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FrankenAdler

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peter schrieb:
pelo schrieb:
peter schrieb:
pelo schrieb:
brockman schrieb:
pelo schrieb:
propain schrieb:
Ffm60ziger schrieb:
läuft, der Tag der Schande

https://twitter.com/CSU/status/540825687037607936/photo/1


Sagt die Partei die jahrzehntelang Altnazis in ihren Reihen hatte.


propain schrieb:
Ffm60ziger schrieb:
läuft, der Tag der Schande

https://twitter.com/CSU/status/540825687037607936/photo/1


Sagt die Partei die jahrzehntelang Altnazis in ihren Reihen hatte.


In der SED waren auch Nazis


Überall Nazis, nur in der AfD nicht, stimmt's?


Ja .Danke dass du darauf hinweist. Mir ist auch niemand von der AFD bekannt der in der NSDAP gewesen wäre.


würdest du darauf wetten?


Ja


wahrscheinlich hast du recht, altersbedingt ziemlich unwahrscheinlich.


Eher interessant wäre, wie viele von den heutigen AfD`lern ganz schnell in der NSDAP wären, würde man sie wieder gründen ...
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Andy schrieb:
Andy schrieb:

Bin aber auch so gestrickt, dass ich dem gehirnverfaulten Deppen von den Freien Wählern, der gleich mit der Moslemkacke kommt, am liebsten umgehend seine blöde Fresse polieren möchte. Das ist aber ein anderes Thema und hat hier nix zu suchen...


Spannend übrigens, dass der Absatz ohne jegliche Reaktionen bleibt. Niemand verlangt, dass ich mich in den Rechtspopulisten hineinversetzen und Verständnis aufbringen solle, weil er vielleicht bei seiner Alten nichts zu melden hat und das jetzt mit geistigen Dünnschiss versucht zu kompensieren. Nicht mal die vermeintliche Selbstjustiz wird angeprangert...

Hihi...      


Na, der Wunsch ist doch normal! Wenn ich jeden in die Fresse hauen würde, der mir auf den Sack geht ...
Die Frage ist doch, ob man das dann auch macht ...
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HeinzGründel schrieb:
adlerkadabra schrieb:
FrankenAdler schrieb:
adlerkadabra schrieb:
adlerkadabra schrieb:
FrankenAdler schrieb:
(...) Ich hab übrigens jahrelang Anti-Gewalt-Trainings nach richterlicher Weisung geleitet ...

In der heutigen Ausgabe der SZ eine ganz interessante Reportage - explizit vor dem Hintergrund von Tukces Tod - von einem Anti-Gewalt-Training in Lenggries:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/anti-gewalt-training-fuer-jugendliche-faust-aufs-herz-1.2247949

Frage @FA: widerspiegelt das so etwa Deine Erfahrungen?


Ja, das spiegelt meine Erfahrungen wieder. Genau das habe ich in meinem letzten Post gemeint. Leute ohne Selbstwertgefühl, mit Trauer und einem ***** voller scheiß Erfahrungen neigen halt dazu, das zu tun was sie am besten können. Und wenn das schlagen ist, dann schalgen sie. Nimmst du ihnen das, was haben sie dann noch? Das muss man in der Arbeit mit den Jungs und Mädels beachten. Wir wollen sie stark genug machen, dass sie das alte Verhalten nicht mehr brauchen. Und da gehört mehr dazu, als nur reden.
Dafür machen wir Kontakte zu Praktikumsstellen, Drogenberatung, Therapeuten, Arbeitsagentur oder wir schaun gemeinsam mit dem Jugendamt nach weiterführender Hilfe.
Genau das übrigens, was man auch im Jugendknast versucht, nur dass da der Biographiebruch dann halt schon da ist.
Wir müssen uns entscheiden. Entweder wir sperren alle Gewalttäter weg, so lang und effektiv wie möglich, bringen sie um oder wir kümmern uns um die Leute, um sie aus diesem Teufelskreis raus zu holen.
Und wer es gar nicht checkt, den muss man halt wegsperren, da hilft sonst nix!
Auch das muss klar sein!

Danke, ich fand übrigens Dein erstes langes Posting zum Thema auch schon interessant.

Gut, was tun? Fest steht zweierlei: das Opfer kommt, sperrt man den Täter nun weg oder versucht man ihn zu therapieren,dadurch leider nicht mehr zurück. Das ist bitter und die Vorstellung schwer zu ertragen.

Wenn ich aber den Kollegen FA hier lese, der aus eigener professioneller Erfahrung heraus berichtet, und auch den Beitrag in der SZ, dann denke ich, es lohnt sich allemal, es zunächst mit der Therapie zu versuchen. Kommt man damit weiter, dann ist wenigstens in einem zweiten Leben etwas Positives passiert, es kann sinnvoller und lebendiger gelebt werden und im besten Fall auch andere positiv inspirieren. Mit anderen Worten: viel potentiellem Unheil könnte präventiv begegnet werden.

Klar, es kann auch schief gehen und ein Täter trotz Therapie wieder rückfällig werden. In diesem Fall hätten dann die strafrechtlichen Konsequenzen zum Tragen zu kommen. Allerdings ist ebenso klar, dass ein Mensch, der Jahre eingesessen hat, nach seiner Entlassung vermutlich eher verhärteter und aggressiver in die Gesellschaft zurückkehrt, als er diese zuvor verlassen hat, und dies mit allen zu erwartenden negativen Folgen.

Damit kann ich allerdings nur ganz grob einen Rahmen beschreiben. Entscheidend wichtig wären darüber hinaus Parameter wie der genaue Tatbestand, das Verhalten des Täters, die Frage: ersmalige oder wiederholte Tat etc.






Ich vermag das alles bis zu einem gewissen Punkt nachzuvollziehen.. Indes ist dies nur die eine Seite der Medaille..
Über den Sinn und Zweck  von Strafe sind etliche Bücher geschrieben worden. Gerade von Juristen,,, Nach der derzeit herrschenden Meinung  soll Strafe folgendes bezwecken

"Schuldausgleich, Prävention, Resozialisierung des Täters, Sühne und Vergeltung für begangenes Unrecht werden als Aspekte einer angemessenen Strafsanktion bezeichnet"

Sollte man vielleicht nicht ganz vergessen. Wenn jemand ,wie in diesem Falle,  bereits 15 Voreintragungen hat und dann wiederum zur Tat schreitet, vermag ich persönlich , nicht mehr recht an die Wirkung einer wie auch immer gearteten Therapie zu glauben.   Da kommt man recht bald in den Bereich der sogenannten " schädlichen Neigungen"... Ob dies der Fall ist wird sicherlich intensiv geprüft.  Sollte dies der Fall sein muss man mal nachdenken wie man die anderen Mitglieder der Gesellschaft  vor weiterem Ungemach schützt. Das kann dann auch eine der Tat angemessene Freiheitsstrafe sein.



