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Xaver08

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Ich wollte mich hier zwar nicht mehr äußern aber die Dynamik der Lage hinterlässt bei mir eine brennende Frage, gerichtet ist sie an alle Lockdown-Forderer:
Wie soll das ganze strategisch ablaufen? Wir haben den Monat Oktober, die Corona-Saison geht bis ca. Mai, danach wird es vermutlich eine Entspannung der Lage geben, wegen dem Wetter und evtl. einem Impfstoff.

Einen totalen, radikalen Lockdown bis Mai? Oder nur einen temporären Lockdown für 2-3 Wochen?
Bei der Variante A wird unser Land ziemlich sicher am Ende sein, wirtschaftlich und gesellschaftlich gesehen, das Virus wird aber vermutlich stark eingedämmt sein.
Bei der Variante B hätten wir eine kurzzeitige Eindämmung des Virus, spätestens mit den ersten moderaten Lockerungen werden die Infektionen aber wieder hoch gehen, da wir uns mitten in der Winter-Saison befinden. Das ganze wäre also eine Art Achterbahn-Fahrt mit immer wieder kurzen Lockdowns bis Ende April/Anfang Mai... kann das eine sinnvolle Lösung sein? Jetzt mal ernsthaft?

Die jetzige Situation ist doch eine völlig andere wie im Frühjahr. Als wir den Sommer quasi vor der Haustür hatten.

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ernstgemeinte rueckfrage.

wer ist denn aus deiner sicht ein lockdown forderer? auch wenn ich mich bei dem thema nicht angesprochen fuehle, moechte ich die frage trotzdem beantworten: ich moechte keinen lockdown, weder temporaer noch laenger, ich habe auch keinen gelesen, der einen lockdown moechte.

lauterbach z.b. hat sich die letzten wochen den mund funzelig geredet, massnahmen gefordert, mit dem ziel so wenig massnahmen wie moeglich verhaengen zu muessen.

ich hatte einen artikle verlinkt, in dem es lauterbach darum ging, dass es ziel sein muss, die groesstmoegliche normalitaet aufrechtzuerhalten.

schulen, kindergaerten offenhalten etc.

alleine lauterbach wurde niedergeschrien. man hatte angst vor den coronamueden, die streecks und laschets dieser welt haben sich leider durchgesetzt. ich denke, dass man einen lockdown bzw. was lockdown aehnliches noch verhindern kann, man muss allerdings schnell und intensiv handeln.

jeder weitere tag, den man wartet, jeder weitere tag, den man aus angst vor coronamuedigkeit noch zoegert, vergroessert das problem und verlaengert die zeit, die man nachher die massnahmen aufrechterhalten muss und vergroessert die probleme unserer wirtschaft, vergroessert die folgen fuer die menschen.

ich moechte dir eine gegenfrage stellen, da du massiv gegen einen lockdown argumentierst, wuerde ich gerne von dir wissen, wieviele wochen lockdown du gegen eine ueberlastung der krankenhaeuser tauschen moechtest.

frankreich steht kurz vor der triage. wieviele wochen lockdown moechtest du gegen triage tauschen?

ich denke, dass es noch alternativen gibt. die schweiz ist uns im verlauf ein paar wochen voraus. der ethikrat der schweiz hat einen massnahmen katalog veroeffentlich, um einen lockdown zu vermeiden und nach einschaetzung der schweizer die zahlen inert von 3-4 wochen deutlich zu senken:

1. Das Tragen von Masken durch Jugendliche & Erwachsene in allen Innenräumen & in überfüllten Aussenbereichen (Strassenmärkte usw)

2. Telearbeit (Home-Office) für alle Mitarbeitenden, für die dies möglich ist

3. Die Schliessung von Unterhaltungs- & Erholungsstätten in engen & schlecht belüfteten Innenräumen, wo die Bedingungen die Übertragung des Coronavirus zwischen Menschen in engem Kontakt erlauben.

