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Aachener_Adler

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Matzel schrieb:
marius18 schrieb:
für mich gab es in der Transferphase eine herbe Enttäuschung. warum konnte einen bulligen stürmer wie mantzios wieder zurück in seine Heimat schicken?
Ich war überrascht das man statt ihm einen Inamoto oder Madavikia gehalten
hat
, die über weite strecken sehr überfordert auf mich wirkten Ina( massenweise Foulspiele in nicht nachzuvollziehenden aktionen) Mehdi(wenn er überhaupt gespielt hat, reichten seine Leistungen vielleicht für einen durchschnittlichen Hessenligisten, aber selbst dort muss man kämpfen sonst wird man aus dem Stadion geprügelt)

Ob es vielleicht auch an den differenten Positionen liegt? Mantzios als 6er oder OM - ich weiß ja nicht...    

Ich glaube eher, das liegt auch ein bisschen daran, dass die Spieler Angestellte mit Arbeitsvertrag sind und keine Sklaven.

Der eine ist eben ausgeliehen und würde bei einer Weiterverpflichtung X Mio EUR kosten, der andere hat eben noch einen Vertrag bis 2010.
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maxwell81 schrieb:
Verstehe ich das erste Diagramm nicht oder warum ist der VfB in den letzten Jahren nicht Meister gewesen?

Aufgetragen ist der gewichtete Mittelwert der letzten drei Saisons. Die letzten drei Plätze in der Abschlusstabelle für den VfB waren: 9, 1, 6. Daraus gibt sich z.B. als gewichteter Mittelfeld für Sommer 2008 beim VfB:

1/6 * 9 + 2/6 * 1 + 3/6 * 6 = 4,83

Für das Jahr davor (Sommer 2007) berechnet sich der gewichtete Mittelfeld aus den Plätzen 5, 9, 1:

1/6 * 5 + 2/6 * 9 + 3/6 *1 = 4,33

Die Gewichtungsfaktoren (1:2:3) sind die gleichen, die auch bei der Berechnung der TV-Gelder-Verteilung benutzt werden. Wären alle Gewichte gleich, könnte man einfach die drei Zahlen addieren und durch drei teilen ("arithmetisches Mittel" sagt der Mathelehrer dazu), aber das hier ist etwas komplizierter, weil jüngere Ergebnisse mehr zählen sollen als ältere. Wie gesagt: nicht von mir erfunden oder ausgedacht, sondern von der Berechnung der TV-Gelder übernommen. Die Sechstel ergeben sich übrigens, weil die Summe der Gewichtungsfaktoren gerade 6 ist: 1+2+3=6.

Die letzten 10 Abschlusstabellenplätze des VfB waren: 11 8 15 8 2 4 5 9 1 6. Bei einer Mittelung über mehrere Jahre (hier: 3) wird das weniger zackig; Ausreißer nach oben und unten werden etwas eingeebnet. Das Ergebnis ist dann unabhängiger von Formschwankungen; "im Mittel gleicht sich alles aus". Die für den VfB aufgetragene Kurve ist: 12,00  10,33  6,17  4,00  4,17  6,83  4,33  4,83. Während die Tabellenplätze selbst zwischen 1 und 15 schwanken, ist die gemittelte Kurve deutlich glatter und Trends werden besser sichtbar.

Ich weiß: das ist alles nicht einfach und es steckt eine gewisse Portion Mathe dahinter, aber ist's mir trotzdem gelungen, das halbwegs verständlich zu erklären? Falls nein, frag nach...
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Was ist denn hier los?! Mit so vielen Antworten hätte ich nie im Leben gerechnet...  


@Al Baker: "Doktor Fußball für vergeben" -- Nett, danke für das Kompliment, aber der Doktortitel, den ich habe, reicht mir völlig. ,-) Zur Weiterführung nächstes Jahr: das lässt sich ohne allzu viel Aufwand hinkriegen; die Kurven werden automatisch von einem Programm erzeugt, das ich vorgestern am Abend geschrieben habe (von gesternabend stammt der Text dazu). Ich wollte einfach mal schauen, ob sich mein Gefühl, dass es mit der Eintracht konstant nach oben geht, auch an den Fakten (wie der TV-Geld-Rangliste) festmachen lässt. Und ganz ehrlich gesagt: ich finde es respektlos, wie von einigen die Vertragsverlängerung bei Funkel in Frage gestellt wird. Ich verstehe FF in vielen Dingen auch nicht, aber ich habe Respekt vor langjähriger erfolgreicher Arbeit. Solche Leute lässt man in Ruhe weiterarbeiten, hält ihnen den Rücken frei und gut ist's. Was gibt's da groß zu diskutieren? HB hat dazu ja auch die passenden Worte gesagt: FF muss hier wirklich nicht als Bittsteller auftreten.
Zu den Perspektiven der anderen Clubs vor uns: ja, das sehe ich ähnlich. Da werden einige in Zukunft noch deutlich mehr sparen müssen als wir. Durch den Wegfall des UI-Cups und die Reform der europäischen Pokalwettbewerbe wird dieser Geldkuchen in Zukunft eher kleiner für die Bundesliga. Wir sind eh nicht dabei, also trifft's uns weniger als die anderen -- insbesondere, wenn andere Clubs so doof sind, sich obendrein noch bis über beide Ohren zu verschulden.

@DeniseL: "Auch, wenn ich seine Auswechslungen und taktischen Ausrichtungen manchmal als sehr unglücklich empfinde. " -- Meinst Du, das geht mir anders?

@Apollon: Soviel Arbeit war das nicht. Zweimal abends hingesetzt und was programmiert bzw. den Text verfasst. War interessanter als das Fernsehprogramm...

