswirtschaftlich entbehrliche Leistung ist also die Definition von Systemrelevanz?
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Wie von den Insidern u.a. im MDR angekündigt gehen die Manipulationen munter weiter. Innerhalb der letzten 5 Monate hat allein das ungenaue Sportradar-System (keins der aktuell in Bochum angeklagten 200+ Spiele war vom System als auffällig eingestuft worden) ca. 100 neue manipilierte Partien aufgedeckt.

Wie heute zudem im Bochum bekannt wurde ist der deutsche Markt für Sportwetten im Vergleich zu Asien (450 Milliarden Dollar/Jahr) praktisch zu vernachlässigen (4 Milliarden Euro).


Bis zu 100 Spiele in letzten Monaten manipuliert

…In 24 Ländern sollen schon Spiele verschoben worden sein, allein in den vergangenen fünf Monaten wurden bis zu 100 Partien als manipuliert gemeldet. Diese Zahlen nannte Carsten Koerl, Geschäftsführer der Wettüberwachungsfirma Sportradar, die unter anderem für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und die Europäische Fußball-Union (UEFA) ein Frühwarnsystem entwickelt hat.

"Manipulationen nehmen zu", sagte Koerl, der am Mittwoch als Sachverständiger und Zeuge im Prozess um den Fußball-Wettskandal vor dem Bochumer Landgericht aussagte. "Die Entwicklung ist ganz klar. In den letzten fünf Monaten gab es 70 bis 100 Spiele in Europa, von denen wir ausgehen, dass sie manipuliert waren", sagte der 46-Jährige weiter, "zu über 90 Prozent konnte ich voraussagen, wie das Spiel ausgeht."

Dennoch waren Sportradar die Partien nicht aufgefallen, die durch die Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft 2009 unter Manipulationsverdacht gerieten. Im Zuge dieser Ermittlungen sind mittlerweile allein in Deutschland 69 Spiele verdächtig.

Die Zahl der als manipuliert gemeldeten Partien bewege sich aber "im Promillebereich", sagte Koerl, im Jahr würden 33.000 Spiele beobachtet.
...
Auf dem deutschen Wettmarkt würden allein vier Milliarden Euro umgesetzt, der staatliche Anbieter Oddset erreiche bei sinkendem Volumen nur noch einen fünf- bis zehnprozentigen Anteil. Die rund 4000 Wettshops hätten dagegen 80 Prozent Marktanteil.
...
Für Zocker, die mit Sportwetten ihren Lebensunterhalt verdienten, seien besonders asiatische Buchmacher interessant, weil sie zum einen hohe Einsätze zuließen und zum anderen selbst nur eine Gewinnspanne von einem bis 1,5 Prozent haben. Staatliche Anbieter und Monopolisten behielten dagegen bis zu 50 Prozent als Gewinn ein.

http://www.zeit.de/sport-newsticker/2011/2/9/093a4fb3821a7b9ab94a957ac3bf01be1d1xml
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St. Pauli geht in die Offensive: die Namen der in Bochum vernommenen aktuellen Spieler wurden auf einer PK durch den Verein selbstständig offengelegt - es handele sich um reine Zeugenaussagen.

Die Möglichkeit, dass Schnitzler bzw. der Wettpate Unschuldige hineinziehen wollen besteht immer. Allerdings hat die Berufung St. Paulis auf "reine Zeugenaussagen" in Sachen Schuld oder Unschuld nicht viel zu bedeuten - Sapina und Marijo C. wurden kürzlich auch erstmal als Zeugen vernommen.


Das Zeugenschutzprogramm beim FC St. Pauli

Der FC St. Pauli stellt sich im Wettskandal vor seine Spieler Bruns, Gunesch und Rothenbach.

..."Herzlich willkommen, meine Damen und Herren. Der FC St. Pauli versinkt nicht im Wettsumpf. Spieler des aktuellen Kaders sind nicht in Wett- oder Spielmanipulationen in irgendeiner Form verstrickt." Mit einer wie in Stein gemeißelten Feststellung, die Gernot Stenger gestern gleich zur Begrüßung im gut gefüllten Pressekonferenzraum wählte, widersprach St. Paulis Vizepräsident ganz bewusst einigen Mediendarstellungen der vergangenen Tage.

Etwa 16 000 Seiten umfassen die Akten der ermittelnden Staatsanwaltschaft Bochum, wie Stenger berichtete. Rund 300 Namen seien im Zusammenhang mit Manipulationen gefallen, sagte Stanislawski.

http://www.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article1781509/Das-Zeugenschutzprogramm-beim-FC-St-Pauli.html


...Den Anfang machte dort aber Vizepräsident Gernot Stenger: "Von uns sind die drei Spieler Florian Bruns, Ralph Gunesch und Carsten Rothenbach von der Staatsanwaltschaft Bochum im laufenden Ermittlungsverfahren zum Wettbetrug als Zeugen - und zwar lediglich als Zeugen - geladen und gehört worden."

