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WürzburgerAdler

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Raggamuffin schrieb:


         Ich verstehe die alten weißen Männer als eine Umkehr der Waffen.


Das ist zutreffend. Man fragt sich aber dann, warum jemand noch den moralischen Finger erheben kann, der mit den Waffen hantiert, die man bei den Rechten gleichermaßen kritisiert. Die Rechten möchten genau das erreichen, den eigentlich überlegenen Gegner auf das eigene Niveau runterzuziehen. Und sie schaffen es mehr und mehr. Und die, die sich am ehesten auf das Niveau runterreißen lassen, sind die, die am vehementesten dies abstreiten und dann plötzlich für legitim verkaufen wollen und nicht merken, dass sie eigentlich immer mehr die Muster der Rechten übernehmen. Schade.
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SGE_Werner schrieb:

Raggamuffin schrieb:


         Ich verstehe die alten weißen Männer als eine Umkehr der Waffen.


Das ist zutreffend. Man fragt sich aber dann, warum jemand noch den moralischen Finger erheben kann, der mit den Waffen hantiert, die man bei den Rechten gleichermaßen kritisiert. Die Rechten möchten genau das erreichen, den eigentlich überlegenen Gegner auf das eigene Niveau runterzuziehen. Und sie schaffen es mehr und mehr. Und die, die sich am ehesten auf das Niveau runterreißen lassen, sind die, die am vehementesten dies abstreiten und dann plötzlich für legitim verkaufen wollen und nicht merken, dass sie eigentlich immer mehr die Muster der Rechten übernehmen. Schade.

Naja. Man könnte es ja auch "den Spiegel vorhalten" nennen. Wie schon gesagt: wenn man mit Argumenten nicht weiterkommt, kann man den Spieß schon einmal umdrehen und zeigen, wie es sich anfühlt, wenn man ähnlich diskriminiert wird, wie man das bei anderen gewohnheitsmäßig macht.
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Kevin_Wetzlar schrieb:

...Aber ansonsten würde ich mehr Rechte für Geimpfte mittlerweile verstehen.
     
Und gerade gestern bei einem familiären Beisammensein (übrigens in der Stadt deines Nicknamens) hatten wir wieder das Thema, das in letzter Zeit verstärkt in Gesprächsrunden aufkommt, in denen nur Geimpfte sitzen: Was haben wir jetzt eigentlich davon?
Außer der Tatsache, (hoffentlich) relativ gut geschützt zu sein (was ja durch diverse Medienberichte schon wieder in Zweifel gezogen wird, damit man sich bloß nicht entspannen und durchatmen kann).
Einige stellen sich jetzt schon die Frage: Hat sich der ganze Aufwand (Kampf um einen Impftermin, mehr oder weniger starke Nebenwirkungen, eine gewisse Rest-Unsicherheit was Langzeitfolgen angeht etc.) überhaupt gelohnt? Ernüchterung macht sich breit.
Und Wasser auf die Mühlen der Impfgegner, leider.
PS: Ich wäre beim Stichwort GGG auch für eine stärkere Differenzierung zwischen Geimpften und Getesteten, da wir ja wissen dass die Tests einen gewissen Unsicherheitsfaktor haben. Um das dritte G für Genesen wirklich einschätzen zu können, fehlt mir das medizinische Wissen, auch da liest man viel Widersprüchliches.
Um es mal relativ einfach zu formulieren: Beim derzeit für die Teilnahme am öffentlichen und kulturellen Leben sehr relevanten und immer wieder propagierten GGG sollte das Geimpften-G nach meiner Auffassung einen höheren Stellenwert bekommen!
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Fantastisch schrieb:

Kevin_Wetzlar schrieb:

...Aber ansonsten würde ich mehr Rechte für Geimpfte mittlerweile verstehen.
     
