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Jermainator

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Seite heute sind auf Amazon einige Seiten zum Lesen freigegeben mit der "Blick ins Buch"-Funktion:

https://www.amazon.de/Adria-Express-Gerrit-Fischer/dp/3842329970/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1293734711&sr=8-1
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Das einzige Buch, was ich achtmal gelesen habe. Ok, es ist mein eigener Roman, den ich immer wieder durcharbeiten musste  

Alle Informationen gibts unter www.adriaexpress.de.to

Titel: Adria-Express
Autor: Gerrit Fischer
Verlag: BOD - Book on Demand GmbH
ISBN: 978-3-8423-2997-3
Seiten: 228
Preis: 12,90

Der Autor über das Buch:
Das Buch ist eine Hommage an die Freiheit des Reisens mit dem Zug, zu einer Zeit, in der noch viele Nachtzüge verkehrten und die jungen Menschen das Erleben von Abenteuern ermöglichte, wie sie heute kaum noch möglich sind. Denn die Nachtzüge mit ihren Schlaf- und Liegewagen sterben langsam aber sicher aus. Die Billigflüge und schnelle Neubaustrecken haben das Reisen in den legendären Nachtzügen fast schon komplett abgelöst. Schade, denn das Erkunden unseres Kontinents auf diese Art war etwas ganz Besonderes. Der Kontakt zu Gleichgesinnten, das Kennenlernen von fremden Menschen und Kulturen, das Erleben von vielen spannenden Situationen und unvorhergesehenen Ereignissen, das Fühlen einer Atmosphäre der Freiheit und Eigenständigkeit, das erlebbare Fortbewegen zu neuen Zielen, das Übernachten in Zügen und Bahnhöfen, an Stränden und öffentlichen Plätzen, das Leben mit einem schmalen Budget in unbekannten Regionen - all das zeichnete das Interrail-Zeitalter aus.

Klappentext:
Der 18jährige Tim kommt mit seinem Leben nicht mehr zurecht. Zu viel ist passiert in den letzten Monaten. Verzweifelt bricht er aus seinem Alltag aus, setzt sich in den nächstbesten Zug und lässt sich ohne Ziel treiben.

Er strandet am Münchner Hauptbahnhof, wo er eine Gruppe Backpacker trifft, die als Interrailer mit der Bahn durch den Süden reist. Er schließt sich ihnen an und erlebt eine Welt, die ihm bisher verborgen geblieben ist mit vielen interessanten Bekanntschaften, spannenden Abenteuern, traurigen und heiteren Erlebnissen. Irgendwann wird ihm klar, was ihm wirklich wichtig im Leben ist.

Inhalt:
Tim ist im Sommer 1996 gerade 18 Jahre alt geworden. Doch mit seinem Leben kommt er nicht mehr zurecht. Der Erwartungsdruck seiner Familie frisst ihn auf, die schulischen Probleme nagen an ihm. Er wird von seiner ersten großen Liebe enttäuscht und schließlich muss er einen schlimmen Schicksalsschlag hinnehmen, der seine Welt komplett zum Einsturz bringt. Er findet keinen Halt mehr und weiß nicht weiter. Tim hält es zuhause nicht mehr aus. Er kann keinen klaren Gedanken fassen, packt seine Tasche, hebt all seine Ersparnisse von seinem Konto ab und steigt plan- und ziellos in den nächstbesten Zug, der schließlich am Hauptbahnhof von München endet.

Dort trifft er junge Menschen, die völlig anders sind als er, die frei und unbekümmert die Welt erforschen, das Hier und Jetzt des Lebens genießen möchten und mit dem Rucksack durch Europa reisen. Er schließt sich einer Gruppe von Interrailern an, die auf dem Weg in den Süden sind. Es beginnt eine spannende Reise durch Italien mit unvergesslichen Bekanntschaften und vielen Abenteuern. Tim lernt ein Leben kennen, welches ihm bisher vollkommen fremd war. Und dabei findet Tim für sich heraus, was er von seinem Leben erwartet und was ihm wirklich wichtig ist und trifft letztendlich die Entscheidung darüber, wie seine Zukunft aussehen soll.

Adria-Express, ein unterhaltsamer, amüsanter und manchmal nachdenklicher Roman über die Träume und Realitäten des Lebens.
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Oh, danke, Pedro. Jetzt bin ich solange dabei, aber den Thread kannte ich noch nicht.
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Hallo liebe Freunde von Büchern,

wer ein gutes Buch lesen möchte, der muss natürlich Beverungens Werk kaufen: "Der Andermacher: Ein Nachtmärchen" von Axel Hoffmann.

Und wer damit dann durch ist, der kann sich gerne auch an meinem Debütroman versuchen

Alle Informationen gibts unter www.adriaexpress.de.to

Titel: Adria-Express
Autor: Gerrit Fischer
Verlag: BOD - Book on Demand GmbH
ISBN: 978-3-8423-2997-3
Seiten: 228
Preis: 12,90

Der Autor über das Buch:
Das Buch ist eine Hommage an die Freiheit des Reisens mit dem Zug, zu einer Zeit, in der noch viele Nachtzüge verkehrten und die jungen Menschen das Erleben von Abenteuern ermöglichte, wie sie heute kaum noch möglich sind. Denn die Nachtzüge mit ihren Schlaf- und Liegewagen sterben langsam aber sicher aus. Die Billigflüge und schnelle Neubaustrecken haben das Reisen in den legendären Nachtzügen fast schon komplett abgelöst. Schade, denn das Erkunden unseres Kontinents auf diese Art war etwas ganz Besonderes. Der Kontakt zu Gleichgesinnten, das Kennenlernen von fremden Menschen und Kulturen, das Erleben von vielen spannenden Situationen und unvorhergesehenen Ereignissen, das Fühlen einer Atmosphäre der Freiheit und Eigenständigkeit, das erlebbare Fortbewegen zu neuen Zielen, das Übernachten in Zügen und Bahnhöfen, an Stränden und öffentlichen Plätzen, das Leben mit einem schmalen Budget in unbekannten Regionen - all das zeichnete das Interrail-Zeitalter aus.

