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SemperFi

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ce, ehemals concordi-eagle schrieb:

Ich finde mich bei Tschock und Yelonaut gleichermaßen wieder.

Bei Yelonaut im Hinblick auf den harten Kern, Fanatiker und Führungsleuten. Bei Tschock im Hinblick auf den wohl insgesamt größeren Teil, nämlich den  der Mitläufer, Uninformierten, Verwirrten oder schlichtweg Doofen. Bei den Zweitgenannten sollte man es immer und immer wieder versuchen, diese argumentativ davon zu überzeugen, dass sie extrem falsch liegen.

Das hast du super beschrieben. Ich empfinde genauso.
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WürzburgerAdler schrieb:

Das hast du super beschrieben. Ich empfinde genauso.


👍
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Seine beiden vorgeschlagenen Geheimwaffen sind nicht im aktuellen EL-Kader.
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propain schrieb:

Seine beiden vorgeschlagenen Geheimwaffen sind nicht im aktuellen EL-Kader.


Deswegen hat die ja in Barcelona keiner auf dem Zettel! Nicht mal wir, wenn wir gegen die kicken.
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Der Podcast ist sehr geil, kann aber die Frage nicht beantworten, was zum Teufel mit dem Typen passiert ist. Ist es Machtgeilheit, Lust an der Rebellion oder isser einfach völlig durchgeknallt?

Und zu Reitschuster: das finde ich hochinteressant zu beobachten, wie sich das in der Szene weiterentwickelt und ob Reitschuster zum Systemknecht erklärt wird.
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FrankenAdler schrieb:

Der Podcast ist sehr geil, kann aber die Frage nicht beantworten, was zum Teufel mit dem Typen passiert ist. Ist es Machtgeilheit, Lust an der Rebellion oder isser einfach völlig durchgeknallt?


Durch social media gibt es einfach viel mehr Personen, die einen Messias Komplex entwickeln.
Tausende Trolle, die jeden Furz abfeiern, den man macht, tragen selten zu einem ausgewogenen Wesen bei.
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Zudem kann man sich die Frage stellen, weshalb sich diese Länder nicht freiwillig an den alten Bündnispartner Russland orientiert und gebunden haben, wenn es doch die NATO war, die Osteuropa mit ihren Expansionspläne bedroht hat.

Schon daran merkt man, dass die Geschichte von der imperialistischen NATO konstruiert ist.
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amsterdam_stranded schrieb:

Schon daran merkt man, dass die Geschichte von der imperialistischen NATO konstruiert ist.


Es sei vor allem auch die Frage erlaubt, warum niemand auf die russische Außenpolitik eingeht.

Es hat ja Russland niemand verboten durch entsprechende Politik Ängste abzubauen und eben einen positiven Einflusskreis zu errichten.

Speziell unter Putin gab es aber eine klare Linie, dass man von Diktatoren beherrschte und von Moskau abhängige Regime in den Nachbarländern etablieren wollte und etabliert hat und dies auch mit Waffengewalt.

Dass dies in der Diskussion der Nato Kritiker nirgendwo aufgenommen wird, darf zumindest als irritierend bezeichnet werden.
Denn entweder beachtet man wirklich beide Seiten oder man will mit Gewalt seinen Standpunkt als absolut produzieren.
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amsterdam_stranded schrieb:

Er warnt vor den angeblich rechtsradikalen Ukrainer, während vor ihm Leute mit Reichskriegsfahnen stehen


Ja, sauber. Da muss man fast schon lachen. Nach Jebsens Satz "Seit 2014 wird vom Westen zusammen mit Ukrainern und rechtsradikalen Leuten ein Bürgerkrieg betrieben" hätte ich von dem Typ mit der Reichskriegsflagge den Ruf erwartet "Ja und?" oder "Dann muss ich ja die Ukraine unterstützen".

Außerdem habe ich nun gelernt: Tiroler sind Deutsche in Italien.
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Adler_Steigflug schrieb:

Außerdem habe ich nun gelernt: Tiroler sind Deutsche in Italien.


