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hawischer

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hawischer schrieb:

Sie braucht einen wirklichen personellen Neuanfang.

Bloss nicht, die Wähler brauchen jetzt dringend Verlässlichkeit und Stabilität. Plötzlich in Erscheinung tretendes besseres Personal bei der CDU/CSU würde doch nur für weitere Verunsicherung sorgen.

hawischer schrieb:

Mit Merz wird's nicht klappen.

Quelle?
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Landroval schrieb:

Quelle?

hawischer
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The fight goes on.. in der Ampel.
Ob es die Waffenlieferungen (das Problem Sitz im Kanzleramt) an die Ukraine waren, die Gaspreisbremse, das Gebäudeenergiegesetz, die Außenpolitik der Frau Baerbock, der Asylkompromiss, der Haushalt für 2024, die Schuldenbremse... usw
Und jetzt die Kindergrundsicherung. Der Finanzminister will die geforderten 12 Milliarden nicht locker machen, die Grünen drohen mit Verweigerung der Haushaltsplanung für 2025 - 2027 im Kabinett.
Es "ruckelt" ohne Ende und dann wundert man sich über die Wahlumfragen?
Und ja, die Union könnte eine bessere Oppositionsarbeit leisten, zu lange die Aufarbeitung der Merkel-Ära. Sie braucht einen wirklichen personellen Neuanfang. Mit Merz wird's nicht klappen.
Ein Wechsel der Grünen zu den Schwarzen in einer neuen Koalition ist die einzig realistische Option der Union. Wenn's mathematisch nicht reicht, gibt's noch die FDP. Genscher ist seinerzeit auch von Schmidt zu Kohl gewechselt.
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Wie meinst?

Das hier ist das Gesamtdiagramm:



Das hier für die Lager (Rot halt SPD, Grüne plus Linke / PDS , Schwarz halt Union, FDP, AfD) , ist halt bisschen grob... Die Sonstigen sind halt nicht dabei. So wäre zB die rote Kurve wohl 2012/13 noch höher, weil da die Piratenpartei eher dem linken Spektrum zugerechnet werden könnte.



RRG hatte zwei größere Spitzen, Spendenaffäre CDU (Anfang 2000) , Finanzkrise / Schwarz-Gelb-Koalition schwach / Fukushima (Mitte 2010 bis Mitte 2011). Das "konservative" Lager hatte seine Spitzen während der 2. Legislaturperiode von Rot-Grün (Arbeitslosigkeit, Hartz-Reformen etc.) und rund um die BTW 2017.
In 113 Monaten war RRG stärker , in 173 Union/FDP + AfD.

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Danke Werner, anhand der Entwicklung und der politischen Ereignisse kann man Volkes Stimme nachvollziehen. Deutlich der Verlust der ehemalig großen Parteien über die Jahre. Wie weit der Weg nach unten noch gehen wird?
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Abschließender Wahlumfragen-Durchschnitt für Juni

Union: 27,8 (- 1,1)
AfD: 18,7 (+ 2,5)
SPD: 18,7 (+ 0,2)
Grüne: 14,7 (- 0,8)
FDP: 6,9 (- 0,6)
Linke: 4,5 (- 0,2)
Sonstige: 8,8 (+ 0,2)

Die AfD erstmals in einem Monats-Durchschnitt die zweitstärkste Partei (0,01 vor der SPD).
Das Rot-Rot-Grüne Lager sinkt das erste Mal seit Erfassungsbeginn (bei meiner Statistik ab 2000) auf unter 38 % Anteil.
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SGE_Werner schrieb:

Das Rot-Rot-Grüne Lager sinkt das erste Mal seit Erfassungsbeginn (bei meiner Statistik ab 2000) auf unter 38 % Anteil.



       

Kannst Du diese Langfristbetrachtung auch aufdröseln nach Parteien und Zeiträumen? So etwa 2000 - 2005, 2005 - 2015, 2015 - 2021.
Wäre interessant zu sehen.
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Die öffentliche Meinung zu Bahnstreiks hat sich seit Mai gedreht. Hatten damals noch 63% Verständnis für einen Streik, sind es jetzt nur noch 45%.
Nachdem die EVG nun einer Schlichtung zugestimmt hat, ist zumindest für den Sommer Ruhe und die Erwartungen auf eine Einigung gewachsen.

