hawischer
6819
Durch diese "lustige" Erstellung von Fake - Mails ist weder Titanic noch Bild, Gewinner oder Verlierer.
Gewinner sind Populisten vom Schlag der AfD, die mit Lügenpresse-Sprüchen Beweise liefern können und Verlierer ist die SPD, denn hängen bleibt immer was. (Warum sollte sie sonst Anzeige erstatten?) Kann mir nicht vorstellen, dass diese Gewinner und Verlierer die Titanic wollte. Sie wollte (nur) die Bild vorführen, nur wem nutzt es? Dem Spaß der Titanicleser. Toll.
Gewinner sind Populisten vom Schlag der AfD, die mit Lügenpresse-Sprüchen Beweise liefern können und Verlierer ist die SPD, denn hängen bleibt immer was. (Warum sollte sie sonst Anzeige erstatten?) Kann mir nicht vorstellen, dass diese Gewinner und Verlierer die Titanic wollte. Sie wollte (nur) die Bild vorführen, nur wem nutzt es? Dem Spaß der Titanicleser. Toll.
hawischer schrieb:
Durch diese "lustige" Erstellung von Fake - Mails ist weder Titanic noch Bild, Gewinner oder Verlierer.
Gewinner sind Populisten vom Schlag der AfD, die mit Lügenpresse-Sprüchen Beweise liefern können und Verlierer ist die SPD, denn hängen bleibt immer was. (Warum sollte sie sonst Anzeige erstatten?) Kann mir nicht vorstellen, dass diese Gewinner und Verlierer die Titanic wollte. Sie wollte (nur) die Bild vorführen, nur wem nutzt es? Dem Spaß der Titanicleser. Toll.
Vorhin war bei dir noch die Bildzeitung der Gewinner und die Titanic wegen eines angeblichen Eigentors der klare Verlierer. Jetzt sind wir schon bei "beide sind weder Gewinner noch Verlierer". Noch ein bisschen, und die Titanic kriegt auch von dir die Anerkennung für diese wirklich komische und satirisch wertvolle Aktion, die sie überall sonst bekommt.
wieso denn ein eigentor der titanic? die geht als klarer gewinner aus der geschichte heraus. die bildzeitung mal wieder vorgeführt, mal wieder offenbart, mit welcher doppelmoral und inkomeptenz die bildzeitung arbeitet und am ende herausgearbeitet, daß die kampagne gegen die spd von der bildzeitung geführt wird.
Es kommt auf den Betrachter an.
Der politisch interessierte und gebildete Bürger, der regelmäßig seine ZEIT, TAZ und SZ liest, der bekommt die "hunderste" Bestätigung seiner Meinung über die Bild und freut sich, dass der Titanic ein schöner Coup gelungen ist. Diese Bürger (Leser) gehören aber nicht zum "Beuteschema" der Bild.
Täglich lesen mehr als 2 Millionen hierzulande die Bild. Ich wage die Behauptung, dass sind überwiegend politisch mäßig interessierte und gebildete Bürger, die ihre Informationen bestenfalls zusätzlich noch aus Fernsehnachrichten beziehen.
Was bleibt hängen? Die Überschriften der Bild. Von der Titanic werden die meisten noch nie was gehört haben. Und wenn sie die Geschichte doch erfahren, kommt vieleicht der Satz: "Siehste die Lügenpresse". Gemeint ist aber dann möglicherweise nicht die Bild.
Ich kann mir sogar die Theorie vorstellen, dass die Bildleute die Sache durchschaut haben, sie als Steilvorlage für ihre Kampagne gut nutzen konnten. Ich traue denen das zu.
Ob am Ende die Titanic als "klarer Gewinner" aus der Sache herausgeht wird sich weisen. Die SPD hat ja Strafanzeige gestellt. Im Moment noch gegen Unbekannt.
Der politisch interessierte und gebildete Bürger, der regelmäßig seine ZEIT, TAZ und SZ liest, der bekommt die "hunderste" Bestätigung seiner Meinung über die Bild und freut sich, dass der Titanic ein schöner Coup gelungen ist. Diese Bürger (Leser) gehören aber nicht zum "Beuteschema" der Bild.
Täglich lesen mehr als 2 Millionen hierzulande die Bild. Ich wage die Behauptung, dass sind überwiegend politisch mäßig interessierte und gebildete Bürger, die ihre Informationen bestenfalls zusätzlich noch aus Fernsehnachrichten beziehen.
Was bleibt hängen? Die Überschriften der Bild. Von der Titanic werden die meisten noch nie was gehört haben. Und wenn sie die Geschichte doch erfahren, kommt vieleicht der Satz: "Siehste die Lügenpresse". Gemeint ist aber dann möglicherweise nicht die Bild.
Ich kann mir sogar die Theorie vorstellen, dass die Bildleute die Sache durchschaut haben, sie als Steilvorlage für ihre Kampagne gut nutzen konnten. Ich traue denen das zu.
Ob am Ende die Titanic als "klarer Gewinner" aus der Sache herausgeht wird sich weisen. Die SPD hat ja Strafanzeige gestellt. Im Moment noch gegen Unbekannt.
hawischer schrieb:
Es kommt auf den Betrachter an.
Der politisch interessierte und gebildete Bürger, der regelmäßig seine ZEIT, TAZ und SZ liest, der bekommt die "hunderste" Bestätigung seiner Meinung über die Bild und freut sich, dass der Titanic ein schöner Coup gelungen ist. Diese Bürger (Leser) gehören aber nicht zum "Beuteschema" der Bild.
Täglich lesen mehr als 2 Millionen hierzulande die Bild. Ich wage die Behauptung, dass sind überwiegend politisch mäßig interessierte und gebildete Bürger, die ihre Informationen bestenfalls zusätzlich noch aus Fernsehnachrichten beziehen.
selbstverständlich bekommt das kein bildleser mit, aber das ist wie mit den afd-anhängern, die nicht interessiert, was wirklich passiert, sondern nur ihre blase
hawischer schrieb:
Ich kann mir sogar die Theorie vorstellen, dass die Bildleute die Sache durchschaut haben, sie als Steilvorlage für ihre Kampagne gut nutzen konnten. Ich traue denen das zu.
sicher ist das möglich, aber eher unwahrscheinlich, wenn man die äusserungen der bild verfolgt. aber so oder so entlarvt die titanic daß es nicht um informatoinen geht, sondern nur um eine kampagne der bildzeitung gegen die spd
hawischer schrieb:
Ob am Ende die Titanic als "klarer Gewinner" aus der Sache herausgeht wird sich weisen. Die SPD hat ja Strafanzeige gestellt. Im Moment noch gegen Unbekannt.
die titanic ist bereits gewinner der aktion und die bildzeitung klarer verlierer.
und selbst wenn sich, was ich für unwahrscheinlich halte, die strafanzeige wirklich gegen die titanic wenden sollte, hat eine gerichtliche auseinandersetzung einem satiremagazin noch nie geschadet.
hawischer schrieb:
Täglich lesen mehr als 2 Millionen hierzulande die Bild. Ich wage die Behauptung, dass sind überwiegend politisch mäßig interessierte und gebildete Bürger, die ihre Informationen bestenfalls zusätzlich noch aus Fernsehnachrichten beziehen.
