
WürzburgerAdler
33575
SGE_Werner schrieb:
Das ist letztlich ne Sache, da kann jeder es unterschiedlich sehen. Grundsätzlich halte ich nichts davon irgendwo ein Handtuch auf die Liege zu legen, die andere gerne nutzen möchten und dann kommt der Handtuchbesitzer nicht... Das ist für mich zutiefst egoistisch dieses Verhalten. Aber wie gesagt, in dem Fall darf das jeder unterschiedlich sehen.
Weiß nicht, ab dieser Vergleich auf die Ultras zutrifft. Schließlich würden diese sich sicherlich sehr gerne auf die Liege legen, verzichten aber darauf, weil sie warten wollen, bis alle anderen auch wieder schwimmen dürfen. Sprich: ein Akt der Solidarität, kein egoistisches Blockieren von Liegen.
WuerzburgerAdler schrieb:
Schließlich würden diese sich sicherlich sehr gerne auf die Liege legen, verzichten aber darauf, weil sie warten wollen, bis alle anderen auch wieder schwimmen dürfen.
Wenn ich mir so die kurze Erklärung der UF anschaue, ist das nur einer von drei Gründen, die anderen beiden haben damit eher nichts zu tun.
Die Frage ist doch: Was passiert, wenn eine Vollauslastung wieder möglich wird, aber nur mit Personalisierung wegen Nachverfolgung? Dann würde die UF ja auch nicht zurückkehren und dann wirds spannend.
WuerzburgerAdler schrieb:oldie66 schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Und es bedeutet auch hier und da einen Gewinn: ausbleibender Fluglärm...
Kannst ja mal die Arbeitnehmer bei Fraport und Fluggesellschaften fragen, ob die das genauso sehen...
Ach Gottchen. Klar. Und die Bergleute im Braunkohlebergbau erst.
Ganz schwache Replik.
Da hätte ich tatsächlich von dir intellektuell mehr erwartet.
oldie66 schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:oldie66 schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Und es bedeutet auch hier und da einen Gewinn: ausbleibender Fluglärm...
Kannst ja mal die Arbeitnehmer bei Fraport und Fluggesellschaften fragen, ob die das genauso sehen...
Ach Gottchen. Klar. Und die Bergleute im Braunkohlebergbau erst.
Ganz schwache Replik.
Da hätte ich tatsächlich von dir intellektuell mehr erwartet.
Ich von dir auch.
„Null“ ist für mich etwas anderes als z.B. „wenig“. Wenig würde ich auch noch anders sehen, könnte ich aber irgendwie noch eher verstehen.
Und von vorübergehend war für mich überhaupt nicht die Rede, oder ich habe es nicht verstanden, gut möglich. Wobei wir ja nun nicht von mal 3 Wochen reden.
Mich hat halt das in Abrede stellen jedweder Einschränkungen verwundert. Selbst wenn man vieles nicht vermisst und einem das meiste nicht stören mag - null Einschränkung zu empfinden, selbst nach vielen Lockerungen, finde ich bemerkenswert.
Und von vorübergehend war für mich überhaupt nicht die Rede, oder ich habe es nicht verstanden, gut möglich. Wobei wir ja nun nicht von mal 3 Wochen reden.
Mich hat halt das in Abrede stellen jedweder Einschränkungen verwundert. Selbst wenn man vieles nicht vermisst und einem das meiste nicht stören mag - null Einschränkung zu empfinden, selbst nach vielen Lockerungen, finde ich bemerkenswert.
Eintracht-Laie schrieb:
Mich hat halt das in Abrede stellen jedweder Einschränkungen verwundert. Selbst wenn man vieles nicht vermisst und einem das meiste nicht stören mag - null Einschränkung zu empfinden, selbst nach vielen Lockerungen, finde ich bemerkenswert.
Ich hab das entscheidende Wort mal fett markiert. Vielleicht verstehst du es dann.
oldie66 schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Und es bedeutet auch hier und da einen Gewinn: ausbleibender Fluglärm...
Kannst ja mal die Arbeitnehmer bei Fraport und Fluggesellschaften fragen, ob die das genauso sehen...
Ach Gottchen. Klar. Und die Bergleute im Braunkohlebergbau erst.
WuerzburgerAdler schrieb:oldie66 schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Und es bedeutet auch hier und da einen Gewinn: ausbleibender Fluglärm...
Kannst ja mal die Arbeitnehmer bei Fraport und Fluggesellschaften fragen, ob die das genauso sehen...
Ach Gottchen. Klar. Und die Bergleute im Braunkohlebergbau erst.
Ganz schwache Replik.
Da hätte ich tatsächlich von dir intellektuell mehr erwartet.
brodo schrieb:
So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige...
Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein.
Null eingeschränkt, beneidenswert....ne, eher nicht.
Natürlich glaube ich Dir Dein Empfinden, aber es verblüfft und macht auch ein wenig Angst.
Auch wenn Du wohl nicht der spontane Typ bist, meist alles lang vorab einplanen kannst und jeder Entfaltung anders definiert, es verwundert.
Ich persönlich finde es schrecklich dass man z.B. Verkaufspersonal und andere Kunden nicht mehr richtig ins Gesicht sehen kann. Nur ein kleines Beispiel, ich möchte die Maßnahme auch überhaupt nicht bewerten - aber sie schränkt beide Seiten ein. Einfach weil Begegnung fehlt und damit die Möglichkeit allgemein oder speziell stressige Situationen mit einem Lächeln zu entspannen. Es fehlt mir und ich kann und will mich nicht daran gewöhnen.
