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Xaver08

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So, dann ist es ab heute offiziell in den Medien unterwegs : die 3. Welle.
Und passend dazu hat Jojo die "Diskussion" hier wieder angekurbelt.

Das werden wieder lange Texte und viele links zu lesen... Und der Ton wird noch rauer.

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Cyrillar schrieb:

So, dann ist es ab heute offiziell in den Medien unterwegs : die 3. Welle.


auf was konkret beziehst Du Dich denn?

Das Thema ist seit Wochen in den Medien.
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Es war irgendwann letzten Herbst, da waren die Mutationen noch gar kein Thema, als ich in einem TV-Beitrag gehört habe, dass schon über 3.000 Varianten bekannt seien. Normalerweise unterscheiden die Viecher sich nur in Nuancen und haben gar keine besonders auffälligen Eigenschaften. Also das ist wohl völlig normal.
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Da geht es um die V(ariants)o(f)C(oncern)

Die meisten Mutationen sind unbedenklich, die nicht so unbedenklichen werden klassifiziert und beobachtet. Voc ist die letzte Stufe, b117 gehört dazu
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Welche Registrierung meinst Du?

Die allermeisten können sich offenbar nicht registrieren und dürfen sich daher dann morgen wieder hinten anstellen.
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heute vormittag kam man immerhin noch dahin, dass einem mitgeteilt wurde, dass es keine impftermine mehr gaebe.

registrieren kann man sich dann nicht, das kommt dann mutmasslich erst, wenn ein termin verfuegbar ist.

aktuell haengt man in der virtuellen wartehoelle fest, schon seit 2h.
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Xaver08 schrieb:

In China ruhen viele Plaene, die von Dir kolportierten Zahlen sind schneller makulatur als in der Union Korruptionsfaelle auffliegen.

Wow, wie nennt man das Herr Moderator?
"Whataboutism bezeichnet eine Technik der Manipulation, durch die von unliebsamer Kritik abgelenkt wird, indem auf ähnliche oder andere wirkliche oder vermeintliche Missstände auf der Seite des Kritikers hingewiesen wird." Wikipedia

Ansonsten vertraue ich der Quelle Statista mehr als deinen Annahmen.
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wikipedia zitieren zu koennen, reicht nicht aus um whataboutism richtig zu erkennen
nein, das ist kein whataboutism.

du hast ja auch ansonsten alle anderen quellen ignoriert und bei der diskussion ueber russland mal schoen einfliessen lassen, was denn mit china und indien waere.

nette sandkastenspiele mit dir hawischer, wie immer.
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Ich habe bewusst "Folgen, Schäden und Opfern" geschrieben. Darum ging es nämlich in der ZDF-Doku über Fukushima.
Der Unfallhergang war business as usual wie bei allen AKW-Ländern, von den USA über Frankreich bis zur Sowjetunion.
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Meine Mutter ist seit gestern in BW impfberechtigt.
Ich konnte heute nach 3 Stubden bis zur Online-Prüfung durchkommen,  nur um dann zu lesen, dass in unserer Region keine Termine verfügbar seien.

Was soll der Mist denn?
Wenn etwa bis Ende März oder bereits im April tatsächlich alles dicht ist, dann vergebe ich eben einen Termin am nächsten Tag.

Witzig war auch, dass ich auf der Seite des Landes vorab eine sog. Patientenakte unter Angabe meiner Mailanschrift angelegt hatte. Darum wird gebeten, um die Impfabläufe mit den so erstellten Laufzetteln am Tag X zu beschleunigen.
Klingt nach einer guten Idee. Wenn denn dann diese Mailabschrift z.B. dazu genutzt worden wäre, von der danach eingetretenen Impfberechtigung meiner Mutter in Kenntnis zu setzen.
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meine mutter wird bald 80, vorher war das mit der anmeldung ein wenig unklar, sie war ja noch keine 80, auch wenn klar war, dass die impfung erst sein wird, wenn sie 80 ist.

jetzt isse auch dabei, aber entweder verlaesst man die virtuelle wartehoelle nicht oder alle termine sind vergeben.
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Xaver08 schrieb:

8 sind bereits abgeschaltet, 10 weitere werden abgeschaltet.

2 sind in bau.

bilanz: --> minus 16 reaktoren.

auf kernkraft zu setzen, was dein beitrag suggeriert, sieht anders aus.