Klappentext:
Der 18jährige Tim kommt mit seinem Leben nicht mehr zurecht. Zu viel ist passiert in den letzten Monaten. Verzweifelt bricht er aus seinem Alltag aus, setzt sich in den nächstbesten Zug und lässt sich ohne Ziel treiben.

Er strandet am Münchner Hauptbahnhof, wo er eine Gruppe Backpacker trifft, die als Interrailer mit der Bahn durch den Süden reist. Er schließt sich ihnen an und erlebt eine Welt, die ihm bisher verborgen geblieben ist mit vielen interessanten Bekanntschaften, spannenden Abenteuern, traurigen und heiteren Erlebnissen. Irgendwann wird ihm klar, was ihm wirklich wichtig im Leben ist.

Inhalt:
Tim ist im Sommer 1996 gerade 18 Jahre alt geworden. Doch mit seinem Leben kommt er nicht mehr zurecht. Der Erwartungsdruck seiner Familie frisst ihn auf, die schulischen Probleme nagen an ihm. Er wird von seiner ersten großen Liebe enttäuscht und schließlich muss er einen schlimmen Schicksalsschlag hinnehmen, der seine Welt komplett zum Einsturz bringt. Er findet keinen Halt mehr und weiß nicht weiter. Tim hält es zuhause nicht mehr aus. Er kann keinen klaren Gedanken fassen, packt seine Tasche, hebt all seine Ersparnisse von seinem Konto ab und steigt plan- und ziellos in den nächstbesten Zug, der schließlich am Hauptbahnhof von München endet.

Dort trifft er junge Menschen, die völlig anders sind als er, die frei und unbekümmert die Welt erforschen, das Hier und Jetzt des Lebens genießen möchten und mit dem Rucksack durch Europa reisen. Er schließt sich einer Gruppe von Interrailern an, die auf dem Weg in den Süden sind. Es beginnt eine spannende Reise durch Italien mit unvergesslichen Bekanntschaften und vielen Abenteuern. Tim lernt ein Leben kennen, welches ihm bisher vollkommen fremd war. Und dabei findet Tim für sich heraus, was er von seinem Leben erwartet und was ihm wirklich wichtig ist und trifft letztendlich die Entscheidung darüber, wie seine Zukunft aussehen soll.

Adria-Express, ein unterhaltsamer, amüsanter und manchmal nachdenklicher Roman über die Träume und Realitäten des Lebens.



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Brady schrieb:
Ist das jetzt Zufall...das dein Buch im Dezember raus kommt?


Natürlich nicht. Da das Buch Anfang Dezember herauskommt, bastel ich gerade an meiner Homepage und habe mir meine alten Werke gestern mal herausgekramt, um sie dort zu veröffentlichen. Und als ich sie gelesen habe, fand ich es ganz interessant und dachte ich stelle es mal hier rein.

Also wenn du damit unterstellen willst, der Thread ist Werbung fürs Buch:   Nein, dafür mach ich dann doch lieber nen Extra-Thread im Dies+Das auf  
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Für meine Homepage www.adriaexpress.de.to habe ich meine alten Kolumen aus der Zeit herausgekramt, als ich noch für die Webseite Blutgraetsche.de geschrieben habe. Unglaublich, was wir damals so erlebt haben. Wer Lust auf einen Ausflug in die Zeit hat, als wir zwischen erster und zweiter Liga pendelten, der darf sich nun mal satt lesen. (Los gehts aber mit der Story zur Kartenvergabe vor der WM).

Sammlung der Kolumnen für die Webseite www.blutgraetsche.de (2003-2005)

03.05.2005 Wie Doo-Ri Cha mir WM-Tickets besorgt

Samstag, 27.03.05Es ist Ostern. Das wochenlange Grübeln hat zu einer Entscheidung geführt. Der unbändige Wunsch, bei der vielleicht einzigen Weltmeisterschaft meines Lebens im eigenen Land live im Stadion dabei zu sein, bestimmt meine Gedanken und die Verwirklichung des Traums geht nun in seine entscheidende Phase.

Vier Vorrundenspiele in Frankfurt, der Heimat des zukünftigen Bundesligisten Eintracht, Achtelfinale in Frankfurt, das deutsche Spiel in Dortmund, das deutsche Spiel in Berlin: Rechnungssumme 1430,- Euro für vier Personen. Schluck. Stirnrunzeln. Aber die Entscheidung, zwei kaum realisierbare Begegnungen, ein sehr schwer realisierbares Spiel und immerhin vier machbare Vorrundenspiele auszuwählen, stimmt mich sehr zuversichtlich. Schließlich ist man bereits seit Jahren einer dieser WM-konformen Sitzplatzbesucher, die selbst vor dem Konsum diverser schrecklicher Großcatering-Produkte nicht halt machen und sich bei Ticketerteilung sogar in den WM-Shop stürzen, um sich ein official-WM-T-Shirt zu kaufen. Ja, man ist so infiziert von der großen weiten Fußballwelt, dass man selbstverständlich neben den längst ausverkauften Schlagerspielen auch die Tickets für die wenig gebuchten Spiele Griechenland-Japan und Griechenland-Mexiko geordert und seit einem halben Jahr bezahlt hat, um die Generalprobe Confederationcup zu erleben. Der Fußballgott hat es alles gesehen, er kann gar nicht anders, als mir mein Ticket zuzusprechen. Teuer erkauft, monetär und durch unzähliges Naserümpfen der alten, echten Fans, die kopfschüttelnd auf mich "Konsum-Trottel und Eventbesucher" schauen und sich selbst diese WM, die scheinbar mit Fußball nicht mehr viel zu tun hat, gar nicht erst antun wollen. Egal, man prostituiert sich, so gut man kann. Hauptsache dabei, die diktierten Spielregeln erfüllt. Los, Karten her.