Wie Du sagst, es gibt Leute wie Dich, die sich null eingeschränkt fühlen. Und ja, man hört zumeist die lauten Protestler und weniger die Menschen die zufrieden sind.
Aber Haltungen wie Deine machen mir tatsächlich Sorge, dieses Hinnehmen wenn Dinge wie offene Begegnungen wegfallen und man sich null eingeschränkt fühlt. Keine gute Entwicklung in meinen Augen.
Nein, da musst du keine Angst haben. "Null eingeschränkt" heißt ja nicht, dass man nicht gerne das Gesicht der Verkäuferin sehen würde. Sowohl Brodo (nehme ich mal an) als auch ich sehen das Ganze ja als vorübergehenden Zustand, genauso wie du die Abwesenheit der Ultras ein paar Beiträge weiter unten als vorübergehenden Zustand ansiehst. "Null eingeschränkt" ist nicht die Freude über ausbleibende direkte menschliche Kontakte, sondern der absolut hinnehmbare Verzicht auf gewohnte Verhaltensweisen, wie z. B. Urlaubsreisen in ferne Länder oder anderes.
"Null eingeschränkt" ist immer in Relation zu sehen mit den Erfordernissen, die das Überwinden der Pandemie mit sich bringt. Und es bedeutet auch hier und da einen Gewinn: ausbleibender Fluglärm, gewisse Entschleunigungsprozesse und anderes mehr.
"Null eingeschränkt" ist immer in Relation zu sehen mit den Erfordernissen, die das Überwinden der Pandemie mit sich bringt. Und es bedeutet auch hier und da einen Gewinn: ausbleibender Fluglärm, gewisse Entschleunigungsprozesse und anderes mehr.
„Null“ ist für mich etwas anderes als z.B. „wenig“. Wenig würde ich auch noch anders sehen, könnte ich aber irgendwie noch eher verstehen.
Und von vorübergehend war für mich überhaupt nicht die Rede, oder ich habe es nicht verstanden, gut möglich. Wobei wir ja nun nicht von mal 3 Wochen reden.
Mich hat halt das in Abrede stellen jedweder Einschränkungen verwundert. Selbst wenn man vieles nicht vermisst und einem das meiste nicht stören mag - null Einschränkung zu empfinden, selbst nach vielen Lockerungen, finde ich bemerkenswert.
Und von vorübergehend war für mich überhaupt nicht die Rede, oder ich habe es nicht verstanden, gut möglich. Wobei wir ja nun nicht von mal 3 Wochen reden.
Mich hat halt das in Abrede stellen jedweder Einschränkungen verwundert. Selbst wenn man vieles nicht vermisst und einem das meiste nicht stören mag - null Einschränkung zu empfinden, selbst nach vielen Lockerungen, finde ich bemerkenswert.
Wie ich schon mal schrieb: Bei Diegito merkt man die Zerrissenheit in dieser Sache ganz gut, das Hin- und Herschwanken aus eigenen Bedürfnissen, dem Verstand und dem Verständnis für die Gesellschaft, was ganz schwer unter einen Hut zu bringen. Werden aber viele so sein.
Da hilft es aber m.E. auch nicht permanent draufzuhauen, aber es macht einen natürlich in gewisser Weise angreifbar, mir geht es ja manchmal genauso, ich kann das schon nachempfinden.
Da hilft es aber m.E. auch nicht permanent draufzuhauen, aber es macht einen natürlich in gewisser Weise angreifbar, mir geht es ja manchmal genauso, ich kann das schon nachempfinden.
Vielleicht ziehen wir mal eine Lehre daraus: den Glauben, technischer Fortschritt, Wissenschaft und Technik würden schwuppdiwupp all unsere Probleme lösen, hat das Virus ganz schön erschüttert.
Hoffentlich.
Hoffentlich.
cyberboy schrieb:
klarer kann man nicht zum Ausdruck bringen, dass es nicht das ist, was es möchte.
... dafür hat es auch ordentlich Schläge bekommen, von der heulenden Reiterin. Es würde mich nicht wundern, wenn das Pferd, wem auch immer es gehört, nicht mehr lange lebt. Ein "Sportgerät" das als solches nicht taugt, kann ja eigentlich entsorgt werden. Oder wer bietet dem Tier noch Platz, Pflege und Futter an, wenn es untauglich für den Zweck seines armseligen Lebens ist? Ich hoffe, dass ich mit meiner heftigen Spekulation völlig daneben liege ...
Landroval schrieb:cyberboy schrieb:
klarer kann man nicht zum Ausdruck bringen, dass es nicht das ist, was es möchte.
... dafür hat es auch ordentlich Schläge bekommen, von der heulenden Reiterin. Es würde mich nicht wundern, wenn das Pferd, wem auch immer es gehört, nicht mehr lange lebt. Ein "Sportgerät" das als solches nicht taugt, kann ja eigentlich entsorgt werden. Oder wer bietet dem Tier noch Platz, Pflege und Futter an, wenn es untauglich für den Zweck seines armseligen Lebens ist? Ich hoffe, dass ich mit meiner heftigen Spekulation völlig daneben liege ...
Das hoffe ich auch. Und, auch wenn ich hier und da wirklich an der Menschheit verzweifle - ich will nicht glauben, dass das eintrifft und glaube es deshalb auch nicht.
WuerzburgerAdler schrieb:
Aber jetzt wieder zurück zu Plagiatsdiskussionen und Pendlerpauschalen. Und, ganz wichtig: Vermögenssteuer.
