sonofanarchy
1931
SGE_Werner schrieb:sonofanarchy schrieb:
Werner, mal eine Frage: Ab wann rechnest du mit tatsächlich messbaren Ergebnissen durch die Impfkampagne?
Was für messbare Ergebnisse meinst Du? Also in welche Richtung?
Nunja, irgendwann müsste ja ein quasi "Break-even"erreicht sein in dem man z.B. die Reproduktionszahl oder die Fallzahlen spürbar drücken müsste. Selbst wenn eine geimpfte Person noch ansteckend wäre, wenn es durch die Impfung immer weniger Erkrankungen gibt. Weisst du was ich damit meine?
Man liest ja die Tage oft von Zero-Covid und teilweise auch wie unrealistisch das Ziel ist. Ich hatte meine Meinung dazu auch schon beschrieben.
Jedoch sollte die Impfaktion doch ab einem gewissen Zeitpunkt zu deutlich niedrigeren Zahlen führen?
sonofanarchy schrieb:
Jedoch sollte die Impfaktion doch ab einem gewissen Zeitpunkt zu deutlich niedrigeren Zahlen führen?
Nach jetzigem Kenntnisstand höchstens zu einem Rückgang der schweren Verläufe. D. h. es wird sich - wenn alles klappt - bei den Intensivbetten sowie bei den Todeszahlen bemerkbar machen. Bei den Neuinfektionen eher das Gegenteil.
Aber so weit sind wir ja noch lange nicht.
sonofanarchy schrieb:SGE_Werner schrieb:sonofanarchy schrieb:
Werner, mal eine Frage: Ab wann rechnest du mit tatsächlich messbaren Ergebnissen durch die Impfkampagne?
Was für messbare Ergebnisse meinst Du? Also in welche Richtung?
Nunja, irgendwann müsste ja ein quasi "Break-even"erreicht sein in dem man z.B. die Reproduktionszahl oder die Fallzahlen spürbar drücken müsste. Selbst wenn eine geimpfte Person noch ansteckend wäre, wenn es durch die Impfung immer weniger Erkrankungen gibt. Weisst du was ich damit meine?
Man liest ja die Tage oft von Zero-Covid und teilweise auch wie unrealistisch das Ziel ist. Ich hatte meine Meinung dazu auch schon beschrieben.
Jedoch sollte die Impfaktion doch ab einem gewissen Zeitpunkt zu deutlich niedrigeren Zahlen führen?
Ich versuche was über die Israelis zu finden. Die haben , soweit ich weiss , den bisher grössten Anteil der Bevölkerung geimpft. Da müssten also als erstes Ergebnisse und Auswirkungen zu sehen sein , glaube ich.
reggaetyp schrieb:
Es gibt durchaus sehr kritische Stimmen zur Praxis, den zeitlichen Abstand zwischen erster und zweiter Impfung auszudehnen, um mehr Menschen die erste Dosis zu verimpfen.
Nur wenn es über die 6 Wochen hinaus geht. Für alles zwischen 3-6 Wochen kenne ich noch keinen Virologen, der damit ein Problem gehabt hätte. Das ist nämlich der Zeitraum, der auch bei der Zulassung genannt wurde.
SGE_Werner schrieb:reggaetyp schrieb:
Es gibt durchaus sehr kritische Stimmen zur Praxis, den zeitlichen Abstand zwischen erster und zweiter Impfung auszudehnen, um mehr Menschen die erste Dosis zu verimpfen.
Nur wenn es über die 6 Wochen hinaus geht. Für alles zwischen 3-6 Wochen kenne ich noch keinen Virologen, der damit ein Problem gehabt hätte. Das ist nämlich der Zeitraum, der auch bei der Zulassung genannt wurde.
Wenn ich den Klose gestern richtig verstanden habe nutzt man gerade in Hessen teilweise Dosen, die zur Zweitimpfung zurückgehalten wurden für weitere Erstimpfungen um die Termine halten zu können. Da es wohl einen Produktionsausbau gibt bekommt man kurzfristig weniger geliefert.
Werner, mal eine Frage: Ab wann rechnest du mit tatsächlich messbaren Ergebnissen durch die Impfkampagne?
sonofanarchy schrieb:
Werner, mal eine Frage: Ab wann rechnest du mit tatsächlich messbaren Ergebnissen durch die Impfkampagne?
Was für messbare Ergebnisse meinst Du? Also in welche Richtung?
anno-nym schrieb:fromgg schrieb:
Für die Urlauber :
Spanien gibt offensichtlich einen wesentlichen Teil der Saison 2021 verloren ( End of Summer ). Das ist wohl notwendig , aber eine Katastrophe für die Leute dort. Mal sehn , ob andere Länder nachziehen.
https://www.euroweeklynews.com/2021/01/21/spain-wont-welcome-tourists-until-the-end-of-the-summer/
Puh, schwer vorstellbar wenn man bedenkt wieviel der Tourismus zum spanischen BIP beiträgt.
Aber man weiß natürlich nicht wie sich das mit den Mutationen entwickelt.
Drosten malt ja schon ein dunkles Bild für den Sommer und spricht von 100.000 täglichen (!) Infektionen in Deutschland und begründet dies mit großem Widerstand gegen die Maßnahmen wenn die Impfungen einen Großteil der Bevölkerung erreicht hat.
Nochmal zur Verbesserung: er spricht von einem Szenario wenn der Großteil der RISIKOGRUPPEN geimpft sind und dann umgehend nach Lockerungen gerufen wird.
Hier mal die News von ntv.
https://www.n-tv.de/panorama/Drosten-befuerchtet-bis-zu-100-000-neue-Faelle-pro-Tag-article22309190.html
Also können wir uns auf einen bescheidenen Sommer einstellen wenn ich das richtig verstehe.
https://www.n-tv.de/panorama/Drosten-befuerchtet-bis-zu-100-000-neue-Faelle-pro-Tag-article22309190.html
Also können wir uns auf einen bescheidenen Sommer einstellen wenn ich das richtig verstehe.
Ich habe ja ein paar mainzer Arbeitskollegen und da herrscht der Tenor vor, in die zweite Liga zu wollen. Die haben alle keinen Bock mehr auf die wenigen schönen Momente in der ersten Liga und sehen in einem Abstieg die Chance auch fantechnisch wieder mehr Begeisterung in der Stadt zu wecken. Wobei da ne Menge Wehmut mitwirkt und man sich trotzdem über einen Verbleib freuen würde. Aber die sehen das schon recht realistisch, dass es eigentlich keine Chance mehr gibt. Man kann sich die Situation natürlich auch schönreden, würden wir wahrscheinlich auch nicht anders machen.
sonofanarchy schrieb:
ber die sehen das schon recht realistisch, dass es eigentlich keine Chance mehr gibt. Man kann sich die Situation natürlich auch schönreden, würden wir wahrscheinlich auch nicht anders machen.
Aktuell wäre bei uns eher noch die Frustsituation die überwiegen würde.
Da wäre noch nichts mit schönreden.
Und den Mainzer Fans kaufe ich das sogar teilweise ab.
Die haben wahrscheinlich auch einige Erfolgsfans dazu bekommen, die dann nur negative Stimmung bringen.
Die Mainzer wollen aber eher fröhlich sein und feiern.
Das ist ähnlich wie in St. Pauli oder Freiburg.
Die alten Fans sind stolz auf Ihren Club, auch wenn es mal nicht läuft.
Die kennen ja noch die ganz biederen Zeiten aus der unteren Tabellenhälfte von der 2. Liga.
Die sind noch etwas anders gestrickt, wie unsere Fans.
Wir hatten vor unserer miesen Zeit auch schon große Erfolge und einen großen Namen und Fanandrang.
HessiP schrieb:
Passend dazu kann man heute sowas lesen:
Gerungen wurde um kleinste Details: Bei dem Passus, dass sich die Mutation B117 des SARS-CoV2-Virus "auch stärker unter Kinder und Jugendlich verbreitet", wollen sie den Zusatz "stärker" gestrichen sehen - denn das könnte Schul- und Kitöffnungen noch weiter nach hinten schieben.
Das "stärker" wäre von Lockerungs-Laschet und Konsorten ein Eingeständnis gewesen, dass es bisher schon zu Verbreitung kam. War nicht so, darauf hat man sich bereits im April festgelegt.
Das ist eigentlich unfassbar.