Naja klar. Ein Anti-Gewalt-Training kann auch in der Jugendhaftanstalt stattfinden. Und ganz klar gibt es Grenzen. Den Begriff "schädliche Neigungen", so von den Nazis 1941 in das JGG eingführt, möchte ich jetzt hier in seiner ganzen geschichtsträchtigen Sinngebung lieber nicht diskutieren, aber da brauch ich grad dir ja nix drüber zu erzählen.
Wenn wir aber grad bei der grauen Theorie sind, würde ich doch gerne den §2 Abs.1 JGG zitieren: Die Anwendung des Jugendstrafrechts soll vor allem erneuten Straftaten eines Jugendlichen oder Heranwachsenden entgegenwirken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Rechtsfolgen und unter Beachtung des elterlichen Erziehungsrechts auch das Verfahren vorrangig am Erziehungsgedanken auszurichten.
Ich denke da sind wir grad unterwegs.
Dass ein Voreintrag nicht gleich ein Voreintrag ist weißt du selbst am Besten. Das ist eine Art von Polemik, die man gerne den werten Massenmedien entnehmen kann.  :neutral-face
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Basaltkopp schrieb:
FrankenAdler schrieb:
adlerkadabra schrieb:
adlerkadabra schrieb:
FrankenAdler schrieb:
(...) Ich hab übrigens jahrelang Anti-Gewalt-Trainings nach richterlicher Weisung geleitet ...

In der heutigen Ausgabe der SZ eine ganz interessante Reportage - explizit vor dem Hintergrund von Tukces Tod - von einem Anti-Gewalt-Training in Lenggries:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/anti-gewalt-training-fuer-jugendliche-faust-aufs-herz-1.2247949

Frage @FA: widerspiegelt das so etwa Deine Erfahrungen?



Ja, das spiegelt meine Erfahrungen wieder. Genau das habe ich in meinem letzten Post gemeint. Leute ohne Selbstwertgefühl, mit Trauer und einem ***** voller scheiß Erfahrungen neigen halt dazu, das zu tun was sie am besten können. Und wenn das schlagen ist, dann schalgen sie. Nimmst du ihnen das, was haben sie dann noch? Das muss man in der Arbeit mit den Jungs und Mädels beachten. Wir wollen sie stark genug machen, dass sie das alte Verhalten nicht mehr brauchen. Und da gehört mehr dazu, als nur reden.
Dafür machen wir Kontakte zu Praktikumsstellen, Drogenberatung, Therapeuten, Arbeitsagentur oder wir schaun gemeinsam mit dem Jugendamt nach weiterführender Hilfe.
Genau das übrigens, was man auch im Jugendknast versucht, nur dass da der Biographiebruch dann halt schon da ist.
Wir müssen uns entscheiden. Entweder wir sperren alle Gewalttäter weg, so lang und effektiv wie möglich, bringen sie um oder wir kümmern uns um die Leute, um sie aus diesem Teufelskreis raus zu holen.
Und wer es gar nicht checkt, den muss man halt wegsperren, da hilft sonst nix!
Auch das muss klar sein!


Ernst gemeinte Frage, ohne Sarkasmus oder Vorurteile:
Wieviele Deiner Kunden/Schützlinge bleiben denn anschlie0end sauber?
Sehe ich das richtig, dass es viel zu wenige Einrichtungen gibt, die Anti-Gewalt-Programme durchführen?


Das ist nur schwer zu beantworten. Aus Datenschutzgründen, bekomme ich zwar meine Kunden zugewiesen, aber ich bekomme anschließend keine Rückmeldung mehr. Manche von den Jugendlichen kommen wieder (zum Beispiel wegen Arbeitsstunden), oder machen einen zweiten Kurs (Auffrischung, vor allem dann, wenn sie längere Zeit gut klar gekommen sind und rückfällig wurden). Aber belastbare Zahlen gibt es nicht.
Was es gibt, sind dann kleine Geschwister, die vond den großen erzählen, oder die von den großen dann stolz und mit vielen Ermahnungn gebracht werden. Leute aus dem selben Kiez, die sich alle kennen und berichtet.
Etliche sind anschließend im Knast gelandet, manche in Therapien, viele haben aber die Kurve bekommen und melden sich dann immer wieder mal, kommen ihre Kinder zeigen, oder ihren Facharbeiterbrief, oder wollen einfach nur reden, weil sie grad nicht klar kommen - aber auf keinen Fall dahin zurück wollen, wo sie herkommen.
In Nürnberg (als etwas kleinere Stadt als Frankfurt), werden im Jahr ca. 90 - 100 Straftäter zu Sozialen Trainingskursen verurteilt. Zum Vergleich: Ca. 2000 Urteile ergeben Arbeitsstunden.
Angebote gäbe es genug, aber Geld gibt es für sowas kaum. Stell dir vor, du machst so eine Arbeit und versuchst da Sponsoren für zu bekommen    
Kannst du völlig vergessen, da hauen alle ab. Damit will keiner was zu tun haben. Ist ja Täterarbeit.
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Eins will ich noch loswerden.
Ich mache diese Arbeit zur Zeit nicht mehr. Ich habe jahrelang mit diesen Leuten gearbeitet und irgendwann wollte ich wissen wie die Leutchen so geworden sind, wie sie jetzt sind. Also habe ich mich vor knapp zwei Jahren beim Jugendamt als Bezirkssozialarbeiter für einen Brennpunkt-Bezirk beworben.
Jetzt seh ich, unter welchen Bedingungen die Leute zu dem werden, was dann letztlich in den Anti-Gewalt-Kursen ankommt.
Und jetzt versteh ich auch, was für ein Maß an Verrohung, was für eine unglaubliche Ohnmacht manche Menschen vom ersten Atemzug an ausgesetzt werden.

Wenn ein Vater seinen 12 jährigen Sohn zusammen schlägt, dann ist das Scheiße. Wenn er das aber tut, weil er exklusiv die 11 jährige Tochte fi.cken will und nicht damit einverstanden ist, dass der Sohn das jetzt auch macht - ja, dann weiß ich nicht mehr, was das ist.  :neutral-face
Manchmal fehlen mir einfach nur die Worte.

Sollte ich es zusammenfassen, dann so:
Manche Leute haben schon die Arschkarte, bevor sie auch nur auf der Welt sind!

Und wenn man das alles so sieht, dann sieht man in dem *****.loch, dass diese junge Frau getötet hat, vielleicht auch das kleine Kind, das in diesem Horror "aufgewachsen" ist.
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Bigbamboo schrieb:
FrankenAdler schrieb:
... Täterarbeit ist präventiver Opferschutz! So lautet die Devise. Und glaub ja nicht, ich/wir würden für diese Haltung nicht ordentlich angefeindet!    


Gewaltfrei Kommunikation ist eher nicht Bestandteil dieser Trainings, was?    