Müssen sich die Menschen nun auch noch rechtfertigen, wenn sie auch über die Themen mit Wichtigkeits-Platz 2 bis 84239 diskutieren?
SGE_Werner schrieb:WuerzburgerAdler schrieb:
Aber jetzt wieder zurück zu Plagiatsdiskussionen und Pendlerpauschalen. Und, ganz wichtig: Vermögenssteuer.
Müssen sich die Menschen nun auch noch rechtfertigen, wenn sie auch über die Themen mit Wichtigkeits-Platz 2 bis 84239 diskutieren?
Um Gottes willen. Nur zu.
Frankfurter-Bob schrieb:
Dann machen wir das so. Gerne auch ohne grün.
es mehren sich die anzeichen, dass wir uns einem kippunkt fuer den golfstrom naehern:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/golfstrom-klimawandel-amoc-groenland-1.5374481
bisher hiess es ja oft, dass uns in europa das thema nicht sonderlich betreffen wuerde, klimafluechtlinge lassen wir im mittelmeer ertrinken oder auf der balkanroute erfrieren, aber ein erlahmen des golfstroms haette auch massive konsequenzen fuer deutschland.
auch wenn ich mittlerweile grosse zweifel ob der durchsetzungsfaehigkeit der gruenen in koalitionsverhandlungen habe, sind die gruenen wenigstens eine partie, die das thema klimawandel ernstnehmen und einen plan haben, der dem 1,5C wenigstens nahe kommt.
ich hoffe sehr fuer unsere zukunft, dass die gruenen mit in der regierungsverantwortung sind und ich hoffe sehr, dass sie sich durchsetzen koennen, bei diesem unserem aktuell wichtigstem thema.
Xaver08 schrieb:
es mehren sich die anzeichen, dass wir uns einem kippunkt fuer den golfstrom naehern:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/golfstrom-klimawandel-amoc-groenland-1.5374481
Wer hätt's gedacht. Lustig.
Aber jetzt wieder zurück zu Plagiatsdiskussionen und Pendlerpauschalen. Und, ganz wichtig: Vermögenssteuer.
WuerzburgerAdler schrieb:
Aber jetzt wieder zurück zu Plagiatsdiskussionen und Pendlerpauschalen. Und, ganz wichtig: Vermögenssteuer.
Müssen sich die Menschen nun auch noch rechtfertigen, wenn sie auch über die Themen mit Wichtigkeits-Platz 2 bis 84239 diskutieren?
Schneeweiss schrieb:
Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett.
Und genau bei solchen Sachen verstehe ich es zu 100%, dass es als Belastung empfunden wird, weil es einfach eine unzumutbare Belastung ist. Da gibt es überhaupt keine Diskussion.
Das ist eben etwas komplett anderes, als ob man Urlaub machen kann oder in ein vollbesetztes Waldstadion.
brodo schrieb:Schneeweiss schrieb:
Und zu den Beschränkungen. Der Vater meiner Bekannten lag im sterben. Sie durfte nicht zu Ihm ans Sterbebett.
Und genau bei solchen Sachen verstehe ich es zu 100%, dass es als Belastung empfunden wird, weil es einfach eine unzumutbare Belastung ist. Da gibt es überhaupt keine Diskussion.
Das ist eben etwas komplett anderes, als ob man Urlaub machen kann oder in ein vollbesetztes Waldstadion.
👍 Auf den Punkt.
Im Übrigen: natürlich ist die Pandemie eine Krise, die zu Belastungen führt. Teilweise zu erheblichen Belastungen. Die "nervenden Kinder" schließe ich da mit ein, da ich genau weiß, wie NX01K es gemeint hat. Aber auch die Besuchsregelung im Seniorenheim und vieles andere auch.
Aber viele Inhalte des Gejammers würden sich erledigt haben, wenn die Menschen zusammenstehen würden. Dann wäre auch Homeschooling ohne große Belastung machbar, weil sich Menschen finden würden, die den überlasteten Eltern dabei helfen würden. Um mal ein Beispiel zu nennen.
Wir selbst könnten die Belastungen vielfach und ganz entscheidend lindern. Indem wir statt zu jammern uns gegenseitig helfen würden.
WuerzburgerAdler schrieb:FatboySchlim schrieb:
Alles in allem für den ersten Versuch ganz ok. Hoffe dass die Verantwortlichen das Angebot bald etwas ausbauen und es iwann wieder eine Lieferung an den Sitzplatz gibt.
Das hoffe ich nicht. Auch nicht iwann.
Dir ist aber bewusst, dass es das Angebot vor Corona bereits gab?
FatboySchlim schrieb:
Natürlich auch mit MainPay gezahlt was ziemlich problemlos funktioniert hat außer dass mein Pfandguthaben angeblich nur in bar ausgezahlt werden konnte.
Digitalisierungsmeister Eintracht...
BG-On schrieb:
Dir ist aber bewusst, dass es das Angebot vor Corona bereits gab?
Natürlich. Da fand ich es schon - sagen wir mal befremdlich. Um höflich zu bleiben.
Mein Gott, wir sind beim Fußball. Bedienung bitte nur in den Logen. Wir sind auf dem besten Weg, auch im Stadion amerikanische Verhältnisse zu schaffen. Warst du mal dort?
WuerzburgerAdler schrieb:
Natürlich. Da fand ich es schon - sagen wir mal befremdlich. Um höflich zu bleiben.
Mein Gott, wir sind beim Fußball. Bedienung bitte nur in den Logen. Wir sind auf dem besten Weg, auch im Stadion amerikanische Verhältnisse zu schaffen. Warst du mal dort?