Luzbert schrieb:HessiP schrieb:
Passend dazu kann man heute sowas lesen:
Gerungen wurde um kleinste Details: Bei dem Passus, dass sich die Mutation B117 des SARS-CoV2-Virus "auch stärker unter Kinder und Jugendlich verbreitet", wollen sie den Zusatz "stärker" gestrichen sehen - denn das könnte Schul- und Kitöffnungen noch weiter nach hinten schieben.
Das "stärker" wäre von Lockerungs-Laschet und Konsorten ein Eingeständnis gewesen, dass es bisher schon zu Verbreitung kam. War nicht so, darauf hat man sich bereits im April festgelegt.
Das ist eigentlich unfassbar.
Passt aber wunderbar ins Bild.
sonofanarchy schrieb:
Weil Merkel auch beim Thema Schule beharrlich an der weiteren Schließung festhält, kommt es beinahe zum Eklat.
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes.
dito; allerdings ärgert mich hier nicht Merkel, die das schon beim letzten Pseudo-Lockdown so durchsetzen wollte. Sondern die MP/Kultusminister, die weiterhin postulieren dass in Schulen/KiGa eine ominöse infektionslose Blase besteht.
Interessant auch, dass in Hessen beispielsweise Klausuren an Universitäten nicht online durchgeführt werden dürfen, das in andern Bundesländern aber möglich sein soll. Stattdessen werden hier die ansonsten rein digital gelehrten Studenten für die Klausuren über längere Zeit in die Hörsäle getrieben.
Wie dämlich ist das denn?
pipapo schrieb:sonofanarchy schrieb:
Weil Merkel auch beim Thema Schule beharrlich an der weiteren Schließung festhält, kommt es beinahe zum Eklat.
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes.
dito; allerdings ärgert mich hier nicht Merkel, die das schon beim letzten Pseudo-Lockdown so durchsetzen wollte. Sondern die MP/Kultusminister, die weiterhin postulieren dass in Schulen/KiGa eine ominöse infektionslose Blase besteht.
Interessant auch, dass in Hessen beispielsweise Klausuren an Universitäten nicht online durchgeführt werden dürfen, das in andern Bundesländern aber möglich sein soll. Stattdessen werden hier die ansonsten rein digital gelehrten Studenten für die Klausuren über längere Zeit in die Hörsäle getrieben.
Wie dämlich ist das denn?
Richtig, Entscheidungsträger sind die MP's bzw. KM's.
Aber auch wenn ich das Ding jetzt Aufhebung der Präsenzpflicht nenne ändert das eben nichts daran, dass hierzulande die Schulen offen sind.
Ich hatte ja vor einiger Zeit bereits beschrieben, wie es abgelaufen ist als mein Sohn in Quarantäne musste, weil ein Erzieher in der Kita positiv war. Nicht eine einzige Kontaktperson wurde zum Test aufgefordert bzw. hat überhaupt die Möglichkeit bekommen sich testen zu lassen. Nur bei Symptomen. An dieser Vorgehensweise merkt man doch gleich, dass gar kein Interesse daran besteht Daten zu erheben welche Infektionsgefahr von Kindern ausgeht. Könnte anscheinend unbequeme Ergebnisse liefern.
Luzbert schrieb:
Die Zusammenfassung ist gelungen.sonofanarchy schrieb:
Dabei sind wir uns alle einig, dass es mal einen harten Cut braucht. Aber diese Hinhaltetaktik, wahrscheinlich vor dem Hintergrund der Wahlen im September um bloß keine Wähler zu verlieren, ist gefährlich, nicht nachvollziehbar und wird über kurz oder lang bald keine Akzeptanz mehr finden.
Ich glaube nicht, dass es etwas mit den Wahlen zu tun hat.
Wären die Ministerpräsidenten im Oktober von der Wichtigkeit eines harten Cuts überzeugt gewesen, hätten sie diesen durchgezogen und stünden zu Weihnachten womöglich als strahlende Gewinner innerhalb Europas da.
Nach dem Eingeständnis, dass viele die Lage im Gegensatz zu Angela Merkel unterschätzt hatten, fürchte ich, es mangelt ihnen an der Kompetenz die Situation richtig einzuschätzen.
Ich glaube, es ist eine Mischung aus beidem. Im Herbst waren viele geblendet von den niedrigen Zahlen ein halbes Jahr über, da schließe ich mich auch nicht aus. Ich kann es sogar ein Stück weit nachvollziehen, dass man eher zögerlich handelt. Aber spätestens im November war klar wo die Reise hingeht.
Allerdings hat mit den Weihnachtsdiskussionen die Frage "Was kann man den Menschen zumuten?" überhand genommen. Und mal ehrlich, das ist im Augenblick die wohl dümmste Frage überhaupt. Zielt aber zumindest unterschwellig auch auf die Bundestagswahl ab. Ich sehe da schon einen kausalen Zusammenhang.
Nachtrag:
Die Kanzlerin spürt den Frust der Bevölkerung, sagt: „Wir müssen jetzt mal einen Erfolg bringen. Wir können doch den Leuten nicht im April immer noch sagen, dass wir die Friseure nicht aufmachen.“
Das geht geht ja in die Richtung "Rumgeeiere", was ich ansprach.
Was mich allerdings maßlos ärgert ist sowas hier:
Weil Merkel auch beim Thema Schule beharrlich an der weiteren Schließung festhält, kommt es beinahe zum Eklat.
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes.
Die Kanzlerin spürt den Frust der Bevölkerung, sagt: „Wir müssen jetzt mal einen Erfolg bringen. Wir können doch den Leuten nicht im April immer noch sagen, dass wir die Friseure nicht aufmachen.“
Das geht geht ja in die Richtung "Rumgeeiere", was ich ansprach.
Was mich allerdings maßlos ärgert ist sowas hier:
Weil Merkel auch beim Thema Schule beharrlich an der weiteren Schließung festhält, kommt es beinahe zum Eklat.
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes.
sonofanarchy schrieb:
Weil Merkel auch beim Thema Schule beharrlich an der weiteren Schließung festhält, kommt es beinahe zum Eklat.
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes.
dito; allerdings ärgert mich hier nicht Merkel, die das schon beim letzten Pseudo-Lockdown so durchsetzen wollte. Sondern die MP/Kultusminister, die weiterhin postulieren dass in Schulen/KiGa eine ominöse infektionslose Blase besteht.
Interessant auch, dass in Hessen beispielsweise Klausuren an Universitäten nicht online durchgeführt werden dürfen, das in andern Bundesländern aber möglich sein soll. Stattdessen werden hier die ansonsten rein digital gelehrten Studenten für die Klausuren über längere Zeit in die Hörsäle getrieben.
Wie dämlich ist das denn?
sonofanarchy schrieb:
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes
Bei uns ist die Bitte die Kita Kinder zu hause zu lassen, wenn es geht. Bei uns geht es, weil meine Frau in Elternzeit ist. Es nagt jedoch jeden Tag mehr an unserem Sohn, schon wieder seit 6 Wochen keine Freunde mehr getroffen zu haben und die traurigen Phasen kommen immer häufiger. Das macht mich deutlich mehr fertig, als die Frage, wann ich denn wieder zum Friseur kam.
Irgendwann fühlt mach sich als derjenige, der sich an alle Regeln hält und Kontakte reduziert wie nur möglich, immer mehr als der Dumme.
Irgendwann im Sommer war halt gefühlt leider die Frage, "wie bekommen wir die Zahlen weiter runter" der Frage "wann können wir wieder alles öffnen und wie verhindern wir einen erneuten Lockdown" gewichen. Bei der Spahn so dumm war in die Mikros zu blöken, dass man ja so einen Lockdown wie im Frühling 2020 mit dem Wissen von heute nicht nochmal gemacht hätte.
Die Zusammenfassung ist gelungen.
Ich glaube nicht, dass es etwas mit den Wahlen zu tun hat.
Wären die Ministerpräsidenten im Oktober von der Wichtigkeit eines harten Cuts überzeugt gewesen, hätten sie diesen durchgezogen und stünden zu Weihnachten womöglich als strahlende Gewinner innerhalb Europas da.