"Es reicht! In diesem Fall wird irgendwelchen kriminellen Wettpaten Gehör geschenkt", sagte Stanislawski. "Wir aber dulden das nicht und werden diesen Weg als Mannschaft zusammen gehen".

http://www.welt.de/print/die_welt/sport/article12485971/Wettskandal-St-Pauli-geht-in-die-Offensive.html
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aho76 schrieb:
Vielen Dank @ singender_adler !

Ich lese schon lange hier mit undwollte mich endlich mal für Deine Arbeit bedanken, die ganzen Informationen für uns zusammenzutragen und aufzubereiten.

Zu allem was so geschrieben steht, hoffe ich inständig, dass dieser Thread niemals ins UE verschoben werden muss...bitte.

Gruß
Axel


Danke


Also die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Thread im UE landet ist sehr gering

Zum einen ist allein bei Teber der mehrmalige Kontakt zur Wettmafia bekannt. Wohlgemerkt keine Manipulationen, sondern nur mehrere Treffen mit Lim (laut Spiegel Kontaktmann der chinesischen Triaden),
ein gemeinsamer Casino-Besuch, ein abgehörtes Telefonat eines Teamkollegen über eine Wette, im Handy des Paten gespeicherte Handynummer Tebers (unter .1), das Anwerben von anderen Spielern und Manipulationen werden heftig bestritten, http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=59673704&aref=image037/2008/08/30/ROSP200803601160122.PDF&thumb=false
Ansonsten gibt's keine bekannten Verbindungen - und Teber ist ja nun auch schon einige Zeit weg, kann die Leute auch nur so aufgrund widriger Umstände gekannt haben. Eigentlich sollte sein Vertrag bei der SGE allerdings bis 30. Juni 2011 laufen, er war erklärter Wunschspieler von Skibbe (http://www.eintracht.de/aktuell/27464/). Klar ist, dass Kaiserslautern - eine seiner Stationen, bevor er Kapitän der TSG wurde - durch die Wettmafia korrumpiert wurde (Lim setzte 2,8 Millionen Euro auf eine Niederlage gegen Hannover) und die beteiligten Spieler bis heute unbekannt sind. Sportrechtliche Konsequenzen seitens des DFB oder strafrechtliche Verfolgungen gab's nicht, d.h. theoretisch könnte jeder der damaligen Kaiserslautern-Spieler an Manipulationen beteiligt gewesen sein. Zu manipulierenden Spielern heisst es: wer einmal verschiebt, der ist immer wieder dabei.

Die ermittlungsseitig in der Presse genannten Vereine, also z.B. Kaiserslautern, St. Pauli, 1860 München, Mönchengladbach, Cottbus, Siegen, Burghausen, lassen sich wohl leider noch erweitern:

Nach den Aussagen im Bundestags-Sportausschuss zum Wettskandal zu Beginn des Bekanntwerdens des Skandals - (http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2009/27958980_kw49_sport/index.html , http://webtv.bundestag.de/iptv/player/macros/_v_f_514_de/bttv/od_player.html?singleton=true&content=414984) steht der Sport in Sachen Korruption auf gleicher Höhe wie grosse Bau-, Energieprojekte und internationaler Waffenhandel (Prof. Eigen, Transparency International).
Laut Sylvia Schenk ist im Sport davon gerade mal die "Spitze des Eisbergs" bekannt - "Dunkelziffer 90%",


"...man muss davon ausgehen, dass es sehr viel mehr ist… es sind nicht einzelne schwarze Schafe, es ist ein Phänomen…".


Laut Feldner (DFB/UEFA/FIFA-Wettmarkt-Kontrolle) haben 90% der Manipulationen ihren Ursprung im nicht kontrollierbaren asiatischen Wettmarkt (keine Einsatzlimits, sehr hohe Auszahlungen, Einzahlungen über Agenten, keine Daten der Endkunden vorhanden).

Der DFB selbst, Zwanziger und (DFB-Vize R. Koch)  sprechen von einer organisierten Wettmafia. Bei Minute 11:54 heisst es:


"…die Hintermänner, die Haupttäter sind vielfach auch gar nicht in Deutschland… Schliesslich darf ich darauf hinweisen, dass wir es hier aus unserer Sicht mit internationaler Kriminalität, mit mafiösen Strukturen, mit organisierter Kriminalität zu tun haben."