Ja, war ich. Und fand es gut. Aber ich möchte Event-Amerikanische-Verhältnisse allerdings nicht beim Fußball. Während ich es beim Football in Deutschland aber mag.
Verstehe daher durchaus was du meinst.
Wird im Stehtplatz-Bereich allerdings eh nie Thema werden, daher ist es mir fast egal
Ich finde diese Vergleiche wirklich sinnlos. Du vergleichst hier Empfindungen eines Einzelnen in alltäglichen Dingen, die man ihm (wenn auch nachvollziehbar begründet), wegnimmt mit der retrospektiven gesellschaftlichen Bewertung eines Staats aus der Vogelperspektive.
Pauschalisiert ausgedrückt: Der DDR-Bürger, der sozial abgesichert, mit Wohnung und Arbeit unpolitisch und unkritisch gelebt hat, hat sich vermutlich weniger gegängelt gefühlt, als sich der Konzertveranstalter, der plötzlich arbeitslos war, seine nervenden Kinder zu Hause betreuen musste, sich nicht mehr mit seinem Freundeskreis treffen konnte und nicht mehr in den Urlaub konnte, eingeschränkt gefühlt hat.
Ja, es ist eine glückliche Sache, dass wir in einer einigermaßen funktionierenden Demokratie und einem einigermaßen funktionierenden Rechtsstaat leben. Aber im Alltag beeinflusst uns das doch weniger, als es manchmal scheinen mag.
Das Problem, welches ich auch bei mir merke, ist eine sich steigernde, fehlende Akzeptanz für undurchsichtige und ganz offensichtlich sinnlose Maßnahmen. Ich weiß, es ist notwendig und ich halte die Krankheit für sehr gefährlich, aber ich kann auch keinem verdenken, der unsere Regierung dafür verantwortlich macht, 1,5 Jahre sind eine lange Zeit um eine Linie zu finden. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass man das mit den Argumenten irgendwelcher Vollidioten tut, oder mit Nazis gemeinsame Sache macht. Aber mehr und mehr merke ich, dass ich ob der Konzeptlosigkeit auch genervt bin.
Pauschalisiert ausgedrückt: Der DDR-Bürger, der sozial abgesichert, mit Wohnung und Arbeit unpolitisch und unkritisch gelebt hat, hat sich vermutlich weniger gegängelt gefühlt, als sich der Konzertveranstalter, der plötzlich arbeitslos war, seine nervenden Kinder zu Hause betreuen musste, sich nicht mehr mit seinem Freundeskreis treffen konnte und nicht mehr in den Urlaub konnte, eingeschränkt gefühlt hat.
Ja, es ist eine glückliche Sache, dass wir in einer einigermaßen funktionierenden Demokratie und einem einigermaßen funktionierenden Rechtsstaat leben. Aber im Alltag beeinflusst uns das doch weniger, als es manchmal scheinen mag.
Das Problem, welches ich auch bei mir merke, ist eine sich steigernde, fehlende Akzeptanz für undurchsichtige und ganz offensichtlich sinnlose Maßnahmen. Ich weiß, es ist notwendig und ich halte die Krankheit für sehr gefährlich, aber ich kann auch keinem verdenken, der unsere Regierung dafür verantwortlich macht, 1,5 Jahre sind eine lange Zeit um eine Linie zu finden. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass man das mit den Argumenten irgendwelcher Vollidioten tut, oder mit Nazis gemeinsame Sache macht. Aber mehr und mehr merke ich, dass ich ob der Konzeptlosigkeit auch genervt bin.
Über Letzteres lässt sich in der Tat trefflich streiten. Bei Ersterem würde ich gerne wissen, ob ein von den Pandemie-Maßnahmen geplagter Bundesbürger mit einem DDR-Bürger hätte tauschen wollen.
Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.
Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.
Klar gab es in der DDR und auch jetzt nicht wenige Leute die die Lebensumstände gar nicht so schlimm fanden bzw. aktuell finden....ich möchte aber mit keiner dieser beiden Gruppen tauschen.
WuerzburgerAdler schrieb:
Deiner Argumentation möchte ich gar nicht widersprechen. Man könnte sie aber auch umdrehen: viele Menschen fühlen sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt, wie es vielleicht angesichts der lauten Proteste den Anschein hat. Ich zum Beispiel. Brodo auch. Und noch viele Menschen, die ich kenne.
So isses. Stand heute fühle ich mich null eingeschränkt oder bevormundet. Ich kann alles tun oder lassen, was ich zu meiner persönlichen freien Entfaltung benötige. Klar, ich war im Winter auch manchmal traurig, dass ich mich im Freien nicht mal mit 3-4 Freunden auf ein Bier oder eine Radtour treffen konnte. Und vermutlich waren diese Maßnahmen auch übertrieben. Aber ich bin daran auch nicht zerbrochen.
Die Maßnahmen von Stand heute (5. August 2021) schränken mich persönlich einfach nicht ein. Weder beruflich noch privat. Im Gegenteil: Wenn ich in meinen Terminkalender schaue, wird mir schwindelig, was da beruflich und an Freizeit-Stress in den nächsten Wochen auf mich zukommt.
Und klar bin ich in einer glücklichen Situation. Die Zeit, in der ich des Nachtens mein Glück aus Club-Besuchen zog, liegt ein paar Jahre zurück. Gleichzeitig kam die Lust auf Besuche eines Fußball-Stadions in den letzten Monaten komplett zum Erliegen. Ich kann mir derzeit kaum ein realistisches Szenario ausmalen, welches mich noch mal ins Waldstadion treiben würde.
