
SemperFi
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scherakles
Ab wann beginnt der Kartenvorverkauf für Gladbach im Pokal
SGE_Werner schrieb:
Wäre "etablierte Parteien" ok?
Sind sie wirklich noch alle etabliert?
Vael schrieb:Tafelberg schrieb:
Geschmacklose Polemik
Es war geschmackloser Sarkasmus, weil ich einfach müde geworden bin bei den ganzen scheiß Populismus. Schade das man Sarkasmus nicht taggen kann Herr Tafelberg, denn so gut müsstest du mich kennen....
Für mich war es offensichtlich.
Und wenn man es machen will "/s" steht für Sarkasmus.
hawischer schrieb:
Bin ich jetzt auch auf dem Pfad, um die Grünen zur Herrschaft zu verhelfen?
Solange Du nicht Söders Kreuzzug folgst absolut und definitiv.
SGE_Werner schrieb:
Bzgl. der Gefühlsebene bin ich bei Dir.
Und auf die wollte ich auch hinaus. Natürlich gibt es auch in Westdeutschland genügend Menschen, die glauben, dass es mit einfachen Lösungen ginge. Aber aufgrund der Geschichte im Osten scheint das nochmal etwas anderes zu sein. Denen wurde eben mit der Wende ihre Welt schonmal komplett auf den Kopf gestellt und man hat ihnen zudem das Gefühl gegeben bzw vermittelt, bisher nichts geleistet zu haben. Das hat viel Vertrauen gekostet. Interessant finde ich hier, dass sie im Osten wohl eher für eine direkte Demokratie sind als im Westen. Das würde zu dem Vertrauensverlust passen.
Mit der Merz-Migrationspoltik kann die Union gewiss punkten. Glaube nicht, dass man ihm irgendwas nicht glaubt. Aber die Positionierung bei der Ukraine Politik könnte das ganze wieder zerschießen. Klar auch, warum es in den letzten Wochen zu keinen lauten Forderungen nach weiteren Waffenlieferungen gekommen ist. Zumindest hier scheint man eine Verbindung kapiert zu haben.
Für mich im Vordergrund steht auf jeden Fall, dass wir noch nicht wirklich verstanden haben, warum wie im Osten gewählt worden ist. Auch finde ich SemperFi Hinweis auf die fehlende Verwurzelung im Osten ein wichtiges Puzzleteil.
Die Herausforderungen werden auf jeden Fall nicht kleiner werden, die Komplexität unsere Zeit wird gewiss nicht abnehmen. Ein starke Führung braucht es aber auf jeden Fall, um Überzeugungen vermitteln zu können. Da sind wir beieinander.
Schönesge schrieb:
Ein starke Führung braucht es aber auf jeden Fall, um Überzeugungen vermitteln zu können. Da sind wir beieinander.
Und hier haben wir ja ein generelles Problem, es wird nicht gewählt wer wirklich stark und klug handelt, sondern eben rein nach dem Anschein von Stärke (da sind wir bei Erdogan)
Brexit, Trump, zig Beispiele
Schönesge schrieb:
Die Herausforderungen werden auf jeden Fall nicht kleiner werden, die Komplexität unsere Zeit wird gewiss nicht abnehmen.
Der Wähler will aber einfache Lösungen, die Wahl nach der Wende war da ja das perfekte Beispiel.
Die Menschen wollten keine "Politik, die sich überlegt wie das finanziert werden kann", sondern sie wollten "keine Steuern, blühende Landschaften" (man sehe es mir nach ist sehr überspitzt ausgedrückt)
So kam ja auch die FDP an Stimmen, "wir sind modern usw" oder auch die Grünen "ökologisches Wachstum".
Dabei war durchaus klar, dass die FDP nun mal Politik für Porsche macht und auch bei den bestmöglichen Plänen der Grünen das einen Effekt auf den Geldbeutel haben wird, weil Umstrukturierung ist niemals schmerzlos.
Bei beiden Parteien haben viele Wähler das aber nicht gesehen oder wollten es nicht sehen.
Und dann werden diese Parteien eben abgestraft, weil die vorher versteckten Schattenseiten das System zum wackeln bringen.
Und was die SPD ist, außer eben nicht die CDU, das weiß ich schon seit Jahren leider nicht mehr und ich bin mir sicher das geht vielen in der Partei genau so.
Und die CDU muss aufpassen für viele eben nicht nur "nicht die AfD" zu sein.
Diese Wähler sind nämlich dann plötzlich weg, man frage Herrn Scholz, der eben einfach nur nicht Laschet war.
Ich denke schon, dass die Regionen Ost und West aufgrund unterschiedlichen Prägungen unterschiedlich ticken, und am Ende muss man schauen, wie man alle Menschen auch auf der Gefühlsebene abholt. Aber im Grunde sehe ich viele Punkte die du hier aufführst sehr ähnlich, denn diese treffen wahrscheinlich auch noch gleichzeitig zu. Macht es alles nicht einfacher, macht es nicht einfacher die Menschen von Notwendigkeiten zu überzeugen und mehrheitlich hinter sich zu bringen, oder zumindest davon abzuhalten den "Zerstörungsbutton" zu drücken. Wenn man nicht handelt kommt dann ua sowas raus wie jetzt bei VW, lange in der Politik die Weichen nicht gelegt und jetzt halt die Folgen. Nur von den Ursachen will heute keiner mehr was wissen leichter ist es wieder mal einfach über die Ampel zu schimpfen. Dabei war vor Jahren klar was passieren wird bzw mindestens passieren könnte.