Montag, 04.04.05

Man liest so einiges. Klar, die deutschen Spiele, völlig überbucht. Aber der Rest? Da geht doch was. Alle Spiele werden einzeln verlost, da muss doch ein einziges Spiel herausspringen bei sieben Versuchen. Ja, klar. Wahrscheinlich werden es so vier bis fünf Spiele. Schnell Geld eintreiben nach der Verlosung, da kommt bestimmt nen Tausender als Rechnung bei raus. Egal, Hauptsache dabei.

Freitag, 15.04.05

Nervosität. Ich bin dabei, ist doch klar. Aber wieviele Tickets werden es? Wann erfahre ich es? Oh, erst in einer Woche. Radio: Betrugsversuch, über 2 Millionen Bestellungen werden nicht akzeptiert. Geil. Oho, armes Konto. Das wird tatsächlich vierstellig. Vielleicht bei ein, zwei Vorrundenspielen doch mal Pech haben? Nee, egal, diese WM ist nur einmal. Her mit den Tickets. Ja, ich hab welche, kriege es halt erst in einer Woche mitgeteilt. So wird es sein. Na gut.

Freitag, 22.04.05

Der Tag der Mitteilung. Die drei Mitstreiter anrufen, Geldüberweisung veranlassen. Schließlich wird bald abgebucht. Aber wie viel? Aufgestanden. PC angeworfen. Noch kein Email-Eingang. Mist.

Email-Eingang: keine ungelesenen Mails. Naja, kommt bald. Email-Eingang: keine ungelesenen Mails. Mh, ja, die Absagen zuerst, ist schon klar. Email-Eingang: keine ungelesenen Mails. Logisch, die Leute sollen erstmal ihre Absagen alle haben. Email-Eingang: keine ungelesenen Mails. Mh, langsam ist es komisch. Email-Eingang: keine ungelesenen Mails. Warten. Und nochmals Warten. Umhören, was haben die anderen Besteller so zu berichten?

Im Forum der Eintracht kommt jemand mit dem Hinweis, der CostumerSelfService der FIFA funktioniere wieder, man könne gucken, ob man Tickets zugeteilt bekommen habe. Einloggen. Vorfreude. Fußballgeilheit.

Alle Spiele aufgelistet. Wahnsinn. Alles hat geklappt? Nett, grins. Wußte ich doch vorher. Lach. Aber was steht da drunter, irgendwas vom Status nicht erfolgreich? Wie??? Alle Spiele??? Nicht erfolgreich??? Ich??? Der perfekte WM-Besucher, der die Wurscht frisst, egal wie sie schmeckt, der die warme abgestandene Brühe exorbitant hoch bezahlt und der bis eben noch das official-WM-T-Shirt kaufen wollte??? Muss ein Irrtum sein. So läuft's nicht. Kann nicht sein. Irrtum. Halt die Technik. Oder etwa...Pech gehabt?

Email-Check: eine ungelesene Email. "Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihnen keine WM-Tickets..."

Ach, leckt mich am *****, ich werde Hooligan und hole mir noch heute Abend mein Stadionverbot ab. Von mir aus für die Zeit bis zur Universummeisterschaft 2048 auf dem Mars. Scheiß-Fußball. Scheiß-Welt.

Samstag, 23.04.05

Nun doch kein Hooligan geworden. Aber Wurscht kritischer gegessen. Eintracht auf nem Aufstiegsplatz. Alles wird relativ. Bundesliga in Frankfurt? Bloß kein Hooligan werden.

Sonntag, 24.04.05

Notfallplan. Nächste Verkaufsphase. Eingehendes Studium der Ticketvergabe. Nur Teamserien. Schon 13 sind vergriffen.

Tagelange Analyse begonnen. Ich will dabeisein. Ich reise gern. Ja, ich will so eine Scheiß-Teamserie (TST). Ist ne Wundertüte. Kann überall sein. Möchte ein TST5-Ticket. Bin also bei Achtel- und Viertelfinale dabei. Mit Glück vielleicht sogar bei nem deutschen Spiel? Mit viel Glück ("mein TST-Team ist in deutscher Gruppe, scheidet aus, Deutschland wird Gruppensieger) passt alles und meine Karte wird zum TST-Deutschland-Ticket. Geile Sache. Und sogar Spiele im heimischen Waldstadion? Oder doch im Zweitligatempel von 1860 München? Ok, welche Mannschaft?

Nun wird's schwierig. Das Team sollte sich möglichst sicher qualifizieren, es muss noch ein TST5-Ticket verfügbar sein, mir sollte das Team sympathisch sein. Tabellen- und Spielplananlyse. Stundenlang. Ich kenne mich nun aus im Weltfußball. Verschiedene Teams kommen in Frage: Elfenbeinküste, Nigeria, Südkorea, Paraquay, Ecuador, Frankreich, Ukraine.

