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eintrachtfrankfurt2005

19107

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Tja...stehe gerade am Bhf Marburg.
Zug 06:34 Uhr nach Frankfurt:
Vorhin: RE30 ist um 35 min. verspätet. Grund dafür ist eine technische Störung am Zug. Wir bitten um Entschuldigung.

Jetzt: RE30 nach Frankfurt. Dieser Zug fällt leider aus. 😤😣😝

Eine Frau hier in der Wartehalle jammert, sie muss das Flugzeug bekommen.

Hätt ich jetzt bloß mein Auto griffbereit und nicht in Frankfurt stehen...
Jeden dritten Tag geht das so. Und der Winter hat noch nicht mal angefangen.

Der nachfolgende Zug wird also wieder Abenteuer Viehwaggon, wo die Leute anderthalb Stunden dicht an dicht stehen dürfen.
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Auch interessant:

https://www.kanzlei-wulf.de/abmahnung-kuendigung-oder-bei-verspaetung-arbeitsplatz-wegen-glatteis-schnee-stau-oder-verspaetung-der-bahn/

Zitat: "Für die Bahn gilt das nicht, denn hier wird die häufige Verspätung der Bahn als vom Arbeitnehmer einzukalkulierendes Risiko verstanden."
--> Das ist also im Richterrecht schon zu Lasten des Arbeitnehmers eingepreist.

Für jeden, der morgens zu einer festen Zeit bei der Arbeit sein muss, ist das entweder eine Qual, da er besser einen Zug früher nimmt und damit mindestens 30-60 Minuten vom Tag und damit Schlaf verliert.
Oder aber ein heißes Eisen, denn mehrfache Verspätungen können einem dann um die Ohren fliegen, für die man gar nichts kann.
Bahnstreiks natürlich nicht mitgerechnet - kommen die, weil mal wieder die GdL oder ähnliches Aufstand macht, dann ist man ohne Auto ganz am Ende und muss quasi Zwangsurlaub nehmen, wenn man nichts riskieren will.

Allerdings hat man inzwischen auf den Straßen deshalb ebenfalls längst Verkehrskollaps. Von FFM Hbf bis z.B. Neu-Isenburg oder Offenbach dauert mindestens 45 Minuten. Wären die Straßen frei 12-20 Minuten. Die Blechlawinen sind morgens nach Frankfurt rein jenseits von gut und böse, und im Innenstadt-Zentrum von München wahnsinnig. Mit dem Taxi vom Hbf nach Au-Haidhausen gegen 8 Uhr fast 45 Minuten gebraucht.

Aber es liegt in den Händen der Politik, hier Abhilfe zu schaffen. Wenn denen nichts anderes einfällt, als blinde Zerstörungswut, nämlich das Autofahren viel unbequemer und teurer zu machen, damit die Leute doch endlich die beschissene und von der Rechtsprechung sogar als permanent verspätet gebrandmarkte Bahn nehmen, dann ist das ein Offenbarungseid sondergleichen.

Die Bahn ist erst dann eine Option, wenn man wenigstens das Gefühl hat, sich einigermaßen auf sie verlassen zu können. Und von diesem Zustand ist man noch Lichtjahre entfernt.
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Ich verfolge die Diskussion hier seit Wochen sehr aufmerksam.
Klar ist für mich, dass derzeit kein Massentauglicher Verkehrsansatz in Sicht ist.
Massentsuglichkeit bedeutet, dass man den Mobilitätsanforderungen der grossen Mehrheit der Bürger im Land gerecht wird. Ich nehme derzeit kein schlüssiges Konzept zur deutlichen Verringerung des Individualverkehrs wahr. Dies wär mMn die absolut durchgreifendste Maßnahme für eine deutliche Senkung der Emissionen im Verkehr. Nach wie vor zielen die Infrastrukturmaßnahmen hauptsächlich auf den Individualverkehr ab.
Bahn fahren ist völlig überteuert um als Alternative für viele Menschen in Frage zu kommen. Darüber hinaus steigt für viele Berufspendler der Zeitaufwand enorm, während die Flexibilität massiv eingeschränkt wird.
Im Bereich des Induvidualverkehrs, hier des Automobils, ist derzeit keine massentaugliche Variante in Sicht.
Die aufgerufenen Preise für E-Autos dürften für die meisten Menschen Ausschlußkriterium bleiben. Ein nennenswerter Gebrauchtmarkt ist mittelfristig nicht zu erwarten, zumal noch nicht klar ist, wo die Reise hingeht. E-Mobilität oder doch Wasserstoff?
Dazu kommt tatsächlich die Problematik, dass E-Mobilität dauerhaft eine massive Umweltptoblematik mit sich bringt. Bei Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen ist hingegen der niedrige Wirkungsgrad bei hohem Energieaufkommen zur Gewinnung des selben durchaus mittelfristig noch problematisch. Allerdings dürfte hier bei weiterer positiver Anpassung des Energiemixes weg von fossil erzeugtem hin zu emissionsarmem Strom die größten Chancen bieten. Hier dürfte  durch geschicktes Nutzen von Überkapazitäten aus Sonne und Wind in der Zukunft einiges zu erreichen sein.
Mein Fazit: derzeit und auch mittelfristig dürfte der klassische Verbrenner (Diesel, Benzin) für eine große Mehrheit der Menschen im Land alternativlos bleiben.
Dies ist wohl zuvorderst eine Frage der finanziellen Möglichkeiten.
Insgesamt glaube ich, dass es dringend eine infrastrukturelle Hinwendung zu öffentlichen Verkehrsmitteln, vor allem Bahn und Busse braucht, die deutlich kostengünstiger werden und eine höhere Taktung bieten müssen.
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FrankenAdler schrieb:
Bahn fahren ist völlig überteuert um als Alternative für viele Menschen in Frage zu kommen. Darüber hinaus steigt für viele Berufspendler der Zeitaufwand enorm, während die Flexibilität massiv eingeschränkt wird.