Nach dem Eingeständnis, dass viele die Lage im Gegensatz zu Angela Merkel unterschätzt hatten, fürchte ich, es mangelt ihnen an der Kompetenz die Situation richtig einzuschätzen.
sonofanarchy schrieb:
Dabei sind wir uns alle einig, dass es mal einen harten Cut braucht. Aber diese Hinhaltetaktik, wahrscheinlich vor dem Hintergrund der Wahlen im September um bloß keine Wähler zu verlieren, ist gefährlich, nicht nachvollziehbar und wird über kurz oder lang bald keine Akzeptanz mehr finden.
Ich glaube nicht, dass es etwas mit den Wahlen zu tun hat.
Wären die Ministerpräsidenten im Oktober von der Wichtigkeit eines harten Cuts überzeugt gewesen, hätten sie diesen durchgezogen und stünden zu Weihnachten womöglich als strahlende Gewinner innerhalb Europas da.
Nach dem Eingeständnis, dass viele die Lage im Gegensatz zu Angela Merkel unterschätzt hatten, fürchte ich, es mangelt ihnen an der Kompetenz die Situation richtig einzuschätzen.
Luzbert schrieb:
Die Zusammenfassung ist gelungen.sonofanarchy schrieb:
Dabei sind wir uns alle einig, dass es mal einen harten Cut braucht. Aber diese Hinhaltetaktik, wahrscheinlich vor dem Hintergrund der Wahlen im September um bloß keine Wähler zu verlieren, ist gefährlich, nicht nachvollziehbar und wird über kurz oder lang bald keine Akzeptanz mehr finden.
Ich glaube nicht, dass es etwas mit den Wahlen zu tun hat.
Wären die Ministerpräsidenten im Oktober von der Wichtigkeit eines harten Cuts überzeugt gewesen, hätten sie diesen durchgezogen und stünden zu Weihnachten womöglich als strahlende Gewinner innerhalb Europas da.
Nach dem Eingeständnis, dass viele die Lage im Gegensatz zu Angela Merkel unterschätzt hatten, fürchte ich, es mangelt ihnen an der Kompetenz die Situation richtig einzuschätzen.
Ich glaube, es ist eine Mischung aus beidem. Im Herbst waren viele geblendet von den niedrigen Zahlen ein halbes Jahr über, da schließe ich mich auch nicht aus. Ich kann es sogar ein Stück weit nachvollziehen, dass man eher zögerlich handelt. Aber spätestens im November war klar wo die Reise hingeht.
Allerdings hat mit den Weihnachtsdiskussionen die Frage "Was kann man den Menschen zumuten?" überhand genommen. Und mal ehrlich, das ist im Augenblick die wohl dümmste Frage überhaupt. Zielt aber zumindest unterschwellig auch auf die Bundestagswahl ab. Ich sehe da schon einen kausalen Zusammenhang.
Nachtrag:
Die Kanzlerin spürt den Frust der Bevölkerung, sagt: „Wir müssen jetzt mal einen Erfolg bringen. Wir können doch den Leuten nicht im April immer noch sagen, dass wir die Friseure nicht aufmachen.“
Das geht geht ja in die Richtung "Rumgeeiere", was ich ansprach.
Was mich allerdings maßlos ärgert ist sowas hier:
Weil Merkel auch beim Thema Schule beharrlich an der weiteren Schließung festhält, kommt es beinahe zum Eklat.
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes.
Die Kanzlerin spürt den Frust der Bevölkerung, sagt: „Wir müssen jetzt mal einen Erfolg bringen. Wir können doch den Leuten nicht im April immer noch sagen, dass wir die Friseure nicht aufmachen.“
Das geht geht ja in die Richtung "Rumgeeiere", was ich ansprach.
Was mich allerdings maßlos ärgert ist sowas hier:
Weil Merkel auch beim Thema Schule beharrlich an der weiteren Schließung festhält, kommt es beinahe zum Eklat.
Ich habe keine Ahnung, welche Schließung die meint. In der Klasse meiner Tochter gehen über 50% zum Präsenzunterricht, im Rest der Grundschule sieht es nicht anders aus. Wir Eltern wurden darum gebeten (sic!) unsere Kinder daheim zu lassen. Zumindest hier ist gar nichts geschlossen. Ebenso in der Kita meines Sohnes.
Das Problem ist doch Folgendes (und ich versuche das alles mal zeitlich auf die Reihe zu bekommen):
Zu Beginn der Pandemie war der Wissensstand sehr gering, alles war neu und viele von uns wurden das erste mal mit unserem förderalen System und mit wissenschaftlichem Arbeiten konfrontiert. Die damals getroffenen Entscheidungen waren (zumindest für mich und auch in meinem Umfeld) überwiegend nachvollziehbar und man hat zielorientiert gehandelt. Damals hatten wir den Frühling und den Sommer vor der Tür und monatelang konnte man ein eigentlich normales Leben führen. Klar waren Veranstaltungen untersagt, aber die Grundstimmung war doch eher positiv gestimmt.
Als es dann auf den Herbst zuging waren schon mahnende Stimmen zu hören, die vor einer zweiten Welle warnten. Ich gebe zu, in dieser Form hatte ich das auch nicht erwartet und war etwas geblendet vom Sommer in dem ja alles paletti war. Leider war das wohl auch bei vielen politischen Entscheidern der Fall, denn was dann zum Herbst abging war alles andere als schön. Anstatt sich in den Sommermonaten mit den warnenden Experten auseinander zu setzen und Konzepte für Schulen, Arbeitgeber und die Wirtschaft allgemein zu entwickeln war man von der Welle genauso überrascht wie die DB davon, dass es im Winter schneien kann.
Das gipfelte in den tollen Vorschlägen in der Schule regelmäßig zu lüften. Wahnsinns Konzept. Dazu Lockdown light im November, obwohl nicht wenige für einen strengen Lockdown waren um die Zahlen zu drücken.
Spätestens an dieser Stelle hat das Rumgeeiere begonnen. Es fehlen klare Ziele und klare Maßnahmen, man hat das Gefühl als hangele man sich nur noch von Monat zu Monat und vermeidet es dabei zu vielen auf die Füße zu treten.
Es gibt immer noch keine gesicherten Kenntnisse darüber, wo sich das Virus verbreitet, es bestand die letzten Monate gar kein wirkliches Interesse daran die Zahlen deutlich zu drücken, man hangelt sich an der Grenze der Belastbarkeit auf den Intensivstationen entlang.
Dazu verfolgt man eine Politik des geringsten Widerstands. In allen Umfragen erfährt der Lockdown am meisten Zuspruch, also kann man den ja ohne Probleme verlängern. Monat um Monat ergänzt um ein paar Kleinigkeiten. Immer ein Stück weit weniger Kontakte, aber nur privat. Auf der Arbeit kann man zusammensitzen wie man will... Schulen bleiben weiter offen, dafür darf man jetzt nur noch medizinische Masken tragen (die ich zumindest schon seit geraumer Zeit in der Mehrzahl beim Einkaufen zB sehe). Das war auch wieder so ein bayerischer Alleingang, der dann bundesweit umgesetzt werden muss.
Nicht wenige Stimmen waren schon im November dafür, alles was möglich ist für ein paar Wochen runterzufahren um genau diese Situation zu vermeiden in der wir uns gerade befinden. Es nervt einfach nur noch, die Perspektive fehlt und diese halbgaren Versuche das alles irgendwie in den Griff zu bekommen schlagen gerade ins Gegenteil um. Viele in meinem Umfeld haben mittlerweile kaum oder kein Verständnis mehr und sind es leid. Dabei sind wir uns alle einig, dass es mal einen harten Cut braucht. Aber diese Hinhaltetaktik, wahrscheinlich vor dem Hintergrund der Wahlen im September um bloß keine Wähler zu verlieren, ist gefährlich, nicht nachvollziehbar und wird über kurz oder lang bald keine Akzeptanz mehr finden.
Ich bin sehr gespannt wo die Reise hingeht, lange funktioniert das nicht mehr...
Zu Beginn der Pandemie war der Wissensstand sehr gering, alles war neu und viele von uns wurden das erste mal mit unserem förderalen System und mit wissenschaftlichem Arbeiten konfrontiert. Die damals getroffenen Entscheidungen waren (zumindest für mich und auch in meinem Umfeld) überwiegend nachvollziehbar und man hat zielorientiert gehandelt. Damals hatten wir den Frühling und den Sommer vor der Tür und monatelang konnte man ein eigentlich normales Leben führen. Klar waren Veranstaltungen untersagt, aber die Grundstimmung war doch eher positiv gestimmt.
