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Andy

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Uwes Bein schrieb:

Warum lobt er nicht mal die tolle und fast ausnahmslos friedliche Stimmung



Das passt nicht , will man nicht hören...

@Grindel  "Und bei der Diskussion um Helene Fischer wird übersehen, dass schon die Nationalhymne vor dem Spiel in einer unanständigen Art und Weise gestört wurde, wie ich es vorher noch nie erlebt habe. "
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Ffm60ziger schrieb:

@Grindel  "Und bei der Diskussion um Helene Fischer wird übersehen, dass schon die Nationalhymne vor dem Spiel in einer unanständigen Art und Weise gestört wurde, wie ich es vorher noch nie erlebt habe. "


Echt? Kann ich mich nicht daran erinnern. Aber ok, auch nicht wirklich darauf geachtet.

Erschreckend, dass da ein komplett weltfremder Funktionär an der Spitze des Verbandes steht, der das vermutlich auch noch glaubt, was er da loslässt. Keine Selbstreflexion, kein bisschen Kritikfähigkeit, sondern lieber pure Spinnerei als Wahrheit verkauft. Dieser Mann ist schlichtweg untragbar!
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Wurde in FAQ zu Berlin / zum Fanfest geändert. U-Bahn wird empfohlen!
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cm47 schrieb:

Mainhattener schrieb:

cm47 schrieb:

Die sibirische Sirene aus Krasnojarsk...ist das schon die Einstimmung für die EL.....?.....wenn ja, soll sie meinetwegen trällern....für Dortmund gilt dann "Atemlos durch die Nacht"......


Ist mit ihrer Familie mit vier nach Wöllstein gezogen und nach ihrem Schulabschluss in Frankfurt Musikalisch ausgebildet worden.


Mag ja sein, trotzdem stimme ich Skyeagle zu....das ist ein Fußballspiel, kein Schlagerevent.....da singen eigentlich nur die Fans berechtigterweise und sonst niemand.....mir hat 1974 bei der WM schon Freddy gereicht beim Endspiel, das war auch völlig daneben.....


Mir ist es egal ob jemand in der Halbzeit auftritt oder nicht, ich höre zwar diese Musik nichts, ich hab aber auch nix gegen die Frau.
Ich behaupte mal das Spiel schauen auch genügend Leute die sich sonst nicht für Fussball interessieren, die sind dann vieleicht sogar begeistert.
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Mainhattener schrieb:

Ich behaupte mal das Spiel schauen auch genügend Leute die sich sonst nicht für Fussball interessieren, die sind dann vieleicht sogar begeistert.


Genau, während dann im Ersten die Tagesthemen und auf Sky Dauerwerbung läuft. Gute Idee. Oder meinst Du die Nicht-Fußball-Interessierten, die vom DFB die Karten in den ***** gesteckt bekommen haben, währen die richtigen Fußballfans nicht ins Stadion können? Dann kannst Du natürlich recht haben.
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Eine große Saison gespielt ? Im Endeffekt haben die genauso wie Hertha und auch Freiburg nur davon profitiert das die komplette Liga unterhalb Platz 4 komplett Mist gespielt hat.

Die haben halt den ein oder anderen "pflichtsieg" eingefahren. Bremen und Frankfurt jeweils mit einer unterirdischen Halbserie. Gladbach, Schalke Leverkusen und auch VW unkonstant bis grottig.

Köln hätte zwar teils Spektakel aber groß ist nur das Ergebnis und nicht die Saison. Die haben sich mit viel Hilfe der kompletten Liga da hingemogelt. Und für Hertha hätte es auch keinen weiteren Spieltag mehr geben dürfen.

Einzig Leipzig und Hoffenheim haben eine große Saison gespielt ... Aber aufgrund der beiden Etats auch kein Wunder.

Die komplette Liga war diese Saison Niveaumäßig überschaubar und Köln hat sich die EL geschnappt. Verdient hat irgendwie kein Verein die EL ... Aber die Startplätze müssen hat vergeben werden.
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Für Kölner Verhältnisse keine schlechte Saison. Natürlich aufgrund eines überragenden Modeste und fähigen Trainer. Wollte den trotzdem nicht gegen unsere Kovac-Brüder tauschen. Aber unseren "Kämpfer" gerne gegen Modeste.
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Ja, U-Bahn macht eigentlich mehr Sinn.
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philadlerist schrieb:

Bin mal gespannt, ob das Gerücht Jovic sich bestätigt.
2 Jahre Leihe, ein 19jähriger mit 45 Mio Ausstiegsklausel - das hört sich schon so nach nem Kaliber wie Vallejo an.


