>

Alphakeks

14436

#
1-1. Ich bab nichts gesehen. Was war genau mit Elias Baum? Hat er sich verletzt und wie war dein kurzes Debüt?
#
DJLars schrieb:

1-1. Ich bab nichts gesehen. Was war genau mit Elias Baum? Hat er sich verletzt und wie war dein kurzes Debüt?


Er hat gut gespielt, war sehr aktiv und hat einige Szenen angekurbelt. Hat sich dann nach nur 12 Minuten verletzt, hat auf etwas am/ums Knie gedeutet. War aber scheinbar keine ganz schwere Verletzung, er konnte selbstständig und ungestützt zurück zur Bank laufen. Ferndiagnose eher so was Richtung Muskelfaserriss, auch wenn seine Knie-Geste nicht dazu passt.
#
Ich will mal ein paar positive Dinge in der aktuellen Lage mitnehmen, damit hier nicht gleich der Weltuntergang ausbricht

Erstens aufs heute Spiel bezogen: Die Einwechsler haben fast alle einen guten Impact aufs Spiel gehabt - alles junge Spieler, die sich noch weiterentwickeln können!
- Höjlund sehr bissig, hat sofort für mehr Kontrolle im Mittelfeld gesorgt
- Baum mit einigen guten Szenen, leider schnell wieder verletzt. Aber warum vorher nicht öfter eingesetzt?
- Uzun hat natürlich eine Ausnahmequalität, kann auf engstem Raum Lösungen anbieten, die gegen tief stehende Gegner weiterhelfen

Zweitens auf die tabellarische Gesamtsituation bezogen: Die Eintracht steht, trotz der spielerisch sehr schweren Kost, eigentlich recht nah am "verdienten" Tabellenplatz. Es ist also klagen auf hohem Niveau.
- Auf Platz 1 die Bayern in ihrer eigenen Liga
- Plätze 2-4 machen Leipzig, BVB und Leverkusen unter sich aus, wie man es von den Etats her auch erwarten müsste
- Auf Plätzen 5-7 stehen die Eintracht und Stuttgart, die von der Qualität beide genau dort hingehören, und die etwas nervigen und überperformenden Hoffenheimer

Die Eintracht wird also in der zweiten Saisonhälfte um Platz 5 kämpfen können/müssen, und dafür hat man ja gegen Stuttgart und Hoffenheim noch keinen gravierenden Rückstand. Wenn wir ehrlich sind, ist die Champions League einfach (noch!) eine Nummer zu groß, und man profitierte letztes Jahr von den Seuchensaisons von Leipzig und Dortmund.

In diesem Licht betrachtet ist es sogar ein ziemlich beachtliches Zwischenergebnis, trotz der regelmäßigen Nackenschläge in der CL in der Liga immer noch ganz ordentlich dazustehen. Andere Mannschaften haben die CL-Klatschen direkt in die Liga mitgenommen, fragt mal bei Union Berlin nach.
#
Man hat schlicht und ergreifend nicht das Gefühl, dass Toppmöller die Mannschaft wirklich weiterentwickelt bekommt.

Es ist viel Ballbesitz, viel Ballgeschiebe, regelmäßige Paniksituationen nach Kontern sowie gelegentliche Geistesblitze der Edeltechniker Doan / Götze / Bahoya / Uzun. Und je nach dem, wie sich das Verhältnis "Panik-Konter" zu "Geistesblitze" am jeweiligen Tag ausgestaltet, gewinnt man 1:0 oder verliert 0:3.

Ironischerweise ist die Punktzahl und Platzierung in der Bundesliga auf dem Papier absolut in Ordnung, aber die Art und Weise der Spielgestaltung ist ermüdend und frustrierend. Man hat das Gefühl: Da ginge so viel mehr mit der Truppe!
#
Diegito schrieb:

DoctorJ83 schrieb:

Die Wahrheit liegt doch darin, daß seit ca. 2018 ständig verkauft und ersetzt wird. Das klappt nicht unbegrenzt. Eine Kontinuität bekommt man so nicht hin.


Hätten wir das nicht getan wären wir längst graues Bundesligamittelmaß, hätten keine EL gewonnen und nie CL gespielt.
Die grundsätzliche Philosophie des Vereins ist völlig richtig und alternativlos.
Das man mehr Kontinuität reinbekommen muß ist natürlich klar. Das ist Krösche's Aufgabe.
Ich denke man hat das auch erkannt. Es ist aber offenbar nicht so einfach diese Zwischenlösung zu finden.