Fernsehnachrichten? Dann aber auf RTL2 oder sowas ähnliches.
Sprudel schrieb:Na, na, na!
hat ein Lehramtsstudium hinter sich gebracht, somit ist er zum anecken geboren worden
Ralle war mir noch nie wirklich sympathisch. Dass er bei dem Konglomerat angeheuert hat, das das verkauft, was rauskommt, wenn ein Ochse einen Getränkeautomaten bumst, hat den Eindruck nicht zum Besseren verändert. Liest man sich seine dämlich-theatralische Aussage zur Situation am Montag durch, wird einem geradezu schlecht.
Runggelreube schrieb:Sprudel schrieb:Na, na, na!
hat ein Lehramtsstudium hinter sich gebracht, somit ist er zum anecken geboren worden
Ralle war mir noch nie wirklich sympathisch. Dass er bei dem Konglomerat angeheuert hat, das das verkauft, was rauskommt, wenn ein Ochse einen Getränkeautomaten bumst, hat den Eindruck nicht zum Besseren verändert. Liest man sich seine dämlich-theatralische Aussage zur Situation am Montag durch, wird einem geradezu schlecht.
Also ich bin kein Viehzüchter, aber ich weiß, ein Ochse ist ein kastriertes männliches Rind. Was da wohl rauskommt, wenn der versucht einen Getränkeautomaten zu ******?
Das ist schon richtig. Aber die Begriffe Bulle oder Stier sind mir eben zu positiv besetzt.
Gelöschter Benutzer
Mal sehen, wie die das von der Bild erklären.
Brodowin schrieb:
Mal sehen, wie die das von der Bild erklären.
Denke, es war eher ein Eigentor von Titanic. Mit ihrer Fälschung haben sie der Bild eine fette Schlagzeile geliefert. Der Widerruf steht dann klein auf Seite 2, mit dem Hinweis, was doch die Titanic-Leute für schlimme Fälscher seien. Ob die Bild das hätte erkennen können, interessiert morgen keine Sau mehr. Die Schlagzeile aber bleibt hängen, zumal man den Russen sowas zutraut (USA lässt grüßen) und der normale Bildleser, den Jusos auch.
wieso denn ein eigentor der titanic? die geht als klarer gewinner aus der geschichte heraus. die bildzeitung mal wieder vorgeführt, mal wieder offenbart, mit welcher doppelmoral und inkomeptenz die bildzeitung arbeitet und am ende herausgearbeitet, daß die kampagne gegen die spd von der bildzeitung geführt wird.
Die Kommentare zum sportlichen von sammer sind auch top, aber was er gestern mit dem andren Heini zum Thema Proteste und Montagsfussball rausgeschwurbelt hat, war lächerlich und einfach beschissen. Sie verstehen es nicht - das hat nichts mit Fussball zu tun usw.
Doch sie verstehen es ganz genau, weil SIE Montags senden wollen
und wenn man zukünftig für irgendwelche chinesischen Zuschauer abends um 23.00 Uhr spielt hat das viel weniger mit Fussball zu tun.
Doch sie verstehen es ganz genau, weil SIE Montags senden wollen
und wenn man zukünftig für irgendwelche chinesischen Zuschauer abends um 23.00 Uhr spielt hat das viel weniger mit Fussball zu tun.
municadler schrieb:
Die Kommentare zum sportlichen von sammer sind auch top, aber was er gestern mit dem andren Heini zum Thema Proteste und Montagsfussball rausgeschwurbelt hat, war lächerlich und einfach beschissen. Sie verstehen es nicht - das hat nichts mit Fussball zu tun usw.
Doch sie verstehen es ganz genau, weil SIE Montags senden wollen
und wenn man zukünftig für irgendwelche chinesischen Zuschauer abends um 23.00 Uhr spielt hat das viel weniger mit Fussball zu tun.
Es geht um Aboverkäufe, Einschaltquoten und Werbeeinnahmen und sonst um nichts. Dass diejenigen, die beim Sender ihr Geld verdienen nicht gegen die Senderinteressen argumentieren, versteht sich von selbst.
hawischer schrieb:municadler schrieb:
Die Kommentare zum sportlichen von sammer sind auch top, aber was er gestern mit dem andren Heini zum Thema Proteste und Montagsfussball rausgeschwurbelt hat, war lächerlich und einfach beschissen. Sie verstehen es nicht - das hat nichts mit Fussball zu tun usw.
Doch sie verstehen es ganz genau, weil SIE Montags senden wollen
und wenn man zukünftig für irgendwelche chinesischen Zuschauer abends um 23.00 Uhr spielt hat das viel weniger mit Fussball zu tun.
Es geht um Aboverkäufe, Einschaltquoten und Werbeeinnahmen und sonst um nichts. Dass diejenigen, die beim Sender ihr Geld verdienen nicht gegen die Senderinteressen argumentieren, versteht sich von selbst.
genau das mein ich doch, dann sollen sie sich aber nicht hinstellen und so tun als würden sie es nicht verstehen und dass das ganze mit Fussball nichts zu tun hätte
Das ist etwa so als würde ein Metzger an der Fleischtheke stehen und sagen das versteh ich nicht.
watsefaq schrieb:
Frage ist nun: In welchem Status befindet sich die Karte? Ist mein Vorgehen zum Zurückziehen einfach falsch oder lügt die Übersichtsseite/Verkaufsübersicht und die Karte ist doch schon wieder weiterverkauft?
Auschlaggebend ist die Anzeige der Plätze im Ticketing.
Ist der Platz dort als "verkauft" markiert, dann ist die Karte verkauft oder befindet sich in einem Warenkorb.
In beiden Fällen ist ein Zurückziehen nicht möglich.
