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amsterdam_stranded

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Vielleicht sollten wir einen Designated Survivor auf eine Hallig oder so unterbringen. Vielleicht Philipp Amthor. Und als persönlicher Referent begleitet ihn Rezo...
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Oder um es mal so zu sagen: Es gibt einen Weg Fußball zu spielen, ohne RB oder PSG sein zu müssen!
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philadlerist schrieb:

Oder um es mal so zu sagen: Es gibt einen Weg Fußball zu spielen, ohne RB oder PSG sein zu müssen!


Ja, aber trotzdem muss man den Willen haben, sich dem Wettbewerb mit RB oder PSG zu stellen. Sonst wirst man wirtschaftlich durchgereicht wie Kaiserslautern.
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Ich hatte die Geschichte der Wasserversorgung der Stadt Paris schon mal in dem anderen Corona-Thread erzählt.
Wurde Anfang der 90er privatisiert, weil die Privatwirtschaft ja alles besser kann.
Dann wurde das Wasser für die Bürger der Stadt in Schritten erst deutlich teurer, und mit jeder Preissteigerung interessanterweise auch ein Stück ungenießbarer - bis die erst das Gesundheitsamt davor warnen musste, Kaffee mit Wasser aus dem Hahn zuzubereiten und dann die Stadt Paris ihre Wasserversorgung für einen hohen Preis wieder zurückgekauft hat.

Dieser eigentlich recht prominente Vorgang hält aber die Privatisierungslobbyisten nun auch nicht ab, weiter Druck auf die EU und die Nationalregierungen auszuüben, dass das Wassergeschäft unbedingt in private Hände gehört.
Wie das endet, kann man sich sehr schön an den Aktivitäten von Nestlé in Südafrika anschauen.

Kurz und gut: es gibt einfach Bereiche des Lebens, die nicht in die Hände von Profiteuren gehören: Wasser und Energieversorgung, Gesundheits- und Sozialwesen, Bildung und Forschung - hier muss die Gesellschaft ihr Gesamtinteresse wahren und darf sich nicht den Partikularinteressen der Großkonzerne und Superreichen ausliefern.

Das hat aber nichts mit Sozialismus zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.
Hieß mal Soziale Marktwirtschaft. und dorthin sollten wir wieder zurückkehren
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philadlerist schrieb:

Kurz und gut: es gibt einfach Bereiche des Lebens, die nicht in die Hände von Profiteuren gehören: Wasser und Energieversorgung, Gesundheits- und Sozialwesen, Bildung und Forschung - hier muss die Gesellschaft ihr Gesamtinteresse wahren und darf sich nicht den Partikularinteressen der Großkonzerne und Superreichen ausliefern.

Das hat aber nichts mit Sozialismus zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.
Hieß mal Soziale Marktwirtschaft. und dorthin sollten wir wieder zurückkehren


Grundsätzlich sehe ich das als nicht gerade sozialismusverdächtige Person genauso, auch wenn ich mir in verschiedenen Bereichen ein ergänzendes privates Angebot vorstellen kann, solange der Staat den größten Teil kontrolliert.

Mich würde allerdings interessieren, mit welchen Maßnahmen Du das Rad zurückdrehen willst.
Nein, das System ist eben nicht so wie es ist, es ist menschengemacht. Und natürlich wäre jetzt heute der richtige Zeitpunkt, die Umstellung zu beginnen. Und ja, ich denke niemand hätte etwas dagegen, wenn jetzt als erster Schritt morgen eine einmalige, zweckgebundene Vermögensabgabe von sagen wir 20% auf alle Vermögen über einer Millionen Euro eingeführt würde, um Existenzverluste durch die Corona-Krise zu verhindern. Lasst es uns doch einfach machen, es tut doch niemanden weh!
Warum muss sich der Staat schon wieder verschulden, wo in diesem Land Billionenvermögen ungenutzt herumliegen? Was macht denn Hopp sinnvolles mit seinem Geld? Einen sinnlosen Dorfverein, den niemand braucht und alle nervt, pimpen. Warum kann dieses Geld nicht genutzt werden, um dem Bäckereibeitzer und allen anderen in der selben Lage zu helfen? Nur mal so als Beispiel.