Vielleicht. Aber irgendwie leuchten mir die Zahlen nicht ein. Mal rein in der Offensive hat man mit Kolo, Heki und Marmoush in den letzten 2 Jahren ca. 265 Mio. Euro eingenommen. Man hat mit Wahi, Burkardt, Doan, Uzun und Bahoya aber ca. 100 Mio investiert. Das scheint recht "wenig". Müssen derartig hohe Beträge in Strukturen wie Geschäftstelle, Nachwuchsleistungszentrum u.s.w. investiert werden? Zumal ja jedes Jahr ein warmer Geldregen aus Europa League oder gar CL dazukommt.
Blickt man in die Zeit davor, wurden ja viele andere Spieler auch gewinnbringend weiterverkauft: Pacho, Sow, Lindström u.s.w......
Ist man auf derartig schwindelerregende Transfererlöse angewiesen, um den Laden am laufen zu halten?
#
DoctorJ83 schrieb:

Müssen derartig hohe Beträge in Strukturen wie Geschäftstelle, Nachwuchsleistungszentrum u.s.w. investiert werden? Zumal ja jedes Jahr ein warmer Geldregen aus Europa League oder gar CL dazukommt.
Blickt man in die Zeit davor, wurden ja viele andere Spieler auch gewinnbringend weiterverkauft: Pacho, Sow, Lindström u.s.w......
Ist man auf derartig schwindelerregende Transfererlöse angewiesen, um den Laden am laufen zu halten?


Aus den Geschäftsberichten kann man herauslesen, wo das ganze Geld verschwindet:

1) Für diese ganzen Mega-Transfers hat die Eintracht auch gewaltige Summe an die jeweiligen Berater abgedrückt

2) Die meisten Spieler scheinen sehr erfolgsabhängige Verträge zu haben, d.h. man nimmt zwar über die Champions League dieses Jahr 30 Mio. € ein, muss aber 15 davon den Spielern als Boni auszahlen (beispielhafte Zahlen)

3) Generell scheint das Gehaltsniveau auch deutlich gestiegen zu sein. Noch vor zwei Jahren hatte man nur Götze und Trapp auf einem Niveau von mehr als 3 Mio. €, jetzt dürfen sich Koch, Burkardt, Doan und eventuell auch noch Kristensen und Theate so viel verdienen.
#
Ich will nicht in die allgemeine Prügelei einstimmen, deshalb vielleicht zur Abwechslung mal was Positives: Ich finde, dass Batshuayi in HZ1 durchaus gut gespielt hat. Deutlich mehr wie ein echter Neuner als Wahi, und auch körperlich robuster als Burkardt. Ich würde Michy im Winter nicht abgeben wollen - den kann man eigentlich immer aufstellen, und er macht sinnvolle Dinge. Aber er möchte selbst natürlich mehr Spielanteile sehen, das kann ihm keiner verübeln.

Zu Toppmöller: Ich gehe davon aus, dass Krösche keine Panik-Aktionen machen wird, d.h. bis Weihnachten hat Toppmöller eine Job-Garantie. Wenn man jetzt gegen Barcelona auch untergeht, und dann gegen Augsburg und den HSV keine Leistungssteigerung erkennbar ist, könnte es eng werden für Dino.
#
Sowohl mit der Aufstellung als auch den Einwechslungen hat Toppmöller mit dem Zaunpfahl gegenüber Krösche  gewunken, dass er einen neuen Stürmer im Winter haben möchte. Wenn lieber kein Stürmer spielt als Bats und Wahi, und sogar Ngankam vor Wahi den Vorzug bekommt, dann sind die Tage von Wahi bei der Eintracht leider gezählt. Deutlicher kann die Message nicht mehr sein. Bei Batshuayi steht zumindest fest, dass er offenbar nicht mehr als eine Joker-Rolle bekommen wird - und mit der scheint er selbst nicht zufrieden zu sein.
#
Das war jetzt leider der vierte oder fünfte Auftritt in der Hinrunde, in dem man nach einem Gegentor komplett auseinander fällt. Schwer zu verstehen, wie das immer wieder passieren kann. Toppmöller muss das aber dringend in den Griff bekommen.
#
In der Analyse gebe ich dir recht! Ich frage mich nur, welche Art Stürmer er überhaupt ist? Es ist doch fast egal, welchem Genre ein Stürmer genau angehört, aber er müsste doch bei den Verteidigern ein gewisses Maß an Gefahr versprühen, wenn der Ball in seine Richtung kommt, auch wenn es mit dem Rücken zum Tor stattfindet (Stichwort Wandstürmer). Auch wenn er nicht direkt verarbeitet, muss er die Verteidiger zu mindest dazu bringen, den Ball sicherheitshalber zum eigenen Torwart zurück zu passen oder einen Umweg zu gehen, etwas Zeit zu verlieren damit wir uns besser aufstellen können. Bei ihm ist es fast so, wie wenn einer von uns da vorne rumturnt. Die Verteidiger nehmen den Ball mühelos auf und stecken ihn direkt wieder nach vorne. Null Entlastung.
#
Flummi schrieb:

In der Analyse gebe ich dir recht! Ich frage mich nur, welche Art Stürmer er überhaupt ist?


