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hawischer

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Die Forschungsgruppe Wahlen hat in ihrer aktuellen Befragung auch die Ergebnisse des Koalitionsausschuss aufgenommen und kommt zu wenig überraschenden Ergebnissen.
"Wenn beim Einbau neuer Heizungen entsprechende Auflagen deutlich verschärft würden, fänden das 39 Prozent der Befragten gut und eine Mehrheit von 57 Prozent nicht gut. Lediglich die Anhängerschaft der Grünen ist klar (81 Prozent) für strengere Auflagen.
Vereinbart wurde auch eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren beim Ausbau von Autobahnen. 63 Prozent unterstützen das, auch wenn eine Verkürzung der Verfahren zulasten von Umweltprüfungen und Bürgerbeteiligungen geht. 27 Prozent lehnen das ab und 6 Prozent sind generell gegen den Ausbau von Autobahnen."
Auch bei der Sonntagsfrage macht sich das Ergebnis bemerkbar. SPD und Grüne verlieren 2%-Punkte, dir FDP gewinnt 2.

Wer gestern Abend im ZDF Maybrit Illner gesehen hat, der hat einen sichtlich zufriedenen Lindner erlebt, da hatte man den Eindruck, er bestimmt wesentlich die Richtlinien der Politik. Das ist nicht angemessen und auch bei der Befragung wird die Zusammenarbeit der Koalitionäre zunehmend schlechter beurteilt.
73 Prozent erkennen ein eher schlechtes Koalitionsklima.

https://www.forschungsgruppe.de/Aktuelles/Politbarometer/
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Trump muss vor Gericht. Das wird die Hardcore-Republikaner nicht stören, aber in Summe seine Wiederwahlambitionen erschweren.

https://www.spiegel.de/ausland/trump-wird-im-stormy-daniels-fall-angeklagt-a-1b967a7a-901b-4b34-98e3-240e089c31e9?d=1680212503&sara_ref=re-so-app-sh
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Ich glaube, die FDP würde zum Beispiel mit einer Zustimmung zum Tempolimit eher mehr Stimmen gewinnen als verlieren.
Wenn sie endlich eine Verkehrswende in die Wege leiten würden, gingen ihnen vielleicht ein paar Porsche-Fahrer verloren, aber ein paar Zahnarztgattinnen kämen wieder zurück.
Soviel Unvernunft wie bei Wissing & Co. gibt es in der Gesellschaft überhaupt nicht mehr.
Sorry für klischeehafte Zuschreibungen
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edmund schrieb:

Soviel Unvernunft wie bei Wissing & Co. gibt es in der Gesellschaft überhaupt nicht mehr.

Ich weiß, Umfragen sind bei manchen nicht gern gesehen, aber nach den Ergebnissen der letzten Umfragen zum Thema Tempolimit sind rund 60% für 130 km/h und zwischen 30 - 40% dagegen.
Nun kann man einer Pertei nicht vorwerfen, dass sie Politik für ihre Klientel macht. Wenn man der Meinung ist, dass, was die Partei vertritt, geht nun mal gar nicht, dann darf man mit ihr nicht ins Koalitionsbett steigen. Tut man es trotzdem, muss man halt Kompromisse eingehen. Oder die Zusammenarbeit beenden.
Die Grünen haben sich für die Kompromisse entschieden. Sie sehen offensichtlich in der Ampel immer noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten für ihre Ziele, als in anderen Konstellation oder gar in der Opposition.
Oder wie in Bayern, wo die Grünen gerne mit der CSU zusammen regieren würden. Gut möglich, das wird nach der nächsten Wahl auch eine Option im Bund. Hessen, Baden-Württemberg, S-H. und NRW lassen grüßen.
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https://www.instagram.com/reel/CqYJEGFv3Rq/?igshid=MDJmNzVkMjY=

Robert Habeck ordnet die Kompromisse in einem achtminütigen Video ein.
Es ist Realpolitik.
Dass die FDP derart unambitioniert bei der globalen Menschheitsfrage bleibt, verstehe, wer will.
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edmund schrieb:


https://www.instagram.com/reel/CqYJEGFv3Rq/?igshid=MDJmNzVkMjY=

Robert Habeck ordnet die Kompromisse in einem achtminütigen Video ein.
Es ist Realpolitik.
Dass die FDP derart unambitioniert bei der globalen Menschheitsfrage bleibt, verstehe, wer will.