Deutschland in den Grenzen von 1278! Neapel ist unser!
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Schönesge schrieb:

Klar, man kann versuchen die Entwicklung in der Ukraine mit einer Reaktion-Aktion Spirale zu begründen. Die Frage die sich dann halt nur stellt ist, ob diese Theorie wirklich richtig ist oder ob mit ihr die tatsächlichen Ursachen verdeckt werden.

"Die Sowjetunion ist zerfallen, Russland hat an Einfluss verloren, weil sich von Russland bedrohte Länder unter den Schirm der Nato oder der EU geschlüpft sind, Russland fühlt sich gedemütigt und greift nun an, um Einfluss zurückzugewinnen."

Ursache für Russlands Angriff ist mE aber vielmehr, dass Russland mit Putin diktatorisch geführt wird, und dass nur ein paar wenige davon profitieren. Die "paar wenige"  man möchten es unbedingt vermeiden, dass um einen herum das eigene System bedrohende Demokratien entstehen. Insofern erfindet man Gründe, um Angriffe auf Länder nahe Russlands rechtfertigen zu können, die sich in Richtung Demokratie entwickeln könnten.

Mich überzeugt letztere Erklärung sehr viel mehr, erstere Erklärung versucht aus meiner Sicht eine Ursache für den Konflikt darzustellen, die gar nicht die Ursache für den Konflikt ist. Ursache ist aus meiner Sicht die Diktatur in Russland, die sich mit allen Mitteln halten möchte.

Das schlimme an Erklärung 1 ist vor allem die Konsequenz daraus. Die Konsequenz daraus wäre nämlich, dass das Recht des Stärkeren faktisch gelten muss. Abrüstung wäre dann noch viel mehr "Selbstmord", als es aus meiner Sicht eh schon ist.

Die russische Argumentation ist allerdings eine andere. Sie besagt, dass sich Russland durch das Herannahen der NATO an seine Außengrenzen bedroht fühlt.

Selbst wenn Erklärung 1 falsch sein sollte, so lieferte der Westen Putin damit sein Narrativ "Die Sicherheit des russischen Volkes ist nicht verhandelbar" und damit Zustimmungsquoten in der Bevölkerung, die in Diktaturen normalerweise unbekannt sind. Nur darum geht es. Hier, bei der Osterweiterung, hätte man Russland mit ins Boot nehmen müssen. Dass man dachte, das ginge an Russland vorbei, war eine Fehleinschätzung.

Deine Erklärung 2 ist mit Sicherheit nicht falsch. Das gesamte russische System ist auf einer Elite aufgebaut, die das Land unfassbar rücksichtslos ausbeutet und alles in der Hand hat, bis hin zur Justiz. Deshalb ja auch Nord Stream 2, um auf unsichere Kantonisten wie die Ukraine nicht mehr angewiesen zu sein. Wenn man aus westlicher Sicht darauf hätte Einfluss nehmen wollen, hätte man Nord Stream 2 nie bauen dürfen. Davon und auch davon, sich von einer großen Abhängigkeit von Russland zu verabschieden, war man aber weit entfernt. Im Gegenteil: man stufte Gas als nachhaltig ein, verteidigte Nord Stream 2 gegen die Amerikaner und verkaufte sogar seine eigenen Gasspeicher in Deutschland an Gazprom.
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WürzburgerAdler schrieb:

Die russische Argumentation ist allerdings eine andere. Sie besagt, dass sich Russland durch das Herannahen der NATO an seine Außengrenzen bedroht fühlt.



Und der Vergewaltiger hat die Frau in die dunkle Ecke gezogen, weil sie es ja wollte, denn sonst wäre sie nicht so provokativ angezogen gewesen.

Russland hat in 30 Jahren es nicht geschafft positive Beziehungen zu Nachbarstaaten aufzubauen, die sich demokratisch orientiert haben um so Ängste abzubauen.
In allen Nachbarländern wurden explizit diktatorische Strömungen unterstützt und zur Not mit Waffengewalt durchgesetzt.