Mit nachhaltiger Politik zu überzeugen ist verflucht schwierig.
Mit nachhaltiger Politik zu überzeugen ist verflucht schwierig.
ramgni schrieb:
Zumal es bei so vielen Mannschaften bestimmt viele mit gleicher Punktzahl geben wird und es dann tatsächlich auf jedes Tor ankommen kann/wird.
Korrekt. Ich habe mal die Tabelle der Bundesliga und 2. Bundesliga aus dem Vorjahr zusammengefügt aus Spaß
Nach 6 Spielen:
1 Leverkusen … 20:06 … 14 … 16
2 Stuttgart … 19:07 … 12 … 15
3 Bayern … 20:06 … 14 … 14
4 Dortmund … 12:06 … 6 … 14
5 RB Leipzig … 16:06 … 10 … 13
6 Düsseldorf … 13:04 … 9 … 13
7 Hamburg … 14:07 … 7 … 13
8 Hoffenheim … 13:09 … 4 … 12
9 Wolfsburg … 09:06 … 3 … 12
10 Holstein Kiel … 10:11 … -1 … 12
11 Hannover … 16:07 … 9 … 11
12 Magdeburg … 16:12 … 4 … 11
13 St. Pauli … 08:03 … 5 … 10
14 K'lautern … 10:10 … 0 … 10
15 Freiburg … 07:10 … -3 … 10
16 Rostock … 08:09 … -1 … 9
17 Karlsruhe … 09:09 … 0 … 8
18 Wehen … 06:06 … 0 … 8
19 Nürnberg … 09:11 … -2 … 8
20 Schalke … 11:12 … -1 … 7
21 Frankfurt … 04:05 … -1 … 7
22 Heidenheim … 10:13 … -3 … 7
23 Elversberg … 08:13 … -5 … 7
24 Paderborn … 07:12 … -5 … 7
25 Hertha BSC … 12:11 … 1 … 6
26 Union Berlin … 09:10 … -2 … 6
27 Bremen … 10:14 … -4 … 6
28 M'gladbach … 11:14 … -3 … 5
29 Fürth … 08:11 … -3 … 5
30 Augsburg … 09:15 … -6 … 5
31 Braunschweig … 03:09 … -6 … 4
32 Darmstadt … 10:18 … -8 … 4
33 VfL Bochum … 05:19 … -14 … 3
34 Köln … 04:11 … -7 … 1
35 Osnabrück … 06:17 … -11 … 1
36 Mainz … 04:17 … -13 … 1
Nach 8 Spielen
1 Leverkusen … 25:07 … 18 … 22
2 Stuttgart … 25:08 … 17 … 21
3 Bayern … 26:07 … 19 … 20
4 Dortmund … 17:08 … 9 … 20
5 RB Leipzig … 19:07 … 12 … 17
6 St. Pauli … 13:05 … 8 … 16
7 Hamburg … 16:09 … 7 … 16
8 Hannover … 19:08 … 11 … 15
9 Hoffenheim … 17:14 … 3 … 15
10 Holstein Kiel … 14:14 … 0 … 15
11 Düsseldorf … 14:06 … 8 … 14
12 K'lautern … 15:13 … 2 … 14
13 Frankfurt … 9:06 … 3 … 13
14 Freiburg … 9:14 … -5 … 13
15 Magdeburg … 17:14 … 3 … 12
16 Wolfsburg … 11:11 … 0 … 12
17 Nürnberg … 12:13 … -1 … 12
18 Rostock … 10:12 … -2 … 12
19 Paderborn … 11:14 … -3 … 11
20 Elversberg … 11:14 … -3 … 11
21 Hertha BSC … 16:15 … 1 … 9
22 Fürth … 13:15 … -2 … 9
23 Karlsruhe … 12:15 … -3 … 8
24 Augsburg … 15:19 … -4 … 8
25 Wehen … 6:10 … -4 … 8
26 Schalke … 13:18 … -5 … 7
27 Heidenheim … 12:20 … -8 … 7
28 Darmstadt … 13:22 … -9 … 7
29 M'gladbach … 14:19 … -5 … 6
30 Bremen … 12:18 … -6 … 6
31 Union Berlin … 11:17 … -6 … 6
32 Braunschweig … 5:12 … -7 … 5
33 Osnabrück … 10:20 … -10 … 5
34 Köln … 7:15 … -8 … 4
35 VfL Bochum … 6:21 … -15 … 4
36 Mainz … 7:22 … -15 … 2
Also nach 6 Spielen wäre kein Team sicher im Achtelfinale gewesen, bis auf die unteren 4 hätten alle noch Chancen auf die Playoffs. Erreicht man die nicht, ist man raus, es gibt kein Abrutschen mehr in die ECL. Also sofort deutlich mehr Schärfe.