Genau da hakt es zuvorderst. Anstelle von Verboten, mit denen man viele aus der Bevölkerung gegen sich aufbringt, wäre ja mal Entgegenkommen und Entfernen der eigenen Stellschrauben eine politische Maßnahme.

WuerzburgerAdler schrieb:

Natürlich. Ein leistungsfähiger ÖPNV, der die Menschen mit umweltfreundlichen Fahrzeugen möglichst günstig (kostenfrei? Stadtjahrespauschale? es gibt diverse Denkmodelle) überall hin bringt, muss das vorrangige Ziel sein. Ist es nur leider nicht.


Die Piratenpartei hatte in ihrer Hochphase zwar noch keine Rentenkonzepte, aber hoch-innovative Überlegungen, wie den fahrscheinlosen Nahverkehr und wurde dafür medial niedergemacht. Der SH-Landtagsabgeordnete Patrick Breyer hatte dazu auch eine Machbarkeitsstudie beauftragt. Aber vor allem in den Talkshows, allen voran Anne Will, wurde diese Idee, bei der Piraten wie Patrick Lauer damals saßen, als spinnerte Idee von ein paar Durchgeknallten behandelt, die mal Politik spielen wollen. Schon interessant, wie sich plötzlich der Wind dreht.

WuerzburgerAdler schrieb:
Sowohl bei den Anbietern als auch bei den Verbrauchern. Für zig Millionen Menschen in Deutschland ist der tägliche ÖPNV alternativlos und völlig normal. Für andere wiederum nicht vorstellbar. Warum nicht?


Alternativlos und normal ist er eben leider genau nicht. Ich bezeichne die Bahn inzwischen als Terrorunternehmen.
Und ich kann für mich in Anspruch nehmen, eigentlich vorbildlich zu handeln. Den Hauptteil meiner Strecken fahre ich mit der Bahn, jeden Tag 220 Kilometer, über 1000 Kilometer pro Woche, Eintracht-Heimspiele und Auswärtsfahrten nicht mitgerechnet, nur reine Berufspendelei.
Selbst zu meinem Studium bin ich jeden Tag 110km einfache Strecke zur Goethe-Uni gefahren und abends zurück. Seit 2002 verbringe ich täglich 3 Stunden in den Zügen, meine gefahrenen Kilometer entsprechen inkl. Wochenenden zu Spielen längst über 1 Mio. Kilometer, also einmal zum Mond hin, zurück und wieder zum Teil hin.

Was ich seit dieser Zeit mitmache, ich an Unfassbarkeit nicht zu überbieten.
Zugausfälle, Oberleitungsstörungen, Stellwerksschäden, Personenschäden (für die die Bahn selbst nichts kann, aber die eben im Straßenverkehr nicht auftreten), Klimaanlagenausfall im Sommer, Klimaanlagen an im Winter, blankes Organisationschaos, Internetausfall auf Fernstrecken, usw. usw.
Führt inzwischen dazu, dass ich seit Jahren immer einen Vierkantschlüssel in der Tasche habe, mit dem ich die permanent abgeschlossenen Fenster dann selbst öffne und so manchem Mitpassagier im Hochsommer nen Kreislaufkollaps erspart hab.
Erst vor ein paar Wochen kam ja auf Anfrage der Grünen raus, dass die Bahn in ihre Pünktlichkeitsstatistik ausgefallene Züge gar nicht mit einbezieht, weil sie den - zwar logischen, aber dreisten - Standpunkt vertritt, dass ausgefallene Züge ohnehin nie die Chance hatten, pünktlich anzukommen, also können sie auch nicht verspätet sein, wenn sie gar nicht erst losfahren.