@tobago: Stochastiker? Nein. RWTH Aachen, Fakultät für Elektro- und Informationstechnik. Mehr sag ich nicht.  ,-)

@Pedro: "Bewerbungsunterlagen an Bruchhagen für Strukturinvestitionen in dieses Forum" -- Aber dann bitte nur zusammen mit den Weihnachtsrückblicken von kid, Match-2-match-Analysen, Trainingsberichten und vielem anderen mehr, wo man merkt, dass Eintrachtler mit Niveau und viel Herzblut über unseren Verein schreiben. Sowas hier (ab und zu) lesen zu können, finde ich toll, und wenn ich mit einem Beitrag wie diesem ein bisschen was zurückgeben kann, dann freut mich das sehr.

@exiladler: "Obwohl ich fürchte, dass die, die es nicht kapieren wollen (oder können) es auch nicht kapieren werden." -- Das war mir von Anfang an klar.  :neutral-face

@tobago/SemperFi: Alle Vereine, die mittel- bis langfristig Erfolg haben, "wandern" eher gemütlich nach oben. Hannover hatte sich zwischen November 2005 und August 2006 mit Peter Neururer als Trainer mal ein bisschen "Action" gegönnt, bevor sie genug gelernt hatten und mit Dieter Hecking einen Trainer aus Aachen losgeeist haben, der dem unseren nicht unähnlich ist. Zuviel Trubel, zuviele Schwankungen bekommen einem Verein nicht unbedingt, siehe Nürnberg, die hat's letztes Jahr völlig zerschossen. (Und dabei waren die eigentlich auch ganz gut dabei, wie man in meinen Grafiken sieht. Viele Jahre Aufbauarbeit für die Katz'...) Und wenn Du, tobago, einen "Dauerlauf mit sportlichen Einlagen" forderst: meiner Meinung nach hatten wir den letztes Jahr. Von 14 auf 9 ist doch ein Zwischensprint, wie es ihn nicht allzu oft in der Liga gibt. Von der Spielweise her betrachtet, zielen Verpflichtungen wie die von Caio oder von Korkmaz doch auch genau in die geforderte Richtung, das "gemütliche Wandern" etwas aufzulockern. Nur sind wir halt kein Verein, der einen fertigen Star kaufen kann. Wir kaufen Talente und hoffen dann, dass sie sich entsprechend entwickeln.

Wir haben aus meiner Sicht momentan eine Situation, wo wir mit Glück Sprünge nach oben machen können und bei weniger Glück unsere Stellung in etwa halten. Das ist allemal besser als eine Politik mit hohem Risiko, bei der ein Sprung um 5 Plätze nach oben genauso wahrscheinlich ist wie ein Abrutschen um 5 Plätze nach unten. Meine Auswertung zeigt auch, dass viele, viele Vereine schon in eine Lage waren, die unserer heute ähnelt, aber mittlerweile kicken sie in Liga 2 herum. Beispielsweise war der SC Freiburg mit seinem vielgelobten Kurzpassspiel ein festes Mitglied der Ersten Liga. Die wurden auch dann noch hoch gelobt, als sie längst am Abrutschen waren. Dann lieber andersrum wie bei der Eintracht: konstanter Aufstieg mit Dauer-Herumgenörgel an der Vereinspolitik und dem Trainer...
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schlusskonferenz schrieb:
Aachener_Adler schrieb:
Veränderung des durchschnittlichen Tabellenplatzes der Top-25 des deutschen Fußballs innerhalb der letzten 5 Jahre:
Was ist das für ein Durchschnitt (Zeitraum, Gewichtung)?
Wie im Eröffnungsposting: "gewichtete Summe aus den letzten drei Abschlusstabellenplätzen, und zwar im Verhältnis 1:2:3" (d.h. exakt so wie bei den TV-Geldern). Also Gewichtungsfaktoren 1/6, 2/6=1/3 und 3/6=1/2.

Beispiel Eintracht:
Sommer 08: 14/6 + 14/3 + 9/2 = 11,5   (14. Platz 1BL / 14. Platz 1BL / 9. Platz 1BL)
Sommer 03: 17/6 +  25/3 + 21/2 = 21,7   (17. Platz 1BL / 7. Platz 2BL / 3. Platz 2BL)
Differenz: 10,2 Plätze verbessert.
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Nachtrag: jetzt habe ich doch fast vergessen, was ich gestern abend noch ausgerechnet habe...

Veränderung des durchschnittlichen Tabellenplatzes der Top-25 des deutschen Fußballs innerhalb der letzten 5 Jahre:

KSC: +16.2
SGE: +10.2
HOF: +8.5 [1]
MSV: +8.5
H96: +6.7
BIE: +6.2
AAC: +5.8
MZ5: +5.5
FCN: +5.3
SVW: +3.8
HSV: +3.0
LEV: +2.8
BOC: +2.7
S04: +2.7
VfB: +1.3
COT: +0.8
FCB: -0.3
WOB: -1.2
MGL: -3.8
HER: -4.7
KOL: -5.0
SCF: -6.7
HRO: -6.7
BVB: -8.3
FCK: -15.5

[1]: Alle Plätze unterhalb der zweiten Liga zählen als "Platz 37"; sonst wäre Hoffenheim in dieser Liste die #1. So haben sie sich bisher nur von Platz 37 auf Platz 28,5 vorgearbeitet (Mittelwert aus 37, 37 und 20 [2. Platz 2BL] im Verhältnis 1:2:3), also bisher "nur" +8,5.

Zugegebenermaßen ist das alles nur bedingt vergleichbar; für Bayern ist es z.B. eine große Leistung, den durchschnittlichen Tabellenplatz konstant bei 1,x (oder nicht wesentlich drüber) zu halten; verbessern können die sich gar nicht mehr viel. Trotzdem: auch mit Blick auf diese Liste kann sich die Arbeit von Bruchhagen, Funkel & Co sehen lassen...
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Winterpause, fußballfreie Zeit. Zeit auch, sich mal etwas zurückzulehnen und zu reflektieren, was wir in den letzten Jahren erreicht haben und realistischerweise noch erreichen können...