In meinen Augen ist Wahi ein klassischer Strafraumstürmer. Seine Stärke ist es eigentlich, mit dem ersten Ballkontakt Schüsse gefährlich aufs Tor zu bringen. Wenn man sich seine Highlight-Videos aus seiner guten Phase in Frankreich anschaut, macht er fast alle Tore mit dem ersten Kontakt innerhalb der Box. Kopfbälle, Volleys, Seitfallzieher, Dropkicks, das hat er eigentlich alles im Repertoire - wenn das Selbstvertrauen denn gerade passen würde.

In diesem Sinne hat Wahi sehr viele Ähnlichkeiten mit Jonny Burkardt, nur das letzterer noch mehr fürs Team arbeitet und - zumindest in den letzten Monaten - eine deutliche bessere Chancenverwertung hat. Und wenn Wahi als Joker für die letzten 20 Minuten eingewechselt wird, ist das Spiel meistens in der einen oder anderen Richtung schon gelaufen, und er kommt gar nicht mehr in die Situationen, in denen er eigentlich am besten ist.

Ich gehe deshalb davon aus, dass Wahi im Winter verliehen oder verkauft wird - um Platz zu schaffen für einen Stürmer, der einen anderen Typus darstellt als Burkardt selbst.
#
Das die Spiele bei Toppmöllers Schonungs-Wechseln hinten raus oft nochmals brenzlig werden, hat schon zu einem kleinen Teil auch mit Wahi zu tun, auch wenn ihn dabei keine direkte Schuld trifft.

Wie meine ich das? Beim Stand von 1:4, spätestens dann beim 2:4 hat Köln ja erwartungsgemäß das Visier komplett aufgemacht. Dann ergeben sich natürlich Räume zum Kontern. In den letzten Jahren war die Eintracht dabei besonders mit dem Steil-Klatsch-Steil Spielzug sehr erfolgreich. Also: Ballgewinn am eigenen Strafraum, langer Ball an den Mittelkreis, der Stürmer macht den Ball fest, lässt klatschen auf einen aufrückenden Götze/Larsson/Chaibi, welcher dann von der Mittellinie aus die Sprinter Bahoya/Heki/Knauff auf die Reise schickt. Dutzende Male so praktiziert, viele Tore so geschossen.

Mit Wahi als Mittelstürmer funktioniert das aber so nicht - einfach weil er kein Wandstürmer ist, der gegen einen 1,90m Innenverteidiger den Ball festmachen kann. Lange Bälle springen bei ihm meistens weg oder er verliert direkt das Kopfballduell gegen den IV. Daher ist er leider ziemlich wirkungslos, wenn er bei Führung für Burkardt eingewechselt wird. Das kann man Wahi selbst ankreiden, wie man will - es ist einfach der falsche Stürmer für die falsche Rolle.

Und weil Wahi keine Bälle vorne festmacht, und somit die Gegner auch mal alle 3-4 Minuten in einen anstrengenden Konter zwingt, kann der Gegner immer weiter Druck aufbauen, ohne hinten ein allzugroßes Konter-Risiko zu fühlen. Und dieser Dauerdruck zwingt dann die Eintracht-Defensive in Fehler, und somit Gegentore.

Ich gehe mittlerweile fest davon aus, dass Wahi im Winter zurück nach Frankreich verliehen/verkauft wird - und man dann einen anderen Stürmer, mutmaßlich mehr vom Typ Wandstürmer, holt.
#
Mit dem Punkt gegen Neapel hat man sich zumindest einige ordentliche Chancen für die Zwischenrunde erhalten. Wenn man mal durchrechnet:

- In Barcelona wird es wahrscheinlich eher keinen Punkt geben, so realistisch muss man sein.

- Gegen Qarabag muss man ohne Wenn und Aber gewinnen, wenn man in die Zwischenrunde will. Ja, die Aserbaidschaner boxen im Moment in der CL oberhalb ihrer Gewichtsklasse, aber die sind vom Marktwert vergleichbar mit einem durchschnittlichen deutschen Zweitligisten. Zudem wird das Spiel gegen die Eintracht ihr erstes nach einer einmonatigen Winterpause, die werden also zwar frisch, aber nicht im Spielrhythmus sein.

- Dann hätte man sieben Punkte und bräuchte noch derer 3-4 aus den beiden Heimspielen gegen Tottenham und Bergamo - was nicht einfach, aber schon möglich ist.