Ich kann froh sein, dass ich oft ein bisschen flexibel morgens von der Startzeit her bin, aber die Bahn hat es morgens schon geschafft, dass ich zwei Stunden zu spät zur Arbeit gekommen bin.
Ich dürfte kein Lehrer sein, der morgens um 8 pünktlich im Klassenzimmer stehen muss. Das ginge in 50% aller Tage schief.


vonNachtmahr1982 schrieb:
Ich habe 7 Jahre in dem kleinen Städtchen (naja Dorf mit Stadtrechten trifft es eher) Rosenthal im Burgwald gearbeitet. Es ist bis heute nicht möglich diesen Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Und das ist auf dem land überall so.


Richtig. Das Rhein-Main-Gebiet ist vergleichsweise noch gut aufgestellt. Ganz Nordhessen Land ist ÖPNV-technisch ein Alptraum. Bis vor 2 Jahren waren Orte wie Gilserberg oder Bad Zwesten nicht mal an den ÖPNV angeschlossen. da fuhr um 6:00 Uhr morgens einmal ein AST auf Bestellung. Selbst heute sind da Anbindungen an Marburg oder Schwalmstadt-Treysa ein Witz. Mit dem Auto spart man mehrere Stunden (!) und das bei einer Strecke von nur 20 km.
Aber auch alles nördlich von Nidderau oder westlich von Gießen ist fernab jeglicher Anbindung.

Tafelberg schrieb:
Leider gibt es immer noch zu viele für die Auto fahren ein "Hobby" ist, war fassungslos über einen Kollegen der sich gerühmt hat > 220 kmh nachts gefahren zu sein


Das ist OT. Wenn man nachts Autobahn frei hat, kann man auch 300 fahren, wenn man will.

skyeagle schrieb:
Das größte Problem ist, dass die Leute außerhalb von Großstädten diesbezüglich allein gelassen werden. Da muss man auch gar nicht so weit gehen, das fängt schon in Langenselbold an. Bis vor Kurzem sind da die busse gefahren, wann sie wollten, wohin sie wollten, manchmal musste man sogar nix zahlen, kam aber nicht unbedingt ans gewünschte Ziel. Sowas macht man zwei mal. Dann setzt man sich doch wieder ins Auto...


Man könnte schon viel erreichen, wenn man mal z.B. Kommunikation der Fahrzeuge untereinander einbaut. Die Technik ist längst da, aber dass mal der Bus auf die um 5 min. verspätete S-Bahn wartet, das kommt seltenst vor. Da darf man dann 30-60 min. auf den nächsten warten.

Und von Kulanz bei der Bahn bzgl. Ticketrückgabe schreibe ich hier lieber nix. Wer nicht das schweineteure Flex-Ticket bucht, der kann bei kurzfristigen Terminverschiebungen geschäftlich seine Bahncard eigentlich verbrennen.
Jeder Mietwagen ist so gesehen vom Preis-Leistungs-Verhältnis wesentlich günstiger.

Ich kann jeden verstehen, der sich das Abenteuer Bahn nicht antun will. Und angesichts der völlig untragbaren Zustände im Bahnbereich, soll die Politik hier lieber ansetzen, anstelle das Autofahren zu verteufeln und unbequem zu machen. Schließlich ist sie Eigentümer dieses Saftladens und hat es in der Hand, dort für wesentliche Änderung zu sorgen. Aber die Mwst. die man beim Sparpreisticket von 19% auf 7% spart, für die kann man sich nicht mal nen Kaffee kaufen, wenn's am Bhf (mal wieder) wesentlich länger dauert. Bei der nächsten Fahrpreisrunde sattelt die Bahn das sowieso wieder drauf.
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Interessanter Bericht - danke vielmals.

Brennstoffzelle? Solarergänzung? Keine Themen auf der IAA?
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adlerkadabra schrieb:

Brennstoffzelle? Solarergänzung? Keine Themen auf der IAA?


