
Beverungen
44555
spästestens, wenn die 50+1 regel aufgeweicht wird, sieht alles ganz anders aus.
freut euch über heute - morgen weht ein anderer wind.
freut euch über heute - morgen weht ein anderer wind.
el_capitano schrieb:
Du vergleichst jetzt Äpfel mit Birnen. Pyros können zu einer Gefahr werden, auf den Boden spucken wohl kaum. Außerdem sind sie meistens mit einer hübschen Geldstrafe für den Verein verbunden, und ich sehe die Ersparnisse unserer Eintracht lieber in sinnvollere Dinge investiert.
Übrigens: ich bin ein junger Sack, der das so sieht :neutral-face
ich bin auch kein großer freund von pyro, aber noch weniger von rigoroser bestrafung - damit erreichst du gar nichts - außer das ein paar kumpels sich vielleicht denken: jetzt erst recht.
und eh man sich umschaut wird aus "spucken" sachbeschädigung - ähnlich wie beim in den wald pissen. nicht meine welt.
drei jahre sv für n bisschen pyro in der tasche ist ne frechheit - und wenn ein paar alte säcke glauben, darauf noch herumtrampeln zu müssen, ist dies ein armutszeugnis.
nehmt dem kerl das pyro ab und schickt ihn für ein spiel heim - und gut ist. aber drei jahre für nen quasi-jugendlichen? bald gibts für auf den boden spucken drei jahre - und die masse klatscht beifall. so wie in england leute per sms an ordner verpfiffen werden, die geflucht haben.
traurig das ganze ...
nehmt dem kerl das pyro ab und schickt ihn für ein spiel heim - und gut ist. aber drei jahre für nen quasi-jugendlichen? bald gibts für auf den boden spucken drei jahre - und die masse klatscht beifall. so wie in england leute per sms an ordner verpfiffen werden, die geflucht haben.
traurig das ganze ...
da ich's eher selten ins gebabbel schaffe, und deshalb die ein oder andere gratulation verpasse, wünsche ich euch allen ein frohes geburtstagsfest - sobald ihr an der reihe seid. das gilt sowohl für alle forumsuser als auch für (ehemalige) eintrachtler oder so.
feiert schön
ab jetzt bin entschuldigt, wenn mir jemand durchrutscht ,-)
feiert schön
ab jetzt bin entschuldigt, wenn mir jemand durchrutscht ,-)
der auch noch, mannmannmann
happy birthday wünscht
beve
happy birthday wünscht
beve
ich sollte doch mal öfter ins gebabbel gucken;
happy birthday anika
wünscht beve
happy birthday anika
wünscht beve
ui, wusst ich gar nicht:
happy birthday wünscht:
beve
happy birthday wünscht:
beve
dreggsagg ,-)
geoffrey_5 schrieb:
Aber, was die Musikzusammenstellung angeht, da müssen wir noch dran arbeiten.
Gruß geoff
was hat denn gefehlt?
na, da warste ja doch wieder unterwegs. gut so
gut ist auch, dass jan hofmann mittrainiert hat, er ist ein starker goalie.
viele grüße
beve
gut ist auch, dass jan hofmann mittrainiert hat, er ist ein starker goalie.
viele grüße
beve
wolfsburg gewinnt in bremen und zieht an uns vorbei.
ist jetzt alles aus? ,-)
sieht gut aus momentan. schade nur, dass die von außen herangetragenen despektierlichkeiten das bild ein wenig trüben. aber was will man machen? zigtausend im stadion, zigtausend im forum - da ist die bandbreite der wortwasserfälle groß. zumal manch einer glaubt, hier sei das forum von bayern münchen.
eintracht frankfurt allez ohoho
ist jetzt alles aus? ,-)
sieht gut aus momentan. schade nur, dass die von außen herangetragenen despektierlichkeiten das bild ein wenig trüben. aber was will man machen? zigtausend im stadion, zigtausend im forum - da ist die bandbreite der wortwasserfälle groß. zumal manch einer glaubt, hier sei das forum von bayern münchen.
eintracht frankfurt allez ohoho
nochmal danke. ob ich jedoch nach leverkusen was mache, weiß ich noch nicht. hängt aber nicht am forum, sondern daran, dass mir noch keine tickets zugeflogen sind - und ob ich lust habe. wie immer halt
köhler war wohl am zaun, wurde beschimpft und lief dann hinter dem tor vorbei zur haupttribüne, wo in einer ecke auch einige eintrachtler saßen. einer versuchte noch das ksc-trikot, das köhler über der schulter hängen hatte zu greifen, was dieser technisch brillant verhinderte. dass er über den platz gelaufen ist, habe ich von oben gesehen - die ursache dafür hat mir ein eintracht-spieler am rande der oberliga begegnung gegen schwalmstadt erzählt.