Samstag, 30.04.05

Zwei Teams kommen in die engere Auswahl. Ich entscheide mich zum einen für Nigeria. Ich mag sie, die schwarzen afrikanischen Fußballkünstler. Ich erwarte die Qualifikation im Duell mit Angola. Meine Analyse kommt zum Schluss, dass sich Nigeria letztendlich deutlicher qualifiziert als die ebenfalls stark in Erwägung gezogenen Männer der Elfenbeinküste. Oder doch Eintrachts vielleicht einzigen WM-Teilnehmer Doo-Ri Cha supporten mit einem Ticket für Südkorea? Ich erinnere mich an die letzten Wochen. Denke daran, wie dieser feine Kerl, der für die Fans immer ansprechbar ist, den man einfach gern haben muss, in Topform gespielt hat. Wie er kämpft, rackert und bis zum Umfallen läuft und nun sogar in bester Torjägermanier einnetzt. Dieser Doo-Ri hat großen Anteil daran, dass der Fußballalltag eines Frankfurter Fans bald wieder erstklassig ist. Ja, ich will ihn unterstützen. Zu Ehren von Doo-Ri Cha werde ich zum Südkorea-Fan. Ja, eine gute Entscheidung, die Flagge werde ich hoffentlich auch nach der WM noch oft im Waldstadion gebrauchen können. Eine Flagge als Verneigung vor Doo-Ri Cha. Südkorea. Ich spüre, wie die Identifikation in mich kriecht. Wie die Augen ein wenig spannen. Wie ich asiatische Höflichkeitsformen in mir aufnehme. Wir sind Papst. Ich bin Südkoreaner. ???

Montag, 02.05.05

Voller felsenfester Überzeugung, dass ich mit diesem cleveren Schachzug bald im Besitz einer Zusage für WM-Tickets sein werde, schmeiße ich den PC an. Erste Zweifel kommen auf. Südkorea. Zwei Auswärtsspiele, zwei Punkte Vorsprung. Doch Nigeria? Schaffen die es denn wirklich? Angola, der direkte Konkurrent, ist mir bisher nur von sächsischen McDonalds-Filialen ein Begriff gewesen. "N` Hamburger un Angola" war weniger aufregend als die Konfrontation mit dem 17. Juni. Denn da spielt Angola in Nigeria. Bei einem 2-Punktevorsprung also ein ganz entscheidendes Spiel um die WM-Qualifikation und um meine WM-Tickets. Eine heiße Kiste. Aber als Fan der Eintracht hat man so seine Erfahrung mit entscheidenden Spielen. Nigeria und die Eintracht. Super-Eagles und hessische Adler. Jay-Jay Okocha einst und jetzt. Ein Mann, der in Deutschland schon das Tor des Jahres erzielt hat, der wird als Kapitän die Super-Eagles zur WM führen. Ja, das wird er. Und wer das Nichtabstiegs-5:1 gegen den FCK und das Aufstiegs-6:3 gegen Reutlingen miterlebt hat, der kann frohen Mutes sein.

Ich schäme mich. Ich bin Südkoreaner. Doo-Ri Cha ist mein Bruder. Wie konnte ich kurzzeitig schwarz sehen und mich nigerianisch fühlen? 12.00 Uhr. Eine Sache von wenigen Minuten und ich bin am vorläufigen Ziel meiner Träume: Das TST5-Ticket für mein Südkorea. Denke ich.

Falsch gedacht. Bestellung abgesandt, aber statt einer Bestätigung wird ein Warteraum angezeigt. Was soll ich machen? Warten, wie der Name suggeriert oder nochmal bestellen, auf die Gefahr hin rauszufliegen, weil ich doppelt bestellt habe. Ich warte. Und warte. Und warte immer noch. Panikattacke. Die WM ohne mich. Ich probiere es nochmal. Nun ein Warteraum mit Countdown, dann wieder Fehlermeldungen. Die Ticketschancen schwinden. Überall taucht das böse Rot auf: Ausverkauft. Ich werde zum Nigerianer, wäre gern Ukrainer, wünschte, ich dürfte Paraquayer sein, fühle mich als wäre ich seit Jahren in Ecuador. Nutzt nichts. Ausverkauft. Panik. Ich habe die gesamte WM-Quali studiert. Klausurstimmung. Verdammt. Ich brauch Tickets. Togo, Sambia, Senegal? Punktgleich - das weiß ich auswendig. Restprogramm? Scheiße, zu wenig gelernt. Durchgefallen. Österreichs Finalserie TST7 ist ausverkauft. Die Panik beschäftigt sich mit der Frage, ob San Marino oder Zypern bessere Chancen haben, sich zu qualifizieren. Da gibt's noch Tickets.

Auszeit. So gehts nicht weiter. Frust. Langsam begreife ich, dass ich nicht dabei sein werde. Traurigkeit. Ich bin nicht nur WM-konform, ich war allein an diesem Tag ein so multikultureller Weltenbürger, dass ich den Friedensnobelpreis verdient hätte und nicht nur ein WM-Ticket.

Doch das Unfaßbare passiert. Der CostumerService wird aufgerufen und was sehe ich: Ich alter Asiate habe die TST5-Tickets für meine südkoreanischen Freunde zugesprochen bekommen. Die Chaos-Auslosung hat ein Happy End. Aber ich bin fertig mit den Nerven. Was habt ihr mir da angetan? Ich bin dabei. Danke.

Freitag, 03.06.05

Tashkent, Usbekistan. WM-Qualifikationsspiel von Südkorea. Ich zittere und bete, dass mich Du-Ri nicht im Stich läßt. Was wäre, wenn sich mein Team nun gar nicht qualifiziert? Nein, das wird nicht passieren. Schließlich wird Doo-Ri das entscheidende Tor schießen und ich werde meinen Enk
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Ohje, ohje, manchmal schreibt man aber auch einen Mist zusammen  

Geile Entwicklung! Respekt!
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Ich wünsche mir, dass Fährmann die Saison weiterspielt. So ein Junge muss seine Erfahrungen sammeln und offenbar ist er auf einem Leistungsstand mit Oka. Er ist unsere Zukunft und Oka macht keinen Stunk auf der Bank.

Leider habe ich den Eindruck, dass Fährmann ganz bewußt deutlich machen will, wie ruhig und abgeklärt er schon ist. Seine Körpersprache gefällt mir nicht. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Offenbar gefallen dem Trainerteam Tpyen wie Oka, die Ruhe ausstrahlen. Damit meine ich nicht, dass er lautstark brüllen muss. Es geht um die Art, wie er sich bewegt, was er so ausstrahlt.

