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hawischer

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Motoguzzi hatte ja auf eine Studie verlinkt, die aufzeigt, dass diese Art von Protest der Sache nutzen kann, auch wenn sie den Aktivisten selber schadet. Luzbert hatte glaube ich einen Zeitartikel verlinkt, der zusammengefasst zum Ergebnis kam, dass es der Sache nicht schadet.

Mit fehlt bei diesen Aussagen, dass es der Klimabewegung schaden würde, die Evidenz. Ein paar simple Umfragen in D sind bei diesem Thema auch nicht aussagekräftig, da fehlt die Vergleichsgruppe sprich der Vergleich zu vorher. Ich denke auch nicht, dass die Änderung in der öffentlichen Meinung schnell geht, solche Aktionen stossen eher einen Prozess an.

Die Klimabewegung ansich ist keine homogene Bewegung, d.h. das ist keine logische Entwicklung einer einzelnen Gruppierung, die jetzt den Zorn der unwilligen auf sich zieht.

Denn das darf man nicht vergessen, auch FFF wurde belächelt, beschimpft und verspottet. Gehässige und widerliche Gretamemes sind Legion, jetzt gibt es ein anderes Ziel. Manche Leute haben von der LG auch gefordert, dass sie auf andere Art und Weise Aufmerksamkeit erregen, beispielsweise durch Hungerstreiks. Was sie nicht mitbekommen ist, dass das sowohl aktuell stattfindet und dass es auch schon vorher Hungerstreiks der LG gab, ohne grosses öffentlichwirksames Echo.

In Summe finde ich die Aktionen der LG entlarvend für die Hardliner der Klimawandelgegnergegner.
Die Reaktion von Scheuer beispielsweise, der in seiner Zeit als Minister durch Untätigkeit in Sachen Klimawandelbekämpfung geglänzt hat, offenbart jetzt in seinem Eifer, die LG zu verdammen, massive Defizite im Rechtsstaatsverständnis. Ich meine Jonas Schaible vom Spiegel schrieb auf twitter, dass Scheuer es kaum deutlicher machen kann, dass er für ein politisches Amt ungeeignet ist.

Man kann auch festhalten, dass schon lange klar ist, was gegen den Klimawandel gemacht werden kann und muss. Und Aussagen von Scheuer wie die auf twitter sind eine bewusste Entscheidung, sie zeigt wo er steht.

Die wahren Radikalen sind diejenigen, die nicht genug gegen den Klimawandel tun.

António Guterres schrieb:
Climate activists are sometimes depicted as dangerous radicals.
But the truly dangerous radicals are the countries that are increasing the production of fossil fuels.
Investing in new fossil fuels infrastructure is moral and economic madness.
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Xaver08 schrieb:

Die Klimabewegung ansich ist keine homogene Bewegung, d.h. das ist keine logische Entwicklung einer einzelnen Gruppierung, die jetzt den Zorn der unwilligen auf sich zieht.


Xaver08 schrieb:

In Summe finde ich die Aktionen der LG entlarvend für die Hardliner der Klimawandelgegnergegner.

Xaver08 schrieb:

Die wahren Radikalen sind diejenigen, die nicht genug gegen den Klimawandel tun.




Ja, hier sind wir auf dem Pfad der Relativierung und einer Art von Täter/Opfer Umkehrung, weil es dem guten Zweck dient und diejenigen die sich gegen die Aktivisten und ihre Art des Protestes stellen, die Unwilligen und Klimawandelleugner sind. Es sind dann angeblich diejenigen, die den Klimawandel nicht bekämpfen wollen.
Dss sind jetzt die "wahren Radikalen".
Ich unterstelle Xaver nicht, dass er es beabsichtigt. Aber die Grundlage es zu tun, schafft er mit dieser Argumentation.

Verweigert wird die schlichte Erkenntnis, dass die weitaus größte Zahl der Kritiker der Klimaaktivisten, die Mittel deren Aktionen kritisiert, aber durchaus nicht ihr Anliegen grundsatzlich.  
Es gibt auch keine Antwort auf die Frage, wie sich der Protest denn weiterentwickeln wird, wenn die Forderungen der Klimaaktivisten sich nicht erfüllt werden. Und das wird aller Vorraussicht nach der Fall sein.

Strittig ist allein der Weg hin zur Klimaneutralität. Ist es der radikale Weg, den die Klimaaktivisten fordern, oder  zum Beispiel die TAZ-Journalistin Herrmann vertritt, oder ist es der Weg, der aktuell von unserer Regierung
eingeschlagen wird? Oder ein anderer Weg?

Veränderungen lassen sich nur demokratisch legitimiert erreichen. Dazu gehört das Recht für die Überzeugung auch außerparlamentarisch zu agieren. Entscheidungen allerdings gibt es nur auf der Ebene der Legislative und Judikative. Dazu braucht es parlamentarische Mehrheiten. Einfache Erkenntnis, die man leider manchmal wiederholen muß.
Die Klimaaktivisten stellen sich mit ihren Aktionen auch gegen die Regierungs-Grünen, die selbst aus der außerparlamentarischen Opposition kommen und den Weg als Partei in der Parlamente gefunden hat. Wer hindert die LG daran diesen Weg für ihre Forderungen zu beschreiten? Oder über die Parteien in den Parlamenten. Dann muss man allerdings die Menschen überzeugen. Mit dem jetzt eingeschlagenen Weg erreichen sie das nicht. Und daran sind allein sie selbst schuld.
     
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Die Reaktionen aus den Parteien, mit Ausnahme der Linken, auf die erneute Aktion der Last Generation sind eindeutig ablehnend, um es mal neutral auszudrücken.

