
tobago
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Ganz ernsthaft halte ich den Elfmeter für die einfachste Übung für die Spieler. Ich weiß nicht wie es heute aussehen würde, bin ja ähnlich alt wie der Würzburger, aber mit ein paar Schüssen zum warm machen würde ich sagen versenke ich 8 von 10 sicher, egal bei welchem Tormann. Und ich bin ein alter Kreisklassekicker gewesen. Mir ist schon immer schleierhaft wieso Fussballprofis bei Elfern und Ecken oft so wirklich richtig schlecht aussehen.
Gruß
tobago
Gruß
tobago
tobago schrieb:
Mir ist schon immer schleierhaft wieso Fussballprofis bei Elfern und Ecken oft so wirklich richtig schlecht aussehen.
So schleierhaft ist das gar nicht...es kommt viel auf die Psyche des Schützen an, wie er mit einer solchen Situation umgeht.
Als Torwart kann ich nur gewinnen, als Feldspieler nur verlieren, der Druck des Versenkens liegt bei ihm und damit kommt nicht jeder zurecht...dazu spielt noch möglicherweise der Spielstand, eine aufgeheizte Stadionatmosphäre und der bisherige Spielverlauf eine nicht unerhebliche Rolle...natürlich gibt es Spieler, die von all dem völlig unbeeindruckt sind und den Ball locker reinmachen, viele andere können das aber nicht....
tobago schrieb:
Mir ist schon immer schleierhaft wieso Fussballprofis bei Elfern und Ecken oft so wirklich richtig schlecht aussehen.
Hat zwar jetzt nicht direkt mit Dir zu tun, aber Du hast gerade mal wieder das Stichwort "Ecken" geliefert. In den letzten Tagen schrub irgendwer, dass die Standards in der Liga allgemein recht schlecht sind.
Ich halte mal dagegen. Die Standards werden in der Bundesliga außergewöhnlich gut verteidigt. Zudem glaube ich auch nicht wirklich, dass früher wirklich viel mehr Tore nach Ecken oder indirekten Freistößen gefallen sind. Einerseits wurde das vor vielen Jahren statistisch gar nicht erwähnt, wie oft wer nach Ecken traf oder auch nicht und andererseits ist es eben auch leichter, eine Ecke zu verteidigen, sprich den Ball irgendwie (halbwegs) aus der Gefahrenzone zu bringen als in einem 2,44 m hohen und 7,36 m breiten Rahmen zu platzieren, in dem zusätzlich nicht nur ein Torwart steht sondern ggf auch bis zu zwei Verteidiger. Daher finde ich die Standardquoten gar nicht so schlecht, auch wenn es bei uns in der letzten Saison noch besser funktioniert hat. Liegt aber auch daran, dass die Hereingaben von Kostic in dieser Saison eben eine Klasse schlechter sind als letzte Saison.
Kann aber unter Jovic ganz anders werden.
Anders sieht das bei Ecken aus, die auf Kniehöhe am Fünfereck ankommen. Die muss ein Profi besser rein bringen. Immer und ohne wenn und aber.
Zu den Elfern - da kann der Torwart nur gewinnen und der Schütze nur verlieren. Das wissen auch beide. Und daher ist Training natürlich wichtig. Wenn der Ablauf in Fleisch und Blut übergegangen ist muss sich der Schütze darum keine Gedanken machen.
Ich finde übrigens, dass Kevin bei Elfern meistens schlecht aussieht. Gestern hat er schon in einer Ecke gelegen, bevor der Pillenmann überhaupt den Ball erreicht, geschweige denn getroffen hatte.
tobago schrieb:Hyundaii30 schrieb:
aber jetzt einige wahrscheinlich erwarten, das wir die Gegner mit
Leichtigkeit an die Wand spielen und Platz 6 ist da sowieso kein Problem.
Also wenn Jovic kommt dann erwarte ich, dass wir die Gegner mit Leichtigkeit an die Wand spielen und Platz 4 sollten kein Problem sein.
Gruß
tobago
Wenn er von Null auf Hundert starten kann, sich mit den neuen Mitspielern nicht einspielen muß und seine vorherige Form konserviert hat, dann ist Platz vier noch viel zu wenig.....
cm47 schrieb:
Wenn er von Null auf Hundert starten kann, sich mit den neuen Mitspielern nicht einspielen muß und seine vorherige Form konserviert hat, dann ist Platz vier noch viel zu wenig.....
Na ja, ich bin ja kein Phantast sondern eher ein konservativer Realist. Wenn mehr als Platz 4 rausspringt dann ist es in Ordnung aber Platz 4 ist das Minimalziel. Ich erwarte so um die 20 Tore von ihm.
Gruß
tobago
tobago schrieb:
Na ja, ich bin ja kein Phantast sondern eher ein konservativer Realist. Wenn mehr als Platz 4 rausspringt dann ist es in Ordnung aber Platz 4 ist das Minimalziel. Ich erwarte so um die 20 Tore von ihm.
Pro Spiel, wohlgemerkt.
tobago schrieb:cm47 schrieb:
Wenn er von Null auf Hundert starten kann, sich mit den neuen Mitspielern nicht einspielen muß und seine vorherige Form konserviert hat, dann ist Platz vier noch viel zu wenig.....
Na ja, ich bin ja kein Phantast sondern eher ein konservativer Realist. Wenn mehr als Platz 4 rausspringt dann ist es in Ordnung aber Platz 4 ist das Minimalziel. Ich erwarte so um die 20 Tore von ihm.
Gruß
tobago
Da die Bayern schwächeln, wäre es schon sträflich, diese Chance auf den Titel nicht zu nutzen.
sgevolker schrieb:PhillySGE schrieb:
Was das Spiel leider nicht sehen können: Wie hat sich denn Tuta gestern gemacht?
Konnte er den Vadder gleichwertig ersetzen bzw. ist er generell schon soweit?
Gleichwertig ersetzen würde ich nicht sage, dass ist aber auch zu viel verlangt. Er hat ordentlich gespielt, keine groben Fehler gemacht, ist vor allem am Ball sehr stark und ich denke er hat sich die Chance verdient mal länger zu zeigen was er kann. Man sollte ihn aber nicht mit Abraham vergleichen.
Da bin ich ja mal gespannt, wie lange die Geduld bei einigen anhält.
Das ist hier das größte Problem. Auch das Jovic geholt wurde sehe ich jetzt nicht von Vorteil,
da er zwar einen großen Namen mitbringt, aber jetzt einige wahrscheinlich erwarten, das wir die Gegner mit
Leichtigkeit an die Wand spielen und Platz 6 ist da sowieso kein Problem.
Hyundaii30 schrieb:
aber jetzt einige wahrscheinlich erwarten, das wir die Gegner mit
Leichtigkeit an die Wand spielen und Platz 6 ist da sowieso kein Problem.
Also wenn Jovic kommt dann erwarte ich, dass wir die Gegner mit Leichtigkeit an die Wand spielen und Platz 4 sollten kein Problem sein.