Seitens der Umweltverbände wird kräftig gegen die FDP geschossen. Aber auch gegen die Grünen.
Wenn man heute Kommentare in den Medien liest, dann wird nicht nur der "Sack"  geprügelt, der "Esel" aber sitzt im Kanzleramt. "Mit der Aufweichung der Sektorziele fällt die sogenannte Fortschrittskoalition hinter die große Koalition zurück", sagte Kai Niebert, Präsident des deutschen Naturschutzrings der FAZ.
Damit rettet Scholz den Verkehrsminister, den er gestern im Bundestag einen "sehr, sehr guten Verkehrsminister" nannte.
Scholz rettet aber in erster Linie seine Koalition, denn bei weiteren Wahlniederlagen der FDP wäre das Risiko gestiegen, dass Lindner die Notbremse zieht. Die FDP braucht Erfolge für ihre Klientel. Mit dem Autobahnkompromiss hat sie einen bekommen. Die SPD war mehr auf Seiten der FDP.

Die Prophezeiung, das war nicht letzte Koalitionsausschuss der die Koalition retten muss, ist erlaubt.
Die Interpretationen des Textes durch die Parteien fangen schon an, sich zu unterscheiden.
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SGE_Werner schrieb:

Kanzler Scholz sagte: "Es wird sich gelohnt haben."


Jo, für die FDP, jedenfalls dürfte die sich als Gewinner fühlen.

Unternehmen können sich jetzt beim Flächenausgleich freikaufen und der Wissing muss kein Klima-Bla-Bla mehr ertragen, weil die Sektorziele gefallen sind.

Ich hatte ja mal gedacht, dass die Kombi aus Gelb und Grün der Deutschen Wirtschaft den Weg in eine moderne Zukunft ebnet.
Pustekuchen, die FDP will und kann weiter 50er Jahre spielen.

Hier eine Zusammenfassung der Ergebnisse:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/koalitionsausschuss-auf-diese-kompromisse-hat-sich-die-ampel-geeinigt-18783541.html
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Und hier den Originaltext der Beschlüsse des Koalitionsausschuss
Es gibt sicherlich viel zu diskutieren und so manches bleibt noch nebulös. So z.B. die Finanzierung des Straßenbaus über die Maut. Oder die Ausformulierung der konkreten Regelungen zu Gebäudeenergie.
https://table.media/berlin/wp-content/uploads/sites/21/2023/03/Ergebnis-Koalitionsausschuss-28.-Maerz-2023.pdf
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Schlaflos in Berlin....
Nichts Neues vom Koalitionsausschuss in Berlin. Muss ja ein großer Wurf werden, oder?
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Xaver08 schrieb:

technologieoffenheit ist wichtig, solange es nicht zur floskel verkommt


Zu spät.
Die Initiative "Floskelwolke" listet "technologieoffen" auf Platz 3 der Floskeln 2022.

3. technologieoffen
Auf altbackene Techniken beharren und unwirtschaftliche Ideen aus der Glaskugel anpreisen. Nach allen Seiten offen und modern zu erscheinen, ist sprachlicher Nebelkerzenweitwurf bei marktwirtschaftlicher Sturheit. Wissenschaftlich valide Konzepte verblassen im Dunst dieser scheinbaren Offenheit.
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In öffentlichen Diskursen sind Ironie Häme, Sarkasmus manchmal Stilmittel, oft angewandt von Meinungsvertretern gesellschaftlicher Randgruppen, die mit ihren Argumenten nicht überzeugend durchdringen,
Was bedeutet das in der Frage des Klimawandels? Nicht das Ziel, die Klimaneutralität, ist mehrheitlich umstritten. Die Auseinandersetzung geht um Mittel und Wege.
Und da liegt der berühmte Hase im Pfeffer.
Schaut man sich die Volksabstimmung in Berlin an, Klimaneutralität der Stadt bis 2030, haben nur 18,2% für eine Gesetzesverschärfung gestimmt. 35,8% haben abgestimmt. Knapp Zweidrittel war das Thema wohl egal.
Obwohl es keine Kampagne (keine Veranstaltungen, keine Plakate) für "Nein" gab, hat knapp die Hälfte mit Nein gestimmt. Erstaunlich.