Seidinho schrieb:
War Köhler nicht beim Rest? Wen hat er sonst abgeklatscht?
köhler war wohl am zaun, wurde beschimpft und lief dann hinter dem tor vorbei zur haupttribüne, wo in einer ecke auch einige eintrachtler saßen. einer versuchte noch das ksc-trikot, das köhler über der schulter hängen hatte zu greifen, was dieser technisch brillant verhinderte. dass er über den platz gelaufen ist, habe ich von oben gesehen - die ursache dafür hat mir ein eintracht-spieler am rande der oberliga begegnung gegen schwalmstadt erzählt.
bingo
kann ein spieler nach der sechsten gelben karte gesperrt werden?
quantum-music.de schrieb:
Jones wird zum defensiven Mittelfeldspieler, Streit zum Vorlagenkönig, Amanatidis zum Mannschaftsführer, Ochs ein Rechtsverteidiger mit Blick zur Nationalmannschaft, Russ erinnert an Mertesacker, Spycher, Weissenberger werden wieder für ihre Nationalmannschaften interessant, Inamoto integriert sich in die Bundesliga, Fink wird zum torgefährlichen Mittelfeldspieler, Köhler überrennt die gegnerische Abwehr und Toski schießt Traumtore.
Die Mannschaft ist geschlossen und die Innenverteidigung hält dicht.
Was macht der Trainer nur falsch?
wohl gesprochen.
danke fürs feedback!
der zusatz ist wichtig. wobei ich eigentlich nur seeeeehr selten unsere eigenen spieler beschimpfe. und fast immer tragen sie dann ein anderes trikot (guie mien, jones). ich bepöbel tendenziell eher die gegner, den schiri oder fordere manchmal auswechslungen. das mag auch daran liegen, dass ich den ein oder anderen im laufe der zeit kennen gelernt habe und eher mitleid habe, wenn's schlecht läuft. zumindest solange sie sich ins zeug legen und alles geben. und den vorwurf mangelnden einsatzes kann man unserem team wahrlich nicht machen. wie köhler alleine nach dem spiel über den platz geschlappt ist, fand ich ein trauriges bild.
ich bin dabei. fill your head with heavy metal thunder
naja, im prinzip hat uwe ja recht. tausend andere schreiben ihre erlebnisse in den anderen thread, und nur der herr beverungen braucht seinen eigenen. aber ich sehe es arroganterweise so, wie sabine es beschrieben und rigo auf den punkt gebracht hat. ich glaube, der text passt ganz gut - auch von der länge her - in "unsere eintracht", aber im anderen thread könnte er auch stehen, zumal der thread lesenswert ist.
@ feigling
mein beileid. es ist gut, wenn die trauer momente des schönen enthält.
mal sehen, wie es weitergeht.
beve
Knueller schrieb:
... oder ruft ihr "mannometer mach den scheiss ball rein du idiot!". ich bin ehrlich, ich gehör zu den letzteren, nüchtern betrachtet sieht die welt dann wieder anders aus.
der zusatz ist wichtig. wobei ich eigentlich nur seeeeehr selten unsere eigenen spieler beschimpfe. und fast immer tragen sie dann ein anderes trikot (guie mien, jones). ich bepöbel tendenziell eher die gegner, den schiri oder fordere manchmal auswechslungen. das mag auch daran liegen, dass ich den ein oder anderen im laufe der zeit kennen gelernt habe und eher mitleid habe, wenn's schlecht läuft. zumindest solange sie sich ins zeug legen und alles geben. und den vorwurf mangelnden einsatzes kann man unserem team wahrlich nicht machen. wie köhler alleine nach dem spiel über den platz geschlappt ist, fand ich ein trauriges bild.
Kid_Klappergass schrieb:
@Pia
Wir müssen mal einen NWOBHM-Abend machen.
ich bin dabei. fill your head with heavy metal thunder
womeninblack schrieb:Rigobert_G schrieb:
Was willste jetzt damit sagen, Uwe? ..UweB.Ultra schrieb:
dass es so einen thread schon gibt, mehr eigentlich net.
trotzdem dazke!
...