"Doch Russland stellt sich gegen den Trend. Während weltweit in den letzten 20 Jahren der Anteil der Atomkraft am Energiemix von 18 auf zehn Prozent gesunken ist, soll er in Russland nach einem Versprechen von Präsident Wladimir Putin von derzeit 18,9 auf eine Quote zwischen 20 und 30 Prozent steigen.
Dazu wird kräftig gebaut: Zu den 35 bestehenden sollen in nächster Zeit noch einmal fast 20 neue Meiler dazukommen. Nicht nur im eigenen Land will die Atombehörde Rosatom expandieren. Die Atomkraft soll zum Exportschlager werden, auch weil Konkurrenten wie Siemens aus der Technologie ausgestiegen sind.
Quelle Handelsblatt 2.1.2019
(Habe nichts vernommen, dass Putin zwischenzeitlich seine Meinung geändert hat.)

" Im Jahr 2020 plant China 44 Atomreaktoren, die innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre in Betrieb gehen sollen. Im weltweiten Vergleich plant das genannte Land somit die meisten Atomreaktoren, gefolgt von Russland und Indien. Im Jahr 2019 gingen zuletzt fünf Atomreaktoren weltweit in den Bau. "
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/
Danach plant Russland 24 Reaktoren.
Soviel zur unterstellten Suggestion.
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es ging um russland, deine zitatsammlung zu indien und china ist neu.

immer noch sind aktuell in russland nur 2 reaktoren im bau.

ob das was putin da plant, jemals gebaut werden wird vor allem in anbetracht der tatsache, dass atomkraftwerke nicht mehr subventioniert werden soll, steht

es bleibt suggestion, sie waeren nicht das erste land, das plaene zurueckstellt oder ganz begraebt.

genauso wie fuer china lege ich dir nochmal diesen artikel ans herz:
https://www.dw.com/de/atomkraft-ende-renaissance-endlagersuche-deutschland-usa-china-indien-russland-polen-erneuerbare/a-56442340

Aber auch China baute deutlich weniger Reaktoren als ursprünglich im Fünfjahresplan vorgesehen. Gleichzeitig nimmt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in China rasant zu.


In China ruhen viele Plaene, die von Dir kolportierten Zahlen sind schneller makulatur als in der Union Korruptionsfaelle auffliegen. richtig ist allerdings, dass china noch baut.

allerdings ist der zubau an erneuerbaren in china hoeher als der zubau fuer kernenergie.
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Xaver08 schrieb:

russland moechte den bau von atomkraftwerken nicht mehr subventionieren:

Das heisst ja nicht, dass sie nicht gebaut würden. Russland will mit der Kernkraft Geld verdienen und verkauft ihre Reaktoren in alle Welt. Ausstieg aus der Atomenergie sieht anders aus. Aber da ist Russland nicht allein. Übrigens, Siemens ist aus dem Geschäft ausgestiegen.
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8 sind bereits abgeschaltet, 10 weitere werden abgeschaltet.

2 sind in bau.

bilanz: --> minus 16 reaktoren.

auf kernkraft zu setzen, was dein beitrag suggeriert, sieht anders aus.
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der schwarzwaelder bote berichtet, dass nagold jetzt zur bewertung des stufenplans eine bereinigte 7 tages inzidenz nutzen wuerde.

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.nach-lockdown-nagolds-haendler-duerfen-wieder-oeffnen.8843a11e-389b-4290-95d3-90c6b807f62e.html

familien wuerden als 1 fall gezaehlt, das waere kein diffuses infektionsgeschehen und das diffuse infektionsgeschehen waere deutlich unter 50.

deshalb... hoch die tassen und die geschaefte wieder auf

das scheint fuer den ganzen landkreis calw zu gelten:
https://www.kreis-calw.de/Der-Landkreis/Pressemitteilungen/%C3%96ffnung-des-Einzelhandels-im-Landkreis-Calw-ab-09-M%C3%A4rz-2021.php?object=tx,2442.14.1&ModID=7&FID=2442.13111.1&NavID=2442.562&La=1
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Während in Russland neue Kernreaktoren gebaut werden, hat der japanische Ministerpräsident im November gesagt, dass Japan bis 2050 CO2 neutral sein soll und keine neuen Kernkraftwerke mehr gebaut werden. Langfristig wolle man aus der Atomkraft aussteigen. Aus Russland hört man dergleichen nicht.
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60revax schrieb:

Während in Russland neue Kernreaktoren gebaut werden,



ein artikel vom februar:
https://www.dw.com/de/atomkraft-ende-renaissance-endlagersuche-deutschland-usa-china-indien-russland-polen-erneuerbare/a-56442340#:~:text=In%20Russland%20produzieren%20derzeit%2038,in%20den%20n%C3%A4chsten%20Jahren%20folgen.

russland moechte den bau von atomkraftwerken nicht mehr subventionieren:

Russland will den Bau von Atomkraftwerken im eigenen Land nicht mehr subventionieren. Der Start von neuen Bauprojekten im Inland ist deshalb ungewiss


2 sind noch im bau. allerdings hat russland in den letzten jahren 8 abgeschaltet, in den naechsten 10 jahren werden 10 weitere folgen.
https://www.slu-boell.de/de/2021/03/02/russische-atomkraft-fuer-die-ganze-welt-ausser-fuer-russland
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Zumindest aus meiner Froschperspektive wirkt es so, dass die Saisonalität unterschätzt bzw. in epidemiologische Modellen wie SIR nicht hinreichend abgebildet wird.

Wenn man sich beispielsweise den Verlauf in dem häufig als Positivbeispiel genannten Australien anschaut, dann korrespondieren auch dort die Ausschläge bei den Neuinfektionen deutlich mit den Jahreszeiten auf der Südhalbkugel:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Australien

Insgesamt war es so, dass die Übertragungsraten von Covid in der nördlichen und südlichen Halbkugel je nach Jahreszeit variieren, was auf eine deutliche Saisonalität hinweist.

Dies ist Gegenstand einer relativ aktuell veröffentlichten Studie:

https://aip.scitation.org/doi/10.1063/5.0037640

Mir ist schon klar, dass Korrelation keine Kausalität ist. Ad hoc fallen mir aber wenig Beispiele für einen asaisonalen Verlauf ein, sofern man von dem Sonderfall Neuseeland absieht. Ich verfolge die Debatte allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Du. Möglicherweise weißt Du mehr.
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danke fuer den beitrag, die hatte ich noch nicht gesehen.

amsterdam_stranded schrieb:

Ich verfolge die Debatte allerdings bei weitem nicht so intensiv wie Du. Möglicherweise weißt Du mehr.


ich finde den informationsstand zum thema saisonalitaet auch noch reichlich diffus, mein eindruck ist, dass da der wissensstand weniger gesichert ist, als bei anderen themen. das ist aber noch nicht mal gefaehrliches halbwissen.

mein wissensstand ist, dass die saisonalitaet deutlich geringer ist, als bei anderen erkaeltungsviren, s. auch das beispiel usa, wo zwar die 3. welle hoeher ausgefallen ist, als die 2. welle, allerdings war auch die 2. welle im sommer ziemlich gewaltig.

ob australien als gutes beispiel herhalten kann, weiss ich nicht, zumal der wikipedia artikel schreibt, dass die meisten ausbraeuche aus dem ausland ins land kamen, d.h. ich weiss nicht, ob die rueckfuehrung der ausbraueche alleine oder massgeblich auf die saisonalitaet wirklich schluessig ist.

mir fehlt die kompetenz und die zeit mich mit der arbeit ernsthaft auseinanderzusetzen, aber ein paar punkte, die mir auffallen.

saisonalitaet wird in modellen zur beschreibung der pandemie beruecksichtigt, aussagen ueber geringere saisonalitaet bei corona im vergleich zu anderen erkaeltungsviren beruhen z.t. auf modellierungen.
neu ist allerdings der versuch die saisonalitaet zu modellieren, was vermutlich das ist, was gemeint ist.

in einer zusammenfassung des mdr:
https://www.mdr.de/wissen/wetter-klima-corona-vorhersage-modell100.html
wird geschrieben, dass die autoren bei ihrer modellierung getroffene schutzmassnahmen nicht beruecksichtigt haben. das kommt mir komisch vor, denn z.b.  in new york (eine der staedte an denen die modellierung getestet wurde) wurden intensive massnahmen getroffen. ich weiss nicht ob und wie sie dieser tatsache rechnung getragen haben.

trotz allem klingt der ansatz aus meiner sicht sinnvoll, zu versuchen auch fuer die saisonalitaet modellieren zu koennen.

ich hoffe, dass sie recht haben.