Wettmafia: Dieser Gegner ist zu stark

…„Ein Sportverband ist absolut überfordert, organisierte Kriminalität mit internationalem Charakter aufzuklären“, sagte Theo Zwanziger…

http://www.tagesspiegel.de/sport/fussball/wettmafia-dieser-gegner-ist-zu-stark/1637628.html


Nicht nur der Sport ist überfordert, sondern auch die Ermittlungsbehörden haben bis zur Aufnahme des Verfahrens durch Bochum/NRW wenig angeklagt. Die Mafia wird ja auch gerne mit einer Hydra verglichen. Schlägt man einen Kopf ab, so wächst sofort ein anderer nach. Aufgrund der Verbindungen der Wettmafia zu anderen Geschäftsfeldern (von offensichtlich wie z.B. Drogenhandel, Prostitution/Menschenhandel zu z.B. Gastronomie, Immobiliengeschäfte als Geldwäsche oder, lukrativen Aufträgen der öffentlichen Hand) könnten dabei grössere Teile der organisierten Kriminalität betroffen sein, mit deren Geld sich manche Gegenden bereits arrangiert haben könnten. Zum bisherigen Verlauf der Wettmafia-Bekämpfung und den Schlüssen, die man daraus für die aktuellen Bochumer Verfahren ziehen kann:


Berlin/Hoyzer (2004):

...den Hoyzer-Skandal habe ja ich ausgelöst. Wir waren damals Marketingpartner der deutschen Fussballliga. Bei einem Meeting habe ich den damaligen Ligachef Wilfried Straub gefragt: «Ist es Ihnen eigentlich egal, dass in Deutschland Spiele verschoben werden?»
...
Wieso waren Sie davon überzeugt?

Weil ich die Manipulationen gesehen habe. Wir bekamen regelmässig hohe Einsätze auf einzelne Spiele und sahen, dass diese Spiele immer wieder durch Schiedsrichterfehler oder extreme, Slapstick-artige Szenen entschieden wurden. Und immer zu unseren Ungunsten! Da beginnt man darüber nachzudenken, ob das wirklich alles nur Zufall sein kann.

Daraus entstand der Hoyzer-Skandal - der Schiedsrichter wurde bestraft, sass im Gefängnis, alles gut.
Robert Hoyzer war doch nichts anderes als ein Bauernopfer.

Wie meinen Sie das?

Er war ein Handlanger. Dass hingegen Fussballer und Wetter zusammengehören und gemeinsame Sache machen, war eindeutig. Ihre gemeinsame Herkunft sah ich in unserer Kundenkartei. Die deutsche Fussballliga interessierte das nicht - sie nagelte Hoyzer plakativ an die Wand und behauptete, damit sei das Problem gelöst. Ich wusste, dass das nicht stimmt.

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/weitere/Nicht-jedes-Eigentor-ist-ein-gewolltes-Eigentor/story/27578254


Hessen/Lim (2005/06):

FCK-Hannover Spiel (2,8 Millionen Einsatz), KSC-Siegen (4 Millionen Einsatz) nicht verhandelt, nur marginale Spiele angeklagt, Lim schweigt eisern, gibt schliesslich ein paar RL und Österreich-Spiele zu, wird auf Kaution freigelassen, flüchtet sofort.
http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=59673704&aref=image037/2008/08/30/ROSP200803601160122.PDF&thumb=false

Lim spielt heute noch eine entscheidende Rolle:


...Auch wenn die Staatsanwaltschaft Bochum die mutmaßlichen Verantwortlichen für den Wettbetrug aus dem Verkehr gezogen hat - unser Informant sagt uns, dass die Nachfolger schon bereit stehen.

O-Ton: Petr
"Lim ist noch aktiv, spielt sehr, sehr viel, also wettet sehr, sehr viel und hat immer noch Kontakt mit diversen Leuten aus Deutschland. Nach seiner Flucht aus Deutschland, also nach seinem Untertauchen aus Deutschland ist er immer noch aktiv und viel, viel stärker als 2007."

http://www.mdr.de/DL/7167681.PDF


Bayern/Lim (2006)

Nationalspieler unter Verdacht
Nach Informationen des ARD-Magazins "Plusminus" sind auch Spieler der Bundesliga und der DFB-Elf in den Skandal verwickelt

http://www.zeit.de/online/2006/12/wettskandal


...Das Verfahren wurde 2006 knapp zwei Monate vor Beginn der Fußball-WM in Deutschland eingestellt - auf politischen Druck, wie Insider des Verfahrens noch heute vermuten.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,665327,00.html


Da waren und sind immer wieder die gleichen Leute aktiv. Der Grund: Spielmanipulationen sind schwer nachweisbar. Absichtliches Schlechtspielen ist nicht strafbar, die Abgrenzung zum Formtief bzw. der blossen Unfähigkeit kaum zu ziehen. Selbst mit hunderten eindeutigen SMS-Absprachen im Hintergrund ringt sich der Staat nur zu mikrigen Strafen durch.

