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SGE_Werner

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In dem Fall sind bei uns die Ferien der Vorteil, weil dadurch die Autobahnen nicht ganz so voll sind. Ich lese da jetzt auch nichts Konkretes aus dem Bahn-Angebot heraus, das klingt mir, da bin ich tatsächlich eher bei der GDL, nach "Wir bewegen uns mal einen ganz kleinen Schritt nach vorne, um zu prüfen, ob die GDL zuckt" und die GDL agiert eben nach dem Motto "Die wollen uns nur testen, ganz sicher werden wir den Streik nicht abbrechen".

Da hätte die Bahn schon einen konkreten Wert nennen müssen (zB 400 Euro zum Oktober usw.). So hat die GDL durchaus Argumente auf der eigenen Seite.

Am Ende werden es vermutlich 450 Euro Corona-Prämie und die Stufen, die bisher geplant waren, werden am 1. November 2021 und 1. November 2022 ausgezahlt, Laufzeit bis 31.10.2023.

So, den Schlichterspruch habt ihr als erstes hier gelesen.
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Ja, so langsam schlägt mir diese Pamdemie auch auf die Birne, das will ich gar nicht leugnen.
Aber was ich auf den Bildern sehe, sind massenhaft feiernde Leute ohne Masken, dicht gedrängt.

Und ja, wenn es dann von der Polizei noch den Jubel-Tweet gibt, während man letzten Winter schon Knöllchen an alleinige Rodler ohne Maske verteilt hat, und ich mir gleichzeitig dass Fußball-Gebashe und Ungeimpften-Gehate in der deutschen Öffentlichkeit reinziehen darf, und man mir dann noch erzählen will, dass das ok ist, weil es ja nur Brot und Spiele sein - Ja, dann hast du Recht Werner, dann triggert das mein persönliches Gerechtigkeitsempfinden, und zwar nicht knapp.

Und das hat auch nix mit konservativ oder sonst was zu tun. Aber bei manchen gehts halt in solchen Diskussionen einfach nicht ohne Klassenkampf und Klischees.
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Adlerdenis schrieb:

Aber was ich auf den Bildern sehe, sind massenhaft feiernde Leute ohne Masken, dicht gedrängt.


https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2021/2021_07/imago-images/imago0122995019h.jpg.jpg/size=708x398.jpg

https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2021/2021_07/imago-images/cimago0126788173h.jpg.jpg/size=708x398.jpg

https://www.tagesspiegel.de/images/christopher-street-day-csd-parade-in-berlin/27454742/2-format43.jpg

https://www.bz-berlin.de/data/uploads/2021/07/dpa_5fa5f00028d548b1_1627129142-768x432.jpg

Ich weiß, dass es auch Bilder gab, in denen weniger Leute eine Maske an hatten, aber die Quote ist gemessen an dem, was ich in Stadien etc. sehe, wo es derzeit Pflicht ist, ziemlich gut.
Richtig ist, dass die Abstände viel zu gering gewesen sind und die Schätzung der zu erwartenden Besucher der CSD-Demo von den Betreibern viel zu niedrig war.

Adlerdenis schrieb:

Und ja, wenn es dann von der Polizei noch den Jubel-Tweet gibt, während man letzten Winter schon Knöllchen an alleinige Rodler ohne Maske verteilt hat


Dass die Freiluft-Regeln in der 2. / 3. Welle teils unnötig oder überzogen waren bzw. im Kontext mit nicht erfolgten Regelungen (zB Homeoffice butterweich...) ungerecht wirken müssen, ist doch hier nie angezweifelt worden. Aber was haben die Idiotien im Januar 2021 noch mit den Umständen im Juli 2021 zu tun (vor allem, weil zwischenzeitlich die Impfungen vorangeschritten waren und die Inzidenz bedeutend niedriger war).?