Es ist sicher nur eine kleine Minderheit, die sich vor sowas interessiert, aber ich weiß, dass ich genau dieser Minderheit etwas Interessantes bieten kann, nämlich dieses:



Durchschnittliche Platzierung diverser Bundesliga-Clubs über die letzten Jahre

(Mit Bezug zur TV-Gelder-Rangliste)




Wenn man den Erfolg einer Bundesligamannschaft möglichst ohne den Einfluss von Siegesserien, Niederlagenserien, Verletzungspech usw. betrachten möchte, dann empfiehlt es sich, die Position in den Abschlusstabellen zu betrachten, am besten gemittelt über mehrere Jahre. Doch welche Formel nimmt man hier am besten? Durchschnitt der letzten 3 Jahre? 5 Jahre? Gewichtete Summe?

All das wäre irgendwie willkürlich und ohne jeden realen Bezug. Um eben diesen realen Bezug herzustellen, bietet sich genau ein spezielles Berechnungsverfahren an, nämlich die gewichtete Summe aus den letzten drei Abschlusstabellenplätzen, und zwar im Verhältnis 1:2:3. Warum dieses? Nun, die Verteilung der TV-Gelder richtet sich nach einer Rangliste, bei der genau diese Wertung die entscheidende Rolle spielt.

Die Fernseheinnahmen aus der nationalen Vermarktung werden zu 60% nach der durchschnittlichen Abschlusstabellenposition verteilt, und zwar genau im oben genannten Verhältnis. 40% berechnen sich nach dem Durchschnittstabellenplatz der aktuellen Saison. Anders gesagt: die gewichtete Durchschnittsposition der letzten drei Jahre ist eine Art "Vornote", die meist nur noch geringfügig durch aktuelle Leistungen verändert wird. Und da der kleine Unterschied, ob man vor oder hinter einem anderen Club in der hier betrachteten durchschnittlichen Tabellenposition ca. 800.0000 EUR pro Platz "wert" ist, hat das verdammt viel Aussagekraft über die Entwicklung eines Clubs...

Mehr TV-Geld heißt wieder mehr Möglichkeiten für Spielerkäufe, heißt bessere Chancen auf gute Tabellenplätze, heißt wieder mehr TV-Geld. Ein Teufelskreis, in dem man sich ganz langsam nach oben arbeiten muss. Langsam deshalb, weil durch die Mittelung über drei Jahre sich die Hackordnung nur langsam ändert.

Betrachten wir also die durchschnittliche Tabellenposition aller Clubs (-> "Vornote" bei der Geldverteilung) in den letzten 10 Jahren. Da immer drei Saisons eine gewichtete Summer ergeben, erhalten wir 10-3+1 = 8 Werte pro Mannschaft. (Es fallen hinten zwei Saisons raus; erst bei drei Jahren gibt's den ersten Mittelwert aus drei Jahren.)

Betrachten wir zunächst die Top-10 des deutschen Fußballs, Stand Sommer 2008 (d.h. vor Saisonbeginn, bzw. nach der letzten Abschlusstabelle):





* Erläuterung: Der Bereich über dem oberen dünnen roten Strich entspricht der Bundesliga, Plätze 1 bis 18. Darunter Zweite Bundesliga, gezählt als Plätze 19 bis 36. Unter dem unteren dünnen roten Strich ist Dritte Liga bzw. früher Regionalliga Nord/Süd; all das zählt hier pauschal als "Platz 37" im deutschen Fußball. Für die folgenden Betrachtungen wirkt sich die Pauschalisierung unterhalb der Zweiten Liga nicht merklich aus, mit der einzigen Ausnahme Hoffenheim, deren Aufstieg aus unteren Ligen so nicht entsprechend erkennbar wird. Dietmar Hopp wird's verschmerzen können...

* Immer an #1: Bayern. Kein allzu großes Wunder, wenn man 7 der letzten 10 Meisterschaften gewinnt, während kein anderer Club mehr als eine holt.

* Werder und Schalke sind seit ein paar Jahren die ersten andern CL(Q)-Anwärter; zu VfB, HSV und Leverkusen besteht ein gewisser Abstand.

* Vier weitere Clubs folgen fast schon abgeschlagen: Hertha, Dortmund, Wolfsburg und Hannover. Wobei zu beachten ist, dass die jeweilige Tendenz sehr unterschiedlich ist: Dortmund ist seit Jahren konstant am Abrutschen, Hertha und Wolfsburg halten sich auf mittlerem bis gutem Niveau und Hannover hat einen bemerkenswerten Aufschwung hingelegt: vom oberen Mittelfeld der zweiten Liga bis ins gesicherte Mittelfeld der ersten Liga.

* 9 Mannschaften unter der Top-10 des deutschen Fußballs waren auch schon vor 10 Jahren im gesicherten Mittelfeld oder der Spitzengruppe des deutschen Fußballs (meistens sogar letzteres). Nur Hannover hat sich neu etablieren können, und auch das nur bedingt, denn mehr als Platz 8 (letzte Saison) ist für Hannover nie herausgekommen.