Und ich hoffe net, dass Beve dem "Rat" von Rigobert folgt + seine Geschichten net mehr hier veröffentlicht.
naja, im prinzip hat uwe ja recht. tausend andere schreiben ihre erlebnisse in den anderen thread, und nur der herr beverungen braucht seinen eigenen. aber ich sehe es arroganterweise so, wie sabine es beschrieben und rigo auf den punkt gebracht hat. ich glaube, der text passt ganz gut - auch von der länge her - in "unsere eintracht", aber im anderen thread könnte er auch stehen, zumal der thread lesenswert ist.
@ feigling
mein beileid. es ist gut, wenn die trauer momente des schönen enthält.
mal sehen, wie es weitergeht.
beve
Heimspiel in Karlsruhe
Es ist wie so oft eines der Auswärtsspiele der Eintracht, die im Grunde mit einer zu Ende gehenden Taxi-Nacht beginnen, mit den immergleichen Touren: von der Hauptwache zum Cocoon im besseren Falle, vom Cocoon ins KinKa im Schlechteren. Selbst wenn Musikmesse in Frankfurt ist, stapeln sich die hellelfenbeingelben Autos an den markanten Punkten und warten auf das Glück und den morgigen Tag. Genau. Gegen vier Uhr stellte ich das Auto am Betrieb ab – gegen fünf lag ich im Bett und gegen halb zehn tauchte ich aus einem traumlosen Schlaf hinauf in die Wirklichkeit, hinauf in einen Tag, in welchem das große Prospekt des Lebens die Partie der Frankfurter Eintracht beim heimstarken Aufsteiger KSC bereit hielt. Während Pia die Brötchen mit Bio-Bierschinken belegte frühstückte ich mit Kaffee und Cigarette und schüttete mir kaltes, klares Wasser ins Gesicht – und brannte noch schnell den Soundtrack für die Fahrt. Die Ultras hatten das Motto Black Block ausgegeben, dem wir dann gerne Folge leisteten, sind doch die Auswärtsklamotten so oder so meistens schwarz und mein grünes T-Shirt wird eh kein Mensch sehen, schließlich zeigte das Thermometer heute Nacht im Taxi 4° Celsius.
So langsam machte sich der Tag in mir breit, alleine die Feststellung, dass es nicht regnete beschwingte mich und so waren wir eigentlich ganz guter Dinge; die Eintracht hatte zwar viele Verletzte aber eine brauchbar besetzte Bank und zudem gute Leute auf dem Platz – und der KSC ist jetzt auch kein Team, vor dem man zittern sollte. Respekt: Ja; aber keine Angst. Die größte Sorge bereitete uns der Empfang in Karlsruhe, wie werden Polizei und Security reagieren? Und zum ersten Mal sortierte wir unsere Sachen pedantisch genau, schließlich waren Obst, Schokoriegel, zweite Feuerzeuge und allerlei Schnickschnack im Stadion verboten worden und es drohten penible Kontrollen – da ist man schon sorgloser zu Auswärtsspielen gefahren. Und da wir keine Lust auf irgendeine Form der Auseinandersetzung hatten, saßen wir um elf im Auto und rollten auf die Miquelallee Richtung Autobahn. Aus den Boxen kroch in satter Lautstärke Iron Maidens Drifter und ich schwang meine Matte im Takt der rollenden Gitarren.
So war es zumindest 1981. Heute zeigte sich, dass der Player die von mir gebrannte CD nicht abspielen wollte, was ich doch arg bedauerte. Nicht nur Iron Maiden sollte uns nämlich begleiten, sondern auch Nick Cave oder das lustige Lied McGyver von der skurrilen Band Johnny Freedom. Weiß der Geier, wie ich darauf gekommen bin. Schade, aber so war’s und so wühlte ich in den Hüllen und alsbald rockten wedding present und die sons & daughters während wir auf der A5 am Odenwald vorbei sausten. Hinter der Bergstraße thronten von Zeit zu Zeit alte Burgen auf den Hügeln und von Kilometer zu Kilometer klarte es auf; blinzelte die Sonne auf uns herab und verhieß einen angenehmen Tag. Urlaub. Freiheit. Rock’nRoll. Eintracht.
In Karlsruhe rollten wir vom Highway und tuckerten in Richtung Stadtmitte. Um eventuellen Hassel aus dem Weg zu gehen, parkten wir am Rande der Stadt und dachten uns, dass wir schon irgendwie zu Erlebnissen kommen würden. Nachdem wir uns überzeugten, dass wir legal stehen, marschierten wir ganz in Schwarz in die Stadt.