Adlerdenis schrieb:

und ich mir gleichzeitig dass Fußball-Gebashe und Ungeimpften-Gehate in der deutschen Öffentlichkeit reinziehen darf


Ich war am Freitag bei den Stuttgarter Kickers und war im Block mit zwei anderen die einzige Person mit Maske trotz Maskenpflicht. Und ich konnte gut und gerne 200 Leute beurteilen, die um mich herum standen. Wie gesagt, dagegen war der CSD regelrecht diszipliniert. Das ist dann eben auch ein Problem, warum Fußball so kritisch betrachtet wird. Zudem werden Stadiongänger ohnehin als Menschen 2. Klasse angesehen von vielen Menschen.

Das Ungeimpften-Gehate? Naja. Etwas schwierig das Ganze. Ich hate Ungeimpfte nicht und ich glaube auch nicht, dass es hilft, diese Leute blöd von der Seite anzumachen. Dann solidarisieren sie sich nur noch untereinander und lassen sich erst recht nicht impfen. Ich sage da ganz liberal "Du entscheidest selbst, Du musst aber dann auch selbst die Folgen tragen und darfst nicht hoffen, dass irgendjemand Mitleid mit Dir hat". Kurzum... Wer ungeimpft ist (freiwillig) und stirbt, hat sich das selbst zuzuschreiben.

Adlerdenis schrieb:

Aber bei manchen gehts halt in solchen Diskussionen einfach nicht ohne Klassenkampf und Klischees.
     


Naja, Klischees haste aber in den Diskussionen der letzten Tage öfters auch mal bedient. Dazu noch untermalt von triefender Polemik und Gereiztheit. Und glaub mir, da haste hier bei denen, die Dir gegenüberstehen, keine Chance. Entweder, weil es bei ihnen abprallt, oder weil sie es noch besser beherrschen. Also atme mal durch oder gib Dir mal paar Tage selbst D&D-Pause, wenn Du so geladen bist.
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Und vor allem gibt es verdammt nochmal keine "besseren oder schlechteren" Grundrechte.
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Adlerdenis schrieb:

Und vor allem gibt es verdammt nochmal keine "besseren oder schlechteren" Grundrechte.



Wer hat das denn behauptet? Du fängst wieder mit der CSD von vor 4 Wochen an, die statistisch zu keinerlei größeren Fallzahl-Auffälligkeiten geführt hat (Berlin unterproportionaler Anstieg 4-12 Tage später, Deutschlandweit sogar das niedrigste Plus in den letzten 5 Wochen in dem Zeitraum).

Du wolltest Zahlen? Gibts leider keine. Die Gründe habe ich genannt.
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Hast du die Bilder dieser "Demonstration" gesehen? Das war ne beschissene Massenparty ohne Rücksicht auf irgendwas.
Und das soll dann ok sein, weil es ja offiziell eine "Demonstration" ist, da muss man dann gnadig sein, aber auf andere Leute und andere Partys darf nach Belieben eingedroschen werden, weil sie ja für den Herrn FA nur "Brot und Spiele" sind?
Merkst du denn selbst net, wie heuchlerisch das ist?
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Adlerdenis schrieb:


         Hast du die Bilder dieser "Demonstration" gesehen? Das war ne beschissene Massenparty ohne Rücksicht auf irgendwas.


Weder war es eine gutgesittete Demo, bei der sich alle an die Regeln gehalten haben noch war es eine beschissene Massenparty ohne Rücksicht auf irgendwas. Man kann es auch übertreiben, Denis. Die Wahrheit liegt hier in der Mitte und nach den Bildern und Videos, die ich kenne, war das eher ein sehr heterogenes Verhalten, also Menschen, die eine politische Botschaft hatten, aber auch Menschen, die einfach nur mal wieder coole Stimmung genossen und für die die Botschaft eher nachrangig ist. Menschen, die auf Abstand und Maske keinen Wert gelegt haben, aber auch viele Menschen, die sich an die Regeln gehalten haben.