Und gerade durch einen Angriffskrieg treibt man ja jetzt Finnland & Co in die Armee der NATO.

Dazu dominiert in Russland der Narrativ, dass es eben darum geht die Ukraine von Nazis zu säubern, während man zeitgleich Nazis auf der ganzen Welt finanziell und durch entsprechende Kampagnen unterstützt.

Egal was der Westen getan hätte, Putin hätte einen Narrativ daraus spinnen können.
Nenne du mir die korrekte Umgangsweise mit Russland in den letzten 30 Jahren und ich liefere dir nach 10 Minuten einen perfekten Grund, warum der Krieg gegen die Ukraine aus "russischer" Sicht unvermeidlich und notwendig ist.

Das ist ja der Vorteil einer Diktatur und gleichgeschalteter Medien, es muss ja nicht stimmen, es muss nur logisch klingen.
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SGE_Werner schrieb:

brockman schrieb:

Ach die Bayern haben mal wieder Losglück. Same procedure as every year.


Naja, Bayern hatte in den letzten 3 Jahren in den KO-Phasen im AF / VF

Lazio Rom / Paris
Chelsea / Barcelona
Liverpool (raus)

Würde ich jetzt nicht als Losglück bezeichnen. Dieses Jahr haben sie das Glück.


Davon mal abgesehen:
Wenn du besser bist als die meisten Mannschaften, hast du natürlich auch öfter "Losglück"
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Anthrax schrieb:

Wenn du besser bist als die meisten Mannschaften, hast du natürlich auch öfter "Losglück"


Ist schon etwas abwertend Barca als Losglück zu deklarieren.
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adlerkadabra schrieb:

Bommer1974 schrieb:

...Fürth-Barcelona-Freiburg-Barcelona-Union

Was für eine Abfolge... Herrlich!

Mit anderen Worten: gegen die katalanische und die unsrige Hauptstadt sowie die Vize-Kapitale von Mittelfranken.


*Kopf kratzt, an den Fingern abzählt*
Ist Freiburg jetzt Katalonien oder Mittelfranken?
Naja. Egal. Hauptsache Italien!
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Adler_Steigflug schrieb:

*Kopf kratzt, an den Fingern abzählt*
Ist Freiburg jetzt Katalonien oder Mittelfranken?
Naja. Egal. Hauptsache Italien!


Italien passt, ist ja aufgrund der "Kanäle" Das Venedig des Schwarzwalds
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Für den neutralen Fan ist die 2. Liga sicherlich spannend und interessant. Aus meiner Perspektive ist es aber einfach nur noch nervenaufreibend. Das ganze wird noch brisanter, da so "sympathische" Vereine wie die Hafenratten, Werder und Schalke mitmischen.
Nicht auszudenken wenn wir es wieder vergeigen sollten und die 3 Vereine hochgehen. Schlimmer könnte es nicht kommen.
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hsv-fan1887 schrieb:

Aus meiner Perspektive ist es aber einfach nur noch nervenaufreibend.


Wieso?

Ist doch entspannend, den finalen vierten Platz immer schon vor Saisonbeginn zu wissen...
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sgevolker schrieb:

Flüge und Unterkunft gebucht. Wie kommt man am Besten an Tickets? Wie hoch ist denn das offizielle Gastkontingent?


Ich fahr immer 2 gleisig... einmal über heimverein und Bewerbung bei Eintracht. Hat halt das Risiko, dass man beides beklommt und doppelt bezahlt.

Vorsicht, wenn ihr Tickets nahe Heimsektor des Gastgebers kauft. Bei FC Sevilla gg. Westham wurden kurzfristig einfach Tickets storniert, die aus dem Ausland gekauft wurden. Die Inhaber schauten dumm aus der Röhre
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SGE-URNA schrieb:

Die Inhaber schauten dumm aus der Röhre


in die Röhre
oder
aus der Wäsche

Nur so.
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Zwischen unserem Duell mit Chelsea und deren folgendem CL Sieg liegt weniger Zeit als zwischen Barcas letztem CL-Sieg und dem Duell jetzt.