Zumindest würde man sich mit den drei must-have Punkten gegen Qarabag ein Endspiel am letzten Spieltag gegen Tottenham ermöglichen.
#
hawischer schrieb:

Gelöschter Benutzer schrieb:

Ja, wir haben sicher einen teuren Kader. Und natürlich bedeutet das auch eine teure Bank. Schließlich brauchen wir auch einen breiten Kader.

Neulich war ein Interview mit unserem Finanzvorstand. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, so ist die hohe Vergütung begründet durch hohe Prämienzahlungen. Für mich heißt das, dass es Verträge sind, die gute Leistungen und Ergebnisse besonders honorieren. Wie zum Beispiel das Ereichen der CL.

Da hat die Arbeitnehmerseite offenbar sehr erfolgreich verhandelt, wenn jetzt von den extrem saftigen Einnahmen gar nichts hängengeblieben ist.

Aus dem Kicker-Bericht:
"Zur Einordnung der Gehälter: Als Frankfurt 2022/23 nach dem Gewinn der Europa League letztmals in der Champions League spielte, dort ins Achtelfinale und ins DFB-Pokal-Finale einzog, lag der Personalaufwand bei 119,6 Millionen Euro. Dass nur zwei Jahre später 57,7 Millionen Euro mehr an Gehältern gezahlt werden, erstaunt von außen betrachtet durchaus."
https://www.kicker.de/explodierende-personalkosten-wie-riskant-ist-frankfurts-wachstumsstrategie-1161072/artikel

Interessant finde ich auch, dass die Vorstandsgehälter von 23/24 auf 24/25 um ca. 43% (gemäß des Berichts von 7 auf 10 Mio. EUR) erhöht wurden.
#
Landroval schrieb:

hawischer schrieb:

Neulich war ein Interview mit unserem Finanzvorstand. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, so ist die hohe Vergütung begründet durch hohe Prämienzahlungen. Für mich heißt das, dass es Verträge sind, die gute Leistungen und Ergebnisse besonders honorieren. Wie zum Beispiel das Ereichen der CL.

Da hat die Arbeitnehmerseite offenbar sehr erfolgreich verhandelt, wenn jetzt von den extrem saftigen Einnahmen gar nichts hängengeblieben ist.

Aus dem Kicker-Bericht:
"Zur Einordnung der Gehälter: Als Frankfurt 2022/23 nach dem Gewinn der Europa League letztmals in der Champions League spielte, dort ins Achtelfinale und ins DFB-Pokal-Finale einzog, lag der Personalaufwand bei 119,6 Millionen Euro. Dass nur zwei Jahre später 57,7 Millionen Euro mehr an Gehältern gezahlt werden, erstaunt von außen betrachtet durchaus."
https://www.kicker.de/explodierende-personalkosten-wie-riskant-ist-frankfurts-wachstumsstrategie-1161072/artikel

Interessant finde ich auch, dass die Vorstandsgehälter von 23/24 auf 24/25 um ca. 43% (gemäß des Berichts von 7 auf 10 Mio. EUR) erhöht wurden.


Man sollte aber auch berücksichtigen, dass in die letzte Saison die Verkäufe von Marmoush und Pacho für insgesamt 110-120 Mio. € gefallen sind. In der Saison davor waren es Kolo Muani und Lindström für eine ähnliche kombinierte Summe. Und je nach dem, welche Konditionen sich die jeweiligen Berater ausverhandelt haben, kann das alleine schon mal 10-15 Millionen hoch/runter an Unterschied machen. Dennoch ist die rasante Gehaltsspirale natürlich schon etwas, das bedenklich stimmt.

Dass die Vorständsgehälter so hoch sind bzw. auch noch weiter steigen, kann ich hingehen halbwegs nachvollziehen. Wenn Krösche mit erfolgsabhängigen Prämien seine 4-5 Mio. € pro Jahr bekommen sollte, wäre das für einen Sportvorstand natürlich sehr viel - es wäre aber immer noch gut investiertes Geld aus Sicht des Vereins, wenn man bedenkt, dass Krösche in seiner Eintracht-Zeit ein Netto-Transferplus von >150 Mio. € erwirtschaftet hat. Gute Leute kosten eben ihr Geld.
#
Mich hat leider die Aufstellung schon Böses erwarten lassen.
Dass Heidenheim kompakt verteidigen wird, war absehbar. Dann Wahi und Knauff, die beide über Geschwindigkeit kommen und wohl unsere "unsaubersten" Offensivspieler sind, aufzubieten, war in meinen Augen fragwürdig.
Desweiteren bin ich kein Freund davon Doan als RAV aufzustellen. Insbesondere bei der Belastung scheint er schlicht keine Kraft/kein Selbstbertrauen mehr für gute Offensivaktionen zu haben.