Was ist denn die Absicht der Last Generation?
Die Forderung nach einer radikalen Umkehr der Klimapolitik der Regierung..  
Konkret:

"Wir befinden uns in einer Koalition mit Scientist Rebellion und Debt for Climate. Die Forderungen der Koalition an die deutschte Bundesregierung sind:
- Geben Sie zu, dass das erste globale Klimaziel verloren ist. Das Weltklima wird 1,5°C-Grad überschreiten und  
  destabilisiert. Das bringt uns in große Gefahr.
- Schreiben Sie sofort an den Internationalen Währungsfonds und sagen Sie, dass das 1,5°C-Grad-Ziel verloren
  ist. Fordern Sie, dass dem Globalen Süden alle Schulden erlassen werden, da diese die weitere Förderung
  fossiler Brennstoffe vorantreiben.
- Bauen Sie den Verkehrssektor um, beginnend mit einem Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und der
  Einführung eines dauerhaften 9-Euro-Tickets.

Aus dem Brief an die Bundesregierung:
"Sollten wir von Ihnen bis zum 07.10.2022 keine Antwort erhalten, die uns zeigt, dass Sie diese Maßnahme umsetzen werden, sehen wir keine andere Möglichkeit, als gegen Ihren aktuellen Kurs Widerstand zu leisten. Wir werden in diesem Fall ab dem 10.10.2022 erneut für eine maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen. 

Diese Störung werden wir nicht einstellen, bis wir von Ihnen eine Reaktion bekommen, die es unserem Gewissen erlaubt, aufzuhören. Dabei werden wir uns diszipliniert gewaltfrei verhalten. Wir geben Ihnen unser Wort, dass wir alles dafür tun, dass niemand zu Schaden kommt."
https://letztegeneration.de/forderungen/

Was ist bisher seitens der Regierung hierzu passiert?
Der Bundesjustizminister hat in einem Interview was dazu gesagt. Über eine direkte Antwort ist nichts bekannt.

"Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Forderung von Klimaaktivisten nach Gesprächen mit der Bundesregierung zurückgewiesen. „Die ‚Letzte Generation‘ demonstriert, das ist ihr gutes Recht“, sagte er am Donnerstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Gleichzeitig verletze die Bewegung aber Rechte Dritter und das Strafrecht. Das sei „keine Grundlage für ein Gespräch“, betonte Buschmann. Die Bundesregierung könne Rechtsverstöße nicht im Nachhinein legitimieren, indem sie auf derartige Gesprächseinladungen eingehe."
https://www.rnd.de/politik/letzte-generation-bundesjustizminister-lehnt-gespraeche-mit-klimaaktivisten-ab-5BAIKKT45UICOI3ZKYVE3L7T4U.html

Also gibt es keine Gespräche, es gibt auch keinerlei Anzeichen der Regierung den o.g. Forderungen zu entsprechen.

Was werden die Klimaaktivisten machen?
Die Aktionen benden, wegen Erfolgslosigkeit? Zimlich ausgeschlossen.
Die Aktionen im bisherigen Umfang fortsetzen? Vorerst sicherlich, bei weiterer Nichtreaktion der Bundesregierung werden die Aktionen wohl heftiger werden. Die Aktion am Berliner Flughafen ist der erste Schritt über die bekannten Straßensperren hinaus. Sie hat zusätzlich auch einen weiteren Inhalt (siehe Überschrift über eine Presseinfo der LG):
"BER-Rollfeld blockiert – Für den Profit und Luxus einiger Weniger werden gerade Millionen Menschenleben geopfert"
Neben den Klimagesichtspunkten kommt auch noch eine soziale Komponente: "Der Luxus einiger Weniger"
Was kann damit gemeint sein? Etwa die Passagiere der Fluggesellschaften?
Nach Angaben des ACI (Airport Council International) benutzen mehr als 5 Milliarden Menschen jährlich ein Flugzeug, um an ihr Reiseziel zu kommen.
Rund eine Million Menschen weltweit sind ständig in der Luft unterwegs. Jeden Tag bringen weltweit über 200 000 Flugzeuge Passagiere und Fracht an ihr Ziel.
Nein, das kann LG nicht gemeint haben mit dem Luxus von einigen Wenigen. Wen dann?

Die Regierung wird nicht einlenken, die Aktionen der Last Generation werden zunehmen, in welchem Umfang und mit welcher Eskalationsheftigkeiit und-schnelligkeit werden wir sehen.
Über 80% halten laut einer Umfrage das Vorgehen der Klimaaktivisten für falsch, 86% meinen, es schadet dem Anliegen. Diese Werte werden sich wohl eher weiter erhöhen.
Denn die (schlechten) Mittel heiligen nicht den (guten) Zweck.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-11/klimaschutz-umweltschutz-proteste-letzte-generation

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hawischer schrieb:

skyeagle schrieb:

Wäre doch besser sowas einfach bleiben zu lassen, meinste nicht? Ist so nämlich Kappes.

Da magst Du hier im Forum die Mehrheit haben. Aber die Reaktionen der Öffentlichkeit und die Anzeige der Bundespolizei sprechen anders.
Was Kappes ist wird sich herausstellen.


Leider hast Du mich missverstanden. Ich habe nix gegen eine Diskussion über eine mögliche Strafbarkeit bezüglich eines Eingriffs in den Luftverkehr. Wenn man es in allen relevanten Punkten diskutiert und nicht nur in denen, die Dir wichtig sind. Sieht man auch an dieser Antwort hier, dass es Dir um die Problematik, die hier zumindest mitentscheidend ist, überhaupt nicht eingehst.