Wird also ne klare Sache für uns.
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Was ein Hammerlos.

Ein Ding der Unmöglichkeit, kaum Aussicht aufs Halbfinale...

Na ja mal sehen, ob sich Barca trotzdem motivieren kann und nicht gleich ne B-Elf stellt 😜

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Irgendwie muss man doch die eigene Gesinnung bzw die Denunziation der andern unterbringen.
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SamuelMumm schrieb:

Irgendwie muss man doch die eigene Gesinnung bzw die Denunziation der andern unterbringen.


Ich bitte hiermit um Entschuldigung.

Es sollte definitiv kein "die Union ist schuld sein" werden.
Ich habe nur ein Problem damit, dass eine Partei, die die letzten 16 Jahre die geopolitische Situation in Europa maßgeblich geprägt hat, die 2014 nicht gerade die Speerspitze der globalen Unterstützung für die Ukraine war, jede Bestrebung auf eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine im Keim erstickt hat, jetzt die moralische Instanz spielt.

Ich halte Merz persönlich zu Gute, dass er immer sehr conträr zu Russland aufgetreten ist (na ja außer beim Geld, aber das eint alle Fraktionen, da kann man ihm also definitiv keinen exklusiven Vorwurf machen)

Mir ist auch bewusst, warum damals so gehandelt und entschieden wurde und zu dem Zeitpunkt konnte man nicht ahnen wohin es führt.

In der aktuellen Lage wäre es mir persönlich nur lieber, dass man sich erstmal hinter verschlossenen Türen die Scheiße an den Kopf schmeißt, bevor man sich auf Twitter einloggt um mit Empörung (selbst wenn sie berechtigt ist) Wahlkampf auf dem Rücken von Toten zu machen.

Aber vielleicht bin ich auch zu alt und finde Twitter generell zu scheiße um das nicht zu subjektiv zu sehen.
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Naja live ist relativ. Die Begrüßung war immer „Samstagabend, die perfekte Zeit für Monday Nitro“

Hall hat neben seinen Matches auch durch die  Outsiders den Grundstein für den Wrestlingboom der 90er gelegt. Ein großartiger Entertainer. RIP.
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Frankfurter-Bob schrieb:

Hall hat neben seinen Matches auch durch die  Outsiders den Grundstein für den Wrestlingboom der 90er gelegt. Ein großartiger Entertainer. RIP.

Er war auch derjenige, der Sting gefragt hat, ob dieser The Crow gesehen hat.
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Magath positiv getestet steht der Hertha somit nicht zur Verfügung.

Wenn es läuft ... Ich wünsche Magath eine schnelle Genesung aber meine erste Reaktion war tatsächlich ein lautes lachen über die Hertha und erst dann kam die Vernunft und der Gedanke daß es hoffentlich mild bis symptomlos verläuft.
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Cyrillar schrieb:

Magath positiv getestet steht der Hertha somit nicht zur Verfügung.

Wenn es läuft ... Ich wünsche Magath eine schnelle Genesung aber meine erste Reaktion war tatsächlich ein lautes lachen über die Hertha und erst dann kam die Vernunft und der Gedanke daß es hoffentlich mild bis symptomlos verläuft.


Muss Magath dann auch für die 2 Wochen Verspätung entsprechend seines neuen Strafenkatalogs zahlen?
Könnte Hertha sanieren.
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Ukraine hat jetzt Switchblades....

Ich mache drei Kreuze, dass ich zu einer Zeit im Dreck war bevor Dronen verfügbar wurden.

Mag seltsam klingen, aber Artillerie war immer nur grob in die Richtung, gegnerische Infanterie da pumpt das Adrenalin und der Selbsterhaltungstrieb genau wie bei einem selbst, die Dinger siehst du nicht, hörst du kaum und plötzlich ist man weg vom Fenster....
(Luftüberlegenheit hilft auch extrem dem seelischen Gleichgewicht)
Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig Deckungsfeuer ist, weil der Gegner ist kein Hollywood-Scherge, der schreiend auf einen zu rennt, der will im Normalfall genau so überleben.
40 Minuten Feuergefecht und am Ende zieht sich eine Seite zurück ohne, dass es Tote gibt, das kommt vor.