Die Schonung von Burkardt war dennoch nachvollziehbar. Aber warum nicht mit Batshuayi einen klassischen 9er bringen, der sich im Strafraum zu positionieren weiß?

Auch hätte ich mir gewünscht, dass Kristensen und/oder Brown eine Pause erhalten. Amenda hat das bei seinen Auftritten so schlecht nicht gemacht. Collins braucht Einsätze.

Enttäuscht war ich von unserer Zentrale inklusive Götze, die das Spiel permanent langsam gemacht haben.

Das Flachpassspiel 18m vor dem gegnerischen Tor war zum Haare raufen. Keiner wollte gefühlt Verantwortung übernehmen, voran gehen oder ins Risiko gehen.

Aktuell  fühlt es sich so an, als mache (fast) jeder seinen Dienst nach Vorschrift, holt sich die Gehaltstüte ab und geht wieder nach Hause.

Die Leidenschaft, der absolute Wille und die Bereitschaft fehlen, von außen betrachtet, bei Vielen.

Die Frage neulich in der PK, ob etwas in der Mannschaft nicht stimmt, klingt für mich nicht so weit hergeholt.
#
Schwaelmer_86 schrieb:

Das Flachpassspiel 18m vor dem gegnerischen Tor war zum Haare raufen. Keiner wollte gefühlt Verantwortung übernehmen, voran gehen oder ins Risiko gehen.

Aktuell  fühlt es sich so an, als mache (fast) jeder seinen Dienst nach Vorschrift, holt sich die Gehaltstüte ab und geht wieder nach Hause.


Für mich sieht das aktuell wieder sehr wie "Dino 2023/24 Fußball" aus. Sehr viel Ballbesitz, aber man merkt, dass die Spieler im letzten Drittel keinen klaren Plan haben, was dann zu tun ist. Und weil das Gegenpressing (noch) nicht funktioniert, wie vom Trainer gewünscht, müssen Ballverluste zwingend vermieden werden (weil sonst: Kontergefahr!). Also scheuen die Spieler den riskanten Pass, das riskante Dribbling, und spielen lieber auf Sicherheit wieder hinten rum - weil es höchstwahrscheinlich die Ansage vom Trainer ist.
#
Puh, ein Spiel, dass mich mal wieder ratlos zurücklässt. Nicht, weil man in Heidenheim nicht gewinnt. Sondern weil zum wiederholten Male vollkommen standardisierte Basics nicht umgesetzt werden um einen tiefstehenden Gegner auseinander zu spielen.
Das war auch in der vergangenen Woche zu beobachten bis der Hamburger Keeper uns, analog zu heute, den Führungstreffer auflegte.

Unsere Abwehrkette stoppt im Ballbesitz deutlich zu viele Bälle tot und nutzt oftmals zu viele Kontakte. Somit ersticken wir das Tempo für einen Angriff im Keim.
Doan bekommen wir seit einigen Wochen kaum noch in die gefährliche Zone um dort in ein 1vs.1 zu gehen. Waren es an den ersten Spieltagen oftmals noch die Bereiche in der Nähe des gegnerischen 16ers, sind es aktuell meist mindestens 30 Meter von der Grundlinie.
Zu tun hat dies u.a. mit der mMn unverständlichen Rolle von Kristensen, der immer seit einigen Spielen immer öfter in der aufbauenden 3er-Kette in hinterster Linie verbleibt und seinen Offensivdrang, so wie heute, erst wiederfindet, wenn das Spielergebnis es unumgänglich macht.
Dass zusätzlich der eingewechselte Collins den Eindruck vermittelt, dass wir deutlich mehr Zeit haben, als es die Uhr anzeigt, kommt dann noch erschwerend hinzu.

Toppmöller wird Antworten finden müssen auf Fragen, die ihm eine ganze Reihe von tiefstehenden Gegnern immer wieder stellen werden. Aktuell wirkt es so, dass wir diese ohne herausragende individuelle Qualität wie in den letzten Jahren nur unzureichend beantworten können.
#
RGW6789_ schrieb:

Doan bekommen wir seit einigen Wochen kaum noch in die gefährliche Zone um dort in ein 1vs.1 zu gehen. Waren es an den ersten Spieltagen oftmals noch die Bereiche in der Nähe des gegnerischen 16ers, sind es aktuell meist mindestens 30 Meter von der Grundlinie.
Zu tun hat dies u.a. mit der mMn unverständlichen Rolle von Kristensen, der immer seit einigen Spielen immer öfter in der aufbauenden 3er-Kette in hinterster Linie verbleibt und seinen Offensivdrang, so wie heute, erst wiederfindet, wenn das Spielergebnis es unumgänglich macht.