Selbst wenn man bei uns als Worst-Case-Szenario also einige beteiligte Spieler unterstellen wollte (wofür es nur leichte Verdachtsmomente gibt), so würde ihnen strafrechtlich ohne Geständnis und Beweise nicht viel passieren.
Die St. Pauli-Spieler, die bei Wettpaten waren (Schnitzler und Hollandbegleiter), sagen z.B., dass sie zwar Geld genommen, aber nicht absichtlich verloren hätten. Im Zweifel für den Angeklagten - aber wo reichen die Indizien, wo zweifelt man noch?

Dazu kommt, dass die 1. Bundesliga aus dem Prozess rausgehalten werden soll (Image, Zuschauer/Konsumenten, TV-und Sponsorengelder, Marketing).

Weiterhin wurde Limacher, die treibende Kraft hinter den UEFA-Ermittlungen und Kooperationspartner der Bochumer Polizei gefeuert (nach der Veröffentlichung der spanischen Mafia-Abhörprotokolle zum Bayernspiel). Momentan gibt es seitens der UEFA keine Wettskandal-Ermittlungsgruppe mehr (Aussage nach Presseberichten über den Manipulationsverdacht beim CL-Spiel Schalke-Tel Aviv):

...Seit Uefa-Disziplinarchef Peter Limacher im Herbst in einem undurchsichtigen Verfahren suspendiert wurde, fehlt es am Uefa-Sitz in Nyon an Experten für die Überwachung der Wettbewerbs-Integrität. "Limachers Team war dafür verantwortlich, im Moment gibt es keine spezifische Person", heißt es in der Pressestelle.
http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-manipulationsvorwuerfe-abwehrschnitzer-auf-schalke-1.1043771-2


Fazit: Die Manipulationen sind schwer nachweisbar, der 450 Milliarden Dollar schwere asiatische Wettmarkt mit kaputten eigenen Ligen und Millionen, die auf "saubere" Fussballspiele in Europa wetten wollen, in dem diverse Mafien (Presseberichte zu Balkan, Italien, Asien, Russland) schon seit Jahren ihre Hände haben (Spielschieber laut Declan Hill seit 20 Jahren international tätig), korrumpiert durch die schiere Geldmenge die meisten Institutionen.
Dazu offensichtliche viele wettsüchtige/bedrohte oder einfach geldgierige Fussballer (spielsüchtige Spieler laut Stanislawski (Video-Interview) in jedem Bundesliga Team vertreten, http://www.ndr.de/sport/fussball/wetten129.html).
Das ganze wird begleitet von fehlendem Problembewusstsein in vielen Vereinen, bei vielen Fans und auch bei staatlichen Ermittlungsbehörden (bzw. laut Insiderinformationen des Spiegels politischer Einflussnahme seitens der Bayern/CSU zumindest 2006. Vorteilsnahme, Manipulation durch Geld und Politik sind oft eng miteinander verwoben.

Diese Gemengelage macht also umfassende Aufklärungen und das Herstellen fairer, offener und damit spannender Spiele unwahrscheinlich. Ich würde zwar nicht soweit wie manche gehen, die sagen, dass der deutsche Meister nicht in den Stadien ausgespielt, sondern von der Wettmafia ausgehandelt wird, aber der europäische und deutsche Liga-Fussball ist ziemlich am A****.
Sehr wahrscheinlich wird man auch hier mit der bewährten Strategie Aussitzen, Bauernopfer herstellen, auf Gedächtnisverlust der Bevölkerung bauen, Erfolg haben. Politisch und wirtschaftlich ist Fairplay eh eine Illusion, wenn kein Akteur ein Interesse an der Durchsetzung hat. Korruption ist Alltag in Deutschland - und wir können uns glücklich schätzen, dass sie etwas dezenter und mit weniger Gewaltverbrechen als z.B. in Italien, Russland, dem Balkan oder China abläuft.

Das Austrocknen dieses Sumpfes ist unwahrscheinlich. Welche Konsequenz man persönlch daraus zieht ist etwas anderes...



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Solange die Schulden noch da sind ist interessant, was die Gläubiger mit ihnen an "Strukturreformen" durchsetzen. England war lange Zeit das Vorbild einer modernen Dienstleistungsgesellschaft. Nachdem der Finanzsektor nun Kasse gemacht hat, wird die öffentliche Infrastruktur weiter radikal abgebaut - aufgrund von Forderungen durch IWF und Weltbank, wie die Regierung beteuert...


Wo ist eigentlich das ganze Geld hin?

...Das von der Regierungskoalition geplante Sparprogramm wird große Teile der britischen Infrastruktur zerstören. Das Gesundheitssystem wird privatisiert, Krankenhäuser geschlossen. Keine neuen Schulen werden mehr gebaut. Öffentliche Bibliotheken werden geschlossen. Hunderttausende werden ihren Arbeitsplatz verlieren.