https://politbarometer2.zdf.de/store/Politbarometer/2023_06_30/html/384x216-1685046990863-e90fec59.jpg
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Nach dem aktuellen ZDF-Politbarometer sehen immerhin 10% der AfD-Anhänger die Partei als demokratiegefährdend an.
Spricht doch dafür, dass es etliche Dumme gibt. Oder es sind die, die mit der AfD die Demokratie abschaffen wollen. Ändert aber nichts an der Einschätzung der geistigen Fähigkeiten.
https://politbarometer2.zdf.de/store/Politbarometer/2023_06_30/html/384x216-1686861577102-e90fec59.jpg
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Die Umfragen zur Landtagswahl in Hessen für die SPD sind wenig erfolgversprechend.
Die aktuellste, derzeit verfügbare Umfrage wurde vom Institut INSA durchgeführt:

   CDU: 29 %
   SPD: 22 %
   Grüne: 18 %
   AfD: 13 %
   FDP: 7 %
   Freie Wähler: 3 %
   Linke: 4 %
   Sonstige: 4 %


Ist das der Grund, warum die SPD-Vorsitzende den Mord an Lübke für den Wahlkampf instrumentalisiert? In den sozialen Medien wird sie dafür heftig kritisiert.

Ein Kommentar der FAZ dazu:
"Saskia Esken gibt dem Streit über den Lübcke-Mord eine infame Drehung. Die SPD instrumentalisiert den Rechtsextremismus, um davon abzulenken, dass sie Kriminalitätsbekämpfung jahrelang politischer Korrektheit geopfert hat."
https://m.faz.net/aktuell/politik/luebcke-mord-spd-instrumentalisiert-den-rechtsextremismus-um-abzulenken-18999403.html
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Mindestens in Höhe der aktuellen Preissteigerungen. Die Gewerkschaften fordern €13,50 und haben dem Vorschlag der Kommission nicht zugestimmt. Die Sozialverbände sprechen von einem schlechten Scherz.Jetzt muss die Ampel dem Vorschlag noch zustimmen. Wenn sie das macht wird die AFD den Ball aufnehmen.
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Nifunifa schrieb:

Mindestens in Höhe der aktuellen Preissteigerungen. Die Gewerkschaften fordern €13,50 und haben dem Vorschlag der Kommission nicht zugestimmt. Die Sozialverbände sprechen von einem schlechten Scherz.Jetzt muss die Ampel dem Vorschlag noch zustimmen. Wenn sie das macht wird die AFD den Ball aufnehmen.


Die Linke macht das doch schon ewig. Bringt ihr aber nichts. Warum sollte gerade die AfD bei dem Thema punkten?
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Die Einschätzung Werners wird auch durch die Demoskopie gestützt.

Sei 1992 fragt Allensbach regelmäßig:

"Hat man als Bürger Einfluss auf das, was hier am Ort geschieht, oder ist man da machtlos?"

1992 antworteten 55% man sei machtlos, 22% man hat Einfluss. Dieses Verhältnis blieb ungefähr so bis 2010 eine Umkehrtendenz festzustellen war. 2015 war das Verhältnis ausgeglichen (39 zu 37) und bis 2021 drehte sich die Einschätzung auf 47% "Man hat Einfluss" und 30% "Man ist machtlos"

Nun 2023 dreht das Ergebnis radikal. Nun sind wieder 52% der "Machtlos"-Meinung und nur noch 29% meinen, man habe Einfluss.
Noch negativer sind die Werte in Ostdeutschland (63 zu 14).

Allensbach schreibt:
"Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in den letzten Jahren viele Debatten in Politik und Medien so sehr von der Lebenswirklichkeit der Bürger entfernt haben, dass diese sich darin kaum noch wiederfinden."

Quelle: "Am Bürger vorbei" Printausgabe FAZ vom 29.06.23
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Wenn man die Ergebnisse der Studie liest, dann kann einem nur übel werden.

Die Sehnsucht nach der alten DDR. Ach wie war das schön. Da war man unter sich, die paar Vietnamesen spielten keine Rolle. Und nur eine Partei, die was zu sagen hatte. Nicht so eine Hickhack wie bei der Ampel.
Das Bett für die AfD ist gemacht, nachdem es der Linken als selbsternannte Vertreterin Ostdeutschlands nicht gelungen ist, die ostdeutsche Seele zu demokratisieren und ihr die Wähler weglaufen.
Und die westdeutschen Altparteien haben auch keine Orden verdient.

Einer Studie zufolge haben viele Menschen in Ostdeutschland einen "Hang zur Verschwörungsmentalität".
Zwei Drittel der Befragten sehnt sich nach autoritären Strukturen, wie in der DDR.
Mehr als ein Viertel der Ostdeutschen zeigt sich der Studie zufolge ausländerfeindlich".
"Viele Ostdeutsche fremdeln mit Demokratie und wünschen sich autoritären Staat".
"Eine hohe Zustimmung gab es den Angaben zufolge zur Forderung nach "einer einzigen starken Partei, die die Volksgemeinschaft verkörpert". Statt pluralistischer Interessensvielfalt werde eine "völkische Gemeinschaft" gewünscht."