Eine Drone... da wird man als Infanterist zu einem verkackten NPC in einem Computerspiel, nur dass halt kein Gold und XP, sondern Gedärme rausspritzen...

Wieder Faden verloren, ich hoffe man sieht mir das nach, militärisch ist das für die Ukraine ein Pfund. Wenn türkische Billigdrohnen den Russen schon Kopfschmerzen gemacht haben, wird das eine deftige Migräne.
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Es geht in dem Ausschnitt darum, dass die Abgeordneten der Koalition aus SPD, Grünen und FDP eine Aussprache des Parlaments im Anschluss an die Rede Selenskyjs abgelehnt haben. Ob es eine Neubewertung - wie von Merz gewünscht - gebraucht hätte, darüber kann man streiten. Sicherlich spricht auch einiges dafür, dass man solche Dinge nicht im Affekt diskutiert. Was aber überhaupt nicht geht, ist der kommentarlose Übergang zur Tagesordnung. Selbst Boris Johnson hat es geschafft, angemessen auf die dortige Rede zu reagieren.
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amsterdam_stranded schrieb:

Sicherlich spricht auch einiges dafür, dass man solche Dinge nicht im Affekt diskutiert. Was aber überhaupt nicht geht, ist der kommentarlose Übergang zur Tagesordnung. Selbst Boris Johnson hat es geschafft, angemessen auf die dortige Rede zu reagieren.                                              


Generell sehe ich das ähnlich, für eine abschließende Bewertung werde ich aber die Reaktion morgen abwarten.

Es ist mir aber definitiv Zuviel Getrommel, von der Partei, die die letzten 16 Jahre die Grundlagen für diesen Angriff gelegt hat und ein Herr Merz, der bei den Sanktionen bzgl. Swift selbst gerudert hat wie ein Olympiateilnehmer im 8er, wäre gut beraten seine Ratschläge erst selbst zu beherzigen, bevor er anderen historisches Versagen unterstellt.

Das alles unter dem gesichtspunkt, dass mir alle Forderungen nicht weit genug gehen persönlich. Aber ich kann Wahlkampf auf dem Rücken von Kriegsopfern nicht leiden und das zieht Merz gerade richtig durch.
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Semper,

dazu kommt, dass von den 150.000 bis 200.000 russischen Soldaten, die an der Grenze der Ukraine gestanden haben sollen ja normalhin mindestens 30-50% (in westlichen Armeen viel mehr) eher dem nicht kämpfenden Bereich (Logistik, Nachrichten/Kommunikation, Instandsetzung, Sanitäter, Ärzte e.t.c.) zuzurechnen ist.

Wenn jetzt die konservativste Schätzung angenommen wird (7000 Tote, 14000 Verletzte), dann haben sehen wir im Durchschnitt schon rund 20% Ausfall. Ich bin kein Militär, meine aber mal gelesen zu haben, dass bei 20% Ausfall der Verband mehr oder weniger kampfunfähig wird. Und außer Artillerie, Marschflugkörpern und Flugzeugen scheinen ja aktuell auch keine Angriffsaktionen gestartet werden zu können.

Russland muss dann wohl zwingend frische Truppen (oder Söldner) heranführen, mit den bestehenden Kräften dürfte es schwierig bis unmöglich werden.
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ce, ehemals concordi-eagle schrieb:

Ich bin kein Militär, meine aber mal gelesen zu haben, dass bei 20% Ausfall der Verband mehr oder weniger kampfunfähig wird.


Situationsbedingt reichen da auch schon mal 10%.