4. Beschränkung privater Zusammenkünfte, z.B. auf weniger als 10 Personen

5. Beschränkung öffentlicher Versammlungen, z.B. auf weniger als 50 Personen

6. Beschränkung der Öffnungszeiten von Restaurants und Bars, z. B. auf 21.00 Uhr

7. Einstellung von Aktivitäten mit einem hohen Risiko der Übertragung des Coronavirus, z. B. Sportarten mit direktem Kontakt, Gesang oder mit Blasinstrumenten

8. Umstellung auf ausschl. Online-Bildung in allen sekund. & höh. Bildungseinricht., für die eine solche Bildung möglich ist

9. Erhöhung der Zahl der #Coronavirus-Testzentren & der Zahl der Contact-Tracer

10. Regelmässige Tests von Arbeitnehmenden in Hochrisiko-Umgebungen"

Quelle ist dieser Bericht hier:
https://ncs-tf.ch/de/policy-briefs/beurteilung-der-lage-23-okt-20-de

Als Ziele formuliert der Schweizer Ethikrat:


Die Ziele dieser Interventionen sind,
• das Schweizer Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu bewahren und die Qualität der
medizinischen Betreuung zu gewährleisten.
• die Gewährleistung eines kontinuierlichen Zugangs zu Bildung.
• die Sicherung der Grundbedürfnisse des sozialen Lebens und die Vermeidung sozialer
Isolation.
• der Schutz der wirtschaftlichen Aktivität unter den gegebenen Umständen.


Das sind Forderungen und Ziele mit denen ich persoenlich mich identifizieren kann, die ich fuer sinnvoll halte und die wir auch in Deutschland angehen sollten.
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propain schrieb:

adlerkadabra schrieb:

Raggamuffin schrieb:

Btw. gerade erst im fünften Supermarkt bezüglich TP fündig geworden (es war ein dringender Nicht-Hamsterkauf). Was stimmt eigentlich mit den Menschen nicht?

Man weiß nie wofür man vielleicht größere Mengen braucht https://i.mmo.cm/is/image/mmoimg/mw-product-zoom/aegyptische-mumie-kostuem-mit-maske--mw-117514-1.jpg


Stimmt ja, ist ja bald Halloween

Bei der Zuneigung des gemeinen Österreichers zu Gevatter Tod möchte man fast sagen: Hallo, Wien : - )
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schee.
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auf twitter hat van Oldenborgh, der zum Klimawandel forscht, Temperaturanomalie (Abweichung zum Schnitt von 1981 bis 2010) der Meereisbedeckung in der Arktis gegenueber gestellt.

Es visualisiert schoen (ich weiss, dass schoen was anderes ist) den Zusammenhang zwischen fehlender Eisbedeckung und damit steigender Temperatur durch ein niedrigeres Albedo (dunkles Meerwasser absorbiert einfach mehr Waerme als eine stark reflektierende Eisbedeckung).

https://twitter.com/gjvoldenborgh/status/1320366730087174144
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Xaver08 schrieb:

der guardian meldet neben anderen quellen, dass hollaendische forscher trumps twitter account gehackt haetten.

gehackt ist wohl uebertrieben, ich moechte es einfach nur einloggen nennen, denn 2 factor authentication war nicht aktiviert und das passwort war maga2020.

https://www.theguardian.com/us-news/2020/oct/22/trump-twitter-hacked-dutch-researcher-password

Mimikama zweifelt an dem Hack:
https://www.mimikama.at/aktuelles/trump-twitter-account-gehackt/?fbclid=IwAR24JppcuVS-FfHm-dcdmHyrwr_4bkT4N5535ouDOBEhLcN3Qj3k7N8kI2I
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Manche Sachen klingen zu schön, um wahr zu sein.

Danke fürs drauf aufmerksam machen
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SGE_Werner schrieb:

Brodowin schrieb:

Aber sollte man sich deshalb von genau diesem Teil der Bevölkerung treiben lassen, die das nicht begreift?


Natürlich nicht. Ich mache mir eher Sorgen um die Menschen, die durchaus Lauterbach und Drosten begreifen, aber irgendwann sagen, dass das Risiko, das Corona mit sich bringt, nicht die dauerhaften Maßnahmen rechtfertigt bzw. irgendwann resignieren und keine Lust mehr haben, ihr Leben dafür einzuschränken.

Das sind dann mehr als die 10 % VT-Anhänger, Idioten, Superegoisten, Rassisten usw. , das sind durchaus vernunftbegabtere Menschen, die ich meine.