Als es dann auf den Herbst zuging waren schon mahnende Stimmen zu hören, die vor einer zweiten Welle warnten. Ich gebe zu, in dieser Form hatte ich das auch nicht erwartet und war etwas geblendet vom Sommer in dem ja alles paletti war. Leider war das wohl auch bei vielen politischen Entscheidern der Fall, denn was dann zum Herbst abging war alles andere als schön. Anstatt sich in den Sommermonaten mit den warnenden Experten auseinander zu setzen und Konzepte für Schulen, Arbeitgeber und die Wirtschaft allgemein zu entwickeln war man von der Welle genauso überrascht wie die DB davon, dass es im Winter schneien kann.
Das gipfelte in den tollen Vorschlägen in der Schule regelmäßig zu lüften. Wahnsinns Konzept. Dazu Lockdown light im November, obwohl nicht wenige für einen strengen Lockdown waren um die Zahlen zu drücken.
Spätestens an dieser Stelle hat das Rumgeeiere begonnen. Es fehlen klare Ziele und klare Maßnahmen, man hat das Gefühl als hangele man sich nur noch von Monat zu Monat und vermeidet es dabei zu vielen auf die Füße zu treten.
Es gibt immer noch keine gesicherten Kenntnisse darüber, wo sich das Virus verbreitet, es bestand die letzten Monate gar kein wirkliches Interesse daran die Zahlen deutlich zu drücken, man hangelt sich an der Grenze der Belastbarkeit auf den Intensivstationen entlang.
Dazu verfolgt man eine Politik des geringsten Widerstands. In allen Umfragen erfährt der Lockdown am meisten Zuspruch, also kann man den ja ohne Probleme verlängern. Monat um Monat ergänzt um ein paar Kleinigkeiten. Immer ein Stück weit weniger Kontakte, aber nur privat. Auf der Arbeit kann man zusammensitzen wie man will... Schulen bleiben weiter offen, dafür darf man jetzt nur noch medizinische Masken tragen (die ich zumindest schon seit geraumer Zeit in der Mehrzahl beim Einkaufen zB sehe). Das war auch wieder so ein bayerischer Alleingang, der dann bundesweit umgesetzt werden muss.
Nicht wenige Stimmen waren schon im November dafür, alles was möglich ist für ein paar Wochen runterzufahren um genau diese Situation zu vermeiden in der wir uns gerade befinden. Es nervt einfach nur noch, die Perspektive fehlt und diese halbgaren Versuche das alles irgendwie in den Griff zu bekommen schlagen gerade ins Gegenteil um. Viele in meinem Umfeld haben mittlerweile kaum oder kein Verständnis mehr und sind es leid. Dabei sind wir uns alle einig, dass es mal einen harten Cut braucht. Aber diese Hinhaltetaktik, wahrscheinlich vor dem Hintergrund der Wahlen im September um bloß keine Wähler zu verlieren, ist gefährlich, nicht nachvollziehbar und wird über kurz oder lang bald keine Akzeptanz mehr finden.
Ich bin sehr gespannt wo die Reise hingeht, lange funktioniert das nicht mehr...
Die Zusammenfassung ist gelungen.
Ich glaube nicht, dass es etwas mit den Wahlen zu tun hat.
Wären die Ministerpräsidenten im Oktober von der Wichtigkeit eines harten Cuts überzeugt gewesen, hätten sie diesen durchgezogen und stünden zu Weihnachten womöglich als strahlende Gewinner innerhalb Europas da.
Nach dem Eingeständnis, dass viele die Lage im Gegensatz zu Angela Merkel unterschätzt hatten, fürchte ich, es mangelt ihnen an der Kompetenz die Situation richtig einzuschätzen.
sonofanarchy schrieb:
Dabei sind wir uns alle einig, dass es mal einen harten Cut braucht. Aber diese Hinhaltetaktik, wahrscheinlich vor dem Hintergrund der Wahlen im September um bloß keine Wähler zu verlieren, ist gefährlich, nicht nachvollziehbar und wird über kurz oder lang bald keine Akzeptanz mehr finden.
Ich glaube nicht, dass es etwas mit den Wahlen zu tun hat.
Wären die Ministerpräsidenten im Oktober von der Wichtigkeit eines harten Cuts überzeugt gewesen, hätten sie diesen durchgezogen und stünden zu Weihnachten womöglich als strahlende Gewinner innerhalb Europas da.
Nach dem Eingeständnis, dass viele die Lage im Gegensatz zu Angela Merkel unterschätzt hatten, fürchte ich, es mangelt ihnen an der Kompetenz die Situation richtig einzuschätzen.
Was ist eigentlich mit CureVac?
Mal etwas abseits der aktuellen Neuigkeiten. Wer hat sie nicht noch im Hinterkopf, die Schlagzeilen? Das ausgerechnet Deutschlands Wohltäter Nr. 1 für ein Ende der Pandemie sorgen wird...🤮
Mal etwas abseits der aktuellen Neuigkeiten. Wer hat sie nicht noch im Hinterkopf, die Schlagzeilen? Das ausgerechnet Deutschlands Wohltäter Nr. 1 für ein Ende der Pandemie sorgen wird...🤮
sonofanarchy schrieb:
Was ist eigentlich mit CureVac?
Mal etwas abseits der aktuellen Neuigkeiten. Wer hat sie nicht noch im Hinterkopf, die Schlagzeilen? Das ausgerechnet Deutschlands Wohltäter Nr. 1 für ein Ende der Pandemie sorgen wird...🤮
Das hört sich nicht gut an für Curevac.
Die Zeit veröffentlicht exklusiv das No-Covid Paper von Brinkmann und Kolleg*innen. Spannend zu lesen, sehr durchdacht. Hoffentlich finden Sie heute Gehör:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-01/no-covid-strategie.pdf
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-01/no-covid-strategie.pdf
HessiP schrieb:
Die Zeit veröffentlicht exklusiv das No-Covid Paper von Brinkmann und Kolleg*innen. Spannend zu lesen, sehr durchdacht. Hoffentlich finden Sie heute Gehör:
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-01/no-covid-strategie.pdf
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich davon nicht viel halte. Hier wird zu sehr auf Australien und Neuseeland verwiesen, die beide ganz andere Voraussetzungen haben. Beide sind nur per Flugzeug oder den Seeweg zu erreichen und liegen in völlig anderen klimatischen Zonen. Zum anderen wird aufgeführt, dass wir hierzulande ja auch schonmal einen Inzidenzwert von 2,5 hatten. Das dies im Sommer war, nach einem härteren Lockdown als es seit November der Fall ist und wir damals schon steigende Temperaturen hatten wird dabei nicht aufgegriffen.
Hier wird davon gesprochen dieses Virus zu besiegen und das wir nicht damit leben wollen, weltweit. Und dafür brauche es eine deutschlandweite Kommunikations- und Motivationskampagne. Aha.
Die Zielsetzung dagegen ist sehr löblich, nämlich die Wiederherstellung bürgerlicher Freiheiten und das Verringern von wirtschaftlichem und psychischem Druck. Allerdings wird dabei sehr viel Verantwortung auf die Bevölkerung gelegt, was ja auch super klappt wie man an unzähligen Beispielen schon gesehen hat...
Wie gesagt, so nobel die Zielsetzung ist, aber hier wird versucht Australien auf uns zu übertragen, das klappt einfach nicht.
Das sehe ich ähnlich. Deshalb muss man die Massnahmen Gross Britanniens mal kritisch sehen. Die haben eigentlich auch gute geographische Voraussetzungen ( gehabt ) .
Nochmal zu Tulum : Ich weiss ja , weit weg. Nicht relevant für die meisten. Dennoch : Es gibt Ärger in der Welt der DJs. Cox und Liebing haben sich negativ über die Kollegen geaussert , die dort entgegen jeder Vernunft aufgelegt haben. Hat mit uns insofern zu tun , dass einige sofort da hin jetten , wenn die mitschneiden , dass man dort Party machen kann. Gilt auch für Teile Brasiliens. Wer das macht , pfeift auch auf die Quarantäne , behaupte ich mal.
Das ist nun die Frage , die ich hätte : Können die Herrschaften durchschlüpfen bei Rückkehr ? Oder fallen die auf ? Wie wird denn momentan da verfahren ?