Sehr wenig...konnte man wirklich an einer Hand abzählen.

municadler schrieb:
Schade eigentlich dass die deutschen Hersteller zunächst alles verschlafen haben und jetzt die meisten völlig borniert nur auf eine Technik setzten, die für viele Einsatzgebiete schlicht ungeeignet ist.
(300 -350km Reichweite 45-60 min laden)


Die Hersteller produzieren nur das, was der Markt haben will. Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne jedes Produkt mit Gewalt in den Markt drücken und dann nimmt es die Masse schon.
Es gibt zwar keine echten bezahlbaren Angebote für Otto-Normalverbraucher, aber das ist bei jedem Technik- oder Medizinprodukt anfangs so. Die Schicht derjenigen, die sich ein Elektrofahrzeug leisten könnte - und das sind oft Langstreckenfahrer - wird nicht geweckt, nicht angesprochen. Selbst mit Förderung.
Selbst bei Firmenfahrzeugen sehe ich nur ab und an mal einen Renault Zoe als Auslieferungsfahrzeug von Apotheken.

Verschlafen hat die deutsche Branche das Thema nicht, es bestand nur keine Notwendigkeit da auf die Tube zu drücken. Selbst mit Tesla nicht. Bestes Beispiel ist doch der 3-Liter Lupo. Den hatte VW serienreif mit kurzer Bestellzeit immer im Sortiment. Als Stadtflitzer ideal. Aber für die Fahrt zum Supermarkt oder morgens zum Kindergarten ist ein X5 oder Q7 vom Feeling her einfach geiler. Und deshalb wurden und werden die gekauft. Der Lupo hingegen floppte grandios. Hätte ich bei Markteinführung nicht unbedingt vermutet.

Und Tesla ist keine echte Konkurrenz, haben im Vergleich zu den Großen viel zu wenig Kapital und Erfahrung. Also lässt man einfach den neuen Autobauer, der praktisch in allem Pioniersarbeit leisten muss, erstmal die Dreckarbeit machen und viel Kapital aufbrauchen und antizipiert dann die Markterfahrungen. Finde ich persönlich sehr clever. Der Intelligente lernt halt aus den Fehlern anderer. Tesla wäre schon längst da, wo die deutsche Automobilindustrie drauf gewartet hat, wenn sie sich nicht Liquidität mit dem Handel von CO2-Zertifikaten immer wieder verschaffen und der längst zu einer der wichtigsten Einnahmequellen geworden ist.

Seit 1989 besuche ich jede IAA, seit 2005/2007 ist das Thema Elektromobilität bei den Herstellern angekommen.
Und manches endet davon sehr unschön. Ich erinnere da nur mal an den LOREMO. Mit gewaltigen Steuermitteln gefördert, erst von Bayern, dann von NRW. Das Konzept war stimmig, sah alles toll aus und war ein Messe-Highlight 2007 in Halle 4.0. Aber außer Abgreifen von Fördermitteln kein Ertrag. Ist auch so ein Punkt, bei dem man sehr aufpassen muss. Denn was der Markt per se noch nicht will, sondern politisch gelenkt werden muss, ist sehr anfällig für solchen Fördermittelmissbrauch. Die Politik verteilt oft sehr lax Staatsknete, wenn Blaupausen und Business Plan auf dem Papier gut aussehen und das Projekt vor allem das politische Befinden bauchpinselt, aber der Ertrag ist dann nicht selten gleich null. Ist aber nichts autospezifisches, auch in der Medizin- und Pharmabranche geht das so.

Fazit: Wenn wirklich Bewegung in den Markt kommt und der Verbraucher wirklich ein Elektroauto will, das seinen Bedürfnissen entspricht, dann wird auch entsprechend produziert.
Könnte auch gut sein, dass die IAA deshalb massiven Besucherschwund hatte, weil die Hersteller sich praktisch gezwungen sahen, krampfhaft E-Innovationen auszustellen, aber sie genau wissen, dass die Exponate sich von den echten Bestellungen in den Autohäusern massiv unterscheiden.
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Also ich war jetzt Freitag, Samstag und heute auf der IAA...ist leider deutlich kleiner geworden. Ich hab ziemlich oft versucht, Leute dazu zu sprechen...am Stand von BMW, von der Messe, etc.
Dass zahlreiche Autohersteller wie FIAT, Toyota, etc. fernblieben liegt wohl u.a. an einem Aufstand gegen den VDA. Die liegen im Clinch mit denen.
Dass Ferrari, Bentley und Rolls-Royce nicht kamen, ist dem neuen Konzept und dem Thema der Messe geschuldet - E-Mobilität. Für solche großen verbrauchsintensiven Luxus-Fahrzeuge steht ein echter Durchbruch im E-Segment noch aus.