Und auch dann würde ich wieder die Gegenfrage stellen: Welche Maßnahme schränkt uns derzeit so massiv ein, dass wir bereit sind, dafür Menschenleben zu opfern? Welche Einschränkung löst bei Menschen im Moment so einen Druck aus, dass sie sagen: "jetzt reicht es, scheiß auf die Leben!"??
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das ist die frage... ich bin da fuer mich sehr klar.

nachwievor ist es das einknicken oder die angst davor, dass die leute muede werden koennten, die uns davon abgehalten hat, rechtzeitig massnahmen zu ergreifen, die es uns ermoeglich haetten, die 2. welle zu verhindern und trotzdem soviel wie moeglich offen zu halten.

das muss man sich immer vor augen halten wenn man jetzt wieder die angst vor der muedigkeit der leute vorschiebt, evtl nichts zu machen.
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Xaver08 schrieb:

wegjubler schrieb:

Und existenzbedrohend ist eine Pandemie bei 1% Sterblichkeit sicher nicht,


fuer einen von 100 ist das existenzbedrohend. sogar sehr.
fuer 10-30% mit potentiellen langzeitfolgen nicht ganz so, bzw da wissen wir es noch nicht so genau.

traurig finde ich, dass wir weniger drastische massnahmen zu tode diskutiert haben, weil wir das ja den menschen nicht zumuten koennen.

jetzt diskutieren wir ob wir den coronamuedenmenschen einen lockdown oder aehnliches zumuten muessen oder koennen.


Da hast du natürlich recht. Für den den es erwischt ist es immer schlimm.  Ich denke wir sind noch lange nicht so weit unserer Wohlstandsgesellschaft adieu zu sagen. Ich kann an ein Umdenken nicht mehr glauben. Zu viele wollen so weitermachen wie bisher.
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sind wir natuerlich nicht. aber wenn wir immer so weitermachen, weil wir ja erwarten, dass sich ja eh keiner aendert, dann aendert sich erst recht nix

es ist ein lehrstueck zurueckzuschauen:
1.) die massnahmen wurden potentiell etwas zu frueh aufgehoben, weil wir es den leuten ja nicht mehr zumuten konnten. sie waeren muede, es koenne einen buergerkrieg geben.
2.) im sommer wurde es versaeumt massnahmen und schutzmechanismen zu etablieren, weil man es den leuten ja nciht zumuten koenne, lauterbach wurde verunglimpft, weil er ja immer nur negatives sagen wuerde. die leute waeren muede.
3.) jetzt stehen wir da, in einer situation, wie sie befuerchtet wurde, von den nicht pragmatischen fachleuten. vielleicht sogar etwas frueher als prognostiziert. jetzt sind wir immer noch muede, aber leider einen deutlichen schritt hintendran.

ich gebe die hoffnung nicht auf.
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Ich denke wir sollten erst dann wirklich aufmerken, wenn im weiteren Anstieg der Infektionszahlen die Nachfrage nach Klopapier zurückgehen sollte.

À propos: Österreich bringt eine Covid-Sondermarke raus, auf Klopapier gedruckt. Kein Spaß.Ist so.

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wer kein klopapier im einzelhandel mehr bekommt, intensiviert seine online bestellungen aus oesterreich.

so kann man die wirtschaft auch ankurblen.
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Ich teile deine Einschätzung Werner. Die Menschen werden sich nicht grundsätzlich ändern.  Und existenzbedrohend ist eine Pandemie bei 1% Sterblichkeit sicher nicht, Sie werden nur immer "coronamüder".
Ein gutes Beispiel ist das sgn: "Klopapierverhalten", Die Regale leeren sich mit dem Ansteigen der Fallzahlen drastisch. Du als Zahlenguru könntest doch sicherlich eine Gleichung erstellen , die das  berechnen kann.
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wegjubler schrieb:

Und existenzbedrohend ist eine Pandemie bei 1% Sterblichkeit sicher nicht,


fuer einen von 100 ist das existenzbedrohend. sogar sehr.
fuer 10-30% mit potentiellen langzeitfolgen nicht ganz so, bzw da wissen wir es noch nicht so genau.

traurig finde ich, dass wir weniger drastische massnahmen zu tode diskutiert haben, weil wir das ja den menschen nicht zumuten koennen.

jetzt diskutieren wir ob wir den coronamuedenmenschen einen lockdown oder aehnliches zumuten muessen oder koennen.