Altbauten standen in Reih und Glied mit modernen Büroungetümen und mit einem Milchkaffee in der Hand hockten wir uns auf einen ebensolchen Platz. Die Sonne glimmte auf uns herab, ein paar Meter entfernt hockten ein paar Punker und wir chillten in den Frühling. Ab und zu wackelten ein paar KSC-Fans vorbei, später tummelten sich gegenüber ein paar Eintrachtfans - die Zeit rann beschaulich durchs Stundenglas. So machten wir uns ein Kippchen später zurück zum Auto, an welchem munter ein Strafzettel flatterte. Ein paar aufgeregte Gleichgesinnte diskutierten wieso, weshalb, warum – bis ich herausfand, dass zwar an der Straßenkreuzung kein Schild stand – aber eine Kreuzung zuvor auf eine ganze Halteverbotszone hingewiesen wurde, die für den Ortsfremden nicht wirklich ersichtlich ist. Moderne Wegelagerei, hinterhältig und gemein.
Naja, mittlerweile hatte ich meine schwarze Jacke ausgezogen, die Sonne machte es möglich und so wanderten wir durch die Stadt – ich mit meinem leuchtend grünen WM 74 T-Shirt – von wegen wer sieht schon mein grünes Shirt. Aber was soll ich in schwarz schwitzen, wenn ich grünen Frühling haben kann. Eben.
Wir spazierten durch das Uni-Gelände an Kraftraum-trainierenden Studenten und blühenden Anemonen vorbei Richtung Stadion und stießen an einer Brücke aus dem smoothen Samstag-Nachmittag-Unigelände auf den Pulk der Fußballfans. Hier und da fuhr ein Polizeiauto vorbei und der Zufall wollte es, dass wir genau an unserem Gästeeingang einliefen. Das hatte ich schon anders erlebt, zum Beispiel bei Union Berlin, wo du gefühlt einmal rund um die Hauptstadt laufen kannst. Am Eingang war nicht übermäßig viel los, es knallten sinnfrei einige Flaschen auf den Boden, ein vorbeifahrender Bus verlor klirrend ein paar Scheiben Bus und aus der relativ kleinen Menge am Eingang entwickelte sich schnell die Gewissheit, dass es mit dem Einlass dauern könnte. Die Warterei war ewig, die Ordner untersuchten gewissenhaft Schuh und Schal einiger Eintracht-Fans, der Rest schob sich dicht gedrängt aber halbwegs entspannt peu a peu durch das kleine Gitter. Ein paar Jungs sparten sich die Warterei und drängten kurz vor dem Einlass in die Reihe; solidarisch mit all den Wartenden – die es nicht geschafft haben, dies zu verhindern. Pia pöbelte noch ein wenig Hinten anstellen aber es juckte niemand. Schade eigentlich. Mir geht dieses beschissene Erschleichen eines kleinen Vorteils auf Kosten anderer ziemlich auf den Sack. Im kleinen, wie im Großen.
Als ich endlich an der Reihe war, war ich ob der ewigen Warterei und den Dränglern zwar relativ geladen – aber mein grünes Shirt verhinderte eine intensivere Durchsuchung – oder war es mein Blick: die Augen zu zwei messerscharfen Blitzen verengt...Wie auch immer, ein Blick auf den Blockaufgang zeigte eines: Es wartete eine zweite Durchsuchung auf uns. Da diese relativ flott voran ging, suchten wir bei strahlendem Sonnenschein ein Plätzchen und harrten der Dinge und des Spiels.