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/studie-ostdeutschland-demokratiefeindlichkeit-100.html
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Wenn Demokraten sich gegenseitig mit Schuldvorwürfen überziehen, dann ist das..
Wasser auf die Mühlen der AfD

Das gilt in der Politik, der ganzen Gesellschaft und auch im Mikrokosmos Eintracht-Forum.
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Der Kapitalabfluss aus Deutschland hat 2022 im Saldo mit 132 Milliarden Dollar ein nie gekanntes Volumen erreicht. Unter 46 Staaten war das der stärkste Abfluss. Die Firmen investieren lieber im Ausland, besonders in den USA.
Das schwächt den Wirtschaftsstandort Deutschland erheblich.
Neben all den Problemen, die wir eh schon haben, kommt das noch dazu.

https://twitter.com/ZDFheute/status/1673719924827496450?t=nDZG6CmvEVylhQ5PzRw01w&s=19
https://app.handelsblatt.com/politik/deutschland/iw-studie-schleichende-investitionsflucht-standort-deutschland-in-gefahr/29225468.html
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Umfrage zur Kanzlerpräferenz.
Eigentlich wollen die Deutschen gar keinen Kanzler.
Wenn ich ehrlich bin, von denen will ich auch niemanden.

¹
Scholz: 27%
Merz: 24%
Habeck: 17%
Weidel: 10%
Keiner davon: 22%

²
Scholz: 25%
Merz: 23%
Baerbock: 19%
Weidel: 9%
Keiner davon: 24%

https://twitter.com/Wahlen_DE/status/1673677845497774086?t=xEgyCmUSbh7FUZaLfvOxOw&s=19
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Ich stimme Dir zu. Wer AfD angeblich aus Protest wählt, ist mit verantwortlich wenn eine in Teilen rechtsradikale Partei in Parlamente einzieht
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Tafelberg schrieb:

Ich stimme Dir zu. Wer AfD angeblich aus Protest wählt, ist mit verantwortlich wenn eine in Teilen rechtsradikale Partei in Parlamente einzieht


Wohl wahr, aber wollen wir die für immer bei der AfD lassen? Wir müssen doch alle dafür eintreten, dass die nicht mehr AfD wählen. Mit Schublade-Stecken und alle über einen Kamm scheren wird das aber nichts.
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Na klar kann man mit diesen "Hau ab!"-Leuten kaum bis überhaupt nicht reden - weshalb ich die auch nicht als erreichbar ansehe und es für relativ sinnlos halte ihnen mit Argumenten zu kommen. Aber es wählen viel mehr die AfD, als diese Leute. Und um die geht es, die muss man dazu bringen etwas anderes als die AfD zu wählen.
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Mit Nazis zu sprechen hat keinen Sinn. Alle Wähler der AfD als Nazis zu beschreiben aber auch nicht.

Für viele sind es die vielen Krisen der letzen Jahre.
Krimbesetzung 2014, Syrien-Krieg, Flüchtlingskrise 2015/16, 2 Jahre massive Einschränkungen durch Corona, russischer Überfall mit Energiekrise und Inflation. Und über allem die Klimakrise, mit notwendigen Gegenmaßnahmen. Hinzukommt die Unsicherheit wie es mit der Migration weitergeht.
Die Menschen wollen Sicherheit und Verlässlichkeit. Und keinen politischen Streit, Missgunst und Hickhack bei den Gesetzen.
Alles kein Grund die AfD zu wählen, Lösungen haben die nicht.

Aber viele wollen ihren Frust zum Ausdruck bringen und glauben, es mit Stimmen für eine Schmuddel-Partei am ehesten ausdrücken zu können.

Das ist falsch, aber ein "Ihr seid alle Faschos" treibt diese Leute eher mehr in die falsche Ecke, anstelle sie wieder ins demokratische Parteienspektrum zurück zu holen. Da waren die meisten nämlich mal.
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Heute vor 280 Jahren fand vor Frankfurts Toren im spanischen Erbfolgekrieg die Schlacht von Dettingen statt. Franzosen auf der einen, Hannoveraner, Engländer und Österreicher auf der anderen Seite. Die Franzosen haben verloren. Bekannt wurde die Schlacht, weil das letzte Mal in der Geschichte ein englischer König (Georg II) persönlich anwesend.
Eine eher skurrile Fußnote: König Georg II. nahm aber am größten Teil der Schlacht nicht teil, da sein Pferd durchging und er nicht rechtzeitig zurückkam.
Wahrscheinlich waren auf beiden Seiten über 7000 Opfer zu beklagen.

