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Aachener_Adler

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DeniseL schrieb:
http://www.11freunde.de/bundesligen/117009/nach_dem_goldrausch?PHPSESSID=f9ea3c870b10211977e386078f6b53af

Toller Artikel, danke für den Link. Ich sollte mir "11 Freunde" doch häufiger kaufen, um solche Perlen nicht zu verpassen...

Sogar die Charakterisierung unseres Oberbürgermeisters, der hier in Aachen (natürlich!) AR-Vorsitzender der Alemannia ist, passt wie die Faust aufs berühmte Auge: "Linden mischt überall mit, im Präsidium des Deutschen Städtetages, im Vorstand der Aachener Sparkasse und im Karneval. In seinem aktuellen Lebenslauf stehen nicht weniger als 22 Funktionen und Ehrenämter in öffentlichen Einrichtungen. [...] In Aachen scherzen sie, wenn Karl der Große noch leben würde, er könnte nur mit Lindens Gunst erneut den Thron besteigen." Reine Show, Inhalt knapp über null, stattdessen viel Mauschelei mit Medien und anderen wichtigen Leuten, um absoluten Murks als supertoll zu verkaufen. Dieser ausgeprägte Klüngel im Rheinland ist eine von den Sachen, die ich als Frankfurter im Rheinland zum K*tz*n finde und Linden steht für all dies in extremster Form. Wenn ich dem seine Dauer-Grinse-Fresse schon sehe, möchte ich am liebsten reinschla..., na, lassen wir das. Seien wir lieber froh, dass die Eintracht-Räte längst nicht so gut klüngeln können wir die Rheinländer.

Wenn unser Heribert B. sagt, dass "der Hesse für rationale Entscheidungen nicht empfänglich" wäre (Quelle habe ich gerade nicht parat), dann soll er eher froh sein, dass er nicht im Rheinland arbeitet. Der "Rheinländer an sich" weiß nämlich nicht mal, was rationale Überlegungen, realistische Planungen, Risikoabschätzungen, etc überhaupt sind.    "Et kütt wie et kütt un et hätt noch emmer joot jejange." Siehe den 1.FC Köln als Musterbeispiel, der wird durch und durch mit rheinischer Mentalität "gemanaged". Das ist so, wie wenn ein Schiffssteuermann das Ruder nach dem Zufallsprinzip bedient. Den daraus resultierenden Schlingerkurs findet der Rheinländer dann sogar noch toll, weil er ja so "emotional bewegend" sei. Erinnert mich auch fatal an so manchen, der hier mehr Unterhaltungswert fordert und Funkel für seine "langweilig-dröge Spielphilosophie" kritisiert. Ja, das haben die FC-Fans damals bei Funkel auch gut hingekriegt, das Beschießen des Trainers aus dieser Richtung.

Ein paar Kleinigkeiten sehe ich aber anders als der 11-Freunde-Autor. Ibisevic war hier bei der Alemannia kein Leistungsträger (seine Entwicklung in Hoffenheim ist auch für alle Aachener total überraschend) und Frontzeck halte ich auch nicht für einen "guten Trainer, der bloß nicht in Ruhe arbeiten konnte" -- dafür sind einfach zu viele unter dem von mir sehr geschätzen Dieter Hecking eingeschliffene Spielzüge immer mehr verloren gegangen, ohne dass es durch andere Offensivkonzepte adäquat ersetzt worden wäre. Trotzdem stimmt die Grundtendenz und zeigt einige Parallelen zur Eintracht: Ein Mann (allerdings deutlich weniger eloquent und diplomatisch als unser Heribert) macht gute Arbeit, bis ihm inkompetente Funktionäre immer mehr Knüppel zwischen die Beine schmeißen und solange sturmreif schießen, bis eine Trennung unausweichlich ist.

Das gefährliche dabei ist nicht ein möglicher großer Knall, die Entscheidungsschlacht, der große Showdown, nein, das Kritische ist das langsame Sturmreif-Schießen, das Setzen von Nadelstichen. Übertragen auf Frankfurt heißt das, dass solche Sachen wie die aktuellen öffentlichen Äußerungen des Aufsichtsrates zum operativen Geschäft nicht einfach als "meine Güte, was soll's, war halt ein bisschen ungeschickt" hingenommen werden dürfen, sondern klar zurückgewiesen werden müssen, um den Vorstand und seine Arbeit nicht langsam aber sicher zu beschädigen.