Irgendwie dachte ich, man wollte nun von den Leihgeschäften wegkommen. Aber wenn der gute Mann tatsächlich ein solches Kaliber ist, dann bin ich auch mit einer 2-Jahres-Leihe voll zufrieden.

Ich bin wirklich neugierig, wie das Team für die nächste Saison aussehen wird und ob wir den nächsten Schritt näher an die EL-Plätze machen können. Von der Qualität der Konkurrenz her wird die nächste Saison ganz schön hart! Mit Darmstadt und Ingolstadt verlassen 2 Teams das Oberhaus, die ganz klar eher in Liga 2 gehören. Und mit Hannover und Stuttgart kehren wieder 2 ganz andere Kaliber zurück.
Da müssen wir uns auch wappnen...
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Adler_Steigflug schrieb:

Und mit Hannover und Stuttgart kehren wieder 2 ganz andere Kaliber zurück.


Und VW wird auch nicht mehr da unten stehen...

Wird wirklich schwer für nächste Saison Kandidaten auszumachen. Mir fallen spontan nur Mainz, Freiburg und Augsburg ein, aber genau diese drei Clubs sind Wundertüten. Und dann kommen schon fast wir, mit etwas Glück noch Bremen (ohne Kruse?), HSV und Hertha wäre auch mal wieder für einen Absturz gut...
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Ich finde übrigens diese frühzeitige Kaderplanung sehr gut und erfreulich.
Was man hat,das hat man.
Für mich sind diese beiden Verpflichtungen wohl auch ein Zeichen,daß man  Rebic nicht verpflichten wird.
Wobei man sich fragen muss,ob 3 Mios,vll auch nur 2,5 Mios für einen Spieler der Qualität eines Rebic nicht doch ein Preis darstellt,bei dem man ansich den Spieler holen muss.
Er hat ja ohne Zweifel starke Anlagen,auch wenn vll die Birne nicht immer so mitspielt.
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DelmeSGE schrieb:

Wobei man sich fragen muss,ob 3 Mios,vll auch nur 2,5 Mios für einen Spieler der Qualität eines Rebic nicht doch ein Preis darstellt,bei dem man ansich den Spieler holen muss.


Ich glaube fast, dass ich noch nie so ein Vertrauen in die sportliche Leitung der Eintracht hatte wie derzeit. Kovac (Brüder), Bobic, Hübner und wer noch, werden sich diese Gedanken bestimmt auch machen und eine richtige Entscheidung treffen. Bin da tiefenentspannt.
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Andy schrieb:

Auszug Interview mit der Fanbetreuung in der aktuellen Fan geht vor, die morgen im Stadion an den üblichen Verkaufsstellen erhältlich ist:

Was genau ist vor Ort in Berlin geplant, was erwartet die Eintrachtfans eigentlich am Alexanderplatz?

In der Zeit von 12 bis 16 Uhr findet auf dem Alex der offizielle, von Eintracht Frankfurt organisierte Fantreff statt. Zur Einstimmung auf das Finale und einen hoffentlich historischen Fußball-Abend möchten wir unseren Anhängern einen zentralen Treffpunkt mit buntem Rahmenprogramm bieten, um die Wartezeit bis zum Anpfiff zu verkürzen.

Durch den Nachmittag führen wird Stadionsprecher Mirko Förster. Neben Auftritten unseres Vereinspräsidenten sowie dem Vorstand der Fußball AG werden Pokalhelden vergangener Jahre davon berichten, wie es sich anfühlt, den DFB-Pokal nach Frankfurt zu holen. Für die musikalische Einstimmung sorgen die DJs der „Bembelbar“. Abgerundet wird das Bühnenprogramm von Live-Auftritten von „DJ Dag“ sowie „Caser Nova & Fuego Fatal“. Selbstverständlich darf auch Attila nicht fehlen. Der Fantreff endet um 16:00 Uhr, so dass alle pünktlich zur Öffnung der Stadiontore am Olympiastadion sein können.