Oder die Umfragen, nachdem auch Zweidrittel sich gegen ein Verbrennerverbot ausgesprochen haben.
Nun mag man mit der propain'schen Diktion sagen, die Leute sind halt blöd, rennen wie die Lemminge ins eigene Verderben. Mag ja sein, nutzt nur nichts. In der Demokratie (und was anderes wollen wir ja nicht) braucht es Mehrheiten. Nicht nur für das Ziel, sondern besonders für Mittel und Weg.
Wenn Luisa Neubauer jetzt sagt, man lasse sich von "Kritikern und Nörglern nicht aufhalten", dann zeigt es nur eins. Sie hat es nicht kapiert.
Auch Robert Habeck, monatelang der Star in der Beliebtheitsskala der Politiker taucht in der aktuellen Liste, unter den 10 aufgeführten Politiker nicht mehr auf. Das liegt nicht an der Wärmepumpe, nur wie diese an den Bürger gebracht werden soll, der eingeschlagene Weg ist bisher nicht erfolgreich.
Leider ist das nicht nur für die Zielerreichung des Klimaschutzes ungünstig, es stärkt die politischen Protestränder, hier besonders die AfD. In der INSA-Umfrage von gestern liegt sie mit 15,5% gleichauf mit den Grünen (16%).
Das ist fatal.




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hawischer schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Ich habe versucht, vernünftig mit dir zu reden. Das ignorierst du vollkommen und kommst wieder mit deinem ideologisch-religiösen Blödsinn.

Wie kommst Du auf die Idee, dass ich Dich angesprochen habe.

Äh... weil du auf meinen Beitrag geantwortet und mich sogar zitiert hattest? Könnte das sein?

hawischer schrieb:

Die TAZ (nicht im Verdacht der Union nahezustehen) hat sich schon 2019 damit beschäftigt, also nun wirklich keine Erfindung von mir

Was spielt das für eine Rolle? Blödsinn bleibt Blödsinn und Totschlagargument bleibt Totschlagargument, da kannst du meinetwegen den Papst zitieren, das würde auch nichts daran ändern.
Natürlich kann ich behaupten, dass irgendjemand "die Begrenzung der Erd­erwärmung über alles" stellt. Was ist denn daran religiös? Dann kann man auch behaupten, die Ukraine verteidige sich gegen Russland aus religiösen Gründen. Merkst du doch selber, was das für ein Schwachsinn ist.

hawischer schrieb:

Und wenn Du den Artikel der Linken nimmst, deren Inhalt Du auch Merz zuschreibst, dann wandelst Du zumindest hart an der Grenze der Polemik.

Den Artikel der Linken habe ich überhaupt nicht gelesen, sondern nur dein Zitat resp. deine Aussage. Ich lese keine Artikel der Linken. Aber dieses Zitat von dir, das hätte auch von Friedrich Merz sein können. Kann er sich doch gleich mit der Wagenknecht zusammentun.
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WürzburgerAdler schrieb:

Ich lese keine Artikel der Linken.

Siehst Du, dass ist ein Fehler. Man sollte sich stets mit der politischen Vielfalt beschäftigen. Wie sollte man sonst Argumente gegeneinander abwägen.
WürzburgerAdler schrieb:

Blödsinn bleibt Blödsinn und Totschlagargument bleibt Totschlagargument, da kannst du meinetwegen den Papst zitieren, das würde auch nichts daran ändern.

"Wo Stolz ist, da ist auch Schmach; aber Weisheit ist bei den Demütigen.
Sprüche 11:2 - LU12"
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hawischer schrieb:

Aber wir drehen uns im Kreis. Inzwischen sind die Lager schon zu religös in ihren Überzeigungen.


Ich habe versucht, vernünftig mit dir zu reden. Das ignorierst du vollkommen und kommst wieder mit deinem ideologisch-religiösen Blödsinn. Ich gebe zu, das ärgert mich inzwischen sehr. Ist das deine Absicht oder willst du vernünftig diskutieren?
So lässt du meine Aussage, dass ich der erste bin, der bei einer machbaren Alternative diese nutzen wird, vollkommen unter den Tisch fallen. Das ist ganz einfach unverschämt.

hawischer schrieb:

Und die Förderung von MIllionen Wärmepumpen, erstens steht da noch gar nichts fest in Habecks Entwurf und zweitesns glaubt doch keiner an einen großen Wurf. Die Förderung von KW40 z.B. wurde letztes Jahr eingestellt. Kein Geld.