Ein großer Vorteil, den wir und nur wir in Frankfurt bei der Eintracht haben, sollte uns aber auch bewusst sein (und das erklärt vielleicht auch zum gewissen Teil, warum HB bei seinen vorherigen Stationen in Schalke oder Hamburg längst nicht den gleichen Erfolg hatte): aufgrund unserer Chaos-Vergangenheit fällt HBs grund-seriöser Kurs auf so fruchtbaren Boden wie kaum irgendwo sonst. Jeder klar denkende und die Vergangenheit kennende Eintracht-Fan reagiert sofort äußerst allergisch auf Quertreiberei und Profilierungssucht von Funktionären. Argumente wie "16 Trainer in 10 Jahren vor Funkel -- bitte, bitte nicht zurück dahin!!" haben eine enorme Kraft in Frankfurt. Das ist der beste Schutz, den Bruchhagen für seine langsame Aufbaupolitik haben kann -- Schmadtke hatte in Aachen solchen Schutz nie. Es liegt an Leuten wie Kid Klappergass, dem Threaderöffner hier Heinz Gründel und all den anderen Eintracht-Fans, bei dem Gefühl von Quertreiberei in Eintracht-Führungsgremien kompetent, sachlich, fair und vor allem sehr konsequent dazwischenzuhauen, in dem Rahmen, wie's einem möglich ist; auch Forum, Kommentare/Leserbriefe bei Zeitungen und Blogs zählen. Das ist der Schutz, den auch wir "kleinen unwichtigen Fans" in puncto "öffentliche Wahrnehmung" unserer Führung bei ihrem soliden Aufbaukurs geben können. Das Beispiel Alemannia Aachen und Schmadtke zeigt, dass auch enorme Verdienste wie "Erstligaaufstieg nach 36 Jahren Abstinenz in der höchsten deutschen Spielklasse" alleine einem erfolgreichen Manager noch nicht die Garantie geben, in Ruhe arbeiten zu können, wenn es sich mit dem Ego einzelner Funktionäre nicht verträgt. Insofern: wehret den Anfängen. Auch bei der Eintracht.
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Bei mir 3193 Punkte. Schöner Test; die freie "Gewichte-Verteilung" zwischen den drei Antwortmöglichkeiten gefällt mir.

Im Einzelnen:
A1: 100%
A2: 100%
B1: 99%
B2: 99%
C1: 88%
C2: 68%

Man merkt, wie's gegen Ende zu schwieriger wird...  
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Matzel schrieb:
Wenn HB und FF nicht langsam mal den Blick nach oben wagen, werden Spieler wie Ochs (und der hat es ja eigentlich deutlich genug gesagt) gehen

Und wie sollen HB und FF das den erfolgshungrigen Spielern klarmachen? Mit öffentlichen Forderungen in Bild-Zeitung & Co? Mit kaum realistischen öffentlichen Ansprüchen, die vielleicht klappen könnten, aber deren Verfehlung unweigerlich den nächsten Absturz einleitet? Oder lieber doch mit konkreten Taten und in internen Gesprächen, wo die Ziele ganz andere sein können, als das was man Bild-Zeitung & Co zum Ausschlachten vorwirft?

Was meinst Du denn, was z.B. die Verpflichtung eines französischen U21-Verteidigers, eines tschechischen U21- und mittlerweile National-Stürmers, eines deutschen U21-Mittelfeldspielers oder eines deutschen U21-Torwarts ist, wenn nicht ein glasklares Zeichen an das eigene Personal, dass man darauf setzt, hier Großes aufzubauen?

Wenn wir uns in Bezug auf den Etat innerhalb der Liga so zwischen Platz 11 und 13 bewegen (plus/minus; auf jeden Fall nicht auf Augenhöhe mit den seit 10 Jahren identischen UEFA-Cup-Anwärtern), dann kann man keine fertigen Stars kaufen, sondern muss die "richtigen" Talente erwischen und langfristig planen. Wem das zu langsam geht, der muss halt sein Glück woanders suchen. Wird sich nicht vermeiden lassen. Spieler können ggf. durch einen Wechsel schneller ins internationale Geschäft kommen. Unsere Eintracht kann's nicht. Nenn mir irgendeinen einzigen anderen Club, der mit eigenem selbstverdienten Geld (d.h. ohne einen Sponsor wie Dietmar Hopp) schneller nach oben gekommen wäre als unsere Eintracht. Gibt's nicht...
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BigMacke schrieb:
SemperFi schrieb:
Max wir sind nicht Real und nicht die Bayern.