Scheint zumindest nichts übermäßig kommerzielles zu sein, wenn ich mir die geplanten Musik-Auftritte so anschaue, das ist schon mal positiv. Die Frage ist noch ob es ein abgegrenzter Bereich ist?!
Wäre schön wenn man seine Getränke selbst mitnehmen kann, und nicht vorher von irgendwelchen Ordnern abgetastet wird und dann für ein Bier 5 € zahlen muss...
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Diegito schrieb:

Die Frage ist noch ob es ein abgegrenzter Bereich ist?!
Wäre schön wenn man seine Getränke selbst mitnehmen kann, und nicht vorher von irgendwelchen Ordnern abgetastet wird und dann für ein Bier 5 € zahlen muss...


Ich denke an einem Kirchentagssamstag eines Brückentag-Wochenendes den zentralen Platz in Berlin (Ost) absperren zu wollen, dürfte eine größere Herausforderung sein als Dortmund am Abend deutlich zu schlagen. Da ich aber Frankfurtern alles zutraue, möchte ich das nicht grundsätzlich ausschließen...
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crasher1985 schrieb:

Köln wird wohl das gleiche Problem bekommen wie fast alle.
Mit Modest wird (davon gehe ich aus) einer der wichtigsten Erfolgsfiguren im Sommer gehen. Auch wenn das viel Geld bringt muss Köln erst mal Ersatz finden.

Die Dreifachbelastung nächstes Jahr wird Köln lange in den Abstiegsregionen spielen lassen.

Dass hoffe ich ganz schwer. Drecks Kölner.
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Skyliner1899 schrieb:

crasher1985 schrieb:

Köln wird wohl das gleiche Problem bekommen wie fast alle.
Mit Modest wird (davon gehe ich aus) einer der wichtigsten Erfolgsfiguren im Sommer gehen. Auch wenn das viel Geld bringt muss Köln erst mal Ersatz finden.

Die Dreifachbelastung nächstes Jahr wird Köln lange in den Abstiegsregionen spielen lassen.

Dass hoffe ich ganz schwer. Drecks Kölner.


Ich kann die auch auf den Tod nicht ab. Haben aber leider eine große Saison gespielt und einen durchaus fähigen Trainer. Ich frage mich nur, woher die auf einmal die ganz Kohle haben? Vor ein paar Jahren hat deren Präsident noch in deren Forum rumgeheult, dass die Pleite wären. Alles nicht zu fassen...
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Danke Andy, ein wirklich toller Bericht!

Zu jenem Freistoß: Es war der spätere Frankfurter Epp, der damals im Bochum-Trikot den Frankfurter Holger Friz foulte. - Da wusste der Epp scheinbar schon was die Zukunft für ihn bringt. Eine im SGE-Trikot.

Detari ... ein Ausnahmefußballer vor dem Herrn! Der nach Anlaufschwierigkeiten dass Frankfurter Publikum in Ekstase versetzt hat. Auch ich war mir seinerzeit sicher ... der macht den rein. - Dann noch 10 Minuten Bollwerk und der Pott gehört uns. - So kam es auch.

Nur in einem Punkt möchte ich Dir widersprechen: Je öfter ich die alte VHS-Kassette mit dem Pokalfinale quäle, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis: Der VfL war über 90 Minuten gesehen das bessere Team in einem wahrlich schwachen Pokalfinale.

VHS-Kassette quälen ... Pokalsieg 81 + 88, UEFA-Cup-Spiele gegen Gladach ... die machen es auch nicht ewig. - Die Möglichkeit zur Digitalisierung habe ich nicht. - Sollte jemand jene Spiele digitalisiert haben, dann bitte bei mir per PN melden.
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rhoischnook schrieb:

Nur in einem Punkt möchte ich Dir widersprechen: Je öfter ich die alte VHS-Kassette mit dem Pokalfinale quäle, desto mehr komme ich zu der Erkenntnis: Der VfL war über 90 Minuten gesehen das bessere Team in einem wahrlich schwachen Pokalfinale.