St. Pauli noch auf Platz 13, rutscht auf Platz 6 hoch, wäre den Playoffs sozusagen aus dem Weg gegangen. Wären es statt 2 Siege nur 1 Sieg und 1 Remis und sie wären im Playoff gelandet. Augsburg ein Tor weniger und raus aus Europa. So eine Chance ins Achtelfinale zu kommen. Wehen ein Tor mehr in nem anderen Spiel und Augsburg auch raus. Karlsruhe ein Tor schlechter, Augsburg wieder drin. Alles hängt von allem ab. Die Ergebnisse der anderen 35 Teams sind wichtig, nicht mehr nur von 3. Man kann nicht taktieren, man weiß bis zur letzten Minute nicht, wo man genau landet im Regelfall. Jede Platzierung hat Einfluss auf den späteren Setzlistenverlauf. Da kann man mir doch nicht erzählen, dass es langweilig ist. Und dann scheidet auch noch 1/3 komplett aus Europa aus. Vorher war es 1/4.
SemperFi schrieb:
Und leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Guter Punkt. Aber wie würde denn eine Gegenbewegung aussehen? Wie Du ja schreibst. 2 rennen vor, der Rest hinterher. Also braucht man charismatische Führungspersonen mit klaren Zielen, klaren Aussagen und durchaus mehrheitsfähigen Plänen. Die CDU hat bei den Landtagswahlen zB oftmals Stimmen bekommen, damit die AfD nicht so stark da steht, nicht weil die Leute von der CDU als solche überzeugt waren. Siehe Wahlbefragungen. Wenn gewählt wird, weil man nicht für etwas steht, sondern etwas anderes verhindern will, ja dann haben wir m.E. schon ein Problem.
SemperFi schrieb:
Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
Ja, die Parolen sieht man eben fast nur bei den Rechten.
Ich frage mich wo die "mehr Demokratie wagen" Slogans sind. Ständig wirken Parteien wie Getriebene der AfD und reagieren nur noch auf das, was die als Thema einbringen (auch weil sie solange warten, bis die AfD die Themen für sich entdeckt). Alles, was öffentlich diskutiert wird, wird immer rund um die AfD diskutiert. Als gäbe es die anderen 83 % nicht. Alles wirkt immer wie Verwaltungsmodus, keinerlei eigene Ideen. Die beiden Parteien, die noch am meisten klare Ideen von Veränderungen haben, sind die Grünen und die AfD. Nur halt in umgekehrte Richtungen. Wann debattiert man denn mal groß über SPD-Pläne, CDU-Pläne`? Die kommen doch auch immer erst mit Ideen um die Ecke, wenn irgendwer sie dazu getrieben hat.
cyberboy schrieb:
Man kann es sich jetzt einfach machen und sagen "Sind halt alles Vollidioten" (Vielleicht ist es letztlich auch so...).
Die bisherigen Erklärungsanätze, warum Menschen im Osten zu einem noch größeren Anteil AfD wählen, und dazu auch noch Landesverbände, die als gesichert rechtsextrem gelten, scheinen alle nicht wirklich zu überzeugen. Was ist, wenn alle nicht recht haben?
Wenn sowohl die Ampel nicht mit ihrem Dauerstreit als auch die Union mit ihrer populistischen Kommunikation ggf jeweils nur wenig Einfluss auf den Wahlausgang gehabt haben? Was ist, wenn es eher um etwas ganz anderes geht? Dreht man sich mit den bisherigen Analysen eher um sich selbst bzw versucht schlicht die Schuld beim Gegenüber zu suchen?
Irgendwie scheinen wir aus westlicher Sicht, und unsere Bundespolitik ist wohl zweifelsfrei westlich geprägt, den Osten noch nicht wirklich verstanden zu haben. Ich habe beim Wahlabend oder kurz danach im TV Statistiken gesehen, die im Grunde nicht zu einem solchen Wahlergebnis führen dürften. Wenn ich mich richtig erinnere wurde wohl gefragt, was die beste Staatsform sei und darüber hinaus wurden Einstellungen abgefragt. Danach konnte man wirklich keinen signifikanten Unterschied erkennen, im Osten gibt es danach nicht wesentlich mehr Menschen mit rechtsradikalen Überzeugungen und auch fanden etwa gleich viel eine demokratische Staatsform am besten (im Osten aber wohl eher in Richtung direkter Demokratie). Warum wird dann aber die AfD fast zweimal stäkste Partei?
Was von außen auffällt, könnte ein ggf wichtigerer Punkt die derzeitige Ukraine Russland Politik zu sein, das BSW hat dieses Thema zu einem wesentlichen Thema bei den jeweiligen Landtagswahlen gemacht und konnte damit gut Punkten. Die Einstellung der AfD zu Russland ist ebenfalls bekannt. Die Menschen im Osten scheinen mit der derzeitigen Politik (die ich persönlich für absolut richtig halte) noch viel mehr als im Westen nicht einverstanden zu sein. Auffallend ist auch, wie die Spitzenpolitiker der Union in den beiden neuen Bundesländern von den Positionen der Unionsspitze abweichen (aber auch wenn man Platzeck von der SPD zuhört, scheint es große Unterschiede zur restlichen Partei zu geben). Konnte man damit die Stimmen halten?
Und es gibt bestimmt noch viele weitere Unterschiede und Faktoren, die analysiert gehören. Mir scheint das alles noch nicht wirklich verstanden worden zu sein.
Bedenklich finde ich zudem, dass sich Politiker der "Altparteien" auch kaum im östlichen Land zu zeigen lassen scheinen. In einer Podcastreihe der FAZ "schaut auf diese Stadt" war ein junger Journalist der FAZ durchs Land gereist, bei einem Neujahrsfest in Prenzlau, ließen sich zB diversen Funktionäre blicken, ein Bundeswehrsoldat aus dem Hunsrück zudem natürlich die AfD, aber eben keine Personen der Altparteien. Wie will man die Menschen verstehen, wenn man nicht mit ihnen im Austausch ist?