* Die Eintracht taucht in den letzten Jahren nie unter den Top-10 bei den gemittelten Tabellenplätzen auf. Stellt sich die Frage, warum so viele Fans eine Top-10-Plazierung auf einmal als "Pflicht" empfinden... Egal, weiter geht's zur nächsten Vergleichsgruppe, dieses mal mit unserer geliebten Eintracht, und zwar, damit ein kleiner Überlappungsbereich da ist, zwischen #6 und #15 des deutschen Fußballs:





Ja, wir sind aktuell #12 des deutschen Fußballs, d.h. in dieser Gruppe von #6 bis #15 nicht mal vorn dabei. Diese Gruppe umfasst Vereine wie Hannover, Wolfsburg, Cottbus, Bochum und Bielefeld. Liebe Leute, das ist die Realität! Nicht irgendwelche verklärten Erinnerungen an Pokalsiege in den 70ern oder verpasste Meisterschaften Anfang der 90er! Das ist die Situation, in der Bruchhagen, Funkel & Co die Eintracht Stück für Stück nach oben bringen müssen.

* Ein Aufwärtstrend wie wir ihn seit Sommer 2003 verzeichnen, hat kein anderer Verein aufzubieten. Nicht ein einziger der von mir analysierten 43 Vereine, die in den letzten 10 Jahren mindestens 7. der Zweiten Liga waren oder in den letzten 3 Jahren mindestens 10. der Zweiten Liga. Höchsten noch der KSC, aber deren Aufschwung könnte dieses Jahr mit dem Abstieg vorerst vorbei sein; der Kader wurde letzten Sommer schon von den größeren Clubs geplündert.

* (Auch Hannover kann da nicht mithalten; die haben ihren großen Sprung schon mit dem Aufstieg 02/03 gemacht. Sommer 2003 ist nicht zufällig gewählt, entspricht es doch ziemlich genau der Amtszeit Heribert Bruchhagens -- ein paar Monate fehlen -- und annhährend der Amtszeit Friedhelm Funkels, wo ein Jahr fehlt. Doch verlässt man mal diese für die Beurteilung der Eintracht günstige Perspektive, muss man anerkannen, dass Hannover die Ehre zukommt, Ranglisten-Aufsteiger #1 der letzten Jahre zu sein. Sei's drum. Wenn die Eintracht "nur" irgendwo zwischen #2 und #5 unter 43 Vereinen ist (die positiven Entwicklungen bei Arminia Bielefeld, Karlsruher SC und Mainz 05 sind nämlich auch noch erwähnenswert), dann kann man damit immer noch sehr gut leben.)

* Leverkusen, Hertha, Wolfsburg, Dortmund haben sich tendenziell in den letzten Jahren eher zurückentwickelt; die waren alle mal meilenweit vor uns. Leider kann man nicht davon ausgehen, dass das immer so bleibt. Wäre schön, aber Bundesliga ist kein Wunschkonzert. Diese Saison spielen die genannten Clubs nicht mehr unter ihren Möglichkeiten. Schade, aber das liegt in in der Macht der Eintracht. (Der Personaletat dieser Clubs liegt immer noch 25% und mehr über dem unseren!).

* In dem Bereich, in dem wir uns aufhalten, ist's verdammt eng. Da spielen auch Teams wie Bielefeld und Bochum mit. Wir gucken als stolze Eintracht-Fans gerne verächtlich auf solche Teams herab, aber in bezug auf die Durchschnittsplazierung sind diese Mannschaften auf Augenhöhe. Nochmal: jeder Platz in der Fernseh-Gelder-Rangliste ist 800.000 EUR wert! Solche Mannschaften auf Dauer hinter uns lassen, idealerweise zu distanzieren, ist eine Leistung, die wir bei unserer Vergangenheit als Fahrstuhlmannschaft erst einmal erbringen müssen. Dann können wir uns Hannover, Wolfsburg, Dortmund vornehmen, in dem Sinne, dass wir sie ernsthaft angreifen, und nicht nur vorbeikommen, wenn bei uns alles mehr oder weniger optimal läuft und sie eine schlechte Saison erwischen.

* Cottbus (die orangene Linie) zeigt, was Auf- und Abstieg ausmachen können: so eine starke Wellenbewegung gibt's bei keinem anderen Verein.

* Interessant ist auch Nürnberg: konstante Aufwärtsbewegung jäh gestoppt. Nächstes Jahr geht's sogar noch deutlich weiter runter; in Liga zwei lassen sich nicht viele Punkte holen. Soviel als Warnung für alle, die einen Aufwärtstrend als selbstverständlich annehmen, ohne sich immer bewusst zu sein, dass das konstante harte Arbeit erfordert und man sich keine Fehler erlauben darf. Übermütig werden heißt Absturz. Älteren Eintracht-Fans braucht man das aber eigentlich nicht erzählen; die kennen das nur zu gut...





Plätze #11 bis #20. Wieder ist die Eintracht dabei, als #12 dieses Mal im vorderen Feld.

* Da die Gruppenzugehörigkeit sich nach Sommer 2008 richtet, sind hier einige Clubs mit ausgeprägter Positiv-Tendenz dabei. (Die Abstürze von ehemals guten Teams sehen wir nachher.)

* Wie auch in der vorherigen Grafik sieht man, wie Bruchhagen, Funkel & Co über die Jahre gesehen eine Abwärtsbewegung umgedreht und in eine stabile Aufwärtstendenz verwandelt haben. Nähme man noch unsere Zeiten als Fahrstuhlmannschaft vor 1998 und evtl. noch den Absturzes von der ehemaligen Spitzenmannschaft Anfang der 90er mit dazu, wäre das noch deutlicher.

* Duisburg hat sich mittlerweile als struktureller Zweitligist etabliert. (Und mit dem Auftauchen von Hoffenheim wird's für die auch nicht leichter, wieder in Liga 1 zu kommen.) Genau das hätte uns auch jederzeit passieren können.

* In diesem Bereich verdient der KSC Respekt. Von unteren Bereichen der Zweiten Liga bis in Liga 1. Persönliche Meinung: wenn die Ede Becker feuern, sind sie schön blöd. Ohne Hajnal oder Eggimann (Kapitän!) war für mich klar, dass die heißer Abstiegskandidat sein würden. Mehr ist nicht drin. Dafür, was Becker momentan an Jugendspielern aufbietet, spielt der Clubs mehr als ordentlich. Geht leider alles unter, wenn man nur auf den Tabellenplatz guckt. Ist aber zum Glück nicht unser Problem...