Da es sich im generellen eben nicht um Spezialkräfte oder Sondertruppen handelt, kann man hier sogar diesen Wert annehmen. Und da reden wir noch nicht über ausgeschaltetes Führungspersonal.
Da reicht de facto wenn aus einer 20er Gruppe der Gruppenführer fällt, jedenfalls bei der Struktur der russischen Armee (war bei den Amis in Vietnam genau so und ein riesiges Problem)
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Ich glaube ehrlich gesagt seit Anfang an, dass der Angriff wirklich so läuft wie er laufen soll und dass Putin noch nachlegen kann. Quantitativ und qualitativ, also Erfahrung, Masse, Technik. Vielleicht hat er nicht mit den vielen Sanktionen gerechnet, aber ich glaube nicht, dass die Truppen ungeplant schlecht voran kommen.

Ich glaube auch nicht, dass er die ganze Ukraine wegbomben will und dass die Angriffe auf den Westen, inclusive Kiew nur ablenken sollen. So lange angreifen bis a) die Ukraine bereit ist ihnen den Süden und Osten abzugeben oder b) er dort seine Leute etabliert, wie auch auf der Krim. "Wahlen" abhalten und einverleiben.

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Jaroos schrieb:

Ich glaube ehrlich gesagt seit Anfang an, dass der Angriff wirklich so läuft wie er laufen soll und dass Putin noch nachlegen kann.


Wäre das der Fall wären Geheimdienstchefs nicht unter Hausarrest.
Wäre das der Fall wären nicht inzwischen 4 Generäle tot, weil sie an die Front müssen um den Laden am Laufen zu halten (zum Vergleich, in den letzten 50 Jahren starb1 US-General im Gefecht)
Wäre das der Fall würde man nicht aufwendig 40.000 Syrer und die Tschetschenen inszenieren.
Wäre das der Fall würden nicht Truppen aus den hintersten Ecken nach Westen transportiert werden.

AKtuell konservative Schätzungen:

7000 Tote

Wenn das der Plan war.... dann wäre das der irrwitzigste Plan seit "Stalingrad muss gehalten werden" in Bezug auf Militärstrategie.

Und jetzt zum logistisch schlimmeren Punkt als den Toten:

14.000 - 21.000 Verwundete
Ein Toter ist tot, ein Verwundeter muss versorgt werden, das bindet Ressourcen.

Militärisch gesehen ist diese Invasion eine Katastrophe, selbst wenn Russland am Ende die komplette Kapitulation der Ukraine bekommen würde, es ist militärisch gesehen ein Desaster.
Es hat gezeigt, dass die russische Armee absolut keine Chance hätte bei einem Kräftemessen mit der NATO.
Und man kann von Putin halten was man will, es wird kaum sein Plan gewesen sein der Welt zu zeigen, dass die "Großmacht" Russland bei einer "Spezialoperation" an die Wand fährt.

Und ich wiederhole nochmal, die Schätzungen der Zahlen sind die konservativen Schätzungen des Pentagon, sie können also durchaus höher liegen.

Hier zur Einordnung:
  • Es ist möglich, dass jetzt schon mehr Russen gestorben sind als in 9 Jahren Afghanistan
  • (ca.13.000) oder diese Grenze wird zumindest demnächst erreicht.
  • 20 Tage Ukraine ist für Russland was 20 Jahre Irak und Afghanistan für die USA waren
  • Das sind mehr Tote als beim Sturm der Amis auf Iwojima
  • (38 Tage Dauer)
  • Das verlustreichste Jahr im Vietnamkrieg für die Amis war 1968 und das waren 16.589 Tote in 365 Tagen, das sind 44 - 45 Tote Soldaten pro Tag.
  • Wenn man die konservativen 7000 Opfer der russischen Armee nimmt, sind das 333 tote Soldaten pro Tag.


Und die Russen sind noch nicht mal großflächig im Häuserkampf angekommen...
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Man muss auch überlegen, das die ganzen Experten mit der alten Soviet vs NATO Doktrin aufgewachsen sind. Da waren die Taktiken viel einfacher. Massives Artifeuer welches eine Stellung mürbe schießt und dann mit überlegenen Kräften als Keil durch stoßen, das war die UDSSR Doktrin.

