amsterdam_stranded
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JayJayFan schrieb:
Im Beitrag vorher sprach ich von einem (freiwillig) Ungeimpften. Natürlich gibt es immer Ausnahmen.
Zu deinem Betrunkenen: Würde mich nicht wundern, wenn dies bei einer Triage auch berücksichtigt wird. Wenn ein Bett frei ist und der Verursacher und der Geschädigte beide die gleiche Behandlung benötigen, bekommt der Geschädigte das Bett.
Was qualifiziert denn einen Arzt dazu, anhand von moralischen/ethischen Kategorien eine Behandlungspriorität festzulegen?
Für eine Triage existieren strukturierte Vorgehensweisen, die sich aus gutem Grund an sachlichen Kriterien wie die Dringlichkeit der Gefährdung, die Überlebenschancen etc. orientieren. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass die Priorisierung ideologisch gefärbt ist und die moralische Belastung das ärztliche Personal überfordert.
amsterdam_stranded schrieb:
Für eine Triage existieren strukturierte Vorgehensweisen, die sich aus gutem Grund an sachlichen Kriterien wie die Dringlichkeit der Gefährdung, die Überlebenschancen etc. orientieren. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass die Priorisierung ideologisch gefärbt ist und die moralische Belastung das ärztliche Personal überfordert.
Danke, genau so ist es. Und Gott sei Dank ist das so.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn die diversen Rachephantasien hier keine weitere Verbreitung finden würden. Erinnert mich fast an die Zeit der "Gewissensüberprüfung" von Kriegsdienstverweigerern.
Danke auch an FA und brodo.
Keine Ahnung, ob es wirklich sinnvoll ist, über eine Impfpflicht zu diskutieren, wenn zugleich Impfwillige bürokratisch abgewiesen werden, bei denen die sechsmonatige Wartefrist für die Boosterimpfung noch nicht auf den Tag genau abgelaufen ist.
Generell scheint es mir weiterhin sinnvoller zu sein, mit positiven Anreizen zu arbeiten. Beispielsweise diese Studie deutet auf die Wirksamkeit von monetären Anreizen hin:
https://www.science.org/doi/full/10.1126/science.abm0475
Generell scheint es mir weiterhin sinnvoller zu sein, mit positiven Anreizen zu arbeiten. Beispielsweise diese Studie deutet auf die Wirksamkeit von monetären Anreizen hin:
https://www.science.org/doi/full/10.1126/science.abm0475
Wuschelblubb schrieb:
Und dass im Winter ein neuer Konkurrent für den Sturm verpflichtet wird, ist sehr wahrscheinlich.
Lammers ist besser als sein Ruf. Er ist auch besser als Dost es bei uns war. Außerdem ist er noch nicht so alt.
Im Winter sollten wir Silva für 6 Monate leihen mit anschließender Kaufoption. Bei uns wird der wieder zu alter Stärke finden und er wird ein gutes Pendant zu unseren anderen Stürmern, wobei ich versuchen würde, Paciência parallel abzugeben.
derexperte schrieb:
Lammers ist besser als sein Ruf. Er ist auch besser als Dost es bei uns war. Außerdem ist er noch nicht so alt.
Im Winter sollten wir Silva für 6 Monate leihen mit anschließender Kaufoption. Bei uns wird der wieder zu alter Stärke finden und er wird ein gutes Pendant zu unseren anderen Stürmern, wobei ich versuchen würde, Paciência parallel abzugeben.
Ich würde zwar auch noch nicht den Stab über Lammers brechen, aber Stand jetzt strahlte Bas Dost deutlich mehr Torgefahr aus und hat auch geliefert. Und das, obwohl er anfangs massive Trainingsrückstände hatte.
Bitte korrigiert mich, falls ich das falsch verstehe: Unser Gesundheitsjurist möchte also die gesetzliche Grundlage, auf welcher einschränkende Maßnahmen begründet werden auslaufen lassen, um aber weiterhin einschränkende Maßnahmen aufrecht zu erhalten?
Naja, Spahn hat durch die Bundestagswahl und die Ampel-Verhandlungen die Mehrheit im Bundestag verloren, um die sog. epidemische Lage von nationaler Tragweite zu verlängern. Es macht sich dann halt besser, den Machtverlust als eigene Entscheidung zu verkaufen.