Grafik Nummer 4, wieder die besten 5 rausgeworfen und unten 5 neue Mannschaften an die Vergleichsgruppe angebaut.

* Dreimal klare Abwärtstendenz: Kaiserslautern, Köln und Freiburg. In allen drei Fällen kann man rückblickend sagen, dass der Verein es verpasst hat, rechtzeitig bei überzogenen Erwartungen gegenzusteuern und die eigene Situation realistisch einzuschätzen.

* Ebenfalls neu dazugekommen als #24: die "Unaufsteigbaren" aus Fürth. Ich würd's ihnen ja mal gönnen...

* Und dann gibt's da noch die Alemannia, zu der ich als Frankfurter, den es nach Aachen verschlagen hat, natürlich auch ein besonderes Verhältnis habe. Beim gewichteten Tabellenplatz kommen sie nicht mal in den Liga-1-Bereich (d.h. über die dünne rote Linie). Bester Beweis, dass der Wiederaufstieg nach 36 Jahren Bundesliga-Abstinenz eher ein Ausrutscher war. Trotzdem ein schöner Ausrutscher; das darf gerne wieder passieren. Seeberger macht bisher einen guten Job.





Die Versager und Abstürzer: Mannschaften, die mal unter den Besten waren (und es nicht mehr sind) sowie sonstiges "Zweitliga-Rauschen".

* Die beiden Vereine, die mal in Liga 1 waren, sind 1860 München und Unterhaching.

* Der einzige farblich markierte Verein ist Hoffheim. Sommer 2007: von der RL Süd in die Zweite Liga aufgestiegen, Sommer 2008: von der Zweiten Liga in die Bundesliga. Sommer 2009: ??. Egal. Sei's drum. Die werden den steilsten Aufstieg hinlegen, den es je in der Bundesliga gab, und da machen wir gar nichts dagegen.



Fazit:

Mit dem Hinweis auf externe Geldzuflüsse in Hoffenheim durch einen nur sehr eingeschränkt sympathischen Milliardär kann ich diese Ausarbeitung unmöglich aufhören... Also fassen wir zusammen:

* Die Mannschaften, die sich in den letzten Jahren aus der Zweiten Liga kommend in Liga 1 etablieren konnten, kann man an einer Hand abzählen: Hannover 96, Arminia Bielefeld, Eintracht. Dazu Karlsruher SC, wenn man sie denn schon als etabliert ansieht, und Gladbach, wenn man sie als "aus Liga 2 kommend" betrachtet. Eigentlich zähle ich beide aber eher zu den "Fahrstuhlmannschaften". Genau wie diverse andere Clubs auch: Duisburg, Cottbus, Mainz, Rostock usw. Gerade mal drei Mannschaften haben sich in diesen ganzen Jahren in der Bundesliga etablieren können! Ist das nicht ein Extra-Lob für die Verantwortlichen bei der Eintracht wert?

* Die Eintracht-Erfolgsstory:
 o Sommer 2003:
 + Sommer 2004: Energie Cottbus überholt
 - Sommer 2005: von Mainz 05 überholt worden
 + Sommer 2006: Hansa Rostock überholt
 + Sommer 2007: Borussia Mönchengladbach überholt
 + Sommer 2008: Mainz 05, Arminia Bielefeld, VfL Bochum und 1.FC Nürnberg überholt
=> Über 5 Jahre hinweg (in etwa Amtszeit Bruchhagen) netto 6 Plätze in der Hackordnung des deutschen Fußballs gut gemacht.

* Im internationalen Wettbewerb spielen seit 10 Jahren im Prinzip immer wieder die gleichen paar Clubs. Die Eintracht gehört nicht zu diesem Kreis. (Und in den nächsten Jahren kommt sie da auch nur mit viel, viel Glück rein.)

* Wo bitte sollen die Alternativen sein zu Bruchhagens Politik der kleinen Schritte? Risiken minimieren, Entwicklungschancen suchen, auf das notwendige Glück hoffen, Geduld haben. Ich sehe keinen anderen Club, der mit Hoppla-Hopp-Ansätzen erfolgreicher gewesen wäre. Okay, "Hopp-Ansätze" sind offensichtlich erfolgreich, aber ich rede von den Clubs, die ihr Geld noch selbst verdienen müssen (und wollen!).

* Hoffentlich trägt dieses Posting ein bisschen zur Versachlichung bei; die anderen Aufsteiger der letzten Jahre in der Bundesliga-Hierarchie, nämlich Hannover, Karlsruhe oder Bielefeld sind nämlich kein bisschen glamouröser als wir und gehen auch nicht verschwenderischer mit Geld um. Kein systematischer Unterschied also zu den Eintracht-Konzepten. Aber nur so geht's nach oben! Wenn wir "graue Maus" sind, was ist dann Bielefeld?! Wenn wir mal im Schnitt 3 von 5 Jahren im europäischen Wettbewerb spielen (was in Frankfurt eher noch möglich ist als in Bielefeld), dann kann man anders reden, aber da sind wir noch nicht, da wollen wir doch erst hin!
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gotcha24 schrieb:
ist zu dem thema nicht längst alles gesagt worden??    

Natürlich. Der Thread war doch von Anfang an ja als geistige Müllhalde für allzu mitteilungsbedürftige Forumsteilnehmer gedacht.

*duck-und-weg*  
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Man kann sich durchaus nach oben arbeiten. Allerdings nur sehr, sehr langsam. Und eigentlich nur, wenn irgendjemand über einem Mist baut, denn runter geht's deutlich schneller als rauf.