Wie lange es dauert, bis eine Statusmail ankommt kann ich nicht sagen, ich weiß aber dass mancher Mailprovider die Statusmails gerne als Spam identifiziert und demzufolge im SpamOrdner ablegt.
littlecrow schrieb:watsefaq schrieb:
Frage ist nun: In welchem Status befindet sich die Karte? Ist mein Vorgehen zum Zurückziehen einfach falsch oder lügt die Übersichtsseite/Verkaufsübersicht und die Karte ist doch schon wieder weiterverkauft?
Auschlaggebend ist die Anzeige der Plätze im Ticketing.
Ist der Platz dort als "verkauft" markiert, dann ist die Karte verkauft oder befindet sich in einem Warenkorb.
In beiden Fällen ist ein Zurückziehen nicht möglich.
Wie lange es dauert, bis eine Statusmail ankommt kann ich nicht sagen, ich weiß aber dass mancher Mailprovider die Statusmails gerne als Spam identifiziert und demzufolge im SpamOrdner ablegt.
Heißt das, man kann eine Karte in den Warenkorb legen und sie damit blockieren, und schaut weiter, ob man später vielleicht noch eine bessere Karte findet?
Das sollte es aber nicht geben.
Ja scheinbar geht das. Laut Hotline werden im Laufe des Tages alle Warenkörbe wohl gelöscht. Aber danach geht das muntere Blockieren wieder weiter. Lächerlich!
Nach Lektüre der Beiträge seit gestern (inklusive meines eigenen) bietet es sich wohl an, dass wir uns die verschiedenen Richtungen dieser Diskussion hier verdeutlichen. Wir alle miteinander werfen nämlich Flüchtlinge, Parteipolitik, Moral und Ethik, Kultur, Migration, Meinungserhebungen, historische Analogien, kurz gesagt Emotionen und Ratio fröhlich durcheinander und am Ende gipfelt das in gegenseitigen Vorwürfen unter Leuten, die so wie ich das hier lese, alle auf der richtigen Seite stehen. Ich versuche mal, das irgendwie zu verdeutlichen, so wie ich das wahrnehme.
1. Natürlich war die Flüchtlingspolitik ein mit heißer Nadel gestricktes Provisorium. Als der große Ansturm kam, herrschte schon jahrelang Krieg in Syrien, Krieg im Irak, Krieg in Afghanistan. Es herrschten Diktaturen und Armut in mehreren afrikanischen Ländern. Libyen war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht erst seit gestern ein blutiges Durcheinander. Das Schlepperwesen über das Mittelmeer mit all seinen Opfern lief bereits wie geschmiert. Da hat Deutschland schon versagt, indem man die Italiener mit ihren Rettungsmissionen schon viel zu wenig unterstützt hat, man hat die Augen davor verschlossen, dass irgendwann eine Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten kommen würde. Und als sie dann kam, war die Überraschung allenthalben groß und man merkte, dass man zwar ein schönes EU-Recht und ein Dublin-System etablieren kann, dass Migration in Form einer Massenflucht nicht aber mir nichts, dir nichts, brav und friedlich an irgendeiner willkürlichen EU-Außengrenze stoppt. Hätten viele, die dann bei uns ankamen, theoretisch und rein rechtlich in Griechenland oder Italien oder Ungarn bleiben oder registriert werden müssen? Sicherlich. Hat das vorher aufgebaute System hier funktioniert? Offenkundig nicht. Hätte man auf den dann eingetretenen Fall vorbereitet sein können? Ohne jeden Zweifel. Es ist mehr als angemessen, auf die Fehler, die in der Politik bereits lange vor 2015 gemacht worden, hinzuweisen. Die Fakten gebieten das.
2. Und dann die Flüchtlinge selbst. Menschen mit einfachen Weltbildern mochten abgerissene, halb verhungerte Gestalten erwarten, mit Mühe und Not das nackte Leben gerettet, am besten noch Kinder mit großen Augen, so richtig was zum Liebhaben. Dann aber das: Menschen mit Handys, Menschen mit Sneakern und noch fremder als gedacht, schwarz, muslimisch und junge Männer, mein Gott, JUNGE MÄNNER! Und nichts nimmt der eine oder andere Bürger in diesem Land übler, als wenn seine Klischee-Erwartungen nicht erfüllt werden, in diesem Fall, was Zahl, Aussehen oder Verhalten der Flüchtlinge anging, die (das sollte man nicht vergessen) aber trotzdem im überwiegenden Fall Flüchtlinge waren.
3. Und dann noch der Schock für die faktisch bis zu diesem Punkt marginalisierte extreme politische Rechte. Die Unterstützung am Anfang war riesig. Viele Leute spendeten, fanden die Aufnahme richtig, hatten überhaupt keine Angst, dass der Neger ihre Kinder frisst! Aber zum Glück nicht alle. Die Überfremdungsangst, die man sich auch in der Auf-keinen-Fall-rechts-AfD (*zwinkerzwinker*) rasch zu eigen machte, zog ja bei vielen Leuten doch. Und ließ sich so super mit Globalisierungsproblemen, mangelndem Verständnis für die Komplexität politischer Prozesse und einem herbeikonstruierten Wunsch nach Gemeinschaft verbinden. Und Parolen musste man sich nicht mal selber ausdenken, die gab's ja schon seit '89 ("Wir sind das Volk"). Und weil man ja gerade so schön auf der Gefühlswelle ritt, musste man sich um Fakten nicht kümmern, sondern nur darum, dass auch jeder ostdeutsche Halbdemokrat, jeder konservative Möchtegernintellektuelle, jeder Youtube-Verschwörungstheoretiker und jeder besorgte Bürger mitkam. Und jedes vorher schon vorhandene Unwohlsein gegenüber dem Islam, jedes Vorurteil gegen Zuwanderer, jedes kulturelle Konstrukt von einem weißen Europa oder einem Volkswillen ließ sich super verwursten und populistisch ausschlachten und die Hetze konnte weitergetrieben werden, bis zu dem Punkt an dem wir heute stehen.
Die Frage ist: Was jetzt?
Neigen 15 oder 20 oder 30 Prozent der Bevölkerung rassistischen, antisemitischen, antiislamischen, fremdenfeindlichen, nationalistischen Meinungen zu? Definitiv.
Werden diese Meinungen verschwinden? Definitiv nein.