Nochmal zu Tulum : Ich weiss ja , weit weg. Nicht relevant für die meisten. Dennoch : Es gibt Ärger in der Welt der DJs. Cox und Liebing haben sich negativ über die Kollegen geaussert , die dort entgegen jeder Vernunft aufgelegt haben. Hat mit uns insofern zu tun , dass einige sofort da hin jetten , wenn die mitschneiden , dass man dort Party machen kann. Gilt auch für Teile Brasiliens. Wer das macht , pfeift auch auf die Quarantäne , behaupte ich mal.
Das ist nun die Frage , die ich hätte : Können die Herrschaften durchschlüpfen bei Rückkehr ? Oder fallen die auf ? Wie wird denn momentan da verfahren ?
Tafelberg schrieb:
dass mein 90 jähriger Vater erst in 2 Monaten geimpft werden kann (im Impfzentrum Bad Hbg.), ärgert uns dann schon, aber wohl nicht zu ändern. Aussage kam telefonisch vom Landratsamt.
Derzeit werden die größeren hessischen Impfzentren mit Impfstoff beliefert.
Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es dann auch wirklich klappt. Eigentlich müsste man die drei Wochen für die Zweitimpfung ja noch drauf rechnen.
Zum einen: ich habe ja geschrieben, dass die vollkommene Immunität (also die Nichtweitergabe des Virus) für mich entscheidend ist. Ohne diese Voraussetzung geht gar nichts, da müssen wir nicht diskutieren.
Zum zweiten: rein emotional verstehe ich dich vollkommen. Ebenso sehe ich den symbolischen Wert eines Verzichts, so lange andere nicht dürfen. Auch hier sind wir uns einig.
Dein Beispiel mit dem Eintrachtticket aber ist gut gewählt, denn es beschreibt das, was ich empfinde, sehr gut: wenn ein Teil der Zuschauer zugelassen ist und ich nicht darunter bin, nützt es mir nichts, wenn Zugelassene verzichten. Im Gegenteil: ich gönne es den Zugelassenen, wieder dabei zu sein. Wieder ein paar weniger, die leiden müssen, und jede Woche werden es mehr.
Und: es nützt ja auch etwas. Zum einen gibt es wieder einen Hauch von Unterstützung für die Mannschaft und Stadionatmosphäre und zum anderen nützt es der Eintracht. Wenigstens ein bisschen. Und so bin ich Null Komma Null sauer, dass andere etwas dürfen, was ich nicht darf. Vor allem, weil ich weiß: es ist ja nur vorübergehend.
So sehe ich die Geschichte. Neidlos und ohne Groll auf temporär Privilegierte. Wenn sie nicht mehr infektiös sind. Und die paar Monate, bis ich dran bin mit der Impfung, die halte ich auch ohne Solidaritätsbekundungen aus. Und zwar problemlos.
Ich hoffe, mit dem Abklingen des Siegestaumels klingt auch dein Groll ein bisschen ab. 😊
Zum zweiten: rein emotional verstehe ich dich vollkommen. Ebenso sehe ich den symbolischen Wert eines Verzichts, so lange andere nicht dürfen. Auch hier sind wir uns einig.
Dein Beispiel mit dem Eintrachtticket aber ist gut gewählt, denn es beschreibt das, was ich empfinde, sehr gut: wenn ein Teil der Zuschauer zugelassen ist und ich nicht darunter bin, nützt es mir nichts, wenn Zugelassene verzichten. Im Gegenteil: ich gönne es den Zugelassenen, wieder dabei zu sein. Wieder ein paar weniger, die leiden müssen, und jede Woche werden es mehr.
Und: es nützt ja auch etwas. Zum einen gibt es wieder einen Hauch von Unterstützung für die Mannschaft und Stadionatmosphäre und zum anderen nützt es der Eintracht. Wenigstens ein bisschen. Und so bin ich Null Komma Null sauer, dass andere etwas dürfen, was ich nicht darf. Vor allem, weil ich weiß: es ist ja nur vorübergehend.
So sehe ich die Geschichte. Neidlos und ohne Groll auf temporär Privilegierte. Wenn sie nicht mehr infektiös sind. Und die paar Monate, bis ich dran bin mit der Impfung, die halte ich auch ohne Solidaritätsbekundungen aus. Und zwar problemlos.
Ich hoffe, mit dem Abklingen des Siegestaumels klingt auch dein Groll ein bisschen ab. 😊
Ach weißt du, ich glaube wir sind da gar nicht so weit auseinander. Auch wenn mein Geschreibsel zunächst etwas grollig klingt.
Das Beispiel mit dem Stadionbesuch habe ich gewählt um aufzuzeigen, was für mich persönlich Solidarität bedeutet. Nämlich freiwilliger Verzicht, obwohl ich könnte. Das passt insoweit nicht ganz in das Thema Impfen, weil es hier zwei Personengruppen mit dann unterschiedlichen Voraussetzungen gibt. Die, die sich impfen lassen konnten und die, die noch nicht die Möglichkeit dazu hatten.
Habe eben ne Aussage von Spahn gesehen, die ganz gut in das Thema passt. Angesprochen auf mögliche Lockerungen für Geimpfte (hier ein Aussetzen der Maskenpflicht) sagte er Folgendes:
https://www.focus.de/politik/deutschland/bei-presseerklaerung-maske-trotz-impfung-jens-spahn-hat-wichtige-botschaft-an-bevoelkerung_id_12881809.html
Für mich kann man das entsprechend auch auf andere Einschränkungen übertragen. Oder wer soll ernsthaft unterscheiden, wozu man als Geimpfter nun weiter verpflichtet sein soll (Maske) und wozu nicht?
Und ja, ich lasse hier ganz bewusst wirtschaftliche Faktoren außen vor. Ich würde mich selbst als eine Art sozialen Kapitalist beschreiben (wenn das überhaupt möglich ist ), aber es gibt einfach Themen, bei denen der wirtschaftliche Aspekt, wenn überhaupt, nur eine deutlich untergeordnete Rolle spielen darf. Wichtig wäre es hier vor allem, dass die staatlichen Hilfen unbürokratischer und schneller fließen. Dann würden einige Mittelstandsbetriebe auf jeden Fall besser über die Runden kommen.
Das Beispiel mit dem Stadionbesuch habe ich gewählt um aufzuzeigen, was für mich persönlich Solidarität bedeutet. Nämlich freiwilliger Verzicht, obwohl ich könnte. Das passt insoweit nicht ganz in das Thema Impfen, weil es hier zwei Personengruppen mit dann unterschiedlichen Voraussetzungen gibt. Die, die sich impfen lassen konnten und die, die noch nicht die Möglichkeit dazu hatten.
Habe eben ne Aussage von Spahn gesehen, die ganz gut in das Thema passt. Angesprochen auf mögliche Lockerungen für Geimpfte (hier ein Aussetzen der Maskenpflicht) sagte er Folgendes:
https://www.focus.de/politik/deutschland/bei-presseerklaerung-maske-trotz-impfung-jens-spahn-hat-wichtige-botschaft-an-bevoelkerung_id_12881809.html
Für mich kann man das entsprechend auch auf andere Einschränkungen übertragen. Oder wer soll ernsthaft unterscheiden, wozu man als Geimpfter nun weiter verpflichtet sein soll (Maske) und wozu nicht?
Und ja, ich lasse hier ganz bewusst wirtschaftliche Faktoren außen vor. Ich würde mich selbst als eine Art sozialen Kapitalist beschreiben (wenn das überhaupt möglich ist ), aber es gibt einfach Themen, bei denen der wirtschaftliche Aspekt, wenn überhaupt, nur eine deutlich untergeordnete Rolle spielen darf. Wichtig wäre es hier vor allem, dass die staatlichen Hilfen unbürokratischer und schneller fließen. Dann würden einige Mittelstandsbetriebe auf jeden Fall besser über die Runden kommen.
sonofanarchy schrieb:
Ich finde die Diskussion über Privilegien nicht nur verfrüht, sondern komplett überflüssig. Wenn der Gesundheitsminister mehrmals betont es wird keine Impfpflicht geben, dann darf es diese auch nicht durch die Hintertür geben. Sobald alle die Möglichkeit hatten sich impfen zu lassen gibt es keiner Argumente mehr für Einschränkungen.