Schönesge schrieb:
im Osten gibt es danach nicht wesentlich mehr Menschen mit rechtsradikalen Überzeugungen und auch fanden etwa gleich viel eine demokratische Staatsform am besten (im Osten aber wohl eher in Richtung direkter Demokratie). Warum wird dann aber die AfD fast zweimal stäkste Partei?
Ganz ehrlich, im Osten auf dem Land existiert auch nicht mehr Ablehnung gegenüber Ausländern als zu meiner Zeit im Vogelsberg.
Der große Unterschied ist, dass im Osten eben die "Altparteien" nie ausreichend Wurzeln geschlagen haben.
Hier war die CDU passiv als Einheitspartei noch am erfolgreichsten.
Die Linke wurde als "Ostpartei" gewählt und hat nie begriffen, dass Programm und politische Ausrichtung bei den Wählern nicht übereinstimmend waren und sich dadurch vom Wähler entfernt anstatt zu kommunizieren.
Die SPD hatte nie dieses Arbeiter/Gewerkschaftsnetz (welches man seit der Niederlage Lafontaines und dem Ruck in die "Mitte" ja im Westen sukzessive verfallen lies) in weiten Teilen des Ostens und war auch nie als "Arbeiterpartei" etabliert.
Die Grünen sind de facto CDU nur mit Elektro-SUV und haben komplett vergessen, dass Ziele toll sind, wie man diese aber der breiten Masse, die eben nicht die Kleinigkeiten für 70 Euro in der BioCompany einkaufen kann, vermittelt. Die waren als Vision für die Zukunft toll, aber als die Krise kam, waren sie eben der einfache Buhmann.
Die AfD ist einfach erfolgreich, weil die Strukturen im Westen, die oft ein weiteres abrutschen im großen Stil abgefedert haben, dort von keiner Partei geschaffen wurde.
Westpolitiker haben Westpolitik für Ostdeutsche oft betrieben, die Linke hat als Stimme für den Osten dabei die Menschen vergessen mitzunehmen und dadurch wurde eben das Feld für Populismus bestellt.
Und es ist schlicht einfach so, dass Ausländerhass einfach wieder akzeptabel wurde.
Es reichen 2 Nazis die vorneweg schreien und 200 laufen dann halt hinterher.
So sind wir Menschen nun mal.
Und leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Wir haben nach Öffnung, Globalisierung, Werteverschiebung im öffentlichen Diskurs, mehr Rücksicht jetzt unsere konservative Konterrevolution.
Das ist ja in Europa oder in anderen Ländern genau so.
Und wir Deutschen waren schon immer ein eher konservativer Haufen.
Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
SemperFi schrieb:
Und leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Guter Punkt. Aber wie würde denn eine Gegenbewegung aussehen? Wie Du ja schreibst. 2 rennen vor, der Rest hinterher. Also braucht man charismatische Führungspersonen mit klaren Zielen, klaren Aussagen und durchaus mehrheitsfähigen Plänen. Die CDU hat bei den Landtagswahlen zB oftmals Stimmen bekommen, damit die AfD nicht so stark da steht, nicht weil die Leute von der CDU als solche überzeugt waren. Siehe Wahlbefragungen. Wenn gewählt wird, weil man nicht für etwas steht, sondern etwas anderes verhindern will, ja dann haben wir m.E. schon ein Problem.
SemperFi schrieb:
Und in vielen Gegenden und eben auch auf Social Media greifen die Populisten eben die Menschen, die sich "nach Stabilität" sehnen mit einfachen Parolen ab, während die Altparteien sich schlicht nicht angepasst haben und die Menschen vergessen haben.
Ja, die Parolen sieht man eben fast nur bei den Rechten.
Ich frage mich wo die "mehr Demokratie wagen" Slogans sind. Ständig wirken Parteien wie Getriebene der AfD und reagieren nur noch auf das, was die als Thema einbringen (auch weil sie solange warten, bis die AfD die Themen für sich entdeckt). Alles, was öffentlich diskutiert wird, wird immer rund um die AfD diskutiert. Als gäbe es die anderen 83 % nicht. Alles wirkt immer wie Verwaltungsmodus, keinerlei eigene Ideen. Die beiden Parteien, die noch am meisten klare Ideen von Veränderungen haben, sind die Grünen und die AfD. Nur halt in umgekehrte Richtungen. Wann debattiert man denn mal groß über SPD-Pläne, CDU-Pläne`? Die kommen doch auch immer erst mit Ideen um die Ecke, wenn irgendwer sie dazu getrieben hat.
SemperFi schrieb:
Und leider bietet keine der Altparteien eine Gegenbewegung an, weder lokal noch auf Bundesebene.
Wir haben nach Öffnung, Globalisierung, Werteverschiebung im öffentlichen Diskurs, mehr Rücksicht jetzt unsere konservative Konterrevolution.
Ich weiß nicht, ob es eine konservative Konterrevolution ist. Aber das Wort "Gegembewegung" gefällt mir.