Das ist Kappes. Und da kann die Öffentlichkeit auch nix ändern, die kann das nämlich hier lesen.
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skyeagle schrieb:

hawischer schrieb:

skyeagle schrieb:

Wäre doch besser sowas einfach bleiben zu lassen, meinste nicht? Ist so nämlich Kappes.

Da magst Du hier im Forum die Mehrheit haben. Aber die Reaktionen der Öffentlichkeit und die Anzeige der Bundespolizei sprechen anders.
Was Kappes ist wird sich herausstellen.


Leider hast Du mich missverstanden. Ich habe nix gegen eine Diskussion über eine mögliche Strafbarkeit bezüglich eines Eingriffs in den Luftverkehr. Wenn man es in allen relevanten Punkten diskutiert und nicht nur in denen, die Dir wichtig sind. Sieht man auch an dieser Antwort hier, dass es Dir um die Problematik, die hier zumindest mitentscheidend ist, überhaupt nicht eingehst.

Das ist Kappes. Und da kann die Öffentlichkeit auch nix ändern, die kann das nämlich hier lesen.

Ich dachte es geht in diesem thread um die Aktionen der Aktivisten und nicht um die "die Problematik, die hier zumindest mitentscheidend ist,"?
Du meinst sicher den Klimawandel. Dafür gibt's einen anderen Thread.
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hawischer schrieb:

Klar, man kann die Flughafenaktion auch von der spaßigen Seite betrachten und Kritik ins Lächerliche ziehen, kann man machen. Wenn's an Argumenten fehlt, ist das nicht unüblich.

Der zitierte Strafrechtsparagraph erwähnt ausdrücklich "Hindernisse".
Unter einem Hindernisbereiten ist bereits jede Einwirkung im Verkehrsraum zu verstehen, die geeignet ist den reibungslosen Verkehrsablauf zu hemmen.
Offenbar haben die Verantwortlichen des Flughafens die Sache nicht so lustig gesehen, als sie entschieden, den gesamten Flugverkehr zu stoppen und Flüge an andere Flughäfen umgeleitet haben.
Sie waren offenbar der Meinung, es liegt eine Gefährdung vor. Kann man auch irgendwie verstehen, wenn während des Flugbetriebs Leute auf den Start-/Landebahnen Radfahren oder sich da festkleben.


Das, was den Flughafenbetreiber veranlasst zu reagieren, muss nicht zwangsläufig eine konkrete Gefährdung iSd § 315 sein. Aber darauf gehst Du nicht ein. Auch nicht auf die Nachfrage von Motoguzzi. Du haust einfach mal den gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr raus, packst ein eventuell davor und dann wird munter drauf los argumentiert, was aber bezogen auf eine mögliche Strafbarkeit nicht den Kern trifft.

Wäre doch besser sowas einfach bleiben zu lassen, meinste nicht? Ist so nämlich Kappes.
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skyeagle schrieb:

Wäre doch besser sowas einfach bleiben zu lassen, meinste nicht? Ist so nämlich Kappes.

Da magst Du hier im Forum die Mehrheit haben. Aber die Reaktionen der Öffentlichkeit und die Anzeige der Bundespolizei sprechen anders.
Was Kappes ist wird sich herausstellen.
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hawischer schrieb:

Offenbar haben die Verantwortlichen des Flughafens die Sache nicht so lustig gesehen, als sie entschieden, den gesamten Flugverkehr zu stoppen und Flüge an andere Flughäfen umgeleitet haben.
Sie waren offenbar der Meinung, es liegt eine Gefährdung vor.

Das haben sie gemacht um das Leben der Klimaaktivisten nicht zu gefährden, sieht nämlich Scheiße aus so ein überrollter Demonstrant auf der Start- oder Landebahn. Die einzigen die gefährdet waren waren die Klimaaktivisten selbst. Das es ein Eingriff in den Flugverkehr war steht außer Frage, aber mehr wie Start und Landungen behindert kann man denen nicht vorwerfen. Es könnte trotzdem sehr teuer für die Leute werden, da ist der Klimawandel für sie persönlich dann das kleinere Problem.
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propain schrieb:

Das haben sie gemacht um das Leben der Klimaaktivisten nicht zu gefährden, sieht nämlich Scheiße aus so ein überrollter Demonstrant auf der Start- oder Landebahn. Die einzigen die gefährdet waren waren die Klimaaktivisten selbst.

Und wenn ein Flugzeugführer versucht hätte durch Durchstarten und Landeabbruch genau das zu verhindern? Alles ganz easy?
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Ich habe mal gegoogelt und geschaut was so "die Politik" so sagt. Der Spiegel hat es zusammengetragen.
U.a. von den Grünen haben sich die Berliner Vorsitzende Mertens und der Rechtsexperte von Notz geäußert:

"Die Berliner Grünen-Landesvorsitzende Susanne Mertens betonte bei »t-online«, Protest müsse die Gefährdung anderer Menschen ausschließen. »Allerdings muss der BER offenbar seine Sicherheitskonzepte überarbeiten.« Ihr Parteikollege Konstantin von Notz, Fraktionsvize im Bundestag, kritisierte die Aktion als »kontraproduktiv, anmaßend und potenziell gefährlich«."
Nur Herr Schirdewan von den Linken äußerte Verständnis.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/letzte-generation-harsche-kritik-an-aktivisten-nach-flughafen-aktion-a-d53c3a6c-4824-45e8-b9e2-db1ba47cef9d?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
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Klar, man kann die Flughafenaktion auch von der spaßigen Seite betrachten und Kritik ins Lächerliche ziehen, kann man machen. Wenn's an Argumenten fehlt, ist das nicht unüblich.