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Ich denke, es ist nicht praktikabel, dass PNs moderiert werden.
In Einzelfällen muss man natürlich überlegen, wie man mit heftigen Ausbrüchen umgeht. Geht es um rassistische Äußerungen oder explizite Drohungen, dann würde ich mir überlegen, auch eine Anzeige rsuszuhauen.
Andere Beleidigungen habe ich jetzt schon öfter erhalten, weil einzelne User nicht so recht mit mir klar gekommen sind. Damit kann ich umgehen!
Ich neige dann dazu meine gute Kinderstube zur Seite zu stellen und angemessen zu antworten.

Schön übrigens zu wissen, dass auch die Mods haltloses Beschimpfen als Privatproblem behandeln. Ich werde mich beizeiten daran erinnern!
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FrankenAdler schrieb:

Schön übrigens zu wissen, dass auch die Mods haltloses Beschimpfen als Privatproblem behandeln. Ich werde mich beizeiten daran erinnern!

wie heisst pandora auf fraenkisch?
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Mal eine Info aus den USA
(im Rahmen des fact checking der gestrigen Debatte / Quelle MSNBC - jama internal medicine)

Covid-19 bei jungen Erwachsenen 18 bis 34

21% needed intensive care
10% needed ventilators
2,7% died

Und für jeden einzelnen bedeutet es eine preexisting condition, die eine Krankenversicherung in der Zukunft unbezahlbar machen könnte.


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kleine anmerkung noch dazu, es wurde angemerkt, dass der bericht zur uebersterblichkeit des cdc fuer dieses jahr bis jetzt, den groessen prozentualen anstieg der uebersterblichkeit in der altersgruppe von 25 bis 44 zeigt:

https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6942e2.htm?s_cid=mm6942e2_w

The total number of excess deaths (deaths above average levels) from January 26 through October 3 ranged from a low of approximately 841 in the youngest age group (<25 years) to a high of 94,646 among adults aged 75–84 years.§§ However, the average percentage change in deaths over this period compared with previous years was largest for adults aged 25–44 years (26.5%) (Figure 2).


<25 Jahre liegt die Uebersterblichkeit dem Bericht zufolge 2% unter dem Schnitt.
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Xaver08 schrieb:

dass es aus der deutschen presse stammt, macht es aus meiner sicht aber nicht richtiger

hast du dir das video angeschaut?

Das hab ich auch nicht gemeint, nur dass diese Ansicht offenbar nicht nur in republikanischen Filterblasen existiert.
Jo, ich kannte die Szene auch tatsächlich bereits. Nunja, sagen wir es mal so: "Geistiger Aussetzer" ist vielleicht übertrieben, aber ein bissi verpeilt wirkt er da schon, der gute Joe.
Er hätte ja eigentlich mitkriegen müssen, dass die Damen direkt neben ihm die Plätze getauscht haben, und guckt sogar in die Richtung seiner Frau, als er sie als seine Schwester betitelt. Aber zugegebenermaßen urteilt es sich auch leicht, wenn man über 45 Jahre jünger ist und selbst keine öffentlichen Auftritte absolvieren muss.
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sorry, war nicht so gemeint, dass du es aus der republikanerblase ziehst.

ich meine eher, dass die berichterstattung zu den rueckschluessen auf ernsthafte gesundheitliche ausfaelle bidens durch diese vorfaelle aus dieser blase befeuert wird.

so war es der ehemalige leibarzt trumps, der das wegen der neuerlichen verwechselungen das thema demenz wieder befeuert hat.
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Also ich hab das nicht von den Reps, sondern aus der deutschen Presse. Trump und co. fahren da ja nochmal ne ganz andere Rhetorik auf. Da ist nicht von "Aussetzern" die Rede, sondern von senil und "resident" statt "president".
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dass es aus der deutschen presse stammt, macht es aus meiner sicht aber nicht richtiger

hast du dir das video angeschaut?
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Biden ist in diesem historischen Moment insgesamt ein guter Kandidat. Ein jüngerer mit entsprechender Aufbruchsrhetorik würde das eh schon gespaltene Land vermutlich noch tiefer spalten. Biden ist erfahren. Er hat in seinem Leben schon schwierige Situationen erlebt und gemeistert. Er wird auch in einem ganz anderen Maß als sein Vorgänger in der Lage sein, auf Beratung zu hören und im Team zu arbeiten. Kann man wirklich nicht mit Donald vergleichen, der in Serie lügt, ausrastet, einen Dreck auf sein Team hält, weil er keine anderen Interessen kennt als die eigenen.
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Xaver08 schrieb:

ich bin mir nicht sicher, ob biden wirklich sagen wollte, dass er die ölindustrie der usa abbauen will.