Was auffällt ist, dass die SPD zur Bundestagswahl noch einigermaßen viele Stimmen im Osten holen konnte. Das hat sich aber jetzt komplett geändert. Das für mich von außen am deutlichsten erkennbare Ereignis scheint der Krieg in der Ukraine zu sein, mit dem unterschiedlichen Blick auf diesen Krieg, scheint sich sich einiger Frust im Osten kanalisiert zu haben. Habe dazu letztens ein Interview von Platzeck in der FAZ gehört, der hat das da ganz gut beschrieben. Auch Juli Zeh hat in verschiedenen Talk Auftritten gut beschrieben, was den Menschen im Osten stinken würde. Da geht es grob um fehlende "Augenhöhe". Man hat aus unterschiedlichen Gründen einen anderen Blick auf Themen wie den Ukraine Krieg und fühlt sich dahingehend nicht ernst genommen bzw teilweise sogar diskreditiert, wenn man eine andere Meinung vorträgt. Gut möglich, dass es am Ende um fehlende Anerkennung oder fehlende Identität geht. Frau Wagenknecht und auch die AfD scheinen diese Lücke auf jeden Fall bestmöglich schließen zu können.
Wir schaffen es auf jeden Fall nicht die Menschen im Osten von unseren Narrativen zu überzeugen. Ähnlich blank sind wir ja auch bei der Analyse, warum es zu viele türkischstämmige Menschen mit Erdogan halten.
Und so schieben wir uns gegenseitig die Schuld die Schuhe, und vergessen dabei, dass wir uns damit wieder nur um uns selbst drehen. Dabei bräuchte es mE dringend Farben auf die weißen Flecken.
Bin weitgehend einverstanden, möchte aber folgendes ergänzen.
Die Wende und alle Veränderungen, positiv wie negativ waren für sehr viele DDRler eine Zäsur in ihrem Leben und ihrer Familien, die wir im Westen nur direkt nach dem Krieg kannten. Lang ist es her
Massenhafte Umzüge in den Westen, zumeist beruflich begründet, von jungen Menschen ließ die neuen Bundesländer demografisch veralten und wirtschaftlich nicht im notwendigen Maße entwickeln.
Menschen, die 40 Jahre abgeschottet lebten, denen täglich von der Parteileitung gesagt wurde, was sie zu tun und zu lassen hatten und was zu denken, waren plötzlich mit dem westlichen Individualismus konfrontiert. Nun musste man sich selbst kümmern.
Nach der Wende hatte ich Gelegenheit an der Integration eines VEBs in ein Unternehmen meines Arbeitgebers mitzuwirken.
Es war nicht nur für die Arbeitnehmer des DDR-Betriebes, es war auch für uns Wessis ein Kulturschock.
Besonders fiel mir das unterwürfige Verhalten gegenüber den Führungskräften auf. Das war ich so nicht gewohnt. Ein Zeichen des bisher üblichen Befehl und Gehorsam. Kritisch diskutiert wurde nicht.
Ähnliches berichtete mir mein Bruder, der nach der Wende half in Weimar ein Finanzamt aufzubauen.
Leider gab es auch eine widerliche Arroganz westlicher "Siegertypen", die ein Zusammenwachsen erschwert hat.
Im Westen konnten sich seit 1948 Strukturen der Parteizugehörigkeiten entwickeln. SPD zu wählen wurde praktisch in Arbeiterfamilien weitervererbt. So wie die CDU bei den Katholiken.
(Das verändert sich auch seit einiger Zeit)
All das kannte man im Osten nicht. SED und Blockflöten, das war's.
Und nun seit 30 Jahren permanenter Veränderungen, Krisen gibt es eine Sehnsucht nach Sicherheit und Beständigkeit.
Keine der Altparteien, da hat Semper recht, ist es gelungen das aufzufangen und positiv zu entwickeln. Sicher auch aufgrund fehlender Parteienbindung, besonders auf dem Land.
Meine Wahrnehmung ist, da gibt es die Bereitschaft den populistischen Botschaften von AfD und jetzt auch BSW zu folgen. Nicht unbedingt nur aus Rechtsradikalismus, sondern aus Protest.
Das umzudrehen wird nur gelingen, wenn es den etablierten Parteien gelingt, die Hoffnungen auf Sicherheit und Zukunftsfähigkeit nachvollziehbar in Politik umzusetzen.
Zugegeben einfacher gesagt als getan.
Die Wende und alle Veränderungen, positiv wie negativ waren für sehr viele DDRler eine Zäsur in ihrem Leben und ihrer Familien, die wir im Westen nur direkt nach dem Krieg kannten. Lang ist es her
Massenhafte Umzüge in den Westen, zumeist beruflich begründet, von jungen Menschen ließ die neuen Bundesländer demografisch veralten und wirtschaftlich nicht im notwendigen Maße entwickeln.
Menschen, die 40 Jahre abgeschottet lebten, denen täglich von der Parteileitung gesagt wurde, was sie zu tun und zu lassen hatten und was zu denken, waren plötzlich mit dem westlichen Individualismus konfrontiert. Nun musste man sich selbst kümmern.
Nach der Wende hatte ich Gelegenheit an der Integration eines VEBs in ein Unternehmen meines Arbeitgebers mitzuwirken.
Es war nicht nur für die Arbeitnehmer des DDR-Betriebes, es war auch für uns Wessis ein Kulturschock.
Besonders fiel mir das unterwürfige Verhalten gegenüber den Führungskräften auf. Das war ich so nicht gewohnt. Ein Zeichen des bisher üblichen Befehl und Gehorsam. Kritisch diskutiert wurde nicht.