Damit will ich mich weder über Leute erhöhen, die Club-Besuche oder das Waldstadion vermissen, Ich kann es nachvollziehen, weil: I've been there, done that.
Genau so, will ich in keiner Weise bagatellisieren, dass es Menschen gibt, welche durch die Umstände an die Grenze des Zumutbaren und darüber hinaus getrieben werden.
Es geht lediglich um genau das, was Würzi schrieb: Es gibt Leute, die sich gar nicht so eingeschränkt, bevormundet oder genervt fühlen, wie es vielleicht den Anschein machen mag. Und das sollte in dem ganzen lauten Protest und in all der genervten Stimmung halt auch nicht untergehen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Vielleicht auch deshalb:
https://m.youtube.com/watch?v=q_f2YglVRKo&feature=youtu.be
Es ist natürlich ein völlig verrückter Gedanke, aber Freiheit ist nicht für jeden ein Synonym für Egoismus und liberal beschränkt sich nicht nur auf wirtschaftsliberal.
Ich bin kein gebürtiger Deutscher und bin mit anderen liberalen Parteien als die FDP sozialisiert worden. Wenn ich mir eine FDP modellieren dürfte, wäre sie stärker sozialliberal. Das ist sie aber nicht, deshalb bleibt die FDP für mich ein Kompromiss. Da sie aber bei den etablierten Partei im Grunde die einzige Partei ist, die in dem Spannungsverhältnis zwischen Bürger und Staat den Schwerpunkt eindeutig auf den Bürger legt, ist sie meine Wahl. Hinzu kommt, dass sie neben den Grünen die einzige Partei ist, die so etwas ähnliches wie eine Zukunftsvision hat. Der Rest will meines Erachtens mehr oder weniger das Rad zurück in eine vermeintlich bessere Vergangenheit drehen.
https://m.youtube.com/watch?v=q_f2YglVRKo&feature=youtu.be
Es ist natürlich ein völlig verrückter Gedanke, aber Freiheit ist nicht für jeden ein Synonym für Egoismus und liberal beschränkt sich nicht nur auf wirtschaftsliberal.
Ich bin kein gebürtiger Deutscher und bin mit anderen liberalen Parteien als die FDP sozialisiert worden. Wenn ich mir eine FDP modellieren dürfte, wäre sie stärker sozialliberal. Das ist sie aber nicht, deshalb bleibt die FDP für mich ein Kompromiss. Da sie aber bei den etablierten Partei im Grunde die einzige Partei ist, die in dem Spannungsverhältnis zwischen Bürger und Staat den Schwerpunkt eindeutig auf den Bürger legt, ist sie meine Wahl. Hinzu kommt, dass sie neben den Grünen die einzige Partei ist, die so etwas ähnliches wie eine Zukunftsvision hat. Der Rest will meines Erachtens mehr oder weniger das Rad zurück in eine vermeintlich bessere Vergangenheit drehen.
amsterdam_stranded schrieb:
Es ist natürlich ein völlig verrückter Gedanke, aber Freiheit ist nicht für jeden ein Synonym für Egoismus und liberal beschränkt sich nicht nur auf wirtschaftsliberal.
Korrekt. Das ist genau das, was ich der FDP heute vorwerfe resp. ins Stammbuch schreiben würde.
amsterdam_stranded schrieb:
Hinzu kommt, dass sie neben den Grünen die einzige Partei ist, die so etwas ähnliches wie eine Zukunftsvision hat.
Die Vision der heutigen FDP werden wir alle nicht mehr erleben. Und wenn die FDP in die Lage kommen sollte, ihre Vision in irgendeiner Weise wahr werden zu lassen, dann gleich zweimal nicht.
Wenn ich die letzten 20 Jahre etwas gelernt habe, dann dass viele Deutsche gerne erzählen wie viel schwerer früher alles war und welche Entbehrungen sie doch hatten (natürlich oft in Kombination mit der Feststellung, dass früher natürlich sonst alles besser war...). Ich behaupte mal, dass die Jahrgänge ab Mitte der 50er im Mittel genauso glücklich aufgewachsen sind, wie ich in den 80ern/90ern oder heutige Kinder. Meist hat das Einkommen eines normal verdienenden Vaters in den 70ern/80ern beispielsweise für ein kleines Wohneigentum gereicht, ist das heute noch so? Und hier hat sich extrem viel verschlechtert in der Breite der Gesellschaft, Einkommen, Rente, der gesamte soziale Bereich. Da ist schon viel Glorifizierung dabei.
Normale wirtschaftliche, technische, infrastrukturelle Entwicklung darf man da eben nicht einbeziehen. Natürlich sind wir heute weltweit vernetzt und können uns auf Kosten der halben Welt zu einem Spottpreis internationale Produkte kaufen. Der erste Farbfernseher war damals das, was heute die billige Fernreise ist. Das neueste Smartphone das, was damals der Geschirrspüler war.
Wenn ich mich mit meiner Elterngeneration unterhalte (in den 50ern geboren), dann haben sie eine Situation, wie derzeit auch noch nie erlebt. Ein wenig Fahrverbot in der Ölkrise, Krisenzeiten im Kalten Krieg, aber die Einschränkungen seit 1,5 Jahren sind herausragend und außergewöhnlich. Ich bin bisher auch extrem gut durch die Zeit gekommen, gesundheitlich, familiär, psychisch, finanziell. Vielen geht das aber nicht so und ich empfinde das schon als einschneidend.