Die IAA hat versucht, das Thema Elektro-Mobilität glaubhaft und ziemlich massiv versucht, nach vorne zu kehren. Dazu bildeten fast sämtliche Hersteller schon eine Art Kartell bei der Präsentation. Keine Prospekte mehr, keine Kugelschreiber mehr, keine Tragetaschen mehr, keine Anstecknadeln mehr, keine Schlüsselbänder mehr, keine Turnbeutel mehr, keine Poster mehr, selbst plastikverpackte Gummibärchen in Minitüten wurden zu 95% verbannt.
Wenn Wasser ausgeschenkt wurde, dann in Papierbechern (Porsche) oder - mit Schild betont - aus Maisstärke (bei BMW).

Für die Besucher war das teilweise eine Enttäuschung. Die Hersteller fügten sich jedoch, es gab wohl das Credo: Gibt's keine Goodies oder Prospekte mehr, dann wird auch nichts weggeschmissen (O-Ton BMW-Stand).
Für die Hersteller war das zunächst kostenreduzierend, aber bei solchen Faktoren spricht man eigentlich nicht von Kosten, sondern von Investitionen, die sich irgendwann bezahlt machen.
Vor allem bei Kleinkindern wird durch Poster, Pins etc. eine Markenbindung und vor allem Faszination für's Auto geschaffen.
Dies schlägt sich irgendwann viele Jahre später in ROI um.
Ein Ferdinand Piech hätte einen VW-Auftritt ohne Bentley und Bugatti bestimmt nicht gemocht.

Insofern haben die Messe bzw. die Hersteller bis zur Selbstverleugnung das Thema Nachhaltigkeit vermittelt, inklusive Anhalten zum Verzicht. Das steht eigentlich im völligen Widerspruch zu dem Auftritt der Demonstranten. Die beklagen die SUVs, aber tatsächlich war die IAA komplett auf Downsizing ausgerichtet, also im Prinzip das, was die Demonstranten forderten.

Durch die weniger gewordenen Hersteller war natürlich mit einer geringeren Besucherzahl zu rechnen. Die große Halle 8 wurde um ein Drittel mit einem schwarzen Vorhang verkleinert, die Hallen 5 nur drei Tage geöffnet und während der Messe wieder abgebaut, Hallen 1.1, Halle 6 und 3.1 waren gar nicht mehr gefüllt.
Die Hersteller sind (laut Messeleuten, die ich gesprochen habe) wohl sehr zufrieden.
Aber es muss ja einen Grund haben, warum bei einem solchen Umbruch, wo die IAA das Thema Mobilität quasi im Kern auf den E-Bereich verlagert und eigentlich sich jeder dafür interessieren müsste - gerade weil es so politisiert ist - weniger Besucher anzieht?
Und da scheint wohl der Hund begraben zu sein. Die Konsumenten werden mit E-Mobilität bislang nicht warm, wo man sich auch an den Ständen umhört und die Gespräche mitverfolgt.
Zu wenig Ladesäulen ist der eine Grund. Entscheidender sind die Aufladezyklen.
Ein Tankvorgang mit Super/Diesel dauert 5-7 min., womit man eine Reichweite zwischen 500 und 1200 km erzielen kann.

Das Aufladen eines E-Autos hingegen dauert derzeit minimal 2-3 Stunden. Und das auch nur, wenn man an eine der öffentlichen Ladesäulen anschließt. Bei FORD in Halle 8 war dazu ein sehr interessant und verständlich ausgestelltes Konzept zu sehen.
1. Laden über Nacht zu Hause mit 2,3kw
2. Laden über eine Wallbox mit 11kw
3. Öffentliche Ladesäule mit DC 50kw
4. Ionity Ladestation mit bis zu DC 350kw.

Die Ionity Ladestation soll laut Konzept den Ladevorgang unter 10 Minuten halten, ab 2020 will man zumindest 400 in Europa davon bereitstellen. Schon jetzt gibt es aber deutliche Bedenken, ob ein Ladevorgang überhaupt innerhalb der anvisierten Zeit machbar ist. Denn Akku ist nicht gleich Akku. Für einen Porsche Taycan scheint selbst mit der Ionity-Säule der Akku in 10 min. maximal zu 46% geladen werden können.
Hinzu kommt noch, dass die Aufnahmefähigkeit von Akkus im warmen bis heißen Zustand geringer ist, als im kalten. D.h. von der Autobahn abfahren und Laden, da dauert der Ladezyklus deutlich länger als im kalten Zustand. Hier droht ein Etikettenschwindel, ähnlich wie beim Verbrauch von Benzin auf 100km oder CO2-Abgas-Werte zu Lasten der Verbraucher ("Hersteller schreibt doch in 10 min. geladen, warum dauert das jetzt doch ne halbe Stunde?!"). Ja, 10 min. unter Idealbedingungen.