Es gibt Dinge, die wir wissen und die wir nicht wissen. Wir wissen relativ genau, wie viele Flüchtlinge hier bei uns sind, was sie uns kosten, was ihr Rechtsstatus ist und was ihre Bleibeperspektive. Wir wissen aber nicht, wie viele hier in drei oder fünf oder zehn Jahren wirklich bleiben können und wollen, wie gut der Integrationsprozess verlaufen wird, für die, die bleiben, wir wissen nicht, wie groß der Kulturunterschied, das Familienbild, das Konzept von Religion, der Spracherwerb, der Anpassungswille wirklich sind. Wir wissen nicht mal, ob wir je pauschale Aussagen über das, was eine willkürlich definierte Gruppe ("Flüchtling") denken oder tun wird, treffen können.
Wir wissen aber eins: die Flüchtlinge haben diesen auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne ausgetragenen Konflikt nicht verursacht. Sie haben ihn lediglich sichtbar gemacht. Und Leute haben Farbe bekannt und zwar in positiver wie in negativer Hinsicht.
Unsere Kameraden von der AfD, um die es in diesem Thread ja letztendlich gehen soll, haben einen Weg gefunden, den Rassismus, der vorher nur am Dorfstammtisch oder im stillen Kämmerlein ein Zuhause hatte, auf die legitime politische Bühne zu holen, ihn (zumindest am Anfang) als "Sorge" oder berechtigtes politisches Anliegen zu verkleiden, weil der Resonanzraum plötzlich sichtbar war, in dem man Dinge laut sagen durfte und in dem man sich als Opfer darstellen konnte, wenn man für diese Dinge kritisiert wurde.
Und jetzt (falls ihr noch mitlest) kommen wir zur Problematik, die die Diskussionen hier und draußen in der richtigen Welt auch untereinander so schwierig macht: die Dreistigkeit, mit der diese Hetze betrieben wird, treibt mir (und vermutlich auch einigen anderen) den Blutdruck hoch, weil diese Haltungen, diese Weltsicht nicht legitim sind. Sie führen zu Ausgrenzung und zu Gewalt. Es gibt hierfür keine Rechtfertigung.
Diskussionen und Vom-Gegenteil-überzeugen-wollen sind sinnlos, denn schon die Fakten, die hierfür notwendig sind und die nachweisbar sind, werden nicht anerkannt. Und ja, es mag sein, dass im rechten politischen Spektrum durch die Union Positionen geräumt wurden. Und ja, es wurden und werden in der Migrationspolitik Fehler gemacht. Und ja, die Parteien und Medien agieren alles andere als glücklich. Und ja, soziale Medien nerven ohne Ende, weil sie jeden Hirnschiss ungefiltert und gleichrangig und aufgeblasen in die Welt hinauskotzen und gerade die Populisten davon über Gebühr profitieren. Aber das ändert nichts am Kernthema: Rassisten sind Rassisten und sie sind als solche zu bezeichnen. Sie sind identifizierbar, ihre Motive, ihre Sprachmuster, ihre Codewörter.
Wollen wir uns hier wirklich darüber streiten, ob Werners eher analytischer, parteipolitischer Exkurs (dem ich auch nicht in Gänze zustimme) möglicherweise zu verständnisvoll gegenüber der AfD ist oder FrankenAdlers Furor vielleicht Leute mit abräumt, die es nicht verdient haben?
Wäre es nicht zur Abwechslung mal geil darüber zu reden, wie wir alle hier bei Eintracht Frankfurt, in unseren Freundeskreisen, in unseren Wohnorten, in den Kneipen, in denen wir sind, auf den Konzerten, zu denen wir gehen, mit den Menschen oder Initiativen, die wir unterstützen, jedes Mal einen kleinen Raum schaffen, in dem das Gesocks überhaupt gar keine Rolle spielt? Nur mal so als Gedanke.
Sorry für den langen Text.
1. Natürlich war die Flüchtlingspolitik ein mit heißer Nadel gestricktes Provisorium. Als der große Ansturm kam, herrschte schon jahrelang Krieg in Syrien, Krieg im Irak, Krieg in Afghanistan. Es herrschten Diktaturen und Armut in mehreren afrikanischen Ländern. Libyen war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht erst seit gestern ein blutiges Durcheinander. Das Schlepperwesen über das Mittelmeer mit all seinen Opfern lief bereits wie geschmiert. Da hat Deutschland schon versagt, indem man die Italiener mit ihren Rettungsmissionen schon viel zu wenig unterstützt hat, man hat die Augen davor verschlossen, dass irgendwann eine Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten kommen würde. Und als sie dann kam, war die Überraschung allenthalben groß und man merkte, dass man zwar ein schönes EU-Recht und ein Dublin-System etablieren kann, dass Migration in Form einer Massenflucht nicht aber mir nichts, dir nichts, brav und friedlich an irgendeiner willkürlichen EU-Außengrenze stoppt. Hätten viele, die dann bei uns ankamen, theoretisch und rein rechtlich in Griechenland oder Italien oder Ungarn bleiben oder registriert werden müssen? Sicherlich. Hat das vorher aufgebaute System hier funktioniert? Offenkundig nicht. Hätte man auf den dann eingetretenen Fall vorbereitet sein können? Ohne jeden Zweifel. Es ist mehr als angemessen, auf die Fehler, die in der Politik bereits lange vor 2015 gemacht worden, hinzuweisen. Die Fakten gebieten das.
2. Und dann die Flüchtlinge selbst. Menschen mit einfachen Weltbildern mochten abgerissene, halb verhungerte Gestalten erwarten, mit Mühe und Not das nackte Leben gerettet, am besten noch Kinder mit großen Augen, so richtig was zum Liebhaben. Dann aber das: Menschen mit Handys, Menschen mit Sneakern und noch fremder als gedacht, schwarz, muslimisch und junge Männer, mein Gott, JUNGE MÄNNER! Und nichts nimmt der eine oder andere Bürger in diesem Land übler, als wenn seine Klischee-Erwartungen nicht erfüllt werden, in diesem Fall, was Zahl, Aussehen oder Verhalten der Flüchtlinge anging, die (das sollte man nicht vergessen) aber trotzdem im überwiegenden Fall Flüchtlinge waren.