Wir bringen derzeit außerdem so viele Opfer (ja, Opfer!), eine Bevorzugung von geimpften wäre ein Schlag ins Gesicht aller, die über ein Jahr hinweg extrem solidarisch waren und eben noch nicht die Möglichkeit einer Impfung bekommen haben.
Das wäre dann eben auch der punkt, an dem meine Solidarität schlagartig endet.
Sorry, aber erkläre mir das bitte. Was nützt es dir, wenn geimpfte, immune und das Virus nicht weitergebende Menschen solidarisch sind? Wäre es nicht viel sinnvoller, sie sorgen mit dafür, dass das "normale" Leben wieder langsam anläuft?
Natürlich können wir mit den Lockdowns auch weitermachen, bis alle geimpft sind resp. geimpft werden können. Dies wird vermutlich aus organisatorischen Gründen erst gegen Ende 2021 der Fall sein. Willst du wirklich so lange Solidarität einfordern, eine Solidarität, die nichts bringt?
Und nochmal zum Thema "Opfer": diese "Opfer" haben die Menschen zu Pestzeiten oder nach dem 1. Weltkrieg auch gebracht. Ganz von alleine. Aus purer Angst, nachdem Millionen gestorben waren. Da haben sie sich dann (im Mittelalter) das Brot auf zwei Metern Entfernung mit langen Zangen gereicht. Also: wir müssen uns auf unsere "Opfer" nichts einbilden, denn auch wir hätten früher oder später diese "Opfer" ganz von alleine gebracht. Aus reiner Angst heraus. Der Unterschied ist: heute sind die Möglichkeiten andere, sodass diese "Opfer" rechtzeitig gebracht wurden und es bis jetzt "nur" 45.000 Tote sind.
WuerzburgerAdler schrieb:sonofanarchy schrieb:
Ich finde die Diskussion über Privilegien nicht nur verfrüht, sondern komplett überflüssig. Wenn der Gesundheitsminister mehrmals betont es wird keine Impfpflicht geben, dann darf es diese auch nicht durch die Hintertür geben. Sobald alle die Möglichkeit hatten sich impfen zu lassen gibt es keiner Argumente mehr für Einschränkungen.
Wir bringen derzeit außerdem so viele Opfer (ja, Opfer!), eine Bevorzugung von geimpften wäre ein Schlag ins Gesicht aller, die über ein Jahr hinweg extrem solidarisch waren und eben noch nicht die Möglichkeit einer Impfung bekommen haben.
Das wäre dann eben auch der punkt, an dem meine Solidarität schlagartig endet.
Sorry, aber erkläre mir das bitte. Was nützt es dir, wenn geimpfte, immune und das Virus nicht weitergebende Menschen solidarisch sind? Wäre es nicht viel sinnvoller, sie sorgen mit dafür, dass das "normale" Leben wieder langsam anläuft?
Natürlich können wir mit den Lockdowns auch weitermachen, bis alle geimpft sind resp. geimpft werden können. Dies wird vermutlich aus organisatorischen Gründen erst gegen Ende 2021 der Fall sein. Willst du wirklich so lange Solidarität einfordern, eine Solidarität, die nichts bringt?
Und nochmal zum Thema "Opfer": diese "Opfer" haben die Menschen zu Pestzeiten oder nach dem 1. Weltkrieg auch gebracht. Ganz von alleine. Aus purer Angst, nachdem Millionen gestorben waren. Da haben sie sich dann (im Mittelalter) das Brot auf zwei Metern Entfernung mit langen Zangen gereicht. Also: wir müssen uns auf unsere "Opfer" nichts einbilden, denn auch wir hätten früher oder später diese "Opfer" ganz von alleine gebracht. Aus reiner Angst heraus. Der Unterschied ist: heute sind die Möglichkeiten andere, sodass diese "Opfer" rechtzeitig gebracht wurden und es bis jetzt "nur" 45.000 Tote sind.
Entschuldige bitte die späte Antwort, ich war gestern noch im Siegestaumel
Also zum einen ist es noch gar nicht erwiesen, dass Geimpfte nicht selbst ansteckend sind. Das ist in der Tat ein großes Fragezeichen, von welchem einige wichtige Entscheidungen abhängen. Allein dies macht es in meinen Augen schon schwierig "Priviliegien" zu gewähren.
Andersrum sehe ich es aber genauso:
Würde ich jetzt schon in der Lage sein eine Impfung zu erhalten, mit welchem Recht sollte ich mich anders verhalten dürfen als der Rest? Mal abgesehen davon, dass ab Frühling wahrscheinlich eine ähnliche Situation wie im letzten Jahr eintreten wird. Mit ebendiesen Lockerungen. Außerdem wird es irgendwann die Situation geben, in der die breite Masse über Monate hinweg geimpft werden kann. Der eine hat Glück und bekommt einen Termin am Anfang und ein anderer erst am Ende. Willst du darüber diskutieren? Ich nicht, das gibt nur böses Blut.
Weiterhin empfinde ich es als absolut unfair eine Prüfung des Impfpasses auf die einzelnen Betriebe abzuwälzen. Die Schlagzeilen kann sich jeder ausmalen, wenn sich viele hier benachteiligt fühlen. "Der darf und ich nicht bla bla..."
Und wir leben weder im Mittelalter noch im 1. WK. Wir leben mittlerweile im Jahr 2021 mit allen technologischen und wissenschaftlichen Standards. Und so bringen wir im Rahmen dessen eben unsere Opfer. Zum Beispiel darf ich meiner Tochter erklären, warum ihre Freunde in die Schule dürfen und sie zu Hause bleiben muss. Ich darf meiner Mutter erklären, dass wir gerade auf Besuche verzichten. Ich würde meine Familie mal als relativ solidarisch bezeichnen, sodass wir eben nicht nur das erfüllen, was gerade gefordert wird sondern eben auch ein bisschen mehr. Beispiele dafür gibt es aber genug, Werner hatte da ja auch ein paar aus einem anderen Blickwinkel gebracht.
Aber nochmal zu deiner Frage, ob ich so lange Solidarität einfordere bis alle Impfungen durch sind: Ja, denn das zeichnet Solidarität nämlich aus. Über die eigenen Möglichkeiten hinweg sich selbst einschränken. So lange ich in meiner Freizügigkeit per Verordnung beschränkt bin fällt es mir nicht schwer zu sagen "aber ich bin solidarisch mit allen anderen". Und dann fällt es für mich weg und hau dann auf den Putz während alle anderen diese Möglichkeit nicht haben? Ich habe aus dieser Intention heraus zB auch bewusst darauf verzichtet, mich um Karten für die Eintracht zu bewerben, obwohl ich wirklich gerne wieder ins Stadion gehen würde. Aber auch hier gedulde ich mich bis es allen wieder möglich ist.
Ich habe auch ab und zu mal richtige Stimmungstiefs, in denen ich mich nach Gesellschaft sehne, die ich so sehr vermisse. Aber ich halte das durch bis es eben vorbei ist. Und wenn anderen diese meine Solidarität egal zu sein scheint, dann wüsste ich nicht, wofür ich meine Einstellung noch aufrecht erhalten müsste.
Zum einen: ich habe ja geschrieben, dass die vollkommene Immunität (also die Nichtweitergabe des Virus) für mich entscheidend ist. Ohne diese Voraussetzung geht gar nichts, da müssen wir nicht diskutieren.
Zum zweiten: rein emotional verstehe ich dich vollkommen. Ebenso sehe ich den symbolischen Wert eines Verzichts, so lange andere nicht dürfen. Auch hier sind wir uns einig.
Dein Beispiel mit dem Eintrachtticket aber ist gut gewählt, denn es beschreibt das, was ich empfinde, sehr gut: wenn ein Teil der Zuschauer zugelassen ist und ich nicht darunter bin, nützt es mir nichts, wenn Zugelassene verzichten. Im Gegenteil: ich gönne es den Zugelassenen, wieder dabei zu sein. Wieder ein paar weniger, die leiden müssen, und jede Woche werden es mehr.
Und: es nützt ja auch etwas. Zum einen gibt es wieder einen Hauch von Unterstützung für die Mannschaft und Stadionatmosphäre und zum anderen nützt es der Eintracht. Wenigstens ein bisschen. Und so bin ich Null Komma Null sauer, dass andere etwas dürfen, was ich nicht darf. Vor allem, weil ich weiß: es ist ja nur vorübergehend.