Tatsächlich kann ich mich an das Spiel kaum noch erinnern. War irgendwie kein Schlager. Im Gegensatz zu 1981, wo noch einiges in der Erinnerung hängen geblieben ist. Oder das irre Halbfinale in Bremen. Ich habe das Finale auch nie mehr in voller Länge auf Video gesehen. Lediglich das Detari-Tor habe ich noch mehrmals gesehen. Aber das hat sich eh in mein Hirn eingebrannt.
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Gude,
ansonsten habe ich ja die gleiche Meinung zum Thema 60er, aber warum nennt ihr deren komischen Gönner eigentlich einen Scheich?
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Grottenkick schrieb:

Gude,
ansonsten habe ich ja die gleiche Meinung zum Thema 60er, aber warum nennt ihr deren komischen Gönner eigentlich einen Scheich?


Weil ich nicht weiß, was Abramowitsch auf Arabisch heißt.
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So, weil es hier so schön passt, noch mal mein 1988-Finale-Erlebnisbericht aus der vorletzten Fan geht vor. Normalerweise bleibt das ja in der Fgv, was ich dort schreibe. Aber ich hoffe diese Ausnahme wird mir nachgesehen. Denn Berlin Calling...

***

Der letzte Titel.

Es war das vorletzte Jahr in Deutschland, wo für unsereins die Welt noch in Ordnung war. Unsereins sind Westdeutsche, und das bin ich als gebürtiger Frankfurter (am Main!) schließlich. Also für uns begann die Sowjetunion kurz hinter Bebra oder Helmstedt. Da musste man sich noch keinen Kopf machen, welche unzähligen Kleinstaaten aus Jugoslawien rausgeploppt sind. Welche Länder, im allertiefsten Asien dem europäischen Fußballverband angehören. Welcher Teil der damals noch nicht ehemaligen CSSR den Euro als Währung hat, oder auch nicht - und überhaupt. Nicht mal den Euro gab es. Sondern die gute alte Westmark. Als Geld halt noch Geld war.

Mitten in diesem sowjet-sozialistischen Reich, das für uns bestenfalls so bekannt war wie die dunkle Seite des Mondes, gab es aber noch ein Stück uns vertraute Zivilisation. Westberlin (wie der westliche Teil unserer heutigen Hauptstadt im offiziellen DDR-Jargon genannt wurde). Es war die Frontstadt der freien Welt, die Dank fehlender Sperrstunden (damals in Westdeutschland gang und gäbe) und fehlender Wehrpflicht (damals in Westdeutschland gang und gäbe), der Magnet für die Jugend und Aussteiger in der westdeutschen Provinz war. Die machten letztendlich ab den 70ern Berlin aus. Berlin, also Westberlin, war besonders. Berlin war anders. Ein wenig Bowie hier, ein wenig Currywurst da, mit einem, selbst für Frankfurter, unglaublich schrillen Nachtleben. Hier war nicht die Bundesrepublik und schon gar nicht war es hier langweilig. Eingerahmt von den Kindern des Bahnhof Zoos und eben der DDR, für jeden erkennbar durch die Mauer, die sich mitten durch die Stadt zog. Berlin war aber eins nicht - nämlich Fußball. Hertha, zwischendurch auch mal Tasmania und Blau Weiß 90, tummelten sich mehr schlecht als recht ab und an mal in der Bundesliga. Während Tasmania als die Schießbude der Bundesligageschichte einging, stand Hertha eher für Bundesligaskandale und deren Fans, genauer "Hertha Frösche", hatten zwischen Ende der 70er und Anfang der 80er mit den miesesten Ruf unter den Fußballfans in Deutschland. Berlin war in der allgemeinen Wahrnehmung graue Fußball-Provinz.

Berlin spielte aber natürlich im deutschen Nachkriegs-Selbstverständnis eine besondere Rolle. Daher hatte der DFB die undankbare Aufgabe, auf der einen Seite die Fußball-EM 1988 nach Deutschland zu holen, Berlin aber nicht für dieses Turnier zu berücksichtigen. Denn die Sowjetunion und mit ihr alle Staaten, die in deren Abhängigkeit standen, hätten nicht für die EM in Deutschland gestimmt, wenn Berlin als Spielort vorgesehen gewesen wäre.
Komischerweise war das knapp eineinhalbjahrzehnte zuvor bei der WM 1974 in Deutschland (West) noch kein Problem gewesen, als Deutschland (West) das Auftaktspiel im Berliner Olympiastadion hatte und gegen Chile gewann. So kam es, dass Berlin als Entschädigung dafür, dass die EM 1988 einen Bogen um die Stadt machen musste, das DFB-Pokal-Finale zugesprochen wurde. Berlin ab 1985 als vorerst fester Endspiel-Austragungsort durch den DFB ernannt. Das "Deutsche Wembley" Resultat eines Politikums. Die wenigsten wissen das heute noch.