Ehrenwort
Waterkantgate
Keine Steuererhöhungen für Reiche bzw. Superreiche (von einmaliger Vermögensabgabe muss man nicht mal träumen), Schuldenbremse bleibt.
Die Rente soll aus Kapitalabdeckung finanziert werden, was in meinen Ohren nach Zockerei am Kapitalmarkt klingt.
Hartz Vier heißt in Zukunft Bürgergeld, die Kontrollen der Bedürftigen bleiben, sollen nur geschmeidiger werden.
Wie hoch der Regelsatz sein wird, keine Ahnung.
Tempolimit wird hier ja bereits diskutiert, gibt's net.
Dabei wäre es ein denkbar einfaches und preiswertes Instrument, Emissionen und Unfallgefahr zu reduzieren.
Verwaltung soll also agiler und digitaler werden, wie das konkret wird, bisher keine Inhalte.
Ich will auch digitaler und agiler werden, denk ich mir halt so.
Einzig in Sachen Energie wächst hoffentlich ein kleines Pflänzchen Hoffnung, wobei ein Kohleausstieg "idealerweise 2030" keinerlei Verbindlichkeit bedeutet.
Idealerweise wird die Eintracht Deutscher Meister, und idealerweise kostet Apfelwein nur noch 10 Cent das Glas.
Dieses Papier trägt doch sehr eindeutig die Handschrift der FDP, und das war zu erwarten.
Deshalb und aus einigen Gründen mehr hab ich auch nicht grün gewählt.
Fairerweise muss man sagen, dass davon das wenigste in Stein gemeißelt ist, die Richtung ist aber erst mal vorgegeben.
Am enttäuschendsten ist für mich, dass man die Superreichen (allein Hopp hat sein Vermögen während der Pandemie um Milliarden gesteigert, der Chef der Kauflandgruppe ebenfalls) nicht in die gesellschaftliche Verantwortung nimmt.
Die Rente soll aus Kapitalabdeckung finanziert werden, was in meinen Ohren nach Zockerei am Kapitalmarkt klingt.
Hartz Vier heißt in Zukunft Bürgergeld, die Kontrollen der Bedürftigen bleiben, sollen nur geschmeidiger werden.
Wie hoch der Regelsatz sein wird, keine Ahnung.
Tempolimit wird hier ja bereits diskutiert, gibt's net.
Dabei wäre es ein denkbar einfaches und preiswertes Instrument, Emissionen und Unfallgefahr zu reduzieren.
Verwaltung soll also agiler und digitaler werden, wie das konkret wird, bisher keine Inhalte.
Ich will auch digitaler und agiler werden, denk ich mir halt so.
Einzig in Sachen Energie wächst hoffentlich ein kleines Pflänzchen Hoffnung, wobei ein Kohleausstieg "idealerweise 2030" keinerlei Verbindlichkeit bedeutet.
Idealerweise wird die Eintracht Deutscher Meister, und idealerweise kostet Apfelwein nur noch 10 Cent das Glas.
Dieses Papier trägt doch sehr eindeutig die Handschrift der FDP, und das war zu erwarten.
Deshalb und aus einigen Gründen mehr hab ich auch nicht grün gewählt.
Fairerweise muss man sagen, dass davon das wenigste in Stein gemeißelt ist, die Richtung ist aber erst mal vorgegeben.
Am enttäuschendsten ist für mich, dass man die Superreichen (allein Hopp hat sein Vermögen während der Pandemie um Milliarden gesteigert, der Chef der Kauflandgruppe ebenfalls) nicht in die gesellschaftliche Verantwortung nimmt.
reggaetyp schrieb:
Fairerweise muss man sagen, dass davon das wenigste in Stein gemeißelt ist, die Richtung ist aber erst mal vorgegeben.
Genau. Das sind halt erstmal die groben Leitplanken, in denen sich die Koalitionsverhandlungen bewegen werden. Die konkreten Inhalte werden erst noch ausgehandelt. Gesellschaftspolitisch stehen sich die linken Parteien und die Liberalen ohnehin ziemlich nahe, sodass die Koalition insoweit deutlich progressive Züge zeigen wird. Eine dezidiert linke Wirtschaftspolitik wird es aber mit der FDP niemals geben. Dafür steht sie und dafür wird sie gewählt.