3. Und dann noch der Schock für die faktisch bis zu diesem Punkt marginalisierte extreme politische Rechte. Die Unterstützung am Anfang war riesig. Viele Leute spendeten, fanden die Aufnahme richtig, hatten überhaupt keine Angst, dass der Neger ihre Kinder frisst! Aber zum Glück nicht alle. Die Überfremdungsangst, die man sich auch in der Auf-keinen-Fall-rechts-AfD (*zwinkerzwinker*) rasch zu eigen machte, zog ja bei vielen Leuten doch. Und ließ sich so super mit Globalisierungsproblemen, mangelndem Verständnis für die Komplexität politischer Prozesse und einem herbeikonstruierten Wunsch nach Gemeinschaft verbinden. Und Parolen musste man sich nicht mal selber ausdenken, die gab's ja schon seit '89 ("Wir sind das Volk"). Und weil man ja gerade so schön auf der Gefühlswelle ritt, musste man sich um Fakten nicht kümmern, sondern nur darum, dass auch jeder ostdeutsche Halbdemokrat, jeder konservative Möchtegernintellektuelle, jeder Youtube-Verschwörungstheoretiker und jeder besorgte Bürger mitkam. Und jedes vorher schon vorhandene Unwohlsein gegenüber dem Islam, jedes Vorurteil gegen Zuwanderer, jedes kulturelle Konstrukt von einem weißen Europa oder einem Volkswillen ließ sich super verwursten und populistisch ausschlachten und die Hetze konnte weitergetrieben werden, bis zu dem Punkt an dem wir heute stehen.
Die Frage ist: Was jetzt?
Neigen 15 oder 20 oder 30 Prozent der Bevölkerung rassistischen, antisemitischen, antiislamischen, fremdenfeindlichen, nationalistischen Meinungen zu? Definitiv.
Werden diese Meinungen verschwinden? Definitiv nein.
Es gibt Dinge, die wir wissen und die wir nicht wissen. Wir wissen relativ genau, wie viele Flüchtlinge hier bei uns sind, was sie uns kosten, was ihr Rechtsstatus ist und was ihre Bleibeperspektive. Wir wissen aber nicht, wie viele hier in drei oder fünf oder zehn Jahren wirklich bleiben können und wollen, wie gut der Integrationsprozess verlaufen wird, für die, die bleiben, wir wissen nicht, wie groß der Kulturunterschied, das Familienbild, das Konzept von Religion, der Spracherwerb, der Anpassungswille wirklich sind. Wir wissen nicht mal, ob wir je pauschale Aussagen über das, was eine willkürlich definierte Gruppe ("Flüchtling") denken oder tun wird, treffen können.
Wir wissen aber eins: die Flüchtlinge haben diesen auf der politischen und gesellschaftlichen Bühne ausgetragenen Konflikt nicht verursacht. Sie haben ihn lediglich sichtbar gemacht. Und Leute haben Farbe bekannt und zwar in positiver wie in negativer Hinsicht.
Unsere Kameraden von der AfD, um die es in diesem Thread ja letztendlich gehen soll, haben einen Weg gefunden, den Rassismus, der vorher nur am Dorfstammtisch oder im stillen Kämmerlein ein Zuhause hatte, auf die legitime politische Bühne zu holen, ihn (zumindest am Anfang) als "Sorge" oder berechtigtes politisches Anliegen zu verkleiden, weil der Resonanzraum plötzlich sichtbar war, in dem man Dinge laut sagen durfte und in dem man sich als Opfer darstellen konnte, wenn man für diese Dinge kritisiert wurde.
Und jetzt (falls ihr noch mitlest) kommen wir zur Problematik, die die Diskussionen hier und draußen in der richtigen Welt auch untereinander so schwierig macht: die Dreistigkeit, mit der diese Hetze betrieben wird, treibt mir (und vermutlich auch einigen anderen) den Blutdruck hoch, weil diese Haltungen, diese Weltsicht nicht legitim sind. Sie führen zu Ausgrenzung und zu Gewalt. Es gibt hierfür keine Rechtfertigung.
Diskussionen und Vom-Gegenteil-überzeugen-wollen sind sinnlos, denn schon die Fakten, die hierfür notwendig sind und die nachweisbar sind, werden nicht anerkannt. Und ja, es mag sein, dass im rechten politischen Spektrum durch die Union Positionen geräumt wurden. Und ja, es wurden und werden in der Migrationspolitik Fehler gemacht. Und ja, die Parteien und Medien agieren alles andere als glücklich. Und ja, soziale Medien nerven ohne Ende, weil sie jeden Hirnschiss ungefiltert und gleichrangig und aufgeblasen in die Welt hinauskotzen und gerade die Populisten davon über Gebühr profitieren. Aber das ändert nichts am Kernthema: Rassisten sind Rassisten und sie sind als solche zu bezeichnen. Sie sind identifizierbar, ihre Motive, ihre Sprachmuster, ihre Codewörter.
Wollen wir uns hier wirklich darüber streiten, ob Werners eher analytischer, parteipolitischer Exkurs (dem ich auch nicht in Gänze zustimme) möglicherweise zu verständnisvoll gegenüber der AfD ist oder FrankenAdlers Furor vielleicht Leute mit abräumt, die es nicht verdient haben?
Wäre es nicht zur Abwechslung mal geil darüber zu reden, wie wir alle hier bei Eintracht Frankfurt, in unseren Freundeskreisen, in unseren Wohnorten, in den Kneipen, in denen wir sind, auf den Konzerten, zu denen wir gehen, mit den Menschen oder Initiativen, die wir unterstützen, jedes Mal einen kleinen Raum schaffen, in dem das Gesocks überhaupt gar keine Rolle spielt? Nur mal so als Gedanke.
Sorry für den langen Text.
Rijad93 schrieb:
Habe mir Karte Bestellt auf Block 9l (Balkon) war jemand schon auf dem Block,falls ja wie ist es dort?
Kann Dir sagen, ganz ganz furchtbar. Da sitzen Leute, häufig Fans vom Gegner, die zu blöd sind, ihren Getränkebecher zu halten. Spätestens in der Pause schwappt eine klebrige Flüssigkeit um deine Schuhe. Ständig steht einer auf um zum pieseln zu gehen oder neue Getränke zu holen, die er bald darauf wieder umwirft.
Sag nicht, du seist nicht gewarnt worden.
hawischer schrieb:Rijad93 schrieb:
Habe mir Karte Bestellt auf Block 9l (Balkon) war jemand schon auf dem Block,falls ja wie ist es dort?
Kann Dir sagen, ganz ganz furchtbar. Da sitzen Leute, häufig Fans vom Gegner, die zu blöd sind, ihren Getränkebecher zu halten. Spätestens in der Pause schwappt eine klebrige Flüssigkeit um deine Schuhe. Ständig steht einer auf um zum pieseln zu gehen oder neue Getränke zu holen, die er bald darauf wieder umwirft.
Sag nicht, du seist nicht gewarnt worden.
... und in den anderen Blöcken ist es mindestens genauso schlimm!