Das stimmt doch überhaupt nicht. Für KW 40 gibt es noch immer 20 % bis 25 % Tilgungszuschuss. Plus 35 % Energieeinsparung bist du schon bei 55 bis 60 %. Und da sind die Wärmepumpen noch gar nicht dabei.
Es ist immer wieder unglaublich, was du so vom Stapel lässt.

hawischer schrieb:

Wärmepumpen und E-Autos versus Technologieoffenheit.
oder extremer:
Kriegswirtschaft, wie bei Ulrike Herrmann von der TAZ versus Freiheit für die selbstbestimmten Bürger.

Deine Freiheitspropagandasprüche kannst du dir in einer solchen Diskussion gerne sparen. Ansonsten kontere ich mit der selbstbestimmten Klimakatastrophe.
Ach so, die gibt's ja auch nicht. Wir saugen ja das CO2 aus der Atmosphäre ab, bevor die Gletscher schmelzen. 🙄
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WürzburgerAdler schrieb:

Ich habe versucht, vernünftig mit dir zu reden. Das ignorierst du vollkommen und kommst wieder mit deinem ideologisch-religiösen Blödsinn.

Wie kommst Du auf die Idee, dass ich Dich angesprochen habe. Aber wenn ich die Argumente von LG-Vertretern nehme und Klimawandelleugner auf der anderen Seite, dann komme ich halt zu der Einschätzung.
Die TAZ (nicht im Verdacht der Union nahezustehen) hat sich schon 2019 damit beschäftigt, also nun wirklich keine Erfindung von mir

"Sie [die Klimabewegung] bedient sich ja schon fröhlich religiöser Motive, bedient sich am kollektiven Gedächtnis von Gesellschaften, an mythischen Erzählungen von Apokalypsen und Erlösungen, von guten und bösen Mächten. Sie legitimiert damit ihre permanenten Appelle ans eigene Verhalten und das anderer – iss weniger Fleisch, fliege nicht zum Vergnügen, fahre Fahrrad. Sie moralisiert ohne Unterlass und sie stellt die Begrenzung der Erd­erwärmung über alles."
https://taz.de/Klimaschutz-als-Religion/!5626370/

Und wenn Du den Artikel der Linken nimmst, deren Inhalt Du auch Merz zuschreibst, dann wandelst Du zumindest hart an der Grenze der Polemik.
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hawischer schrieb:

"Die Pläne sind undurchdacht, politisch wie sozial verheerend und klimapolitisch unsinnig."

Na und? Hätte auch von Merz sein können.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

"Die Pläne sind undurchdacht, politisch wie sozial verheerend und klimapolitisch unsinnig."

Na und? Hätte auch von Merz sein können.

Das Hufeisen schließt sich durch Überspringen der AfD?
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Die Linke hat sich durch zwei ihrer Vertreter zu Habecks Gesetzesentwurf kritisch geäußert und Sahra Wagenknecht lobt auf Twitter die Veröffentlichung.
"Die Pläne sind undurchdacht, politisch wie sozial verheerend und klimapolitisch unsinnig."

Bei allem Verständnis für Kritik, aber der Artikel ist schon starker Tobak.
https://twitter.com/SWagenknecht/status/1640291218683822080?t=mPUlQ_ltfrsWBsmjQeHMvg&s=19
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Der Koalitionsausschuß vertagt sich nach 20stündigen Verhandlungen auf Dienstag.
Neuwahlen wäre doch auch eine Alternative.
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@Verkehr/E-Mobilität
Aber wenn die Technologie doch so voranschreitet (Bin 100% bei Dir, auch wenn es mich zuweilen etwas verwundert, welche Technologie voranschreitet und welche nicht ) was soll jemanden motivieren auf eine Technologie zu setzen, die in 12 Jahren "viel zu teuer sein wird" wie immer wieder zu hören ist?
Alle Probleme bei der E-Mobilität werden demnächst gelöst sein, die (fast) komplette deutsche Autoindustrie hat sich schon länger auf diesen Pfad begeben - für was brauchen die unbedingt Planungssicherheit?