Man kann die Veranstaltung durchaus kritisch betrachten, muss man m.E. auch in diesem Jahr, so wie sie letztlich verlaufen ist. Aber dann eben ohne den Schaum vorm Mund. Ich bin ja oftmals mit FA in Auseinandersetzungen, aber so langsam hat er recht mit seiner Kritik an Dir, Du bist ja regelrecht schon getriggert.
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Adlerdenis schrieb:

Wo sind denn eigentlich solche Auswertungen, wenn es z. B. um den weitgehend regellos abgehaltenen CSD geht?
Komischerweise lese ich sowas immer nur beim bösen Profi-Fußball oder beim bösen Brexit-Boris in unserer sehr ausgewogenen deutschen Medienlandschaft.

Du hast völlig recht Dennis, auch eine Veranstaltung wie der CSD ist in dieser Form eine sehr fragwürdige Sache.

Jetzt weiß ich wohl, dass für euch "Konservative" so einige Grundrechte gerne mal unterm Radar fliegen - vor allem im Gegensatz zu individuellen Freiheitsrechten wie hemmungsloser Selbstverwirklichung auf Kosten der Gemeinschaft, trotzdem soll man ja nie ganz aufgeben!

Soll ich dir an dieser Stelle den Unterschied zwischen der Ausübung eines Grundrechts (Demostrationsrecht) und einem Event aus der Kategorie "Brot und Spiele" wie ein Stadionbesuch es nun einmal ist, nochmal erklären oder willst du eine der hundertfachen Erklärungen dazu im Forum nachlesen?
Nix für ungut, aber ich weiß ja um deine Fähigkeit zum selektiven Lesen.
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FrankenAdler schrieb:

Soll ich dir an dieser Stelle den Unterschied zwischen der Ausübung eines Grundrechts (Demostrationsrecht) und einem Event aus der Kategorie "Brot und Spiele" wie ein Stadionbesuch es nun einmal ist, nochmal erklären oder willst du eine der hundertfachen Erklärungen dazu im Forum nachlesen?


Wobei man sagen muss, dass der CSD leider sich immer mehr zu einem Eventie-Auflauf entwickelt. Das Problem ist seit Jahren bekannt und die eigentliche Botschaft (und der Grund für die Demonstration) geht da manchmal zu sehr unter. Hatte mal ne Kollegin, die seit 15 Jahren bei der Orga von einem CSD involviert ist und die das auch gestört hat.

Aber was als Demo angemeldet und bewilligt ist, ist eben anders zu bewerten als eine Veranstaltung, daher hast Du völlig recht.

Ist aber nicht auch ein Stadionbesuch eine Demonstration für die Eintracht?
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Wo sind denn eigentlich solche Auswertungen, wenn es z. B. um den weitgehend regellos abgehaltenen CSD geht?
Komischerweise lese ich sowas immer nur beim bösen Profi-Fußball oder beim bösen Brexit-Boris in unserer sehr ausgewogenen deutschen Medienlandschaft.
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Adlerdenis schrieb:

Wo sind denn eigentlich solche Auswertungen, wenn es z. B. um den weitgehend regellos abgehaltenen CSD geht?
Komischerweise lese ich sowas immer nur beim bösen Profi-Fußball oder beim bösen Brexit-Boris in unserer sehr ausgewogenen deutschen Medienlandschaft.        


Dass bei einer Demonstration vermutlich die Nachverfolgung anders ist und die Infektionsquelle schwieriger als in einem begrenzten Bereich und Personalisierung, dürfte doch eigentlich klar sein.
Da wäre eher der Vergleich mit anderen Demos wie bei den Querdenkern angebracht.

Unabhängig davon war die Inzidenz in GB zum Zeitpunkt der EM bedeutend höher als die zu Zeiten des CSD.