Ich mochte den ständig unter Strom stehenden, aufmerksamen, dynamischen Pröll.

Um nochmal mein altes Beispiel zu bemühen: Wenn bei Toni Schumacher der Stürmer aufs Tor zulief, dann war man gespannt auf das Duell. Man wußte, dass der verrückte Toni vor Ehrgeiz zerfressen, nichts und niemanden schonen würde, siehe Patrick Battiston. Sein Nachfolger Illgner, der ruhige Typ, war anders. Lief der Spieler allein aufs Tor zu, rechnete man mit dem Treffer.
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n-o-r-d-w-e-s-t-k-u-r-v-e schrieb:
Hätte es bei unseren ersten beiden Spiele keine Fehlentscheidungen gegeben hätten wir jetzt 3,4, oder 6Punkte..

Wartet doch erst mal ab, wir bekommen das schon noch hin!


Mit dieser Sichtweise kann man auch absteigen. Wer die Lage zu lange unterschätzt, ist schnell am "Point of no return".

Viele Mannschaften wünschten sich, sie hätten erstmal den Abstiegskampf angenommen, bevor sie sich höheren Zielen gewidmet hätten.
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HeinzGründel schrieb:
Was ist geil daran im Mittelfeld zu spielen. Erklärs mir mal bei Gelegenheit.

Und deinen Abstiegskampf kannste dir sonstwohin nageln.


Als ich gestern im Stadion saß und die Spieler liefen ein, da war ich saufroh, dass wir da sind, wo wir sind. Es ist halt so, dass nicht jeder mit alten Zeiten 1959, sondern auch 2002-2005, verbindet und diese Erinnerung noch sehr frisch ist. Es hätte anders kommen können...

Aber ich streite gar nicht ab, dass es legitim ist, mehr zu erwarten. Heriberts Thesen sind aber nicht falsch und müssen ja mal ausgesprochen werden. Wer sind unsere Konkurrenten, was investieren sie, wie sieht ihre Vergangenheit seit 2002 aus? Meines Erachtens bedarf es schon optimaler Anstrengungen, den erreichten Status Quo ohne risikobehaftete Verschuldung überhaupt zu halten.

Im Übrigen wächst derzeit der e.V. und entwickelt sich so weiter, dass man die Ernte irgendwann einfahren kann. Und auch da holen wir lediglich auf im Gegensatz zu der Konkurrenz, wir gehen keineswegs in Führung.
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Es ist der 28. August 2010, 15.29 Uhr und die Mannschaften von Eintracht Frankfurt und dem Hamburger SV kommen im ausverkauften Waldstadion aufs Feld. Die 51.500 Zuschauern verwandeln die Heimstätte der Adler unter den aufgeweckten Augen des faszinierendsten Maskottchens aller Fußballvereine, Attila, in einen Fußballtempel der Extraklasse. Im Konfettiregen des Stadtwalds fiebern die Anhänger dem ersten Saisonsieg entgegen, der europäische Fußball soll schließlich Einzug halten im nächsten Jahr um diese Zeit.

Es ist der 27. Februar 2005, 14.59 Uhr und die Mannschaften von RW Oberhausen und Eintracht Frankfurt kommen vor 5.800 Zuschauern im Stadion Niederrhein aufs Feld. Es herrschen eisige Temperaturen. André versucht krampfhaft seine Finger zu wärmen, um den Live-Ticker aufrecht zu halten. Doch auf den zugigen, einfachen Presseplätzen von Oberhausen beißt ihn die Kälte schon vor dem Anpfiff. 2. Liga halt. Die Eintracht liegt 8 Punkte hinter den Aufstiegsplätzen. Die Liga besteht aus vielen Dritt- und Viertligisten von heute: Erfurt, Ahlen, Dresden, Essen, Saarbrücken, Burghausen, Trier und Unterhaching.

Fünfeinhalb Jahr liegen zwischen diesen beiden Ereignissen. Hoffentlich können sich noch viele an damals erinnern. Wir hatten kein Geld, sogar Schulden, waren sogar dem Lizenztod einige Spielzeiten zuvor von der Schippe gesprungen. Der Aufstieg schien weit entfernt, Eintracht Frankfurt dümpelte trostlos in den Niederungen der Zweitklassigkeit. Den großen Fußball sahen wir in der Sportschau.

Genau an jenem Spieltag, an dem wir gegen den HSV um die Plätze im internationalen Geschäft kämpfen, spielt heute unser kleiner Nachbar FSV Frankfurt in Oberhausen. Wäre alles anders gekommen, und viel hat nicht gefehlt, egal wie wir diesen Gedanken auch verdrängen wollen, dann könnten wir heute an ihrer Stelle stehen.

So ist es nicht gekommen. Das ist gut und auch normal so. Eintracht Frankfurt gehört zu den Top-Mannschaften der Bundesliga. Die neue Zielsetzung entspricht nach Jahren des Etablierens in der Liga dem normalen sportlichen Anspruch. Denn Hand aufs Herz, das Verweilen im gesicherten Mittelfeld mag seriös sein, aber langweilig wird es schnell auch. Die Erwartungshaltung nimmt zu, die Namen im Kader werden klangvoller, nun darf man also endlich mal mehr erwarten. 50 Punkte sollen es schon sein, mindestens.