Die Karlsruher Fans hatten wohl vom Verein blaue und weiße Winkeballons bekommen – wahrscheinlich, um zu demonstrieren, dass die heimischen Farben blau und weiß seien – und sie wedelten fröhlich fernsehkompatibel ins eher traditionelle Rund. Während des Badener Liedes schwenkten ein paar KSC Fans auf dem Platz große Fahnen und einer der Schwenker zeigte unserer Kurve bei ein paar Pöbeleien den Mittelfinger, was niemanden sonderlich interessierte. Martin hatte seinen Platz in einem Metallkörbchen vor der Kurve und schon ging’s los. Die Eintracht kickte ganz in Schwarz, wie unser Motto ja lautete und hatte durch Fenin auch eine schöne Chance, allein, der Ball flog übers Tor. Der Karlsruher Anhang befeuerte sein Team mit einem langezogenem Karlsruuuuuhe, was wir grinsend mit einem Huuuurensöhne beantworteten. Perfekte Harmonie im Wechselgesang. Währenddessen hatte Görlitz einen Ball im Strafraum vertändelt, Fenin passte, Weissenberger flankte und Fink ballerte zum 1:0 für die Eintracht ins Netz. Jubel, Bierbecher, High Five. Weiter unten zogen Rauchschwaden aus dem Block über das Spielfeld und ich muss gestehen: Eine klammheimliche Freude durchzuckte mich. Da hatten es doch ein paar Jungs geschafft, e bissi was in den Block zu bringen. Mutig, immerhin hätten sie sich ein SV einfangen können – und sich dann nicht beschweren dürfen. Aber ich meine, dass man sich das ganze Kontroll- und Polizeigedöns sparen könnte. Es schürt doch nur die Aggression und verhindert wird damit gar nichts. In der Regel passiert nichts wirklich erwähnenswertes, wenn an den guten Willen appelliert wird und die Fans als das wahrgenommen werden, was sie sind: Als Gäste. Wenn da hie und da ein paar Cops rumstehen und sich die Sache aus der Distanz angucken, könnte ich damit leben. Aber sichtbare Dokumentation von Stärke ist nichts anderes als das Eingeständnis von Schwäche. Das gilt für alle.
Zurück zum Sport. Während neben uns ein leicht wankender Fan eine Zigarre verrauchte und sich Amanatidis mit der Kyrgiakos-Karikatur Franz herum ärgerte und zur Halbzeit in der Kabine blieb (für ihn spielte Mantzios), vergab die Eintracht in der zweiten Halbzweit reihenweise erstklassige Möglichkeiten. Ochs, Köhler, Fenin, wiederum Köhler (der eigentlich alles richtig machte und nur durch seine Konstellation der Sterne am Torerfolg gehindert wurde) und am End Toski scheiterten am guten Torhüter Miller oder einem Badener Bein. Inzwischen konnten wir den Wechselgesang mit dem KSC auch alleine. Martin stimmte ein bescheidenes Karlsruuhe an und wir brüllten grinsend Huurensöhne.
Zu guter Letzt lagen wir uns fröhlich in den Armen, skandierten Auswärtssieg und grinsten uns eins. Die Mannschaft klatschte die Fans an den Zäunen ab – einzig Benny Köhler schlich über den Platz, ein KSC-Trikot über den Schultern und klatschte die Eintrachtfans in der gegenüberliegenden Ecke ab. Ihm hätte ich weiß Gott den Treffer gewünscht, auf dass das endlose Genörgel über ihn endlich einmal verstummt. Wie wir Spieler groß machen können (Arie, Cha) so können wir auch Spieler klein machen. Also nicht körperlich meine ich. Ebenso wenig wie Köhler der Sündenbock ist, ist Caio der Heilsbringer. Wer in solchen Kategorien denkt und handelt – der macht eines: Nämlich es sich zu einfach. Einfach zu leise war unser Block auch während des Spiels, bedingungsloser Support sieht anders aus - obwohl es auch in der Sonne ganz lustig war.
Einige Minuten feierten wir im Block und trafen beim Abgang noch den Commander sowie Petra und Christoph – ein kurzes Hallo – und schon verschluckte uns der Menschenstrom, bis wir problemlos die Polizeiorga passierten und wieder vom Wege ab Richtung Uni abbogen. Die Beschaulichkeit hatte uns wieder; Vögel zwitscherten in den anbrechenden Abend, die Sportler hatten ihre Geräte eingepackt und Studenten rasierten sich auf dem Campus die Haare. Eine Currywurst später hockten wir im Auto und rollten zurück auf die Autobahn und Tocotronic sangen: Mein Ruin ist mein Bereich. Denn ich bin einer unter euch. Mein Ruin ist was mir bleibt - Wenn alles andere sich betäubt.
Morgen wieder, heute zog die Bergstraße an uns vorbei, kleine Fensterbeleuchtete Bähnchen schlängelten sich durch die Lichtpunkte der Städte, auch aus den Burgen auf den Hügeln schimmerte die Beleuchtung und gegen acht hatte uns Frankfurt wieder. Ein kurzer Blick ins Forum genügte, im Tippspiel versagt und dazu die Benotung der Spieler Köhler mit 6 und Nikolov mit 4+, das Gegreine um Caio ließen eine Stimme in mir sagen: Leck mich am *****, wir haben bei strahlender Sonne beim KSC gewonnen, heult doch – oder hört Iron Maidens Drifter. Das habe ich nämlich gemacht, während Pia die Band nicht ganz so klasse findet. Aber da muss sie jetzt durch.
Auswärtssieg!