Adlerdenis schrieb:

Und wie viele davon sind es schwer? Das ist keine Fangfrage, aber wenn das hier einer weiß dann du


8,1 % der Hospitalisierungen betreffen Vollgeimpfte. 4,7 % bei U60 , 14,8 % bei Ü60. Bezieht sich auf die letzten vier Wochen.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2021-08-19.pdf?__blob=publicationFile

Zwei Wochen vor diesen betrachteten vier Wochen lag die Vollimpfquote bei 37 % bei den U60 und bei 66 % bei den Ü60. Zwei Wochen vor Ende der betrachteten vier Wochen lag die Vollimpfquote bei 53 % bei den U60 und bei 80 % bei den Ü60.

Irgendwo dazwischen, aufgrund der steigenden Zahlen eher Richtung zweitem Wert gehend, dürfte die durchschnittliche Vollimpfquote in diesen vier Wochen liegen.

Demnach also:

18-59 Jahre > Vollgeimpfte stellen 4,7 % der Hospitalisierungen und ca. 47 % der jeweiligen Altersgruppe
60-xx Jahre > Vollgeimpfte stellen 14,8 % der Hospitalisierungen und ca. 70 % der jeweiligen Altersgruppe.

Demnach wäre das Risiko einer Hospitalisierung mit Impfung um knapp unter 80 % bei Älteren und um 90 % bei jüngeren / mittelalten Erwachsenen niedriger.

Bei den Intensivpatienten sinkt der Anteil übrigens noch mal (2,4 bzw. 9,3 Prozent)

So mal eine einfache Laien-Rechnung.
Die Impfungen wirken gut, aber sie wirken nicht perfekt. 80-90 % weniger schwere Erkrankungen.
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Gibt es denn irgendwelche Anzeichen dafür, dass Geimpfte sich bei Delta nicht sicher zu fühlen bräuchten? Dieses Geunke muss auch einfach mal aufhören.
Es kann nicht sein, dass man anderen fake news vorhält, aber dann selbst immer mehr in den Bereich der gefühlten Wahrheiten verfällt ("Frag mal in England...").
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Adlerdenis schrieb:

Gibt es denn irgendwelche Anzeichen dafür, dass Geimpfte sich bei Delta nicht sicher zu fühlen bräuchten?


Hm. 15 % der symptomatischen Fälle sind von Vollgeimpften.

Geimpfte können sich grundsätzlich nicht 100 % sicher fühlen, aber sicherer als ohne Impfung.
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SGE_Werner schrieb:

Und Frankreich hat ohnehin seit 1789 nen Knacks weg.

Hä?
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reggaetyp schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Und Frankreich hat ohnehin seit 1789 nen Knacks weg.

Hä?


Das war eine kleine humorvolle Beschreibung, dass seit der frz. Revolution dieser Protestgeist in der französischen Gesellschaft verankert zu sein scheint.
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Wie der werte Kollege reaggea schon schrieb: wenn es den Leuten nur um sich geht, dann fühlen sie sich durch Streikende aus dem Dienstleistungssektor gestresst.
Nochmal: ihr denkt an euch, ok. Dann denken wir eben an uns! Wir sind im öffentlichen Dienst die, die dafür sorgen, dass die Infrastruktur läuft. Interessiert euch nicht? Ok. Dann sorgen wir dafür, dass ihr euch dieser Infrastruktur gewahr werdet.
Nervt euch? Na hoffentlich!
Ihr könnt uns dann nicht mehr leiden? Gut! Kauft euch ein Auto, mietet euch nen Stellplatz für 150, 200€ im Monat. Betreut eure Kinder selbst. Wartet ein halbes Jahr auf die Schulbegleitung. Bringt euren Müll selber zur Mülldeponie - und hofft, dass die offen ist.