... also am besten gar nicht erst ins Stadion gehen, wenn man so eine Angst vor dem Besuch hat wie Rijad93 hat...
Die alte Arbeiterschaft ist halt weg. Die SPD muss also eine neue Klientel finden. Da geht es dann eben um die Befristungen bei jungen Leuten, um Rentensicherheit etc. , um Kitas und und und...
Die Klientel der Union ist ja nicht weggebrochen. Konservative gab es schon immer und wird es immer geben.
Die Klientel der Union ist ja nicht weggebrochen. Konservative gab es schon immer und wird es immer geben.
Die alte Arbeiterschaft hat sich verändert, sie ist nicht weg. Deren Probleme in der Kaiserzeit sind auch Gott sei Dank nicht mehr die von heute.
Mir ging es auch mehr darum, wie nah oder weit die Partei vom täglichen Leben der Menschen entfernt ist, oder besser gesagt, wie weit die Menschen die Entfernung wahrnehmen.
Die Union hat die gleichen Probleme, die Tatsache, dass die CSU noch bei 40% liegt, liegt u.a. daran, dass viele lokalen CSUler gleichzeitig bei der Feuerwehr, beim Fussballverein usw. im Vorstand sind. Also Nähe am Menschen. In jedem Dorf.
Mir ging es auch mehr darum, wie nah oder weit die Partei vom täglichen Leben der Menschen entfernt ist, oder besser gesagt, wie weit die Menschen die Entfernung wahrnehmen.
Die Union hat die gleichen Probleme, die Tatsache, dass die CSU noch bei 40% liegt, liegt u.a. daran, dass viele lokalen CSUler gleichzeitig bei der Feuerwehr, beim Fussballverein usw. im Vorstand sind. Also Nähe am Menschen. In jedem Dorf.
hawischer schrieb:
Die Eliten, so die Annahme, schützen dieses Paradies nicht genügend und am meisten fühlt man sich verraten von den Sozialdemokraten, die keine soziale Sicherheit und kulturelle Kontinuität mehr gewährleisten."
Was auch immer er mit "kultureller Kontinuität" meint, bezweifle ich, dass Sozialdemokraten jemals für deren Gewährleistung zuständig waren.
Ansonsten kann ich der Argumentation folgen, sehe es auch weitestgehend so.
Nur läuft es auch wieder darauf hinaus, wie du auch sagst, dass sich diese Menschen von "gefühlten Wahrheiten" leiten lassen. Neudeutsch: Alternative facts.
Und da ist es umso gefährlicher, dieses Gefühl, dass man sich von der Globalisierung im Allgemeinen und von Einwanderern/Flüchtlingen im speziellen bedroht fühlen muss, zu bestärken.
Wenn man die "Sorgen" ernst nimmt, suggeriert man, dass diese Sorgen Ursprünge in der Realität haben und nicht, dass sie nur der Hirnfäule einiger Rattenfänger entspringt.
Statt die Sorgen ernst zu nehmen, sollte man lieber vorleben, dass es keinen Grund zur Sorge gibt und den Faschisten keinen Fußbreit bei der - mal unter uns Politologen - sozialen Konstruktion der Wirklichkeit überlassen.
Raggamuffin schrieb:hawischer schrieb:
Die Eliten, so die Annahme, schützen dieses Paradies nicht genügend und am meisten fühlt man sich verraten von den Sozialdemokraten, die keine soziale Sicherheit und kulturelle Kontinuität mehr gewährleisten."
Was auch immer er mit "kultureller Kontinuität" meint, bezweifle ich, dass Sozialdemokraten jemals für deren Gewährleistung zuständig waren.
Ob die SPD für die Gewährleistung einer "kultureller Kontinuität" zuständig war, ist eine Wahrnehmungsfrage. Ich glaube die Partei hat sich selbst mal so gesehen.
Ein Blick zurück in die Parteigeschichte zeigt, dass die die SPD (gemeinsam mit den Gewerkschaften) sich als Heimat der Arbeiter verstand, nicht nur in politischer sondern auch in kultureller Hinsicht. Es entwickelte sich eine Subkultur als Emanzipations- und Kulturbewegung. Erinnert sei an die kulturellen und sozialen Einrichtungen, wie Kindergärten, Sport- und Gesangsvereine, Unterstützungskassen, Einkaufsläden und Spar- und Bauvereine.
Die Partei war tief verwurzelt im täglichen Leben ihrer Wähler.
Wie sehr hat sich dies verändert. Für was steht die Partei heute? Wie nah ist sie an den Menschen wirklich und nicht nur in den Strategiebesprechungen im Willy-Brandt-Haus. Die Entfernung der Parteien vom täglichen Leben der Menschen, macht es den Populisten leicht in diese Lücke mit Parolen zu stossen.
Sigmar Gabriel hatte recht mit seinem Hinweis, "die SPD müsse wieder raus ins Leben, dahin, wo es brodele, manchmal rieche und gelegentlich stinke." Das hat er 2013 auf dem Parteitag gesagt und er hat auch gesagt, dass er vor 20 Jahren bei Betriebsbesuchen noch als Sozialdemokrat gesehen wurde und heute hieße es nur noch, da kommt ein Politiker.
MMn hatte er recht und er hat es in den Wind gesprochen. Heute haben sie den Scherbenhaufen und der wird wohl noch größer.
War es nicht Schröder der diesen alten Pakt mit Gewerkschaften und Arbeitern nicht nur aufgekündigt, sondern mit seinen Appellen einstweilen den Gürtel enger zu schnallen diesen Pakt schamlos ausgenutzt hat um Nullrunden zu erreichen nur um dann den Sozialstaat zu rasieren?
Was ist den "kleinen Leuten" geblieben von ihrem Verzicht, für den der Genosse der Bosse das alte sozialdemokratische Zauberwort Solidarität pervertiert hat?
War es nicht Rot-Grün die dafür gesorgt haben, dass die Wohlstandsscheere so weit auseinandergeht wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr?
Warum sollte irgend ein Sozialdemokrat oder Arbeiter noch SPD wählen?
Was ist den "kleinen Leuten" geblieben von ihrem Verzicht, für den der Genosse der Bosse das alte sozialdemokratische Zauberwort Solidarität pervertiert hat?
War es nicht Rot-Grün die dafür gesorgt haben, dass die Wohlstandsscheere so weit auseinandergeht wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr?
Warum sollte irgend ein Sozialdemokrat oder Arbeiter noch SPD wählen?