Das Finale im EM-Jahr wurde demnach zum vierten Mal in Folge in Berlin ausgetragen. Die Eintracht wollte nach 1974, 75 und 81 dazu passend auch den vierten Pokal-Titel holen. Der Weg dahin war aber nicht ganz ohne. Denn im Halbfinale musste man als krasser Außenseiter bei den unmittelbar vor der Deutschen Meisterschaft stehenden Bremern antreten. Es war fast erwartungsgemäß ein Spiel auf ein Tor. Genauer, gegen Uli Stein. Auch wenn Uli Stein mit dem HSV diverse Titel gewinnen konnte, z.B. den Landesmeister Europapokal und nicht zuletzt, im Jahr davor, den DFB Pokal, war das vermutlich das beste Spiel seiner Karriere. Die Werder Angriffswellen rollten quasi im Sekunden-Takt auf Uli Stein zu. Aber er hielt nicht nur, was er halten konnte, sondern dazu auch diverse Unhaltbare, die man eigentlich nicht halten konnte. Bremen verzweifelte und die Eintracht hatte einen einzigen lichten Moment: Dieter Schlindwein auf Frank Schulz. Wer als Eintrachtfan damals das Spiel verfolgen konnte, wird das nie vergessen! Es war das einzige Tor an diesem Abend und die Eintracht damit im Finale! Besser, Uli Stein war im Finale. Und er war das sogar als Titelverteidiger.

Was heute unvorstellbar ist, war damals das Normalste überhaupt. Einen Tag nach dem unerwarteten Halbfinal-Triumph in Bremen kurzer Anruf beim Eintracht-Shop in der Bethmannstraße. Sofort durchgekommen und vier Karten für das Finale bestellt. "Wenn's geht bitte mit Studenten-Ermäßigung". Hatte geklappt. Zwei oder drei Wochen später waren die Karten da. Wie bereits erwähnt, war Berlin, insbesondere aufgrund der fehlenden Sperrstunde, immer eine Reise wert. Ein verlängertes Wochenende war daher für uns Pflicht. Also bereits am Donnerstag vor dem Spiel zu viert in den mit Eintracht-Fahne und Schals beflaggten Polo und ab auf die Autobahn.

Am Grenzübergang Helmstedt / Marienborn konnte sich ein DDR-Zöllner beim Anblick unseres Autos die Prognose nicht verkneifen, dass Bochum gewinnen wird. Bochum war unser Finalgegner. Ohne auch nur zu ahnen, wie sehr wir mit unserem Leben spielten, mindestens aber zu einem innerdeutschen Konflikt zu werden, raunte ich ihn an, woher er denn überhaupt Ahnung von der Bundesliga hätte? Die könne er bestenfalls eh nur in Schwarzweiß sehen. Zur Erklärung, in der DDR war natürlich Westfernsehen schauen verboten. Aufgrund unterschiedlicher Systeme - sowohl politisch wie auch fernsehtechnisch - konnte man im Osten, wenn man denn Westfernsehen trotzdem schaute, dieses nur in Schwarzweiß empfangen. Statt uns auf der Stelle festzunehmen, winkte er zur Erleichterung meiner leichenblassen Mitfahrer nur lächelnd ab. Glück gehabt.

In Berlin angekommen, schien rund um die Gedächtniskirche alles in Bochumer Hand zu sein. Wir waren aus der Eintracht-Gemeinde offenbar eher die Ausnahme so früh in Berlin. Das war uns schon auf der Transitautobahn aufgefallen, als gefühlt jedes zweite Auto Bochumer Kennzeichen hatte. Der Großteil der Frankfurter kam am Freitag oder erst am Samstag selbst zum Spiel. Egal, schnell weg von den Bochumern und ab in die Westberliner Nachtleben-Szene und irgendwie versuchen gegen die Aufregung, die von Stunde zur Stunde bis zum Finaltag stieg, anzukämpfen.