Ja, wir haben viel mehr Potential als die!  

Stimmt. Ich wette einen Kasten Apfelwein, dass in der Saison 2008/09 weder Bayern noch Real in ihrer Liga eine bessere Position in der Abschlusstabelle erreichen werden als in der letzten Saison.  
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Max_Merkel schrieb:
So vergrault man auch wirklich den letzten hoffnungsvoll starken Spieler. Was kommt also ? Bald Ochs, dann Korkmaz, dann Fährmann...
Was soll das denn?! Wenn Du mir garantieren könntest, dass uns Ralf Fährmann in fünf oder sechs Jahren wieder verlässt, nachdem er hier eine Entwicklung wie Patrick Ochs genommen hat, dann sage ich: Hand drauf, die Abmachung gilt!  
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Max_Merkel schrieb:
Aachener_Adler schrieb:
Tatsache ist jedoch, dass mehr als deutlich geworden ist, dass er beängstigend nahe am "Eintracht-Selbstzerstörungsknopf" sitzt, ...
Noch mal, es gab schon eine Eintracht ohne Bruchhagen, und die Eintracht wird auch ohne Bruchhagen weiter bestehen.

Wenn er wirklich so naiv ist, und seine Zukunft mit an einem in Frankfurt wenig gemochten Trainer verkuppelt, dann ist das eben sein Problem.

[...]

Du reißt mein Zitat gerade etwas aus dem Zusammenhang (und Afrigaaner hat's schon erkennbar in den falschen Hals bekommen). Ich bezog mich auf Herbert Becker (das "er" in meinem Zitat), der es als AR-Vorsitzender in der Hand hat, mit einer Ablehnung eines vom Vorstand ausgehandelten Trainervertrages für die Saison 2009/2010 noch den "Eintracht-Selbstzerstörungsknopf" zu drücken (jedenfalls aus meiner Sicht). Bitte achte in Zukunft darauf, so zu zitieren, dass der Sinnzusammenhang gewahrt bleibt. Danke.
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Stoppdenbus schrieb:
Afrigaaner schrieb:

Aber wenn Erfolg, so möchten sie doch als Heiland dastehen und kein Lehrer aus Ostwestfalen.


Du implizierst also, dass HB als Heiland dastehen möchte?

Häh? Wie bitte?! Weil's für Dich offenbar zu schwer verstehen ist, nochmal in anderer Form (Afrigaaner möge mich korrigieren, falls ich ihn missverstehe): möglicherweise sind einige Funktionäre nicht glücklich darüber, dass in allererster Linie Heribert Bruchhagen in der Öffentlichkeit als Architekt des Aufschwungs der Frankfurter Eintracht in den letzten Jahren wahrgenommen wird, während Namen wie z.B. Herbert Becker, Bernd Ehinger oder sogar Peter Fischer als Vereinspräsident nur Insidern bekannt sind. Manche Funktionäre (keine Ahnung wer, ist nicht mit bereits genannten Personen verbunden) hätten vielleicht auch gerne ihren Anteil am Erfolgskuchen und gönnen HB nicht die Anerkennung, die er mehr oder weniger alleine genießt. Kurz gesagt: Neid.

Die öffentliche Bauchpinselei, die HB gerade in Richtung Aufsichtsrat betreibt (auch wenn sein Handeln dem eher entgegen steht), könnte auch darauf hindeuten, dass es solche Gelüste zu befriedigen gilt. Der AR hat jetzt eine ganze Menge öffentlicher Aufmerksamkeit erhalten. Hoffentlich reicht den Beteiligten das und sie lassen jetzt HB wieder seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen, zumindest mal mit der notwendigen Ruhe, wenn schon nicht mit der wünschenswerten öffentlichen Rückendeckung des AR. (Über das, was intern abläuft, können wir nicht kompetent mitreden, aber wie eine anständige öffentliche Außendarstellung aussieht, ist eigentlich sonnenklar und völlig unabhängig von Inhalten der Vereinspolitik.)
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concordia-eagle schrieb:
Wenn ich mir die Darlegungen in Kids Blog so durchlese, scheint aber das ganze "Durcheinander"  doch eher nicht spontan, sondern eine geplante Aktion, die spätestens schon im Oktober mit offenbar gezielt ausgestreuten Gerüchten vorbereitet wurde.

http://kid-klappergass.blogspot.com/

Um ehrlich zu sein, bin ich mir mittlerweile nicht einmal sicher, ob Becker hier tatsächliche treibende Kraft ist oder er nur instrumentalisiert wurde.