Achja, unseren Strafzettel hatte ich noch an einen anderen Wagen geklemmt, der ordnungsgemäß geparkt war. Eine Karlsruherin, die mich aus dem Fenster beobachtete grinste - und ich freute mich schelmisch auf das Gesicht des Besitzers, das ich leider nicht sehen werde.
Es ist wie so oft eines der Auswärtsspiele der Eintracht, die im Grunde mit einer zu Ende gehenden Taxi-Nacht beginnen, mit den immergleichen Touren: von der Hauptwache zum Cocoon im besseren Falle, vom Cocoon ins KinKa im Schlechteren. Selbst wenn Musikmesse in Frankfurt ist, stapeln sich die hellelfenbeingelben Autos an den markanten Punkten und warten auf das Glück und den morgigen Tag. Genau. Gegen vier Uhr stellte ich das Auto am Betrieb ab – gegen fünf lag ich im Bett und gegen halb zehn tauchte ich aus einem traumlosen Schlaf hinauf in die Wirklichkeit, hinauf in einen Tag, in welchem das große Prospekt des Lebens die Partie der Frankfurter Eintracht beim heimstarken Aufsteiger KSC bereit hielt. Während Pia die Brötchen mit Bio-Bierschinken belegte frühstückte ich mit Kaffee und Cigarette und schüttete mir kaltes, klares Wasser ins Gesicht – und brannte noch schnell den Soundtrack für die Fahrt. Die Ultras hatten das Motto Black Block ausgegeben, dem wir dann gerne Folge leisteten, sind doch die Auswärtsklamotten so oder so meistens schwarz und mein grünes T-Shirt wird eh kein Mensch sehen, schließlich zeigte das Thermometer heute Nacht im Taxi 4° Celsius.
So langsam machte sich der Tag in mir breit, alleine die Feststellung, dass es nicht regnete beschwingte mich und so waren wir eigentlich ganz guter Dinge; die Eintracht hatte zwar viele Verletzte aber eine brauchbar besetzte Bank und zudem gute Leute auf dem Platz – und der KSC ist jetzt auch kein Team, vor dem man zittern sollte. Respekt: Ja; aber keine Angst. Die größte Sorge bereitete uns der Empfang in Karlsruhe, wie werden Polizei und Security reagieren? Und zum ersten Mal sortierte wir unsere Sachen pedantisch genau, schließlich waren Obst, Schokoriegel, zweite Feuerzeuge und allerlei Schnickschnack im Stadion verboten worden und es drohten penible Kontrollen – da ist man schon sorgloser zu Auswärtsspielen gefahren. Und da wir keine Lust auf irgendeine Form der Auseinandersetzung hatten, saßen wir um elf im Auto und rollten auf die Miquelallee Richtung Autobahn. Aus den Boxen kroch in satter Lautstärke Iron Maidens Drifter und ich schwang meine Matte im Takt der rollenden Gitarren.
So war es zumindest 1981. Heute zeigte sich, dass der Player die von mir gebrannte CD nicht abspielen wollte, was ich doch arg bedauerte. Nicht nur Iron Maiden sollte uns nämlich begleiten, sondern auch Nick Cave oder das lustige Lied McGyver von der skurrilen Band Johnny Freedom. Weiß der Geier, wie ich darauf gekommen bin. Schade, aber so war’s und so wühlte ich in den Hüllen und alsbald rockten wedding present und die sons & daughters während wir auf der A5 am Odenwald vorbei sausten. Hinter der Bergstraße thronten von Zeit zu Zeit alte Burgen auf den Hügeln und von Kilometer zu Kilometer klarte es auf; blinzelte die Sonne auf uns herab und verhieß einen angenehmen Tag. Urlaub. Freiheit. Rock’nRoll. Eintracht.
In Karlsruhe rollten wir vom Highway und tuckerten in Richtung Stadtmitte. Um eventuellen Hassel aus dem Weg zu gehen, parkten wir am Rande der Stadt und dachten uns, dass wir schon irgendwie zu Erlebnissen kommen würden. Nachdem wir uns überzeugten, dass wir legal stehen, marschierten wir ganz in Schwarz in die Stadt.