In Gewaltfreier Kommunikation schulte man beispielsweise in der Vergangenheit teilweise die Justizvollzugsbeamten im Saarland.
Ich persönlich mag das nicht so sehr, dafür bin ich zu derb unterwegs!  ,-)
Kollegen von mir arbeiten aber damit!
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adlerkadabra schrieb:
adlerkadabra schrieb:
FrankenAdler schrieb:
(...) Ich hab übrigens jahrelang Anti-Gewalt-Trainings nach richterlicher Weisung geleitet ...

In der heutigen Ausgabe der SZ eine ganz interessante Reportage - explizit vor dem Hintergrund von Tukces Tod - von einem Anti-Gewalt-Training in Lenggries:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/anti-gewalt-training-fuer-jugendliche-faust-aufs-herz-1.2247949

Frage @FA: widerspiegelt das so etwa Deine Erfahrungen?



Ja, das spiegelt meine Erfahrungen wieder. Genau das habe ich in meinem letzten Post gemeint. Leute ohne Selbstwertgefühl, mit Trauer und einem ***** voller scheiß Erfahrungen neigen halt dazu, das zu tun was sie am besten können. Und wenn das schlagen ist, dann schalgen sie. Nimmst du ihnen das, was haben sie dann noch? Das muss man in der Arbeit mit den Jungs und Mädels beachten. Wir wollen sie stark genug machen, dass sie das alte Verhalten nicht mehr brauchen. Und da gehört mehr dazu, als nur reden.
Dafür machen wir Kontakte zu Praktikumsstellen, Drogenberatung, Therapeuten, Arbeitsagentur oder wir schaun gemeinsam mit dem Jugendamt nach weiterführender Hilfe.
Genau das übrigens, was man auch im Jugendknast versucht, nur dass da der Biographiebruch dann halt schon da ist.
Wir müssen uns entscheiden. Entweder wir sperren alle Gewalttäter weg, so lang und effektiv wie möglich, bringen sie um oder wir kümmern uns um die Leute, um sie aus diesem Teufelskreis raus zu holen.
Und wer es gar nicht checkt, den muss man halt wegsperren, da hilft sonst nix!
Auch das muss klar sein!
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Tackleberry schrieb:
FrankenAdler schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Miso schrieb:
Kann sich hier eigentlich irgendeiner vorstellen, dass der "Schlägertyp", 18 Jahre alt, das nicht wollte und sich jetzt furchtbar fühlt?
Ist das undenkbar?


Letztlich auch Spekulation, meine Liebe.

Dass er sie nicht töten wollte, glaube ich, Miso.

Aber dass er sich furchtbar fühlt... Ich glaube, so wie er scheinbar auf dem Video vor und nach dem Schlag reagiert, hat er ein Problem damit, mit Kritik und eigenen Aggressionen umzugehen, das scheint auch sein Vorstrafenregister zu zeigen. Dass er sich wahrscheinlich jetzt unwohl fühlt, weil er wahrscheinlich seine ganze Zukunft verbaut hat, kann ich mir vorstellen. Aber ob er wirklich Empathie für Tugce und ihre Familie empfindet? Also zum jetzigen Zeitpunkt. Ich glaub, ihm dämmert das erst langsam, was er getan hat. Ich hoffe für ihn, dass er diese Empathie etc. zumindest irgendwann entwickelt und nicht per Anwaltsschreiben im Schlusswort des Gerichtsverfahrens.

Ich hoffe für den Täter, dass er sich seiner Schuld bewusst ist, dass er sich helfen lässt, dass er einen guten Weg findet, mit seinen Problemen und seinen Aggressionen umzugehen. Und vllt. dann als Konsequenz dessen zu seiner Tat steht und versucht anderen Menschen zu helfen, die vllt. in selbige Probleme abrutschen oder schon abgerutscht sind. Das wünsche ich dem Täter. Dass er sein Leben lang versuchen wird, sich und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Damit würde er Tugce nicht lebendig machen, aber den Werten, für die sie eingestanden ist, gerecht werden.

Und das alles unabhängig von der Strafe, die er zurecht bekommen wird. Er ist 18. Er wird so oder so aus dem Gefängnis rauskommen.


Ferndiagnose alez'!
Ich mag deinen Stil, aber was du da so empathisch alles vermutest, was der junge Mann da jetzt so empfinden könnte ...
Ich persönlich habe von Berufswegen einen empathischen Umgang mit solchen Jungs zu pflegen. Das heißt ich bin regelrecht dazu verpflichtet, mit solchen Menschen empathisch umzugehen.
Und ob ihrs glaubt oder nicht, das ist gar nicht so schwierig!
Bislang war noch kein einziges Monster dabei und nur ganz selten hatte ich das Gefühl, dass man jemanden am besten wegsperren würde, damit der/die nicht andre gefährdet. Viele von den jungen Menschen waren mir sympathisch, und oft hat es sich gelohnt.
Dementsprechend hoffe ich natürlich, dass diese Gesellschaft konsequent dabei bleibt, allen Menschen gegenüber Menschenrechte gültig zu halten.
Ein Umgang mit Gewalt ist notwendig, empfindliche Strafen müssen sein, aber: Rache ist kein Weg!

Pro Empathie für alle Menschen!  


Würdes du auch so denken, wenn solch ein "empathiewürdiger Mensch" einen nahegelegenen, lieben Angehörigen von Dir sinnlos tötet? Ernst gemeinte Frage.


Woher soll ich das wissen? Ich habe keine Ahnung, was ich machen, denken, fühlen würde, täte meiner Tochter, meinen Sohn jemand was zu Leide.
Empathie für einen Täter zu haben, heißt für mich nicht, dass ich nicht klar dazu Stellung beziehen würde, was dieser Mensch gemacht hat. Es geht nicht darum, irgendwas zu beschönigen. Lediglich darum, weiter einen Menschen zu sehen. Denn das ist er - und das bleibt er.
Sich Empathie für einen Täter zu erlauben heißt auch nicht, das Opfer weniger wichtig zu nehmen, oder gar, den Täter wichtiger als das Opfer. Das ist nicht die Frage.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hass niemanden besser macht, als er vorher war. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele der jugendlichen Täter annähernd null Selbstwert hatten. Wer keinen Selbstwert erkennt, schlägt um sich.

Glaubst du, Hass würde da helfen?
Mein Ziel ist immer, wie jemand damit aufhören kann, gewalttätig zu sein, um sich zu schlagen. WEnn mir das mit einem Menschen gelingt, dann kann ich dafür sorgen, dass es ein paar potentielle Opfer weniger gibt!

Täterarbeit ist präventiver Opferschutz! So lautet die Devise. Und glaub ja nicht, ich/wir würden für diese Haltung nicht ordentlich angefeindet!  
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SGE_Werner schrieb:
Miso schrieb:
Kann sich hier eigentlich irgendeiner vorstellen, dass der "Schlägertyp", 18 Jahre alt, das nicht wollte und sich jetzt furchtbar fühlt?
Ist das undenkbar?


Letztlich auch Spekulation, meine Liebe.

Dass er sie nicht töten wollte, glaube ich, Miso.