Das Sparpaket sei absolut notwendig, um das internationale Vertrauen in die staatlichen Finanzen Großbritanniens wiederherzustellen. Kürzungen seien nötig, weil dies unter anderem von der Weltbank und dem IWF so gefordert werde.

In Großbritannien existiert ein 120 Milliarden Pfund großes Steuerloch. Insbesondere Großunternehmen und reiche Individuen kommen oft ungeschoren davon.
...
Ein mittlerweile traditionelles Ziel der UK Uncut-Kampagne ist der Topshop-Konzern und sein Besitzer Philip Greene. Dieser verkaufte den Konzern an nahe Verwandtschaft in Monaco und sparte seit dem 285 Millionen Pfund Steuern pro Jahr ein. Topshop Filialen sind deshalb ein regelmäßiges Ziel von Flashmobs, Besetzungen und Blockaden.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34159/1.html  
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Nun sollen auch aktuelle St. Pauli-Spieler an den Spielverschiebungen mitgewirkt haben. Der Wettskandal umfasst damit offensichtlich und erwartungsgemäss auch die 1. Bundesliga. Währenddessen wurde die Eröffnung des Sapina-Prozesses (u.a. er und die Mitangeklagten sollen hunderte Fussballspiele manipuliert haben) vom 24.02. auf einen Zeitpunkt nach dem 20.03. verlegt.


Der Wettskandal im Fußball erreicht nun auch die 1. Bundesliga. Nach Recherchen von FAKT hat einer der Hauptverdächtigen auch Spieler der aktuellen Erstliga-Mannschaft des FC St. Pauli der Spielmanipulation bezichtigt. Demnach nannte Marijo C. bei seiner Vernehmung die Namen von insgesamt sechs ehemaligen und aktuellen St.-Pauli-Profis.

Darüber hinaus liegen FAKT Informationen vor, wonach mehr Spiele des FC St. Pauli unter Manipulationsverdacht stehen, als bislang bekannt. So sollen die Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft unter anderem Hinweise darauf vorliegen, dass die Partie in Kaiserslautern am 12. September 2008 (Endergebnis 4:1) verschoben wurde. Damit würden insgesamt sieben Partien des heutigen Erstligisten untersucht. Der Verein wollte sich auf Nachfrage von FAKT dazu nicht vor der Kamera äußern.

http://www.mdr.de/fakt/8201052.html


…Marijo C. behauptet, sechs Spieler des FC St. Pauli seien in die Schiebungen involviert gewesen. Er selbst habe sich an zwei der drei vermeintlich manipulierten Begegnungen beteiligt - in zwei Fällen mit Wetteinsätzen, in einem Fall mit Bestechungsgeld in Höhe von 50.000 Euro.
...
Insgesamt stehen nunmehr 69 deutsche Fußballspiele bei der Bochumer Staatsanwaltschaft unter Manipulationsverdacht.

http://www.abendblatt.de/sport/fussball/st-pauli/article1779925/Wettpate-Profis-von-St-Pauli-haben-manipuliert.html



...Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE hat die Wirtschaftsstrafkammer in Bochum den 24. Februar als Tag des Prozessbeginns gegen Ante Sapina verworfen.

"Aufgrund der Terminschwierigkeiten im Hinblick auf die Vielzahl der Beschuldigten und Verteidiger lassen sich mögliche Prozesstage im sogenannten Wettskandal für den angedachten Zeitraum nicht realisieren", bestätigte Volker Talarowski, Sprecher des Landgerichts Bochum.

Ein neuer Termin steht noch nicht fest. "Für den Fall der Prozesseröffnung wird der Auftakt wahrscheinlich nach dem 20. März stattfinden", sagte Talarowski.

Dass das Verfahren eröffnet wird, gilt als sicher. Der Beginn des Prozesses hängt jedoch auch davon ab, ob die Anwälte der Anklagten Einspruch gegen die 287-seitige Anklageschrift einlegen werden.

Der Kroate und dessen Mitstreiter sollen Hunderte Fußballspiele manipuliert haben, darunter auch Partien der zweiten Bundesliga.

Mit einer Haftstrafe von mehreren Jahren müssen auch Nürettin G. und Tuna A. rechnen. Der Prozess gegen die beiden vor dem Landgericht Bochum könnte noch in diesem Februar mit einem Urteil enden. Das Verfahren gegen Stevan R. und Kristian S. zieht sich hingegen noch hin.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,744034,00.html
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KroateAusFfm schrieb:
singender_adler schrieb:

Anlässlich des Burka-Streits sollte die Politik die Gelegenheit nutzen, die komplette Neutralität des Staats in religiösen Angelegenheiten herzustellen, also einen vollständig säkulären Staat durchzusetzen.