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Xaver08 schrieb:

beispiel hier:
https://pbs.twimg.com/media/EtewjCYXYAceFgY?format=jpg&name=large

das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.


Kenne ich ähnliche Grafiken und Modelle, nur muss dann eben nach 3, 4 Wochen schon eine Entwicklung eintreten, die sich zu den vorherigen Wochen unterscheidet, sonst ist diese Stagnationsdelle etwas sehr ausgedehnt. Deswegen sage ich ja, dass die nächsten 1-2 Wochen sehr spannend werden, weil dann erkennbarer sein sollte, ob eine dritte Welle eintritt.

Wie gesagt: Noch sehe ich keine 3. Welle als gesichert an, nur die Gefahr einer 3. Welle ist real.
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SGE_Werner schrieb:

Wie gesagt: Noch sehe ich keine 3. Welle als gesichert an, nur die Gefahr einer 3. Welle ist real.


die, die sich ernsthaft damit beschaeftigen, machen das alle nicht.

SGE_Werner schrieb:


Kenne ich ähnliche Grafiken und Modelle, nur muss dann eben nach 3, 4 Wochen schon eine Entwicklung eintreten, die sich zu den vorherigen Wochen unterscheidet, sonst ist diese Stagnationsdelle etwas sehr ausgedehnt.


da sich da verschiedene effekte ueberlagern, kann sich das auch etwas ziehen.

wenn du dir eines der modelle anschaust, siehst du den breiten vorhersagekorridor, bei dem der anstieg dann auch sehr langsam verlaufen kann, dann geht im gezappel von nichtmeldungen, meldeverzug, nichttestens etc. der anfangs recht seicht verlaufende anstieg vielleicht auch erstmal unter.

mit deiner prognose von letzter woche, dass es sich diese woche entscheiden wuerde, liegst du sicher nichtig richtig. aber ja in 1 - 2 wochen sehen wir schon etwas klarer, das sehen wir mittlerweile aehnlich.

den von luzbert erwaehnten cornelius roemer verfolge ich auch. seine prognose ist allerdings "nur" ein recht rohes modell, wie er selber mal schrieb.

nachwievor gilt bei mir noch das prinzip hoffnung, dass mich beim klimawandel so derbe entttaeuscht hat.
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Xaver08 schrieb:


         naja, in der gruppe 80+ hat ja nun auch mehr als 50% wenigstens einen schuss bekommen.


Was heißt "naja". Das ist eben der Impfeffekt. Ist ja gut so.

Xaver08 schrieb:

aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant


Da einige medizinische Indikationen auch dabei waren und erst recht in IG2 es jetzt sind, dürfte das jetzt auch einen Effekt langsam haben.

Xaver08 schrieb:

benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
       


Da könnte aber auch ein Mehr an Tests auch mit rein spielen, da die Zahlen bereits seit Wochen dort stärker steigen, obwohl es noch kaum Präsenzunterricht gab. Wird vllt. ne Mischung aus steigendem Infektionsgeschehen und steigenden Testzahlen sein. Die Inzidenz bei den Kleinen war ohnehin immer bedeutend niedriger als bei jungen Erwachsenen, jetzt gleichen sich diese.

Aber sollte es am stärkeren Infektionsgeschehen liegen, müssten dann in naher Zukunft die Gruppen zwischen 30 und 50 spürbarer ansteigen.
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SGE_Werner schrieb:

Was heißt "naja". Das ist eben der Impfeffekt. Ist ja gut so.


dass das der impfeffekt ist, schrieb ich ja, oder bist du jetzt meine echokammer . ich denke auch, dass  dir klar ist, auf was sich das bezog.

dass mir die vermeidung von folgen durch die krankheit wichtig ist, sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben.
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Veränderung der Fallzahlen in der letzten Woche zur Vorwoche - Nach Alter

90+ … -26,7%
85 - 89 … -21,4%
80 - 84 … -14,1%
75 - 79 … -15,2%

70 - 74 … -5,9%
65 - 69 … -7,0%
60 - 64 … -3,3%
55 - 59 … -5,3%

50 - 54 … 3,6%
45 - 49 … 5,1%
40 - 44 … 2,7%
35 - 39 … 8,4%
30 - 34 … 6,9%
25 - 29 … 2,1%
20 - 24 … 4,0%
15 - 19 … 3,5%

10 - 14 … 21,0%
5 - 9 … 34,6%
0 - 4 … 25,0%


Das Minus bei den Älteren ist schon bemerkenswert.