Aber dass er sich furchtbar fühlt... Ich glaube, so wie er scheinbar auf dem Video vor und nach dem Schlag reagiert, hat er ein Problem damit, mit Kritik und eigenen Aggressionen umzugehen, das scheint auch sein Vorstrafenregister zu zeigen. Dass er sich wahrscheinlich jetzt unwohl fühlt, weil er wahrscheinlich seine ganze Zukunft verbaut hat, kann ich mir vorstellen. Aber ob er wirklich Empathie für Tugce und ihre Familie empfindet? Also zum jetzigen Zeitpunkt. Ich glaub, ihm dämmert das erst langsam, was er getan hat. Ich hoffe für ihn, dass er diese Empathie etc. zumindest irgendwann entwickelt und nicht per Anwaltsschreiben im Schlusswort des Gerichtsverfahrens.

Ich hoffe für den Täter, dass er sich seiner Schuld bewusst ist, dass er sich helfen lässt, dass er einen guten Weg findet, mit seinen Problemen und seinen Aggressionen umzugehen. Und vllt. dann als Konsequenz dessen zu seiner Tat steht und versucht anderen Menschen zu helfen, die vllt. in selbige Probleme abrutschen oder schon abgerutscht sind. Das wünsche ich dem Täter. Dass er sein Leben lang versuchen wird, sich und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Damit würde er Tugce nicht lebendig machen, aber den Werten, für die sie eingestanden ist, gerecht werden.

Und das alles unabhängig von der Strafe, die er zurecht bekommen wird. Er ist 18. Er wird so oder so aus dem Gefängnis rauskommen.


Ferndiagnose alez'!
Ich mag deinen Stil, aber was du da so empathisch alles vermutest, was der junge Mann da jetzt so empfinden könnte ...
Ich persönlich habe von Berufswegen einen empathischen Umgang mit solchen Jungs zu pflegen. Das heißt ich bin regelrecht dazu verpflichtet, mit solchen Menschen empathisch umzugehen.
Und ob ihrs glaubt oder nicht, das ist gar nicht so schwierig!
Bislang war noch kein einziges Monster dabei und nur ganz selten hatte ich das Gefühl, dass man jemanden am besten wegsperren würde, damit der/die nicht andre gefährdet. Viele von den jungen Menschen waren mir sympathisch, und oft hat es sich gelohnt.
Dementsprechend hoffe ich natürlich, dass diese Gesellschaft konsequent dabei bleibt, allen Menschen gegenüber Menschenrechte gültig zu halten.
Ein Umgang mit Gewalt ist notwendig, empfindliche Strafen müssen sein, aber: Rache ist kein Weg!

Pro Empathie für alle Menschen!  
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Basaltkopp schrieb:
FrankenAdler schrieb:
Wiedwald 1,5
Chandler 3
Russ 2
Anderson 2
Otsche 1,5
Hase B 2
Stendera 3
Inui 2,5
Aigner 2,5
Meier 1,5
Seferovic 3

Am Besten fand ich den Spruch vom Kommentator: "Wenn der Oczipka in der Form der letzten Spiele weiter macht, dürfte er schnell ganz nah an der Nationalmannschft sein"  
Ich denk mal, er hat nur die letzten beiden Spiele gesehen ...    


Erstens ist das nach zwei guten Spielen Schwachsinn und zweitens müssten schon alle anderen deutschen LV und IV ausfallen, ehe Löw ihn nominieren würde.  


Sach ich doch. Voll das Gelaber von diesen Sky Fritzen. Aber interessant ist, wie schnell doch die Stimmung immer kippt. Vor drei Wochen wollten hier hunderte Menschen den Otsche nie mehr spielen sehen und jetzt ist er der Held im Erdbeerfeld!  
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Wiedwald 1,5
Chandler 3
Russ 2
Anderson 2
Otsche 1,5
Hase B 2
Stendera 3
Inui 2,5
Aigner 2,5
Meier 1,5
Seferovic 3

Am Besten fand ich den Spruch vom Kommentator: "Wenn der Oczipka in der Form der letzten Spiele weiter macht, dürfte er schnell ganz nah an der Nationalmannschft sein"  
Ich denk mal, er hat nur die letzten beiden Spiele gesehen ...  
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HeinzGründel schrieb:
@FrankenAdler

Interessanter Beitrag. Wie sind denn deine Erfahrungen mit diesen Anti-Gewaltseminaren ? Bewirkt das etwas ? Und wenn ja wieviel Stunden musss man so aufwenden bis ein Denkprozeß einsetzt ? Würde mich wirklich interessieren, da ich auch manchmal mit dieser Klientel zu tun habe.


Auch das ist pauschal wirklich schwer zu beantworten.
Grundsätzlich kommt es tatsächlich darauf an, wie die Leutchen strukturiert sind.
Wir sind grundsätzlich mit einer Problematik konfrontiert, die wir wenig aufgelöst bekommen. Psychotherapie weigert sich weitgehend, sich mit sog. "Sozialen Störungen" zu beschäftigen, weil man die Erfolgsquote als zu gering betrachtet. Wir Sozialpädagogen mit einschlägiger Ausbildung werden dann aufgefordert im Rahmen sozialer Gruppenarbeit innerhalb von 10 bis 12 Einheiten bei einer Zahl von bis zu 12 Teilnehmern langangelegte Störungsbilder aufzulösen. DAS kann natürlich nicht gelingen. Mehr ist unserer Gesellschaft diese Arbeit aber auch nicht wert. In den 90er Jahren hatte man noch doppelt so viele Kurseinheiten im Schnitt. Aber was solls, so ist das halt.
Ich persönlich halte nichts davon mit stark traumatisierten Menschen Trainings durchzuführen. Hier haben wir kaum Möglichkeiten durchzudringen, dafür besteht die Gefahr zu retraumatisieren.
Was die Kurse bei den Leuten leisten können, ist den Umgang mit Wut zu regulieren, Taktiken zu finden die dabei helfen aus dieser Wutspirale raus zu kommen, ohne jemand anderen zu attakieren.
Wir versuchen die Leute in eine Kosten/Nutzen Abwägung zu bekommen. Und wir versuchen mit den Leuten daran zu arbeiten, dass nicht jede verlorene Auseinandersetzung bedeutet, dass sie "Opfer" sind.
Viele von den Jungs und Mädels beschreiben ihre Ausraster so, dass sie nicht mehr wissen, was eigentlich passiert. Mit denen versuchen wir zu erarbeiten, wie sie sich besser vor den Trickern schützen können.
Alles in Allem: Etliche profitieren sehr von den Kursen und schaffen das auch weitgehend cool zu bleiben. Etliche, vor allem Heranwachsende, beginnen dann auch, ihr Lebensumfeld in Frage zu stellen. Trinken bspw. nur noch im geschützten Rahmen, meiden gewisse Discos und Clubs, oder gehen mit offenen Augen in Situationen, versuchen frühzeitig Stress zu erkennen, um rechtzeitig weg zu kommen.
Andere schaffen das nicht.
Wichtig ist, dass Jugendhilfe und Gericht FÜHZEITIG Leute in Trainings schicken, nicht erst dann, wenn die dritte, vierte Gewalttat schon eine Jugendstrafe auf Bewährung gebracht hat.
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JoeSkeleton schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Basaltkopp schrieb:
friseurin schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
peter schrieb:
Aragorn schrieb:
reggaetyp schrieb:
Aragorn schrieb:
Xaver08 schrieb:
Foofighter schrieb:
Tatsächlich scheint es so, als ob in Offenbach die immer latente Gefahr einer Aggression deutlich höher ist als anderswo.
Ich war vor 3 Wochen abends dort unterwegs und hatte das Gefühl, dass ich nur deshalb nicht dumm angemacht wurde, weil ich meine kleine Tochter dabei hatte.....
So etwas kenne ich von Frankfurt eher nicht.