Ähnliches berichtete mir mein Bruder, der nach der Wende half in Weimar ein Finanzamt aufzubauen.
Leider gab es auch eine widerliche Arroganz westlicher "Siegertypen", die ein Zusammenwachsen erschwert hat.
Im Westen konnten sich seit 1948 Strukturen der Parteizugehörigkeiten entwickeln. SPD zu wählen wurde praktisch in Arbeiterfamilien weitervererbt. So wie die CDU bei den Katholiken.
(Das verändert sich auch seit einiger Zeit)
All das kannte man im Osten nicht. SED und Blockflöten, das war's.
Und nun seit 30 Jahren permanenter Veränderungen, Krisen gibt es eine Sehnsucht nach Sicherheit und Beständigkeit.
Keine der Altparteien, da hat Semper recht, ist es gelungen das aufzufangen und positiv zu entwickeln. Sicher auch aufgrund fehlender Parteienbindung, besonders auf dem Land.
Meine Wahrnehmung ist, da gibt es die Bereitschaft den populistischen Botschaften von AfD und jetzt auch BSW zu folgen. Nicht unbedingt nur aus Rechtsradikalismus, sondern aus Protest.
Das umzudrehen wird nur gelingen, wenn es den etablierten Parteien gelingt, die Hoffnungen auf Sicherheit und Zukunftsfähigkeit nachvollziehbar in Politik umzusetzen.
Zugegeben einfacher gesagt als getan.
die Infos Deiner Freunde scheinen nicht so valide zu sein.
Der Name Urs Fischer wird bei den Lilien eben nicht gerüchtet, sondern ganz andere und realistischere
https://www.kicker.de/letsch-und-kohfeldt-stehen-in-fernies-fokus-1048995/artikel
Der Name Urs Fischer wird bei den Lilien eben nicht gerüchtet, sondern ganz andere und realistischere
https://www.kicker.de/letsch-und-kohfeldt-stehen-in-fernies-fokus-1048995/artikel
Tafelberg schrieb:
die Infos Deiner Freunde scheinen nicht so valide zu sein.
Der Name Urs Fischer wird bei den Lilien eben nicht gerüchtet, sondern ganz andere und realistischere
Das sind dann oft Wunschträume.
Nach Fischers Abgang sind hier in Berlin ja auch die wildesten Namen angeblich im Gespräch gewesen.
Da konnte ich gegenüber den "Union-Insidern" in meinem Freundeskreis oft nur müde den Kopf schütteln.
SemperFi schrieb:
Die erhöhte Gewalt durch Migranten nicht, hier ist man in dem Bereich, den vergleichbare soziale Schichten ebenfalls haben.
Das ist alles richtig. Aber jetzt überlegen wir mal aus dem Stand, was alles Gewaltbereitschaft erhöhen kann und wovon ich ausgehe, dass die Wissenschaft das auch decken dürfte:
- Eigene Gewalterfahrung (bei Flüchtlingen mit Kriegserfahrung sicherlich häufiger)
- Fehlendes funktionierendes familiäres und soziales Umfeld (bei Flüchtlingen hochwahrscheinlich)
- Niedrigere Bildung und damit fehlende Perspektiven (bei Flüchtlingen überproportional viele ohne Abschluss)
- Traumata, psychische Erkrankungen (bei Flüchtlingen sicherlich eher häufiger bei deren Vorgeschichte)
- Altersgruppe 16-29 (ca. 40-45 % der Flüchtlinge)
- Männliches Geschlecht (83,3 % aller Erstanträge von der Altersgruppe 16-29 im Vorjahr Männer)
Kurzum: Ein erheblicher Teil von Faktoren, die Gewaltneigungen begünstigen, liegen hier einfach vor. Dafür können die Flüchtlinge gar nix. Die können weder was für Ihr Alter, für Ihr Geschlecht, für Ihre Erlebnisse als Kinder / Jugendliche im Krieg, für die zerrissenen Familien oder sonstige Faktoren. Nur mal kurz zusammengefasst. Es gab letztes Jahr ca. 125.000 Erstanträge von jungen männlichen Flüchtlingen (16-29) und 25.000 von jungen weiblichen Flüchtlingen. Auf einen Platz für minderjährige Flüchtlinge (weiblich) kommen bei uns ca. 10-15 für männliche minderjährige Flüchtlinge. Das kann nicht gut gehen. Wen sollen die mal heiraten? Familie gründen? Zukunft gestalten? Das ist schon nach der Wende nicht gut gegangen bei den Ostdeutschen, als Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, jung, männlich, Männerüberschuss usw. zusammen kamen.
Wir bräuchten für all diese jungen Menschen, besonders junge Männer, Perspektiven. Sozial, beruflich und psychologisch. Und wir sind schon an der Grenze gewesen im entsprechenden Bereich, als wir noch nicht 2015 hatten und schon damals sind viele durch das soziale Sieb gefallen. Jetzt erst recht. Das ist das, was Menschen, die fernab der AfD sind und auch nicht auf Merz-Linie, seit Jahren bekümmert. Dass wir diesen Menschen nicht gerecht werden können. Das sagt Dir fast jeder kommunale Verantwortliche in dem Bereich, selbst wenn er SPD, Grünen oder sonst wem links der CDU angehört. Die eine Seite beteiligt sich in der Debatte mit Rechtspopulismus, die andere Seite beschäftigt sich mit den Rechtspopulisten. Um die Sache geht es eben auch den meisten Gegnern der Rechten nicht mehr. Es geht darum sich gegen die Rechten positionieren, die Probleme sind deswegen trotzdem nicht gelöst. Darüber diskutiert hier nämlich auch kaum einer. Und letztlich ist es für mich auch ne Art Populismus sich mehr mit dem Gegner zu beschäftigen als die bestehenden Probleme zu lösen.