Aber so läuft das nicht in der Ukraine, so einen Krieg hat es noch nicht gegeben wenn man ehrlich ist, ich denke die Experten sind in der Beziehung alle ein wenig überfordert weil es eben Neuland ist taktische wie strategische.
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Vael schrieb:

Aber so läuft das nicht in der Ukraine, so einen Krieg hat es noch nicht gegeben wenn man ehrlich ist, ich denke die Experten sind in der Beziehung alle ein wenig überfordert weil es eben Neuland ist taktische wie strategische.


Wenn ein Schlachtplan funktioniert, ist es wahrscheinlich eine Falle...

Ich glaube die Mischung aus asymmetrischer Flächenverteidigung, halten bzw. zerstören von zentralen Positionen, der schlechten Logistik, den unsicheren Informationen bezüglich der Gesamtsituation des russischen Militärs, gepaart mit vollen Hosen vor Häuserkampf macht das alles sehr schwer einzuschätzen.

Was sich offen zeigt, ist dass wie meist bei Kriegen Informationen und Flexibilität weit mehr wert sind als reine Zahlen.

Spähtrupps der Ukrainer bestimmen Drohnenflugrouten, diese finden Stellungen und die Artillerie wird darauf ausgerichtet.
Flexibel, Kombination aus alt und neu.

Aber es bleibt die Unsicherheit, ob die russische Maschine nicht doch noch besser anlaufen kann, es ist bekannt, dass deren Struktur unflexibel ist, es ist offensichtlich, dass den Generälen die Düse geht (sonst wären sie nicht vorne dabei und würden abgeknallt), am Ende bleibt es aber von niemandem (ich glaube auch von russischer oder ukrainischer Seite) wirklich einschätzbar in welche Richtung es geht.

Das einzige was klar war, als der "Blitzkrieg" direkt stecken blieb, war dass die ukrainischen Städte zu Klump geschossen werden.
Wir haben eben keine technologisch unterlegenen und zerstrittenen Iraker oder Afghanen gegen hochtechnisierte und von der Führungsstruktur modernisierte US-Armee (da waren damals etliche Programme, damit sie sich deutsche Befehlsstrukturen abschauen, damit es eben weiter läuft, wenn der Kopf des Chefs zu Mexican Salsa verarbeitet wurde), sondern wir haben einen technisch gleichwertigen, informationstechnisch überlegenen und vor allem geeinten hochmotivierten und durch den Krim-Konflikt vorbereiteten Gegner.

Ich bin in Taktiken, Militärgeschichte etc. zwar ausgebildet, aber dieser Konflikt ist eine komplett neue Situation kombiniert mit einigen historisch immer wiederkehrenden Fehlern.

Wenn man russische Geschichte nimmt und die aktuellen Fehler analysiert, wäre wohl der russisch-japanische Krieg eine ganz grobe Parallele. Da hat man sich in Moskau (bzw. damals St. Petersburg) auch komplett in der Bewertung des Gegners geirrt und dazu kamen Entwicklungen in der Waffentechnologie, die den Krieg massiv beeinflussten.  

Und ich fange schon wieder an Romane zu schreiben....

Ich persönlich sehe es aktuell positiver als noch vor 2 Wochen, aber nicht so positiv wie einige Experten. Putins Status in Russland sehe ich absolut ungefährdet (in Belarus war Lukaschenko weitaus mehr am kippen und der ist auch noch da)
Wenn die Friedensgespräche nicht irgendwann einen Durchbruch haben, wird das lang und blutig.
Ich sagte es vor vielen Seiten bereits, Kyiv wird wahrscheinlich am Ende aussehen wie Berlin 1945.
Aber um es einzunehmen werden auch 40.000 Syrer nicht mal im Ansatz reichen, wenn die, wie ich es annehme, als Kanonenfutter da rein gejagt werden um russische Leben zu schonen, passt der Rest nach 2 Wochen wahrscheinlich in eine Umkleidekabine.