Gruß
tobago
tobago schrieb:Hyundaii30 schrieb:
aber jetzt einige wahrscheinlich erwarten, das wir die Gegner mit
Leichtigkeit an die Wand spielen und Platz 6 ist da sowieso kein Problem.
Also wenn Jovic kommt dann erwarte ich, dass wir die Gegner mit Leichtigkeit an die Wand spielen und Platz 4 sollten kein Problem sein.
Gruß
tobago
Wenn er von Null auf Hundert starten kann, sich mit den neuen Mitspielern nicht einspielen muß und seine vorherige Form konserviert hat, dann ist Platz vier noch viel zu wenig.....
Ich stimme Dir bei fast allem zu, allerdings frage ich mich dann schon (wenn Hütter wirklich unbedingt gewinnen wollte), was dann die Idee hinter dem Spielsystem war. Ich gehe mal davon aus, daß es ursprünglich ein 4-2-3-1 war (mit der Idee, vorne anzulaufen, was auch funktioniert hat) mit Barkok links, was er in meiner Erinnerung noch nie gespielt hat und hoffentlich auch nicht mehr spielen muß. Ganz wild wurde es dann, als Zuber reinkam und meist vor Barkok innen spielte, die beiden hatten deutlich Schwierigkeiten mit ihrer Rolle. Warum hat Hütter nicht auf 3/5er-Kette umgestellt und Zuber als LV eingesetzt und Barkok auf die 10 zusammen mit Kamada (es stand erst 1:1)? Oder Durm nach links und Toure nach RV? Ziel war es doch, die schnellen außen von Leverkusen zu blocken.
Wenn schon Sow und Kostic ausfallen, warum dann auch noch Hasebe rausnehmen, wenn dieses Spiel doch angeblich so wichtig ist?
Wenn wir jetzt nur noch gut spielen, wenn Younes gut spielt, wird mir Angst und Bange für die nächsten Spiele. Aus meiner Sicht war die Verletzung der Knackpunkt (warum gab es eigentlich keine gelbe Karte?), die Niederlage hat aber Hütter mit seinen Wechseln verursacht.
Wenn schon Sow und Kostic ausfallen, warum dann auch noch Hasebe rausnehmen, wenn dieses Spiel doch angeblich so wichtig ist?
Wenn wir jetzt nur noch gut spielen, wenn Younes gut spielt, wird mir Angst und Bange für die nächsten Spiele. Aus meiner Sicht war die Verletzung der Knackpunkt (warum gab es eigentlich keine gelbe Karte?), die Niederlage hat aber Hütter mit seinen Wechseln verursacht.
Brig95 schrieb:
Ich stimme Dir bei fast allem zu, allerdings frage ich mich dann schon (wenn Hütter wirklich unbedingt gewinnen wollte), was dann die Idee hinter dem Spielsystem war
Ich sehe das so, dass wir Leverkusen bis zur Auswechslung von Younes komplett schwindelig gespielt haben. Das war schon ziemlich gut und mit richtiger Idee. Dann kamen einige Knackpunkte und von denen haben wir uns spielerisch nicht mehr erholt. Younes raus, Gegentore und Abseitspfiffe. So Spiele passieren, aber wichtig ist wir erholen uns davon und sehen zu, dass wir gg. Schalke wieder die gute Leistung zeigen wie in den ersten 30 Minuten.
Aber grundsätzlich war die Spielidee sehr gut, wir sind noch nicht so stabil mit den Nackenschlägen wirklich immer zurechtzukommen.
Gruß
tobago
Weil ich das als ein spannendes und auch wichtiges Thema ansehe, doch noch eine Antwort:
Als Spieler war ich ein Elfmeterspezialist. Saisonübergreifend habe ich mal 27 Elfmeter hintereinander verwandelt. Obwohl ich - als hochemotionaler Spieler - bei jedem einzelnen Elfmeter Nervenflattern hatte. Nix von wegen eiskalt.
Mein "Erfolgsrezept" war einfach: einen bestimmten Stil finden und diesen dann bis zur Vergasung trainieren. Zum Einschleifen dieses Stils sogar ohne Torwart, dann mit Torwart, dann im Wettkampf gegen den Torwart, dann im Wettkampfmodus gegen andere, teilweise mit 2 Teams das Elfmeterschießen simulierend.
Dieses Training war es, was mir die Sicherheit beim Ausführen im Spiel gab, egal ob 1. oder 90. Minute, egal ob im Spiel oder im Elfmeterschießen. Und meinen Stil/Elfmetertrick behielt ich immer bei. (Nicht die Ecke 😎 ) Die Nervosität legte ich bis zu meinem Karriereende nie ab.
Als Trainer habe ich dann - außer zum Einstudieren - niemals, aber auch wirklich niemals ohne Wettkampfcharakter trainieren lassen. Flanken auf den Torwart? Immer mit einem störenden Stürmer. Anlaufen des Stürmers auf den Torwart im 1 gegen 1: immer mit der Stoppuhr und Zeitdruck. Elfmeterschießen? Immer im Team gegen ein anderes, immer mit Anreizen resp. Androhen von Sanktionen bei Versagen (= Druck erzeugen). Usw.
Dies alles ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Die Trainerausbildung, die ich genießen durfte, war schon herausragend. Ich hatte das so nicht erwartet und war wirklich baff, was ein altgedienter Fußballer noch alles lernen kann. Also hab ich alles aufgesogen, was dort oder auch bei Fortbildungen von Bundesligatrainern vermittelt wurde.
Das "Immer mit Wettkampfcharakter trainieren" habe ich dabei genauso verinnerlicht wie das Prinzip "Spiel- und Drucksituationen im Training herstellen oder simulieren". Du hast recht, im Wettkampf sieht immer alles anders aus. Aber die Simulation von Druck des Gegners oder Zeitdruck/Ergebnisdruck hat dazu geführt, dass sich die Spieler schon im Training an die verschiedenen Arten von Druck gewöhnen konnten. Und zusammen mit dem Einschleifen von Bewegungsabläufen führten diese Methoden auch bei durchschnittlichen Spielern zum Erfolg.
Als Spieler war ich ein Elfmeterspezialist. Saisonübergreifend habe ich mal 27 Elfmeter hintereinander verwandelt. Obwohl ich - als hochemotionaler Spieler - bei jedem einzelnen Elfmeter Nervenflattern hatte. Nix von wegen eiskalt.
Mein "Erfolgsrezept" war einfach: einen bestimmten Stil finden und diesen dann bis zur Vergasung trainieren. Zum Einschleifen dieses Stils sogar ohne Torwart, dann mit Torwart, dann im Wettkampf gegen den Torwart, dann im Wettkampfmodus gegen andere, teilweise mit 2 Teams das Elfmeterschießen simulierend.