Normale wirtschaftliche, technische, infrastrukturelle Entwicklung darf man da eben nicht einbeziehen. Natürlich sind wir heute weltweit vernetzt und können uns auf Kosten der halben Welt zu einem Spottpreis internationale Produkte kaufen. Der erste Farbfernseher war damals das, was heute die billige Fernreise ist. Das neueste Smartphone das, was damals der Geschirrspüler war.
Wenn ich mich mit meiner Elterngeneration unterhalte (in den 50ern geboren), dann haben sie eine Situation, wie derzeit auch noch nie erlebt. Ein wenig Fahrverbot in der Ölkrise, Krisenzeiten im Kalten Krieg, aber die Einschränkungen seit 1,5 Jahren sind herausragend und außergewöhnlich. Ich bin bisher auch extrem gut durch die Zeit gekommen, gesundheitlich, familiär, psychisch, finanziell. Vielen geht das aber nicht so und ich empfinde das schon als einschneidend.
Da hast du vollkommen und uneingeschränkt recht.
Allerdings leben wir ja auch auf einer Insel der Glückseligkeit. Schon allein deshalb hat Jammern einen seltsamen Beigeschmack. Alleine unsere Landsleute in den Neuen Bundesländern hätten noch vor 35 Jahren die heutigen Einschränkungen als grenzenlose Freiheit empfunden. Auf dem Balkan hat man das Grauen noch immer nicht verdaut. Und Griechenland und andere europäischen Länder waren auch nicht schon immer freiheitliche Demokratien.
cm47 möchte ich da ebenfalls ausnehmen. Die Zeiten, in denen er aufgewachsen ist, waren alles andere als erstrebenswert. Und so furchtbar lange ist das ja nun auch wieder nicht her, als dass man das nicht wissen oder sich ins (zeitgeschichtliche) Gedächtnis zurückrufen könnte.
So gesehen sind die Einschränkungen heute pillepalle. Global gesehen sowieso.
Allerdings leben wir ja auch auf einer Insel der Glückseligkeit. Schon allein deshalb hat Jammern einen seltsamen Beigeschmack. Alleine unsere Landsleute in den Neuen Bundesländern hätten noch vor 35 Jahren die heutigen Einschränkungen als grenzenlose Freiheit empfunden. Auf dem Balkan hat man das Grauen noch immer nicht verdaut. Und Griechenland und andere europäischen Länder waren auch nicht schon immer freiheitliche Demokratien.
cm47 möchte ich da ebenfalls ausnehmen. Die Zeiten, in denen er aufgewachsen ist, waren alles andere als erstrebenswert. Und so furchtbar lange ist das ja nun auch wieder nicht her, als dass man das nicht wissen oder sich ins (zeitgeschichtliche) Gedächtnis zurückrufen könnte.
So gesehen sind die Einschränkungen heute pillepalle. Global gesehen sowieso.
Ich finde diese Vergleiche wirklich sinnlos. Du vergleichst hier Empfindungen eines Einzelnen in alltäglichen Dingen, die man ihm (wenn auch nachvollziehbar begründet), wegnimmt mit der retrospektiven gesellschaftlichen Bewertung eines Staats aus der Vogelperspektive.
Pauschalisiert ausgedrückt: Der DDR-Bürger, der sozial abgesichert, mit Wohnung und Arbeit unpolitisch und unkritisch gelebt hat, hat sich vermutlich weniger gegängelt gefühlt, als sich der Konzertveranstalter, der plötzlich arbeitslos war, seine nervenden Kinder zu Hause betreuen musste, sich nicht mehr mit seinem Freundeskreis treffen konnte und nicht mehr in den Urlaub konnte, eingeschränkt gefühlt hat.
Ja, es ist eine glückliche Sache, dass wir in einer einigermaßen funktionierenden Demokratie und einem einigermaßen funktionierenden Rechtsstaat leben. Aber im Alltag beeinflusst uns das doch weniger, als es manchmal scheinen mag.
Das Problem, welches ich auch bei mir merke, ist eine sich steigernde, fehlende Akzeptanz für undurchsichtige und ganz offensichtlich sinnlose Maßnahmen. Ich weiß, es ist notwendig und ich halte die Krankheit für sehr gefährlich, aber ich kann auch keinem verdenken, der unsere Regierung dafür verantwortlich macht, 1,5 Jahre sind eine lange Zeit um eine Linie zu finden. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass man das mit den Argumenten irgendwelcher Vollidioten tut, oder mit Nazis gemeinsame Sache macht. Aber mehr und mehr merke ich, dass ich ob der Konzeptlosigkeit auch genervt bin.
Pauschalisiert ausgedrückt: Der DDR-Bürger, der sozial abgesichert, mit Wohnung und Arbeit unpolitisch und unkritisch gelebt hat, hat sich vermutlich weniger gegängelt gefühlt, als sich der Konzertveranstalter, der plötzlich arbeitslos war, seine nervenden Kinder zu Hause betreuen musste, sich nicht mehr mit seinem Freundeskreis treffen konnte und nicht mehr in den Urlaub konnte, eingeschränkt gefühlt hat.
Ja, es ist eine glückliche Sache, dass wir in einer einigermaßen funktionierenden Demokratie und einem einigermaßen funktionierenden Rechtsstaat leben. Aber im Alltag beeinflusst uns das doch weniger, als es manchmal scheinen mag.