es ist ja richtig, es stimmt, dass es gemacht werden muss, aber das wird eines der zentralen statements sein, dass die republikaner ihm jetzt in texas, pennsylvania, ohio etc. bis zur wahl um die ohren hauen werden.

ich hoffe nicht, dass das jetzt das statement ist, was ihm die wahl kostet.        


In dem, was ich bisher gesehen habe, spielt das in der Diskussion kaum eine Rolle.
Es wird sich eher auf Bidens "wischi waschi" Aussagen bezüglich Fracking konzentriert.
Biden selbst ist nicht gegen Fracking, hat sich aber bei den Dems Primaries persönlich eher dagegen positioniert (aus Notwenidgkeit um die LInken mitzunehmen), während sein Stab im Nachgang das übliche "so war das nicht gemeinst"-Spiel gespielt hat (um die Moderaten mitzunehmen).

Konsens der "Fake News" ist eher, dass man die Debatte als Unentschieden werten kann, wobei was Unentschlossene angeht der Vorteil eher bei Biden liegt.
Immer wenn Biden mit Leidenschaft sprach (Compassion ist so ein Schlagwort in den Analysen), Unity, Empathy etc., hatte er seine starken Momenten.

Beide haben im Prinzip ihre Basis bedient. Es ist echt heftig, wie bei vielen Amerikaner Republicans = good economy in den Genen verankert ist, obwohl die letzten 4 Präsidenten das Gegenteil beweisen.
Trump müsste echt nur runterbeten, dass er für die Wirtschaft besser ist und den ganzen Verschwörungs- und Lügen-Käse weglassen und das Rennen wäre viel viel knapper.

Er lügt ja selbst bei für ihn positiven Fakten (mehr Ausgaben für die NATO durch seinen Druck von anderen Mitgliedsländern zB)

Mal sehen, was an Analysen und Bewertungen übers Wochenende kommt und wie die ersten Umfragen dann aussehen.
Vor 4 Jahren kam jetzt die Einmischung durch Comey und das FBI, womit Hillary beerdigt wurde.
Bisher weigert sich sogar Bill Barr irgendwas gegen Biden zu unternehmen und Unmasking/Obamagate wurde ja auch beerdigt, weil absolut nichts zusammen zu basteln war.

Biden mag nicht der Kandidat der Dems sein, der er sein müsste, aber ich glaube er ist der Kandidat, den die USA braucht.
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SemperFi schrieb:

In dem, was ich bisher gesehen habe, spielt das in der Diskussion kaum eine Rolle.
Es wird sich eher auf Bidens "wischi waschi" Aussagen bezüglich Fracking konzentriert.
Biden selbst ist nicht gegen Fracking, hat sich aber bei den Dems Primaries persönlich eher dagegen positioniert (aus Notwenidgkeit um die LInken mitzunehmen), während sein Stab im Nachgang das übliche "so war das nicht gemeinst"-Spiel gespielt hat (um die Moderaten mitzunehmen).



wie ich bereits schrieb, ist es richtig das zu tun und ist die logische konsequenz aus dem plan der demokraten auf dem weg zur co2 neutralitaet. er hat es gut begruendet, es schafft glaubwuerdigkeit und das ende der debatte hat zur staerksten phase von biden gehoert.

ich sehe die gefahr, dass durch solche explizite aussagen z.b. pennsylvania kippen koennte. es wird sicher nicht zu einer erdrutschartigen verschiebung im wahlverhalten fuehren, aber pennsylvania hat noch oelindustrie bzw. oelverarbeitende industrie, pennsylvania wird knapp  und pennsylvania wird nach vielen modellen bei dieser wahl ein schluesselstaat sein.

dazu kommt, dass es viel briefwahl geben wird und sich jetzt schon abzeichnet, dass viele briefwahlunterlagen ungueltig sind und nicht in allen staaten wird meines wissens nachgehakt, wenn es unstimmigkeiten bei den unterlagen gibt.