Hat man das Problem mit der Dauer des Ladens einigermaßen zeitlich im Griff, gibt es aber eben noch den anderen entscheidenden Faktor: Reichweite. Derzeit haben nur Tesla und Opel mit dem Ampera Reichweiten von > 500km zu bieten. Die anderen haben so zwischen 300-400 km Reichweite. Für die Innenstädte ist das sicherlich ausreichend. Für Langstrecke hingegen ist das fast indiskutabel.
Würde man das heute an einem konkreten Szenario festmachen, wie z.B. 2000 Eintracht-Fans fahren mit dem E-Auto zum Auswärtsspiel nach Bremen, dann ist am Zielort der Akku spätestens komplett runter und muss für die Rückfahrt wieder vollständig geladen werden. Würden 1000 Autos geladen werden müssen, würde man praktisch sämtliche Ladesäulen in ganz Bremen blockieren, wenn man dort überhaupt noch eine freie findet und nicht in Nachbarstädte ausweichen muss. Das Auto kann ja nicht nach 5 min. die Tanke verlassen, sondern muss minimal eine halbe Stunde bis Stunde dort stehen. Blockieren von Ladesäulen ist dann auch ein weiteres Problem, denn während des Spiels sein Auto aufladen ist ebenfalls wieder problematisch. Man kann nicht in der Halbzeit mal eben in die Innenstadt, den Stecker ziehen, um den nächsten an die Säule zu lassen.

All diese Faktoren führen dazu, dass bislang kaum ein Käufer ernsthaft E-Autos in Erwägung zieht. Derzeit liegt die Zulassungszahl von E-Autos am deutschen Gesamtbestand bei gerade mal 0,2%.

Sind die vorgenanntern Probleme gelöst, wird sich in den nächsten 3 Jahren schon die Quote bestimmt auf 2-3, vielleicht auch 5% erhöhen.
Und dann wird das Thema Nachhaltigkeit nochmal neu aufgerollt. Nicht nur Deutschland, sondern vor allem China steigert seine E-Auto-Quote. Reichen dazu die Ressourcen wie Seltene Erden überhaupt aus? Der größte Automarkt der Welt, USA, ist da noch gar nicht berücksichtigt.
Der Preisanteil für einen Akku beträgt nahezu bei allen Herstellern derzeit über 40% am Gesamtpreis des Fahrzeugs. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es in 15 oder 20 Jahren, wenn die E-Autos der frühen Umstellung abgenutzt sind, billigst bei mobile.de und Co. für'n Appel und 'n Ei angeboten werden, weil es unwirtschaftlich ist, die vom Interieur abgenutzte und vielleicht noch angerostete Kiste nochmal mit einem neuen Austausch-Akku zu bestücken. Bei soliden Verbrenner-Kfz bemüßigen sich viele Gebrauchtwagenkäufer, auch bei hoher Laufleistung des Motors nochmal den einen oder anderen Tausender reinzustecken oder selbst Hand anzulegen, um den Wagen durch den TÜV zu bringen, weil man damit noch wirtschaftlich fahren kann.
Rost an den Radläufen hin, Verschleiß an den Sitzen her - das schreckt viele nicht ab. Selbst ein Motorschaden ist für viele kein Kaufhindernis, kauft man halt beim Schrotti einen gebrauchten Motor.
Aber dass man ein Teil austauschen muss, dessen Wert ca. 42% des Kfz-Neupreises beträgt, das hat man heute nicht.

Die Zukunft wird zeigen, ob E-Mobilität wirklich eine nachhaltige und umweltfreundliche Kfz-Nutzung ermöglicht oder schlimmstenfalls sogar in einem Umweltdesaster und Ressourcenkollaps endet.

Die IAA war jedenfalls sehr interessant und hat das Thema E-Fahrzeuge wirklich exponiert behandelt, ich hoffe, es findet auch 2021 wieder eine in Frankfurt statt.

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Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All.

Und wie man im Kino sehen konnte, letzter Staatsratsvorsitzender der DDR, hatte sich damals entschlossen die Grenzen zu öffnen.
Prägte den bemerkenswerten Satz: "Sozialismus heißt nicht, sich einzumauern, Sozialismus heißt auf den anderen zuzugehen, mit dem anderen zu leben." 😉
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Unterschätz Boris Johnson nicht.
Er wird uns alle in Geiselhaft gegenüber der EU nehmen.
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Ich hätte gerne ne eher leichte Gruppe die ich mit dem Auto abfahren kann

Basel
Lüttich
düdelange

Wenn flugentfernung dann bitte reizvoll

Sporting L
Malmö
Rangers
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Würde ich auch so nehmen.