Der 28. Mai 1988 war ein schwül heißer Sommertag. In beiden Teilen der Stadt übrigens. Mittlerweile waren im Berliner Straßenbild auch die Frankfurter Farben ausreichend vertreten. Offiziell 20.000 kamen nach Berlin. Im ausverkauften Berliner Olympiastadion waren wir in der Kurve der Anzeigetafel. Während wir noch durch den ein oder anderen Erfolg zu Beginn der 80er etwas verwöhnt und schon fast zu siegessicher waren, wirkten die Bochumer um einiges euphorischer. Für die schien der Tag ein Tick emotionaler als für uns zu sein.

Was sollte bei uns auch groß schiefgehen? Wir hatten mit dem Ungarn Lajos Detari, bis dahin der teuerste Transfer der Bundesligageschichte (!), internationalen Flair und mit Kapitän Charly Körbel, der bis dahin bei allen Pokalsiegen der Eintracht dabei war, fast schon eine Sieg-Garantie. Aber in dieser Bundesligasaison 87/88 hatten wir gegen Bochum beide Spielen mit jeweils 0:1 verloren. Es war also eher ein Spiel auf Augenhöhe aus dem tabellarischen Bundesliga-Mittelmaß. Denn die Eintracht hatte die beste Zeit irgendwie hinter sich, auch wenn sie von den Namen im Team her, nicht nur wegen Uli Stein, deutlich klangvoller in diesem Endspiel war.

In der ersten Halbzeit plätscherte meiner Erinnerung nach das Spiel ohne besondere Höhepunkte vor sich hin. Bis der Bochumer Leitfeld dann die vermeintliche Führung gegen die Eintracht erzielte. Aber Gott sei Dank wegen Abseits abgepfiffen. Angeblich zeigten die Fernsehbilder, dass das Tor zu Unrecht nicht gegeben wurde. Ich kann das nicht beurteilen. Habe diese Bilder nie gesehen. Weiß das nur vom Hörensagen. Ist letztendlich auch völlig egal.
Nach diesem "Hallo Wach", kam die Eintracht besser ins Spiel und konnte in der zweiten Halbzeit die Bochumer leicht dominieren. Ohne aber wirklich für so richtige Torgefahr sorgen zu können. Die Bochumer standen dicht, die Eintracht, zumindest vom Papier her immerhin mit Smolarek und Detari in der Offensive eigentlich sehr kreativ, weitgehend ideenlos.

Die Uhrzeiger der Anzeigentafel wanderten immer mehr Richtung Verlängerung, da ertönte knapp 10 Minuten vor Schluss ein Pfiff. Freistoß für die Eintracht! Etwa 18 Meter vor dem Tor! Detari legte sich den Ball zurecht. In diesem Augenblick ging das kollektive Bewusstsein durch die Eintracht Kurve, dass Detari das "Ding" macht! Unglaublich! Nie davor und ich glaube auch nie wieder danach, hatte ich jemals dieses sichere Gefühl im Stadion. Alle Frankfurter waren überzeugt, dass jetzt die Entscheidung fallen wird. Detari, in der Hinrunde noch oft und ungerechterweise belächelt, zelebrierte in der Rückrunde geradezu Freistöße. Es war seine allergrößte Stärke. Der ein oder andere Sieg, auch in diesem Pokalwettbewerb, resultierten aus seinen unglaublichen Standards. Und jetzt war die Freistoß-Position für ihn geradezu gemalt! Es war die 81. Minute. Er lief an, schoss, der Ball flog perfekt an Zumdick vorbei gezirkelt und zappelte - wie erwartet - im Netz! Ein Torschrei-Orkan in der Eintracht-Kurve! Das war's!  