Danke für den interessanten Link. Ich kann's weder als lange geplante Intrige noch einfach als Unfähigkeit klar einordnen. Wenn man wirklich eine Intrige anzetteln will, muss man das doch geschickter machen und nicht so dilettantisch. Ein AR, der sich ins operative Geschäft einmischt, kann doch nicht viel dabei gewinnen. Das stärkt doch im Endeffekt nur den Gegner (Bruchhagen).

Richtig dürfte hingegen sein, dass manche wohl nicht unglücklich darüber wären, wenn Becker das Duo Bruchhagen/Funkel kippt, anschließend selbst darüber fällt, und sie dann als großer "Retter" in die erste Reihe treten könnten.
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Gibt's sowas wie Freud'sche Versprecher auch für Vertipper? Sollte natürlich "fruchtbare Zusammenarbeit" heißen, nicht "furchtbar".  

Ich könnte mir schon vorstellen, dass Becker im Prinzip Funkel loswerden wollte und vielleicht immer noch will, aber unter den gegenwärtigen Randbedingungen steht er da auf völlig verlorenem Posten. Nicht nur, dass er (aus seiner Sicht) verpasst hat, akzeptable Alternativen zu Funkel in Stellung zu bringen, womit er unter allen "Neutralen" im Moment schon mit der Argumentation "Funkel ist alternativlos" den Kürzeren zieht, nein, er hat jetzt auch im aktuellen Konflikt ganz alleine den schwarzen Peter zugeschoben bekommen. Wenn er nicht komplett auf den Kopf gefallen ist, nimmt er Bruchhagens zwischen den Zeilen herauszulesendes Angebot eines ehrenvollen Rückzugs an, denn die Schlacht ist für ihn bereits verloren. Vielleicht versucht er noch dritte Wege, so "ja, aber"-Zustimmungen des AR zur vorgelegten Vertragsverlängerung mit Funkel, aber auch da würde der Vorstand am längeren Hebel sitzen und den AR zum öffentlichen Rückzug zwingen könne. Fürs operative Geschäft ist der Vorstand zuständig; an dieser grundlegenden Wahrheit kommt Becker nicht vorbei, ohne den Vorstand gleich mit abzusägen. Zu gewinnen ist für Becker nichts mehr; er kann nur noch seine Niederlage minimieren.

Ein gewisses Restrisiko besteht, aber so blöd sind die Funktionäre nicht, dass sie nicht wissen, wie erfolgreich der aktuelle Eintracht-Vorstand arbeitet und welches enorme Ansehen dieser unter Fans wie Sponsoren genießt. Wer den Vorstand kippt, fällt mit, und Becker das selbst nicht kapiert, werden's ihm schon genügend andere Leute klar machen.

Übrigens: bei mir hat HB in diesem Konflikt (wieder mal) Pluspunkte gesammelt. Nicht nur durch geschicktes Taktieren, sondern vor allem auch durch die Bereitschaft, nicht ohne Risiko für die eigene Person lieber den von ihn als richtig erkannten Weg konsequent zu gehen, als faule Kompromisse zu schließen. Gewiss, das mag man als autoritären Stil bezeichnen, aber wenn's von bewiesener Kompetenz gedeckt ist, geschickt verpackt wird, Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Argumenten zeigt, ist mir das allemal lieber als faule Kompromisse mit Kleingeistern, deren primäre "Leistung" darin besteht, anderen erfolgreich arbeitenden Menschen Knüppel zwischen die Beine zu schmeißen.
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@schlusskonferenz/sgevolker: Ich sehe das nicht so dramatisch für den AR. Weder Becker noch sonst jemand hat öffentlich mehr als "Gesprächsbedarf" eingefordert und auf diesem Nenner lässt sich das alles wieder problemlos herunterkochen. "Nach gemeinsamer reiflicher Überlegung und intensiven Diskussionen hat der AR einstimmig beschlossen, den vorgelegten Vertragsentwurf für eine Verlängerung mit Friedhelm Funkel zu unterstützen. Er spricht dem Vorstand sein vollstes Vertrauen aus und freut sich auf eine weitere furchtbare Zusammenarbeit mit allen Beteiligten." Oder sowas in der Art. Thema durch. Becker anschließend wieder in der zweiten Reihe angekommen, kein großer Unterschied zu vorher, erst recht nicht, wenn man sich nicht mehr daran erinnern wird, wie er jetzt gerade voll gegen die Wand gerannt ist.