Bei mir kommen ständig Porto und St. Etienne. Beides für mich nicht der Burner.
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Ferdinand Piech, vermutlich die größte Autounternehmer-Legende der Neuzeit. Unvergessen das Husarenstück, als er 2005 VW gegen eine feindliche Übernahme verteidigte und den Konzern stattdessen nach BMW zu einem Familienunternehmen machte.
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Für mich war weniger das Ergebnis wichtig, als vielmehr die Tatsache wie sie spielen. Dass sie es als Generalprobe für Donnerstag begreifen.
Das haben sie gemacht. Mit dem Auftreten kann man echt zufrieden sein.
Der Timo Werner Hu*ensohn stand natürlich beim 1:0 zu frei.
Vorher hätten wir außerdem prima das 1:0 machen können. Hab von der Tribüne aus nicht gesehen, wer das Ding da knapp am Pfosten vorbei verzogen hat.

Wir waren dem 1:1 nah, das 2:0 brach dann das Genick, aber toll wie das Team trotzdem nicht aufsteckte, sondern nochmal rackerte. Das 2:1 kam zu spät.
Kostic hat mir teilweise nicht gefallen in den Flanken, vor allem am Schluß.

Sitz jetzt noch im Schnizz und gönn mir bei lauen Temperaturen draußen ein gutes Wiener, bevor es dann gleich zurückgeht.

Für Donnerstag bin ich zuversichtlich.
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Grad mal gesehen, wer alles in den Playoffs gewonnen hat:

Celtic, Malmö, Rotterdam, Kopenhagen, man stelle sich vor, wir kämen mit sowas in eine Gruppe.

Deshalb Anstrengen, Anstrengen, Anstrengen. Am DO muss die Hölle los sein.
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Die waren schon verdammt laut. Selten so einen Support gesehen.

Auch recht entspannt gegenüber uns, zumindest auf der Tribüne.
Ein paar wenige Adler hingegen legten sich am Haupteingang nach dem Spiel mit Ordnern und Polizei an, aber nicht der Rede wert.
Und nach dem Spiel geriet ich in die Ausläufer irgendner Pfeffergasverteilung, hat wohl irgend ein Ultra von denen oder uns hochgehen lassen.
War aber auch kein Ding.

Das Stadion ist ganz nett, der Gästeblock allerdings ein einziger Käfig.
Also auf Fantrennung hatten die stark geachtet.

Das Essen super, die Bratwurst vorm Stadion hervorragend. Frisch gebackene Waffeln auch ganz gut, so als Nachtisch.

War auf jeden Fall eine interessante Auswärtsfahrt.
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Straßburg war verdammt gut, das muss man auch anerkennen.
Die haben die Räume perfekt zugemacht, standen hinten wirklich wie an einem Faden aufgereiht auf einer Linie.
Manche Spieler liefen für zwei, waren immer einen Schritt schneller und eher am Ball.
Vor allem in der ersten HZ lief bei uns ja auch gar nichts zusammen.

Das gepaart mit einem grandiosen Heim-Support, wie ich den selten erlebt habe.
Vergleichbar mit uns, von den Wechselgesängen Kurve-Tribüne bis hin zum Pendant zu Pippi Langstrumpf...bei denen ist das Jingle Bells.
Die haben das altbackene Stadion in einen Hexenkessel verwandelt.
Unsere Leute waren auch gut, hielten laut dagegen, aber Straßburg legte die Schippe drauf.

Wird wirklich schwer im Rückspiel, ein Remis reicht nicht, wir müssen mit zwei Toren Abstand gewinnen.

Bei Rebic hatte ich gar nicht gemerkt, dass er mitgespielt hatte.
Selbst Hinteregger hat sich leider sehr oft Fehlpässe erlaubt.
Missverständnisse bei den Zuspielen, da lief gestern gar nichts zusammen.
Lediglich Kamada gefiel ein bisschen.
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Hallo

Karten gibt es keine mehr da Verkauf laut UEFA Richtlinien eingestellt wurde auch wenn es noch eine Restkarten gibt

Am RCS liegt es also nicht

Auf die Frage ob wir uns immerzu doof anstellen bei Gäste muss ich Antworten dass der Verkauf der Karten für die Gäste in Frankreich immer über den Gastverein geht und dies einwandfrei läuft

Um Karte zu erhalten muss man zuerst ein Profil anlegen ohne kommt ihr nicht an Karten, warum ist dem so ? Ganz einfach alle Karten ausserhalb des Gästeblock müssen Namentlich sein und dies wird tlw. geprüft.
Wer das Profil angelegt hat bekommt auch Tickets ohne ist normal dass die Sperre kommt
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nidolu schrieb:
Karten gibt es keine mehr da Verkauf laut UEFA Richtlinien eingestellt wurde auch wenn es noch eine Restkarten gibt


Ist eigentlich ein Grund für den Verein, die UEFA wegen bewusster Geschäftsschädigung zu verklagen.
Glaube kaum, dass dieser korrupte Haufen RC Straßburg die Einnahmeausfälle durch Zahlung kompensiert.
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Knueller schrieb:

Ich bin (mal wieder) begeistert von der Leidenschaft und der Findigkeit, wie sich dem Thema gewidmet wird und wie alle miteinander zusammenarbeiten!