ich fand biden in dieser debatte schwaecher als in der letzten. die tatsache, dass sich trump staerker zusammengerissen hat (auch bedingt durch die mute funktion der mikrofone) hat trump besser aussehen lassen.

dazu hat sich biden viel staerker in das klein klein der gegenseitigen verunglimpfung ziehen lassen. er hat zwar nicht selten gepunktet dabei, trotz allem fand ich, dass es die staerke von biden war den waehler positiv und direkt anzusprechen und nicht ueber den angriff auf trump zu gehen. man hat es bei der letzten frage gesehen, der aufgabe bei der einfuehrungsansprache die waehler anzusprechen, die fuer den gegner gestimmt haben. Trump hat angefangen ueber biden abzulaestern, waehrend biden alle waehler angesprochen hat, alle amerikaner. anders als trump hat er dabei in die kamera geschaut und nicht  immer wieder rueber zum anderen kandidaten geschielt.

nachwievor halte ich biden fuer den besten kandidaten der demokraten fuer diesen moment. die ausgleichende art von biden ist das was der wahlkampf jetzt braucht und ist der passende gegenpol fuer trump.

den juengeren, profilschaerferen kandidaten haette ich keine grossen chancen eingeraeumt, das haette zu einer weiterne polarisierung gefuehrt, die jetzt nicht wirklich not getant haette und sie waeren gefahr gelaufen, dann verbrannt gewesen zu sein. so ist biden der versoehnlihcere kandidat fuer den uebergang, denn mehr als eine amtsperiode wird er sicher nicht machen.
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SemperFi schrieb:

Weil?
Weil er stottert und deswegen Hänger im Reden hat?

Naja, der Mann hat schon manchmal richtige geistige Aussetzer. Dass er seine Frau und seine Schwester verwechselt, kann man wohl z.B. ebenso wenig mit dem Stottern erklären, wie er das erzählt hat, er kandidiere für den Senat. So schlimm wie Trump ist er deshalb freilich noch lange nicht.
Ich gebe Tobago aber in so weit Recht, dass es schon traurig ist, dass die Dems sich nicht auf einen Kandidaten verständigen konnten, der geistig noch voll auf der Höhe wirkt, und bei dem man nicht insgeheim auf die Vizepräsidentin hoffen muss. Dass er fachlich immer noch besser ist als Trump, steht natürlich trotzdem außer Frage, aber das kann ja auch nicht der Anspruch sein.
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Adlerdenis schrieb:

Naja, der Mann hat schon manchmal richtige geistige Aussetzer. Dass er seine Frau und seine Schwester verwechselt, kann man wohl z.B. ebenso wenig mit dem Stottern erklären, wie er das erzählt hat, er kandidiere für den Senat.


nun ja, diese angeblichen Aussetzer werden  halt auch von den republikanern kultiviert.

wenn man sich anschaut, was bei der "verwechselung" von frau und schwester passiert ist, wird man kaum von einem geisten aussetzer sprechen koennen:

https://www.msn.com/de-de/video/topvideos/patzer-bei-rede-joe-biden-verwechselt-ehefrau-und-schwester/vi-BB10ILx1

diese thematik der aussetzer wird permanent durch die republikaner angeheizt und genaehrt durch spekulationen ueber den gesundheitszustand und aehnliches.
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ich bin mir nicht sicher, ob biden wirklich sagen wollte, dass er die ölindustrie der usa abbauen will.

es ist ja richtig, es stimmt, dass es gemacht werden muss, aber das wird eines der zentralen statements sein, dass die republikaner ihm jetzt in texas, pennsylvania, ohio etc. bis zur wahl um die ohren hauen werden.

ich hoffe nicht, dass das jetzt das statement ist, was ihm die wahl kostet.
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Xaver08 schrieb:


         leider ja. das schlimme ist, dass dieses verharmlosen, das nicht oder nur unzureichend auf fakten beruht, wie bei z.b. streeck, dann pragmatismus genannt wird.