Gewalt, Schlägereien gab es natürlich auch früher schon.
Aber früher konnte ich mich dem entziehen, in dem ich mich umgedreht habe und weggegangen bin. Das genügt heute nicht mehr. Da wirst du verfolgt und musst dich schliesslich stellen!
Zudem habe ich das Gefühl, dass man früher eher gleichwertige Gegner gesucht hat, um sich abzureagieren. Auch das scheint heute anders zu sein.

Und, zu Letzt: wenn ein Gegner am Boden lag war Schluß!
Heute fängt`s dann erst an........  


das ist eine mär, die sich allerdings nicht halten lässt:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/jugendgewalt-brutal-aber-nicht-mehr-als-frueher-1.1100429

die wahrnehmbarkeit ist einfach eine andere


Deswegen muss Foofighter doch nicht unrecht haben. Mag vielleicht nur eine Empfindung sein, aber ich kann mich nicht erinnern, dass es in den 90er zu so einem Übergriff, wie den auf Tugce gekommen wäre. Wenn ich in diesem Zusammenhang sowas wie "Ehre" lese, kriege ich das kalte Kotzen!  


Selbstverständlich gab es diese.
Aber, Quizfrage: Was gab es in den 90er noch nicht?


Ich habe lediglich von einer Empfindung gesprochen, dass ich mich an einen ähnlichen Fall aus der Vergangenheit nicht erinnern kann. Und aus dieser Empfindung heraus habe ich den Eindruck, dass die Hemmschwelle doch erheblich gesunken ist.


@Aragorn: was macht den fall so ungewöhnlich? eigentlich nur die tatsache, dass das mädchen gestorben ist. ansonsten ist körperliche gewalt, auch gegen frauen, nichts neues. neu ist lediglich, dass frauen sich einmischen und sehr junge minderjährige in den frühen morgenstunden unterwegs sind. aber, da ich in sachsenhausen am apfelweinviertel wohne, überrascht mich zumindest letzteres nicht mehr sonderlich.

@HeinzGründel: mit dem begriff "ehre" geht es mir wie dir, der ist im weltbild einiger ziemlich degeneriert. wenn manche von "stolz" und auch "ehre" reden wird mir ganz komisch.

allerdings ist der begriff "ehrenmord" von aussen aufgeklebt, bei deutschen und nichtmuslimen spricht man da von einer beziehungstat. so wie bei dem jungen mann der gerade in frankfurt vor gericht stand weil er sich in sachsenhausen in der wohnung seiner freunddin barrikadiert hatte und der polizei drohte die freundin mit salzsäure zu malträtieren. beziehungstaten findet man in den zeitungen immer wieder, allerdings nicht so prominent plaziert.

@all: noch eine kurze anmerkung: in den siebzigern und achtzigern gab es nicht wenige frauen die abends nicht alleine losgezogen wären und es gab stadtviertel die gemieden wurden, gerade von frauen. da war auch die angst vor vergewaltigungsszenarien und überfällen sehr groß.

das was Tugce passiert ist hätte jedem passieren können, unabhängig vom geschlecht. allerdings hätte sich wahrscheinlich nicht jeder eingemischt als die mädchen angepöbelt wurden. und testosteron gesteuerte jungmänner sind häufig das problem, völlig unabhängig von nationalität und religiöser identität, auch das kann man in sachsenhausen sehr gut beobachten.



Du fragst mich was daran ungewöhnlich ist? Das ein 18jaehriger einer jungen Frau auflauert, um es ihr mal richtig zu zeigen und sie so schlägt, dass sie an den Folgen stirbt und das aus gekränkter Eitelkeit (Ehre) finde ich jetzt nicht unbedingt alltäglich!


falls der tatverlauf so stimmen sollte

http://www.focus.de/panorama/welt/bilder-aus-der-tatnacht-freunde-versuchte-taeter-zurueckzuhalten-das-zeigt-die-videoaufnahme-von-tugces-tod_id_4309940.html

war das kein auflauern sondern dummes ausrasten, seine kumpels wollten ihn wohl auch noch zurück halten. dass er es ihr "so richtig zeigen" wollte ist deine interpretation und nichts anderes. er hat sie einmal geschlagen, schlimm genug, und dann ist sie wohl unglücklich gefallen, wahrscheinlich war der schlag nicht die todesursache.

man kann etwas, das für sich alleine schrecklich genug ist, auch noch künstlich  hochpushen aber damit wird man der realität nicht gerecht. und verallgemeinerbar ist das schon gar nicht.


Welcher Realität? Das ist die Realität! Und das ist nicht meine Interpretation, sondern der Grund für den Angriff und wenn man so einige Fratzenbuchkommentare liesst, wird dieser nur bestätigt. Oder hast Du etwas anderes wahrgenommen? Dann klär mich auf!  


was genau ist denn passiert? eine frau hat sich eingemischt und ein mann hat sie daraufhin geschlagen. dabei ist sie unglücklich gefallen und an einer kopfverletzung gestorben. der täter hat ihr nicht aufgelauert, es war wohl eher ein zufall, dass man sich noch einmal über den weg gelaufen ist.

das ist tragisch und traurig, aber was für einen präzedensfall willst du daraus machen? und maulhelden im internet sind ja nun mittlerweile ein bekanntes phänomen, nicht die lautesten sind repräsentativ, sie sind nur am auffälligsten.

hier wird gerade so getan als sei gewalt gegen frauen ein ganz neues phänomen. das ist es aber nicht und war es nie. das ist schlimm genug aber da gibt es schon seit ewigkeiten ausreichend gründe sich darüber auf zu regen. und das ist meiner meinung nach die realität, nicht ein einzeltäter früh morgens auf einem parkplatz in offenbach.


Der Typ ist nochmal zu ihr hingegangen, mit dem Vorsatz sie zu schlagen. Und das Du glaubst, dass er vermutlich auch einen Mann geschlagen hätte, ist wiederum nur deine eigene Interpretation.

Der Typ ist  bei der Polizei auch wegen Gewaltdelikten bekannt, also warum ist das so ausgeschlossen?