Allerdings glaube ich auch nicht, dass das mit RRG - wenn man von kleineren Wählergeschenken und symbolischen Maßnahmen absieht - soviel anders sein würde, solange nicht die Linke die starke Partei in diesem Bündnis ist. Davon ist sie aber weiter entfernt als je zuvor.
So sehe ich das auch.
Zumal sich die Beteiligten gegenseitig den Raum zum Glänzen lassen und sich nicht als Sieger/Verlierer in diversen Fragen darstellen. Der Stil gefällt mir ausgesprochen gut.
Es ist natürlich weiterhin kein Selbstläufer, aber es macht Mut. Ich meine, selbst Saskia Esken haut positive, fast schon verliebte Tweets zu der Koalition in spe raus:
https://twitter.com/EskenSaskia/status/1449087774016131077?s=20
Da sind wirklich einige kluge Gedanken von ihr dabei.
Btw. die Union will auf der Basis der Ergebnisse der Sondierungen einen “harten Linksrutsch” ausgemacht haben. So unterschiedlich sind halt die Wahrnehmungen.
Zumal sich die Beteiligten gegenseitig den Raum zum Glänzen lassen und sich nicht als Sieger/Verlierer in diversen Fragen darstellen. Der Stil gefällt mir ausgesprochen gut.
Es ist natürlich weiterhin kein Selbstläufer, aber es macht Mut. Ich meine, selbst Saskia Esken haut positive, fast schon verliebte Tweets zu der Koalition in spe raus:
https://twitter.com/EskenSaskia/status/1449087774016131077?s=20
Da sind wirklich einige kluge Gedanken von ihr dabei.
Btw. die Union will auf der Basis der Ergebnisse der Sondierungen einen “harten Linksrutsch” ausgemacht haben. So unterschiedlich sind halt die Wahrnehmungen.
Um Sakia Esken vielleicht noch einmal direkt zu zitieren:
„Die Politikansätze könnten kaum verschiedener sein. Während die einen den aktiv handelnden Staat stärken wollen, setzen die anderen auf Innovation und Markt. Was uns eint: Die Überzeugung, dass Menschen, gerade junge, die Chance erhalten müssen, ihre Potenziale zu entwickeln. In der Neugier, im Bemühen um Verständnis, im Erarbeiten von Gemeinsamkeiten und Zusammenführen gegensätzlicher Positionen liegt eine erstaunliche Faszination, die uns nach innen wie nach außen stärkt. Diese Erfahrung könnte sich für unsere Gesellschaft als heilsam erweisen.“
Exakt darin liegt der Stärke der Ampel.
„Die Politikansätze könnten kaum verschiedener sein. Während die einen den aktiv handelnden Staat stärken wollen, setzen die anderen auf Innovation und Markt. Was uns eint: Die Überzeugung, dass Menschen, gerade junge, die Chance erhalten müssen, ihre Potenziale zu entwickeln. In der Neugier, im Bemühen um Verständnis, im Erarbeiten von Gemeinsamkeiten und Zusammenführen gegensätzlicher Positionen liegt eine erstaunliche Faszination, die uns nach innen wie nach außen stärkt. Diese Erfahrung könnte sich für unsere Gesellschaft als heilsam erweisen.“
Exakt darin liegt der Stärke der Ampel.
brodo schrieb:
Wenn SPD und Grüne einer 11-Prozent-Partei nicht mal ein Prestigeobjekt wie das Tempolimit abringen konnten, dann sagt das viel aus, wer da wen vor sich her treibt und wer für die Macht bereit ist, sehr viel zu opfern.
Wenn das so ein Prestigeobjekt für SPD und Grüne gewesen wäre, hätten sie es im Wahlkampf auch offensiver benannt. Das ist nicht der Fall gewesen. Da waren Themen wie Kohlestrom, Verbrennungsmotoren usw. deutlich präsenter. Tempolimit war nur von rechter Seite präsent und genau der nimmt die FDP die Angriffsfläche weg.
Für mich ist das mit das Cleverste, was Rot-Grün tun konnte. Und für mich war zu keiner Zeit erwartbar, dass in einer Ampel ein Tempolimit kommt.
Die wirklichen Leuchtturmprojekte haben alle durchbekommen.
So sehe ich das auch.
Zumal sich die Beteiligten gegenseitig den Raum zum Glänzen lassen und sich nicht als Sieger/Verlierer in diversen Fragen darstellen. Der Stil gefällt mir ausgesprochen gut.