Mag sein, dass Becker als AR-Chef mit geballter Faust in der Hosentasche eine solche Erklärung der versammelten Presse vorliest, aber zunächst mal wäre er im Machtkampf mit dem Vorstand(svorsitzenden) erkennbar geschwächt und könnte nicht nochmal so eine Attacke reiten. Becker auf absehbare Zeit stillgelegt, Bruchhagen gestärkt, Funkel mit neuem Vertrag versehen -- warten wir noch eine Woche und dann ist wieder eitel Sonnenschein. Es sei denn, Becker stachelt genügend Leute dazu auf, gemeinsam den Selbstzerstörungsknopf zu drücken. Aber das kann ich mir nicht recht vorstellen. Diese Leute müssten wissen, dass sie sich damit unweigerlich auch selbst in die Luft sprengen.
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MrBoccia schrieb:
brockman schrieb:
Bin ich eigentlich der einzige, der findet, dass "attraktiver Fußball" ein ziemlich dämliches Argument für einen Trainerwechsel ist? Entweder die Mannschaft spielt erfolgreich oder sie tut's nicht. Wenn wir jedes Spiel 3:4 verlieren würden, wäre das möglicherweise attraktiv, aber wir würden trotzdem ohne Punkte da stehen. Oder wäre das in dem Fall nicht so schlimm?

Nö, bist nicht der einzige. Über allem und an erster Stelle steht das Ergebnis, wie ein erhoffter Sieg zustande kommt ist erstmals (für mich) nur Nebensache. Klar machts mehr Spass, mit schönem Spiel zu gewinnen, aber lieber gurke ich mich zu 34 1:0-Siegen als steige munter schöngespielt mit 34 3:4-Niederlagen ab.

Auch von mir Zustimmung. Außerdem garantiert eine "offensive(re) Spielweise" keineswegs Erfolg, so wie es mit dem Hinweis auf Hoffenheim von einigen unterstellt wird. Im letzten Jahr haben genau die gleichen Leute noch auf Bremen verwiesen. Aber, ups, wo stehen die jetzt? Nur ganz knapp vor uns, und das mit einem Kader, der wesentlich stärker als unserer besetzt ist (und wahrscheinlich drei Nummern teurer). Bremen hat zuletzt viermal hintereinander die Champions League erreicht, steht jetzt aber nicht mal auf einem UEFA-Cup-Platz. Und hier werfen einige Funkel vor, mit der Eintracht unter den eigenen Möglichkeiten zu bleiben. Jungs, Euch geht's zu gut...  
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Alexsge22 schrieb:
pascal11 schrieb:
ich auch ,-)

FF war schon immer etwas arrogant! Seine Meinung und Überzeugung haben ist ja richtig, aber auch andere können gute Hinweise geben und/oder Recht haben!


HB ist hingegen heruntergekommen von seinem Ross und sagt die sauch ausdrücklich!  

Och, macht doch aus einer Mücke keinen Elefanten. Selbstverständlich wäre die Aussage, nicht (nie?) auf andere Meinungen zu hören, grober Unfug, aber FF ist noch nie der Diplomat gewesen (muss er auch nicht) und wenn man sie interpretiert als "auf Dummbabbler geb' ich nix", dass passt's doch wieder.