Interessant ist ein Blick von aussen auf unser Regierungsfindungsproblem. Im Tagesschau-Interview äußert sich er niederländische Sozialdemokrat und Politiloge Cuperus zur Krise der SPD:
Auszug:
" tagesschau.de: Die Rechtspopulisten sind für den Niedergang der Sozialdemokratie verantwortlich?
Cuperus: Wo man hinschaut, wird Europa überfallen von Rechtspopulisten. Da muss die Sozialdemokratie der Anwalt der kleinen Leute sein und bleiben. Das ist bereits in Frankreich und den Niederlanden schief gelaufen. Und das steht jetzt auch in Deutschland auf dem Spiel: Die AfD ist dabei, der SPD diesen Rang abzulaufen. So wie es eine historische Pflicht der Union ist, keine Kraft rechts von sich zuzulassen, ist es ebenso die historische Pflicht der SPD, keine Partei zuzulassen, die die Interessen der kleinen Leute scheinbar besser vertritt als sie selbst.
tagesschau.de: Wie könnte das gelingen?
Cuperus: Was die Menschen wirklich wollen, ist gar nicht unbedingt soziale Gerechtigkeit, sondern soziale Sicherheit. So wie die Union traditionell der Garant für innere Sicherheit war, muss die SPD der Garant für soziale Sicherheit sein. Wir sehen, dass auch die Union an Zustimmung verliert, weil sie genau diesen Markenkern mit ihrer Flüchtlingspolitik aufs Spiel gesetzt hat. Und die SPD hat analog dazu das Problem, der unteren Mittelschicht eine soziale Sicherheit zu garantieren in einer globalisierten und digitalisierten Welt, in der alles immer unübersichtlicher wird.
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Cuperus: ......Deutschland geht es wirtschaftlich so gut wie nie zuvor, die Steuereinnahmen sprudeln, die neue GroKo plant Geldgeschenke und Steuererleichterungen und dennoch ist sie so unpopulär. Es ist erstaunlich, dass man mit so viel Geld nicht mehr Vertrauen und Unterstützung und politische Glaubwürdigkeit erkaufen kann.
tagesschau.de: Wie erklären Sie sich das?
Cuperus: Ich sehe das analog zum Erstarken der Rechtspopulisten. Die sind nicht nur in Osteuropa, sondern ausgerechnet auch in den reichsten, glücklichsten, egalitärsten Gesellschaften der Welt besonders groß: in der Schweiz, in Schweden, in Dänemark, in Österreich, in Finnland, in Holland, in Flandern. Ich nenne das "Aufstand im Paradies". Es ist weniger ein sozio-ökonomisches, sondern ein kulturelles und psychologisches Phänomen. Man lebt gerade im Paradies und sieht dieses Paradies bedroht von der Globalisierung, der Migration, der Digitalisierung, der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Die Eliten, so die Annahme, schützen dieses Paradies nicht genügend und am meisten fühlt man sich verraten von den Sozialdemokraten, die keine soziale Sicherheit und kulturelle Kontinuität mehr gewährleisten."
Die Analyse erscheint mir nachvollziehbar. Auch und gerade weil die Auswirkungen (Wahl der AfD) nicht von logischen, nachvollziehbaren Argumenten beeinflußt wird, sondern von der gefühlten "Temperatur". Also so eine Art poitischer Windchill.
Wenn die SPD so weiter macht. stärkt sie am Ende die AfD. Dort werden die Wähler hinwechseln, danach zu den Nichtwählern, einige zur Union und die wenigsten zu Linken und Grünen.
Zun Nachlesen:
http://www.tagesschau.de/inland/krise-sozialdemokratie-101.html
Auszug:
" tagesschau.de: Die Rechtspopulisten sind für den Niedergang der Sozialdemokratie verantwortlich?
Cuperus: Wo man hinschaut, wird Europa überfallen von Rechtspopulisten. Da muss die Sozialdemokratie der Anwalt der kleinen Leute sein und bleiben. Das ist bereits in Frankreich und den Niederlanden schief gelaufen. Und das steht jetzt auch in Deutschland auf dem Spiel: Die AfD ist dabei, der SPD diesen Rang abzulaufen. So wie es eine historische Pflicht der Union ist, keine Kraft rechts von sich zuzulassen, ist es ebenso die historische Pflicht der SPD, keine Partei zuzulassen, die die Interessen der kleinen Leute scheinbar besser vertritt als sie selbst.
tagesschau.de: Wie könnte das gelingen?
Cuperus: Was die Menschen wirklich wollen, ist gar nicht unbedingt soziale Gerechtigkeit, sondern soziale Sicherheit. So wie die Union traditionell der Garant für innere Sicherheit war, muss die SPD der Garant für soziale Sicherheit sein. Wir sehen, dass auch die Union an Zustimmung verliert, weil sie genau diesen Markenkern mit ihrer Flüchtlingspolitik aufs Spiel gesetzt hat. Und die SPD hat analog dazu das Problem, der unteren Mittelschicht eine soziale Sicherheit zu garantieren in einer globalisierten und digitalisierten Welt, in der alles immer unübersichtlicher wird.
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Cuperus: ......Deutschland geht es wirtschaftlich so gut wie nie zuvor, die Steuereinnahmen sprudeln, die neue GroKo plant Geldgeschenke und Steuererleichterungen und dennoch ist sie so unpopulär. Es ist erstaunlich, dass man mit so viel Geld nicht mehr Vertrauen und Unterstützung und politische Glaubwürdigkeit erkaufen kann.
tagesschau.de: Wie erklären Sie sich das?
Cuperus: Ich sehe das analog zum Erstarken der Rechtspopulisten. Die sind nicht nur in Osteuropa, sondern ausgerechnet auch in den reichsten, glücklichsten, egalitärsten Gesellschaften der Welt besonders groß: in der Schweiz, in Schweden, in Dänemark, in Österreich, in Finnland, in Holland, in Flandern. Ich nenne das "Aufstand im Paradies". Es ist weniger ein sozio-ökonomisches, sondern ein kulturelles und psychologisches Phänomen. Man lebt gerade im Paradies und sieht dieses Paradies bedroht von der Globalisierung, der Migration, der Digitalisierung, der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Die Eliten, so die Annahme, schützen dieses Paradies nicht genügend und am meisten fühlt man sich verraten von den Sozialdemokraten, die keine soziale Sicherheit und kulturelle Kontinuität mehr gewährleisten."