Bei unserem letzten Streik im Sozial- und Erziehungsdienst haben wir den Leuten geduldig erklärt warum wir das tun. Die meisten haben das verstanden. Und viele sind dann allein oder, gerade im Bereich KiTas, in voller Stärke beim OB aufmarschiert und haben dem bewusst gemacht, was sie davon halten, dass die Arbeit mit ihren Kindern so wenig wertgeschätzt wird.
Klar, es gab auch die Pöbler. Die haben wir dann halt ausgelacht.

Und Werner: es gibt IMMER einen guten Grund Menschen Rückzumelden, warum es nicht ok ist, sich für die eigenen Rechte einzusetzen. Dass die GdL jetzt die Klimaziele in Gefahr bringt ist allerdings so schlecht, da fällt mir echt nichts mehr ein!
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Mein lieber FA. Merkst Du eigentlich nicht, wie egoistisch Deine Haltung selbst ist und dass Du Dich eigentlich überhaupt nicht von denen unterscheidest, die Du kritisierst?

Es gibt Menschen, die sind vom Streik genervt, weil sie dadurch erhebliche Nachteile haben, aber haben trotzdem Verständnis für die Anliegen der Streikenden. So wie ich. Und wenn ich erwähne, dass die Bahn an Attraktivität verliert durch die Streiks und es eine klimaunfreundliche, aber deutlich komplikationsfreiere und von anderen weniger abhängige Alternative gibt, dann ist das einfach nur eine Tatsachenbeschreibung. Ich habe der GdL nicht vorgehalten, dass sie die Klimaziele in Gefahr bringt. Das interpretierst Du wieder so rein, weil es in Deine mittlerweile völlig ideologisierte Betrachtung von Sachverhalten hier im D&D reinpasst. Ich sage nur, dass ein Streik Menschen dazu bringen kann, Alternativen zu suchen und diese Alternativen klimaschädlich sind. Es macht die Bahn unattraktiver. Ich habe aber der GdL daraus keinen Vorwurf gemacht. Ich stelle nur etwas fest.

Es gibt also eine Menge Menschen, die wie Du ja schreibst, Verständnis aufbringen würden, wenn man ihnen die Sachverhalte erklärt. Hier im Forum bügelst Du aber jeden Gefühlslage oder jedes Problem, das eine Person durch den Streik (nicht mit dem Streik !!!) hat, einfach ab. Da haben die Leute eben Pech gehabt. Und wenn der Streik dann zu negativen Reaktionen in der Bevölkerung führt, dann liegts am dummen Volk, den bösen Medien oder am Egoismus, aber natürlich nicht daran, dass Menschen evtl. durch den Streik Nachteile erfahren. Kurzum, statt die Menschen eben auf die Seite zu ziehen, wei Du es gerade vom letzten Streik erzählst, machst Du hier im Forum das völlige Gegenteil. Du ziehst Menschen nicht auf Deine Seite, Du rotzt ihnen direkt vor die Füße.

Übrigens bin ich bei Streiks im öfftl. Dienst schon oft soweit aktiv gewesen, dass ich Leuten erklären musste, dass der öfftl. Dienst nicht nur aus faulen Leuten im Büro besteht, sondern vielschichtig ist, wie die Arbeitsbedingungen in Teilen der Behörden sind, was die Leute teils trotz Studium verdienen usw. und auch das hat natürlich geholfen das Verständnis zu steigern.

Wir sind m.E. gar nicht so weit auseinander, nur bist Du dermaßen auf Krawall gebürstet, dass Du jede noch so kleine Kritik an der Art des Streiks bekämpfst. Das ist doch keine Diskussionsgrundlage mehr für mich.

Du findest den Streik notwendig und richtig. Ich finde ihn notwendig, in Teilen in der Form richtig, aber unfassbar nervig.
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SGE_Werner schrieb:

Wenn die Müllabfuhr heute nicht mehr fährt, schadet es zunächst mal dem Bürger. Wenn die Bahn heute nicht mehr fährt, schadet es zunächst mal dem Bürger. Wenn die Kitas zu sind, schadet es zunächst mal dem Bürger. Kriege ich nen Rabatt auf die Abfallgebühren, Kitagebühren oder meine Bahn-Jahreskarte, wenn gestreikt wird? Nein. Letztlich hilft dann nur der öffentliche Druck, wenn die Bürger entnervt sind.