Der zitierte Strafrechtsparagraph erwähnt ausdrücklich "Hindernisse".
Unter einem Hindernisbereiten ist bereits jede Einwirkung im Verkehrsraum zu verstehen, die geeignet ist den reibungslosen Verkehrsablauf zu hemmen.
Offenbar haben die Verantwortlichen des Flughafens die Sache nicht so lustig gesehen, als sie entschieden, den gesamten Flugverkehr zu stoppen und Flüge an andere Flughäfen umgeleitet haben.
Sie waren offenbar der Meinung, es liegt eine Gefährdung vor. Kann man auch irgendwie verstehen, wenn während des Flugbetriebs Leute auf den Start-/Landebahnen Radfahren oder sich da festkleben.

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https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/11/flughafen-ber-schoenefeld-klima-aktivisten-letzte-generation-gelaende.htm/alt=amp.html

Den Berlinern bleibt aber auch nichts erspart. Ich bin gespannt, was da für Kosten an die Verursacher weitergegeben werden. Könnte teurer werden als bei einem Bilderrahmen.
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Das wird richtig teuer für die Aktivisten und eventuell greift §315 StGB.

§ 315
Gefährliche Eingriffe in den Bahn-, Schiffs- und Luftverkehr

(1) Wer die Sicherheit des Schienenbahn-, Schwebebahn-, Schiffs- oder Luftverkehrs dadurch beeinträchtigt, daß er
1. Anlagen oder Beförderungsmittel zerstört, beschädigt oder beseitigt,
2. Hindernisse bereitet,
3. falsche Zeichen oder Signale gibt oder
4. einen ähnlichen, ebenso gefährlichen Eingriff vornimmt

und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.
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Ui, da geht aber viel durcheinander. Ich versuche mal etwas Struktur in das Durcheinander zu bringen, bei dem Du Plausibilitätsbetrachtungen, technische Grundlagen, politische Grundlagen und Prognosen wild miteinander vermengst. Dazu kommt noch, dass Du die eingesetzte Primärenergie verwendest, um Vergleiche zur Durchdringung des Strommarktes mit erneuerbaren Energien anzustellen.

Das wird zwar gerne gemacht, vergleicht aber Äpfel mit Birnen.

Grund ist, dass fossil-/nukleare Technologien ein schlechter Wirkungsgrad zugrunde liegt.

Bei Kernkraftwerken liegt dieser Wirkungsgrad beispielsweise bei 33%, in der nukularen Dampfmaschine gehen über 60% der eingesetzten Primärenergie der Stromerzeugung verloren.
Ähnlich ist es bei Kohlekraftwerken, beim Verfeuern der Kohle geht auch einiges verloren, so dass 3 kWh Kohle in Primärenergie eingesetzt werden müssen, um am Ende 1kWh Strom zu erzeugen.

Nun hatte oder hat im System der fossil-/nuklearen Energieerzeugung die Betrachtung der Primärenergie sicherlich ihre Berechtigung.
Erneuerbare werden in der Primärenergiebetrachtung mit 100% Wirkungsgrad aus dem erzeugten Strom rückwärtsbilanziert. So dass 1kWh Strom in der Primärenergie 1kWh Windenergie auf einmal 3kWh Kohle entgegengesetzt werden, was in Kapazitätsbetrachtungen den Bedarf an Erneuerbaren künstlich hoch erscheinen lässt oder die Durchdringung künstlich klein.

Noch interessanter ist die Situation bei Mobilität. Hier ist der Wirkungsgrad eines fossil betriebenen Motors um den Faktor 2-3 schlechter als der eines Elektroautos, dazu kommt noch ein erheblicher Energieaufwand den l Benzin überhaupt erst zu erzeugen.

Über 42kWh Einsatz braucht es für die Bereitstellung, dafür ist man mit dem Elektroauto schon mind. 200km gefahren. Erst dann kommt noch der Wirkungsgradunterschied dazu.

Das alles passt hervorragend für die Argumentation wie katastrophal die aktuelle Situation ist und warum sie doch sowieso nicht beherrschbar sein könne, obwohl es Studien zuhauf gibt, die aufzeigen, dass und wie ein System mit 100% Erneuerbaren Energien funktionieren kann.

Was nicht heisst, dass wir nicht besser werden müssten, das ist sonnenklar, aber auch der Bloombergbericht zeigt auf, wieviel sich tut.

Bei Deiner Bewertung des Bloombergberichts, der aufzeigt, dass 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ waren, ist Dir ein kleiner Fehler unterlaufen.

Es ist zwar richtig, dass USA/China/D einen großen Anteil an Investitionen in erneuerbare ausmachen, es ist auch richtig, dass es einen Sprung von 32% zum letzten Jahr gab, dann suchst Du Dir aber den falschen Bezugspunkt, Du vergleichst die Investitionen USA/CN/D von 2021 mit den Gesamtinvestitionen von 2020. Das erzeugt dieses künstlich verzerrte Bild.

Allerdings ist China der größte Investor in regenerative Energien, der Sprung von 2020 auf 2021 liegt bei 69%. China hat 2021 einen Anteil von ca. 27% an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch.
Zum Vergleich, der Anteil der Kernenergie am Strommix liegt bei 4%, mit den avisierten 150 neuen AKWs 2035 soll der Anteil der Kernenergie bei 10% liegen.