Die Frage ist also in was wir das Geld reinstecken. In den langwierigen Ausbau der hiesigen Infrastruktur, um diese Menschen besser zu integrieren und ihnen mehr Perspektive zu geben mit hohen Kosten und trotzdem immer noch überproportionalen Problemstellungen (Trauma, fehlende soziale Bindungen, Männerüberschuss etc.) oder die EU-Grenzen 100 Meter hoch zu ziehen. Dessen muss man sich klar werden. Es wird immer Flüchtlinge geben, die in die EU wollen und es wird dank Klimawandel und Co. auch nicht weniger werden. Die Frage ist also wirklich, wie wir damit umgehen wollen. Stattdessen arbeiten wir uns an den Symptomen ab.
SGE_Werner schrieb:
Das ist alles richtig. Aber jetzt überlegen wir mal aus dem Stand, was alles Gewaltbereitschaft erhöhen kann und wovon ich ausgehe, dass die Wissenschaft das auch decken dürfte:
Und das ist alles korrekt.
SGE_Werner schrieb:
Stattdessen arbeiten wir uns an den Symptomen ab.
Und genau das meine ich.
Wenn morgen die Türkei kollabiert, dann haben wir als Europa ein Problem.
So viele Kugeln um an der Grenze alle abzufangen, haben wir nämlich nicht.
WürzburgerAdler schrieb:
Das ist das Problem bei der Sache: wie macht man das?
Genau, wie überzeugt man in einer Demokratie die Wähler so, dass man eine Mehrheit für seine Politik erreicht.
Zu allererst mit Lösungsangebote für Bereiche, die für die Menschen wichtig sind. Da verschieben sich schon mal die Schwerpunkte je nach der jeweiligen Gesamtschau. Ob gerade in der Nachbarschaft ein Krieg wütet, oder eine Pandemie das Land lähmt.
Parteien, die basierend auf ihrem Wertekanon, die überzeugendensten Lösungen anbieten, haben die besten Chancen. Aber, immer den Satz von FJS nicht vergessen. "Dem Volk auf's Maul schauen, aber nicht nach dem Mund reden."
Wichtig sind zudem Persönlichkeiten, die diese Politikangebote glaubwürdig vertreten, die überzeugen können.
100% erreicht man nie, wäre auch kein Spiegelbild einer pluralistischen Gesellschaft und im Ergebnis auch undemokratisch. Deshalb sind Kompromisse zwischen Parteien möglich und nötig. Nur ausreichend passen muss es schon zwischen den Konkurrenten.
Ganz schlecht ist, die Wähler für dumm zu halten, wenn diese dem Angebot von Parteien nicht ausreichend folgen. Überheblichkeit gepaart mit Besserwisserei wird nicht so geschätzt.
WürzburgerAdler schrieb:
Nehmen wir mal an, die Regierung würde sagen: unser größtes Problem ist der Klimawandel. Alles nützt nichts, wenn es hier 50 Grad im Schatten hat. Also müssen wir was tun.
Die Opposition sagt: unser größtes Problem ist nicht der Klimawandel, sondern die Migration. Alles nützt nichts, wenn hier unsere Frauen vergewaltigt und reihenweise die Leute abgestochen werden.
Wäre es nicht möglich beides gleichzeitig zu tun?
Also den Klimawandel und die steigende Gewalt durch einige wenige Migranten anzugehen?
Eintracht-Laie schrieb:
Also den Klimawandel und die steigende Gewalt durch einige wenige Migranten anzugehen?
Der Klimawandel ist wissenschaftlich belegt.
Die erhöhte Gewalt durch Migranten nicht, hier ist man in dem Bereich, den vergleichbare soziale Schichten ebenfalls haben.
Mir ist auch keine aktuelle Diskussion über psychisch Kranke bekannt, obwohl nur eine Woche nach Solingen direkt nebenan eine psychisch kranke Person in einem Bus mit einem Messer auf andere Personen los ist.
Erstaunlich wie leicht Populismus salonfähig wird.
SemperFi schrieb:
Die erhöhte Gewalt durch Migranten nicht, hier ist man in dem Bereich, den vergleichbare soziale Schichten ebenfalls haben.