Die Analyse erscheint mir nachvollziehbar. Auch und gerade weil die Auswirkungen (Wahl der AfD) nicht von logischen, nachvollziehbaren Argumenten beeinflußt wird, sondern von der gefühlten "Temperatur". Also so eine Art poitischer Windchill.
Wenn die SPD so weiter macht. stärkt sie am Ende die AfD. Dort werden die Wähler hinwechseln, danach zu den Nichtwählern, einige zur Union und die wenigsten zu Linken und Grünen.
Zun Nachlesen:
http://www.tagesschau.de/inland/krise-sozialdemokratie-101.html
hawischer schrieb:
Die Eliten, so die Annahme, schützen dieses Paradies nicht genügend und am meisten fühlt man sich verraten von den Sozialdemokraten, die keine soziale Sicherheit und kulturelle Kontinuität mehr gewährleisten."
Was auch immer er mit "kultureller Kontinuität" meint, bezweifle ich, dass Sozialdemokraten jemals für deren Gewährleistung zuständig waren.
Ansonsten kann ich der Argumentation folgen, sehe es auch weitestgehend so.
Nur läuft es auch wieder darauf hinaus, wie du auch sagst, dass sich diese Menschen von "gefühlten Wahrheiten" leiten lassen. Neudeutsch: Alternative facts.
Und da ist es umso gefährlicher, dieses Gefühl, dass man sich von der Globalisierung im Allgemeinen und von Einwanderern/Flüchtlingen im speziellen bedroht fühlen muss, zu bestärken.
Wenn man die "Sorgen" ernst nimmt, suggeriert man, dass diese Sorgen Ursprünge in der Realität haben und nicht, dass sie nur der Hirnfäule einiger Rattenfänger entspringt.
Statt die Sorgen ernst zu nehmen, sollte man lieber vorleben, dass es keinen Grund zur Sorge gibt und den Faschisten keinen Fußbreit bei der - mal unter uns Politologen - sozialen Konstruktion der Wirklichkeit überlassen.
Alex23SGE schrieb:
Ich denke es wäre hilfreich, wenn man nicht nur die 9 "Gebote" liest, sondern auch noch die zugehörige Erklärung der Ultras. (zu finden in den SAW's der letzten Heimspiele)
Soweit ich es richtig verstanden habe, lehnen die Ultras es grundsätzlich ab, sich in sozialen Medien über Interna zu äußern. Eine Diskussion fände in der Kurve statt.
Ach ja, spaßig fand ich auch das Handy-und Fotografie-Verbot.
Gelöschter Benutzer
Pssssst
Man sollte könnt Gijón aufrufen/anspielen lassen.
Man sollte könnt Gijón aufrufen/anspielen lassen.
Gelöschter Benutzer
Fakt ist die CDU/CSU wollte die SPD-Basis kaufen, wollte sie!
M. Schulz (Schnee von gestern) mit Außenm.!
O. Scholz (G20 in HH) mit Finanzm. und Vizekanzler!
Nun raunst und kotzt S.Gabriel, sogar mit Tochter, rum!
Bleibt der nun?
Die CDU-Basis auch zu dem hoch erfreut!
Und der Bosbach ist wieder da!
M. Schulz (Schnee von gestern) mit Außenm.!
O. Scholz (G20 in HH) mit Finanzm. und Vizekanzler!
Nun raunst und kotzt S.Gabriel, sogar mit Tochter, rum!
Bleibt der nun?
Die CDU-Basis auch zu dem hoch erfreut!
Und der Bosbach ist wieder da!
Haliaeetus schrieb:Spielmacher71 schrieb:
Ich hatte eigentlich mein Augenmerk eher auf die Schlagfertigkeit des zukünftigen Außenministers gerichtet.
Hätte der ihr Deiner Meinung nach ins Wort fallen sollen? Die Frage war doch explizit an Frau Nahles gerichtet.
beiden personen ist eine frage gestellt worden
Dulcolax schrieb:Haliaeetus schrieb:Spielmacher71 schrieb:
Ich hatte eigentlich mein Augenmerk eher auf die Schlagfertigkeit des zukünftigen Außenministers gerichtet.
Hätte der ihr Deiner Meinung nach ins Wort fallen sollen? Die Frage war doch explizit an Frau Nahles gerichtet.
beiden personen ist eine frage gestellt worden
Die Frage ist gemein, dass Herr Schulz wortbrüchig ist, ist doch glasklar und eine Antwort was Frau Nahles besser kann in dem Zusammenhang, ist wie die Frage: Schlägst du deine Frau immer noch, ja oder nein. Bei ja, bist du ein böser Schläger, bei nein, warst du ein böser Schläger.
Gabriel kommentierte das heute so:
„Was bleibt, ist eigentlich nur das Bedauern darüber, wie respektlos bei uns in der SPD der Umgang miteinander geworden ist und wie wenig ein gegebenes Wort noch zählt.“ Er wisse, dass in der Politik auch schon mal mit harten Bandagen gestritten werde. „Aber es sollte mit offenem Visier erfolgen.“
hawischer schrieb:
Gabriel kommentierte das heute so:
„Was bleibt, ist eigentlich nur das Bedauern darüber, wie respektlos bei uns in der SPD der Umgang miteinander geworden ist und wie wenig ein gegebenes Wort noch zählt.“ Er wisse, dass in der Politik auch schon mal mit harten Bandagen gestritten werde. „Aber es sollte mit offenem Visier erfolgen
ziemlich dicke Luft in der SPD
Es ist schwer zu beurteilen, da ich die Absprachen bei der SPD nicht kannte, aber ich bedaure den Abgang von Herrn Gabriel. Er hat -soweit ich es beurteilen kann- einen guten Job gemacht, auch seine klare Kante gegen Rechts (u.a. der Satz mit dem "Pack") finde ich gut.
https://www.n-tv.de/politik/Schulz-Bruch-mit-Gabriel-erschuettert-SPD-article20276748.html
selbstverständlich bekommt das kein bildleser mit, aber das ist wie mit den afd-anhängern, die nicht interessiert, was wirklich passiert, sondern nur ihre blase
sicher ist das möglich, aber eher unwahrscheinlich, wenn man die äusserungen der bild verfolgt. aber so oder so entlarvt die titanic daß es nicht um informatoinen geht, sondern nur um eine kampagne der bildzeitung gegen die spd
die titanic ist bereits gewinner der aktion und die bildzeitung klarer verlierer.
und selbst wenn sich, was ich für unwahrscheinlich halte, die strafanzeige wirklich gegen die titanic wenden sollte, hat eine gerichtliche auseinandersetzung einem satiremagazin noch nie geschadet.