Hier die Entwicklung der letzten 4 Wochen

90+ … -68,6%
85 - 89 … -63,2%
80 - 84 … -51,3%
75 - 79 … -39,3%

70 - 74 … -24,9%
65 - 69 … -21,7%
60 - 64 … -19,4%
55 - 59 … -21,2%

50 - 54 … -7,5%
45 - 49 … -5,3%
40 - 44 … -0,8%
35 - 39 … 1,4%
30 - 34 … -1,0%
25 - 29 … -5,4%
20 - 24 … -0,1%
15 - 19 … 8,9%

10 - 14 … 31,9%
5 - 9 … 68,4%
0 - 4 … 56,8%

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naja, in der gruppe 80+ hat ja nun auch mehr als 50% wenigstens einen schuss bekommen.
aber das von 55 bis 80 finde ich auch interessant

benruhigend ist das grosse plus in der gruppe unter 20. die erfahrung aus anderen ländern zeigt, dass das dann kontinuerlich in die älteren gruppen sickert (sprich hier erstmal die eltern)
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Xaver08 schrieb:

fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.

das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.

und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.


Es kommt auch drauf an um welche Maßnahmen es sich handelt. Ich denke beim Maskentragen in engen Räumlichkeiten, Öffis und den AHA-Regeln ist den meisten bewußt das diese Sachen schon noch Sinn machen. Ich behaupte mal das da 95 % der Bevölkerung noch komplett mitziehen. Ich glaube eher es sind die Kontaktbeschränkungen die mehr und mehr auf Unverständnis stossen und die strikte Schliessung von Gastronomie und Einzelhandel. Das ganze geht ja jetzt im Prinzip seit November schon so, damals hieß es man müsse einen Monat durchhalten um ein schönes Weihnachtsfest zu haben...
Irgendwann trifft man sich dann halt trotzdem mit den Nachbarn, trotzdem mit den Kumpels, schickt die Kinder trotzdem in die Kita obwohl man keine Notbetreuung bräuchte usw usw... erst gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt das er am Wochenende auf einer Geburtstagfeier eingeladen war, mit 15-20 Personen... das Geburtstagskind ist 65 Jahre alt (ungeimpft!), er ist nicht hingegangen weil es ihm zu riskant war.
Das sind nur kleine Beispiele dafür das nach und nach eine gewisse Nachlässigkeit Einzug hält die aber in Anbetracht des mittlerweile ellenlangen Lockdowns irgendwie menschlich ist...
Ein Lockdown sollte ein kurzes, effektives Mittel sein um ein Virus einzudämmen und kein monatelanger Dauerzustand. Selbst wenn es nur ein Teil-Lockdown ist.
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bei den umfragen ging es um bestehende massnahmen.

dass es selbst bei ca. 30% gegner der bestehenden massnahmen eine nicht unerhebliche wahrscheinlichkeit gibt, auch leute zu kennen, die bereit sind, die massnahmen nicht einzuhalten, finde ich nicht verwunderlich.

dazu verwundert es micht auch nicht, dass bei dem medialen und pol. trommelfeuer auf die menschen, dass sie ja nicht mehr bereit waeren, die massnahmen einzuhalten, die leute eher bereit sind einzuknicken, wundert mich auch nicht.

was das thema kurz und knackig und lang und halbgar angeht, muss ich wohl nix mehr schreiben.

aber ich denke, wenn den menschen das risiko long covid oder das thema, dass bei dem versuch die inzidenz relativ konstant zu halten (worauf die aktuellen massnahmen ja abzielen) und einem steigenden impfgrad, das risiko für die ungeimpften sich zu infizieren, steigt, dann wäre diese gefühlte mehrheit für ein aufheben oder lockern der massnahmen, eine klare mehrheit für einen echten lockdown jetzt.

aber da waren wir ja schon.. öfter. ich sehr oft
und ich schrieb es ja auch bereits mehrfach, dass der frust über das mismanagement bei mir mittlerweile tief sitzt.

der kleine hat seine grosseltern seit über einem jahr nicht gesehen, meine mutter wird ihren 80. geburtstag ohne die familie feiern, wobei ich die hoffnung noch lange hochgehalten habe, kotzt mich der aktuelle kurs nur noch an.
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Xaver08 schrieb:

worauf basiert denn deine hoffnung?
       