Umgekehrt ist Bruchhagen sehr wohl ein geschickter Diplomat und Taktierer (muss er in seinem Job auch sein) und seine verbale Defensive passt so gar nicht dazu, dass er tatsächlich in die Offensive geht, den AR, der öffentsich für eine Vertagung der Trainerfrage auf März eingetreten war, jetzt in die Defensive drängt, ihm nur den von ihm gewünschten Ausweg als "gemeinsame Lösung" anbietet und es gegebenenfalls sogar auf einen offenen Showdown mit Becker ankommen lässt, weil er genau weiß, dass Becker bzw. der AR dabei auf jeden Fall so oder so verlieren müsste. Und bevor da jemand Kritik rausliest: Aus meiner Sicht macht HB alles exakt richtig.  
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KostheimAdler schrieb:
Bitte helft mir, wenn ich das alles so richtig vertsanden habe?

Wenn es keine Vetragsverlängerung für Funkel geben wird muss auch Bruchhagen gehen?
Meine Sicht dazu: es gibt kein "muss" für einen Rücktritt von HB, falls der Vertrag von FF nicht verlängert wird, aber dass sich HB ein Reinreden des Aufsichtsrats in sportliche Dinge nicht bieten lassen würde, wird für mich auch schon dadurch deutlich, dass er sich nicht mit einer möglichen Vertagung der Trainerentscheidung auf März in die Defensive drängen lässt. Mit dem Pressegespräch gestern hat er wieder das Heft des Handeln ergriffen. Das war wichtig. Verdammt wichtig.

KostheimAdler schrieb:
Wieso macht der Aufsichtsrat sowas.?
Gute Frage. Zu seinen (Herbert Beckers) Gunsten unterstellen wir mal berechtigte Sorge um die Entwicklung der Eintracht. Andere Varianten (von Geltungssucht über Altersstarrsinn bis zu "will in seinem restlichen Leben nochmal die Eintracht um die Schale mitspielen sehen" gab's hier auch schon andere Erklärungsmodelle zu lesen, die ich mal nicht unterstellen möchte. Das "Will er die Eintracht in den nächsten Jahren wieder am Abgrund stehen sehen?" können, wir glaube, ich verneinen. Das sollte man keinem Eintracht-Funktionär unterstellen.

Tatsache ist jedoch, dass mehr als deutlich geworden ist, dass er beängstigend nahe am "Eintracht-Selbstzerstörungsknopf" sitzt, was nach seinen öffentlichen Äußerungen zum operativen Geschäft des Vorstand(svorsitzenden) eine Situation ist, die man perspektivisch ändern sollte. Sich derart unberechenbar und unprofessionell verhaltende Personen haben so nahe am Selbstzerstörungsknopf einfach nichts verloren.

KostheimAdler schrieb:
Sind den im Aufsichtsrat keine Leute da die sich ein wenig mit Fussball auskennen.
Doch sicher. Ich gehe auch mal davon aus, dass intern die große Mehrheit auf HBs Seite stehen wird, wenn es tatsächlich zum großen Showdown Bruchhagen gegen Becker kommen sollte. Clevere Politik besteht jedoch darin, solche Situationen zu vermeiden und Becker einen gesichtswahrenden Ausweg zu ermöglichen.

Läuft doch seit dem Pressegespräch gestern eigentlich alles wieder auf vernünftigen Kurs. Becker ist doch jetzt voll in die Defensive gedrängt. Der Aufsichtsrat hat noch die Möglichkeit, alles in einen rauchenden Scherbenhaufen zu verwandeln, sicher, dieses gewisse Restrisiko bleibt, aber wenn alles seinen normalen Weg geht, zieht sich Becker wieder in die zweite Reihe zurück und Funkel bekommt vor Beginn der Rückrunde seine (aus meiner Sicht verdiente) Vertragsverlängerung. Wenn HB gestärkt aus der ganzen Geschichte hervorgeht, so wie's eigentlich jetzt bereits absehbar ist, dann ist nicht Schlimmes passiert, ganz im Gegenteil.

Also von mir aus kann der Thread auch zu. Wenn der AR in den nächsten Wochen tatsächlich doch den Selbstzerstörungsknopf drückt, machen wir nicht nur einen neuen Thread auf.
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@Al_Baker: ersetz Dein "Becker muss weg" doch besser durch "Besser muss sich wieder freiwillig aus der Öffentlichkeit zurückziehen". Ich gönne ihm durchaus eine gesichtswahrende Niederlage in dem ganzen Streit, wenn er mithilft, die Wogen jetzt wieder zu glätten...  