Ich sehe das Vorgehen der FDP ja durchaus auch kritisch, aber ich frage mich tatsächlich welches Risiko da jetzt herrscht, wenn doch alles ganz klar gegen die eFuels beim PKW spricht, praktisch kein Autokonzern es will und es viel zu teuer sein wird. Irgendwie scheinen mir da doch eher Reflexe gegen die Partei anzuspringen, als wirklich ein Riesenproblem zu bekämpfen.
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Eintracht-Laie schrieb:

@Verkehr/E-Mobilität
Aber wenn die Technologie doch so voranschreitet (Bin 100% bei Dir, auch wenn es mich zuweilen etwas verwundert, welche Technologie voranschreitet und welche nicht ) was soll jemanden motivieren auf eine Technologie zu setzen, die in 12 Jahren "viel zu teuer sein wird" wie immer wieder zu hören ist?
Alle Probleme bei der E-Mobilität werden demnächst gelöst sein, die (fast) komplette deutsche Autoindustrie hat sich schon länger auf diesen Pfad begeben - für was brauchen die unbedingt Planungssicherheit?

Ich sehe das Vorgehen der FDP ja durchaus auch kritisch, aber ich frage mich tatsächlich welches Risiko da jetzt herrscht, wenn doch alles ganz klar gegen die eFuels beim PKW spricht, praktisch kein Autokonzern es will und es viel zu teuer sein wird. Irgendwie scheinen mir da doch eher Reflexe gegen die Partei anzuspringen, als wirklich ein Riesenproblem zu bekämpfen.

Du argumentierst den marktwirtschaftlichen Ansatz. Und der wird sich durchsetzen. In welcher Richtung wird man sehen. Nur diese marktwirtschaftlichen Normalitäten abzuwürgen mit Verboten, Einschränkungen, warum?
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Naja, dass eine aktuelle Entwicklung von Diskussionen, insbesondere aus der Wirtschaft, begleitet werden, ist jetzt so ungewöhnlich nicht. Ich meinte auch nicht eine aktuelle Betrachtung der Ampelkoalition, sondern die mittelfristiger angelegte Wissenschaftsmeinung, und die ist eindeutig. Hab ja geschrieben: seit Jahren. 😉

Und dass Technologien vorhanden sind, habe ich auch nicht geschrieben, eher das Gegenteil.
Aber gern zu deinem Beispiel:

Ich weiß selbst, dass eine ernergetische Sanierung des Hauses ein Akt ist, der jetzt bei vielen nicht gerade auf der Agenda steht. Allerdings: was ist denn die Alternative?
Hinzu kommt: durch die Sanierung versetzt du dein Haus in einen anderen Effizienzgrad. Dies wird gefördert. Hinzu kommt die Energieeinsparung. Zusammen sind das mindestens 50 % der Investitionskosten, eher mehr. Für eine Gasheizung bekommst du gar nichts.

Und: die Technik geht ja weiter. Es gibt bereits eine neue Generation von Wärmepumpen, die Vorlauftemperaturen von 60° bis 70°C erreichen, d.h., du könntest dein altes Heizkörper- und Rohrsystem weiter verwenden. Und das ist sicher noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Und: du könntest deine Heizung auch mit erneuerbaren Energien "unterstützend bereichern" und schon erfüllst du die neuen Erfordernisse für Heizungsanlagen. Beispiel: Heizstab per PV auf dem Dach. Oder Pellets.

Vollkommener Blödsinn ist das Märchen, man müsse seine alten Heizsysteme ab 2024 ersetzen, das derzeit gerne verbreitet wird. Nur wenn man eine neue Heizung einbaut, gibt es die Vorgaben.

Aber zurück zum Verkehr: da ist es doch ähnlich. Das Problem ÖPNV mal ausgeklammert, da sind wir uns auch alle einig. Aber den Individualverkehr betreffend, der wird und soll ja nicht verschwinden: Die Entwicklung der E-Mobilität schreitet voran, man will jetzt auch kleinere und günstigere Fahrzeuge aus deutscher Produktion anbieten, die Batterien werden immer besser, neue Akkutechnologien, die keine Seltenen Erden mehr brauchen, sind in Reichweite, die Kilometerzahl wächst, der Stromverbrauch in den Fahrzeugen sinkt, das Ladenetz wird weiter ausgebaut. Vor allem angesichts der Dringlichkeit der Maßnahmen: Wäre das nicht der vernünftigere Weg, hier erst mal voranzukommen, als an überholten Technologien wie dem Verbrenner mittels eines Kraftstoffes festzuhalten, den es gar nicht gibt?
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WürzburgerAdler schrieb:

Und: die Technik geht ja weiter.