Dieses Training war es, was mir die Sicherheit beim Ausführen im Spiel gab, egal ob 1. oder 90. Minute, egal ob im Spiel oder im Elfmeterschießen. Und meinen Stil/Elfmetertrick behielt ich immer bei. (Nicht die Ecke 😎 ) Die Nervosität legte ich bis zu meinem Karriereende nie ab.
Als Trainer habe ich dann - außer zum Einstudieren - niemals, aber auch wirklich niemals ohne Wettkampfcharakter trainieren lassen. Flanken auf den Torwart? Immer mit einem störenden Stürmer. Anlaufen des Stürmers auf den Torwart im 1 gegen 1: immer mit der Stoppuhr und Zeitdruck. Elfmeterschießen? Immer im Team gegen ein anderes, immer mit Anreizen resp. Androhen von Sanktionen bei Versagen (= Druck erzeugen). Usw.
Dies alles ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Die Trainerausbildung, die ich genießen durfte, war schon herausragend. Ich hatte das so nicht erwartet und war wirklich baff, was ein altgedienter Fußballer noch alles lernen kann. Also hab ich alles aufgesogen, was dort oder auch bei Fortbildungen von Bundesligatrainern vermittelt wurde.
Das "Immer mit Wettkampfcharakter trainieren" habe ich dabei genauso verinnerlicht wie das Prinzip "Spiel- und Drucksituationen im Training herstellen oder simulieren". Du hast recht, im Wettkampf sieht immer alles anders aus. Aber die Simulation von Druck des Gegners oder Zeitdruck/Ergebnisdruck hat dazu geführt, dass sich die Spieler schon im Training an die verschiedenen Arten von Druck gewöhnen konnten. Und zusammen mit dem Einschleifen von Bewegungsabläufen führten diese Methoden auch bei durchschnittlichen Spielern zum Erfolg.
WuerzburgerAdler schrieb:
Also hab ich alles aufgesogen, was dort oder auch bei Fortbildungen von Bundesligatrainern vermittelt wurde.
Ich kann mich dunkel erinnern, dass unser geliebter Ex-Trainer Reinhold Fanz einer der Ausbilder beim A- oder B-Schein war. Ich hoffe er hat dir nichts vermittelt
Gruß
tobago
tobago schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Also hab ich alles aufgesogen, was dort oder auch bei Fortbildungen von Bundesligatrainern vermittelt wurde.
Ich kann mich dunkel erinnern, dass unser geliebter Ex-Trainer Reinhold Fanz einer der Ausbilder beim A- oder B-Schein war. Ich hoffe er hat dir nichts vermittelt
Gruß
tobago
Keine Sorge, ich hab meine Scheine in Bayern gemacht. 😊
Reinhold Fanz hab ich nie erlebt. Aber neben ein paar richtigen Highlights (Dettmar Cramer, Dietrich Weise u.a.) auch ein paar schöne Schlaftabletten.
Aktuell gefällt es mir auch besser als in dieser merkwürdigen Kneipe. Die Wahl der Gäste ist aus meiner Sicht einseitig in Richtung Fussball 2000/ Podcaster und viel zu wenig bestückt mit wirklichen Ex-Fussballern, Funktionären usw. Das ist aber eine persönliche Sache und gefällt unterschiedlichen Leuten ja auch unterschiedlich.
Gruß
tobago
Gruß
tobago
Um das Thema noch mal kurz meinerseits abzuschließen: Natürlich hilft Training in so gut wie allen Bereichen. Da sind wir uns ja alle einig. Dass ein Alex Meier sich seine Schusstechnik mit der Innenseite jahrelang erarbeiten musste, dürfte jedem klar sein. Aber wie du schon richtig sagst, Training und Spiel sind bei aller professioneller Vorbereitung immer zwei Paar Schuhe. Und das nötige Selbstvertrauen holst du dir nur über Erfolgserlebnisse im Spiel (auf die dich das Training natürlich bestenfalls optimal vorbereitet).
Bei Elfmetern kommt es aber mehr als bei allen anderen Dingen im Fußball auf die Nervenstärke und das Umgehen mit Drucksituationen an. Und gerade deshalb kann man meiner Meinung nach Elfmeter im Training schlichtweg nicht oder wenn überhaupt nur in geringem Maße simulieren. Wie gesagt, du kannst den einen Teil mit der passenden Schusstechnik trainieren und dir wie schon erwähnt auch eine feste Konzentrationsphase sowie eine Atem- und Schrittfolge antrainieren. Das trägt sicher zum Erfolg bei. Lewandowski und Haller laufen immer gleich mit dem Ausfallschritt an und schauen auf den Torwart, Silva läuft normal durch und schaut auf den Ball und ein Henry ist früher immer sehr schnell angelaufen, um dem Torwart weniger Reaktionszeit zu geben. Da kann man natürlich einen individuell passenden Stil finden und entwickeln.
Die andere Hälfte lässt sich aber eben zumindest meiner Meinung nach nicht trainieren beziehungsweise würde sich nur im Erfolgsfall in Pflichtspielen einstellen. Da aber in der Regel halt ohnehin nur der beste Elfmeterschütze die Elfer schießt und Elfmeterschießen relativ selten vorkommen, kann man nicht die gesamte Mannschaft darauf vorbereiten und jedem die Sicherheit geben. Wenn man aber wie wir damals innerhalb von zwei, drei Jahren mehrere Elfmeterschießen bestritten hat, dann macht das meiner Meinung nach schon eher einen Unterschied aus.
Regelmäßiges Trainieren von Elfmeterschießen wäre deshalb auch für mich insofern sinnvoll, dass du dann zumindest mal keine Kandidaten mehr in der Mannschaft hast wie bei uns in London damals Hinti. Der hat sich ja dann gesagt, er bolzt einfach auf gut Glück flach in die Mitte. Zumindest solche ganz schwachen Elfmeter könnte man durch ernsthaftes Training abtrainieren und verbessern, wenn man den Jungs da was an die Hand gibt. Die notwendige Nervenstärke, die man im Spiel braucht, lässt sich aber wie gesagt meiner Meinung nach nicht trainieren, weshalb es auch nur wenige wirklich herausragende Elferschützen gibt, die konstant sehr gute und nahezu unhaltbare Elfer schießen. Oder anders ausgedrückt: Du kannst vielleicht durch Elfmetertraining einen katastrophalen Schützen verbessern und auf ein durchschnittliches Niveau heben, aber ein durchschnittlicher Schütze wird auch durch Training kein herausragendes Niveau mehr erreichen.
Bei Elfmetern kommt es aber mehr als bei allen anderen Dingen im Fußball auf die Nervenstärke und das Umgehen mit Drucksituationen an. Und gerade deshalb kann man meiner Meinung nach Elfmeter im Training schlichtweg nicht oder wenn überhaupt nur in geringem Maße simulieren. Wie gesagt, du kannst den einen Teil mit der passenden Schusstechnik trainieren und dir wie schon erwähnt auch eine feste Konzentrationsphase sowie eine Atem- und Schrittfolge antrainieren. Das trägt sicher zum Erfolg bei. Lewandowski und Haller laufen immer gleich mit dem Ausfallschritt an und schauen auf den Torwart, Silva läuft normal durch und schaut auf den Ball und ein Henry ist früher immer sehr schnell angelaufen, um dem Torwart weniger Reaktionszeit zu geben. Da kann man natürlich einen individuell passenden Stil finden und entwickeln.