Und gerade gestern bei einem familiären Beisammensein (übrigens in der Stadt deines Nicknamens) hatten wir wieder das Thema, das in letzter Zeit verstärkt in Gesprächsrunden aufkommt, in denen nur Geimpfte sitzen: Was haben wir jetzt eigentlich davon?
Außer der Tatsache, (hoffentlich) relativ gut geschützt zu sein (was ja durch diverse Medienberichte schon wieder in Zweifel gezogen wird, damit man sich bloß nicht entspannen und durchatmen kann).
Einige stellen sich jetzt schon die Frage: Hat sich der ganze Aufwand (Kampf um einen Impftermin, mehr oder weniger starke Nebenwirkungen, eine gewisse Rest-Unsicherheit was Langzeitfolgen angeht etc.) überhaupt gelohnt? Ernüchterung macht sich breit.
Und Wasser auf die Mühlen der Impfgegner, leider.
PS: Ich wäre beim Stichwort GGG auch für eine stärkere Differenzierung zwischen Geimpften und Getesteten, da wir ja wissen dass die Tests einen gewissen Unsicherheitsfaktor haben. Um das dritte G für Genesen wirklich einschätzen zu können, fehlt mir das medizinische Wissen, auch da liest man viel Widersprüchliches.
Um es mal relativ einfach zu formulieren: Beim derzeit für die Teilnahme am öffentlichen und kulturellen Leben sehr relevanten und immer wieder propagierten GGG sollte das Geimpften-G nach meiner Auffassung einen höheren Stellenwert bekommen!


@ Fantastisch
Ich tue mir ziemlich schwer, das nachzuvollziehen. Alleine die Tatsache, durch meine Impfung mit dazu beigetragen zu haben, die Pandemie zurückzudrängen, ist für mich Grund genug, die Frage "Hat es sich gelohnt?" eindeutig mit "Selbstverständlich!" zu beantworten.

Leider verschieben sich die Kriterien für Entscheidungen immer mehr in Richtung "Was bringt es mir persönlich?" Mit ein Grund dafür, dass wir da stehen, wo wir heute stehen.
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Und aus den Fehlern vor einem halben Jahrhundert haben wir ja offensichtlich bezüglich der Ölversorgung gelernt.
Das Gleiche zukünftig bei Solarstrom zu wiederholen würde ich sackdämlich nennen.
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oldie66 schrieb:

Und aus den Fehlern vor einem halben Jahrhundert haben wir ja offensichtlich bezüglich der Ölversorgung gelernt.
Das Gleiche zukünftig bei Solarstrom zu wiederholen würde ich sackdämlich nennen.

Anstatt eine Möglichkeit, die Menschheit mit einer sinnvollen Energieversorgung auszustatten, sackdämlich zu nennen, könnte man versuchen, diese Erkenntnis einer Möglichkeit so umzusetzen, dass man sich weniger angreifbar macht. Meine Lösung wäre der massive Aufbau einer dezentralen Energiegewinnung.

Das geht aber nicht, weil die vier Großkonzerne, die wir soeben noch von den Folgekosten der Atommüllentsorgung freigestellt haben, dann außen vor wären. Ansonsten wüsste ich nicht, was dagegen spricht, den Strom dort zu produzieren, wo er gebraucht wird.

Die PV-Entwicklung schreitet weiter voran, inzwischen sind sogar die PV-Ziegel (für Ästheten, die keine Paneele auf ihrem Dach wollen) konkurrenzfähig geworden. Wind ist vorhanden, Wasserkraft ebenso. An den Schleusen könnte man sogenannte "Fast-Perpetuum-Mobili" bauen (Wasserhebeanlagen), die Speichertechnik schreitet mit Riesenschritten voran. Blockkraftwerke könnten gleich mehrere Häuser, ganze Siedlungen versorgen.

Und was machen wir resp. unsere Konservativen? Gegen ein Tempolimit, gegen die Verpflichtung, bei Neubauten PV-Anlagen und Zisternen zu installieren (obwohl das für die Bauherren sogar ein Geschäft wäre) und Schutz der vier Großkonzerne vor Konkurrenz. Dafür eine Super-Pipeline quer durch die Republik, einen Riesenkorridor, wo nichts gebaut werden kann und wo auch nichts mehr wächst. Für Abermilliarden von Euro.

Falls es in 100 Jahren noch Menschen geben sollte, werden die sich kaputtlachen über uns. Im besten Fall.
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Raggamuffin schrieb:

Wenn aus einer Richtung eben 'Ausländer', 'Flüchtlinge, 'Sozialisten', 'Schulschwänzer', etc. geframet werden, braucht es einen Gegenbegriff für die, die die Debatte derzeit bestimmen.