Beispiel Bochum. Ich will die weißgott nicht glorifizieren, aber für ihre Verhältnisse (!) machen die seit einigen Jahren unter Koller recht gute Arbeit. Immerhin haben sie mit Schalke und Dortmund zwei Schwergewichte des deutschen Fußballs in unmittelbarer Nachbarschaft und werden eigentlich immer nur die #3 im Pott bleiben, und auch das muss gegen MSV Duisburg, Rot-Weiß Essen, Rot-Weiß Oberhausen usw. erst mal verteidigt werden. Sollten die absteigen, ist erstmal alles wieder für die Katz gewesen und sie müssten sich bei einem Wiederaufstieg wieder hinten anstellen, weil ihnen massiv Punkte verloren gehen.

Interessant ist es auch, sich die Position der Eintracht in der TV-Gelder-Rangliste über die letzten Jahre anzuschauen. Wir waren vor nicht allzu langer Zeit da, wo jetzt Gladbach oder Cottbus rumkrebsen. Selbst wenn wir nur unsere Position im Mittelfeld der Liga halten, verbessern wir uns, weil 14. Plätze vergangener Jahre hinten rausfallen. Das sollte man auch nochmal deutlich all denen verklickern, die von "graue Maus", "Stillstand" etc. daherfaseln. Für unsere TV-Gelder im Jahr 2009 spielt noch die Abschlußtabelle 2006 eine Rolle. 14. Platz damals. Ein Jahr später auch wieder. Wenn wir in den nächsten Jahren dafür 11. und 12. Plätze ins Ziel bringen, ist das auch schon wieder eine Verbesserung. Jetzt könnten die Schreihälse natürlich sagen "was ist schon ein Platz mehr oder weniger?" Tja, ist Antwort darauf ist einfach: rund 800.000 EUR. Fast eine Steinhöfer-Ablöse, um es mal in eine andere "Währung" umzurechnen...
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Danke für die Arbeit. Ich sag schon immer, dass wir uns mit ähnlich aufgestellten Mannschaften vergleichen müssen, um die Arbeit von Bruchhagen, Funkel und Co vernünftig beurteilen zu können...

Hier regen sich einige über die ach-so-schlechte Vorrunde auf, aber was soll dann erst Hannover sagen? Die haben mit Eggimann, Forssell und Schlaudraff Spieler geholt, die uns zu teuer waren, sind schon ein paar Jahre länger in der Bundesliga als wir (und haben mit Hecking auch einen Trainer von dem ich eigentlich recht viel halte). Wenn wir trotz Verletzungssorgen und richtig miesem Saisonstart auf Hannover Boden gut machen in der eigentlich relativ statischen Bundesliga-Hackordnung (gut verkörpert in der TV-Gelder-Rangliste), dann ist das doch aller Ehren wert. Dass wir in diesem Jahr in der Tabelle einen Platz niedriger landen werden als das ohne einen Aufsteiger Hoffenheim der Fall gewesen wäre, nun ja, wir wissen, woran's liegt. Die machen durchaus gute Arbeit in Hoffenheim, aber ohne Hopps Geld könnten die nicht mal einfach so in wenigen Jahren den deutschen Profifussball komplett aufmischen.

Die Eintracht ist aus meiner Sicht eigentlich über die letzten Jahre betrachtet nahe dran am Optimum, was man an langsamer, aber stetiger Verbesserung aus eigener Kraft erreichen kann. (Und von Fans anderer Vereine bekommt man das auch ab und zu genau so zu hören.)
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SemperFi schrieb:
HB hat Seriösität, wirtschaftliches Handeln und Kontinuität in ein Umfeld gebracht, welches über Jahrzehnte zwischen Rotlichtmilieu, VIP Logen mit schneebedeckten Tischen und Klatschpresse pendelte.

Mit Verlaub ist es für mich eine weitaus größere Leistung, als im ruhigen Bremen (welches aufgrund der Rehagel Ära eine gute europäische Reputation besaß) mit Schaaf und Micud Glücksgriffe zu haben.

Denn in Bremen hat man keine 15 Jahre verpennt und sich im Scheine ehemaliger mittelmäßiger Erfolge gesonnt.

Um es mit den heutigen Maßstäben klar auszudrücken: Wir haben den Verlierer Cup geholt und hatten 4 mal Losglück.
Und dann einen der besten Kader der BuLi, der nur eines vollbrachte, nämlich das spätere Versagen von Vizekusen und Schlake Null Heul lächerlich erscheinen zu lassen, denn die haben nicht die Meisterschaft gegen Besoffene versemmelt!

Wir haben Heynckes nicht überlebt, Schalke spielt immer noch oben.

In was für einer Welt leben manche hier?
Anscheinend wissen bzw. wollen diese ganzen "buhu wir sind ne graue Maus" Heuler wieder die Zeiten, wo man die Gehaltslisten wöchentlich aktualisiert in der Sport Bild bekommt.
Bei den Verantwortlichen nicht weiß, ob die rote Nase vom schniefen oder schlucken herrührt.
Aber Hauptsache Glamour und Spektakel.

Nein, es sollte nichts besonderes sein wie HB zu arbeiten, aber hier in Frankfurt ist es das.
Die Bankenkrise ist zu einem großen Teil aufgrund der herangezüchteten Bänkermentalität erwachsen und diese Mentalität ist hier weit weit weit mehr verwurzelt als unsere Eintracht.

Die Eintracht ist und war nie annähernd so ein Teil der Stadt, wie es viele andere Vereine sind, dazu haben die wichtigen Frankfurter einfach zuwenig mit Frankfurt zu tun.

Diese unsere Stadt hat immer anders getickt und eine Deutsche Bank (Beispiel) pulvert gerne Millionen in eine Bewerbung New Yorks für Olympia (Marketin 9/11) aber ob die SGE lebt, stirbt oder sonstwas tut ist in den Türmen ohne Belang.
Unserer OB war Tristan und Isolde wichtiger.