Davon abgesehen find ich das Procedere aber obernervig und hab die Schnauze jetzt auch voll. Echt schade, dass letzten Endes die gesamten bisherigen EL-Spiele jedes Mal in einem hundsdämlichen Ticketchaos ersticken, mit ständig neuen Mitteilungen und Aussagen und keiner weiß, was ist jetzt eigentlich und Schals sind hinter der Staatsgrenze erlaubt, nee doch nicht und wir machen die Tribüne auf aber nur vielleicht und wir haben außerdem vor 28 Jahren mal schlechte Erfahrungen mit Gästefans gemacht und letzte Woche gabs nen Pyro im Ligaspiel gegen den FC Vollpfosten und überhaupt. Merke auch, wie ich dünnhäutiger geworden bin, weil die letzte Saison uns da schon so geprüft hat.
Mittlerweile hat sich doch echt rumgesprochen, dass wir garnicht die mordende Berserkerhorde sind, sondern dass im Nachhinein alle doch eigentlich ganz froh waren, dass wir dort waren und gefeiert haben und gesagt haben, war geil.

Keine Ahnung, warum das für einen Fußballverein, dessen ureigene Aufgabe es ist, Fußballspiele durchzuführen, offensichtlich immer wieder ein Problem darstellt, ausländische Fans vernünftig zu managen. Stellen die sich in ihren Ligaspielen auch so bescheuert an? Dann gute Nacht und herzliches Beileid an die Beteiligten.


Reicht mir echt!


Kann ich nachvollziehen. In Teilen geht's mir ähnlich.
Es nervt schon gewaltig und man kommt sich als Fan ungewollt vor. Nach dem Motto wir wollen euch hier alle nicht haben. Eine extrem traurige Entwicklung die den Fussball den wir lieben und kennengelernt haben irgendwann in den Abgrund reissen wird....
Gerade deshalb sollte man sich aber nicht unterkriegen lassen. Genau das wollen die ja. Noch bin ich zu leidenschaftlich unterwegs das ich sagen kann "leckt mich doch alle mal", aber dieser Punkt wird irgendwann kommen. Da bin ich mir sicher.
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Diegito schrieb:
Es nervt schon gewaltig und man kommt sich als Fan ungewollt vor. Nach dem Motto wir wollen euch hier alle nicht haben. Eine extrem traurige Entwicklung die den Fussball den wir lieben und kennengelernt haben irgendwann in den Abgrund reissen wird....


An den Straßburgern liegt es nicht. Die UEFA hat wieder mal ihre Finger im Spiel und den Verkauf heute untersagt.
Eine blanke Unverschämtheit, weiß der Geier warum.
Es wird Zeit, dass dieser Laden eine drüber kriegt. Am besten Sponsoren anschreiben, dass man bewusst ihre Produkte nicht mehr kauft, sofern die UEFA direkt durch das Sponsoring profitiert. Sowas lässt die Verantwortlichen nicht kalt. Wenn das Zehntausende machen, wird es für die frostiger. Solange deren Geschäft funktioniert, wird sich nichts ändern und die Schikanen immer weiter ausgedehnt, egal ob das Zutrittsverbote sind oder die Möglichkeit sein Ticket nicht mehr weiter zu geben.
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Nein geht nicht.
Ist offenbar personalisiert, also es gleicht wohl gegen die Mailadresse ab.
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Wenn ich das gewusst hätte, dass das mit dem freien Verkauf ab 21 Uhr reine Verarsche war, wäre ich noch mit Leuten am Dienstag hin und dann hätten wir aufgekauft was geht.
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eintrachtfrankfurt2005 schrieb:

@mbuerger: Ist der Link personalisiert oder sieht der so aus wie:
https://www.boutique.rcstrasbourgalsace.fr/fr/footpro/30467/offre/billet-unite-rcsa-eintracht-francfort


Das ist mein Link
https://sb.am/tcu/32nz15sagxz2g4m/318930?
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Da krieg ich nur einen Redirect zur Ticketstartseite.
Nach dem Fragezeichen müsste meist auch noch was kommen.
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Aber wie bekam man diese Mail? Der normale Newsletter war das ja nicht.