Vielleicht ist Hoffnung das falsche Wort. Ich bin mir nur nicht sicher, in welche Richtung es geht und ich empfinde diese Sicherheit, dass es hierzulande zu einer Dritten Welle kommt, als etwas problematisch. Ich finde eher, dass wir derzeit eine völlig unsichere Lage haben.

Für eine dritte Welle spricht die Mutation und die beginnenden Lockerungen, gegen eine dritte Welle spricht, dass Menschen sich trotzdem noch erheblich an gewisse Regeln halten und eben schon der Frühling eine Wirkung haben wird. Es kann ja nicht sein, dass wir jedes Jahr im März ein spürbares Abebben der Grippewelle erleben und jetzt soll es hier beim Corona-Virus keine Rolle mehr spielen... Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Das wird sicherlich den R-Wert zu einem gewissen Teil senken. Aber ich denke, das können wir beide kaum beziffern.

Eine dritte Welle würde für mich vor allem bedeuten, dass auch eine Welle besteht, das heißt spürbar ansteigende Fallzahlen, sprich 20 % pro Woche oder mehr. Also in Richtung "exponentiell" gehend.
In fast jedem europäischen Land hat es solch eine Welle in diesem Jahr bereits gegeben. Ausnahmen sind Deutschland, die Schweiz und Schweden. Ich kann gerne das auch noch mal grafisch darstellen, aber bisher geht einfach die Fallzahlkurve nicht spürbar nach oben, im Gegensatz zum März, Oktober oder Dezember. Sie sickert vor sich hin wie im Lockdown Light. Richtig ist, dass sie damals dann in der Adventszeit noch mal kurz hochschnellte. Aber wenn ich bedenke, dass es ab der letzten Novemberwoche a) spürbar schlechteres und kälteres Wetter gab und b) wie die Leute in der Adventszeit sich verhalten haben, wundert mich das auch nicht.

Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an. Es gab vor 2-3 Wochen einen spürbaren Effekt (wohl auch dank Mutation), als das Minus von 20 % pro Woche auf diese Stagnation in wenigen Tagen hochschnellte. Interessant ist doch, dass eine Woche, nachdem das Wetter sonniger und wärmer wurde, diese Entwicklung wieder stoppte. Ich will jetzt dem Wetter nicht eine Riesenrolle andichten, aber sowas kann durchaus einen Effekt haben. Das senkt keinen R-Wert von 1,1 auf 0,7, aber vllt. von 1,1 auf 1,0.
Und vllt. reicht es gerade noch aus, dass wir nicht ins sprunghafte Wachstum übergleiten.

Klar ist, dass morgen und übermorgen erkennbar sein wird, wie sich die Fallzahlen in den nächsten 6-8 Tagen entwickeln, weil meistens Mittwoch ein Sprung ist zur Entwicklung in den Tagen zuvor. Wenn sie wieder nicht spürbarer steigen (also zB über 10 %) , dann wäre das nun die 3. Woche in Folge, in der die Fallzahlen nur ganz leicht steigen.
Kritisch sehe ich aber auch die Lockerungen, denn jetzt bei einem R-Wert von ziemlich genau 1,0 ein Risiko draufzusetzen, eins, zwei Wochen schlechtes Wetter und wir haben evtl. plötzlich auch wieder 20 % Anstieg. Und dann noch ne Woche und dann wird es wieder schwer zu kontrollieren.

Kurzum: Ich habe nicht unbedingt Hoffnung, ich sehe aber noch kein Anzeichen, dass die Dritte Welle sicher kommt.
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ok, dann sind wir ungefähr einer meinung. du brauchst nur mehr zeilen

als sicher formuliert es die wissenschaft aktuell nicht. wenn ich was gelesen habe, das unsicherheiten und wahrscheinlichkeiten (z.b. in den modellen) beinhaltet, liegt die wahrscheinlichkeit, dass es keine dritte welle ist, bei unter 5%.

auch lauterbach spricht zumindest nicht immer davon, dass sicher eine dritte welle kommt.