Es ist natürlich weiterhin kein Selbstläufer, aber es macht Mut. Ich meine, selbst Saskia Esken haut positive, fast schon verliebte Tweets zu der Koalition in spe raus:
https://twitter.com/EskenSaskia/status/1449087774016131077?s=20
Da sind wirklich einige kluge Gedanken von ihr dabei.
Btw. die Union will auf der Basis der Ergebnisse der Sondierungen einen “harten Linksrutsch” ausgemacht haben. So unterschiedlich sind halt die Wahrnehmungen.
Zumal sich die Beteiligten gegenseitig den Raum zum Glänzen lassen und sich nicht als Sieger/Verlierer in diversen Fragen darstellen. Der Stil gefällt mir ausgesprochen gut.
Es ist natürlich weiterhin kein Selbstläufer, aber es macht Mut. Ich meine, selbst Saskia Esken haut positive, fast schon verliebte Tweets zu der Koalition in spe raus:
https://twitter.com/EskenSaskia/status/1449087774016131077?s=20
Da sind wirklich einige kluge Gedanken von ihr dabei.
Btw. die Union will auf der Basis der Ergebnisse der Sondierungen einen “harten Linksrutsch” ausgemacht haben. So unterschiedlich sind halt die Wahrnehmungen.
Um Sakia Esken vielleicht noch einmal direkt zu zitieren:
„Die Politikansätze könnten kaum verschiedener sein. Während die einen den aktiv handelnden Staat stärken wollen, setzen die anderen auf Innovation und Markt. Was uns eint: Die Überzeugung, dass Menschen, gerade junge, die Chance erhalten müssen, ihre Potenziale zu entwickeln. In der Neugier, im Bemühen um Verständnis, im Erarbeiten von Gemeinsamkeiten und Zusammenführen gegensätzlicher Positionen liegt eine erstaunliche Faszination, die uns nach innen wie nach außen stärkt. Diese Erfahrung könnte sich für unsere Gesellschaft als heilsam erweisen.“
Exakt darin liegt der Stärke der Ampel.
„Die Politikansätze könnten kaum verschiedener sein. Während die einen den aktiv handelnden Staat stärken wollen, setzen die anderen auf Innovation und Markt. Was uns eint: Die Überzeugung, dass Menschen, gerade junge, die Chance erhalten müssen, ihre Potenziale zu entwickeln. In der Neugier, im Bemühen um Verständnis, im Erarbeiten von Gemeinsamkeiten und Zusammenführen gegensätzlicher Positionen liegt eine erstaunliche Faszination, die uns nach innen wie nach außen stärkt. Diese Erfahrung könnte sich für unsere Gesellschaft als heilsam erweisen.“
Exakt darin liegt der Stärke der Ampel.
Ganz klar: Müntzer!
Bakunin oder Marx?
Bakunin oder Marx?
Bakunin
Lenin oder Trotzki?
Lenin oder Trotzki?
Lenin
Jesus Christus oder John Lennon?
Jesus Christus oder John Lennon?
Xaver08 schrieb:
Ja, gut zusammengefasst, aber wo ist der Zusammenhang zum Thread?
Geht es Dir überhaupt darum?
Sauber ! So sehe ich das auch, Xaver!
P.s.: Kam das jetzt einigermaßen glaubhaft rüber? Ich fremdel noch ein wenig mit meiner neuen Rolle…
[*Training als zukünftiger Koalitionspartner*]
Landroval schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Zumal es inzwischen in der FDP eine Strömung in Richtung Ampel gibt.
Das ist in der Tat bemerkenswert. Die täglichen Umfrageergebnisse, die so deutlich pro Ampel sind, weichen da schon merklich auf. Oder wie kommt das? "Von Innen heraus" wohl eher nicht ...
Sagen wir es mal so. Verschiedene Spitzenpolitiker der FDP bevorzugen mehr oder weniger offen die Ampel. Dazu gehören der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion Marko Buschmann und insbesondere der stellvertretende Bundesvorsitzende Johannes Vogel.
