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stefank
34963
tutzt schrieb:stefank schrieb:
und sorgt dafür, dass die Schmähung überall wieder auftaucht.
Was auch immer das mit dem Thema zu tun hat. :neutral-face
Bzw. solltest du alternativ noch mal nach lesen, wie Newsaggregatoren funktionieren. (...)
Oder man zitiert halt vollständig (fehlende Teile hervorgehoben):
"Und was wäre, wenn es keine Pflicht gäbe, sich um die komplette Entfernung nicht hinnehmbarer Äußerungen aus dem Internet zumindest zu bemühen? Dann könnte ein großes Unternehmen z.B. einen kleinen Blogger beauftragen, einen unliebsamen Wettbewerber zu schmähen. Dann unterwirft man sich kaltlächelnd der Unterwerfungserklärung, und sorgt dafür, dass die Schmähung überall wieder auftaucht."
Und schwupps versteht man, dass ich einen fiktiven Fall aufgemacht habe, unter der Annahme, dass es keine Pflicht...aber verkürztes Zitieren ist eben einfach einfacher.
Nachdem hier ja weitgehend Einigkeit herrscht, dass der arme Blogger hier von fiesen Geldsäcken mit Hilfe skrupelloser Abmahnabzockanwälte fertig gemacht wurde, will ich mich mal schwer beliebt machen.
Ich sehe die ganze Sache nämlich etwas anders. Die Bloggerszene rühmt sich seit einiger Zeit, die Bratwurst auf ein neues Niveau gehoben zu haben und die klassischen Medien, vor allem Print, im Grunde überflüssig zu machen. Wenn man ihnen dann aber mit dem ganz normalen Presse-, Marken- und Wettbewerbsrecht kommt, fangen sie das Heulen und Zähneklappern an. Unfassbares Entsetzen über die Tatsache, dass man ganz genauso behandelt wird, wie jeder andere Publizist auch. Die "Titanic" etwa war durch zahlreiche Klagen oft genug am Rande des Ruins. Haben die gewinselt? Nö, die haben für ihr und aller Recht auf Meinungsfreiheit und Satire gekämpft. Die Sache vor Gericht ausgefochten, oft genug gewonnen, manchmal verloren.
"Ja, aber der kleine Blogger hat doch gar keine Chance, das zu tun". Echt nicht? Es gibt Prozesskostenhilfe, die zumindest den eigenen Anwalt bezahlt. Man könnte sich zusammenschließen, um über Bloggersolidarität Fonds für solche Fälle zu gründen. Es gab auch schon Spendenaktionen, um sich gegen ungerechtfertigte Abmahnungen zu wehren. Aber kämpfen wollen muss man schon.
Vor allem kann man sich vorher mal schlau machen, was man eigentlich darf, und was nicht. Das geht sogar im Internet, ganz kostenlos. Kostet etwas Mühe, spart aber Tränen.
Worauf soll das Lamentieren eigentlich hinaus? Dass Blogger Schmähkritiken schreiben dürfen, ohne dass sich Betroffene dagegen wehren können? Und was wäre, wenn es keine Pflicht gäbe, sich um die komplette Entfernung nicht hinnehmbarer Äußerungen aus dem Internet zumindest zu bemühen? Dann könnte ein großes Unternehmen z.B. einen kleinen Blogger beauftragen, einen unliebsamen Wettbewerber zu schmähen. Dann unterwirft man sich kaltlächelnd der Unterwerfungserklärung, und sorgt dafür, dass die Schmähung überall wieder auftaucht. Der Verletzte könnte nichts dagegen tun, und müsste hilflos zusehen, wie seine Firma den Bach runtergeht.
Bitte nicht missverstehen: Das Recht auf Meinungsfreiheit, Satire und gerne auch Polemik überwiegt in meinen Augen wirtschaftliche Interessen bei weitem. Wenn aber ein Haufen Leute mit virtuellen Heugabeln und Fackeln loszieht, um vermeintliches Unrecht zu rächen, sollte man sich erst mal an den Straßenrand stellen und darüber nachdenken.
Ich sehe die ganze Sache nämlich etwas anders. Die Bloggerszene rühmt sich seit einiger Zeit, die Bratwurst auf ein neues Niveau gehoben zu haben und die klassischen Medien, vor allem Print, im Grunde überflüssig zu machen. Wenn man ihnen dann aber mit dem ganz normalen Presse-, Marken- und Wettbewerbsrecht kommt, fangen sie das Heulen und Zähneklappern an. Unfassbares Entsetzen über die Tatsache, dass man ganz genauso behandelt wird, wie jeder andere Publizist auch. Die "Titanic" etwa war durch zahlreiche Klagen oft genug am Rande des Ruins. Haben die gewinselt? Nö, die haben für ihr und aller Recht auf Meinungsfreiheit und Satire gekämpft. Die Sache vor Gericht ausgefochten, oft genug gewonnen, manchmal verloren.
"Ja, aber der kleine Blogger hat doch gar keine Chance, das zu tun". Echt nicht? Es gibt Prozesskostenhilfe, die zumindest den eigenen Anwalt bezahlt. Man könnte sich zusammenschließen, um über Bloggersolidarität Fonds für solche Fälle zu gründen. Es gab auch schon Spendenaktionen, um sich gegen ungerechtfertigte Abmahnungen zu wehren. Aber kämpfen wollen muss man schon.
Vor allem kann man sich vorher mal schlau machen, was man eigentlich darf, und was nicht. Das geht sogar im Internet, ganz kostenlos. Kostet etwas Mühe, spart aber Tränen.