Die Eintracht spielte danach auf Zeit und brachte die knappe Führung sicher durch. Charly Körbel gewann zum vierten Mal den Pokal, den er nun als Kapitän entgegennahm. Er war damit bei allen vier Pokalsiegen der Eintracht dabei gewesen! Die Party stieg im Stadion. Wir konnten uns einfach nicht daran satt sehen, wie unsere Jungs vor der Kurve den Pokal immer wieder hochhielten. Keiner von uns konnte auch nur im Ansatz ahnen, dass es der letzte Titel der Eintracht für Generationen sein wird. Selbst eine erneute Pokalfinal-Teilnahme in Berlin sollte 18 Jahre auf sich warten lassen. An diesem Tag einfach nicht vorstellbar. Wir genossen den Sieg und träumten von der bevorstehenden Europapokal-Saison und überhaupt einer tollen Zukunft mit Lajos Detari. Denn er versprach bei einem Pokalsieg in Frankfurt zu bleiben. Aber das ist eine andere Geschichte.

Irgendwann später an diesem Tag, irgendwo in Berlin, stieg ich in eine U-Bahn, vollbesetzt mit Bochumern. Gut gelaunt rief ich denen zu: "Ich habe den Pokal! Was habt ihr?"


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Haha, 1860! Sehe jetzt erst die Ergebnisse. Ich gönne es diesem verkauften Verein von Herzen. Auch wenn mir deren Fans leid tun. Sind mir tausendmal lieber als die Bayern-Kunden. Und in der Häufigkeit, wie sich in der Rele der Erstligist gegen den Zweitligisten durchsetzt, setzt sich eine Etage tiefer der Drittligist gegen den Zweitligisten durch. Also bittere Pille für den Scheich. Grins.
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reggaetyp schrieb:

Es war schon lange klar, dass Red Bull nicht genannt wurde.
Und ich finde das keineswegs unhöflich, dass man das Unternehmen, dessen Marketinginstrument gegen Eintracht Frankfurt spielte, nicht nennen möchte.


das finde ich auch nicht. aber ich bevorzuge immer eine elegante lösung.
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peter schrieb:

reggaetyp schrieb:

Es war schon lange klar, dass Red Bull nicht genannt wurde.
Und ich finde das keineswegs unhöflich, dass man das Unternehmen, dessen Marketinginstrument gegen Eintracht Frankfurt spielte, nicht nennen möchte.


das finde ich auch nicht. aber ich bevorzuge immer eine elegante lösung.


War es das gestern für Dich nicht? Hinzu kam, dass das gestern Waldstadion-Tag war.
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Auszug Interview mit der Fanbetreuung in der aktuellen Fan geht vor, die morgen im Stadion an den üblichen Verkaufsstellen erhältlich ist:

Was genau ist vor Ort in Berlin geplant, was erwartet die Eintrachtfans eigentlich am Alexanderplatz?

In der Zeit von 12 bis 16 Uhr findet auf dem Alex der offizielle, von Eintracht Frankfurt organisierte Fantreff statt. Zur Einstimmung auf das Finale und einen hoffentlich historischen Fußball-Abend möchten wir unseren Anhängern einen zentralen Treffpunkt mit buntem Rahmenprogramm bieten, um die Wartezeit bis zum Anpfiff zu verkürzen.

Durch den Nachmittag führen wird Stadionsprecher Mirko Förster. Neben Auftritten unseres Vereinspräsidenten sowie dem Vorstand der Fußball AG werden Pokalhelden vergangener Jahre davon berichten, wie es sich anfühlt, den DFB-Pokal nach Frankfurt zu holen. Für die musikalische Einstimmung sorgen die DJs der „Bembelbar“. Abgerundet wird das Bühnenprogramm von Live-Auftritten von „DJ Dag“ sowie „Caser Nova & Fuego Fatal“. Selbstverständlich darf auch Attila nicht fehlen. Der Fantreff endet um 16:00 Uhr, so dass alle pünktlich zur Öffnung der Stadiontore am Olympiastadion sein können.
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Für welchen Block wären denn die Karten?
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Ein Vierteljahrhundert  Traumabewältigung und kein Ende in Sicht. Morgen jährt sich dieses verdammte Ereignis zum 25. Mal.

