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Aachener_Adler

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An neun Spieltagen sieben Mal das "erwartete" Ergebnis. Das zeigt doch bisher eigentlich ganz gut, dass mit diesem Thread die Punkteausbeute aus den einzelnen Spielen von den Machern recht realistisch eingeschätzt wurde.

Sinn dieses Threads ist für mich genau das: realistische Erwartungen wecken. Und dafür z.B. zeigen, dass einerseits bestimmte Spiele einfach gewonnen werden müssen, aber andererseits bei einer Niederlage z.B. in Fürth oder Bochum die Welt auch nicht untergehen würde.

Man muss nicht alle Spiele gewinnen; manchmal reicht auch ein Unentschieden. Das macht einem dieser Thread immer wieder klar. Insofern stärkt dieser Thread den Verstand gegen das Bauchgefühl und das kann eigentlich nie verkehrt sein, wenn man entfernte Ziele wie Aufstieg erreichen will.
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Der_Mitleser schrieb:
Aachener_Adler schrieb:

[...]

Lieber Mitleser, dieses Zitat war nicht von mir, sondern von Mosh82. Bitte korrekt zitieren. Danke.
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Strafversetzungen auf Bank oder gar Tribüne bringen eigentlich nur etwas, wenn es dem Strafversetzten an Disziplin und/oder Einsatzwillen fehlt. Beides kann ich bei Schildenfeld nicht erkennen. Der ist einfach nur verunsichert und da geht eine Strafversetzung tendenziell eher nach hinten los. Schildenfeld rausnehmen hieße erstmal, in zum Fehleinkauf/Flop abzustempeln. Das kann nicht gewollt sein. Also lieber mit vernehmbarem Grummeln im Bauch an ihm festhalten, solange es noch vertretbar ist.
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Zwei Interviews in den letzten Tagen. Fischer und Veh. Der eine hat bei mir Minuspunkte gesammelt, der andere Pluspunkte.

Irgendjemand hat's weiter oben schon so ähnlich gesagt: in Sachen Außendarstellung hatten wir schon lange keinen so überzeugenden Trainer. Funkel konnte fachlich was, aber die Außendarstellung war hundsmiserabel; Pressekontakte waren für ihn bloß lästige Pflichtübung. Skibbe und Daum haben dagegen in Interviews gerne auf die Pauke gehauen, aber da war wenig Substanz dahinter -- was ich noch viel weniger leiden kann.

Tja. Jetzt Veh. Den kann ich irgendwie noch gar nicht einschätzen. Ich war/bin eigentlich kein großer Veh-Freund, aber das Interview war sehr angenehm zu lesen. Insbesondere dass er nicht nur dem Volk nach dem Mund redet, hat mir gefallen. Womit wir wieder beim anderen Interview der letzten Tagen wären...
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Stevens dürfte es eher zu Schalke ziehen. Vielleicht hat er auch versucht, die beiden Vereine gegeneinander auszuspielen; dann wäre es nur konsequent von der HSV-Führung, hier einen Schlussstrich zu ziehen.

Man kann der HSV-Führung vieles vorwerfen, aber das nicht. Jedenfalls nicht, ohne die Hintergründe zu kennen.
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Fehlplanung und Unfähigkeit sind nur eine mögliche Erklärung. Vielleicht haben auch manche Leute sehr gezielt an der Sache verdient. Jedenfalls drängt sich mir dieser Eindruck immer wieder auf, wenn bei öffentlichen Bauten die Kosten explodieren.
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Danke, upandaway, für die Trainingseinschätzung. Wenn ich deine Krümel richtig in Erinnerung habe, hat Veh ja auch bei der IV-Position im Training zuletzt rotiert.

Trotzdem kann ich einen Trainer verstehen, wenn er gerade bei Innenverteidigern eher vorsichtig ist mit Wechseln. Ob eine Abwehr gut steht, hängt eben nicht nur von der individuellen Klasse der Leute ab, sondern sehr stark auch von deren Eingespieltheit. Für die beiden Männer innen gilt das noch viel mehr als für die Außenverteidiger.

Egal, wie stark Bellaid und Bell drängen: bisher fand ich Vehs Wechsel (innerhalb der Spiele) und Umstellungen (zwischen den Spielen) gut nachvollziehbar. Alles natürlich mit der Einschränkung: für mich als Außenstehenden. Veh weiß, was er tut.