Wenn der Vertragsentwurf des Vorstandes für die Verlängerung mit Funkel anstandslos den AR passiert, ist uns allen mehr geholfen als mit einem öffentlichen An-den-Pranger-Stellen eines Herbert Becker.
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Hübsch gemacht von HB, das was jetzt in der sid-Pressemeldung zu lesen ist. So ein cleverer Manager ist genau das Richtige für die Eintracht.  

Der AR hat jetzt die Möglichkeit mit erhobenem Kopf aus der Sache rauszukommen: "Nach intensiven Beratungen ... blabla ... dem Vertragsentwurf des Vorstandes zugestimmt. ... blablubb ... erfolgreiche gemeinsame Zukunft der Eintracht." oder allein verantwortlich dafür zu sein, das Kapitel Funkel/Bruchhagen zu beenden. Dass werden sich Becker und Konsorten dann hoffentlich doch nicht trauen.

Ich glaube gar nicht mal unbedingt, dass Bruchhagen sein Schicksal an die Person Funkel bindet. Aber dass er nicht seine sportliche Kompetenz an den AR abgeben will, ist absolut richtig. Und wenn der AR die Entscheidung des Vorstands über einen Trainervertrag nicht mitträgt, muss er sich eben einen anderen Vorstand(svorsitzenden) suchen.
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BerlinerAdler2 schrieb:
das Interview von Durstewitz bribgt alles genau auf den Punkt:
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/sport/eintracht_frankfurt/1658515_Lackmustest.html

Besserer Trainer und die Politik vom Vorstand muss sich ändern
Sonst bleibt die Eintracht die nächsten 10 Jahre Mittelmaß. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!

Es ist bei so manchem Kritiker eigentlich völlig sinnlos, mit Argumenten und Quellenhinweisen zu kommen, aber hier bietet es sich einfach zu gut an. In dem von dir selbst zitierten Durstewitz-Kommentar ("Interview" ist was anderes) steht (wichtigster Satz von mir per Fettdruck hervorgehoben):
FR/Durstewitz schrieb:
Könnte also ein neuer Trainer moderner Prägung die Eintracht nach oben führen? Das steht zu bezweifeln. Wer eine Weiterentwicklung will, muss beim kickenden Personal ansetzen, nicht beim Trainer. Die Eintracht steht in punkto Etat und Personalkosten im Mittelfeld der Liga - das spiegelt sich halt auch im Klassement wider.

Übrigens: nenn mir bitte einen einzigen anderen Verein, der in den letzten Jahren eine bessere Entwicklung genommen hat als Eintracht Frankfurt. Einen Verein, der den Sprung in die Top-5 des deutschen Fußballs geschafft hat und nicht schon seit Ewigkeiten dort ist? Aber HB, FF & Co sollen das schaffen mit einem Etat, der in der Bundesliga irgendwo zwischen Platz 11 und 13 anzusiedeln ist. Na klar. Größenwahn allez!
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Natürlich hat ein Aufsichtsrat das Recht, die Arbeit des Vorstandes zu torpedieren und sich in sportliche Angelegenheiten einzumischen mit dem Hinweis, dass er alles über 500,000 EUR absegnen muss. Aber wer meint, dass ein Heribert Bruchhagen sich das auf Dauer gefallen lassen müsste, hat wesentliche Zusammenhänge nicht begriffen. Der findet auch leicht Vereine, wo man ihn ohne solche Gängelei seine Arbeit machen lässt. Wenn der Aufsichtsrat meint, so handeln zu müssen (öffentlich!!!), dann sind die zu erwartenden Konsequenzen für die Eintracht doch eigentlich ziemlich klar.
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Stoppdenbus schrieb:
Sorry - übertragen wir es auf eine "normale" Firma:
Der Vorstand lässt sich eine neue Produktionshalle für teures Geld genehmigen, nutzt diese dann aber nur als Lager.
Selbstverständlich geht der AR so etwas nach.


Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Oder so ähnlich. Bei einem 21-Jährigen kauft man Potential, keinen fertigen Spieler, egal ob er jetzt 300,000 Euro, 1 Mio, 4 Mio (Caio) oder 8 Mio (Carlos Alberto) oder 10 Mio (Breno) kostet. Kann klappen oder eben auch nicht.