Die Gründe hierfür sind bei den Personen unterschiedlich. Zugegebenermaßen handelt es sich eher um pragmatische Gründe wie die Verlässlichkeit von Olaf Scholz. Teilweise sind aber die inhaltlichen Gräben zwischen der FDP und besonders der CSU nicht viel kleiner als die zu der SPD, auch wenn es andere Themen betrifft: etwa die Streichung § 219a StGB (Strafbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen), Einschränkung der Vorratsdatenspeicherung, Legalisierung von Drogen, Implementierung eines Einwanderungsgesetz, etc.
Nur um Schritt zu halten: Du hältst es also für wahrscheinlicher, dass sich FDP und Grüne eher inhaltlich in einer Jamaika-Koalition einig werden als in einer Ampel?
Wenn die Grünen Jamaika gegenüber der Ampel vorziehen, dann müssten sie glasklare Fakten liefern, warum sie mit Union und FDP mehr Grüne Politik durchsetzen können, als mit der SPD. Und dafür müssten Union und FDP vermutlich so viele Kröten schlucken, dass es für diese Parteien extrem schädlich wäre. Und auch die Grünen wären beschädigt, wenn sie lieber Jamaika als Ampel wählen. Würde ich jetzt mal so einwenden. Aber ich habe auch nicht so viel Ahnung von Machtspielchen.
Und Neuwahlen wären eine Bankroterklärung und würden die Politikverdrossenheit weiter vorantreiben. Wenn es mehrere realistische Regierungsoptionen unter demokratischen Parteien gibt und man trotzdem auf Neuwahlen zusteuert, ist unsere Demokratie am *****. Das haben sie sich ja nicht mal vor vier Jahren getraut.
Und noch mal und bei aller Schlechtigkeit, die diesem Politikgeschäft innewohnt: Abrücken von Maximal-Forderungen aus dem Wahlprogramm ist keine Schwäche einer Partei, sondern die notwendige Kompromissbereitschaft, auf der unser parlamentarisches System beruht. Es ist Realpolitik, die Idealisten halt oft in den Wahnsinn treibt.
Wenn die Grünen Jamaika gegenüber der Ampel vorziehen, dann müssten sie glasklare Fakten liefern, warum sie mit Union und FDP mehr Grüne Politik durchsetzen können, als mit der SPD. Und dafür müssten Union und FDP vermutlich so viele Kröten schlucken, dass es für diese Parteien extrem schädlich wäre. Und auch die Grünen wären beschädigt, wenn sie lieber Jamaika als Ampel wählen. Würde ich jetzt mal so einwenden. Aber ich habe auch nicht so viel Ahnung von Machtspielchen.
Und Neuwahlen wären eine Bankroterklärung und würden die Politikverdrossenheit weiter vorantreiben. Wenn es mehrere realistische Regierungsoptionen unter demokratischen Parteien gibt und man trotzdem auf Neuwahlen zusteuert, ist unsere Demokratie am *****. Das haben sie sich ja nicht mal vor vier Jahren getraut.
Und noch mal und bei aller Schlechtigkeit, die diesem Politikgeschäft innewohnt: Abrücken von Maximal-Forderungen aus dem Wahlprogramm ist keine Schwäche einer Partei, sondern die notwendige Kompromissbereitschaft, auf der unser parlamentarisches System beruht. Es ist Realpolitik, die Idealisten halt oft in den Wahnsinn treibt.
Neuwahlen halte ich auch für nahezu ausgeschlossen. Die Grünen und die FDP wollen unbedingt in die Regierungsverantwortung und das Wahlergebnis bietet die Chance dazu. Beide Parteien haben gar kein großes Interesse daran, dass ihr traditioneller Verbündeter CDU bzw. SPD bei einer Neuwahl erstarkt und sie wieder in die Rolle des Juniorpartners rutschen. Die Dreierkoalition mit einer schwachen Großpartei ist für beide die Gelegenheit, in Teilbereichen eindeutig mit der eigenen Agenda zu dominieren und nicht nur als Anhängsel der Großpartei wahrgenommen zu werden. Deshalb werden sie nicht nur aus moralischen, sondern auch aus knallharten machtpolitischen Gründen Kompromisse in anderen Bereichen eingehen.
Es mag sein, dass Lindner dabei Jamaika präferiert. Trotzdem kann er es sich gegenüber der Parteibasis nicht erlauben, nochmals eine Regierungsbeteiligung platzen zu lassen. Zumal es inzwischen in der FDP eine Strömung in Richtung Ampel gibt.