Die andere Hälfte lässt sich aber eben zumindest meiner Meinung nach nicht trainieren beziehungsweise würde sich nur im Erfolgsfall in Pflichtspielen einstellen. Da aber in der Regel halt ohnehin nur der beste Elfmeterschütze die Elfer schießt und Elfmeterschießen relativ selten vorkommen, kann man nicht die gesamte Mannschaft darauf vorbereiten und jedem die Sicherheit geben. Wenn man aber wie wir damals innerhalb von zwei, drei Jahren mehrere Elfmeterschießen bestritten hat, dann macht das meiner Meinung nach schon eher einen Unterschied aus.
Regelmäßiges Trainieren von Elfmeterschießen wäre deshalb auch für mich insofern sinnvoll, dass du dann zumindest mal keine Kandidaten mehr in der Mannschaft hast wie bei uns in London damals Hinti. Der hat sich ja dann gesagt, er bolzt einfach auf gut Glück flach in die Mitte. Zumindest solche ganz schwachen Elfmeter könnte man durch ernsthaftes Training abtrainieren und verbessern, wenn man den Jungs da was an die Hand gibt. Die notwendige Nervenstärke, die man im Spiel braucht, lässt sich aber wie gesagt meiner Meinung nach nicht trainieren, weshalb es auch nur wenige wirklich herausragende Elferschützen gibt, die konstant sehr gute und nahezu unhaltbare Elfer schießen. Oder anders ausgedrückt: Du kannst vielleicht durch Elfmetertraining einen katastrophalen Schützen verbessern und auf ein durchschnittliches Niveau heben, aber ein durchschnittlicher Schütze wird auch durch Training kein herausragendes Niveau mehr erreichen.
Wir haben durchaus ein differentes Verständnis von kurz
Ich sehe es wirklich so, dass trainierte Elfmeter einen Großteil des Drucks nehmen. Wenn der Schütze im Schlaf trifft dann braucht er zumindest nicht überlegen. Natürlich kann der Ball aus Nervosität noch verrutschen aber mechanische Abläufe sind in jedem Fall hilfreich.
Gruß
tobago
Ich sehe es wirklich so, dass trainierte Elfmeter einen Großteil des Drucks nehmen. Wenn der Schütze im Schlaf trifft dann braucht er zumindest nicht überlegen. Natürlich kann der Ball aus Nervosität noch verrutschen aber mechanische Abläufe sind in jedem Fall hilfreich.
Gruß
tobago
Wenn ich da mal als ehemaliger Kampfsportler meinen Senf zu geben darf:
Ja, Training nützt unheimlich viel
Die Sicherheit in den Bewegungsabläufen lässt sich durch Training herstellen
Und so kommt man zu besserem Selbstvertrauen
Es gibt drei Arten des Kampfes, sagt man
Konzentration auf sich selbst, wie bei einem Schattenkampf, einer Kata, spielt der Gegner kaum eine Rolle
Konfrontation mit dem Gegner, hier wird's persönlich (wobei man sich emotional auflädt)
Irrationale Intervention, man verunsichert den Gegner, in dem man etwas verrücktes tut (wer mal ein Hermelin hat jagen sehen, weiß was gemeint ist)
Beim Elfmeterschießen kann man alle drei Methoden beobachten:
Die erfolgsversprechendste ist die Konzentration auf die Ausführung, gut zu beobachten bei Silva, Lewandowski, Ronaldo, die sich auf den Ballkontakt konzentrieren und den Ball dorthin platzieren wollen, wo die Chancen des Torwart nahezu verschwindend gering sind. knapp neben den Pfosten, mit Druck geschossen, im Idealfall noch halbhoch bis hoch.
Die Spieler, die ihrer Technik (mangels Training?) nicht so vertrauen oder die in der Situation zuviel Druck verspüren, neigen dazu auf die Konfrontation mit dem Torwart einzusteigen. Ich denke, das erhöht die Chancen des Torwarts, vor allem wenn es ihm gelingt, den Spieler zu provozieren. Der Schütze sollte sich also eher nicht drauf einlassen.
Die dritte Methode ist eher selten: da machen die Schützen dann getürkte Stolperer im Anlauf, schnicken hoch in die Mitte (Panenka-Trick), machen Saltos beim Schuss oder drehen sich um, um den Ball mit der Hacke zu schießen. Solche Elfer landen dann in YouTube Videos, die vielen Fehlversuche, die dabei entstehen eher nicht.
Was lässt sich davon am besten trainieren?
Ganz klar, die erste Methode ...
Und das sollten die 5 - 8 Spieler, die für ein Elferschießen in K.O.-Spielen in Frage kommen,
auch regelmäßig tun
Ja, Training nützt unheimlich viel
Die Sicherheit in den Bewegungsabläufen lässt sich durch Training herstellen
Und so kommt man zu besserem Selbstvertrauen
Es gibt drei Arten des Kampfes, sagt man
Konzentration auf sich selbst, wie bei einem Schattenkampf, einer Kata, spielt der Gegner kaum eine Rolle
Konfrontation mit dem Gegner, hier wird's persönlich (wobei man sich emotional auflädt)
Irrationale Intervention, man verunsichert den Gegner, in dem man etwas verrücktes tut (wer mal ein Hermelin hat jagen sehen, weiß was gemeint ist)
Beim Elfmeterschießen kann man alle drei Methoden beobachten:
Die erfolgsversprechendste ist die Konzentration auf die Ausführung, gut zu beobachten bei Silva, Lewandowski, Ronaldo, die sich auf den Ballkontakt konzentrieren und den Ball dorthin platzieren wollen, wo die Chancen des Torwart nahezu verschwindend gering sind. knapp neben den Pfosten, mit Druck geschossen, im Idealfall noch halbhoch bis hoch.
Die Spieler, die ihrer Technik (mangels Training?) nicht so vertrauen oder die in der Situation zuviel Druck verspüren, neigen dazu auf die Konfrontation mit dem Torwart einzusteigen. Ich denke, das erhöht die Chancen des Torwarts, vor allem wenn es ihm gelingt, den Spieler zu provozieren. Der Schütze sollte sich also eher nicht drauf einlassen.
Die dritte Methode ist eher selten: da machen die Schützen dann getürkte Stolperer im Anlauf, schnicken hoch in die Mitte (Panenka-Trick), machen Saltos beim Schuss oder drehen sich um, um den Ball mit der Hacke zu schießen. Solche Elfer landen dann in YouTube Videos, die vielen Fehlversuche, die dabei entstehen eher nicht.
Was lässt sich davon am besten trainieren?
Ganz klar, die erste Methode ...