Ich kann immer nur lachen, wenn ich Standortvorteil Frankfurt höre, nirgendwo wird ein Bundesligist so hart in der eigenen Stadt kämpfen müssen (vielleicht Hertha)  um für Sponsoren interessant zu werden wie hier.

Hoechst ist tot und seitdem gibt es keinen mehr, der auch nur einen Pfifferling auf locale Identifikation in diesem Maße gibt.

Ein Fussballunternehmen ist ungeeignet für schnelle Gewinnmaximierung und was anderes war in Frankfurt immer irrelevant.

Solide Verträge, sichere Zukunftsplanung, gesundes Wachstum, ja nichts Weltbewegendes, aber etwas Frankfurtbewegendes wie es so seit Jahrzehnten nicht getan wurde.

Full quote ist zwar normalerweise bäh, aber hier muss es einfach sein. DANKE! Ich bewundere jeden, der um 5:15 Uhr morgens sowas verfassen kann.  
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Al_Baker schrieb:
die hertha kann sich dieses jahr keine zwei Brasilianer leisten und wohl auch nicht nächstes Jahr.

Ach, wirklich?

Letzte Winterpause kam Raffael, letzten Sommer Cícero und Kaká. Jetzt im Winter soll Júnior César von Fluminense [Rio de Janeiro] kommen, was für diese Saison Brasilien-Verpflichtung Nummer drei wäre.

Derzeit hat Hertha einen Personaletat von 31 Mio Euro. (Unserer liegt etwa bei 25 Mio Euro.) Dass Hertha damit im Normalfall vor uns landet, sollte nicht überraschen. Die letzten Jahre ist Hertha einfach kolossal unter ihren Möglichkeiten geblieben.

Richtig ist allerdings, dass Hertha Schulden hat und bis weit in die Zukunft Werbeeinnahmen verpfändet hat. Im Kampf mit Hertha um die besten Tabellenplätze spielt die Zeit also eher für uns -- jedenfalls, solange wir ruhig bleiben. Hertha braucht dringend den Erfolg. Wir können dagegen auch abwarten, bis sich solche Mannschaft, die krampfhaft und auf Pump nach oben wollen, sich die Zähne ausgebissen haben und abstürzen, denn wenn ich jetzt Werbe- und Namensrechte für 2015 verkaufe, habe ich sie eben dann nicht mehr.
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Adlersupporter schrieb:
Warum schafft es den eine "graue" Hertha jetzt z.B. mal ganz nach oben, oder
der BVB, die wahrlich nicht so eine viel bessere Mannschaft haben als wir...

Ganz einfach: bei beiden Mannschaften liegt der Personaletat jeweils ca. ein Viertel über dem unseren. Nur weil beide in den letzten Jahren eher durch Geldverbrennen aufgefallen sind, muss das nicht auf Dauer so bleiben. Dass Hertha und Dortmund in der Tabelle vor uns landen, ist der Normalfall; die letzte Saison war die (positive) Ausnahme von der Regel.

Wir kaufen einmal einen teuren Brasilianer, Hertha mindestens zwei pro Saison...
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Zufrieden? -- Nein, das bin ich nicht, denn Zufriedenheit setzt für mich voraus, das man das Erreichte als "gut" empfindet. "Zufrieden" sollte auch die Mannschaft nicht sein; in der Hinrunde wurden deutliche Schwächen sichtbar, die es unbedingt abzustellen gilt.

Aber ich bin auch nicht unzufrieden. Unter den gegebenen Umständen kann ich mit dem Tabellenstand zur Winterpause gut leben. Insbesondere die Tatsache, dass eine extreme Negativserie mit totaler Verunsicherung aller Beteiligten gestoppt werden konnte, kann man eigentlich nicht hoch genug bewerten. In den meisten Fällen ist so ein Negativtrend unumkehrtbar. Nürnberg im letzten Jahr ist ja weißgott kein Einzelfall.

Trotzdem sollte sich die Mannschaft in der Pflicht sehen, in der Rückrunde an die Leistungen der Vorsaison anzuknüpfen, wo u.a. gegen Leverkusen (2x), Werder und Hamburg gewonnen sowie einen Punkt gegen München geholt wurde. Zugegebenermaßen in manchen Fällen auch mit Glück, aber die Tatsache, dass bisher gegen starke Mannschaften komplett verloren wurde, ist für mich ein Makel, den es in der Rückrunde zu tilgen gilt. Wegen des Verletzungspechs gewähre ich der Eintracht mildernde Umstände, aber das geht auch besser und in der Rückrunde erwarte ich eine Steigerung. Und ich bin durchaus guter Hoffnung, dass wir diese Steigerung auch sehen werden. Die 45+ Prognose von Afrigaaner halte ich für so unrealistisch nicht...
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Elender Zitatfälscher!!!!  
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Caio schrieb:
Ich glaube, ich habe mich angepasst an das Tempo, an die Geschwindigkeit. Als ich kam, habe ich gemerkt, dass hier alles schneller geht. Und man muss schon körperlich sehr fit sein,um spielen zu können.
Gut so!
Caio schrieb:
Man muss das ganze Spiel über rennen und die Gegenspieler gut markieren. Man darf den Ball nicht leicht verlieren. Man darf dem Gegner nicht viel freien Platz lassen und muss den Ball schnell nach vorne spielen.
Gut so!
Caio schrieb:
Technisch bin ich sehr gut, meiner Meinung nach. Ich muss aber meine Defensive sehr verbessern. Das Umschalten von Offensive auf Defensive muss bei mir besser klappen.
Gut so!
Caio schrieb:
Ich glaube, ich bin auf dem richtigen Weg.
Das ist auch mein Eindruck.  
Wir Fans sollten keine Wunderdinge erwarten, sondern einfach nur, dass er seine speziellen Stärken zum Nutzen des gesamten Teams einbringt. Dann wird das schon noch.