Es mag sein, dass Lindner dabei Jamaika präferiert. Trotzdem kann er es sich gegenüber der Parteibasis nicht erlauben, nochmals eine Regierungsbeteiligung platzen zu lassen. Zumal es inzwischen in der FDP eine Strömung in Richtung Ampel gibt.
amsterdam_stranded schrieb:
Das dürfte auch der Grund sein, weshalb von der CDU-Seite Internas aus den Sondierungsgesprächen durchgesteckt wurden. Da will jemand Jamaika torpedieren und damit Laschet erledigen.
Wie gesagt, fände die CSU jetzt Jamaika unter Laschet so geil? Man hätte noch ne Partei mehr in der Regierung als bisher und müsste von den Stimmen her ja eigentlich dann am Ende am wenigsten Ministerposten bekommen bekommen. Und das nach einer Ausgangssituation, bei der man wahrscheinlich den Kanzler gestellt hätte, wenn die CDU nur etwas auf Stimmung und Umfragen Rücksicht genommen hätte, statt auf Teufel komm raus Laschet durchboxen zu wollen. Ich glaube die CSU hat fast mehr Bock, dass sich das Söder als Kanzler in 4 Jahren in Stellung bringt und künftig täglich bei der BILD über die linksgrüne Chaos-Ampel pöbeln kann, statt nun der kleinste Teil einer von kaum jemanden gewollten Regierung zu sein, unter einem Kanzler Laschet, der dann in 4 Jahren gerne wiedergewählt werden will.
Exil-Adler-NRW schrieb:
Ich glaube die CSU hat fast mehr Bock, dass sich das Söder als Kanzler in 4 Jahren in Stellung bringt und künftig täglich bei der BILD über die linksgrüne Chaos-Ampel pöbeln kann, statt nun der kleinste Teil einer von kaum jemanden gewollten Regierung zu sein, unter einem Kanzler Laschet, der dann in 4 Jahren gerne wiedergewählt werden will.
Das ist zu vermuten. Zumal 2023 Landtagswahlen in Bayern sind. Bei einer Jamaika-Koalition auf Bundesebene müsste sich Söder im Wahlkampf mit seinen Angriffen auf die Grünen zurückhalten, was den FW in die Karten spielen würde.
amsterdam_stranded schrieb:Exil-Adler-NRW schrieb:
Ich glaube die CSU hat fast mehr Bock, dass sich das Söder als Kanzler in 4 Jahren in Stellung bringt und künftig täglich bei der BILD über die linksgrüne Chaos-Ampel pöbeln kann, statt nun der kleinste Teil einer von kaum jemanden gewollten Regierung zu sein, unter einem Kanzler Laschet, der dann in 4 Jahren gerne wiedergewählt werden will.
Das ist zu vermuten. Zumal 2023 Landtagswahlen in Bayern sind. Bei einer Jamaika-Koalition auf Bundesebene müsste sich Söder im Wahlkampf mit seinen Angriffen auf die Grünen zurückhalten, was den FW in die Karten spielen würde.
Vor allem hat Söder 2025 aus der Opposition heraus bessere Chancen auf einen Wahlsieg als neuer KK nach 4 Jahren Laschet an der Regierung. Und wenn Laschet würde, wird der ihn 4 Jahren wohl auch nicht auf die erneute Kandidatur verzichten.
Laschet kann sich nur noch halten, weil weiterhin eine vage Hoffnung auf Jamaika besteht und die FDP ihn unter den CDU-Thronprinzen favorisiert, sollte es zu einer Koalition kommen.
Das dürfte auch der Grund sein, weshalb von der CDU-Seite Internas aus den Sondierungsgesprächen durchgesteckt wurden. Da will jemand Jamaika torpedieren und damit Laschet erledigen.
Eine ziemliche Schmierenkomödie. Nicht schön, auch wenn mir persönlich die Ampel ohnehin lieber ist.
Das dürfte auch der Grund sein, weshalb von der CDU-Seite Internas aus den Sondierungsgesprächen durchgesteckt wurden. Da will jemand Jamaika torpedieren und damit Laschet erledigen.
Eine ziemliche Schmierenkomödie. Nicht schön, auch wenn mir persönlich die Ampel ohnehin lieber ist.
amsterdam_stranded schrieb:
Das dürfte auch der Grund sein, weshalb von der CDU-Seite Internas aus den Sondierungsgesprächen durchgesteckt wurden. Da will jemand Jamaika torpedieren und damit Laschet erledigen.