Im gleichen Jahr komponierte Georg Friedrich Händel sein "Dettinger Te Deum"  für einen Dankgottesdienst anlässlich des englischen Sieges.
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Der Merz hat übrigens begriffen, wer an Nazi-wählenden Hirnis schuld ist: Die Grünen natürlich und nicht, das,sein eigener Laden seit Monaten mit AFD Sprech unterwegs ist und diesen damit normalisiert.

Gegenmittel gibt's auch schon:

"Wir werden wahrscheinlich noch ein bisschen stärker auch das vereinfachend kommunizieren müssen."

Also die populistische CDU Trommelei gegen Migration und Klimaschutz noch mehr der AFD annähern.

Meine Fresse...

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-06/friedrich-merz-afd-sonneberg-reaktion
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Jeder ist schuld, keiner ist schuld. Diese Zuweisungen helfen nicht und nutzen der AfD mehr.
Die Vorsitzende der Linken Fraktion Mohamed Ali twittert heute:

"AfD-Sieg in #Sonneberg macht mir große Sorgen. Die BuReg trägt mit ihrer Politik der Verunsicherung Mitverantwortung. Ohne Debatte um allg. Impfpflicht, vermurkstes Heizungsgesetz & ohne d. Wirtschaftskrieg, der insb. dem Osten schadet, hätte die AfD nicht eine solche Zustimmung."
Stimmt das? Ein Grund mag es sein, genauso das Rumgeiere mancher Unionsleute im wording.

Den Zuwachs der AfD hat der Politikwissenschaftler Lucke gut erklärt, es ist nicht monokausal (siehe Link), eine schlüssige Lösung hat er aber auch nicht anzubieten.

Ein Blick über die Grenzen macht deutlich, es ist nicht nur ein deutsches Problem. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, eine Lösung ist auch nicht allein hier zu finden.


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hawischer schrieb:

Mit "schnell, schnell - ist eh alles zu spät" geht's nicht.

Und warum muss so gehandelt werden und wer stellt sich quer? Weil es viele Jahrzehnte Regierungen gab die durch Untätigkeit glänzten und heute so kackdreist sind und stellen sich immer noch quer.
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propain schrieb:

hawischer schrieb:

Mit "schnell, schnell - ist eh alles zu spät" geht's nicht.

Und warum muss so gehandelt werden und wer stellt sich quer? Weil es viele Jahrzehnte Regierungen gab die durch Untätigkeit glänzten und heute so kackdreist sind und stellen sich immer noch quer.

Und auch deswegen ist die Groko nach zwei Wahlperioden abgewählt worden und es ist eine neue "Fortschrittskoalition" gebildet worden.
Kennst Du das Buch Tomte Tummetot von Astrid Lindgren. Da gibt's den Tomte, der den schönen Satz sagt:
„Geduld nur Geduld, der Frühling ist nah.“
Das ruckelt sich schon zurecht.
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"Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland soll Anfang 2024 um 41 Cent auf 12,41 Euro pro Stunde steigen. Dies schlug am Montag die Mindestlohn-Kommission aus Vertretern der Arbeitgeber und der Gewerkschaften vor. In einem weiteren Schritt soll die Lohnuntergrenze demnach Anfang 2025 auf 12,82 Euro erhöht werden."

Das wäre eine Steigerung von 3,5% und damit deutlich unter Tarifabschlüssen. Man darf gespannt sein, wie das Arbeitsministerium reagiert und ob das Votum der Kommission durch Bundestagsbeschluss abgeändert wird.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/empfehlung-der-kommission-gesetzlicher-mindestlohn-soll-2024-auf-12-41-euro-steigen-a-ee7b757f-b0b9-4f93-9896-7573783d16e0?d=1687767284&sara_ref=re-so-app-sh
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Ein Verhältnis von 3:1 hätte es vor ein paar Jahren so auch nicht gegeben. Hier versagt die Zivilgesellschaft in ihrer Gleichgültigkeit.
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HessiP schrieb:

Ein Verhältnis von 3:1 hätte es vor ein paar Jahren so auch nicht gegeben. Hier versagt die Zivilgesellschaft in ihrer Gleichgültigkeit.

Wird schon deutlich, wer bei den Organisatoren der Gegen-Veranstaltung fehlte:
CSU, SPD, FDP, Die Linke, Freie Wähler