Ich hab mal gelernt, dass ein Streik u.a. die Wichtigkeit und Wertigkeit der Tätigkeiten sichtbar machen soll.
Wenn man natürlich nur den eigenen Standpunkt und Vorteil im Sinn hat, dann funktioniert das nicht gut.
Schade.
In Frankreich, Spanien, Italien oder Griechenland ist das anders.
Warum auch immer.
Vielleicht so eine Art sozialpsychologische Wohlstandsverwahrlosung in Deutschland.
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reggaetyp schrieb:

Ich hab mal gelernt, dass ein Streik u.a. die Wichtigkeit und Wertigkeit der Tätigkeiten sichtbar machen soll.


Das ist eine Seite.

reggaetyp schrieb:

Wenn man natürlich nur den eigenen Standpunkt und Vorteil im Sinn hat, dann funktioniert das nicht gut.


Das ist die andere Seite.

reggaetyp schrieb:

In Frankreich, Spanien, Italien oder Griechenland ist das anders.


Ja, diese Länder haben grundsätzlich protestaffinere Gesellschaften. Das ist bekannt. Das zeichnet sich aber nicht nur beim Thema Streiks aus, sondern auch in der Politik. Und ob das immer so gut ist, würde ich anzweifeln. Sind eben zwei Seiten einer Medaille.

reggaetyp schrieb:

Vielleicht so eine Art sozialpsychologische Wohlstandsverwahrlosung in Deutschland.
     


Ich denke eher, dass es um Prioritätensetzung geht. Es gibt ja diverse Faktoren für Arbeitnehmer. Arbeitsplatzsicherheit, Entlohnung, Arbeitsbedingungen usw. und da vermute ich stark, dass in Deutschland der erste Punkt deutlich mehr gewichtet wird und grundsätzlich habe ich auch das Gefühl, dass ein "Pflichtbewusstsein" gegenüber dem Arbeitgeber hier ausgeprägter ist. Ob das Sinn macht, steht natürlich auf nem anderen Blatt. Ich sehe in Deutschland einfach eher den Arbeitnehmer-Wunsch nach Partnerschaft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, während in anderen Gesellschaften doch das eher eine geschäftliche Beziehung ist.
Aber das ist nur ne Vermutung.

Und Frankreich hat ohnehin seit 1789 nen Knacks weg.
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Verstehe ich das richtig, dass deiner Meinung nach Dienstleister nicht streiken sollten?
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reggaetyp schrieb:

Verstehe ich das richtig, dass deiner Meinung nach Dienstleister nicht streiken sollten?


Zum Glück fragst Du ja mittlerweile, bevor Du wieder mal alles falsch interpretierst.

Nein. Das verstehst Du nicht richtig. Es ging nur darum, dass Dienstleisterjobs, vor allem dann, wenn sie öfftl. Infrastruktur usw. bedienen, anders beurteilt werden. Wenn die Müllabfuhr heute nicht mehr fährt, schadet es zunächst mal dem Bürger. Wenn die Bahn heute nicht mehr fährt, schadet es zunächst mal dem Bürger. Wenn die Kitas zu sind, schadet es zunächst mal dem Bürger. Kriege ich nen Rabatt auf die Abfallgebühren, Kitagebühren oder meine Bahn-Jahreskarte, wenn gestreikt wird? Nein. Letztlich hilft dann nur der öffentliche Druck, wenn die Bürger entnervt sind. Der Druck geht dann aber in Richtung beider Beteiligter (Arbeitgeber und Gewerkschaft) und medial ist es ja meistens eher nur gegen die Gewerkschaft.