Die beiden Beobachtungen zu Doan und Kristensen gehören ja eng zueinander.

In den ersten Saisonspielen hat Toppmöller ein 4-2-3-1 mit Kristensen als RV und Doan als RA spielen lassen. Diese Rolle kommt beiden zu Gute, weil Kristensen dann zur gegnerischen Grundlinie durchgehen kann, und Doan als inverser RA mit seinem starken linken Fuß reinziehen kann (= der Robben-Move). Diese Variante ist aber auch sehr riskant, weil man Gefahr läuft, dass die rechte Seite bei Ballverlusten dann total verwaist ist, und dann Koch rausrücken muss (= Verwirrung, Chaos, Gegentor).

Nach der Gegentor-Flut sah sich Toppmöller gezwungen, erstmal die Defensive zu stabilisieren. Also hat er auf ein 3-4-3 umgestellt, in welchem Kristensen der RIV ist, und Doan der rechte Schienenspieler. In dieser Rolle darf (!) Kristensen gar nicht nach vorne Rücken, weil sonst hinten rechts ein riesen Loch entstehen würde. Und Doan kann seine 1-gegen-1 Stärke nicht mehr wirklich ausspielen, weil er als Schienenspieler aus der tiefen Position ständig in Laufduelle geschickt wird. Für diese Schienen-Rolle braucht man aber keinen wendigen Dribbler (Doan), sondern eine schnelle Dampflok (kennt einer noch diesen Filip K.?). Also ist Doan im 3-4-3 größtenteils ineffektiv. Aber: Seit der Umstellung auf die Dreierkette ist zumindest die Gegentor-Flut eingedämmt worden. Irgendeinen Tod muss man wohl sterben.

Wie instabil die Defensive im 4-2-3-1 ist, hat man heute übrigens wieder gesehen. In der 26. Minute kam Götze mit einem Zettel rein, der herumgereicht wurde - man hat auf Viererkette umgestellt. Genau sechs (!) Minuten später läuft man - über rechts! - in den Konter. Kristensen ist nach vorne durchgelaufen und fehlt defensiv, Koch muss rausrücken, Theate und Brown müssen nachrücken und verzetteln sich, Chaos entsteht, Gegentor.

Deshalb war das für mich heute - wieder einmal - ein bisschen vercoacht von Toppmöller. Er hat schon nach 26 Minuten kalte Füße bekommen, dass die Mannschaft im 3-4-3 zu wenige Chancen herausarbeiten würde. Also hat er offensiv umgestellt auf 4-2-3-1, und sofort per Konter die Quittung bekommen.
#
Es wird halt in jedem Spiel schwierig, wann man immer wieder Rückstände drehen muss, weil man heillos offensiv und offen steht. Das war jetzt das x-te Spiel, in dem man durch einen Konter in frühen Rückstand gerät.

Wenn Toppmöller diese Balance nicht langsam in den Griff bekommt, wird jedes Spiel so mühsam wie dieses. Für alle gegnerischen Trainer stellt sich die Taktik gegen die Eintracht von selbst auf: Hinten Fünferkette, stabil stehen, und einfach auf Konter warten - irgendwann wird sich sicher einer ergeben. Das ist zu einfach.
#
Wir waren besser als die und hätten den Sieg verdient. Schade.

Elferschiessen wird jetzt erstmal keins kommen bis September. Da brauchen wir uns keine Gedanken zu zu machen.
#
J_Boettcher schrieb:

Elferschiessen wird jetzt erstmal keins kommen bis September.


Doch, natürlich, schon im April! Spätestens bis zu unserem Elfmeterschießen im Champions League-Halbfinale gegen Real Madrid sollte Dino sich dann überlegen, ob er die Wechselnummer mit Kaua machen will, oder nicht
#
Zunächst mal: Trotz der Niederlage ein Lichtblick nach den letzten Wochen, insgesamt eine gute Leistung gegen eine der Topmannschaften der Liga. Darauf lässt sich absolut aufbauen. Wenn man diese Leistung in den nächsten Wochen stabil abrufen kann, wird man viele der Spiele gegen die Teams aus der zweiten Tabellenhälfte gewinnen können.

Die Umstellung auf die Dreierkette verleiht der Mannschaft erkennbar Stabilität. Nene Brown kommt in dem System extrem gut zur Geltung. Doan als rechter Schienenspieler ist ein bisschen seiner größten Stärken beraubt, er ist halt ein klassischer Rechtsaußen. Aber er kommt dennoch 2-3 mal pro Spiel zu seinen gefährlichen Robben-like Moves mit Abschluss, das ist wohl  der beste Kompromiss, den Toppmöller gerade finden kann.