Es gibt Tage, die vergisst man nicht. Wahrscheinlich nie. Klar, es war „nur“ Fußball. Krieg ist wahrscheinlich viel, viel  schlimmer. Aber das waren reale Schmerzen, die dieser 16. Mai 1992 ausgelöst hat. Ich weiß auch 25 Jahre danach noch genau, wie sich die letzten Minuten angefühlt haben. Irgendwie war schon vom Anpfiff an ein blödes Gefühl da. 1:0, Ausgleich durch Kruse. Dann 76. Minute, klares Foul an Weber, der Konz aus Berg ist der einzige Mensch auf dem Planeten, der es anders sah. Danach weiter hoffen und bangen. Man wird dieses ungute Gefühl einfach nicht los. Dann plötzlich auch noch Tor  in Leverkusen. Buchwald. Uli tänzelt an der Mittellinie rum. Ballverlust. Böger. Tor.   Ein Tor wie ein Messerstich. Wie gesagt, nur Fußball, aber in dem Moment brach eine Welt zusammen.

Die Gefühle  nach dem Abpfiff sind auch nach einem Vierteljahrhundert noch präsent.  Diese Mischung aus Wut, Traurigkeit, es einfach nicht wahr haben wollen und vor allem riesen großer Leere. Die Bilder, als Ralf Weber die Fernsehkamera zertritt laufen wie ein Film ab. Ebenso die Bilder, wie er von mindestens fünf ausgewachsenen  Männern davon abgehalten werden muss, dem Schiri schlimmes anzutun. Wie er schließlich von Wein-Krämpfen geschüttelt vom  Platz geführt wird.  Möller am Boden, Lothar Sippel am Boden.

Ich weiß noch, wie ich Uli Stein, der ja eigentlich immer eher für eine relativ kurze Zündschnur bekannt war, für seine gefassten Worte nach Abpfiff  bewundert habe. Am Mikro von diesem dauergrinsenden Töppi vom ZDF. Wie er sogar in die Schiedsrichterkabine gegangen ist, um sich für ein paar Unflätigkeiten der Eintracht-Spieler zu entschuldigen. Für kurze Zeit haben Ulis Worte sogar etwas Halt gegeben. Und dann war sie aber wieder ganz schnell da, diese Leere. Und die  hielt tagelang an.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann mir bis heute z.B. kein Youtube-Video zu diesem Tag ansehen. Und ich habe es immer mal wieder versucht, kein Witz. Nach wenigen Sekunden klicke ich weg. Der Stachel sitzt immer noch tief. Keiner der zahlreichen Abstiege kam auch nur annähernd an dieses Gefühl vom 16. Mai 1992 ran. Ich habe  immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, das Buch von Matze  Thoma und  Michael Gabriel über die Fußball-Katastrophe zu lesen. Traumabewältigung halt. Diese Gedanken wurden immer ziemlich schnell wieder verworfen. Keine Ahnung, ob man irgendwann so weit sein kann.
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Brodowin schrieb:

Keine Ahnung, ob man irgendwann so weit sein kann.


Nein.
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Dadurch, dass wegen Brückentag-WE und Kirchentag die Stadt eh völlig überlaufen und damit die Hotels überteuert und auch knapp sind, kann es durchaus sein, dass weniger ohne Karte nach Berlin kommen als von der Karten-Mafia erhofft. Allerdings haben sowohl Frankfurt wie erst recht Dortmund viele Fans im Osten, von denen ich einige in Berlin ohne Karte vermute.
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Ffm60ziger schrieb:

Hatte wir das schon? Sehr spannende Aktion der Dresdner gestern. dpa Bild "Football Army Dynamo Dresden"

Ich bin ja weiß Gott kein Kind von Traurigkeit, kann den DFB bis aufs Blut nicht leiden und denke, oft genug wird da ein zu großes Fass aufgemacht bei Mottofahrten u.ä.
Aber die Dynamofans gestern (offenbar auch die Mehrheit), die haben echt net mehr alle Latten am Zaun.
Gerade der Marsch erinnerte doch an an kaum was anderes als eine Nazi-Aufmarsch.

Übel.
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Bei der Dresden Nummer dreht sich mir auch der Magen um...
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Läuft ja alles auf Augsburg als Braunschweig-Gegner hinaus. Zum Kotzen. Dabei hätte Braunschweig vs. Wolfsburg durchaus Reiz. Aber ich glaube für jeden BL-Sechszehnten ist Braunschweig doch eher ein Freilos. Da fehlt es an Qualität, um gegen einen Bundesligisten in zwei Spielen besser zu sein (ähnlich wie letztes Jahr bei Nürnberg zu unserem Glück).