Und das sollten die 5 - 8 Spieler, die für ein Elferschießen in K.O.-Spielen in Frage kommen,
auch regelmäßig tun
So lange es noch verständnisvoll und nicht mitleidig ist, geht's ja noch. 😉
tobago schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
So lange es noch verständnisvoll und nicht mitleidig ist, geht's ja noch. 😉
Ist verständnisvoll wenn die sich alle gegenseitig anschauen und die Augen rollen? Wenn ja, dann ist es immer verständnisvoll.
Gruß
tobago
Ja, sich anschauen und die Augen rollen ist ergeben resigniert verständnisvoll. 😁
Und wer nickt und lächelt bei dir? 😉
So lange es noch verständnisvoll und nicht mitleidig ist, geht's ja noch. 😉
Schönesge schrieb:
Es war nur bemerkenswert, dass er das mehrmals wiederholt hat mit Chaosverein, bis dann selbst ein anderer Diskutant ihn fragte, von welcher Eintracht er da eigentlich spreche, da die Eintracht ja nicht erst seit Bobic als seriös gelte. Da hörte ich einfach etwas persönliches heraus, irgendetwas, was der gute Mann nicht verarbeitet zu haben scheint, da er aus meiner Sicht ohne Kontext mit so alten Kamellen ankam. Ich fand überhaupt nicht, dass er das in Bezug auf Schalke gesagt hat, Schalke kam mE auch erst später im Gespräch zu Sprache.
Ich glaube, dass er das wirklich nicht böse gemeint hat. Reif ist einfach geistig am Ende des letzten Jahrhunderts hängen geblieben und je älter er wird, desto wirrer und zum Teil auch populistischer werden seine Aussagen. Ist halt ein typischer Fall von "Ja damals früher zu meiner Zeit...".
Wuschelblubb schrieb:Schönesge schrieb:
Es war nur bemerkenswert, dass er das mehrmals wiederholt hat mit Chaosverein, bis dann selbst ein anderer Diskutant ihn fragte, von welcher Eintracht er da eigentlich spreche, da die Eintracht ja nicht erst seit Bobic als seriös gelte. Da hörte ich einfach etwas persönliches heraus, irgendetwas, was der gute Mann nicht verarbeitet zu haben scheint, da er aus meiner Sicht ohne Kontext mit so alten Kamellen ankam. Ich fand überhaupt nicht, dass er das in Bezug auf Schalke gesagt hat, Schalke kam mE auch erst später im Gespräch zu Sprache.
Ich glaube, dass er das wirklich nicht böse gemeint hat. Reif ist einfach geistig am Ende des letzten Jahrhunderts hängen geblieben und je älter er wird, desto wirrer und zum Teil auch populistischer werden seine Aussagen. Ist halt ein typischer Fall von "Ja damals früher zu meiner Zeit...".
Um zu verstehen was er meinte muss man seinen Werdegang verrfolgen. Er sprach von seiner Zeit in Mainz beim ZDF, die endete nach 1994 soweit ich weiß. Natürlich war da Chaos im Verein, mehr Chaos geht nicht. Er ist halt ein alter Mann der von alten Zeiten erzählen kann. Ist wie wenn der Opa meinem Sohn etwas von früher erzählt einfach zuhören, nicken, lächeln und ja sagen. So hat es Fredi da doch auch gemacht.
Gruß
tobago
Und wer nickt und lächelt bei dir? 😉
1. Ja, so etwas ärgert mich als ehemaliger Torwart wirklich ungemein. Das fällt mir immer wieder bei sehr vielen Elfmetern auf, dass sich die Torhüter zu früh bewegen. Da steckt für mich wie gesagt noch enormes Potential für Verbesserungen drin.
Sommer ist da tatsächlich auch ein Paradebeispiel. Ich hatte bereits im Kopf, dass er einer der Torhüter mit der schlechtesten Bilanz bei Elfmetern ist. Habe gerade mal in der Statistik auf Transfermarkt nachgeschaut. Seit er für Gladbach spielt, hat er in Vereinspflichtspielen lediglich sechs Elfmeter gehalten, gleichzeitig aber 33 Elfmeter nicht parieren können. Insgesamt gesehen sieht es zumindest etwas besser aus, da hat er laut der Statistik 19 Elfer gehalten und 61 Stück wurden insgesamt gegen ihn verwandelt.
2. Ich sehe das wie gesagt anders. Egal wie sehr du im Training realitätsnah Spiele oder gewisse Spielsituationen simulieren willst, den psychischen Druck wirst du nie aufbauen können. Und deshalb hilft Training gerade bei Elfmetern in meinen Augen wenn überhaupt nur in ganz geringem Maße. Denn das ist wie gesagt hauptsächlich Kopfsache. Denn einen freien Schuss aus elf Metern sollte ein Profi eigentlich immer gut genug platzieren können. Aber wenn Mannschaften im Abstiegskampf stecken, denen das Selbstvertrauen fehlt und der Druck immer größer wird, funktionieren ja teilweise selbst einfache Dinge wie Pässe über fünf Meter nicht mehr. Und das wird wirklich dauerhaft täglich trainiert. Wenn Stürmer ne Flaute haben, können die im Training die Dinger noch so reihenweise reinschweißen, im Spiel läuft es dann trotzdem nicht.
Ich habe beispielsweise in der Jugend mit einigen richtig guten Spielern zusammengespielt. Die haben auch später im Leistungsbereich in NLZs von Profivereinen und damit Jugend-Bundesliga und im Seniorenbereich im gehobenen Amateurfußball gespielt. Das waren mit Abstand die besten Spieler der Mannschaft, vor allem technisch gesehen. Die haben sowohl im Training als auch im Spiel Tore ohne Ende geschossen. Aber wenn es ins Elfmeterschießen ging, hatten sie nicht die Nervenstärke. Denen haben wirklich ungelogen so gut wie jedes Mal die Nerven versagt. Egal wie oft oder gut sie das trainiert haben.
Insofern bin ich schon der Überzeugung, dass du sowohl von der Schusstechnik als auch von der Nervenstärke her überragend sein musst, um wirklich konstant deine Elfmeter zu verwandeln. Und das sind eben die allerwenigsten Spieler wie ein André Silva. Aber selbst diesen Spielern können in den allergrößten Druckmomenten auch die Nerven versagen.
Siehe Michael Kutzop, der als sicherster Elfmeterschütze der Bundesliga galt und davor über 30 Elfer am Stück versenkt hat. Als er mit einem Elfmeter Bremen am vorletzten Spieltag kurz vor Schluss zur sicheren Meisterschaft schießen konnte, hat er ihn an den Pfosten gesetzt. Siehe Roberto Baggio, der in seiner Karriere rund 100 Elfmeter in Pflichtspielen verwandelt hat und vor dem WM Finale 1994 laut offizieller Statistik eine Bilanz von 64 verwandelten zu 7 verschossenen Elfmetern besaß. Als sich Italien im Finale beim Elfmeterschießen aber keinen Fehlschuss mehr leisten konnte, ballerte auch hier ausgerechnet der sicherste Schütze (der Italien damals zudem mehr oder weniger im Alleingang ins Finale geschossen hatte) über das Tor.