Worauf soll das Lamentieren eigentlich hinaus? Dass Blogger Schmähkritiken schreiben dürfen, ohne dass sich Betroffene dagegen wehren können? Und was wäre, wenn es keine Pflicht gäbe, sich um die komplette Entfernung nicht hinnehmbarer Äußerungen aus dem Internet zumindest zu bemühen? Dann könnte ein großes Unternehmen z.B. einen kleinen Blogger beauftragen, einen unliebsamen Wettbewerber zu schmähen. Dann unterwirft man sich kaltlächelnd der Unterwerfungserklärung, und sorgt dafür, dass die Schmähung überall wieder auftaucht. Der Verletzte könnte nichts dagegen tun, und müsste hilflos zusehen, wie seine Firma den Bach runtergeht.
Bitte nicht missverstehen: Das Recht auf Meinungsfreiheit, Satire und gerne auch Polemik überwiegt in meinen Augen wirtschaftliche Interessen bei weitem. Wenn aber ein Haufen Leute mit virtuellen Heugabeln und Fackeln loszieht, um vermeintliches Unrecht zu rächen, sollte man sich erst mal an den Straßenrand stellen und darüber nachdenken.
Bigbamboo schrieb:gereizt schrieb:
...
Könnten ja den Marketingkerl von Seitenbacher Müsli mal einladen lecker lecker... hüstel würg.
Es wäre schon ein Fortschritt, wenn sie Marketing einfach mal Lexikon nachschlagen würden.
Na, dann tun wir das doch mal:
"Marketing bzw. Vermarktung (veraltet Absatzwesen) bezeichnet aus funktionaler Perspektive den Unternehmensbereich, der sich mit der Herbeiführung und Gestaltung von Austauschprozessen beschäftigt, somit den Absatz erzeugter Güter oder Dienstleistungen auf einem Markt. Aufgabe des Marketings ist, durch die Befriedigung der Bedürfnisse und Wünsche des Konsumenten Gewinne zu erwirtschaften, indem die richtigen Güter, zum richtigen Preis, auf dem richtigen Markt, mit den richtigen Absatzförderungsmaßnahmen platziert werden."
(wikipedia)
Mmmh, das hat mit dem hier vorliegenden Fall ja mal gar nix zu tun. Dieser Vorschlag hilft also kaum weiter...
So ein allgemeines Mandat in markenrechtlichen Angelegenheit ist natürlich möglich, wäre aber, wie man gerade im vorliegenden Fall sehen kann, dumm. Wenn man bedenkt, dass sich Firmen und Anwälte heutzutage sogar schon "Litigation-PR-"-Berater nehmen, um die Öffentlichkeits- und Pressearbeit bei Rechtsstreitigkeiten professionell zu führen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei Jako im Moment nicht gerade eitel Freude über diese Folgeabmahnung herrscht...
Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei Jako im Moment nicht gerade eitel Freude über diese Folgeabmahnung herrscht...
Misanthrop schrieb:GregorEintrachtFan schrieb:
Hier mal ein Beschwerdebrief-Versuch:
Selbstverständlich würden Sie gegen die Firma Google nicht vorgehen, da sie möglicherweise, durch ihre hohe Marktakzeptanz, erheblichen Imageschaden bei Ihnen verursachen könnte, deshalb wenden sie sich lieben an die "Schwachen" und versuchen dort ihr Kapital heraus zu schlagen.
Das tut vorliegend nicht JAKO.
Du solltest nicht glauben, dass dort RA-Kosten von einigen Tausend Euro für ein Vorgehene gegen einen recht unbekannte Blogger ausgegeben würden.
So funktioniert das Abmahn(un)wesen nicht.
Doch, so funktioniert es. Auch für das Abmahnen braucht der Anwalt ein Mandat, dass vom Markeninhaber erteilt werden muss. Die geforderte Vertragsstrafe geht auch direkt an Jako.
Matze1204 schrieb:peter_aus_wiesbaden schrieb:
Herrje, Blondinen unter sich!
Also das Interview war für Heimspiel Verhältnisse gut. Keine total sinnfreien fragen, mit was sich Klopp die Haare wäscht oder was seine kinder auf der playstation spielen
Zustimmung. Allein, Dortmund und Mainz liegen irgendwie immer noch nicht in Hessen...
little_drummerboy schrieb:
Der Fall wurde zwei Jahre unter Verschluss gehalten.
Klar Bild ist jetzt nicht das aller seriöseste aber auch ein blindes Huhn findet bekanntlich mal ein Korn.
Mich erinnert es an nichts vergleichbares,was man unbedingt kennen müsste.
Einfache Faustregel: Wenn nur die "Blöd" etwas Sensationelles meldet, und sonst niemand, ist es gelogen. Klappt immer. Und wenn du mal darüber nachdenkst: Glaubst du nicht, alle Medien würden sich überschlagen mit Sonderberichten, wenn an solchem Quatsch auch nur ein kleines bißchen was dran wäre?
schusch schrieb:
Denk Dir einfach Deinen Teil und reg Dich ab.
Wenn ich jeden Idioten verklagen wollte, der mir über den ganzen Tag so über den Weg läuft, hätt ich besser Jura studiert. Könnt ich wenigstens Geld damit verdienen.
Da ich Jura studiert habe, lautet mein Rechtsrat in diesem Fall: Ein Bier trinken und schlafen gehen.
http://www.blog-g.de/jako-wir-haben-ueberreagiert.html#comment-215893