Caio und Fenin habe ich erstmals beim Testspiel im letzten Winter in Wiesbaden gesehen. Schon da war zu sehen, dass Caio zwar viel Technik hat, aber einem Aktionsradius so etwa von der Größe des Mittelkreises. Standfußballer. Sowas kann ich als mannschaftsdienlicher Kämpfertyp gar nicht haben.    Seitdem hat Caio, unterbrochen durch selbstverschuldete Rückschläge (Übergewicht!), viel an seinen Schwächen gearbeitet. Wer das "vorher" und "nachher" aufmerksam beobachtet, muss das Trainerteam eher für die Entwicklung loben als für die Nichtberücksichtigung in der Stammelf kritisieren.

Um auf Deinen Vergleich mit der Produktions- bzw. Lagerhalle zurückzukommen: Die Firma hat eine Halle gekauft, die mittelfristig als Produktionshalle dienen soll, deren Bauzustand aber völlig unbekannt war. Nach dem Kauf stellt sich heraus, dass vieles baufällig ist und erst in einen einsatzfähigen Zustand gebracht werden muss. Zunächst nutzt der Vorstand die Halle als Lager (-> Bankplatz für Caio), erzielt jedoch erkennbare Fortschritte bei dem Ziel, die Halle so nutzen zu können, wie es ursprünglich geplant war und lässt sich dabei auch nicht davon unterkriegen, dass zwischendrin ein Tornado einen Teil des Neuaufbaus verwüstet (-> Caio verpasst Saisonvorbereitung wegen Übergewicht). Es ist nicht so, wie man sich das in den optimistischsten Träumen erhofft hat, aber aus den gegebenen Umständen wurde ein zumindest mal akzeptables Ergebnis herausgeholt. Ist das ein Grund für den Aufsichtsrat, jetzt dem Vorstand öffentlich Knüppel zwischen die Beine zu schmeißen? Falls der Aufsichtsrat mit der Leistung des Vorstandes unzufrieden ist, muss er das intern klären oder genug Eier haben, den Vorstand auszutauschen. Das darf er dann öffentlich tun. Sonst sollte er sich öffentlich zurückhalten.
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Liebe Leute, es geht doch gar nicht mehr um pro oder contra Funkel. Das Problem ist doch viel schlimmer. Wenn ein Aufsichtsrat sich öffentlichtlich (!!) zum von ihm eingesetzten Vorstand äußert, gibt es genau zwei akzeptable Stellungnahmen: dem Vorstand den Rücken stärken oder ihn entlassen. Mehr nicht. Alles andere zeigt, dasss irgendwas grob schief läuft. Und das ist leider der Fall.  
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Knueller schrieb:
Mal was anderes: Hier stützen einige ihre Kritik am Aufsichtsrat an ein, zwei Zitatfetzen aus der FR. Ein Großteil derer, sagt der FR und Durstewitz absonsten ein ähnliches journalistisches Niveau wie der BILD nach.
Jetzt meine Frage: Darf ich der FR glauben? Oder doch nicht? Oder doch der Bildblöd? Oder doch nur HB?

Wem Du glaubst, ist Dir alleine überlassen, aber ich kann versuchen, deinen Blick für die Tatsachen zu schärfen. HB rudert doch erkennbar zurück, und das macht er sicher nicht, ohne dazu gezwungen zu sein.

Wenn er sagt, dass in den letzten vier Jahren zweimal im März und zweimal in der Winterpause verlängert wurde, ist das nicht falsch, aber trotzdem nur die halbe Wahrheit. In den letzten beiden Jahren wurde jeweils in der Winterpause verlängert; in den ersten beiden Jahren war Funkel noch nicht lang dabei und die Eintracht nicht in der Bundesliga gefestigt. Damals war eine Verlängerung im März nachvollziehbar. Aber in der aktuellen Situation ist eine Rückkehr zu diesem alten Modus ein öffentlich ausgesprochenes Misstrauen gegenüber einem seit Ewigkeiten (für Profifußball-Verhältnisse) erfolgreich arbeitenden leitenden Angestellten. Einen solchen Umgang hat weder FF verdient noch nutzt dieser Schwebezustand der Eintracht, ganz im Gegenteil. Ich denke, HB sieht das ähnlich; es gibt genügend Indizien, dass der Vertrag von FF wieder jetzt im Winter verlängert werden würde ohne das bewusste Bremsen eines Aufsichtsrates, der in Verkennung aller Tatsachen sich sportliche Richtlinienkompetenz anmaßt.