Übrigens kann man hier auch unseren guten Seb Haller anführen. Die Geschichte wird nicht oft angeführt, ist mir aber gut bekannt (kann man sich auch auf Youtube anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=RMhALXg247Q). In seiner gesamten Karriere hat Haller 24 Elfmeter geschossen. 23 davon waren drin. Sein einziger Fehlschuss war in seinem letzten Spiel für Utrecht. Für die ging es damals im Finale der Playoffs um die Qualifikation für die Euro League. Alkmaar hatte das Hinspiel 3:0 gewonnen. Utrecht hatte im Rückspiel zehn Minuten vor Schluss gerade das ausgleichende 3:0 erzielt und bekam in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter zugesprochen. Es ist die 96. Minute, die letzte Aktion im Spiel. Ist der Elfer drin, ist Utrecht in der Euro League Quali dabei. Allerdings vergibt ausgerechnet in dem Moment der Elfmeterspezialist Haller. Fairerweise muss man sagen, dass es anschließend noch zum Elfmeterschießen kam und Haller dort den ersten Elfer für Utrecht wieder verwandelt hat.
Nur über Erfolgserlebnisse in Pflichtspielen kann man sich da meiner Meinung nach die Sicherheit holen, wenn man nicht von Natur aus diese Nervenstärke besitzt. Das ist ja auch in jedem Bereich eines jeden Sports so. Wenn du erfolgreich bist, hast du auch das nötige Selbstvertrauen. Das Problem bei Elfmetern ist halt, dass sie ohnehin schon relativ selten vorkommen. Und dann hat jede Mannschaft eben einen oder maximal zwei feste Schützen. Ein Elfmeterschießen kommt für eine Mannschaft durchschnittlich nur alle paar Jahre vor. Aber dann müssen eben auch hauptsächlich Spieler antreten, die selten bis nie einen wichtigen Elfmeter geschossen haben.
Ich bin deshalb auch davon überzeugt, dass uns das damals beim Elfmeterschießen in Gladbach, wo es mit dem möglichen Einzug ins Pokalfinale wirklich um sehr viel ging, geholfen hat. Und das war wirklich eines der besten Elfmeterschießen, das mir in Erinnerung geblieben ist. In der Saison hatten wir nämlich schon zwei Elfmeterschießen im Pokal in Magdeburg und gegen Ingolstadt gewonnen. Wir hatten diese Situation also in derselben Saison schon zweimal in Pflichtspielen erlebt. Und mit Varela hat dann auch nur der Spieler verschossen, der körperlich bereits total am Ende war und nur noch humpeln konnte.
Sommer ist da tatsächlich auch ein Paradebeispiel. Ich hatte bereits im Kopf, dass er einer der Torhüter mit der schlechtesten Bilanz bei Elfmetern ist. Habe gerade mal in der Statistik auf Transfermarkt nachgeschaut. Seit er für Gladbach spielt, hat er in Vereinspflichtspielen lediglich sechs Elfmeter gehalten, gleichzeitig aber 33 Elfmeter nicht parieren können. Insgesamt gesehen sieht es zumindest etwas besser aus, da hat er laut der Statistik 19 Elfer gehalten und 61 Stück wurden insgesamt gegen ihn verwandelt.
2. Ich sehe das wie gesagt anders. Egal wie sehr du im Training realitätsnah Spiele oder gewisse Spielsituationen simulieren willst, den psychischen Druck wirst du nie aufbauen können. Und deshalb hilft Training gerade bei Elfmetern in meinen Augen wenn überhaupt nur in ganz geringem Maße. Denn das ist wie gesagt hauptsächlich Kopfsache. Denn einen freien Schuss aus elf Metern sollte ein Profi eigentlich immer gut genug platzieren können. Aber wenn Mannschaften im Abstiegskampf stecken, denen das Selbstvertrauen fehlt und der Druck immer größer wird, funktionieren ja teilweise selbst einfache Dinge wie Pässe über fünf Meter nicht mehr. Und das wird wirklich dauerhaft täglich trainiert. Wenn Stürmer ne Flaute haben, können die im Training die Dinger noch so reihenweise reinschweißen, im Spiel läuft es dann trotzdem nicht.
Ich habe beispielsweise in der Jugend mit einigen richtig guten Spielern zusammengespielt. Die haben auch später im Leistungsbereich in NLZs von Profivereinen und damit Jugend-Bundesliga und im Seniorenbereich im gehobenen Amateurfußball gespielt. Das waren mit Abstand die besten Spieler der Mannschaft, vor allem technisch gesehen. Die haben sowohl im Training als auch im Spiel Tore ohne Ende geschossen. Aber wenn es ins Elfmeterschießen ging, hatten sie nicht die Nervenstärke. Denen haben wirklich ungelogen so gut wie jedes Mal die Nerven versagt. Egal wie oft oder gut sie das trainiert haben.
Insofern bin ich schon der Überzeugung, dass du sowohl von der Schusstechnik als auch von der Nervenstärke her überragend sein musst, um wirklich konstant deine Elfmeter zu verwandeln. Und das sind eben die allerwenigsten Spieler wie ein André Silva. Aber selbst diesen Spielern können in den allergrößten Druckmomenten auch die Nerven versagen.
Siehe Michael Kutzop, der als sicherster Elfmeterschütze der Bundesliga galt und davor über 30 Elfer am Stück versenkt hat. Als er mit einem Elfmeter Bremen am vorletzten Spieltag kurz vor Schluss zur sicheren Meisterschaft schießen konnte, hat er ihn an den Pfosten gesetzt. Siehe Roberto Baggio, der in seiner Karriere rund 100 Elfmeter in Pflichtspielen verwandelt hat und vor dem WM Finale 1994 laut offizieller Statistik eine Bilanz von 64 verwandelten zu 7 verschossenen Elfmetern besaß. Als sich Italien im Finale beim Elfmeterschießen aber keinen Fehlschuss mehr leisten konnte, ballerte auch hier ausgerechnet der sicherste Schütze (der Italien damals zudem mehr oder weniger im Alleingang ins Finale geschossen hatte) über das Tor.
Übrigens kann man hier auch unseren guten Seb Haller anführen. Die Geschichte wird nicht oft angeführt, ist mir aber gut bekannt (kann man sich auch auf Youtube anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=RMhALXg247Q). In seiner gesamten Karriere hat Haller 24 Elfmeter geschossen. 23 davon waren drin. Sein einziger Fehlschuss war in seinem letzten Spiel für Utrecht. Für die ging es damals im Finale der Playoffs um die Qualifikation für die Euro League. Alkmaar hatte das Hinspiel 3:0 gewonnen. Utrecht hatte im Rückspiel zehn Minuten vor Schluss gerade das ausgleichende 3:0 erzielt und bekam in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter zugesprochen. Es ist die 96. Minute, die letzte Aktion im Spiel. Ist der Elfer drin, ist Utrecht in der Euro League Quali dabei. Allerdings vergibt ausgerechnet in dem Moment der Elfmeterspezialist Haller. Fairerweise muss man sagen, dass es anschließend noch zum Elfmeterschießen kam und Haller dort den ersten Elfer für Utrecht wieder verwandelt hat.