Das Problem, welches ich auch bei mir merke, ist eine sich steigernde, fehlende Akzeptanz für undurchsichtige und ganz offensichtlich sinnlose Maßnahmen. Ich weiß, es ist notwendig und ich halte die Krankheit für sehr gefährlich, aber ich kann auch keinem verdenken, der unsere Regierung dafür verantwortlich macht, 1,5 Jahre sind eine lange Zeit um eine Linie zu finden. Das heißt natürlich noch lange nicht, dass man das mit den Argumenten irgendwelcher Vollidioten tut, oder mit Nazis gemeinsame Sache macht. Aber mehr und mehr merke ich, dass ich ob der Konzeptlosigkeit auch genervt bin.
Endlich wieder mal ein schönes Gebabbel. 😁
Vielen Dank! (auch im Namen meiner Eltern)
Vielen Dank! (auch im Namen meiner Eltern)
Motoguzzi999 schrieb:
Von Sokrates gibt es eine Gesamtausgabe?
Freilich doch.
Erschien ruckzuck aufgrund des überraschenden Erfolges von "Sokrates - Die Trilogie: "Frühe Scherze auf Platons Kosten", "Lustwandeln und Dumbabbeln in Athen" und "Wie doof war denn bitte dieser Pheidippides, jetzt mal ehrlich!".
Misanthrop schrieb:Motoguzzi999 schrieb:
Von Sokrates gibt es eine Gesamtausgabe?
Freilich doch.
Erschien ruckzuck aufgrund des überraschenden Erfolges von "Sokrates - Die Trilogie: "Frühe Scherze auf Platons Kosten", "Lustwandeln und Dumbabbeln in Athen" und "Wie doof war denn bitte dieser Pheidippides, jetzt mal ehrlich!".
Ist dir bekannt, dass Sokrates der Trilogie eine weitere nachschob, die den Erfolg der ersten allerdings nicht ganz erreichte? Die Titel: "Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden", "Da tut sich gerade unheimlich viel" und "Da wäre ja fliegen fast schlauer".
WuerzburgerAdler schrieb:Misanthrop schrieb:Motoguzzi999 schrieb:
Von Sokrates gibt es eine Gesamtausgabe?
Freilich doch.
Erschien ruckzuck aufgrund des überraschenden Erfolges von "Sokrates - Die Trilogie: "Frühe Scherze auf Platons Kosten", "Lustwandeln und Dumbabbeln in Athen" und "Wie doof war denn bitte dieser Pheidippides, jetzt mal ehrlich!".
Ist dir bekannt, dass Sokrates der Trilogie eine weitere nachschob, die den Erfolg der ersten allerdings nicht ganz erreichte? Die Titel: "Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden", "Da tut sich gerade unheimlich viel" und "Da wäre ja fliegen fast schlauer".
Natürlich.
Aber Socrates selbst sagte ja schon, dass ihm gegenüber seinen Frühwerken da schon "reichlich der Schwung abhanden gekommen" sei, diese "besoffene G'schicht" seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr genügt habe.
Nicht zufällig hatte diese zweite Trilogie, "die Sudelheftchen", wie Sokrates sie bekanntlich zu nennen pflegte, ja dann auch dem Verlag Zweitausendeins fast das Genick gebrochen.
Schüler der ersten Stunde waren inzwischen rar, den Massenmarkt konnte Sokrates kein zweites Mal mehr so recht bedienen.
Dann hoffe ich doch, dass in der Gesamtausgabe auch die beiden all-time-goodies: Ich bleibe (im Gedächnis) und Am Ende des Tages (leere ich den Schierlingsbecher) enthalten sind.
Landroval schrieb:Misanthrop schrieb:
Da würden mich Details, die für Deinen Unmut sorgen, sehr interessieren.
Ich habe keinen Unmut, das hast Du offenbar falsch verstanden.
Das würde mir leid tun. Aber Du hattest geschrieben:
Landroval schrieb:
Die Steuerpolitik und der zu reduzierende staatliche Einfluss in die Unternehmen sind es, die diese 13% ansprechen. Speziell die bevorstehenden Änderungen bei Erbschaftssteuer/Vermögenssteuer, etc. (also die "Enteignung" von vermögenden Menschen) bringen diese dazu, ihre Stimme an die FDP zu geben. Würde ich eine etablierte Partei wählen (ich schrieb es hier schon 1-2 Mal), wäre es die FDP, die meine Stimme bekäme.
Daher hätte mich, wie von mir oben geschrieben, interessiert, welche konkreten Vorgänge und Missstände Du damit aufgegriffen hattest.
Außerdem drückt Dein Beitrag doch offenbar sehr große Zustimmung zu den von Dir der FDP-Wählerschaft unterstellten Motive dar, wenn Du die FDP als Dir nahestehendste etablierte Partei nennst. Distanziert klang das ja nicht.
Inzwischen glaube ich, dass Landroval mal eben die Position des advocatus diaboli eingenommen hat, um die 13 % erklären zu können.
cm47 schrieb:
Man sollte mit dem Begriff "Enteignung" nicht so inflationär umgehen.
Jeder von uns wird durch die Nullzinspolitik der EZB permanent enteignet, ohne darauf Einfluß zu haben, weil die Sparguthaben oder angelegtes Vermögen beständig schwindet.
Das stimmt. Das Wort "Enteignung" ist in der Erklärung, warum die FDP so viele Wähler bekommen wird, allerdings m. E. ein wesentlicher Bestandteil. Dadurch, dass man es (wie ich) verwendet, versucht man deutlich zu machen, wie Menschen ticken, die das wirklich als vollwertiges Argument akzeptieren.
cm47 schrieb:
sondern eine knallhart neoliberale Mischpoke, die nur eins interessiert:
Wie schont man die Reichen und wieviele Almosen gönnt man den Armen, das es wenigstens zum Überleben noch reicht...niemals bekämen die meine Stimme...