Und dafür braucht es keine Revolution, ist alles auf Basis der Demokratie, des Rechtsstaates und des Grundgesetztes möglich.
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LDKler_ schrieb:

Nein, das System ist eben nicht so wie es ist, es ist menschengemacht. Und natürlich wäre jetzt heute der richtige Zeitpunkt, die Umstellung zu beginnen. Und ja, ich denke niemand hätte etwas dagegen, wenn jetzt als erster Schritt morgen eine einmalige, zweckgebundene Vermögensabgabe von sagen wir 20% auf alle Vermögen über einer Millionen Euro eingeführt würde, um Existenzverluste durch die Corona-Krise zu verhindern. Lasst es uns doch einfach machen, es tut doch niemanden weh!
Warum muss sich der Staat schon wieder verschulden, wo in diesem Land Billionenvermögen ungenutzt herumliegen? Was macht denn Hopp sinnvolles mit seinem Geld? Einen sinnlosen Dorfverein, den niemand braucht und alle nervt, pimpen. Warum kann dieses Geld nicht genutzt werden, um dem Bäckereibeitzer und allen anderen in der selben Lage zu helfen? Nur mal so als Beispiel.



Bei einer Vermögensabgabe von 20 % auf einem Vermögen ab 1 Millionen Euro könnte bereits Würzi mit seinen drei Immobilien drunter fallen. Möglicherweise hat aber keine 200.000 € rumliegen und müsste dann eine seiner Immobilien verkaufen, die er für die Altersversorgung angeschafft hat und für die er derzeit den Mietern die Miete stundet. Auch diverse Familienunternehmen hätten ein massives Problem, wenn sie plötzlich 20 % ihrer Betriebsmittel kapitalisieren müssten.

Ausserdem würden die Vermögenden nicht zu Unrecht das Vertrauen in einen Staat verlieren, der ihnen von einem Tag auf den anderen 20 % ihres Vermögens wegnimmt. Wer garantiert ihnen, dass der Staat das nicht bei der nächstbesten Gelegenheit wiederholt, wenn er Finanzprobleme hat?
LDKler_ schrieb:

Deswegen nur in Kurzform: Es geht mir um eine regulierte sozial-ökologische Marktwirtschaft mit Renditebegrenzungen und Besitzobergrenzen. Dazu die Daseinsvorsorge komplett in staatlicher Hand. An einem Kranken oder Pflegebedürftigen hat niemand Gewinn zu machen, um nur mal ein Beispiel zu nennen.



Ok, hätte mich auch gewundert, wenn da etwas konkretes gekommen wäre. So unverbindlich wie Du Deine Wunschvorstellung formulierst, könnten Dir das vermutlich sogar Hopp und Quandt unterzeichnen. Ich glaube auch nicht, dass es hier jemand für besonders wünschenswert hält, an einem Kranken oder Pflegebedürftigen Gewinn zu machen. Worüber willst Du also diskutieren?
Es ist zwar extrem ot, aber da Du den Thread mit Deinem Wunsch nach einem neuen Wirtschaftssystem vollpflasterst:

Wie soll das System denn Deiner Meinung nach aussehen? Welchen Regeln soll es folgen? Mit welchen Maßnahmen willst Du das jetzige System in Deine Vision umgestalten?

Bitte keinen Verweis auf irgendwelche links. Danke.
Adlerdenis schrieb:

Ich wollte dir auch keinesfalls derartige Methoden unterstellen, war vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Aber ich denke faktisch würde es halt passieren, da wir eben nicht nur über Finanzfeudalisten reden, sondern auch über einen recht großen Teil der Bevölkerung, der unsere Marktwirtschaft durchaus schätzt und sozialistische Gedanken dieser Art ablehnt. Das hab ich mit "Spaltung" gemeint, nicht die Hopps und Quandts dieser Welt.


Das sehe ich auch so. Perspektivisch vermute ich, dass weite Teile der Bevölkerung nach einem mehrmonatigen oder gar jahrelangen lockdown mit Verzichtsutopien und Entschleunigungswünschen komplett durch sein werden und sich stattdessen im Stile der 50er Jahre auf alle Verlockungen stürzen werden, die der Schokoladenonkel Kapitalismus bereit hält. Wirtschaftspolitisch nehme ich an, dass die Globalisierung zumindest im Hinblick auf existenzielle Güter zurückgedreht wird. Es wird abzuwarten sein, ob die wirtschaftliche Abschottungspolitik auch auf andere Teile des gesellschaftlichen Lebens übergreifen wird.
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Du nennst die mit deplatierten Nazi-Vergleichen gespickten Ergüsse einer Fernuni-Dozenti "wissenschaftlich fundiert"? Wenn du willst, dass das ernst genommen wird, such doch was Seriöseres raus.
Also ich halte mich bei dem Thema lieber an die Wissenschaftler, die wir in der Situation brauchen, wie z. B. Virologen.
Aber vermutlich ist das einfach ne Typ-Frage. Der eine denkt halt an die Millionen alten und kranken Menschen im Land, der andere lieber, wie er nur ja seine persönliche Freiheit verteidigen kann. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen Misanthrop und Philanthrop
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Adlerdenis schrieb:

Du nennst die mit deplatierten Nazi-Vergleichen gespickten Ergüsse einer Fernuni-Dozenti "wissenschaftlich fundiert"? Wenn du willst, dass das ernst genommen wird, such doch was Seriöseres raus.