Eben, und deshalb ist es Blödsinn, nun zu glauben, wir machen alles mit der heutigen Technik.Und nicht nur die Entwicklung der E-Autos, sondern auch andere Technologien. Neue Technologien, die wir ja ageblich nicht brauchen, weil wir schon alles haben.  Warum soll sich der Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen nicht weiterentwickeln können?

Aber wir drehen uns im Kreis. Inzwischen sind die Lager schon zu religös in ihren Überzeigungen.

Wärmepumpen und E-Autos versus Technologieoffenheit.
oder extremer:
Kriegswirtschaft, wie bei Ulrike Herrmann von der TAZ versus Freiheit für die selbstbestimmten Bürger.
 
Und die Förderung von MIllionen Wärmepumpen, erstens steht da noch gar nichts fest in Habecks Entwurf und zweitesns glaubt doch keiner an einen großen Wurf. Die Förderung von KW40 z.B. wurde letztes Jahr eingestellt. Kein Geld.
Und da sind wir am Kern der Sache. Die Finanzierung. Für Millionen von Bürgern, besonders die im Rentenalter geht wenig, oft noch nicht mal Bankkredite.
Und alles oder das meiste der Staat? Never ever...  .  

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Ich verstehe die Zielrichtung deines Vorwurfs, Technologien auszuschließen, nicht.

Wenn morgen jemand kommt, der ein Verfahren entwickelt hat, wie man aus Reifenabrieb günstigen und emissionsfreien Sprit für Verbrennerautos produzieren kann - denkst du, das würde man ignorieren? Man würde Kosten, Nutzen und Emissionen ins Verhältnis setzen und entsprechend entscheiden. Glaubst du das nicht?

Und wenn morgen jemand efuels entwickeln würde, die in ausreichender Menge sowie klimaneutraler und günstiger zu produzieren und in der Anwendung sind als Strom, denkst du, irgendjemand könnte oder würde das verhindern?

Leider ist das alles bislang ein Wunschtraum. Stand heute deutet alles, aber auch alles darauf hin, dass solche Szenarien keine Realität werden. Wenn man der Industrie also so etwas wie Planungssicherheit geben möchte, dann doch mit realistischen Prognosen und nicht mit Wunschdenken. Das Argument der Planungssicherheit ist insoweit vorgeschoben, als es, was efuels und Verbrenner betrifft, der Industrie vorgaukelt, es könnte bis 2030 Techniken geben, die den Umstieg auf Elektro überflüssig machen. So etwas würde ich eher Planungsverunsicherung nennen.

Und wenn Strom nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht, muss man die Erzeugung von Strom in ausreichender Menge eben sicherstellen. Ich halte Gaskraftwerke auch nicht für die 1A-Lösung, aber mit Wind und Sonne scheint es ja nicht zu klappen. Zumindest nicht in Bayern. Dies wird sich auch erst dann ändern, wenn die Gletscher endgültig abgeschmolzen sind und die Wasserkraftwerke mangels Wasser in die Knie gehen werden.

Ich habe - auch hier - schon lange die einhellige Meinung der Wissenschaft vertreten, dass Strom der Energieträger der Zukunft sein wird, sein muss. Die Antwort war sehr gerne: "Ideologie!" Es zeichnet sich ab, dass die Wissenschaft - wie so oft - zwar recht hatte, aber nicht gehört wurde.
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Wenn das so ist, wie Du sagst, dass alle Technologien vorhanden sind, dann verstehe ich die Kritik nicht, die von vielen Seiten kommt.
WürzburgerAdler schrieb:

Ich habe - auch hier - schon lange die einhellige Meinung der Wissenschaft vertreten, dass Strom der Energieträger der Zukunft sein wird, sein muss.

Das ist beileibe nicht die einhellige Meinung der Wissenschaft. Strom ist ein wichtiger Energieträger, aber die Fokussierung auf nur Strom, führt nicht zum Ergebnis.
Warum wohl kritisiert der Expertenrat:

"Der Regierung fehlt eine langfristige Klimastrategie, kritisieren renommierte Klimawissenschaftler, darunter Ottmar Edenhofer. Nötig sei eine Diskussion über neue Technologien wie die CO₂-Entnahme aus der Atmosphäre."

Also, die Experten fordern eine Diskussion über neue Technologien und Edenkofer nennt o.g. Beispiel.