Ansonsten: ein goldiges Kerlchen, unser Caio...

Ich wirklich mal gespannt, in welcher körperlichen Verfassung er aus dem Winterurlaub zurückkommt. Da geht's jetzt eigentlich schon um hopp oder top. Entweder er hat's begriffen oder er wird's nie begreifen.
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SGE_rules schrieb:
Keine Ahnung, ob das außer mir jemanden interessiert    

Ja, definitiv! Danke für die Ausarbeitung. Ich hätte in beiden Grafiken aber die y-Achse rumgedreht. Oben zu stehen bei "Tabellenplatz" ist ja eher weniger gut.

Zur Tatsache, dass Dortmund und Wolfsburg enteilt sind: nun ja, sooo tragisch finde ich das nicht. Da musste man mit rechnen. Beide haben ganz andere Möglichkeiten als wir. Die haben ein paar Jahre unter ihren Möglichkeiten gespielt und erfüllen jetzt eben ihr Potenzial wieder. Kann passieren. Von den Teams unter uns in der "Geldtabelle vor Saisonbeginn" liegt nur Hoffenheim aktuell vor uns. Auch da ist klar warum. Auf der Habenseite steht eine Mannschaft auf die wir aufholen, nämlich Hannover. Das finde ich angesichts von Neuverpflichtungen wie Eggimann, Forssell und Schlaudraff bei denen und unserer Verletzungssorgen in der Hinrunde durchaus beachtlich.  
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tutzt schrieb:
Oha. Das ist mal ein Wort. Funkel verspricht 10 Jahre ohne Abstiegskampf, will aber von Drei-Klassengesellschaft nix wissen.

Ist mir auch aufgefallen.

Passt aber durchaus auch zur aktuellen Tabelle: wir, Hannover und Köln sind zu schwach, um die ersten Zehn anzugreifen (8 davon sind oder waren dieses Jahr international dabei, dazu Leverkusen und Hoffenheim), aber auf der anderen Seite liegen wir genauso deutlich vor Cottbus, Bielefeld, Karlsruhe, Gladbach, Bochum (+ Mainz, Lautern, Aachen, Duisburg oder was auch immer noch in den nächsten Jahren aus Liga 2 hochkommt). Ich gebe Funkel völlig recht: solange wir keinen groben Unsinn machen, haben wir mit Liga 2 nichts am Hut. Viel negativer als in dieser Hinrunde können die äußeren Umstände ja gar nicht sein.

Ob man für diese kleine Zwischenschicht zwischen "reich" und "arm" jetzt eine dritte Klasse ausrufen sollte, naja, ich würd's auch nicht tun. Denn letztendlich läuft eh alles wieder auf "arm" gegen "reich" hinaus. Bei positiven äußeren Umständen und mit ein bisschen Glück kommen wir in den nächsten Jahren auch mal in die erste Klasse der Zweiklassengesellschaft.  
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Aachener_Adler schrieb:
Funkel ist schon aufgrund seiner Vergangenheit davor sicher, von irgendwelchen Heißspornen mit einem "Was will der denn?! Der hat doch keine Ahnung, wovon er redet!" angeschossen zu werden.

Ups. Zur Klarstellung: ich meinte natürlich von Fußballprofis, nicht diverse "Experten" aus dem Forum hier....  
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Ob Nikos Liberopoulos FF wirklich für einen "Ausnahmetrainer" hält, oder "nur" für einen sehr erfahrenen alten Recken, ist doch eigentlich nicht wichtig. Bei einem übersetzten Interview darf man nie jedes Wort auf die Goldwaage legen. Aber würde schon erwarten, dass jeder Bundesligaprofi davor Respekt hat, wenn der Trainer über 1000 Bundesligaspiele als Spieler und Trainer auf dem Buckel hat (und 83 BL-Tore sind ja auch schon mal ne Ansage).

Trainer ohne eigene Profikarriere (Skibbe, Rangnick, Leicht, etc.) müssen sich diesen Respekt der gut verdienenden Fußballstars immer wieder selbst erarbeiten. Geht auch, ist aber schwieriger. Funkel ist schon aufgrund seiner Vergangenheit davor sicher, von irgendwelchen Heißspornen mit einem "Was will der denn?! Der hat doch keine Ahnung, wovon er redet!" angeschossen zu werden.
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FALL A: Schlechter Start der Vorrunde, gute zweite Hälfte, Mittelfeldplatz zur Winterpause  =>  durchschnittlicher Tabellenplatz der aktuellen Saison ist irgendwas in der unteren Häfte

FALL B: Guter Start in der Vorrunde, schwache zweite Hälfte, genau der gleiche Mittelfeldplatz zur Winterpause  =>  durchschnittlicher Tabellenplatz der aktuellen Saison ist irgendwas in der oberen Häfte

Wir sind 2008/09 ein "Fall A". Bei Gewichtungsfaktor 4 für die aktuelle Saison leider nicht ganz unwesentlich. Selbst wenn der Tabellenplatz jetzt gesichtertes Mittelfeld ist, bei der Durchschnittsposition in der Tabelle zählen bis zum Ende auch die Spieltage 1-7 mit.

Zum Glück zählt der Saisonverlauf nur bei der aktuellen Saison; die Werte der Vorjahre sind die Platzierungen aus den Abschlusstabellen. Und nehmen wir das Positive für die Eintracht mit: soviele Punkte aus den 1-3 Jahren zuvor hatten wir noch nie seit Einführung dieses Verteilungsschlüssels.

Ach ja: Danke an Schlusskonferenz für die Erstellung der Tabellen.