Schildenfeld spielt aktuell "auf Bewährung"; das ist relativ offensichtlich. Im Moment scheint mir das für ALLE Beteiligten so die beste Lösung zu sein.
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Man kann Veh vieles vorwerfen, aber sicher nicht, dass er nicht bereit wäre, schwächelnden Spielern eine Ruhe- bzw. Denkpause zu gönnen. Fragt Kessler, Lehmann, Caio oder Djakpa. Ich würde einfach mal davon ausgehen, dass sich im Training kein anderer IV so stark aufdrängt, dass Veh wechseln möchte.
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TomHengst schrieb:
Wer hat Erfahrungen mit Liga Total gemacht?

Ich, sehr gute. Alle Erstliga-Bundesligaspiele in HD (und nicht nur maximal eines zu jeder Zeit), bessere Kommentatoren als Sky, null Werbung. Dazu nette Features wie die persönliche Konferenz.

(Wobei ich den Namen "Konferenz" etwas unglücklich finde. Man wählt eine Untermenge von Spielen, kann zwischen denen beliebig hin- und herschalten und bekommt immer eine Einblendung mit Wechselmöglichkeit, wenn in einem anderen gewählten Spiel etwas wichtiges passiert ist.)

Ist aber kein billiger Spaß. Und CL oder DFB-Pokal ist auch nicht dabei. Nur Bundesliga 1+2.

LT ist aus meiner Sicht insbesondere für Leute interessant, die Satellit nicht nutzen können und bei Kabel auf das unsägliche UnityMedia angewiesen wären, was sich mit Sky nicht besonders gut verträgt. Also NRW + Hessen.
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Ich gebe dazu: damit hätte ich nicht gerechnet. Funkel muss ganz besonders arbeitswütig und fußballverrückt sein, dass er sich diesen Job antut.

BTW: Nicht der erste Trainer, der bei Alemannia und Eintracht tätig ist. RIP, Jörg Berger.
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Bei der letzten Trainersuche hier in Aachen war Funkel auch gerade frei, aber die Alemannia konnte (oder wollte) ihn nicht bezahlen. Daran hat sich eigentlich wenig geändert; die Alemannia muss weiterhin kleine Brötchen backen, um das Stadion abzubezahlen. Transferausgaben jetzt im Sommer insgesamt (!) sage und schreibe 0,1 Mio Euro. Durch die Beurlaubung von Hyballa wird der finanzielle Spielraum nicht größer geworden sein. Kurz und gut: ich erwarte eher irgendeine Billiglösung mit einem No-Name-Trainer.
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Was ist eigentlich mit den ganzen Gegenbeispielen? Aktuell z.B. Oenning und Hyballa. Selbst wenn diese Namen wie im Spiegel-Artikel erwähnt werden, bleibt's bei dem einfallslos-mainstreamigen "Junge Trainer sind so toll!"-Gerede...

Sowohl unter jungen wie auch alten Trainer / Spieler / sonstwas gibt's gute und schlechte. Spätestens wenn wenn beim Jugendwahn so weit gekommen ist, dass "jung" alleine schon positiv ist, selbst wenn die entsprechenden Kandidaten bisher noch nicht viel geleistet haben, dann sollte man mal nachdenken, ob man nicht auf dem Holzweg ist.

Mal schauen, ob nächste Saison das Pendel in die andere Richtung ausschlägt und der Erfahrungswahn ausbricht, wenn der aktuelle Bayern-Trainer (dessen Name es nicht wert ist, hier im Eintracht-Forum genannt zu werden) Meister geworden ist.
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tobago schrieb:
Hübner hatte Zeit zwischendurch um die strategischen Planungen zu forcieren? Ich meine mich erinnern zu können, dass sogar uns der große Bundesligaerklärer Heribert im Interview gesagt hat, dass Hübner bis Ende August 24 Stunden dafür unterwegs war eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen.

Hübner dürfte in den letzten Wochen u.a. viel herumgereist sein. Das ist eigentlich eine gute Gelegenheit, interne Strategiepapiere zu lesen. Falls denn sowas existiert. Nach Kraaz' Aussagen scheint das zumindest für einen wesentlichen Bereich wie Talententwicklung nicht der Fall zu sein. Das ist einfach nur dilettantisch zu nennen bei einem mittelständischen Unternehmen mit mittlerem zweistelligen Millionenumsatz.

tobago schrieb:
Hübner macht meiner Meinung nach jetzt das Richtige. Er plant die Zukunft [...]

Meiner Meinung nach plant er den Aufstieg, sonst nichts. Aufsteigen ist notwendig, keine Frage, aber eben nicht ausreichend. Wenn wir nach einem Aufstieg direkt wieder absteigen, sind wir da, wo wir vorher auch schon waren, nur etliche Millionen ärmer und ohne gut entwickelte Talente. Letzteres deshalb, weil die Durchlässigkeit unseres Kaders für junge Leute durch Aufblähen des Kaders zuletzt extrem reduziert wurde. Von Hübner, der u.a. mit solchen Aktionen auf mich den Eindruck erweckt, nur bis zum Saisonende zu denken.