SGE_Werner schrieb:

Um es mal aus rein statistischer Sicht zu sagen: Mir fehlt die Zahl, die mir das Aufbauen einer 3. Welle anzeigt. Seit 2 Wochen stagnieren wir bzw. steigen nur noch minimal an


das ist das risiko einer rein statistischen betrachtung. statistik alleine ist für die Prognose in dem Fall nicht so viel wert, in der reinen statistik spiegelt sich die gegenläufigkeit der 2 wellen nicht ab. da braucht es das Verständnis dazu, weshalb ein Modell nicht nur mathematische Spielerei ist, sondern den Mechanismus dahinter braucht.

beispiel hier:
https://pbs.twimg.com/media/EtewjCYXYAceFgY?format=jpg&name=large

das ist natürlich nicht 1:1 auf die jetzige situation übertragbar, aber da fällt es über längere zeit nicht auf, dass sich eine dritte welle anbahnt.

um die aktuelle situation begreifen zu können, muss man sequenzieren und das macht man in deutschland rel. wenig. köln ist da z.b. gut dabei und da scheint die kurve aktuell quasi nach plan der dritten welle zu verlaufen.
sprich es ist noch nicht erstaunlich, dass die zahlen nur langsam steigen. den anstieg den wir bisher gesehen haben, hatte andere gründe, aber noch nicht die mutation.

etwas mut macht mir da allerhöchstens dänemark, wo die zahlen jetzt zu stagnieren scheinen.
dänemark war ja mit dem hohen anteil an sequenzierung quasi das muster- oder modelland und uns ca. 2 wochen voraus.
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es überrascht mich nicht, dass Lauterbach nicht begeistert ist von der "Notbremsen Erhöhung" in Brandenburg auf den Wert 200. Ich war mehr als irritiert über diesen Sonderweg, muss mich aber noch etwas einlesen, was genau die Gründe dafür sind.

https://www.n-tv.de/politik/Lauterbach-schimpft-auf-Brandenburger-Notbremse-article22411325.html
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Tafelberg schrieb:

muss mich aber noch etwas einlesen, was genau die Gründe dafür sind.


gib laut, solltest du was zum lesen finden.
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Misanthrop schrieb:

brodo schrieb:

Melanie Brinkmann sagt:
„Was uns gerade präsentiert wird, ist eine intellektuelle Beleidigung an alle ...

So empfinde ich das auch seit geraumer Zeit.

Hier wird gerade mutmaßlich einiges mehr zerdeppert als "nur" körperliche Unversehrtheit oder Wirtschaftsbetriebe.


Ich kann beim besten Willen nur drei Erklärungen finden:

1. Man hofft ganz einfach, dass die 3. Welle ausbleibt (Haha)
2. Man hofft, dass man die 3. Welle wegimpfen kann (LOL)
3. Man versucht sich auf verschiedene Weise und mit verschiedenen Mitteln für den Wahlkampf zu positionieren (Kotz)

Haha, LOL oder Kotz?

Übrigens bin ich gerade versucht zu schreiben, dass ich Frau Merkel von den Punkten 1 bis 3 ausdrücklich ausnehme. Hätte man mir noch vor 13 Monaten gesagt, dass ich so etwas schreiben würde, ich hätte ihn gebeten, aus meinem Dunstkreis zu treten.
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es gibt noch eine vierte option.

man nimmt es bewusst in kauf.

laschet als beispiel hat eine eigene expertenkomission, in der der einzige virologe streeck ist, der nicht nur einmal mit dem konzept herdenimmunität durch zumindest partielle durchseuchung kokettiert hat, erst jetzt hat er sich in einer talkshow darüber lustig gemacht, dass lauterbach angeblich schon vor einer 10. welle warnen würde.

der umgang mit der ganzen nummer, die kultusminister, die sich öffentlich doof stellen und wissenschaftliche erkenntnisse ignorieren, das aussitzen bei luftlfilter beschaffung, öffnen der schulen bei steigenden inzidenzen lassen für mich kaum einen anderen schluss zu.
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skyeagle schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Man muss natürlich auch dazusagen, dass auch die Bevölkerung beim letzten Lockdown anders agiert hat als beim ersten. Damals: leere Straßen, blauer, chemtrailfreier Himmel 😉, kaum Verstöße, diszipliniertes Verhalten (Ausnahmen bestätigen die Regel), in Selbstinitiative geschlossene Fabriken. Dieses Mal fiel lediglich die nächtliche Ausgangssperre auf.