Die Frage ist ja, ob die Studien, die von anderen zitiert werden, mehr auf Fakten beruhen. Ich bezweifle es. Letztlich sucht sich jeder die Studien aus, die einem am besten in die Meinung passen, die man vertreten will. Da gibt es ja genug Auswahl mittlerweile.
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ich weiss, es sind auch wieder nur zwei studien, die man sich kramenderweise passend ausgesucht hat, aber die beiden studien zeigen auf, dass ueber alle gruppen hinweg durch bessere behandlung die sterblichkeit zu sinken scheint. die studien sind aus den usa, man wird das sicher nicht (noch nicht) 1:1 uebertragen koennen, aber ich bin mir rel. sicher, dass es einen aehnlichen trend bei uns auch geben wird.

das ist definitiv ein punkt, der die sterblichkeitsrate niedriger machen wird, als die von drosten vermuteten 1%, denn sein ansatz beruht auf daten aus der vergangenheit.

grund zur entwarnung besteht nachwievor nicht, denn ungeachtet der sinkenden sterblichkeit bleibt es deutlich heftiger als z.b. die grippe oder andere atemwegserkrankungen.

hier findet sich ein artikel ueber die zwei studien:
https://www.npr.org/sections/health-shots/2020/10/20/925441975/studies-point-to-big-drop-in-covid-19-death-rates

aber, so macht der artikel bzw die eine der beiden studien klar, dass es nachwievor wichtig ist, krankenhaeuser nicth bis zur kapazitaetsgrenze zu fuellen:

And Mateen says that his data strongly suggest that keeping hospitals below their maximum capacity also helps to increase survival rates. When cases surge and hospitals fill up, "staff are stretched, mistakes are made, it's no one's fault — it's that the system isn't built to operate near 100%," he says.
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Xaver08 schrieb:


         leider ja. das schlimme ist, dass dieses verharmlosen, das nicht oder nur unzureichend auf fakten beruht, wie bei z.b. streeck, dann pragmatismus genannt wird.


Die Frage ist ja, ob die Studien, die von anderen zitiert werden, mehr auf Fakten beruhen. Ich bezweifle es. Letztlich sucht sich jeder die Studien aus, die einem am besten in die Meinung passen, die man vertreten will. Da gibt es ja genug Auswahl mittlerweile.
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es ging mir nicht nur um studien,

bsp. streeck:
1.) januar: es ist nicht schlimmer als grippe
2.) maerz: sterblichkeit aus gangelt ist repraesentativ fuer d und betraegt nur .37%. Ich muss glaube ich nicht mehr erwaehnen, dass und wie die studie von storyline gepusht wurde. den wert hat er im uebrigen seitdem nicht aktualisiert, obwohl er auf nur wenigen faellen beruht, bei dem geringe aenderungen grosse aenderungen im wert verursachen
3.) ende fruehjahr: wir koennen uns ueber den sommer 12 millionen infektionen erlauben, ohne dass es schwierigkeiten gibt
4.) seit dem permanent: wir muessen auf die auslastung der intensiv als kontrollmechanismus schauen.
--> das ist im uebrigen eine dieser punkte, die in den medien gerne als pragmatisch genannt werden
5.) Ende Sommer: der Verlauf der pandemie ist nicht exponentiell, das trocknet in freundeskreisen aus
5.) Auch Ende Sommer: 20 000 infektionen am tag sind kein problem

Sicher ist das nicht das komplette Bild, aber das sind Aussagen, die seine pol Agenda zeigen, auch als Berater von NRW / Laschet und die gemeinhin als pragmatisch bezeichnet werden.

Wir alle wissen, wo wir aktuell stehen, wir wissen auch, wo wir stehen koennten, wenn wir mehr auf Lauterbach und weniger auf Streeck gehoert haetten.

Drosten waegt ab, erklaert worauf er sich bezieht, wie bei seiner Schaetzung der IFR fuer Deutschland.

Der Ablauf war etwas anders als du es dargestellt hast, er hat nicht einfach etwas drauf geschlagen. Die Studie wertet die altersabhaengige IFR aus, so errechnet sich dann aus der  Altersgruppenverteilung eine Gesamtsterblichkeit von 0,8% fuer die USA. In Deutschland mit dem hoeheren Altersschnitt kommt Drosten dann bei ca. 1% raus.