Liegt das nicht auf der Hand? Kleine Mädchen belästigen, Frauen schlagen. Sowas legt sich nicht mit gleich starken an.  


nach meinen erfahrungen liegst du da völlig falsch. übrigens ist das ergebnis der blutprobe noch nicht bekannt, vielleich kommt da ja auch noch etwas nach.


Das glaubst Du doch wohl selber nicht! Das Mädel wird irgendwas zu ihm gesagt haben, was seine "Männlichkeit" verletzt hat und daraufhin hat der ihr eine verpasst! Oder was sonst sollte der Grund dafür sein?


du weißt nicht all zu viel über gewalttätige jugendliche, kann das sein? es gibt krassköpfe die nicht nur andere jungs verramschen sondern sogar die eigene mutter. das hat etwas mit agressionssteuerung zu tun und weniger mit verletzter männlichkeit. ich war eine längere zeit vorsitzender in einem frankfurter jugendzentrum in einem sogenannten sozialen frankfurter brennpunkt. da kamen auch die freundinnen der größten schläger ab und an mal mit einem veilchen an. und das veilchen ist ja nur das was man sofort sieht. gewalttätige menschen sind häufig nicht wählerisch weil sie sich gar nicht im griff haben.

ich glaube EFCB hat erzählt, dass er schon gewalttrainings geleitet hat, der wird da sicherlich einiges zum thema beitragen können.

aber das ist auch schon wieder spekulation, sowohl bei dir als auch bei mir.  


Nein, ich habe keine Erfahrung mit gewalttätigen Jugendlichen. Aber ich sehe hier einfach kein anderes Motiv für diese Tat, als gekränkte "Männlichkeit". Und durch den Schlag wollte er die "Ehre" wiederherstellen. Falls ich unrecht haben sollte, wird man das dann ja den offiziellen Angaben entnehmen.


mich macht die Geschichte auch sehr traurig.Soweit mir bekannt haben sich die "kleinen" (angetrunkenen) Mädchen,die Tugce verteidigen wollte,noch immer nicht gemeldet.Und -auch wenn ich da Vorurteile bedienen mag (die ja dann wohl doch eine Winzigkeit an Wahrheitsgehalt haben mögen)- als ich las,das der Tatverdächtige 18jährige mit einer Mercedes-Limo geflüchtet ist,war mir klar das das ein "Bürger mit Migrationshintergrund" gewesen sein muss.Ich wusste natürlich nicht das er wohl ein Serbe ist,aber die ganzen Umstände sprachen doch dafür das es ein Mensch war,der sich doch sehr schnell in seiner "Ehre" verletzt fühlt.Keine Ahnung wie ich mich da ausdrücken soll ohne das man mich gleich wieder ins rechte "Licht" rückt (was mir im Grunde total egal ist),aber Klischees sind eben nicht immer nur eben solche.
Der Typ hat sich angepisst gefühlt weil er von Tugce "bloss gestellt " wurde,und das vor seinen Kumpels.Ich glaube nicht daran das die sich nur zufällig wieder getroffen haben,auch nicht daran das sie nur "unglücklich" gefallen ist,ein Schlag auf die Schläfe kann unter Umständen an sich schon ausreichen um jemanden die Lichter für immer auszublasen.Der wollte zeigen das der sich das nicht gefallen lassen wollte,hat derbe zugeschlagen und ein Menschenleben ausgelöscht.Der hockt in seiner Zelle und hält seine Klappe,schweigt zu den Vorwürfen.Lediglich eine "Backpfeife" hat er dem Mädel verpasst.Wenns dumm läuft (und dazu ist die deutsche Justiz IMMER in der Lage),dann wird der nach Jugendstrafrecht abgeurteilt und ist mit ner Geldstrafe (oder -noch schlimmer- einer "Verwarnung") wieder bereit für die nächste Schlägerei.Bin kein Jurist,hab das auch nur aus den Gazetten (nein,nicht der Blöd) entnommen.Unwahrscheinlich erscheint mir das nicht.


Es ist ja schön, wenn die Herde was zu spekulieren hat ...
Aber kannst du nicht ganz kurz in dich gehen und dann einfach mal zwischen deinen Interpretationen die du aus all deinen Vorurteilen und Wertungen gebastelt hast und der schlichten Wahrheit, dass du NICHTS über diesen Fall weißt unterscheiden?
Man kann ja sagen, dass man sich das so vorstellt, kann ich ja verstehen. Aber so was zu behaupten ist einfach nur kläglich.
Wenn ich über irgend was nicht Bescheid weiß, weil ich nicht dabei war zum Beispiel, dann heißt es immer:
Einfach mal Fresse halten!

Ich hab übrigens jahrelang Anti-Gewalt-Trainings nach richterlicher Weisung geleitet ...
Und das hilft mir in der Bewertung DIESES Falles rein gar nix. Weil ich nicht weiß, was passiert ist, weil ich den Typen nicht kenne, weil ich schlicht ausschließlich spekulieren kann.
Ich kann mir da alle möglichen Szenarien vorstellen, die mit der Realtiät aber leider alle nix zu tun haben werden.
Und es gibt meiner Erfahrung nach ganz unterschiedliche "Typen" von Gewalttätern.
Was mir in all meiner Zeit in der ich mit den Jungs und Mädels gearbeitet habe aufgefallen ist, war, dass fast alle Gewalttäter selbst irgendwann Opfer massiver Gewalt waren, meist im Elternhaus.
Und egal ob sexuelle oder andere körperliche Gewalt: Ein gewisser Teil von Leuten die entsprechend traumatisiert sind, versuche dann unter allen Umständen zu vermeiden, wieder Opfer von Gewalt zu werden, gerne mit einem massiven (oft völlig überzogenen) Präventivschlag.
Allerseltenst, eigentlich fast nie, kommt es bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen vor, dass das außerhalb einer Gruppe passiert. Einzeltäter ohne Gruppenrückhalt sind gaaaaaanz extrem selten.
Dazu dann die übliche Palette an Stimulanzien (Alk, Crystal, etc.) und wir haben eine gute Grundlage für Eskalation.
So ganz allgemein gesprochen.
Ehrebegriffe, oft völlig seltsam verstanden, total aus dem ursprünglichen Kontext herausgerissen, spielen wirklich oft eine Rolle. Oft habe ich da das Gefühl, das ist eine Rechtfertigung, oft ist es aber auch so, dass ein Ehrbegriff, der sich in einer Peer-Group herausbildet (so seltsam der auch sein mag) für die Jugendlichen wahnsinnig wertvoll ist.
Und damit geht es mir nicht darum, diesen Ehrbegriff zu bewerten. Es geht mir lediglich darum, zu begreifen, was da abläuft in den Köpfen.
Denn nur dann kann ich als Sozialarbeiter, Anti-Gewalt-Trainer und letztlich als Gesellschaft auf die Leutchen reagieren, mit den Leuten arbeiten, Glaubenssätze und Wertvorstellungen besprechen und bearbeiten.
Und das ist bei denen keinen Deut einfacher als bei euch. Die haben ihre Stereotype, hier gibt es eben die Stereotype die sich Forumsteilnehmer in seinem kulturellen Kontext erarbeitet hat.
Die sitzen tief und werden vehement verdeitigt.
Wenn man sich dann anschaut, wie schwer es hier einigen fällt auch nur eine andere Meinung zu akzeptieren, dann bekommt man vielleicht auch eine Vorstellung davon, wie schwer es für Migrantenkinder die tagtäglich mit Ausgrenzung zu tun haben und darauf angewiesen sind in iherer Peer-Group rückhalt zu finden sein mag, diese Wertewelt zu reflektieren.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Bigbamboo schrieb:
Denkt doch an die Arbeitsplätze! Und an die Kinder!!  