Nochmals zur Diskussion rund um "Kaua Santos fürs Elfmeterschießen einwechseln, oder nicht?". Ich bin aufgrund mehrere Argumente klar "pro wechseln":

1. Zetti hat in seiner Karriere eine Elfmeterbilanz zwei (!) gehaltenen von 33 bestrittenen. Das ist eine miserable Quote von 6%. Ein durchschnittlicher Keeper hält ca. 20% der Elfmeter. Zetti ist ein cooler, spielstarker Keeper, aber Elfmeter sind absolut nicht seine Stärke. Das müsste Toppmöller schon auch wissen.

2. Die Stichprobe von Kaua Santos (zwei gehalten von acht, 25%) ist natürlich zu klein, um statistisch einwandfrei prognostizieren zu können, dass er mehr gehalten hätte. Aber alleine seine Statur von 1,97m mit den überlangen Kraken-Armen macht ja etwas mit den Schützen. Klar, einen Harry Kane bringst du damit nicht aus dem Konzept. Aber Fabio Silva, Niki Süle, Carney Chukwuemeka? Vielleicht schon. Es reicht ja einer von denen.

3. Auf der psychologischen Seite sehe ich für Kaua erstmal nur Win-Potential: Wenn er reinkommt und 1-2 hält, kann er sich feiern lassen und vor der Kurve Selbstvertrauen tanken. Wenn er keinen hält, schimpft ja niemand auf ihn - du kannst als Keeper doch nicht wirklich verlieren.

4. Auf der psychologischen Seite bei Zetti hätte man ihm halt VOR dem Spiel klar den Plan aufzeigen müssen, dass er rausgenommen wird, wenn es zum Elfmeterschießen kommt. Er ist ein smarter Kerl und wird auch Statistiken lesen können und dementsprechend wissen, dass er nicht der größte Elfmeterkiller auf der Erde ist. Ich erachte Zetti als mental so stabil, dass er das nicht als Kritik an seinem Torwartspiel insgesamt wahrnehmen würde. Wenn man ihm das VOR dem Spiel sauber erklärt, glaube ich nicht, dass ihn das mental total zurück wirft.
#
Insgesamt ein solider Arbeitssieg, gegen keine übermächtigen aber dennoch unangenehme Kiez-Kicker.
Zetterer mit guter Präsenz und Ausstrahlung. Theate immer noch nicht fehlerfrei, allerdings hat er sich versucht ins Spiel zu beißen und ab und zu mal wieder kompromisslos in die Zweikämpfe gegangen und auch mal die (faire) Grätsche ausgepackt. Hoffentlich ein Aufwärtstrend! So kann er sich vielleicht aus der Krise kämpfen. "Sorgenkind" bleibt für mich weiterhin Robin Koch, der wieder unerklärliche Unkonzentriertheiten und Fehlpässe eingestreut hat, die dieses Mal glücklicherweise ohne Folgen blieben. Dazu ist auch das Spielglück (oder nennen wir es diesmal zum Glück mangelndes Spiel-Pech)  nicht zu unterschätzen. Wenn das am Anfang kein knappes Abseits-Tor von St. Pauli ist, starten wir im gleichen Kack-Muster wie zuletzt in das Spiel.
Es war wirklich nicht alles gut. Aber vielleicht war es der richtige Schritt um sich aus der Gegentor-Flut zu befreien.
Und Jonny Bum Bum ist sowas wie unsere "Lebensversicherung" derzeit, zum Glück. Einfach gut der Junge.

Das Spiel gegen den BVB kommt jetzt etwas zur Unzeit. Da gehen wir sicher als Außenseiter ins Spiel und vielleicht muss auch ein Ausscheiden eingepreist werden. Dann kommen allerdings die Bundesliga-Spiele, in denen es zählt (Heidenheim, Mainz, Köln, Wolfsburg, Augsburg, HSV) . Und wenn man diese alle  gewinnt, könnte man zumindest in der Bundesliga wieder voll im Soll sein.
#
Brodo schrieb:

"Sorgenkind" bleibt für mich weiterhin Robin Koch, der wieder unerklärliche Unkonzentriertheiten und Fehlpässe eingestreut hat, die dieses Mal glücklicherweise ohne Folgen blieben.


Koch ist im Moment sicher nicht in Topform. Man muss aber verteidigend auch festhalten, dass Toppmöllers gewünschte extrem hohe Verteidigung (gegen St. Pauli auch wieder 5 Meter VOR der Mittellinie)  absolutes Gift für die Viererkette Brown-Theate-Koch-Kristensen ist. Denn so kämpferisch stark die Buben alle sind, sie sind allesamt nicht unglaublich schnell. Und somit mehrmals pro Spiel gezwungen, im absoluten Panik-Modus irgendeinem durchbrochenen Stürmer hinterher zu rennen (siehe Ekitikés Tor letzte Woche).