Das wird schwer. Für dieses Ziel hat man in dieser Saison nämlich nur noch 32 Spieltage Zeit. Das alleine wäre vielleicht gar nicht mal das Problem. Aber durch die zwei Pleiten zum Auftakt ist die Stimmung gereizt. Die Tür hat sich geöffnet und hinter ihr wartet Heriberts bösartigste Vision: Die Spirale des Misserfolgs. Gleich nebenan steht die Spirale des Erfolges. Aber die Tür ist erstmal verschlossen. Irgendjemand hat den Schlüssel versteckt. Wenn man einmal im Raum der Spirale des Misserfolgs ist, kommt man aber sowieso nur noch schwer heraus und ist dann erstmal im Flur des gesicherten Mittelfelds gefangen. Wer es nicht glaubt, kann bei Hertha BSC ja mal nachfragen.

Und was ist die Moral von der Geschicht? Unterschätze die Gefahren und Chancen einer Saison mal nicht.

Auf dem Weg zum Parkplatz hörte ich einen unserer Anhänger sagen: „So ein Mist, jetzt ist die Saison doch gelaufen. Das wird nix mehr mit dem Europapokal.“ Eine ganz gefährlich Denkweise. Erstens weil sie falsch ist, es werden noch 96 Punkte vergeben, alles ist möglich. Aber wirklich alles. Fußball ist unvorhersehbar und eine Saison ist gefährlich. Man kann durch glückliche Fügung leicht mal in die Nähe der internationalen Plätze kommen, ebenso kann man durch geringfügiges „Dumm gelaufen“ ruckzuck im Abstiegskampf landen.

Es gibt keine Garantie, dass man trotz sorgfältiger seriöser Planung , trotz vermeintlicher  Steigerung der Kaderqualität, Gefahr läuft, in wenigen Monaten alles zu verlieren, was man mühsam aufgebaut hat. Beispiel Hertha: Steigt man nicht sofort wieder auf, dann könnte der Klub enden wie 1860 München oder der KSC.
Von daher sollten wir alle jetzt zu diesem frühen Zeitpunkt unsere Blickrichtung ändern: Kampf gegen den Abstieg. Gemeinsam frühzeitig ankämpfen gegen das Hereingeraten in die gefährliche Spirale des Misserfolgs, die alles zerstören kann, wenn man aus ihr nicht mehr heraus gerät. Jeder Punkt zählt. Und wir tun gut daran, nicht den Abstand zum 5. Platz im Auge zu behalten, sondern den Abstand zum 17. Platz.
Es ist geil in der Bundesliga zu spielen. Und es ist auch geil, im Mittelfeld der Bundesliga zu spielen. Oberhausen ist noch nicht lange her, ich weiß es zu schätzen.  Klassenerhalt sichern, sich darüber freuen. Dann sehen, was noch möglich ist.

Ja, man kann auch eine Saison genießen, in der frühzeitig die Ziele nach unten korrigiert werden müssen. Erfolg ist nicht selbstverständlich, man hat kein Recht darauf, nur weil man lange genug auf ihn gewartet hat. Und auch die Konkurrenz verstärkt sich pausenlos und entwickelt sich weiter.

Viele Grüße

Jermi
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Für alle, die wissen wollen, wie die Geschichte von Giusy ausgegangen ist, hier die Fortsetzung:

Sie war zwei Monate lang auf dem Gelände des Herdenschutzhund-Service und hat dort durch erfahrene Kangalmütter eine vernünftige Sozialisierung genossen und sich sehr gut entwickelt im Kreise der vielen Artgenossen.

Nun lebt sie bei einer Familie mit großem Grundstück, die weitere zwei große Hunde hat und Giusy fühlt sich dort offensichtlich unheimlich wohl und liebt es, bei Wind und Wetter das Grundstück zu bewachen und mit den beiden anderen Hunden herumzutollen. Sie hat eine eigene Hundehütte, darf aber im Wohnzimmer auf der Couch schlafen. Die neuen Besitzer sind sehr nett und haben uns Fotos geschickt. Die Kleine ist mittlerweile wahnsinnig gewachsen und sie ist nach wie vor eine ganz hübsche Dame.

Also ein wirklich tolles Happy-End.
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Wow, das Comeback des Christoph Preuß. Ich werde regelrecht nervös, wenn ich nur daran denke: Christoph Preuß steht an der Seitenlinie bereit zur Einwechslung im ausverkauften Frankfurter Waldstadion. Die Menschen erheben sich von ihren Sitzen und bereiten unserem Christoph einen Empfang auf dem grünen Rasen, den er und wir sein ganzes Leben lang nicht vergessen wird. So etwas hat man noch nie erlebt - nein, man hat es noch nie erlebt. Basta. Und wer meint, er hätte sowas schonmal erlebt, sollte es schnell aus dem Gedächtnis löschen  ,-)  Christophs Einwechslung wird einzigartig sein  

Christoph Preuß war, ist und bleibt mein Traumkapitän von Eintracht Frankfurt. Und es wird der Tag kommen, an dem Christoph seine und unsere Eintracht aufs Feld führt. Daran glaubte, glaube und werde ich immer glauben.

Ich hatte vor langer, langer Zeit mal einen Traum von einer Eintracht mit einem Kerl aus Bonames, mit einem Vertragsabsitzer aus Gelsenkirchen, einem Gemiti, einem Reinhard, einem Mutzel und wie sie alle hießen, in die ich meine Hoffnungen gelegt habe. Was ist aus all ihnen geworden? Christoph ist wieder da. Und er wird es packen. Weil er Charakter hat. Weil er ein Kämpfer ist. Und weil wir genau das lieben und brauchen.