Falls Du neben der Meinung von Misanthrop eine zweite Einschätzung hören willst: Der angeführte Beitrag ist in juristischer Hinsicht fehlerfrei.
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Kurzer gedanklicher Rückschritt (das Zitat herauszusuchen, und such auf den Lobo-Text noch um diese Zeit vertieft einzugehen bin ich bereits zu müde).

Danke aber dennoch kurz @xbuerger, dass jemand mal am Rande den verfassungsrechtlichen Aspekt einer massiv grundrechtsbeeinträchtigenden Ausgsngssperre thematisiert hat.

Und auch, wenn es im Internet des Jshres 2020 unsinnig ist, dergleichen überhaupt zu betonen, meine ich das Lob gänzlich wertneutral und ohne mich prinzipiell gegen weitere Maßnahmen aussprechen zu wollen.
Das wäre nämlich seitenfüllend.

Zurück zu Zahlen, Daten und naheliegenden Lösungen.
Rechtsstaat war gestern. Ran an den Feind. Nicht abwägen. Handeln.

Über Rechtsstaat machen wir uns dann wieder Gedanken, wenn es wieder Klopapier gibt.
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Das sind in etwa auch meine Gedanken. Der Rechtsstaat trendet momentan nicht gerade. Wer noch Beispiele braucht, kann ja mal versuchen zu ergründen, auf welcher Rechtsgrundlage das Einreiseverbot in die EU erlassen wurde, das Bundesland Schleswig-Holstein die Grenze zu Dänemark schließt oder ein Mobilprovider Bewegungsprofile weitergibt.

Und ähnlich wie Misanthrop will ich mich angesichts der Umstände nicht generell gegen die Maßnahmen aussprechen. Seltsame Zeiten...
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FrankenAdler schrieb:

Ich hatte mir eine weitreichende Ausgangssperre erhofft!


Die wird kommen. Merkel muss diese Rede trotzdem halten, um eine solche besser verkaufen zu können "wir haben euch gebeten und Ihr habt es nicht umgesetzt".

Außerdem muss die ja auch umgesetzt werden. Sowohl gesetzlich, als auch in der Kommunikation an die Exekutive wird da Vorbereitung nötig sein. Die meisten Insider rechnen mit Freitag oder Samstag mit dann weitergehenden Einschränkungen.
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Ja, das ist auch mein Kenntnisstand.

Allerdings erfordern die noch tiefgreifenderen Grundrechtseinschränkungen einigen Begründungsaufwand. Insbesondere muss substantiert werden, weshalb aus fachlicher Sicht die bisher ergriffenen, weniger eingriffsintensiven Schutzmaßnahmen nicht ausreichen, um die angestrebte Schutzwirkung zu erreichen. Diese Darlegung soll wohl anhand der von der Telekom bereitgestellten und vom RKI unter medizinischen Gesichtspunkten ausgewerteten mobilen Bewegungsdaten erfolgen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Maxfanatic schrieb:

Darauf wollte ich heute früh auch schon hinaus. Ich würde Wetten abschließen, dass wir in Italien de facto längst bei über 100.000 Infizierten stehen und die Zahl auch in Deutschland weit über den offiziellen 10.000 liegt. Da sind wir dann schon sehr weit von den, auch hier kolportierten, Sterberaten entfernt.


Davon wird man ausgehen können. Andererseits dürfte aber angesichts des relativ unspezifischen Krankheitsbilds und den Überschneidungsmöglichkeiten mit anderen Todesursachen auch bei den Todesfällen eine erhebliche Dunkelziffer existieren.

Die Sterberate würde sich also nur ändern, wenn die Dunkelziffer bei den Verdachtsfällen überproportional größer ist als die Dunkelziffer bei den Todesfällen.