Ich moechte Dir zustimmen, dass Streeck sich eher die Studien und Arbeiten rauspickt, die ihm passen, das ist aber kein wissenschaftliches Vorgehen. Bei Drosten habe ich den Eindruck, dass er begruendet, warum er bestimmte Arbeiten betrachtet oder zugrundelegt und warum er andere nicht beruecksichtig.
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Gibt es eigentlich noch Leute, die Lauterbach Panikmache vorwerfen? Oder „Lauterbachsprech“ im Vokabular verwenden?
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leider ja. das schlimme ist, dass dieses verharmlosen, das nicht oder nur unzureichend auf fakten beruht, wie bei z.b. streeck, dann pragmatismus genannt wird.

haette es nicht die ganze zeit das geschrei und genoele nach mehr pragmatismus gegeben und haetten wir uns ordenlich auf das thema vorbereitet, waeren wir jetzt nicht in der situation uns darueber gedanken machen zu muessen, das ding einfach rollen zu lassen, weil wir die zum jetzigen zeitpunkt haerteren massnahmen den kaschpern, nicht zumuten koennen, die auch schon gegen die deutlich harmloseren beschraenkungen auf die barrikaden gegangen sind, weil es wahlweise nicht zumutbar waere oder buergerkrieg gibt.

wir sind jetzt in der situation, die im fruehjahr schon prognostiziert wurde, als es hiess, wir muessten die massnahmen aufheben, weil wir muessen, nicht weil es sinnvoll ist. das entwertet natuerlich auch das was im fruehjahr erreicht wurde.

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Ich sehe halt das Problem, dass es aktuell komplett entglitten ist. Wir haben heute 12.000 Neuinfektionen. Das hatten wir im Juni auch. Also im gesamten Juni. Alle 30 Tage zusammen. Und da gab es noch den Tönnies-Ausbruch. Und der Anstieg gegenüber der Vorwoche liegt immer noch bei gut 60 %. Das sinkt auch nicht. Das ist es, was mich aktuell etwas fassungslos zurück lässt.

Die Intensivpatienten sind heute auf über 1.000 gestiegen. Eine Verdopplung in 13 Tagen. Eine Vervierfachung in ca. 5 Wochen. Anfang April waren wir mal bei 3.000, das würden wir in dem Tempo schon in knapp 3 Wochen erreichen. Die Zahl der Todesfälle hat sich in einer Woche verdoppelt. Selbst wenn das auf Dauer etwas langsamer steigt, sind wir in 3 Wochen bei 1.000 Todesfällen jede Woche.

Das ist die zweite Welle. Und es spricht derzeit nicht viel dafür, dass es nicht so schlimm wird wie im März / April. Die Frage ist doch, was man noch tun kann. Und ob es noch eine breite Akzeptanz gibt für andauernde bis weit ins Jahr 2021 gehende Maßnahmen, wenn zwar viele Menschen sterben, aber letztlich auch nur 0,2 - 0,5 % der Infizierten... Auf Dauer wird irgendwann dann doch in Teilen der Bevölkerung das Zitat gelten "Der Tod eines Menschen: das ist eine Katastrophe. Hunderttausend Tote: das ist eine Statistik!" , so verachtend das alles klingt.

Und wir haben nächstes Jahr Wahl...  
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selbst die niedrigere zahl waere sehr viel, aber aktuell ist davon auszugehen, dass die zahl fuer deutschland hoeher sein wird.

drosten und andere gehen aktuell eher von 1% fuer Deutschland aus und nicht 0,5% geschweige denn 0,2%, Gruende dafuer sind der starke Einfluss von Risikogruppen und der Alterstruktur. Da Deutschland einen hohen Altersschnitt bzw.  einen hohen Anteil an Risikogruppen (ca. 40%) hat, gehz.b. Drosten aktuell von einem hoeheren Wert aus.

kleiner check fuer eine theoretische untere grenze in z.b. usa ist ein rechenexempel fuer new york city, die aktuell ca. 24000 tote hatten.

nehme ich an, new york city haette schon herdenimmunitaet erreicht und d.h. 80% aller einwohner nyc haetten schon corona gehabt, komme ich auf eine sterblichkeit von 0,36%.

In Anbetracht der Tatsache, dass auch in New York City die Anzahl der Coronafaelle wieder hochgehen, ist davon auszugehen, dass dort keine Herdenimmunitaet erreicht wurde, aber es ist zumindest mal ein Gedankenspiel mit einer theoretischen unteren Grenze.