Alles Gute, Christoph. Keine Angst, du bist nicht der neue Caio. Jeder, der sich im Fussball auskennt, der weiß, dass du lange brauchen wirst, bist du wieder an deine Topleistungen anknüpfen wirst. Bleib gesund, der Kampf geht weiter. Du wirst ihn gewinnen. Und ja, du wirst eines Tages die Binde tragen und wenn du unser Team dann ins Bernabeau, ins San Siro oder ins CampNou führen wirst, dann haben sich alle Träume erfüllt. Fürs erste bist du ein Gott, wenn du in der Bundesliga einen Querpass an den Mann bringst. Das allein ist eine geile Leistung nach deiner Geschichte. Respekt.
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Ich find Berlusconi cool. Wenn man schon bescheißt, machtgeil ist und Teil vielfacher Verflechtungen ist, dann wenigstens auch so deutlich und ohne Hemmungen wie bei Seniore Silvio, der im Übrigen vor seiner Ego-Auslebung als Politiker bereits reichster Mann Italiens war.

Gar nicht so verkehrt, wenn einer so reich wird, weil er alle legalen und illegalen Tricks beherrscht. Sowas passt doch prima in die heutige Welt und wenn schon, dann ist es doch ideal wenn er sein Talent seinem Land zur Verfügung stellt.

Aber wir im sauberen Deutschland, wo alle Macht vom Volke ausgeht, können ja locker mit dem Finger auf andere zeigen.

Was wirklich gegen ihn spricht: Milan spielt dieses Jahr mal wieder grottigsten Fussball.
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singender_hesse schrieb:
scheisse, das vieh is echt herzallerliebst.
allerdings ist die ausgewachsene version wohl nicht ganz stadttauglich ...


Richtig. Diese Hunderasse steht in Hessen sogar auf der Liste. Und da sieht  mal wieder das Hauptproblem: den Menschen.

Diese Hunde arbeiten vor allem in der Türkei bei Schafhirten. Sie kümmern sich manchmal tagelang selbständig um eine Herde und beschützen diese. Als einer der wenigen Rassen hat ein Kangal keine Angst vor Bären und Wölfen. Sie sind eigentlich sehr defensiv und beschränken sich darauf, den Feind in die Flucht zu schlagen. Doch im Fall der Fälle beschützen sie die ihm Anvertrauten auch unter Einsatz ihres Lebens.

Dort und für diese Aufgaben (sie "arbeiten" auch für Militär und Polizei) ist das eine richtig gute Sache. Das ein solcher Hund von deutschen Großstädtern gehalten wird ist einfach unverantwortlich.

Der Herdenschutzhund-Service vermittelt europaweit (und sogar einmal nach Kanada) und schaut sich jede neue Hundeheimat vor einer Vermittlung an. Somit sind wir guter Hoffnung, dass Giusy auch ein gutes Plätzchen und vor allem eine gute Aufgabe findet. Vielleicht bewacht sie viele andere Tiere auf einem Bauernhof oder so. Ich würds mir wünschen.

Wenn ich in Frankfurt aber einen Kangal sehe, werde ich die Straßenseite wechseln.
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Ups, habe einen kleinen Fehler im Text gemacht. Natürlich ist es nicht der Hirtenschutzhundservice, sondern der Herdenschutzhundservice.

Wer sich dafür interessiert www.herdenschutzhund-service.de

Meine kleine Giusy bewacht aber bestimmt mal Herde und Hirte  
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Es sollte eigentlich nur ein Ausflug werden zum Tag der offenen Tür des Tierheims Elisabethenhof bei Friedberg. Doch so richtig weit sind wir an diesem regnerischen Samstag dann doch nicht gekommen. Auf dem Weg zum Eingang erregte ein kleiner, süßer Welpe die Aufmerksamkeit der Besucher. Und wie sich herausstellte, sollte dieser kleine Winzling im Tierheim abgegeben werden, denn sie war tags zuvor von einem Mann in einem Waldstück bei Eichen an eine Parkbank angebunden gefunden worden. Man hatte sie einfach ausgesetzt. Eigentlich nicht zu glauben, zu was Menschen in der Lage sind.

Leider konnte die Kleine vom Elisabethenhof nicht aufgenommen werden und die sehr netten, hilfsbereiten Mitarbeiter stellten den Kontakt zum Tierheim in Bad Nauheim-Rödgen her, wo der Welpe zunächst seinen Platz finden sollte. Der Finder kannte sich kaum aus in der Gegend und hatte auch keine Erfahrung mit Hunden, so dass wir uns kurzentschlossen bereit erklärten, die kleine Hündin nach Rödgen zu fahren. Der Elisabethenhof stattete uns mit einer Kuscheldecke für die Fahrt aus und so machten wir uns auf den Weg.

Im Tierheim angekommen wurde die Kleine registriert. Und als wir dort so saßen und uns bewusst wurde, dass dieser Winzling nun erstmal in Quarantäne käme, erklärten wir uns spontan bereit, die Pflege übers Wochenende zu übernehmen. Montag morgen stand für uns zwar noch ein Termin auf dem Programm, aber wir boten an, den kleinen Racker bis Montag 17 Uhr zu behalten und ihn dann wieder vorbeizubringen. Es war Samstag nachmittag, die Tierarztpraxen hatten zu, aber der vom Tierheim kontaktierte Dr. Keßler in Bad Nauheim erklärte sich sofort bereit, uns noch zu empfangen. Flohprophylaxe und Wurmkur, ansonsten war unser kleines Pflegebaby in bestem Allgemeinzustand, 4 kg brachte sie auf die Waage. Somit etwas beruhigt ging es in das Friedberger Futterhaus, wo wir die Kleine mit einem neuen „Geschirr“ und ein wenig Spielzeug versorgten. Und ein kleiner Kuschelhund durfte schließlich auch nicht fehlen. Ein aufregender Tag für „Giusy“. Der Name ist abgeleitet von einer italienischen Sängerin, deren Musik uns so oft in gute Stimmung versetzt. Und wir fanden es passend für unser Findelkind.