Damit hätte China mehr AKWs gebaut, als die ganze Welt in den letzten 35 Jahren zusammen, würde aber trotzdem erst auf einen Anteil von ca. 10% an der Stromerzeugung kommen.
https://thediplomat.com/2022/09/powering-chinas-nuclear-ambitions/

Natürlich wissen wir nicht, ob nicht China noch weitere 230 Kraftwerke baut, um auf 20% Anteil zu kommen, Gedankenspiele lassen sich viele machen. Aber dann sind wir bei Mark Twain.
Bauprozesse lassen sich beschleunigen, beispielsweise über Lockerungen in Vorschriften, Reduzierung des Sicherheitslevels oder durch mehr Geld, das sind alles Dinge, die in einer Diktatur sicherlich einfacher zu realisieren sind, global wird das aber schwierig umzusetzen sein.

Natürlich werden wir weiterhin mit einem gewissen Anteil an Atomenergie am globalen Strommix leben, das ganze natürlich mit lokalen Unterschieden, falls es das ist, worum es Dir geht, sind wir einer Meinung.

Aber all das zeigt weiterhin, dass wir keine Anzeichen für eine globale Renaissance der Atomenergie sehen und dass aktuell nicht davon auszugehen ist, dass sie einen nennenswerten Anteil am Kampf gegen den Klimawandel haben wird.
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Xaver08 schrieb:

Natürlich werden wir weiterhin mit einem gewissen Anteil an Atomenergie am globalen Strommix leben, das ganze natürlich mit lokalen Unterschieden, falls es das ist, worum es Dir geht, sind wir einer Meinung.

Aber all das zeigt weiterhin, dass wir keine Anzeichen für eine globale Renaissance der Atomenergie sehen und dass aktuell nicht davon auszugehen ist, dass sie einen nennenswerten Anteil am Kampf gegen den Klimawandel haben wird.

Mir ging es um die Weitung des Blickes über unsere deutsche Diskussion zur Energieproduktion hinaus. Das ist gelungen. Welche Zahl jetzt mit welcher kompatibel ist, welche Prognose, sich auf welche Statistik beruft. nun gut. Bringt uns nicht wirklich weiter.
In welchem Umfang die Atomkraft eine Rolle spielen wird, ist offen.

Der Energiebedarf wird weltweit exponentiell wachsen.  Das bedeutet mehr elektronischen Strom. Allein schon die Umstellung auf E-Mobiltät und Wärmepumpen, Poduktion von grünem Wasserstoff, usw. Wie der Bedarf gedeckt werden soll, das wird spannend.

Aber nicht nur in China werden die Karten neu gemischt. Auch rund um uns herum. Über Frankreich sprachen wir. Polen baut einen Reaktor westlich von Danzig, Tschechien will Minireaktoren bauen. Niederlande, Belgien, Litauen usw
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat in einem Artikel den Stand der Atomkraftüberlegungen in Europa zusammengefasst. Wenig erfreulich für Atomkraftgegner.
https://www.rnd.de/politik/atomkraft-in-europa-in-diesen-eu-staaten-wird-der-atomausbau-vorangetrieben-6ST66NUCSVBBJL7ZOCT7EAF2WA.html
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Drosten sieht uns in Art endemischen Zustand, der Winter könnte nur mit der neuen Variante schwierig werden.
Drosten sieht Anzeichen für Ende der Pandemie

Der Virologe Christian Drosten sieht in der raschen Abfolge der jüngsten Corona-Wellen Hinweise auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie.

https://amp-zdf-de.cdn.ampproject.org/v/s/amp.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-drosten-anzeichen-pandemie-ende-100.html?amp_gsa=1&amp_js_v=a9&usqp=mq331AQIKAGwASCAAgM%3D#amp_tf=Von%20%251%24s&aoh=16692439387954&csi=0&referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.zdf.de%2Fnachrichten%2Fpanorama%2Fcorona-drosten-anzeichen-pandemie-ende-100.html

Während stürmer heute morgen im morgenmagazin skeptischer klang er wurde wegen dem Wegfall der isolationspflicht interwiet:


Video: Virologe Stürmer für bundesweite Corona-Regeln
Der Zeitpunkt für einen Wegfall der Corona-Isolationspflicht sei nicht ideal, sagte der Virologe Dr. Martin Stürmer. Zwar seien die Zahlen relativ gut, "doch die große Winterwelle steht uns ja noch bevor.“ Ohne Isolationspflicht riskiere man, dass die Winterwelle heftiger ausfiel als sie sein müsse. Die besten Erfahrungen hätten wir mit bundesweit einheitlichen Regeln gemacht. "Wenn wir eines gelernt haben, dann dass der Föderalismus in Sachen Gesundheitspolitik vielleicht nicht die beste Lösung ist.“ Er habe die Befürchtung, dass tatsächlich nicht genug Menschen eigenverantwortlich handelten mit der Folge zusätzlicher Infektionen, sagte Stürmer. „Höllenhund“ nicht gefährlicher als andere Omikron-Varianten Man kann jetzt aus den Zahlen im Prinzip gar nichts Großartiges mehr rauslesen“, so der Virologe. Der Dunkelzifferfaktor sei kaum noch zu berechnen. Anhand der Abwasser-Surveillance sehe man fallende Trends und keine Ansteigen. Stürmer sprach sich gegen eine Aufhebung der Maskenpflicht im ÖPNV zum jetzigen Zeitpunkt aus. Die neue Variante BQ11, genannt „Höllenhund“ sei nicht gefährlicher als anderen IOmikron-Varianten, nur noch ansteckender und in der Lage, der Immunabwehr zur Impfung und Erkrankung eher zu entkommen.

https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/berichte-und-interviews/Stuemer-zur_Isolationspflicht-100.html






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Lauternach beklagt einen Überbietungswettwerb der Länder bei der Lockerung von Corona - Einschränkungen. Er warnt auch vor einer Winterwelle, die für vulnerable Gruppen gefährlich werden könne.
"Der Gesundheitsminister verweist unter anderem auf eine gestiegene "Übersterblichkeit" im Monat Oktober."