Altbauten standen in Reih und Glied mit modernen Büroungetümen und mit einem Milchkaffee in der Hand hockten wir uns auf einen ebensolchen Platz. Die Sonne glimmte auf uns herab, ein paar Meter entfernt hockten ein paar Punker und wir chillten in den Frühling. Ab und zu wackelten ein paar KSC-Fans vorbei, später tummelten sich gegenüber ein paar Eintrachtfans - die Zeit rann beschaulich durchs Stundenglas. So machten wir uns ein Kippchen später zurück zum Auto, an welchem munter ein Strafzettel flatterte. Ein paar aufgeregte Gleichgesinnte diskutierten wieso, weshalb, warum – bis ich herausfand, dass zwar an der Straßenkreuzung kein Schild stand – aber eine Kreuzung zuvor auf eine ganze Halteverbotszone hingewiesen wurde, die für den Ortsfremden nicht wirklich ersichtlich ist. Moderne Wegelagerei, hinterhältig und gemein.
Naja, mittlerweile hatte ich meine schwarze Jacke ausgezogen, die Sonne machte es möglich und so wanderten wir durch die Stadt – ich mit meinem leuchtend grünen WM 74 T-Shirt – von wegen wer sieht schon mein grünes Shirt. Aber was soll ich in schwarz schwitzen, wenn ich grünen Frühling haben kann. Eben.
Wir spazierten durch das Uni-Gelände an Kraftraum-trainierenden Studenten und blühenden Anemonen vorbei Richtung Stadion und stießen an einer Brücke aus dem smoothen Samstag-Nachmittag-Unigelände auf den Pulk der Fußballfans. Hier und da fuhr ein Polizeiauto vorbei und der Zufall wollte es, dass wir genau an unserem Gästeeingang einliefen. Das hatte ich schon anders erlebt, zum Beispiel bei Union Berlin, wo du gefühlt einmal rund um die Hauptstadt laufen kannst. Am Eingang war nicht übermäßig viel los, es knallten sinnfrei einige Flaschen auf den Boden, ein vorbeifahrender Bus verlor klirrend ein paar Scheiben Bus und aus der relativ kleinen Menge am Eingang entwickelte sich schnell die Gewissheit, dass es mit dem Einlass dauern könnte. Die Warterei war ewig, die Ordner untersuchten gewissenhaft Schuh und Schal einiger Eintracht-Fans, der Rest schob sich dicht gedrängt aber halbwegs entspannt peu a peu durch das kleine Gitter. Ein paar Jungs sparten sich die Warterei und drängten kurz vor dem Einlass in die Reihe; solidarisch mit all den Wartenden – die es nicht geschafft haben, dies zu verhindern. Pia pöbelte noch ein wenig Hinten anstellen aber es juckte niemand. Schade eigentlich. Mir geht dieses beschissene Erschleichen eines kleinen Vorteils auf Kosten anderer ziemlich auf den Sack. Im kleinen, wie im Großen.
Als ich endlich an der Reihe war, war ich ob der ewigen Warterei und den Dränglern zwar relativ geladen – aber mein grünes Shirt verhinderte eine intensivere Durchsuchung – oder war es mein Blick: die Augen zu zwei messerscharfen Blitzen verengt...Wie auch immer, ein Blick auf den Blockaufgang zeigte eines: Es wartete eine zweite Durchsuchung auf uns. Da diese relativ flott voran ging, suchten wir bei strahlendem Sonnenschein ein Plätzchen und harrten der Dinge und des Spiels.
Die Karlsruher Fans hatten wohl vom Verein blaue und weiße Winkeballons bekommen – wahrscheinlich, um zu demonstrieren, dass die heimischen Farben blau und weiß seien – und sie wedelten fröhlich fernsehkompatibel ins eher traditionelle Rund. Während des Badener Liedes schwenkten ein paar KSC Fans auf dem Platz große Fahnen und einer der Schwenker zeigte unserer Kurve bei ein paar Pöbeleien den Mittelfinger, was niemanden sonderlich interessierte. Martin hatte seinen Platz in einem Metallkörbchen vor der Kurve und schon ging’s los. Die Eintracht kickte ganz in Schwarz, wie unser Motto ja lautete und hatte durch Fenin auch eine schöne Chance, allein, der Ball flog übers Tor. Der Karlsruher Anhang befeuerte sein Team mit einem langezogenem Karlsruuuuuhe, was wir grinsend mit einem Huuuurensöhne beantworteten. Perfekte Harmonie im Wechselgesang. Währenddessen hatte Görlitz einen Ball im Strafraum vertändelt, Fenin passte, Weissenberger flankte und Fink ballerte zum 1:0 für die Eintracht ins Netz. Jubel, Bierbecher, High Five. Weiter unten zogen Rauchschwaden aus dem Block über das Spielfeld und ich muss gestehen: Eine klammheimliche Freude durchzuckte mich. Da hatten es doch ein paar Jungs geschafft, e bissi was in den Block zu bringen. Mutig, immerhin hätten sie sich ein SV einfangen können – und sich dann nicht beschweren dürfen. Aber ich meine, dass man sich das ganze Kontroll- und Polizeigedöns sparen könnte. Es schürt doch nur die Aggression und verhindert wird damit gar nichts. In der Regel passiert nichts wirklich erwähnenswertes, wenn an den guten Willen appelliert wird und die Fans als das wahrgenommen werden, was sie sind: Als Gäste. Wenn da hie und da ein paar Cops rumstehen und sich die Sache aus der Distanz angucken, könnte ich damit leben. Aber sichtbare Dokumentation von Stärke ist nichts anderes als das Eingeständnis von Schwäche. Das gilt für alle.