Ich fordere nicht, dass er zweite Schritt vor dem ersten gemacht werden sollte. Keineswegs. Aufstieg hat Priorität. Aber man sollte schon noch im Hinterkopf behalten, dass danach das Leben weitergehen muss und nach einem Aufstieg die genauso schwere Aufgabe "Drinnenbleiben" wartet.

Mag ja sein, dass wir diese Saison mit einer halbwegs ansehnliches Mischung aus spielerischen Mitteln und viel Langholz-Gekloppe auf die Hünen Friend/Idrissou/Meier aufsteigen; gegen letzteres dürften es viele Zweitliga-Abwehrreihen schwer haben. Aber was passiert dann in Liga 1? Da funktioniert dann sowas nicht mehr und es ist schon jetzt absehbar, dass einige Aufstiegshelden (Schwegler!) höchstwahrscheinlich nicht bleiben werden, keine Neuentdeckungen unter den eigenen Talenten aufgetaucht sein werden, und wieder nur alles mit einer Schuldenpolitik auf die eine Karte "Nichtabstieg" gesetzt werden muss. Sowas mag im Einzelfall klappen, aber auf Dauer geht eine solche Politik schief!

Noch leisten wir uns zu oft den Luxus, teuer eingekaufte Spieler als untauglich zu bezeichnen und ggf. für ein Appel und 'n Ei zu verscherbeln sowie Jugendnationalspieler auf der Tribüne versauern zu lassen. Die Jugendlichen, die sich in den letzten Jahren am besten entwickelt haben, waren diejenigen, die selbst aktiv zur Konkurrenz gingen, um sich dort besser zu entwickeln (Chandler, Tosun). Das ist doch kein Grund, die eigene Jugendförderung zu loben! Vielleicht müssen wir erst so tief wie 1860 fallen, um zu verstehen, dass man die eigenen Leute aufbauen muss, um sich zu verbessern, anstatt teure Söldner für kurzfristige Effekte zu kaufen.
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korthaus schrieb:
aber so eine strategische Planung für die nächsten Jahre macht man nicht mal so eben in 1-2 Stunden am runden Tisch bei nem Stück Apfelkuchen.

Natürlich nicht. Solche Konzepte und Planung sollten nämlich schon lange existieren, allen Verantwortlichen bekannt sein und regelmäßig aktualisiert werden. Festgehalten natürlich in schriftlicher Form, so dass Hübner & Co in ein paar freien Minuten oder Stunden innerhalb der letzten, schwierigen Wochen sie hätten lesen können und bei Bedarf bei der Jugendabteilung hätten nachfragen können. Eigentlich.

Denn über einen Soll/Ist-Vergleich, neu zu berücksichtigende Entwicklungen, sowie die notwendigen Anpassungen kann man dann sehr wohl in 1-2 Stunden bei einem Stück Apfelkuchen reden.
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Tube schrieb:
Ich hatte nach dem Abstieg ganz einfach gehofft, dass der break dazu genutzt wird, ein Konzept zu erarbeiten, das kurzfristig natürlich den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt, mittelfristig aber eine Etablierung in der 1.Liga im Sinn hat. Das alles erkenne ich nicht.

Das unterschreibe ich zu 100 Prozent!
Bis zum Ende der Transferperiode habe ich mich zurück gehalten mit Kritik, aber seitdem spreche ich meine Befürchtung offen aus: nämlich dass wir wieder zur Fahrstuhlmannschaft werden, selbst wenn in dieser Saison der Aufstieg gelingt. Weil jegliche nachhaltige Entwicklung, allem voran die Talentförderung, im Moment anscheinend komplett auf Eis gelegt ist.
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FR: Und jetzt? Wie läuft die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Bruno Hübner?

Kraaz: Das kann ich noch gar nicht sagen. Die sportliche Leitung der Profis war in den vergangenen acht Wochen sehr angespannt. Da ging es darum, eine Mannschaft zusammenzustellen, die den Wiederaufstieg packen kann. Da bleibt erst mal keine Zeit für eine strategische Ausrichtung.

Bisher in dieser Saison noch nie eine strategische Planung gemacht?! Na dann gute Nacht!  
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Vor Funkel war die Eintracht über 10 Jahre lang Fahrstuhlverein zwischen erster und zweiter Liga. Funkel hat uns in Liga 1 zurückgebracht und dort 5 Jahre lang gehalten. In dieser Zeit gab's Pokalfinale und UEFA-Cup-Spiele. Danach hat's gerade mal zwei Jahre gedauert, bis wir in Liga zwei zurückgefallen sind. Und für mich ist NICHT selbstverständlich, dass der Abstieg ein einmaliger Ausrutscher war. Würdet ihr darauf wetten, dass wir diese Saison aufsteigen und dann mindestens fünf Jahre lang die Klasse halten? Ich nicht. Ich befürchte ein Rückfall in die Fahrstuhlmannschaftszeit (und deshalb kritisiere ich im Moment auch die Vereinspolitik, deren Denkhorizont nur bis Sommer nächsten Jahres reicht).