Wie gesagt, fände die CSU jetzt Jamaika unter Laschet so geil? Man hätte noch ne Partei mehr in der Regierung als bisher und müsste von den Stimmen her ja eigentlich dann am Ende am wenigsten Ministerposten bekommen bekommen. Und das nach einer Ausgangssituation, bei der man wahrscheinlich den Kanzler gestellt hätte, wenn die CDU nur etwas auf Stimmung und Umfragen Rücksicht genommen hätte, statt auf Teufel komm raus Laschet durchboxen zu wollen. Ich glaube die CSU hat fast mehr Bock, dass sich das Söder als Kanzler in 4 Jahren in Stellung bringt und künftig täglich bei der BILD über die linksgrüne Chaos-Ampel pöbeln kann, statt nun der kleinste Teil einer von kaum jemanden gewollten Regierung zu sein, unter einem Kanzler Laschet, der dann in 4 Jahren gerne wiedergewählt werden will.
amsterdam_stranded schrieb:
Eine ziemliche Schmierenkomödie. Nicht schön, auch wenn mir persönlich die Ampel ohnehin lieber ist.
Womöglich die einzige Möglichkeit um Laschet loszuwerden. Der dachte ja weder vor der Wahl angesichts seiner katastrophalen Umfragewerte noch nach dem desaströsen Wahlergebnis an einen Rücktritt oder Verzicht auf die Kandidatur.
Der ist, wieso auch immer, noch der Meinung, dass die Wählenden ihn als Kanzler wollen.
Laschet hatte schon vorher keine Rückendeckung von der Basis und jetzt wohl auch nicht mehr von der Führung. Wenn jemand nicht weiß wann es vorbei ist, muss man ihn eben raus kehren.
Und da haben wir wieder das Thema, dass der größte Feind in der Politik der eigene Parteifreund ist.
FrankenAdler schrieb:SemperFi schrieb:
Mal sehen wie viele dass noch anfangen zu glauben.
Ich sah dich schon in den wabernden Nebeln der Modsphäre verschwinden
SemperFog?
Um mal zurück zum Thema zu kommen... Die Sondierungsgespräche nehmen dann heute Fahrt auf.
https://www.tagesschau.de/inland/btw21/sondierungsgespraeche-spd-cdu-101.html
Bin wirklich mal gespannt, wie die FDP sich in den nächsten 1-2 Wochen verhalten wird, ich habe zudem das Gefühl, dass die Parteien da schon bis Dezember durchkommen wollen, damit wir vor Weihnachten ne neue Regierung haben.
Um mal wieder ein bisschen von den Sachthemen wegzukommen. Eine weitsichtige Person hat ja im letzten Faden das Wort „Kopulationsverhandlungen“ in den Raum geworfen. Ist Euch eigentlich auch aufgefallen, dass Annalena und Christian bei den letzten Auftritten immer so verstohlen zueinander hingeschielt haben:
https://mobile.twitter.com/WayneSchlegel_/status/1443957069158273032?s=20
https://www.tagesschau.de/inland/btw21/gruene-fdp-gespraeche-103.html
Ob die noch zusammen durchbrennen?
https://mobile.twitter.com/WayneSchlegel_/status/1443957069158273032?s=20
https://www.tagesschau.de/inland/btw21/gruene-fdp-gespraeche-103.html
Ob die noch zusammen durchbrennen?
amsterdam_stranded schrieb:
Um mal wieder ein bisschen von den Sachthemen wegzukommen. Eine weitsichtige Person hat ja im letzten Faden das Wort „Kopulationsverhandlungen“ in den Raum geworfen. Ist Euch eigentlich auch aufgefallen, dass Annalena und Christian bei den letzten Auftritten immer so verstohlen zueinander hingeschielt haben:
https://mobile.twitter.com/WayneSchlegel_/status/1443957069158273032?s=20
https://www.tagesschau.de/inland/btw21/gruene-fdp-gespraeche-103.html
Ob die noch zusammen durchbrennen?
🤣
Made my day! Sehr sehr geil! Danke!
Dem Vernehmen nach verzichten die Grünen auf das Tempolimit.