So sehe ich die Geschichte. Neidlos und ohne Groll auf temporär Privilegierte. Wenn sie nicht mehr infektiös sind. Und die paar Monate, bis ich dran bin mit der Impfung, die halte ich auch ohne Solidaritätsbekundungen aus. Und zwar problemlos.
Ich hoffe, mit dem Abklingen des Siegestaumels klingt auch dein Groll ein bisschen ab. 😊
Zum zweiten: rein emotional verstehe ich dich vollkommen. Ebenso sehe ich den symbolischen Wert eines Verzichts, so lange andere nicht dürfen. Auch hier sind wir uns einig.
Dein Beispiel mit dem Eintrachtticket aber ist gut gewählt, denn es beschreibt das, was ich empfinde, sehr gut: wenn ein Teil der Zuschauer zugelassen ist und ich nicht darunter bin, nützt es mir nichts, wenn Zugelassene verzichten. Im Gegenteil: ich gönne es den Zugelassenen, wieder dabei zu sein. Wieder ein paar weniger, die leiden müssen, und jede Woche werden es mehr.
Und: es nützt ja auch etwas. Zum einen gibt es wieder einen Hauch von Unterstützung für die Mannschaft und Stadionatmosphäre und zum anderen nützt es der Eintracht. Wenigstens ein bisschen. Und so bin ich Null Komma Null sauer, dass andere etwas dürfen, was ich nicht darf. Vor allem, weil ich weiß: es ist ja nur vorübergehend.
So sehe ich die Geschichte. Neidlos und ohne Groll auf temporär Privilegierte. Wenn sie nicht mehr infektiös sind. Und die paar Monate, bis ich dran bin mit der Impfung, die halte ich auch ohne Solidaritätsbekundungen aus. Und zwar problemlos.
Ich hoffe, mit dem Abklingen des Siegestaumels klingt auch dein Groll ein bisschen ab. 😊
sonofanarchy schrieb:
Würde ich jetzt schon in der Lage sein eine Impfung zu erhalten, mit welchem Recht sollte ich mich anders verhalten dürfen als der Rest?
Das ist einfach zu beantworten:
Es steht im Grundgesetz.
Und auch im Infektionsschutzgesetz steht nicht etwa, dass wir uns solidarisch verhalten müssen. Das mag mancher bedauern. Ändert aber nichts. Verbote müssen begründet werden, (wieder) zu tun, was dem Grunde nach erlaubt ist, nicht.
Weiterhin empfinde ich es als absolut unfair eine Prüfung des Impfpasses auf die einzelnen Betriebe abzuwälzen. Die Schlagzeilen kann sich jeder ausmalen, wenn sich viele hier benachteiligt fühlen. "Der darf und ich nicht bla bla..."
Ich kann mir vorstellen, dass sehr viele Betriebe nur zu gerne sofort jene Personen, von denen keine Infektionsgefahr mehr ausgeht, wieder einlassen und bewirtschaften würden und ihnen dafür kaum eine Mühe zu viel wäre.
Aber nochmal zu deiner Frage, ob ich so lange Solidarität einfordere bis alle Impfungen durch sind: Ja, denn das zeichnet Solidarität nämlich aus. Über die eigenen Möglichkeiten hinweg sich selbst einschränken. So lange ich in meiner Freizügigkeit per Verordnung beschränkt bin fällt es mir nicht schwer zu sagen "aber ich bin solidarisch mit allen anderen".
An dieser Stelle verstehe ich nicht mehr so recht, worum es Dir geht.
Oben sprichst Du Dich gegen Privilegien aus. Das geht dann wohl in Richtung Politik.
Zuletzt dann aber sprichst Du von nicht verordneter Solidarität, die Du einforderst.
Die wiederum darf ja weiterhin gerne jeder vorleben.
Ich finde die Diskussion ohnehin rein akademisch.
Ich fand es bereits im vergangenen Jahr recht albern, als die Politik sich mehrfach gegen "Privilegien" für Geimpfte ausgesprochen hatte. Noch alberner war es jetzt von Maas, das zu konterkarieren. Einfach, weil es letztlich ohnehin nicht seine Entscheidung, bzw. die des Kabinetts, sein wird. Man muss sich jetzt politikerseits auch in Wahlkampfzeiten nicht gar viel einflussreicher hinstellen als man tatsächlich ist.
Es gab doch schon mehrfach Berichte in der Presse, wo Campingplätze oder Restaurants z.B. Kunden mit Kleinkindern den Zugang verwehrten und gerichtlich Erfolg hatten, nachdem sich irgendwer, der ums Verrecken nicht woanders sein Geld loswerden wollte, geklagt hatte. Seltsam, dass sich nicht bereits in der Vergangenheit hunderttausende in irgendeine Disse eingeklagt haben. Da heißt es auch jeden Abend landauf landab, "scheiß Schuhe" oder "heute nur Stamm".
Und ebensowenig wird wer auch immer verhindern können, dass etwa ein Kino wieder für Leute öffnet, die für das Infektionsgeschehen nicht länger relevant sind. Sich, mit welchen Argumenten auch immer, der Einsicht zu versperren, dass es immer noch Sache der Geschäftsinhaber ist, wen sie sich gerne ins Haus holen, halte ich für unsinnig. Ob man sich das nun anders wünscht oder nicht.
Ich finde die Diskussion über Privilegien nicht nur verfrüht, sondern komplett überflüssig. Wenn der Gesundheitsminister mehrmals betont es wird keine Impfpflicht geben, dann darf es diese auch nicht durch die Hintertür geben. Sobald alle die Möglichkeit hatten sich impfen zu lassen gibt es keiner Argumente mehr für Einschränkungen.
Wir bringen derzeit außerdem so viele Opfer (ja, Opfer!), eine Bevorzugung von geimpften wäre ein Schlag ins Gesicht aller, die über ein Jahr hinweg extrem solidarisch waren und eben noch nicht die Möglichkeit einer Impfung bekommen haben.
Das wäre dann eben auch der punkt, an dem meine Solidarität schlagartig endet.
Wir bringen derzeit außerdem so viele Opfer (ja, Opfer!), eine Bevorzugung von geimpften wäre ein Schlag ins Gesicht aller, die über ein Jahr hinweg extrem solidarisch waren und eben noch nicht die Möglichkeit einer Impfung bekommen haben.
Das wäre dann eben auch der punkt, an dem meine Solidarität schlagartig endet.
sonofanarchy schrieb:
Ich finde die Diskussion über Privilegien nicht nur verfrüht, sondern komplett überflüssig. Wenn der Gesundheitsminister mehrmals betont es wird keine Impfpflicht geben, dann darf es diese auch nicht durch die Hintertür geben. Sobald alle die Möglichkeit hatten sich impfen zu lassen gibt es keiner Argumente mehr für Einschränkungen.
Wir bringen derzeit außerdem so viele Opfer (ja, Opfer!), eine Bevorzugung von geimpften wäre ein Schlag ins Gesicht aller, die über ein Jahr hinweg extrem solidarisch waren und eben noch nicht die Möglichkeit einer Impfung bekommen haben.
Das wäre dann eben auch der punkt, an dem meine Solidarität schlagartig endet.
Sorry, aber erkläre mir das bitte. Was nützt es dir, wenn geimpfte, immune und das Virus nicht weitergebende Menschen solidarisch sind? Wäre es nicht viel sinnvoller, sie sorgen mit dafür, dass das "normale" Leben wieder langsam anläuft?
Natürlich können wir mit den Lockdowns auch weitermachen, bis alle geimpft sind resp. geimpft werden können. Dies wird vermutlich aus organisatorischen Gründen erst gegen Ende 2021 der Fall sein. Willst du wirklich so lange Solidarität einfordern, eine Solidarität, die nichts bringt?
Und nochmal zum Thema "Opfer": diese "Opfer" haben die Menschen zu Pestzeiten oder nach dem 1. Weltkrieg auch gebracht. Ganz von alleine. Aus purer Angst, nachdem Millionen gestorben waren. Da haben sie sich dann (im Mittelalter) das Brot auf zwei Metern Entfernung mit langen Zangen gereicht. Also: wir müssen uns auf unsere "Opfer" nichts einbilden, denn auch wir hätten früher oder später diese "Opfer" ganz von alleine gebracht. Aus reiner Angst heraus. Der Unterschied ist: heute sind die Möglichkeiten andere, sodass diese "Opfer" rechtzeitig gebracht wurden und es bis jetzt "nur" 45.000 Tote sind.