"Auf dem steinigen Weg in Richtung Klimaneutralität ist Deutschland gerade orientierungslos«, mahnt Sabine Schlacke, Co-Vorsitzende der Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS) . Die Folge sei ein drohender Vertrauensverlust von Wirtschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft in die deutsche Klimapolitik."

Warum es so wichtig ist, die Bevölkerung mitzunehmen, haben wir gestern in Berlin erlebt. Nicht nur, dass beim Volksbegehren das Quorum nicht erreicht wurde, knapp die Hälfte der Wenigen die abgestimmt haben, haben mit Nein gestimmt.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/kritik-an-habeck-forscher-beklagen-grosse-luecken-in-der-klimapolitik-a-afd6792e-ca4e-4cd9-a7fb-14bf006b3f8e?sara_ref=re-so-app-sh

Und selbst zum Thema Wärmepumpen sind sich die Experten durchaus nicht einig.
https://www.merkur.de/wirtschaft/gebaeudetechnik-waermepumpen-waermemarkt-heizwunder-aktuell-92131430.html

Mein ganz persönliches Beispiel. Vor gut einem Jahr habe ich mit dem Energieberater zusammengesessen. Meine Frage, wir wollen die gut 20 Jahre alte Gasheizung ersetzen. Was tun?
Nach Prüfung bekamen wir folgenden Auskunft. Unser Haus , Baujahr 1989 und offener Bauweise ist mit einer Einrohrheizung ausgestattet. Normale Heizkörper.
Der Einbau einer Wärmepumpe setzt ein Zweirohrsystem voraus und andere Heizkörper, sinnvoll Fußbodenheizung. Beheizter Kellerraum und Erdgeschoss alles gefliest. Muss raus, andere Beläge natürlich auch, die Wände aufgemachen für neue Verrohrung und auch Wärmedämmung des Hauses für mehr Effizienz im Winter. Kostenschätzung gesamt, sechsstellig.
Fand ich zuviel für unser Sparschwein.
Unsere Entscheidung, neue sparsamere Gasheizung, ca. 20% weniger Verbrauch und das Gas ist mit 25% Wasserstoff anreicherbar. (Ich weiß zu wenig, war da Stand der Technik) Kosten 10.500. So wurde es gemacht.
Und ja ich weiß, die Gaspreise sind nicht mehr die russischen, aber die Explosion der Preise hat es nicht gegeben, sie werden durch die CO2-Bepreisung steigen, aber bis der Break even zu Kosten der Wärmepumpe kommt (Stromkosten werden auch nicht billiger) können sich die Erben über die dann zur Verfügung stehenden Technologien Gedanken machen.



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Im Nachgang:
Das Statement der Professorin zum Einsatz von verschiedenen Technologiemöglichkeiten und nicht nur die Fokussierung auf eine Lösung.
https://twitter.com/AlgeMartin/status/1640097811881418753?t=RAUvn2SXnxJaxwxMYDIOQg&s=19
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Ich kann den Modebeitrag akzeptieren, bin danach raus gewesen.
Technologieoffenheit ist doch logisch, aber so wie Spahn und die FDP das machen, ist es eben das ideologische Festhalten am Verbrenner. Das Gesetz von Habeck zum Ausstieg aus fossilen Heizungen ist ausdrücklich technologieoffen, wie Trittin und die Frau Professorin zu dem Zeitpunkt der Sendung übereinstimmend feststellten.
Die efuels hatte sie für PKWs zuvor als ineffizient zurück gewiesen.
Das ist doch gut, wenn sie mit Trittin in die Diskussion geht, besser als mit denen, die erkennbar Klimaschutz immer noch nicht Ernst nehmen
Wobei mir der Herr KK schon leid tut.
Der würde, so scheint mir, lieber etwas Vernünftiges sagen als das, was er für seine 911er Freunde sagen muss.
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edmund schrieb:

Das Gesetz von Habeck zum Ausstieg aus fossilen Heizungen ist ausdrücklich technologieoffen, wie Trittin und die Frau Professorin zu dem Zeitpunkt der Sendung übereinstimmend feststellten.