Da in Italien, wie berichtet wird, Verstorbene post mortem auf den Virus getestet werden, selbst wenn sie gar nicht deswegen ins Krankenhaus kamen oder die angenommene Sterbeursache eine andere ist, denke ich, dass sich das dort nicht in die von dir genannte Richtung bewegen würde. Hier in Deutschland kann das durchaus sein, die Überschneidungsmöglichkeiten sprechen aber durchaus auch dafür, dass ein Todesfall dann auch ohne Corona durchaus nicht ausgeschlossen werden hätte können. Das ist vermutlich bei vielen älteren Leuten der Fall.
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Die Information, dass in Italien Verstorbene regelmäßig post mortem auf den Virus getestet werden, ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Danke.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Und aus dieser Annahme kommen meine 20 Mio. Toten, denn die würde es dann früher oder später treffen.



Dann auch mal von mir sorry (und es ist natürlich sinnlos, hier um eine genaue Zahl der Toten zu feilschen), aber: Das würde auf Deutschland bezogen ja bedeuten, dass 25% aller Infizierten sterben (bei 100% Infizierten) und das ist einfach nur Unsinn.

Abgesehen davon, rein wertfrei, nur auf deinen Einwand, dass die Menschen ja beim wirtschaftlichen Wiederaufbau fehlen würden: Das wären Menschen, die zum Großteil nicht mehr im Arbeitsleben stehen. Bevor mir jemand einen Strick drehen will: Ich fordere damit gar nix, auch nicht, jemanden sterben zu lassen. Das Argument greift lediglich nicht.

Hier in der taz wurde heute eine Studie besprochen, die davon ausgeht, dass in China nur jede 7. Infektion diagnostiziert wurde: https://taz.de/Berechnungen-zu-Covid19/!5672262/
Darauf wollte ich heute früh auch schon hinaus. Ich würde Wetten abschließen, dass wir in Italien de facto längst bei über 100.000 Infizierten stehen und die Zahl auch in Deutschland weit über den offiziellen 10.000 liegt. Da sind wir dann schon sehr weit von den, auch hier kolportierten, Sterberaten entfernt.
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Maxfanatic schrieb:

Darauf wollte ich heute früh auch schon hinaus. Ich würde Wetten abschließen, dass wir in Italien de facto längst bei über 100.000 Infizierten stehen und die Zahl auch in Deutschland weit über den offiziellen 10.000 liegt. Da sind wir dann schon sehr weit von den, auch hier kolportierten, Sterberaten entfernt.


Davon wird man ausgehen können. Andererseits dürfte aber angesichts des relativ unspezifischen Krankheitsbilds und den Überschneidungsmöglichkeiten mit anderen Todesursachen auch bei den Todesfällen eine erhebliche Dunkelziffer existieren.

Die Sterberate würde sich also nur ändern, wenn die Dunkelziffer bei den Verdachtsfällen überproportional größer ist als die Dunkelziffer bei den Todesfällen.
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Jetzt, weil er was Gutes gesagt hat (nachdem er vorher ja im übrigen auch bereits viel Gutes getan hat)?

Entweder man verachtet oder respektiert ihn weiter wie bisher. Aber niemals ein Wendehals werden .
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amananana schrieb:

Entweder man verachtet oder respektiert ihn weiter wie bisher. Aber niemals ein Wendehals werden .


Seine eigene Meinung gelegentlich zu hinterfragen und ggf. zu korrigieren, macht einen nicht zum Wendehals. Der Verzicht darauf hingegen zum Idioten.

Um das berüchtigte Zitat von Adenauer auf die Frage, ob er nicht vor einiger Zeit einen anderen Standpunkt vertreten habe, mal richtig zu zitieren: "Dat kann schon sein, aber et kann mich doch schließlich keiner daran hindern, alle Tage klüger zu werden."
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Ist der Covid-19 Ausbruch jetzt der Schuss vor den Bug, den viele Menschen offensichtlich gebraucht haben, um mal einen genaueren Blick auf den neo-liberalen Kapitalismus zu werfen?
(Wobei ich ja lieber den Begriff deregulierten Kapitalismus benutzen möchte,
weil für mich am Wörtchen „liberal“ auch positive Assoziationen hängen)

Leider bekommen offensichtlich eher wieder die Nationalisten Auftrieb durch die Ereignisse und solche Maßnahmen wie Grenzschließungen womöglich mit dem Hinweis auf Hamsterkäufe durch „Ausländer“ sind schon wieder ein Sprachgebrauch, der sehr an die Alternative zu Deutschland erinnert.

Auch solche Auseinandersetzungen wie um die Tübinger Virologen, die jetzt durch Trumps Versprechen großzügiger Finanzierung in die USA gelockt werden sollen, zeigen nur zu deutlich, wo sich dieser durch keine Skrupel gehemmte „Markt“ gerne bewegt. Und wie dünn die Maske der Zivilisation über der hässlichen, menschenverachtenden Fratze dieser moralisch Deregulierten tatsächlich ist.