Adler_Steigflug schrieb:
* Giuliani erhält unterdessen wohl kein Geld vonseiten Trump für seine famose Anwaltstätigkeit
P.S.: Das bringt Trump natürlich in die Bredouille, wer ihn dann anwaltlich vor dem Senat verteidigen soll. Das mit dem "Schlag nicht die Hand, die dich füttert (oder verteidigt)" hat Orangeboy noch nicht so ganz verstanden. Anscheinend hatte er sogar die Idee, sich selbt zu verteidigen, die ihm leider von Menschen mit einem IQ höher 35 ausgeredet worden ist. Mist!
https://www.fr.de/politik/donald-trump-anwalt-rudy-giuliani-us-praesident-rechnungen-gehalt-nicht-bezahlen-beziehung-verschlechterung-90166039.html
Adler_Steigflug schrieb:Adler_Steigflug schrieb:
* Giuliani erhält unterdessen wohl kein Geld vonseiten Trump für seine famose Anwaltstätigkeit
P.S.: Das bringt Trump natürlich in die Bredouille, wer ihn dann anwaltlich vor dem Senat verteidigen soll. Das mit dem "Schlag nicht die Hand, die dich füttert (oder verteidigt)" hat Orangeboy noch nicht so ganz verstanden. Anscheinend hatte er sogar die Idee, sich selbt zu verteidigen, die ihm leider von Menschen mit einem IQ höher 35 ausgeredet worden ist. Mist!
https://www.fr.de/politik/donald-trump-anwalt-rudy-giuliani-us-praesident-rechnungen-gehalt-nicht-bezahlen-beziehung-verschlechterung-90166039.html
Ihm wird bestimmt ein kompetenter Pflichtverteidiger zur Verfügung gestellt
sonofanarchy schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Ja, klar. Aber bis November/Dezember waren die ja auch offen. Wie kann man da sagen, die Investitionen hätten nichts bewirkt?
Ich glaube, wir reden da aneinander vorbei. Cyrillar geht es darum, dass die Investitionen nicht davor geschützt haben trotzdem schließen zu müssen.
Ja, das ist natürlich bitter. Betrifft allerdings auch andere Branchen.
Bewirkt haben die Investitionen natürlich trotzdem etwas, auch wenn sie die Schließung nicht verhindern konnten. Die Krux ist doch, dass man alles nicht genau weiß, aber trotzdem Maßnahmen ergreifen muss: ist die Gastronomie bei Einhaltung der Hygieneauflagen wirklich ein Gefahrenherd? Fitness- und Tattoostudios? Man weiß es ja noch nicht einmal bei den Schulen und Kitas.
Nach meiner persönlichen Einschätzung hätte man die Schulen eher schließen müssen als die Gaststätten. Aber wissen tue ich es halt auch nicht. Ich weiß nur, dass angesichts der im Oktober explodierenden Zahlen etwas getan werden musste. Die Zahlen auf den Intensivstationen sowie die Todeszahlen sprechen ja eine deutliche Sprache
Da hast du leider Recht, man weiß es halt nicht. Da ich auch den einen oder anderen Tatowierer kenne und mit deren Hygienestandarts (die auch schon vor Corona extrem hoch waren) vertraut bin kann ich zumindest aus meiner Laiensicht davon ausgehen, dass ein Besuch beim Tatowierer deutlich weniger Gefahr bietet als ein Besuch in der Kneipe oder dem Restaurant. Vor allem bei einer üblicherweise sehr geringen Anzahl an Kontakten. Ich finde es jedoch sehr schade, dass man hier nicht weiter ist. Jede Branche hat schon vor einem knappen Jahr ihre Argumente gebracht und es wird immer noch mit der Gießkanne verallgemeinert. Wie ich schon schrub, die Schulen und Kitas zu schließen wäre meines Erachtens deutlich wichtiger. Und das sage ich als betroffener Vater.
sonofanarchy schrieb:
Jede Branche hat schon vor einem knappen Jahr ihre Argumente gebracht und es wird immer noch mit der Gießkanne verallgemeinert. Wie ich schon schrub, die Schulen und Kitas zu schließen wäre meines Erachtens deutlich wichtiger. Und das sage ich als betroffener Vater.
Wobei die Diskussion, wieso man Schulen & Kitas schließt und dann aber bspw. Gasto oder Fitnessstudios auf lässt - in der Annahme das diese beiden Sachen nicht signifikant zum Infektionsgeschehen beitragen - sicherlich eskalieren würde.
Ja, klar. Aber bis November/Dezember waren die ja auch offen. Wie kann man da sagen, die Investitionen hätten nichts bewirkt?
WuerzburgerAdler schrieb:
Ja, klar. Aber bis November/Dezember waren die ja auch offen. Wie kann man da sagen, die Investitionen hätten nichts bewirkt?
Ich glaube, wir reden da aneinander vorbei. Cyrillar geht es darum, dass die Investitionen nicht davor geschützt haben trotzdem schließen zu müssen.
sonofanarchy schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Ja, klar. Aber bis November/Dezember waren die ja auch offen. Wie kann man da sagen, die Investitionen hätten nichts bewirkt?
Ich glaube, wir reden da aneinander vorbei. Cyrillar geht es darum, dass die Investitionen nicht davor geschützt haben trotzdem schließen zu müssen.
Ja, das ist natürlich bitter. Betrifft allerdings auch andere Branchen.
Bewirkt haben die Investitionen natürlich trotzdem etwas, auch wenn sie die Schließung nicht verhindern konnten. Die Krux ist doch, dass man alles nicht genau weiß, aber trotzdem Maßnahmen ergreifen muss: ist die Gastronomie bei Einhaltung der Hygieneauflagen wirklich ein Gefahrenherd? Fitness- und Tattoostudios? Man weiß es ja noch nicht einmal bei den Schulen und Kitas.
Nach meiner persönlichen Einschätzung hätte man die Schulen eher schließen müssen als die Gaststätten. Aber wissen tue ich es halt auch nicht. Ich weiß nur, dass angesichts der im Oktober explodierenden Zahlen etwas getan werden musste. Die Zahlen auf den Intensivstationen sowie die Todeszahlen sprechen ja eine deutliche Sprache
OK. Wusste jetzt nicht, dass alles geschlossen ist. Vom Lebensmittelmarkt bis zur Arztpraxis.
WuerzburgerAdler schrieb:
OK. Wusste jetzt nicht, dass alles geschlossen ist. Vom Lebensmittelmarkt bis zur Arztpraxis.
Es geht um die drei von ihm genannten.
Ja, klar. Aber bis November/Dezember waren die ja auch offen. Wie kann man da sagen, die Investitionen hätten nichts bewirkt?
Cyrillar schrieb:
Die Staatshilfen flossen in Hygienekonzepte die sinnlos waren da seit Wochen Schicht ist trotz dieser Investitionen.
Aha. Und woher weißt du, wo wir pandemietechnisch stünden, wenn es diese Investitionen nicht gegeben hätte?
Was die Soloselbständigen betrifft muss ich dir leider recht geben. Die Hilfen sind zu kompliziert, zu bürokratisch, kommen zu spät oder gehen an den Betroffenen vorbei. Hier ist die Bundesregierung derzeit dabei, gehörig Vertrauen zu verspielen und der Opposition Steilvorlagen zu liefern. Keine Ahnung, was die Verantwortlichen sich dabei gedacht haben. Vermutlich wenig.
Bei einer derzeitigen Minusverzinsung von Staatskrediten eigentlich unfassbar.
WuerzburgerAdler schrieb:Cyrillar schrieb:
Die Staatshilfen flossen in Hygienekonzepte die sinnlos waren da seit Wochen Schicht ist trotz dieser Investitionen.
Aha. Und woher weißt du, wo wir pandemietechnisch stünden, wenn es diese Investitionen nicht gegeben hätte?
Unverändert, da ja TROTZ der Investitionen geschlossen sein muss...
OK. Wusste jetzt nicht, dass alles geschlossen ist. Vom Lebensmittelmarkt bis zur Arztpraxis.
Was für messbare Ergebnisse meinst Du? Also in welche Richtung?