Zurück zum Sport. Während neben uns ein leicht wankender Fan eine Zigarre verrauchte und sich Amanatidis mit der Kyrgiakos-Karikatur Franz herum ärgerte und zur Halbzeit in der Kabine blieb (für ihn spielte Mantzios), vergab die Eintracht in der zweiten Halbzweit reihenweise erstklassige Möglichkeiten. Ochs, Köhler, Fenin, wiederum Köhler (der eigentlich alles richtig machte und nur durch seine Konstellation der Sterne am Torerfolg gehindert wurde) und am End Toski scheiterten am guten Torhüter Miller oder einem Badener Bein. Inzwischen konnten wir den Wechselgesang mit dem KSC auch alleine. Martin stimmte ein bescheidenes Karlsruuhe an und wir brüllten grinsend Huurensöhne.
Zu guter Letzt lagen wir uns fröhlich in den Armen, skandierten Auswärtssieg und grinsten uns eins. Die Mannschaft klatschte die Fans an den Zäunen ab – einzig Benny Köhler schlich über den Platz, ein KSC-Trikot über den Schultern und klatschte die Eintrachtfans in der gegenüberliegenden Ecke ab. Ihm hätte ich weiß Gott den Treffer gewünscht, auf dass das endlose Genörgel über ihn endlich einmal verstummt. Wie wir Spieler groß machen können (Arie, Cha) so können wir auch Spieler klein machen. Also nicht körperlich meine ich. Ebenso wenig wie Köhler der Sündenbock ist, ist Caio der Heilsbringer. Wer in solchen Kategorien denkt und handelt – der macht eines: Nämlich es sich zu einfach. Einfach zu leise war unser Block auch während des Spiels, bedingungsloser Support sieht anders aus - obwohl es auch in der Sonne ganz lustig war.
Einige Minuten feierten wir im Block und trafen beim Abgang noch den Commander sowie Petra und Christoph – ein kurzes Hallo – und schon verschluckte uns der Menschenstrom, bis wir problemlos die Polizeiorga passierten und wieder vom Wege ab Richtung Uni abbogen. Die Beschaulichkeit hatte uns wieder; Vögel zwitscherten in den anbrechenden Abend, die Sportler hatten ihre Geräte eingepackt und Studenten rasierten sich auf dem Campus die Haare. Eine Currywurst später hockten wir im Auto und rollten zurück auf die Autobahn und Tocotronic sangen: Mein Ruin ist mein Bereich. Denn ich bin einer unter euch. Mein Ruin ist was mir bleibt - Wenn alles andere sich betäubt.
Morgen wieder, heute zog die Bergstraße an uns vorbei, kleine Fensterbeleuchtete Bähnchen schlängelten sich durch die Lichtpunkte der Städte, auch aus den Burgen auf den Hügeln schimmerte die Beleuchtung und gegen acht hatte uns Frankfurt wieder. Ein kurzer Blick ins Forum genügte, im Tippspiel versagt und dazu die Benotung der Spieler Köhler mit 6 und Nikolov mit 4+, das Gegreine um Caio ließen eine Stimme in mir sagen: Leck mich am *****, wir haben bei strahlender Sonne beim KSC gewonnen, heult doch – oder hört Iron Maidens Drifter. Das habe ich nämlich gemacht, während Pia die Band nicht ganz so klasse findet. Aber da muss sie jetzt durch.
Auswärtssieg!
Achja, unseren Strafzettel hatte ich noch an einen anderen Wagen geklemmt, der ordnungsgemäß geparkt war. Eine Karlsruherin, die mich aus dem Fenster beobachtete grinste - und ich freute mich schelmisch auf das Gesicht des Besitzers, das ich leider nicht sehen werde.
darauf ne tüte gummibärchen