Religion soll reine Privatssache sein. Das bedeutet keine Burka bei staatlichen Angestellten, aber auch kein Kreuz in der Schule oder im Gericht. Darin eingeschlossen ist dann auch das Recht der Bürger, nicht durch die öffentliche Religionsausübung anderer (ob Kirchenglocken oder Muezzin) beeinträchtigt zu werden.

Zudem spart man dadurch einen Haufen Geld. Warum soll der Steuerzahler zB die Kirchen mit 19 Milliarden Euro pro Jahr unterstützen?

Deutschlands Kirchen erhalten aus der Staatskasse jährlich rund 19 Milliarden Euro.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727683,00.html


Um das Feld nicht gänzlich religiösen Familien, Ideologen, etc. zu überlassen, sollten in der Schule gemeinsam, für alle verbindlich und überkonfessionell die Ideen und historische Entwicklung der Weltreligionen angeschaut werden (z.B. Gemeinsamkeiten, Sinn, Gegensätze, Menschenrechte).


Diese Zahl von 19 milliarden ist, wenn man sie so wie Du es gerade getan hast einfach nur in den Raum wirft, billige Polemik.

Beispiel Kindergärten. Wie dem verlinkten Artikel zu entnehmen ist, werden 3,9 milliarden für das Betreiben von Kindergärten gezahlt. Diese Kindergärten müsste der Staat ohne die Kirchen alleine finanzieren, was ein Mehr an Ausgaben bedeuten würde.

Beispiel Religionsunterricht. 1,7 milliarden werden hierfür verbucht. Abgesehen davon, das Religionsunterricht gem. unserer Verfassung ordentliches Schulfach zu sein hat, würde bei Streichung von selbigem stattdessen Ethik unterrichtet.  Ersparnis also gleich null. Oder sollte der Ethikunterricht auch gestrichen werden?

Und so könnte man noch eine ganze Weile fortfahren.

Man tut so, als würde die komplette Kohle den Kirchen geschenkt, ohne dass irgendeine Gegenleistung damit verbunden wäre. Dem ist aber nicht so.

Du recherschierst doch sonst so viel und bennenst unzählige Quellen um Hintergrundwissen zu vermitteln, warum diesmal nicht?

Bevor Missverständnisse aufkommen, ich bezweifle nicht, dass ein Teil des Geldes ohne direkte Gegenleistung erfolgt. Beispielsweise die Zahlungen wegen Enteignungen der Kirche im 19. Jhd. Aber diese Zahl ist nur Bruchteil von den kolporierten 19 milliarden.



Sicherlich steht dem Geld teils eine Gegenleistung gegenüber. Das war ein wenig polemisch.

Im Kern ändert es am Vorwurf allerdings nichts.  Warum sollen alle Steuerzahler das im Namen der Kirche finanzieren? Klar wurden die Kirchen mal teilenteignet, aber sie haben Geld bekommen (die Entschädigungszahlungen waren nicht für die Ewigkeit gedacht, zudem kam der Kirchenbesitz nicht in Staatshand, sondern direkt ins Eigentum von Fürsten, http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsdeputationshauptschluss).
Auch waren Kirchen ja immer die bereitwilligen Rechtfertiger der kaiserlichen/königlichen Herrschaft von Gottes Gnaden (a la: Gott will eure Ausbeutung und euer Leiden, im Himmel werdet ihr belohnt werden. Die Priester, Bischöfe und Päpste haben sich allerdings mit ihren Palästen und Luxusleben schon zu Lebzeiten belohnt...). Da war ein Bruch mit der Kirche parallel zum Bruch mit dem Kaiser moralisch nicht ungerechtfertigt.

Auch verfügen die Kirchen nach Zeitungsberichten über ein riesiges Anlagevermögen (ca. 320 Milliarden Euro) (was weiteres Vermögen angeht: wer einmal durch den Vatikan gelaufen ist, der hegt daran keinen Zweifel


...Der Hauptanteil der Kirchensteuer wird für Pfarr und Gemeindedienste ausgegeben. Im besagten Jahr 2009 gab die EKD allein 761 Millionen Euro für die allgemeine Verwaltung aus. Und die Vermögensverwaltung verschlang 300 Millionen Euro. Dafür müsste eine alte Frau ganz schön lange häkeln.

Wer so viel für die Vermögensverwaltung ausgibt, muss einiges auf der hohen Kante haben. Die Kirchen sind nicht bereit, ihre Karten offen zu legen. Der Kirchenkenner Carsten Frerk sagt aus, das das Anlagevermögen der Kirchen in Deutschland wahrscheinlich 320 Milliarden Euro beträgt. Überprüfen kann es keiner, da die Kirchen ihre Geldanlagen gegenüber dem Finanzamt nicht beziffern müssen.

http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::670693&hxmain_category=::pjsub::opinio::/politik___gesellschaft/international


Was ich vor allem problematisch finde ist, dass sich die karitativen Einrichtungen mit fremden Federn schmücken. Sie erwecken den Anschein, als handele es sich um eine wohltätige Kirchenveranstaltung, obwohl in Wirklichkeit alle Steuerzahler die Einrichtungen finanzieren (Spiegel: 43 Milliarden Euro pro Jahr für Diakonie und Caritas).