Nur über Erfolgserlebnisse in Pflichtspielen kann man sich da meiner Meinung nach die Sicherheit holen, wenn man nicht von Natur aus diese Nervenstärke besitzt. Das ist ja auch in jedem Bereich eines jeden Sports so. Wenn du erfolgreich bist, hast du auch das nötige Selbstvertrauen. Das Problem bei Elfmetern ist halt, dass sie ohnehin schon relativ selten vorkommen. Und dann hat jede Mannschaft eben einen oder maximal zwei feste Schützen. Ein Elfmeterschießen kommt für eine Mannschaft durchschnittlich nur alle paar Jahre vor. Aber dann müssen eben auch hauptsächlich Spieler antreten, die selten bis nie einen wichtigen Elfmeter geschossen haben.
Ich bin deshalb auch davon überzeugt, dass uns das damals beim Elfmeterschießen in Gladbach, wo es mit dem möglichen Einzug ins Pokalfinale wirklich um sehr viel ging, geholfen hat. Und das war wirklich eines der besten Elfmeterschießen, das mir in Erinnerung geblieben ist. In der Saison hatten wir nämlich schon zwei Elfmeterschießen im Pokal in Magdeburg und gegen Ingolstadt gewonnen. Wir hatten diese Situation also in derselben Saison schon zweimal in Pflichtspielen erlebt. Und mit Varela hat dann auch nur der Spieler verschossen, der körperlich bereits total am Ende war und nur noch humpeln konnte.
DonGuillermo schrieb:
2. Ich sehe das wie gesagt anders. Egal wie sehr du im Training realitätsnah Spiele oder gewisse Spielsituationen simulieren willst, den psychischen Druck wirst du nie aufbauen können. Und deshalb hilft Training gerade bei Elfmetern in meinen Augen wenn überhaupt nur in ganz geringem Maße. Denn das ist wie gesagt hauptsächlich Kopfsache. Denn einen freien Schuss aus elf Metern sollte ein Profi eigentlich immer gut genug platzieren können. Aber wenn Mannschaften im Abstiegskampf stecken, denen das Selbstvertrauen fehlt und der Druck immer größer wird, funktionieren ja teilweise selbst einfache Dinge wie Pässe über fünf Meter nicht mehr. Und das wird wirklich dauerhaft täglich trainiert. Wenn Stürmer ne Flaute haben, können die im Training die Dinger noch so reihenweise reinschweißen, im Spiel läuft es dann trotzdem nicht.
Das sehe ich genau gegenteilig. Wenn man etwas trainiert das dann nahezu im Schlaf funktioniert dann ist es auch unter Druck wesentlich besser damit umzugehen. Wenn man unter Druck noch entscheiden muss was man eigentlich macht, dann ist die Gefahr des Scheiterns riesengroß. Unter Druck die eingeübte und mechanisch ablaufenden Dinge durchzuführen mindert natürlich den Druck, denn der Spieler ist sich ja sicher, aus über hunderten Versuchen, dass davon 95% sitzen. Und das wird durch viel Training natürlich besser, das ist vollkommen unstrittig.
Ich bin mir sicher, dass diejenigen Spieler die hohe Quoten haben zu treffen das auch dauerhaft und anders trainieren als andere. Gleiches gilt für den Tormann, wenn der bis zum Erbrechen Elfer trainiert wird er auch mehr halten. Es ist immer so, etwas das ich im Schlaf kann wird auch unter Druck viel einfacher. Ein Beispiel aus dem Leben außerhalb des Fußballs ist Autofahren. Anfänger müssen auf jeden Mist achten, geübte Fahrer haben Automatismen für nahezu alle Bereiche und reagieren in Extremsituation dann anders und besser.
Alles was man mechanisch ablaufen lassen kann (und das kann ein platzierter Elfer sein) wird auch unter Druck einfacher.
Gruß
tobago
tobago schrieb:
Und das wird durch viel Training natürlich besser, das ist vollkommen unstrittig.
Da kommt mir AMFG in den Sinn. Technik vom ihm ..solala aber die Abschlüße waren durch sein vieles Sondertraining top. Und je älter er wurde (= mehr Training) umso besser seine Torausbeute
Vael schrieb:theeagleshaslanded schrieb:Adler_Steigflug schrieb:tobago schrieb:
Dreckig und verdient. Mehr brauche ich heute nicht mehr. Ne gute Flasche Wein und Abendessen vielleicht noch.
Gruß
tobago
Ich genehmige mir jetzt erstmal einen Ebbelwoi.
Und ich habe mir gerade einen Talisker Skye genehmigt. Und der 2. folgt sogleich
Und ich geb mir jetzt die Kante
Habt ihr eigentlich gar keine guten Vorsätze für das neue Jahr?
Motoguzzi999 schrieb:Vael schrieb:theeagleshaslanded schrieb:Adler_Steigflug schrieb:tobago schrieb:
Dreckig und verdient. Mehr brauche ich heute nicht mehr. Ne gute Flasche Wein und Abendessen vielleicht noch.
Gruß
tobago
Ich genehmige mir jetzt erstmal einen Ebbelwoi.
Und ich habe mir gerade einen Talisker Skye genehmigt. Und der 2. folgt sogleich
Und ich geb mir jetzt die Kante
Habt ihr eigentlich gar keine guten Vorsätze für das neue Jahr?
Hab ich doch geschrieben, nur eine Flasche.
Gruß
tobago
tobago schrieb:Motoguzzi999 schrieb:Vael schrieb:theeagleshaslanded schrieb:Adler_Steigflug schrieb:tobago schrieb:
Dreckig und verdient. Mehr brauche ich heute nicht mehr. Ne gute Flasche Wein und Abendessen vielleicht noch.
Gruß
tobago
Ich genehmige mir jetzt erstmal einen Ebbelwoi.
Und ich habe mir gerade einen Talisker Skye genehmigt. Und der 2. folgt sogleich
Und ich geb mir jetzt die Kante
Habt ihr eigentlich gar keine guten Vorsätze für das neue Jahr?
Hab ich doch geschrieben, nur eine Flasche.
Gruß
tobago
Vor allem schriebst Du "guter Wein". Hättest Du gesagt: "den roten Schädelsprenger ausm TetraPak von Aldi Süd", dann hätte ich die Einrede ja verstanden. Aber bei gutem Wein? Welcher Banause hat daran denn etwas zu mäkeln?
tobago schrieb:
Dreckig und verdient. Mehr brauche ich heute nicht mehr. Ne gute Flasche Wein und Abendessen vielleicht noch.
Gruß
tobago
Ich genehmige mir jetzt erstmal einen Ebbelwoi.