' Dann seien Hunderttausende Arbeitsplätze in der Industrie gefährdet. Dies treffe nicht den öffentlichen Dienst oder Parlamentarier, sondern Facharbeiter und Angestellte - "die werden das am Ende bezahlen müssen". Gabriel warnte eindringlich vor den Folgen für zukünftige Generationen. "Wenn wir das hier falsch machen, werden unsere Kinder uns verfluchen." '

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/ceta-abkommen-gabriel-kanzelt-freihandels-kritiker-ab-a-1005367.html

Fehlt eigentlich nur noch der Hinweis auf irgendeine Terrorgefahr.  


Und dass die Lichter ausgehen.

Ist der jetzt doch zur FDP gewechselt?


Wo wäre der Unterschied?
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Eintracht-Er schrieb:
propain schrieb:
FrankenAdler schrieb:
[da muss ich glatt an die grüne Meisterleistung Dosenpfand denken.

Ich war auch erst gegen Dosenpfand, finde es aber mittlerweile in Ordnung. Man muss sich nur auf dem Weg zum Waldstadion umschauen, es liegt dadurch viel weniger Müll im Wald rum. Das Dosenpfand ist eine sinnvolle Sache.


Auch wenn du dich damit nicht wohl fühlen wirst, mir ging es genauso. Wenn man z.B. in Spanien rummacht, wünscht man sich, dass die es auch hätten.  


Is schon klar, das hat die Dose von der Straße geholt. Soweit ist es ok. Gleichzeitig hat es aber auch dazu geführt, dass Einwegflaschen, das sind die Teile immer noch, in noch größeren Massen hergestellt und gekauft werden, weil die Menschen das Gefühl haben, dass das ja Mehrweg ist. Is ja Pfand drauf. Man hätte auch ein anständiges Mehrwegsystem entwickeln können. Aber das wär ja nicht liberal genug gewesen, da hätte man ja tatsächlich mal was verordnen müssen und nicht nur reden.  
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Mbukatchi schrieb:
Da es aktuell von Samsung 100 Euro "Cashback" gibt, wenn man das S5 kauft, sollte man sich eher das kaufen, als das Mini    


Nö, mag ich nicht. Is mir zu groß!
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Ich frag mich grad schon worum es geht.Geht es um Rache, staatlich organisiert, oder doch darum eine Gesellschaft zu bauen in der solche Fälle die Ausnahme sind?
Alle Zahlen deuten darauf hin, dass Haft wenig dazu geeignet ist, Menschen tatsächlich zu bessern. Die USA zeigen uns, dass Abschreckung nicht funktioniert (Todesstrafe, hohe Haftstrafen). Also worum geht es euch bei eurem Ruf nach möglichst hohen Strafen?
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Ich habe bislang ein S3 mini und bin damit recht zufrieden. Jetzt ist das Teil aber einmal zu oft auf die Straße geprallt. Das Mikro ist mittlerweile ziemlich hinüber. Ich habe heftiges rauschen beim Telefonieren, bzw mein Gesprächspartner hat das im Ohr.
Bin jetzt am überlegen, ob ich mir das s5 mini hole und wollte Fragen, ob schon jemand das Teil benutzt und wie die Erfahrungen sind.
Würde mich über Rückmeldung freuen!
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Dirty-Harry schrieb:
skyeagle schrieb:
Finsterling schrieb:
stefank schrieb:
SGE_Werner schrieb:
Tackleberry schrieb:


Vielleicht dient so ein Thread für manchen aber auch dazu, ihre Wut, Verzweiflung, Trauer über solch eine Geschichte Luft zu verleihen.


Bleibt wie immer nur die Frage des - wie - bei solch einer Angelegenheit.
Hab heute in Bezug auf diese Sache eine Kritik am Islam gelesen, dass der Täter ja von dieser Religion geprägt sei und eine Religion der Gewalt.

Meines Wissens nach ist er serbisch-stämmig und somit mit hoher wahrscheinlich orthodox. Das Opfer war Muslimin.
Genau solche Kommentare, die dann auch noch unzählige Likes bekommen, machen jede Aufarbeitung, auch emotionaler Art, zunichte.


Glücklicherweise sind und waren wir hier im Thread weit von solchen Hasstiraden entfernt. Aber spätestens, als hier auf den Täter eingeteufelt und er entgegen der Falllage als Intensivtäter bezeichnet wurde, wollte ich den Anfängen wehren. Um das arme Mädchen tut es mir sehr leid.  




stefank schrieb:
hier auf den Täter eingeteufelt wird


Hat er sich absolut verdient. Hoffentlich ist das auch im Knast so!

Ob er vorher schon schlimme Vorstrafen begangen hat und  welche Nationalität er besitzt ist mir Scheißegal.

Auch ob er  "nur" einmal auf die Frau eingeschlagen hat und ihren Tod nicht wollte interessiert mich null.


Wer als Mann eine Frau schlägt ist für mich unterste Stufe Mensch. Einfach ein armseliger kleiner Pisser .

Bei so einem tragischen Ausgang sollte er empfindlich bestraft werden.




Eine angemessene Strafe wird er eh nicht bekommen. Soll er sich  vor Angst wenigstens lebenslang in die Hose scheißen.

Ist wenigstens etwas.


Keine Argumente der Verständnis werden da bei mir ankommen.


Zehn Jahre Knast  ohne Bewährung fände ich eine einigermaßen gerechte Strafe für seine Tat.


















Verständnis für die Tat wird niemand haben, aber wenn jeder so argumentiert wie du, dann müssten wir in Deutschland unser Strafrecht total über den Haufen werfen. Ich finde einige Regelungen im StGB auch nicht gut gelöst, aber im Grunde haben wir ein gutes Strafrecht in Deutschland. Menschlich und auf emotionaler Ebene sehe ich das auch anders, aber rational gesehen kann das nach deiner Sicht nicht funktionieren.


Das ist richtig.

Aber Finsterlings emotionale Aussage haben mich endlich bewegt, mich mal etwas einzulesen (bei der FR)

Der Täter wird da schon ganz besonders geschildert. Der Polizei wegen Eigentums - und Körperverletzungen bekannt(von Vorstrafen selbst wird zumindest nix ausgeführt.... aber ein einschlägiges Vorleben angedeutet.)