Allerdings.....
"Was den starken Anstieg im Oktober ausgelöst hat - das ist noch ungeklärt. Selbst Lauterbach räumte bei Twitter ein, dass der Zusammenhang mit der Pandemie nicht bewiesen ist. Es könnte sich um Spätfolgen des heißen Sommers handeln, so eine Theorie."

So recht überzeugend ist das alles nicht. Nach Bayern und S-H will auch Rheinland -Pfalz Corona-Einschränkungen beenden. Hessen hebt die Isolationspflicht für positiv auf das Corona-Virus getestete Personen  seit gestern auf.
https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-52005.html
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/coronaregeln-in-rheinland-pfalz-100.html
https://hessen.de/handeln/corona-in-hessen
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Jepp, Franken und Bazis braucht hier keiner.

Eine Eingemeindung von Aschebersch und Umland wuerde ich allerdings schon feiern. Die waren vorher ja auch nie Teil Frankens.
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nongrata schrieb:

Jepp, Franken und Bazis braucht hier keiner.

Eine Eingemeindung von Aschebersch und Umland wuerde ich allerdings schon feiern. Die waren vorher ja auch nie Teil Frankens.

So eine Eingemeindung hat's schon mal gegeben. Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses von1803 wurde Aschaffenburg selbständig und zu einem Fürstentum.
1806  wurde das Fürstentum ein selbständiger Rheinbund-Staat.
1810 kam der Zusammenschluss des Fürstentums mit dem neu gegründeten Großherzogtum Frankfurt Großherzogliche Hauptresidenz blieb weiterhin Aschaffenburg.
In Frankfurt würde das Palais Thurn und Taxis zum Residenzsitz.
1814 war dann Schluss mit Frankfurt und es kamen die Bayern.
Fränkisch waren die Ascheberscher nie. Eher Mainzerisch, was auch nicht viel besser ist
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hawischer schrieb:

Also Obacht.                                              


Danke. War ja klar, dass auf Dich Verlass ist und jede Sperrbegründung oder jeden Modbeitrag, der Dich in irgendeiner Weise betroffen hat, in Deinem persönlichen Notizheft abgelegt wurde für solche Momente.
Verlässlichkeit und Berechenbarkeit ist ein hohes Gut.
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SGE_Werner schrieb:

hawischer schrieb:

Also Obacht.                                              


Danke. War ja klar, dass auf Dich Verlass ist und jede Sperrbegründung oder jeden Modbeitrag, der Dich in irgendeiner Weise betroffen hat, in Deinem persönlichen Notizheft abgelegt wurde für solche Momente.
Verlässlichkeit und Berechenbarkeit ist ein hohes Gut.

Man nennt so etwas, aus Erfahrung lernen.
📝
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Am 16.10.22 schrieb Skyeagle als Moderator (grau) im Klimathread und sperrte Beiträge:

"Ich hab vollstes Verständnis dafür, Aktionen der Klimaaktivisten hier zu diskutieren, sich dafür auszusprechen oder diese zu kritisieren. Ich habe aber kein Verständnis für RAF-Vergleiche in diesem Zusammenhang. Das gehört hier nicht hin, entbehrt es doch jeglicher Grundlage. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum man immer wieder zu solchen Mitteln greifen muss. Was habt ihr denn davon? Außer, dass es hitzig wird, Ihr Euch gegenseitig im Zweifel persönlich angeht, wir eingreifen müssen, Sperren verteilen und darüberhinaus die Diskussion komplett zerschossen wurde. Das ist Mist. Es liegt an Euch, denkt da doch mal drüber nach. Danke."

Also Obacht.
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hawischer schrieb:

propain schrieb:

hawischer schrieb:

Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns  nicht passt.



       

Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.

Sag's den Chinesen und all denen, die in Ägypten den Klimagipfel entsprechend beeinflusst haben.
Hierzulande in den Teppich beißen bringt nichts.
Und. Es gibt kein Geld für neue AKWs in Deutschland.

Ich sage es dir weil du hier den AKW-Mist andauernd schön redest und auch dafür geworben hast.
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propain schrieb:

hawischer schrieb:

propain schrieb:

hawischer schrieb:

Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns  nicht passt.



       

Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.

Sag's den Chinesen und all denen, die in Ägypten den Klimagipfel entsprechend beeinflusst haben.
Hierzulande in den Teppich beißen bringt nichts.
Und. Es gibt kein Geld für neue AKWs in Deutschland.

Ich sage es dir weil du hier den AKW-Mist andauernd schön redest und auch dafür geworben hast.

Ich habe nur gesagt, dass ich die Laufzeit der deutschen AKWs im Hinblick auf die Energiekrise verlängern würde. Um ein oder zwei Jahre. Mehr nicht. Daraus den Atomlobbyisten zu machen, na ja, die Absicht ist klar.

Was allerdings auffällig ist, dass die Realität, die in der Welt zum Thema Energieerzeugung da ist, teilweise recht seklektiv wahrgenommen wird.
Man kann mitteilen, dass China viel Geld in Erneuerbare finanziert, sollte aber gleichzeitig erwähnen, dass das Land mehr Geld in Atomkraft steckt.




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Guten Abend! Ich bin auf folgende Hilfsmöglichkeit für die Menschen in der Ukraine gestoßen und möchte sie gerne hier teilen. Hoffentlich fühlt sich der ein oder andere zur Teilnahme inspiriert, in Angesicht von zerschossener Infrastruktur und dem heraufziehenden Winter.