Also bei aller Wertschätzung für MH, man muss da auch übers Alter nachdenken.
Ich würde auch verlängern, würde aber als Eintracht Verantwortlicher vermutlich einen stark leistungsbezogenen Vertrag anbieten.
Als MH würde ich bei einem solchen Angebot eher in die Heimat zurück kehren.
Als ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft und ich glaube Gebets- oder Meditationsmeister in Japan hat er einen Bekanntheitsgrad, den er hier nur bedingt hat und genug verdient hat er auch.
Warum sollte ich weiter für kleines Geld am anderen Ende der Welt arbeiten, wenn ich die Karriere auch zuhause entspannt in der Japanischen Liga ausklingen lassen kann?
Ich würde auch verlängern, würde aber als Eintracht Verantwortlicher vermutlich einen stark leistungsbezogenen Vertrag anbieten.
Als MH würde ich bei einem solchen Angebot eher in die Heimat zurück kehren.
Als ehemaliger Kapitän der Nationalmannschaft und ich glaube Gebets- oder Meditationsmeister in Japan hat er einen Bekanntheitsgrad, den er hier nur bedingt hat und genug verdient hat er auch.
Warum sollte ich weiter für kleines Geld am anderen Ende der Welt arbeiten, wenn ich die Karriere auch zuhause entspannt in der Japanischen Liga ausklingen lassen kann?
Kirchhahn schrieb:
Sehe ich auch so. Noch vor einigen Wochen haben wir uns über die Unentschieden gegen Bremen und Bielefeld geärgert. Da sollten Siege gegen die Tabellen-Letzten und -Vorletzten eigentlich Pflicht sein. Die Spieler können (und werden) beweisen, dass sie nach Europa gehören.
Nein das werden sie nicht schaffen.
Gerade in Mainz kann man doch wunderbar Punkte liegen lassen.
Egal in welcher Verfassung die und wir sind, wir schafften es bisher nie dort zu gewinnen.
Mittlerweile habe ich langsam die Hoffnung auf einen Sieg unserer Eintracht in Mainz aufgegeben.
Gegen Mainz möchte ich mal von einem Pflichtsieg sprechen. Natürlich kommt es immer auf die Umstände an, eine rote Karte nach 10 Minuten kehrt das ganze Spiel bspw um. Aber wenn alles normal verläuft müssen wir die schlagen.
Wenn unsere Ansprüche sind oben reinzukommen müssen Siege gg Mainz und Schalke eingefahren werden.
Gruß
tobago
Wenn unsere Ansprüche sind oben reinzukommen müssen Siege gg Mainz und Schalke eingefahren werden.
Gruß
tobago
Bruno_P schrieb:
Und alle anderen Mannschaften (Mainz, Schalke, Bielefeld) müssen jetzt punkten. Sie stehen mit dem Rücken an der Wand.
Diese Spiele sind brandgefährlich. Ich hab richtig Schiss. Nicht weil die Gegner so gut sind sondern weil wir als klarer Favorit in diese Spiele gehen.
In zwei Wochen schaut ganz Deutschland auf uns. Wir können dafür sorgen das Schalke das neue alleinige Tasmania wird.
Ich hoffe die Scheinwerfer sind nicht zu grell für uns.
Diegito schrieb:Bruno_P schrieb:
Und alle anderen Mannschaften (Mainz, Schalke, Bielefeld) müssen jetzt punkten. Sie stehen mit dem Rücken an der Wand.
Diese Spiele sind brandgefährlich. Ich hab richtig Schiss. Nicht weil die Gegner so gut sind sondern weil wir als klarer Favorit in diese Spiele gehen.
In zwei Wochen schaut ganz Deutschland auf uns. Wir können dafür sorgen das Schalke das neue alleinige Tasmania wird.
Ich hoffe die Scheinwerfer sind nicht zu grell für uns.
Ich glaube das ist noch gar nicht mal so wichtig, wichtig ist das Spiel in Mainz. Wenn wir das endlich einmal dort gewinnen dann schiessen wir auch Schalke vom Platz. Wir sind am Anfang eines Laufs da bin ich mir sicher.
Gruß
tobago
Don, Du machst es immer gut aber echt sehr lang mit Deinen Beschreibungen 😀
Ich mache es mal kürzer. Heute war fast das optimale Spiel, trotz Rückstand waren wir in allen Belangen die bessere Mannschaft. N‘Dicka war am Anfang etwas unsicher und sein Gegenspieler der gefährlichste Leverkusener. Aber er hat sich immer besser zurechtgefunden.
Mir haben Sow, Younes und Kamada sehr gut gefallen. Kamada kommt mir viel zu schlecht weg, wir können froh seien so einen wirklich bockstarken Kicker zu haben. Das Tor war unvermeidlich, wenn der Leverkusener ihn nicht macht bekommt Silva den Ball 50cm vor dem Tor. Das war exzellent gemacht.
Alle anderen waren mindestens gut, teilweise sehr gut und damit bin ich fast am Ende. Die Torchancen dürfen beim nächsten Mal ruhig verwandelt werden.
Gruß
tobago
Ich mache es mal kürzer. Heute war fast das optimale Spiel, trotz Rückstand waren wir in allen Belangen die bessere Mannschaft. N‘Dicka war am Anfang etwas unsicher und sein Gegenspieler der gefährlichste Leverkusener. Aber er hat sich immer besser zurechtgefunden.
Mir haben Sow, Younes und Kamada sehr gut gefallen. Kamada kommt mir viel zu schlecht weg, wir können froh seien so einen wirklich bockstarken Kicker zu haben. Das Tor war unvermeidlich, wenn der Leverkusener ihn nicht macht bekommt Silva den Ball 50cm vor dem Tor. Das war exzellent gemacht.
Alle anderen waren mindestens gut, teilweise sehr gut und damit bin ich fast am Ende. Die Torchancen dürfen beim nächsten Mal ruhig verwandelt werden.
Gruß
tobago
Wenn ich mal eine Bemerkung aus Torwartsicht machen darf:
Das man im Training Spielsimulationen mit Wettkampfcharakter herstellen kann, so meine Erfahrung, gelingt meist nur bedingt, weil noch viele andere Faktoren eine Rolle spielen, die man im Training nicht hat.
Und was Elfmetersituationen angeht, war es bei mir genau andersrum.
Ich wußte von jedem Gegner vorher die möglichen Elferschützen, wußte um ihre Bewegungsabläufe, Schußstärken, bevorzugte Torecken usw....für die damaligen Bedingungen war ich meist gut vorbereitet und siehe da, es hat nicht immer geholfen aber sehr oft...dazu kam meinerseits noch bißchen Psychokrieg vor der Elferausführung....all das kann man im Training simulieren, aber im Spiel stellt sich vieles doch oft anders dar....
Schade, das wir zwei uns nie in einer solchen Situation gegenüberstanden, hätte mir bestimmt Spaß gemacht, dir eher weniger..