Zuhause hat uns die kleine Dame dann auf Trab gehalten, wir haben uns abgewechselt mit der Betreuung einerseits und der Internet-Recherche andererseits. Denn so richtig wusste bisher niemand, mit was wir es da eigentlich zu tun haben. Nach etlichen Versuchen brachte das Internet dann ein etwas überraschendes Ergebnis, was wir kaum glauben konnten. Ist dieses kleine süße Wollkneul etwa ein reinrassiger Kangal, also ein türkischer Hirtenhund? Der richtig groß wird, einen sehr starken Charakter hat und in fachmännische Halterhände gehört? Einige Emails an alle möglichen Leute, die etwas mit dieser Rasse zu tun haben, wurden versandt, einige Bilder angefügt mit der Frage, wer uns darüber etwas sagen kann und Ideen hat, wie man helfen kann. Und ob unsere Vermutung hinsichtlich der Rasse denn stimme.

Noch nachts antwortete mit Frau von Buchwaldt aus Hamburg eine ganz besondere Expertin auf diesem Gebiet und unser Telefonat am nächsten Tag machte klar, es handelt sich tatsächlich um ein Kangal-Baby, noch dazu viel jünger als angenommen. Unsere „Giusy“ ist erst ganze vier Wochen alt.

Währenddessen wurde unser kleiner Gast immer selbstsicherer und testete mal aus, was sich die Pflegeeltern denn so gefallen lassen würden. Ja, ein etwas stressiger Sonntag war es, dass kann man nicht bestreiten. Vor allem kam ein Problem auf uns zu. Wir hatten Montag morgen einen unaufschiebbaren Termin, der etwa zwei Stunden in Anspruch nehmen würde und bei dem „Giusy“ leider nicht dabei sein dürfte. „Giusy – allein zuhause“ erschien bei ihrer rasanten Entwicklung nun wirklich keine gute Idee für Mobiliar und Nachbarschaft. Beim „Gassi-gehen“ kam die Lösung um die Ecke. Eine nette Dame samt Tochter und Golden-Retriever-Welpendame bot sich nach kurzem Plausch spontan an, die Aufsicht über unser Findelkind während unseres Termins zu übernehmen. Eine Sorge weniger und ganz offensichtlich hatte „Giusy“ ihren Spaß beim Spiel mit einem anderen Welpen.

Dieser Stein fiel uns also vom Herzen. Doch was wird nun aus „Giusy“? Frau von Buchwaldt hatte mittlerweile Frau Rösner vom Hirtenschutzhundservice benachrichtigt, die sich auch umgehend bei uns meldete. Sie und ihr Verein waren auch bereit, den kleinen Welpen aufzunehmen. Denn ganz wichtig war, dass „Giusy“ schnell zu einer Adoptivmutter kommt und Anschluß an andere Hunde ihrer Rasse erhält. Ganz wichtig für die Sozialisation und den weiteren Lebensweg unseres neuen liebgewordenen Übergangs-Familienmitglieds.

Nun musste noch das Tierheim zustimmen. Und wieder saßen wir im Tierheim-Büro in Rödgen mit unserer „Giusy“ auf dem Schoß und hofften, dass man hier schnell und unbürokratisch seine Zustimmung geben würde. Und das tat man, ein Telefonat mit Frau Rösner, ein Check der mitgebrachten Informationen und Recherchen über die Seriosität der neuen Betreuer und schon bekamen wir die Zustimmung, am nächsten Tag auf eine vierstündige Reise nach Norddeutschland gehen zu können. Doch eigentlich mussten wir wieder an die Arbeit. Doch auch hier hatte man ein Herz für unsere „Giusy“ und wir konnten ganz kurzfristig einen Tag Urlaub erhalten.

Nach dem doch sehr stressigen Sonntag und zwei Nächten mit sehr wenig Schlaf schien unser kleiner Liebling zu merken, dass es Zeit war, sich nochmal von ihrer besten Seite zu zeigen. Vielleicht war es auch die Müdigkeit nach dem ausgiebigen Spielen mit der Welpenfreundin am Vormittag, aber wir genossen den letzten Tag, die letzte Nacht und die letzten Stunden auf der Autofahrt mit einer einfach nur tollen und verschmusten und inzwischen ganz braven kleinen Dame, die sich unser Herz in nur vier Tagen ganz heftig erobert hatte. Nach einigen kleinen Pausen erreichten wir den Hof des Hirtenschutzhundservice e.V., wo „Giusy“ schon erwartet wurde. Roger zeigte uns das Gelände, stellte uns die Hunde vor und gab uns die Möglichkeit, große ausgewachsene Exemplare der beeindruckenden Rasse „Kangal“ ganz hautnah kennenzulernen und beantworte geduldig unsere vielen Fragen. Und zeigte uns auch die neue Adoptivoma und Adoptivmutter von „Giusy“. Der Abschied war dann schwer. Und so sind wir nun zwar traurig, dass sie nicht mehr bei uns ist, aber auch glücklich, weil wir wissen, dass wir wohl das Richtige getan haben.

Und so sagen wir DANKE an alle, die mitgeholfen haben, ein reizendes Lebewesen auf den richtigen Weg zu bringen. Und DANKE, „Guisy“ für vier wunderschöne Tage. Wir werden Dich ganz sicher nie vergessen.
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Aber es muss auch Kritik erlaubt sein.

Unsere Transferaktivitäten sind nicht an unseren Tabellenstand angepasst. Unser Kader ist für die zukünftige Champions-League/Weltpokal-Spielerei in der Breite zu dürftig. Wir haben es versäumt, Real Madrid frühzeitig Paroli zu bieten. Nun haben die in Frage kommenden Spieler langfristige Verträge bei unseren direkten Konkurrenten unterschrieben.

Wenn sich das mal nicht rächt....
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Ach Leute, wir müssen mal auf dem Boden bleiben und den Ball flachhalten.

Ich denke nicht, dass wir die Meisterschaft schon vor dem 33. Spieltag klarmachen können