"Wo Kirche drauf steht, ist meistens der Steuerzahler drin."
http://www.faz.net/s/RubC4DEC11C008142959199A04A6FD8EC44/Doc~EF39ADF0DBC46472CBCEA79DEFD2A136C~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

Und die Arbeitsbedingungen in kirchlichen Einrichtungen gelten als besonders schlecht... (jedenfalls im Gesundheitswesen).

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Dirty-Harry schrieb:
singender_adler schrieb:

Anlässlich des Burka-Streits sollte die Politik die Gelegenheit nutzen, die komplette Neutralität des Staats in religiösen Angelegenheiten herzustellen, also einen vollständig säkulären Staat durchzusetzen.

Religion soll reine Privatssache sein. Das bedeutet keine Burka bei staatlichen Angestellten, aber auch kein Kreuz in der Schule oder im Gericht. Darin eingeschlossen ist dann auch das Recht der Bürger, nicht durch die öffentliche Religionsausübung anderer (ob Kirchenglocken oder Muezzin) beeinträchtigt zu werden.

Zudem spart man dadurch einen Haufen Geld. Warum soll der Steuerzahler zB die Kirchen mit 19 Milliarden Euro pro Jahr unterstützen?

Deutschlands Kirchen erhalten aus der Staatskasse jährlich rund 19 Milliarden Euro.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727683,00.html


Um das Feld nicht gänzlich religiösen Familien, Ideologen, etc. zu überlassen, sollten in der Schule gemeinsam, für alle verbindlich und überkonfessionell die Ideen und historische Entwicklung der Weltreligionen angeschaut werden (z.B. Gemeinsamkeiten, Sinn, Gegensätze, Menschenrechte).


Hört sich im Kern zwar ganz gut an.Aber funktioniert nicht.

1. Läßt sich nicht umsetzen
2. Wären Probleme gelöst, wenn es nur privat wäre?

Bei aller Kritik möchte ich es nicht versäumen hervorzuheben, daß Religionen in ihren positiven Facetten , ja ein wichtiger Inhalt und Bestandteil für viele Dinge einer funktionierenden Gesellschaft sind (oder zumindest sein sollten): z.B.  Werte , Sinn des Lebens usw.

Z.B. sind die zehn Gebote als Lebensmaxime ein elementarer Bestandteil einer Wertegesellschaft.

Diese möchte ich bei aller gerne geübten Kritik keineswegs durch die modernen Errungenschaften unserer Zeit -Stichwort "Werteverfall "-ersetzt haben.



Mit den Umsetzungsproblemen stimme ich dir und peter zu. Die sind zweifellos in erheblichem Umfang vorhanden.

Mit Glauben als Privatsache meine allerdings, dass man Werte privat (vor)leben muss (nicht also abschaffen). Die Einhaltung der 10 Gebote hängt ja nicht an Kreuzen in staatlichen Gebäuden oder der staatlichen Finanzierung von Kirchen (wer geht da überhaupt regelmässig hin bzw. richtet sich nach Predigten oder Empfehlungen von Unter- oder Oberhirten?), sie beruht in meinen Augen darauf, was einem von anderen Menschen prägend vorgelebt wurde und wird (z.B. von Fairness zu Fleiss). Ist die Kirche/ein Pfarrer/ein Bischof/etc. da ein Vorbild? Eher nicht... (es gibt sicherlich Ausnahmen).
Ausser an Weihnachten oder ein zwei besonderen Anlässen sind Kirchen nahezu leer.
Wichtiger ist es, dass Eltern/Lehrer/Sport/etc. Werte täglich vorleben. In der Alltagsituation müssen sie sich beweisen, damit werden Kinder viel besser erreicht (ergänzt durch einen überkonfessionellen, gemeinsamen Unterricht über Religionen, mit dem auch hier der Staat diese Werte, Menschenrechte, Grundrechte verlangt und gesellschaftsübergreifend fördert).
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Anlässlich des Burka-Streits sollte die Politik die Gelegenheit nutzen, die komplette Neutralität des Staats in religiösen Angelegenheiten herzustellen, also einen vollständig säkulären Staat durchzusetzen.

Religion soll reine Privatssache sein. Das bedeutet keine Burka bei staatlichen Angestellten, aber auch kein Kreuz in der Schule oder im Gericht. Darin eingeschlossen ist dann auch das Recht der Bürger, nicht durch die öffentliche Religionsausübung anderer (ob Kirchenglocken oder Muezzin) beeinträchtigt zu werden.