Das stimmt natürlich, dann hätte man aber vielleicht auf diejenigen hören sollen, die für härtere Maßnahmen plädiert hatten. Von November bis jetzt im März wäre dazu Zeit genug gewesen, aber wäre wäre Fahrradkette. Die Bevölkerung hat es verkackt und die Politik gleich zweimal, macht im Ergebnis ne unsichere und gefährliche Situation ohne wirklichen Ausblick. Hoffen wir einfach, dass die Impfungen helfen und wir gut durch die nächsten Monate kommen. Mehr bleibt da mE nicht.


Hätte man im November einen klaren Lockdown veranlasst, hätte die Bevölkerung sich auch viel besser daran gehalten. Davon bin ich überzeugt. Dieses halbgare Verhalten der Regierung hat doch all jene befeuert, die sich dann auch nur so halb an die Maßnahmen gehalten haben. Ganz davon zu schweigen, dass durch den Wischi-Waschi-Lockdown die Maßnahmen jetzt schon solange gelten, dass sich fast niemand mehr daran hält. War alles vorher absehbar, allen war klar, dass das passieren würde. Naja.
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ich sehe es wie du, dass man der bevölkerung wenig bis keine vorwürfe machen kann.

ein grossteil der massnahmen haben auf einschränkungen der bevölkerung gezielt.
einzelhandel, gastro, kultur wurde auch getroffen, auf kultur wurde und wird eigentlich üeberhaupt keine rücksicht genommen.

bei konsistenten massnahmen, die auch die industrie mit in die haftung genommen haetten, wie z.b. verpflichtendes homeoffice, bin ich mir auch sicher, dass die bevölkerung auch härtere massnahmen mitgegangen wäre.

ich denke, dass das sogar jetzt noch ginge oder gegangen wäre. natürlich wollen wie leute eine aufhebung der massnahmen, ich bin mir aber sicher, wenn man ihnen erklärt, dass damit fast unausweicglich ein wiederanstieg der zahlen einhergeht, dann gibt es keine mehrheit dafür.


der kommunikationsprof carsten reinemann hat eine adhoc analyse durchgeführt und auf twitter veröffentlicht
https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-1896.html

fazit: es gibt eine diskrepanz zwischen der gefühlten meinung und der echten meinung. gerade aus der sicht der massnahmengegner wurde die zahl der gegner überschätzt.

das deckt sich mit den umfragen gerade zu beginn der phase der äusserungen von politikern und medien, dass die menschen die massnahmen nicht mehr unterstützen würden.

und selbst jetzt noch sind die umfragen widersprüchlich, ich vermute, wenn man wie das zdf fragen würde, ob man auch lockerungen haben wollen würde, wenn die konsequenz eine dritte welle wäre, glaube ich nicht, dass man dann noch eine mehrheit für lockerungen bekäme.
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Nur zur Info: Noch haben wir in Deutschland (im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern) keine wirkliche 3. Welle. Betonung auf "noch".

Und ob es dazu kommt, werden wir in den nächsten 1-2 Wochen sehen. Es kann gut möglich sein, dass wir uns irgendwie noch durchschlängeln. Das wäre dann aber mehr Glück als Verstand.
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es ist halt die frage wie man dritte welle definiert. steigende zahlen, r groesstenteils oberhalb 1 wuerde ich nun schon eine beginnende dritte welle nennen, man sieht es halt noch nicht so deutlich, was natuerlich beim typisch menschlichen krisenmanagement eine vollkatastrophe ist, immerhin ist die positivquote leichte gesunken, d.h. der anstieg ist immerhin z.T. auf erhöhtes Testen zurückzuführen.

der anteil der mutation steigt kontinuerlich und hatte auch innerhalb des lockdowns eine ausbreitungszahl von ca. 1,3, wo man es genau beobachtet hat

wie ich schon öfter schrieb, kann uns aus meiner sicht nur noch eine deutliche unterschätzung der übertragungswahrscheinlichkeit und eine deutliche unterschätzung der saisonalität helfen.
die wissenschaft sieht nur eine geringe hoffnung, dass der aus aktueller sicht zu erwartende anstieg nicht stattfindet.

worauf basiert denn deine hoffnung?