Deshalb kommt im ganzen Spiel auch nie wirkliche Ruhe in diese Verteidigung, es ist gefühlt immer irgendein Panik-Modus aktiv. Eine so hohe letzte Linie kannst du eigentlich nur spielen, wenn zumindest zwei von drei Aspekten erfüllt sind:

1) Du bist unfassbar ballsicher, so dass es fast nie zu kontern kommt (leider bei der Eintracht nicht gegeben, so ehrlich muss man sein)
2) Du hast überragende Schärfe und Koordination im Pressing, sodass nach Ballverlust kein Konter entsteht (das ist Toppmöllers Ansatz)
3) Du hast einen pfeilschnellen IV, der die schnellsten Stürmer noch einholen kann

Für letzteres müsste man Collins spielen lassen, der aber leider aktuell im Ballbesitz komplett von der Rolle ist.
#
Die letzten Spiele haben gezeigt, dass Burkardt ein "handwerklich" sehr guter Stürmer ist.

Er ist ja nicht besonders groß, schnell, agil, oder sprungkräftig - und hat damit gegen die Ekitikés und Kolo Muanis dieser Welt also eigentlich ein paar Waffen weniger im Holster. Aber er ist taktisch und technisch sehr gut geschult und sehr bissig im Zweikampf. Die Tore gegen Freiburg und St. Pauli waren echte Mittelstürmer-Tore: Perfekte Positionierung im Raum, einen Fehler des Gegenspielers antizipierend. Handlungsschnelle Reaktion, um den Fehler als erster ausnutzen zu können. Und saubere Technik, um dann mit einem Kontakt den Ball am Torhüter vorbei zu bringen. Dieses Skillset erinnert an den Engländer in München, auch wenn der natürlich alles nochmals eine Klasse besser beherrscht.

Bin echt ein großer Fan von Jonny, auch schon in seinen Mainzer Tagen gewesen. Er zeigt, dass man in der Bundesliga eine sehr gute Rolle spielen kann, auch wenn man nicht mit einem krassen Körper à la Haaland / Ibrahimovic gesegnet wurde - wenn man seine Grundtugenden sehr gut beherrscht!
#
Ich denke auch, dass man nicht gleich den Teufel an die Wand malen muss. Wenn man es positiv sieht, funktioniert die Offensive ja schon extrem gut, obwohl mit Burkardt und Doan zwei Stammspieler ganz neu im Team sind. Damit konnte man nicht automatisch rechnen, das ist doch super.

Die aktuelle Defensivschwäche würde ich zumindest zu Teilen der noch offensiveren Grundausrichtung in dieser Saison anrechnen. Koch und Theate haben ja nicht grundsätzlich das Verteidigen verlernt. Sie müssen aber deutlich mehr als in der vergangenen Saison in 1-gegen-1-Duelle mit deutlich schnelleren Gegenspielern gehen, weil das zentrale Mittelfeld extrem weit aufrückt und auch im Defensivverhalten zu unerfahren ist. Mit Larsson, Chaibi und/oder Höjlund im Mittelfeld ergeben sich oftmals riesige Löcher vor der Abwehr, die von guten Teams einfach gnadenlos ausgenutzt werden. Skhiri alleine kann das nicht alles zulaufen, zumal er ja zusätzlich aus einer längeren Knieverletzung kommt.

In meinen Augen fehlt also einerseits eine vernüftige Balance zwischen Offensive und Defensive (Toppmöllers Aufgabe), und ein weiterer, defensiv- und laufstarker Sechser (Krösches Aufgabe im Winter).
#
Bei aller Prügelei auf Wahi oder die anderen Einwechsler sollte man zumindest auch schauen, wer ursächlich die vier Gegentore verursacht hat:

- 1:6 klarer Stellungsfehler von Theate
- 2:6 verlorenes Kopfballduell von Höjlund
- 3:6 wildes Geflipper, Koch und Theate sehen nicht gut aus
- 4.6 klarer Fehler von Santos

Das heißt für mich, dass weniger die Einwechselspieler das Problem waren, sondern dass man einfach kollektiv ab der 70. Minute den Einsatz auf 10% runter gedreht hat. Wenn die Schonungs-Wechsel von Toppmöller beim Team als Aufforderung aufgefasst wurden, den Einsatz komplett runter zu fahren, dann sollte der Trainer dieses Missverständnis freundlich-bestimmt mal aufklären.