Dass Herr Macron da jetzt gerade was lernt, was er wahrscheinlich schon immer gewusst hat, klingt positiv. Aber grade in Frankreich gab es auch schon genügend Beispiele, wie unsinnig es ist, alles mögliche zu privatisieren, was in öffentlicher Hand garnicht so schlecht aufgehoben scheint. So hat zum Beispiel die Stadt Paris ihre einst verscherbelte Wasserversorgung längst wieder zurückgekauft (war in toto ein Scheißgeschäft), nachdem die Wasserversorgung aus privater Hand binnen weniger Jahre zu deutlicher Erhöhung der Preise bei gleichzeitig dramatischer Verschlechterung der Wasserqualität geführt hatte.

Und nicht nur aus diesem Beispiel hätte man lernen können, dass eben bestimmte Bereiche nicht auf Teufel komm rein privatisiert und in einen weltweiten Wettbewerb gestellt gehören. Energie- und Wasserversorgung, Gesundheits- und Sozialwesen, Forschung - alles Bereiche, in denen Bund, Länder und Städte im Interesse des Gemeinwohls involviert bleiben müssen: als Teilhaber, als Investor und eben auch als Regulator!

Wir hatten hier ja mal das Modell der Sozialen Marktwirtschaft mit der Leitidee „Wohlstand für Alle“. Ich habe in den 70er und 80ern Länder bereist, wo man dieses deutsche Modell als absolut erstrebenswert angesehen hat. Eben eine Mischung aus privatwirtschaftlicher Initiative und einem ausgleichendem Gemeinwesen - eine Vorstellung, die in den letzten 30 Jahren von den Promotoren des radikalen Manchester-Kapitalismus und den Lobbyisten globaler Lohn- und Steuerspar-Konzerne systematisch schlecht gemacht wurde, wo immer es nur ging. Gleichzeitig wurden wie in besten Feudalzeiten Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert.

Es wird wirklich Zeit, dass sich da der eine oder andere Betrachtungswinkel wieder verändert.
Wenn die aktuelle Angst vor Ansteckung und die Gesundheitssystemskrise daran tatsächlich etwas ändert, dann tatsächlich: Danke, Corona!
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Vielen Dank für den guten Beitrag!
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amsterdam_stranded schrieb:

It's the end of the world as we know it.


Erstmal. Danach mag sich viele verändert haben, aber hoffentlich nicht die Freiheit innerhalb Europas. Ich hoffe, viele werden das dann wieder richtig zu schätzen wissen.
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Das hoffe ich auch. Aber die Welt wird sich danach verändert haben. Wir erleben gerade eine ähnliche Zäsur wie am 11.09.2001.
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miraculix250 schrieb:

In Spanien herrscht ja jetzt eine Art Ausgangssperre. Nur noch Arbeit, Arzt und Einkaufen rechtfertigen "Freigang". Bin mal gespannt, wann es hier so weit ist. Ich tippe mal auf Mittwoch.


So einfach ist das vermutlich in Deutschland nicht. Spanien hat ein sehr zentralistisches System. Und Spanien ist bzgl. Corona-Zahlen noch mal locker ne Woche uns voraus.

Ich denke aber, dass man Stück für Stück herunterfahren wird. Also jeden Tag etwas weniger. Salami-Taktik. Also die Veranstaltungen immer weiter reduzieren, die Kinos, Bars etc. schließen oder einschränken usw.
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Davon ist auszugehen. Schleswig-Holstein fährt sich bereits trotz relativ moderater Fallzahlen weitgehend herunter:

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Coronavirus-Was-jetzt-alles-geschlossen-ist,corona744.html

Mein Heimatland Dänemark hat die Grenzen für Nichtstaatsangehörige ohne besonderen Einreisegrund geschlossen.

It's the end of the world as we know it.

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Ich fände eine schwarz-grüne Koalition im Prinzip nicht schlecht. Die Frage ist nur, ob einer wie Laschet die verloren gegangenen CDU-Wähler wieder einfangen kann.
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Ich würde es bevorzugen, wenn Grün-Rot-Rot endlich mal die Regierungsverantwortung übernehmen müssten. Das dürfte eine Renaissance des Liberalismus einleiten und die Grünen zu der Erkenntnis verhelfen, dass sie mit Dunkelrot überhaupt nichts gemeinsam haben, sondern mittlerweile eine konservative Partei geworden sind.
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Chicago