Mal schauen, wann die Bochumer realisieren, dass ihr neuer Trainer an Funkel nicht heran reicht. Man muss Funkel nicht sympathisch finden, aber seine Ergebnisse stimmen. In den allermeisten Fällen hat er erfolgreicher gearbeitet als seine Vorgänger bzw. Nachfolger, und das trotz vieler schwieriger Jobs bei Vereinen, die zwischen den Ligen herumpendeln.
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HeinzGründel schrieb:
Man kann durchaus mal 5 Spiele, von mir aus auch mal 10 Spiele, von den Verdiensten eines anderen leben. Aber nicht 34 Spieltage.

10-15 Spiele ist realistisch, kann ich aus eigener Anschauung bestätigen.

(Saison 2006/07: Hannover wirbt nach 3 Spieltagen Dieter Hecking von BL-Aufsteiger Alemannia Aachen ab. Es übernimmt Michael Frontzeck, der mieseste Trainer, den ich jemals bei einem von mir näher beobachteten Verein erleben durfte. Man konnte zusehen, wie früher eingeübte Spielzüge immer mehr verschwunden sind und die Mannschaft stärker und stärker zu der Spielformation "ungeordneter Hühnerhaufen" tendierte...)
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@Tenere: Sehr richtig. Nur weil Strategie X irgendwo Erfolg bringt, heißt das nicht, das X immer erfolgreich ist. Das muss man immer im größeren Kontext sehen. Was für meinen Geschmack immer wieder übersehen wird, ist die Tatsache, dass der eigentliche Erfolg von Dortmund nicht darin liegt, junge Spieler in die Mannschaft eingebunden zu haben, sondern darin, den Marktwert der Spieler um das Vielfache erhöht zu haben. Relativ wenig bezahlen und dafür die Leistung einen "Millionenmanns" bekommen, evtl. auch noch eine gute Ablöse obendrauf am Ende. Der Faktor "Jugend" kommt nur indirekt ins Spiel, weil sich mit jungen Spielern die größen "Wertzuwächse" erzielen lassen, allerdings immer auch mit hohem Risiko, wie die Eintracht selbst an Beispielen wie Fenin oder Caio gemerkt hat.

Die Eintracht-Führung müsste sich meiner Meinung nach mehr auf Leistungssteigerungen der Leute im eigenen Kader konzentrieren als auf Neukäufe. Was nutzen Kauf oder Ausbildung von deutschen Jugendnationalspielern (Bell, Alvarez; früher Tosun), wenn diese auf der Tribüne versauern? Was nützt gutes Scouting im Ausland, wenn junge ausländische Nationalspieler (Fenin, Korkmaz, Tzavellas) anschließend wenig spielen und wieder aussortiert werden? Nicht nur dass auf Wertsteigerungen verzichtet wird, nein, bei dem, was die Eintracht zuletzt praktizierte, wurde sogar noch aktiv Geld verbrannt.

Die jungen Talente hatten und haben wir. Aber deren Entwicklung war in den letzten paar Jahren einfach nur miserabel, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass man es sich nicht zu einfach machen sollte mit der Erklärung "immer nur die Spieler selbst alleine schuld". Wenn gelegentlich mal ein Talent floppt: okay, passiert halt. Aber immer wieder?!
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Kadaj schrieb:
korkmaz, prödl, beichler, arnautovic, hoffer (wenn auch die letzten beiden über umwege), baumgartlinger...? ich weiß ja nicht.

Mein Gefühl sagt mir, dass Prödl sich in Bremen durchsetzen wird, jetzt, wo Mertesacker nicht mehr da ist. Naldo und Wolf werden beide nicht jünger und von seinen Anlagen her stellt Prödl den Treter Wolf eigentlich auch in den Schatten.

Selbst Arnautovic würde ich nicht abschreiben. Wenn diesen hochtalentierten Paradiesvogel jemand auf Kurs kriegt, dann die große Werder-Familie mit Thomas Schaaf als Trainer. Werder ist für mich Champions League Kandidat in dieser Saison und den beiden Ösis da traue ich auch eine gute Saison zu.

Tja, und nun zu Hoffer und Korkmaz... Wie ich deren Perspektiven einschätzen soll, weiß ich selbst nicht recht...