Das ist alles richtig. Aber jetzt überlegen wir mal aus dem Stand, was alles Gewaltbereitschaft erhöhen kann und wovon ich ausgehe, dass die Wissenschaft das auch decken dürfte:
- Eigene Gewalterfahrung (bei Flüchtlingen mit Kriegserfahrung sicherlich häufiger)
- Fehlendes funktionierendes familiäres und soziales Umfeld (bei Flüchtlingen hochwahrscheinlich)
- Niedrigere Bildung und damit fehlende Perspektiven (bei Flüchtlingen überproportional viele ohne Abschluss)
- Traumata, psychische Erkrankungen (bei Flüchtlingen sicherlich eher häufiger bei deren Vorgeschichte)
- Altersgruppe 16-29 (ca. 40-45 % der Flüchtlinge)
- Männliches Geschlecht (83,3 % aller Erstanträge von der Altersgruppe 16-29 im Vorjahr Männer)
Kurzum: Ein erheblicher Teil von Faktoren, die Gewaltneigungen begünstigen, liegen hier einfach vor. Dafür können die Flüchtlinge gar nix. Die können weder was für Ihr Alter, für Ihr Geschlecht, für Ihre Erlebnisse als Kinder / Jugendliche im Krieg, für die zerrissenen Familien oder sonstige Faktoren. Nur mal kurz zusammengefasst. Es gab letztes Jahr ca. 125.000 Erstanträge von jungen männlichen Flüchtlingen (16-29) und 25.000 von jungen weiblichen Flüchtlingen. Auf einen Platz für minderjährige Flüchtlinge (weiblich) kommen bei uns ca. 10-15 für männliche minderjährige Flüchtlinge. Das kann nicht gut gehen. Wen sollen die mal heiraten? Familie gründen? Zukunft gestalten? Das ist schon nach der Wende nicht gut gegangen bei den Ostdeutschen, als Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, jung, männlich, Männerüberschuss usw. zusammen kamen.
Wir bräuchten für all diese jungen Menschen, besonders junge Männer, Perspektiven. Sozial, beruflich und psychologisch. Und wir sind schon an der Grenze gewesen im entsprechenden Bereich, als wir noch nicht 2015 hatten und schon damals sind viele durch das soziale Sieb gefallen. Jetzt erst recht. Das ist das, was Menschen, die fernab der AfD sind und auch nicht auf Merz-Linie, seit Jahren bekümmert. Dass wir diesen Menschen nicht gerecht werden können. Das sagt Dir fast jeder kommunale Verantwortliche in dem Bereich, selbst wenn er SPD, Grünen oder sonst wem links der CDU angehört. Die eine Seite beteiligt sich in der Debatte mit Rechtspopulismus, die andere Seite beschäftigt sich mit den Rechtspopulisten. Um die Sache geht es eben auch den meisten Gegnern der Rechten nicht mehr. Es geht darum sich gegen die Rechten positionieren, die Probleme sind deswegen trotzdem nicht gelöst. Darüber diskutiert hier nämlich auch kaum einer. Und letztlich ist es für mich auch ne Art Populismus sich mehr mit dem Gegner zu beschäftigen als die bestehenden Probleme zu lösen.
Die Frage ist also in was wir das Geld reinstecken. In den langwierigen Ausbau der hiesigen Infrastruktur, um diese Menschen besser zu integrieren und ihnen mehr Perspektive zu geben mit hohen Kosten und trotzdem immer noch überproportionalen Problemstellungen (Trauma, fehlende soziale Bindungen, Männerüberschuss etc.) oder die EU-Grenzen 100 Meter hoch zu ziehen. Dessen muss man sich klar werden. Es wird immer Flüchtlinge geben, die in die EU wollen und es wird dank Klimawandel und Co. auch nicht weniger werden. Die Frage ist also wirklich, wie wir damit umgehen wollen. Stattdessen arbeiten wir uns an den Symptomen ab.
Kirchhahn schrieb:
nämlich 1866.
Wir haben nun 1868. 🤗
Dann gehen die Jungs aber aufm Zahnfleisch
Mit dem Ende der Saison 2023/24 haben wir übrigens genausoviele Spiele in der ersten Liga als der "Dino" HSV - nämlich 1866. Hoffe, sie bleiben noch ein Jahr unten und wor überholen sie.
Apropos Dino: Nur zwei Mannschaften (Holstein Kiel - 7. Saison, Pauli - 13. Saison) in der zweiten Liga sind länger durchgängig in der 2. Liga als der HSV. Heißt: Die werden gerade zum 2.-Liga-Dino.
Apropos Dino: Nur zwei Mannschaften (Holstein Kiel - 7. Saison, Pauli - 13. Saison) in der zweiten Liga sind länger durchgängig in der 2. Liga als der HSV. Heißt: Die werden gerade zum 2.-Liga-Dino.
Tafelberg schrieb:
insbes. die Argumente Pro und Contra Challenge
Ich fand die Aussage, das Trainer ja sich dann noch mehr beschweren fadenscheinig.
Das ist schlicht und einfach anhand jeder Sportart in der die Challenge umgesetzt wird zu widerlegen.
Na ja außer man nimmt an, dass deutsche Fußballlehrer eher zu Unmutsäußerungen neigen als zB Basketballtrainer aus der Türkei oder den Balkanstaaten.
Das zeigt mal wieder wunderbar wie bekloppt unsere Presselandschaft teilweise ist. Da wurde gerade mal ein Spiel gewonnen und schon liest man Dinge als stünden wir kurz vor der Meisterschaft. Und dieses Namen geben wollen ist eh so ein alberner Scheiß, wird aber leider vom Eventfan nur zu gerne übernommen. Dieses bescheuerte Hugomar durfte man hier auch schon lesen.
propain schrieb:
Da wurde gerade mal ein Spiel gewonnen und schon liest man Dinge als stünden wir kurz vor der Meisterschaft.
Mal als Reminder zur Bestätigung:
https://www.fr.de/sport/fussball/castaignos-seferovic-eintrachts-treffsicheres-11194143.html
Da wurde hier auch schon rumfabuliert.
Witzig. An die beiden musste ich auch sofort denken, als im Sportstudio das neue Traumduo ausgerufen wurde.