DHL verschickt Hilfspakete kostenlos in die Ukraine. Alles was ihr tun müsst, ist ein Paket bis 20kg zu packen, ein bestimmtes Label darauf zu kleben und die Kiste zur nächsten Post zu bringen. Benötigt werden Lebensmittel, Hygieneartikel usw. siehe Liste in folgendem Link:

https://www.dhl.de/de/privatkunden/information/hilfe-ukraine.html
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hawischer schrieb:

Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns  nicht passt.



       

Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.
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propain schrieb:

hawischer schrieb:

Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns  nicht passt.



       

Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.

Sag's den Chinesen und all denen, die in Ägypten den Klimagipfel entsprechend beeinflusst haben.
Hierzulande in den Teppich beißen bringt nichts.
Und. Es gibt kein Geld für neue AKWs in Deutschland.
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Ich habe vorgerechnet, warum es aktuell keine Renaissance der Atomenergie gibt, und das nicht zum ersten mal.

Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.

hawischer schrieb:

Xaver08 hat recht, Der Neubau von AKWs löst das Problem des Strommangels nicht. Der Atomstromanteil sinkt weltweit zugunsten Erneuerbaren. Das ist gut so


Auf der Übereinstimmung können wir doch aufbauen.

Zu Deinem Beispiel aus Frankreich möchte ich anmerken, dass sich EDF, der französische Konzern, der die Atomkraftwerke besitzt und betreibt zu 100% in der Hand des Staates befindet. Zu gross sind die Verluste geworden, wenn man den Strom für die Bevölkerung weiter günstig halten möchte, bei den ganzen technischen Problemen, die sich aus dem Betrieb der AKWs ergeben.

Mit dem Hintergrundwissen kann man Macron wohl mit Fug und Recht neben seiner politischen Rolle als Atomlobbyist oder Aktivisten bezeichnen, nicht zuletzt aufgrund der Situation in seinem Land, in dem mehr als die Hälfte der Atomreaktoren aktuell altersschwach ausfallen. Natürlich hat er ein Interesse daran, dass der Kurs von Frankreich weiterhin positiv gesehen wird.

Die EDF betreibt aktuell 56 Reaktoren, die ca. 70% des Stroms des Landes liefern. Davon sind ca. 15 jetzt schon über 40 Jahre alt, sind also am Ende der Laufzeit. Die kann man verlängern, erhöht aber natürlich das Risiko für Ausfälle wie den aktuellen. Zusätzlich wird auch F die Erzeugungskapazitäten ausbauen müssen, um den steigenden Strombedarf zu decken.

Damit wir von einer Renaissance sprechen können, sollte dabei der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung mindestens gleich bleiben, oder wie würdest Du Renaissance definieren? D.h. Frankreich muss mindestens 28 Reaktoren zubauen + den Ersatzbedarf, der in 1,5 Jahrzehnten wohl eher in der Größenordnung von 20 Reaktoren liegen wird.

Dann sind wir bei 48 Reaktoren, die Frankreich zubauen müsste, nur um den Stromanteil zu halten.

Macron kündigt jetzt in dem von Dir verlinkten Artikel zunächst 6 Reaktoren an, von denen der erste 2035 bis 2037 an den Start gehen soll (2037 hatte ich für die Bewertung, ob es beim Kampf gegen den Klimawandel helfen könnte, angesetzt). Mit einem beschleunigten Verfahren. Dass Macron das Renaissance nennt, kann man ja nachvollziehen, aber weder Atomfanboys geschweige denn Du können das doch ernsthaft als Renaissance bezeichnen.

Mal als Realitätsabgleich, beim finnischen AKW Olkiluoto, das eigentlich 2009 Strom ins Netz einspeisen sollte, verzögert sich der Zeitpunkt, an dem das Kraftwerk produzieren soll weiter, vielleicht ist es im Januar 2023 dann soweit, mit 14 Jahren Verspätung.

Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.

Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.

Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf
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Xaver08 schrieb:

Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.

hawischer schrieb:

Xaver08 hat recht, Der Neubau von AKWs löst das Problem des Strommangels nicht. Der Atomstromanteil sinkt weltweit zugunsten Erneuerbaren. Das ist gut so



Schade, dass Du die folgende Statistik und Schlussfolgerung in meinem Beitrag unterschlagen hast. ich wiederhole:

Ein Problem allerdings bleibt.
Die Verteilung der weltweiten Energieerzeugung nach Energieträger im Jahr 2019
Erdöl 30,9%
Kohle/Torf 26,8%
Erdgas 23,2%
Biokraftstoff/
Abfall 9,4%
Kernenergie 5%
Wasserkraft 2,5%
Andere* 2,2%
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167998/umfrage/weltweiter-energiemix-nach-energietraeger/

Der hohe Anteil von klimaschädlichen Energieträgern muss nicht noch dadurch erhöht werden, dass Gas- und Kohlekraftwerke hochgefahren werden.

Das konsequente Runterfahren der klimaschädlichen Energieproduktion durch fossile Energieträger kann nur durch Aufbau der Erneuerbaren und Beibehaltung vorhandener (!) Ressourcen aus Atomreaktoren. Die können dann sukzessive abgeschaltet werden, je mehr und schneller der erneuerbare Anteil steigt.
Einen Neubau von AKWs wird es zumindest in Deutschland nicht geben. Da sind sich die großen Parteien einig.
(Ende des alten Beitrages)

Und ich ergänze mit einer neuen Statistik um die Jahre 2020 und 2021.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258294/umfrage/anteil-der-wichtigsten-energiequellen-am-weltweiten-primaerenergieverbrauch/

Danach ist der Anteil der wichtigsten Energiequellen am weltweiten Primäreinergieverbrauch in den Jahren 2021 und 2022

Merkmal                                         2020                        2021

Nuklear                                            4,3%                       4,3%

Erneuerbare                                     5,7%                       6,7%

Wasserkraft                                     6,9%                       6,6%

Gas                                                 24,7%                     24,4%

Kohle                                              27,2%                     26,9%

Öl                                                   31,2%                      31%


Xaver08 schrieb:

Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.