Dieses Spannungsfeld ist einfach anders und die Herausforderung für einen Streik andere...

Wenn die Gewerkschaften Streiks in der Chemie-Industrie machen, schadet es den Firmen und den Abnehmern der Produkte. Gleiches gilt für die Autoindustrie usw. , die Effekte für den Bürger sind dort indirekt bzw. verspätet (höhere Preise, längere Lieferzeiten usw.).
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In uk war die Situation auch schon vor einem Monat nicht unentspannt, dass es nicht so schlimm ist wie letztes Jahr, heißt ja nicht dass es gut ist. Es werden wieder OPs verschoben.

Aber zumindest in Schottland steigen die Zahlen wieder steil, bis das in Krankenhäusern ankommt wird es ein bisschen dauern, ist ja zeitverzögert und zum Glück ist der proportionalitätsfaktor niedriger
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Xaver08 schrieb:


         In uk war die Situation auch schon vor einem Monat nicht unentspannt, dass es nicht so schlimm ist wie letztes Jahr, heißt ja nicht dass es gut ist. Es werden wieder OPs verschoben.


Deswegen mein Spruch "will jetzt nix relativieren", weil eine qualitative Einordnung der Belastung nicht möglich ist mit den Zahlen.

Fakt ist halt nur, dass es in den vorherigen Wellen noch heftiger war und man das schon erwähnen sollte. Das kann aber eben dann auch bedeuten, dass es bei den vorherigen Wellen eine Überlastung gab und jetzt eben eine starke Belastung und natürlich auch eine starke Belastung immer noch kacke ist.

Wenn man in GB aber mit der Hospitalisierungszahl jetzt nicht zurecht kommt, dann sollte man mal das Gesundheitssystem in GB hinterfragen.
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Aber wann ist er denn jetzt, der perfekte Zeitpunkt für einen Streik, an dem niemand gestört wird?
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Xaver08 schrieb:

Aber wann ist er denn jetzt, der perfekte Zeitpunkt für einen Streik, an dem niemand gestört wird?


Die Frage würde Sinn machen, wenn jemand von einem perfekten Zeitpunkt geredet hätte oder das überhaupt für möglich erachtet hätte. Hat halt keiner getan, daher ist Deine Nachfrage völlig sinnfrei.

FrankenAdler schrieb:

Ein Streik soll stören und weh tun.


Selbstverständlich. Das Problem im Dienstleistungsgewerbe ist eben, dass es oftmals dem Kunden mehr weh tut als dem Dienstleister und der Kunde den Druck auf die Gewerkschaft aufbaut und nicht auf den Arbeitgeber.
Letztlich ist es beim Bahnstreik so, dass der Schaden für die Bahn relativ gering ist, wenn es um das Bestreiken des Personenverkehrs geht. Also rein monetär. Den Hauptschaden haben hier die Kunden.

Beim Güterverkehr finde ich das Ganze schon spannender, weil das der Bahn schadet, vielen Unternehmen und diese dann Druck auf die Bahn machen.

Der Schaden für die Deutsche Bahn liegt eher langfristig, nämlich, dass bei vermehrten Streiks die Menschen weniger Bahn nutzen, sondern aufs Auto etc. umsteigen bzw. beim Auto bleiben. Damit schneidet sich aber auch die GDL ins eigene Fleisch...

FrankenAdler schrieb:

Ansonsten gönne ich jedem, der nicht zum Perspektivwechsel und der damit einhergehenden Empathie fähig ist, die entsprechend beschwerliche Anreise zur Arbeit. Zu spüren, was man an Dienstleistung, erbracht durch schlecht bezahlte Arbeitnehmer*Innen, selbstverständlich täglich in Anspruch nimmt - das kann nicht schaden!