Nein, ist es nicht. Das Gesetzt setzt einseitig auf die Wärmepumpe.
Zitat:
"Dass das Ministerium den Gesetzentwurf allerdings schon in die Ressortabstimmung gegeben hat, sorgt für erheblichen Unmut. Das könne er vor dem Hintergrund der öffentlichen Kritik "gar nicht verstehen", moniert Frank Ernst, Geschäftsführer des Fachverbands Gebäude-Klima. Die Regierung setze mit der Wärmepumpe mehr oder weniger alles auf ein Pferd. Dies gehe völlig an der nötigen Technologieoffenheit vorbei, ärgert sich Ernst."
https://www.klimareporter.de/gebaude/regierung-setzt-auf-die-waermepumpe

Weil für die Umstellung strombasierte Lösungen die Stromerzeugung nicht ausreichend sichergestellt ist, setzt die Regierung auf Gaskraftwerke, die mangels anderer Möglichkeit mit Erdgas betrieben wird. Und es werden neue Gaskraftwerke gebaut.
"Die Bundesregierung erwartet für die kommenden Jahre zwar einen Rückgang des Gesamtgasverbrauchs, da immer mehr Haushalte auf Wärmepumpen umsteigen. Allerdings werde für die Stromerzeugung mehr Gas nötig sein, um die steigende Nachfrage von E-Mobilität zu decken."
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-932670

Den Bürgern die Gasheizungen de facto verbieten, aber neue Gaskraftwerke zur Stromerzeugung bauen, verstehe wer will.

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Bei Anne Will gerade zeigen sich Spahn (CDU) und Konstantin Kuhle (FDP) als knallharte Ideologen.
Komplett irre das.
Trittin und drei kluge Frauen halten dagegen
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edmund schrieb:

Bei Anne Will gerade zeigen sich Spahn (CDU) und Konstantin Kuhle (FDP) als knallharte Ideologen.
Komplett irre das.
Trittin und drei kluge Frauen halten dagegen

Die Frau Professorin sagt genau dass, was Spahn und Kuhle auch sagt. Nicht nur auf eine (!) Technologie setzten. Ihr Beispiel mit dem einen Flaschenhals. Nur Strom, Strom, Strom. Im Verkehr und Gebäudetechnik. Das wird nicht funktionieren. Und ihr engagiertes Werben für Technologieoffenheit in einer Forschung und Wirtschaft, die technologisch Weltklasse ist und womit die deutsche Volkswirtschaft groß geworden ist. (Exportweltmeister).
Trittin war sichtbar angefressen und reagierte aggressiv, als ihm seine alten Zitate vorgehalten wurden.
(Empfehle sich die Sendung in der Mediathek noch einmal in Ruhe anzuschauen.)
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Mein Tipp
Josef gewinnt mit 51xoder 52 %
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Tafelberg schrieb:

Mein Tipp
Josef gewinnt mit 51xoder 52 %


Ist die Frage, wieviel Grüne zur Wahl gehen. Die Diskussion um die AWO und Akman wird der SPD angelastet und hilft Josef nicht.
Im Wahlkampf hatte m.E. keiner der Kandidaten die Nase vorn.
Niedrige Wahlbeteiligung spricht eher für Becker.
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hawischer schrieb:

Nun haben sich Deutschland und die EU geeinigt.
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die ausschließlich klimaneutralen Kraftstoffe tanken, können auch nach 2035 neu zugelassen werden.
Das ist doch ein gutes Ergebnis.


Is nen Kompromiss. Denn mal ehrlich, wo soll soviel EFuel herkommen das es bezahlbar für alle reicht?
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Vael schrieb:

hawischer schrieb:

Nun haben sich Deutschland und die EU geeinigt.
Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die ausschließlich klimaneutralen Kraftstoffe tanken, können auch nach 2035 neu zugelassen werden.
Das ist doch ein gutes Ergebnis.


Is nen Kompromiss. Denn mal ehrlich, wo soll soviel EFuel herkommen das es bezahlbar für alle reicht?

Für alle muss es ja nicht reichen. Nur für die Kunden, die sich nach 2035 für einen Verbrenner mit klimaneutralen Sprit entscheiden.
Wieviele es sein werden, wird auch davon abhängen, in welchem Umfang und zu welchem Preis diese Kraftstoffe angeboten werden.
Das ist nun Aufgabe der daran interessierten Industrie und Forschung,dies weiter zu entwickeln.
Insoweit haben  diese jetzt Planungssicherheit und die ist für Investitionen wesentlich.
Also wird der Markt entscheiden, ob es funktioniert und da wird die FDP zufrieden sein.