Stimmt Hoffnung reicht nicht. Aber ich bin froh, dass daran gearbeitet wird. Und das die Lösungen von heute nicht genügen zeigt ja obige Statistik.
Xaver08 schrieb:

Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.

Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf


Ich hab mir den Bericht angeschaut und mir fällt auf,  
"This marked a 32% jump from $533 billion invested in
2020, which had been the previous record, and included
major investment in renewables, power storage and
electric vehicles. Collectively, the members account for
90% of all energy transition investment worldwide."

Diese 533 Milliarden Dollar werden zu  fast 90% von drei Ländern investiert:
China 297  =  55.7%
USA 120  =  22,5%
Deutschland  48  = 9%  
Der Rest der Welt 68 = 12,75%

"In den kommenden 15 Jahren wolle Peking mindestens 150 neue Reaktoren aufstellen, mehr als im Rest der Erde in den vergangenen 35 Jahren gebaut worden sind, berichtet die Wirtschaftsagentur Bloomberg aus Peking. Für diese Expansion plane China bis zu 440 Milliarden US-Dollar auszugeben."
https://www.bloomberg.com/news/videos/2021-11-03/china-is-planning-at-least-150-new-nuclear-reactors-video

Vergleichen wir die Zahlen der Investitionen, sehen wir, dass China der Big Player auf dem Energie- und Klimamarkt ist. Und sie fahren mehrgleisig.

Was sagt uns das alles. Lösen wir uns von unserer lokalen deutschen Betrachtungsweise. Mit den Erneuerbaren werden wir auf Atomenergie verzichten können. In Deutschland und Österreich und ein paar anderen Ländern. Der Weg raus aus den fossilen Energien ist unabsehbar weit. Technologie kann und wird helfen.

Sehen wir auf die Ergebnisse der Klimakonferenz. Gas und Öl wird nicht sanktioniert. Nur Kohle.
Und China hat mit Katar gerade ein Gaslieferabkommen mit einer Laufzeit von 27 Jahren abgeschlossen.
https://www.zeit.de/news/2022-11/22/katar-und-china-schliessen-langfristiges-fluessiggas-abkommen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F  

Richten wir uns darauf ein. Das weltweite Ziel ist, dass sich die Welt bis zum Jahr 2100 im Durchschnitt nur 1,5 Grad Celsius bzw. 2 Grad Celsius im Vergleich zu 1850 erwärmen soll.
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns  nicht passt.
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Ist ja toll aus Wikipedia rauskopiert....nur was hat es mit dem Einbruch im Museum zu tun?
Und wieso hätten die Raubgrabungen die Museumsbetreiber warnen müssen - ist der Weg von Schaufel & Metallsonde zu Einbruch und Alarmsysteme deaktivieren so zwingend?
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Eintracht-Laie schrieb:

Ist ja toll aus Wikipedia rauskopiert....nur was hat es mit dem Einbruch im Museum zu tun?
Und wieso hätten die Raubgrabungen die Museumsbetreiber warnen müssen - ist der Weg von Schaufel & Metallsonde zu Einbruch und Alarmsysteme deaktivieren so zwingend?

Erstmal muss man wissen, dass es so was gibt, bevor man es verlinken kann.

Die Frage musst Du dem Franzzufuss stellen, der hat es angesprochen, ich habe mir nur erlaubt auf die Rechtslage in Bayern hinzuweisen.
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franzzufuss schrieb:

Ferner gibt es  in der Region seit Monaten Raubgrabungen, man hätte also gewarnt seit müssen!


Also warum hast du sie nicht gewarnt?
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SemperFi schrieb:

franzzufuss schrieb:

Ferner gibt es  in der Region seit Monaten Raubgrabungen, man hätte also gewarnt seit müssen!


Also warum hast du sie nicht gewarnt?

In Bayern ist vieles anders. Das kann man in Fechenheim nicht unbedingt wissen und tv-aktuell eventuell auch nicht.

Zur Info:
In Bayern und nur dort galt bislang noch das Prinzip der Hadrianischen Teilung, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 984 BGB) festgeschrieben ist. Eigentümer eines archäologischen Fundes ist bei dieser Regelung zur einen Hälfte der Finder und zur anderen Hälfte der Eigentümer des Grundstücks, in welchem der Schatz steckte.
Im August hat die Staatsregierung angekündigt, dies im Denkmalschutzrecht zu ändern und sich der Regelung anderer Bundesländer anzupassen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hadrianische_Teilung

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Es bleibt eine Kultur des Misstrauens.
Vom Lenin zu Merz
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edmund schrieb:

Es bleibt eine Kultur des Misstrauens.
Vom Lenin zu Merz

Ein weites Feld zwischen Schutz und Kontrolle. Nicht alles was kontrolliert wird, ist ein Zeichen des Misstrauens. Manches dient auch dem Schutz. Und sei es nur dem des finanzierenden Steuerzahlers.
Oder ich erinnere an das Urteil des BAG zur verpflichtenden Arbeitszeiterfassung aus dem September. Der eine empfindet die Erfassung als Kontrolle, der andere als Dokument zur Sicherung seiner Ansprüche. Vertrauensarbeitszeit hatte immer verschiedene Seiten.

Und erst die Pflicht für die Steuererklärung Belege beizubringen. Welch ein Misstrauen.