Zudem spart man dadurch einen Haufen Geld. Warum soll der Steuerzahler zB die Kirchen mit 19 Milliarden Euro pro Jahr unterstützen?

Deutschlands Kirchen erhalten aus der Staatskasse jährlich rund 19 Milliarden Euro.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,727683,00.html


Um das Feld nicht gänzlich religiösen Familien, Ideologen, etc. zu überlassen, sollten in der Schule gemeinsam, für alle verbindlich und überkonfessionell die Ideen und historische Entwicklung der Weltreligionen angeschaut werden (z.B. Gemeinsamkeiten, Sinn, Gegensätze, Menschenrechte).
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Wie die Geheimdienste, die Mukhabarat (Chef seit 1993 Suleiman, nun von den USA als Nachfolger Mubaraks gewollt), die Interessen durchsetzen:


...Die ganze Nacht lang wurden die beiden Reporter Zeugen von Folter und Erniedrigung. Ihre Augen waren verbunden, doch sie hörten durch die Wände des Folterknasts, wie die Geheimdienstler auf Ägypter einprügelten - und diese verzweifelt um Gnade bettelten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,743823,00.html


Zur jahrzehntelangen Tradition der ägyptischen Mukhabarat-Folter und Islamisten ab Minute 2:59 in diesem BBC-Video:
http://www.youtube.com/watch?v=Alcfr8KADyc


USA und EU wollen Mubarak weiter unterstützen. Im Kampf um Ressourcen und Aufrechterhaltung des Status Quo wird so die Rede von westlichen Werten, Demokratie und Menschenrechten schnell zur Fassade.


Diplomatisches Desaster in München

...Gestern Abend überraschte Obamas Gesandter Frank Wisner die Teilnehmer der Münchener Sicherheitskonferenz mit der Aussage, Präsident Mubarak müsse im Amt bleiben, um den Übergang zur Demokratie zu steuern… man müsse mit dem Regime “von innen her” arbeiten, ohne Anklage und Feindseligkeit. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich das Regime weiter verhärte.

...Jetzt setzt sich wieder einmal der Eindruck fest: Der Westen hält bis zuletzt an einem Diktator fest, was auch immer er über Menschenrechte predigt.

http://blog.zeit.de/joerglau/2011/02/06/diplomatisches-desaster-in-munchen_4552


…überall in der arabischen Welt sind solche Mukhabarat-Regime an der Macht. Es sind keine Militärregime, sondern Regime, die sich auf Geheimdienste stützen, die ausserhalb jeder Legalität agieren und dafür sorgen, dass sich keine Opposition bilden kann.
http://bazonline.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Nicht-die-Generaele-sind-entscheidend-sondern-die-Leutnants/story/16585128
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Wenn's um Öl & Gas geht kennt kein Land Pardon. Der Anschlag dürfte Covert Actions verstärken.

Video aus dem 70 km entfernten Rafa
http://www.youtube.com/watch?v=VyOk4b5d93Q

...Zu der Explosion kam es an einem Gasterminal in der Nähe der Ortschaft El Arisch. Von der Station führen Pipelines nach Jordanien und Israel. El Arisch liegt etwa 70 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Die Verbindung nach Jordanien ist unterbrochen, ob die Lieferungen nach Israel weiter möglich sind, war zunächst unklar.
...
Unterdessen erklärte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, er erwarte keine Stromausfälle in seinem Land… Israel ist auf die Gaspipeline angewiesen, um seinen Energiebedarf zu decken und gibt Milliarden für das Erdgas aus Ägypten aus. Ägypten beliefert Israel seit Februar 2008 mit Erdgas. Der Vertrag wurde in Ägypten teilweise scharf kritisiert.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/anschlag-auf-pipeline-aegyptische-gaslieferungen-nach-israel-unterbrochen;2747523
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Anschlag auf eine ägyptische Gaspipeline:

...Die Explosionen an der Leitung im Nord-Sinai hätten noch nicht gestoppt werden können. Die Armee half bei den Löscharbeiten. Ein Korrespondent des staatlichen Fernsehsenders bezeichnete den Anschlag als "große terroristische Operation". Die betroffene Pipeline versorgt Israel wie Jordanien mit Gas. Islamisten Gruppen hatten in den vergangenen Tagen dazu aufgerufen, die Proteste gegen Präsident Husni Mubarak in eine islamische Revolution auszuweiten.
...
Israel bezieht 40 Prozent seiner Gaslieferungen aus Ägypten… Ägypten hat mit Israel ein Friedensabkommen. Der 82-jährige Mubarak hatte stets für das Friedensabkommen von 1979 garantiert.

http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE71402S20110205