,,, und dieses Neoliberale bewegt sage und schrieb 13% der Wähler dazu, diese Partei zu wählen. Es ist also so, dass von 100 Wählern 13 Menschen glauben, dass es ihnen persönlich am Besten geht, wenn die FDP mitregiert. Das glaube ich für mich persönlich auch, trotzdem werde ich sie (dieses Mal) nicht wählen. Bin ja nicht alleine auf der Welt ..
Landroval schrieb:
Das glaube ich für mich persönlich auch
Vielleicht kurzfristig. Schon mittelfristig wird die Politik des "Weiter so" auch für Menschen zum Bumerang, die dies heute nicht für möglich halten würden. Oder wollen.
WuerzburgerAdler schrieb:Landroval schrieb:
Das glaube ich für mich persönlich auch
Vielleicht kurzfristig. Schon mittelfristig wird die Politik des "Weiter so" auch für Menschen zum Bumerang, die dies heute nicht für möglich halten würden. Oder wollen.
Ja, das wäre möglich, so sehe ich das im großen und ganzen auch. Diese Kurzfristigkeit ist es allerdings auch, die Menschen dazu treibt, bei der Wahl entsprechend anzukreuzen. Wer sich keine weitergehenden Gedanken um die Mittelfrist macht ("wer weiss schon was morgen ist?"), lässt sich leicht von diesen leicht verständlichen Wählerfang-Thesen beeindrucken.
DBecki schrieb:
Zumal Rose sich ja immer noch mit Borussia identifiziert.
Für Borussia. 😉
Adler_Steigflug schrieb:
Btw: FDP bei 13%? I don't get it. Wie zum Geier sprechen die 13% der Wähler an?
Die Steuerpolitik und der zu reduzierende staatliche Einfluss in die Unternehmen sind es, die diese 13% ansprechen. Speziell die bevorstehenden Änderungen bei Erbschaftssteuer/Vermögenssteuer, etc. (also die "Enteignung" von vermögenden Menschen) bringen diese dazu, ihre Stimme an die FDP zu geben. Würde ich eine etablierte Partei wählen (ich schrieb es hier schon 1-2 Mal), wäre es die FDP, die meine Stimme bekäme.
Landroval schrieb:Adler_Steigflug schrieb:
Btw: FDP bei 13%? I don't get it. Wie zum Geier sprechen die 13% der Wähler an?
Die Steuerpolitik und der zu reduzierende staatliche Einfluss in die Unternehmen sind es, die diese 13% ansprechen. Speziell die bevorstehenden Änderungen bei Erbschaftssteuer/Vermögenssteuer, etc. (also die "Enteignung" von vermögenden Menschen) bringen diese dazu, ihre Stimme an die FDP zu geben. Würde ich eine etablierte Partei wählen (ich schrieb es hier schon 1-2 Mal), wäre es die FDP, die meine Stimme bekäme.
Das überrascht mich jetzt, ehrlich gesagt. Ich habe aus deinen Äußerungen hier eher ein anderes Bild von dir. Aber das nur nebenbei. 😉
Zur Sache: Die 13 % sind doch ein Fingerzeig darauf, dass diejenigen, die aus der Mitte in die Upper Class aufrücken und sich durch Steuerpläne "bedroht" sehen (mein Mitgefühl haben die armen Teufel), beständig zunimmt. Natürlich bei weitem nicht so viele wie diejenigen, die aus der Mitte nach unten abrutschen, aber sie nehmen zu.
Heißt: die Mitte verliert beständig. Nach unten, aber auch nach oben.
Das ist nicht gut.
Besser wäre es, die "Gesellschaftsränder" der Mitte wieder etwas näher zu bringen. Vor allem von unten, aber auch von oben.
WuerzburgerAdler schrieb:
Das überrascht mich jetzt, ehrlich gesagt. Ich habe aus deinen Äußerungen hier eher ein anderes Bild von dir. Aber das nur nebenbei. 😉
Ach herrje, was für eine Dynamik am Donnerstag!
Die Frage des Adler_Steigflug war:" Btw: FDP bei 13%? I don't get it. Wie zum Geier sprechen die 13% der Wähler an?"
Ich habe die Antwort darauf gegeben, zumindest das geschrieben was ich dafür halte. Wenn man FDP-Wähler fragt, bekommt man oft genau diese Antwort und dazu noch etwas "für Freiheit, gegen Verbote, etc.". Schon hat man den Wählertypus in der Schublade, wenn man denn überhauprt eine Schublade dafür anlegen möchte.
Nochmal: losgelöst von meiner Meinung: es ist nur meine Erklärung dafür, weshalb 13% (und das werden bei der Wahl vermutlich 10-15% werden) bei den Umfagen angeben, die Stimme an diese Partei zu geben.
Das Wort "Enteignung" stammt in diesem Zusammenhang ebenfalls (natürlich) nicht von mir. Es ist ein Argument und die Bezeichnung) einiger befragter Personen, daher ein wesentlicher Teil der Antwort, auf die Ausgangsfrage. Deswegen habe ich die "" verwendet.
Das ist letztlich ne Sache, da kann jeder es unterschiedlich sehen. Grundsätzlich halte ich nichts davon irgendwo ein Handtuch auf die Liege zu legen, die andere gerne nutzen möchten und dann kommt der Handtuchbesitzer nicht... Das ist für mich zutiefst egoistisch dieses Verhalten. Aber wie gesagt, in dem Fall darf das jeder unterschiedlich sehen.