Das sehe ich als Entgegenkommen der Grünen, nicht als FDP-Erfolg an. Zumal der Verzicht gar nicht so ungeschickt ist, weil die eingesparten Emissionen mit zunehmender Elektrifizierung ohnehin ein Ablaufdatum haben. Vielleicht setzt man stattdessen gemeinsam auf adaptive Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ich vermute, dass sich die FDP dafür beim Mindestlohn der grünen Position anschließt.
Das sehe ich als Entgegenkommen der Grünen, nicht als FDP-Erfolg an. Zumal der Verzicht gar nicht so ungeschickt ist, weil die eingesparten Emissionen mit zunehmender Elektrifizierung ohnehin ein Ablaufdatum haben. Vielleicht setzt man stattdessen gemeinsam auf adaptive Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ich vermute, dass sich die FDP dafür beim Mindestlohn der grünen Position anschließt.
amsterdam_stranded schrieb:
Ich vermute, dass sich die FDP dafür beim Mindestlohn der grünen Position anschließt.
Vielleicht spielt dann die SPD nicht mit, die will die 12 EUR Mindestlohn bereits nächstes Jahr.
Aber davon mal abgesehen gehe ich davon aus, dass von den grünen Kernforderungen sehr viel auf der Strecke bleiben wird.
amsterdam_stranded schrieb:
Dem Vernehmen nach verzichten die Grünen auf das Tempolimit.
Das sehe ich als Entgegenkommen der Grünen, nicht als FDP-Erfolg an. Zumal der Verzicht gar nicht so ungeschickt ist, weil die eingesparten Emissionen mit zunehmender Elektrifizierung ohnehin ein Ablaufdatum haben. Vielleicht setzt man stattdessen gemeinsam auf adaptive Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ich vermute, dass sich die FDP dafür beim Mindestlohn der grünen Position anschließt.
Sollte es so sein, geht die Sache schon mal in die falsche Richtung.
Zum einen, weil schnell gefahrene E-Autos gewaltige Stromfresser sind und vermutlich an einer Schnellladesäule aufgeladen werden, die wiederum nicht mit Ökostrom lädt. Das vermindert den Umwelt-Vorteil der E-Autos enorm.
Aus eigenem Versuch: Alle Geschwindigkeiten jenseits der 120 km/h lassen den Stromverbrauch nicht wie beim Verbrenner linear (Benzin), sondern exponentiell ansteigen. Deutlich wird das, wenn man Extreme aufzählt: im Stop&Go-Verkehr (z.B. in der Stadt) ist das E-Auto unschlagbar, ebenso wie bei normalen Innerortsgeschwindigkeiten.
Zum anderen, weil der Mindestlohn kein grünes Kernthema ist. Dieses Feld hätte man auch der SPD überlassen und sich auf Umweltthemen konzentrieren können, an denen auch die FDP nicht vorbei kann.
Echt?
Ich finde es hoch irritierend, dass der handelnde Protaginist nicht etwa die stärkste Kraft ist, sondern Nr. 3 und Nr. 4.
Es ist beispielslos in der Geschichte der Republik, dass die Kleinen die Wegmarken setzen und die Großen nahezu hilflos vor sich hertreiben.
In wie weit das den Wählerwillen repräsentieren soll, muss mir erklärt werden.
Ich finde es hoch irritierend, dass der handelnde Protaginist nicht etwa die stärkste Kraft ist, sondern Nr. 3 und Nr. 4.
Es ist beispielslos in der Geschichte der Republik, dass die Kleinen die Wegmarken setzen und die Großen nahezu hilflos vor sich hertreiben.
In wie weit das den Wählerwillen repräsentieren soll, muss mir erklärt werden.
FrankenAdler schrieb:
Es ist beispielslos in der Geschichte der Republik, dass die Kleinen die Wegmarken setzen und die Großen nahezu hilflos vor sich hertreiben.
Vermutlich werden SPD/CDU bald bemerken, dass es auch in einer möglichen Koalition so laufen wird. Das könnte dann der Moment werden, in dem Olaf doch mal beim Armin anruft.
Zu deinem Betrunkenen: Würde mich nicht wundern, wenn dies bei einer Triage auch berücksichtigt wird. Wenn ein Bett frei ist und der Verursacher und der Geschädigte beide die gleiche Behandlung benötigen, bekommt der Geschädigte das Bett.