Jetzt bin ich in der Tat ebenfalls gespannt, Insbesondere was da beim Prozeß bezüglich der Umstände des Hergangs ausgeführt wird.Und daraus ableitend das Strafmaß.

Wird noch etwas dauern. Aber verfolgen sollte man es schon.18 Jahre alt.

Schaun mer mal.

Erst wenn alle Umstände bekannt sind  und die Strafe ausgesprochen ist, kann man drüber befinden.



Naja. Was wird das wohl werden?
Der junge Mann hat wohl mit der Absicht weh zu tun zugeschlagen. Das an sich ist mal völlig daneben. Ihm zu unterstellen, dass er töten wollte nach dem was ich gelesen habe auch.
Die junge Frau ist im wahrsten Sinne blöd gefallen - und aus einem Schlag wurde Körperverletzung mit Todesfolge.
Emotional mag das weh tun, aber es ist nun mal ein riesen Unterschied, ob jemand absichtlich tötet, oder ob sein Handeln versehentlich weiter reicht als beabsichtigt.
Dann zum Jugendstrafrecht. Hier wird drüber geredet, dass man ihn wohl "trotz seiner Vorgeschichte" nach Jugendstrafrecht verurteilen wird. Es geht bei der Heranziehung des Jugendstrafrechts aber nicht darum, was ein Heranwachsender schon alles gemacht hat, es geht darum, ob Reiferückstände zu erkennen sind. So ist das im Jugendgerichtsgesetz gedacht.
Und dann klang vorhin noch von Werner die Frage an, ob man da das "Gefahrenpotential" schon früher anders einschätzen hätte müssen.
Ja, wie stellt Mensch sich denn so eine Einschätzung vor?
Zwei, drei Körperverletzungsdelikte als Jugendlicher sind jetzt nicht gerade selten. Woran soll man jetzt fest machen, welches Gefahrenpotential da jetzt im Einzelnen da ist? Und selbst wenn man da eine Vermutung hätte: Was sollte man da tun?
In Teilen der USA praktiziert man die nette Idee, Leute nach drei Straftaten lebenslänglich wegzusperren. Dementsprechend viele Menschen sind in den USA auch inhaftiertert.
Während in Deutschland zur Zeit ca. 65.000 Menschen inhaftiert sind, also einer von 1230, sind es in den USA ca. 2.200.000 Menschen. Es kommt also auf 144 Menschen ein Inhaftierter.

Auch deshalb erlauben wir uns hier, etwas genauer hinzuschaun und Leute nur dann wegzusperren, wenn wir keine anderen Weg mehr sehen. Auch weil man seit langer Zeit weiß, dass die Rückfallquote bei Straffälligen immer dann am höchsten ist, wenn die Menschen im Knast waren.
Ein wenig erlauben wir uns also auch, an das Gute im Menschen zu glauben. Ich persönlich finde das gut.

In all den Jahren in denen ich Antigewalttrainings mit jungen Straftätern gemacht habe, habe ich gelernt, dass es keine Vorraussage geben kann, wer wieder zuschlägt und wer damit aufhört. Leute bei denen ich voller Hoffnung war, dass sie ihr Leben auf die Reihe bekommen, saßen wenige Monate später im Knast, andere auf deren weiteres Leben ich keinen Pfifferling gesetzt hätte, haben die Kurve gekriegt und nix mehr gemacht.

Wer kann jetzt verantwortlich sein dafür, dass es in diesem Fall so ausgegangen ist? Und wie in aller Welt will man das verhindern ohne zum einen amerikanische Verhältnisse zu bekommen nur um zum anderen zu merken, dass das auch nix bringt?
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kit33 schrieb:
FrankenAdler schrieb:


[...]
Ich will was hören zu den antidemokratischen Entwicklungen in diesem Land, von Überwachung und Beschneidung von Bürgerrechten, von gezielter Ausgrenzung von Flüchtlingen, von Tötung durch Unterlassen der EU im Mittelmeer.
DAS wären Themen einer liberalen Partei. [...]



Irre ich mich oder waren das die zentralen Themen im EU-Wahlkampf? Ganz genau das sind doch aktuell die inhaltlichen Steckenpferde!

Kampf gegen TTIP, CETA und Lobbyismus, Forderungen nach Reformen in der Asylpolitik und Verbesserung der Flüchtlingsaufnahmelager in DE, mehr Hilfen für Flüchtlinge im Ausland, sprich im Libanon, etc. und, und, und...

Selten konnte ich Kritik so wenig nachvollziehen, wie deine. Werde doch ein bisschen konkreter, dann kann man darauf vernünftig eingehen, sofern du an einer sachlichen Debatte überhaupt interessiert bist. Vielleicht habe ich aber auch, da ich über die aktuelle Grüne Politik nicht aus der Presse sondern als aktives Mitglied aus erster Hand erfahre, einen anderen Blickwinkel?

Aber abgesehen davon, muss man sich selbstverständlich auch um "kleinere" Angelegenheiten kümmern. Wobei ich es schon grotesk und ignorant finde, bei 4 Millionen Cannabis-Konsumente, die nach deutschem Recht alle kriminell sind, von einem irrelevanten Thema zu sprechen.


Ich rede nicht von Wahlkampfgelaber, ich rede davon, wie man handelt. Wer war das Zünglein an der Waage, als der sog. Asyl-Kompromiss gefunden wurde?

Wie gedenken die Grünen denn in Hessen in einer Koalition mit einer CDU diese "zentralen Themen" zu plazieren?
Lobbyismus? Wie geht die grüne Partei in Baden Würtemberg mit Rüstungsbetrieben um?

Thema Militarismus: Welche Entscheidungen wurden da von der grünen Fraktion seit 2001 getroffen bezüglich Auslandseinsätzen der Bundeswehr?

Wie wichtig ist den Grünen TTIP und Ceta? Ist man bereit, dafür Koalitionen platzen zu lassen? Oder ist es wichtiger "am Ruder" zu bleiben?
Wie gesagt: Gelaber!

Und Cannabis: Das Rauchen von Cannabis ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit geworden und sicher brauchen wir da eine Gesetzgebung die die Realitäten anerkennt.
Alledings haben wie in fast allen Regionen Deutschlands (außer bei uns in Bayern) Toleranzgrenzen (Eigenbedarf). Damit fährt der "kleine Konsument" an sich ganz gut.
Übler ist IMHO, dass das Zeug das zu haben ist (von Holland Gras abgesehen, das unterliegt der europäischen Rauchmittelverordnung und ist dementsprechend schadstoffgeprüft) letztlich gesundheitsgefährdend über die beigemengten Streckmittel ist.
Trotz alle dem: Das ist keines der vordringlichsten Probleme in diesem Land!
Und bitte: Erzähl mir zu diesem Thema nix. Ich war Jahrelang in der Straffälligenhilfe Schwerpunkt Sucht tätig, bin ausgebildeter Suchtberater und kenn mich da doch einigermaßen aus ...