Oder man wechselt aufs Auto, hat am Ende kaum Mehrkosten, hat am Tag 80 Minuten mehr Zeit zuhause und entzieht der Bahn und den Angestellten die weiteren Einnahmen. Nicht bös gemeint, ich habe Verständnis für die Lohnforderungen der GDL, aber dieser Ansatz, den Du hier beschreibst, ist in meinen Augen für die Tonne, weil es für viele schon Alternativen gibt, die jetzt schon besser sind und die aus zB Umweltschutzgedanken diese Dienstleistung in Anspruch nehmen.
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Wann wäre denn der richtige Streikzeitpunkt für die Gdl?

Wenn die Baustellen behoben sind, die Dich betreffen?
Wenn S21 fertig ist? Oder der Klimawandel gestoppt ist?

Es gibt immer tausend (vor allem persönliche) Gründe, warum gerade jetzt ein falscher Zeitpunkt für einen Streik ist

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Xaver08 schrieb:
ö
Es gibt immer tausend (vor allem persönliche) Gründe, warum gerade jetzt ein falscher Zeitpunkt für einen Streik ist


Das ist richtig. Da hier in BaWü aber praktisch alle Baustellen immer in den Ferien sind, sind die Ausweichmöglichkeiten für die mit der Bahn fahrenden Arbeitnehmer aktuell noch mal deutlich eingeschränkter. Aber ja... so trifft man ja nicht die armen Schüler und Eltern, die jetzt frei haben...

Jedenfalls sammeln Bahn und GDL in diesen Wochen unzählige Gründe dafür, warum man die Bahn nicht nutzen und beim Auto bleiben sollte.

Und nein, ich habe weiterhin nix gegen das Streikrecht.
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Bei INSA übrigens bei der neuen Umfrage die Union und die SPD mit 22 Prozent gleichauf. Leider gewinnt auch die AfD dort dazu auf 12 %. Ich befürchte ohnehin, dass bei Laschets Schwäche auch die AfD etwas profitieren wird. Neben FDP, Grünen und SPD natürlich.
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Ach ja, Rezo hat auch mal wieder zugeschlagen

https://www.youtube.com/watch?v=rIj3qskDAZM

Vieles schon bekannt, aber noch mal gut zusammengefasst, was CDU, aber auch andere, für nen Quatsch machen...

Mal schauen, wie viral es diesmal geht.
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Wie gesagt, man kann den sicher geben, da sage ich gar nichts geben. Der Arm ist schon an der Schulter und er stößt Hrustic. Für mich ist das aber kein 100-prozentiger Muss-Elfer.
Wäre der gegen uns gepfiffen worden, wäre hier die Hölle los, zurecht meiner Meinung nach.
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cyberboy schrieb:

Wäre der gegen uns gepfiffen worden, wäre hier die Hölle los


Davon ist auszugehen.

Ich sehe es wie Du. Den kann man geben, da darf sich auch der Augsburger nicht beklagen, aber eine Fehlentscheidung klarer Art ist das auch nicht, wenn man den nicht gibt.

Ärgerlich wird es halt, wenn bei so 50:50 Dingern dann meistens gegen einen entschieden wird im Saisonverlauf. Dann verstehe ich den Unmut. Aber wir sind ja noch am Saisonbeginn.
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Heute mal "nur" 38 % mehr als am Vorwochentag. Die Inzidenz liegt bei knapp 55.

Die Intensivpatientenzahl steigt nun auch immer schneller

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Frag mal die Mitarbeiter in England ob das keine Katastrophe ist. Die füllen sich gerade wieder.
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Vael schrieb:

Frag mal die Mitarbeiter in England ob das keine Katastrophe ist. Die füllen sich gerade wieder.


Will jetzt nix relativieren, aber die Zahlen der Hospitalisierungen in GB stagnieren seit ca. einem Monat mehr oder weniger und liegen immer noch 75-80 % niedriger als zu Jahresbeginn.

https://coronavirus.data.gov.uk/details/healthcare

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