Aber ist es dann sinnvoll, dass die Gruppe, die diese Art des Framing so ablehnt, selbst zu diesem Mittel greift? Ist in Teilen des öffentlichen Diskurses der alte weiße Mann nicht zum Sinnbild allen Übels auf dieser Welt stilisiert worden? Und: Sind diese Eigenschaften allein den weißen Männern gegeben? Oder zeigt nicht etwa das Beispiel Simbabwe, dass Menschen mit Macht generell diese einzusetzen versuchen?

Natürlich sind die weltweiten Machtstrukturen zu "überarbeiten". Aber doch nicht durch die gleichen Pauschalisierungen und das selbe Schwarzweiß-Denken, das man an der Gegenseite so kritisiert...
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zappzerrapp schrieb:

Sind diese Eigenschaften allein den weißen Männern gegeben? Oder zeigt nicht etwa das Beispiel Simbabwe, dass Menschen mit Macht generell diese einzusetzen versuchen?

Sicherlich. Allerdings ist kennzeichnend für alte weiße Männer, dass sie sich für die Krone der Schöpfung halten und die absolute Deutungshoheit für Sitte, Moral, Sexualität, Rassenhierarchie und Geschlechterrangfolge für sich beanspruchen. Und das weltweit. D. Trump ist das Paradeprodukt aus dem Denken alter weißer Männer.

Nochmal: ich glaube, die Überspitzung/Pauschalisierung dieses Begriffs ist auf den Frust darüber entstanden, dass allen gesellschaftlichen Entwicklungen zum Trotz eine bestimmte Klientel an ihren überkommenen Vorstellungen festhält. Da man diese - noch immer mächtige - Klientel nicht mit Argumenten erreicht hat, ist man zum Frontalangriff übergegangen.
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Schon mal überlegt, wie man dann den ganzen Strom dahin bekommt, wo er gebraucht wird?
Wir schaffen es ja noch nicht mal eine Stromtrasse quer durch Deutschland zu realisieren.
Was aber wohl weniger an den technischen Möglichkeiten, als an der Klage- und Beschwerdefreudigkeit der Anreiner liegt.
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oldie66 schrieb:

Wir schaffen es ja noch nicht mal eine Stromtrasse quer durch Deutschland zu realisieren.
Was aber wohl weniger an den technischen Möglichkeiten, als an der Klage- und Beschwerdefreudigkeit der Anreiner liegt.

Die Stromtrasse durch Deutschland ist vollkommen unnötig und wird nur gebaut, um den großen Stromversorgern ihren Absatz aus den Nordsee-Windrädern zu garantieren.
Diese Art der zentralen Energieversorgung ist nicht nur unnötig, sondern auch gefährlich. Sowohl was Pannen jedwelcher Art als auch was sicherheitsrelevante Aspekte anbelangt. Man stelle sich einen Konfliktfall vor - muss ja gar kein Krieg sein. Deutschland könnte man mit wenigen Angriffen - militärisch oder per Hack - bis zur vollkommenen Wehrlosigkeit ausschalten.

Viel vernünftiger, sicherer und kostengünstiger wäre eine dezentrale Versorgung. Ausbau der Photovoltaik sowie der Wind- und Wassererzeugten Energien. Und zwar dort, wo der Strom gebraucht wird. Diesen Strom dann gespeichert in Speichern, deren Technik schon lange zur Verfügung steht, aber nicht gefördert oder forciert wird. Schon bald wird Tesla Automobile präsentieren, mit denen man 1.500 km weit fahren kann. Und das ist erst der Anfang.

Mit dem Geld, das man bei den sogenannten "Links" einsparen würde, könnte man die erneuerbaren Energien nebst Speichertechnik massiv voranbringen. Stattdessen gibt man ein Mammutprojekt in Auftrag, das uns alle abhängig von einer zentralisierten, anfälligen und angreifbaren Energieversorgung macht.

Selbstmord nenne ich so etwas.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Schönesge schrieb:

Bei mir ist es so, dass ich gewiss auch eine zeitlang Vorurteile hatte, vor allem in meinen jüngeren Jahren und ich will gar nicht wissen, welche Worte ich schon alle unreflektiert in den Mund genommen habe. Aber verschiedenste Erfahrungen und der Drang seinen Horizont zu erweitern sowie geänderte Lebensumstände haben meinen Blick geschärft, meine Denkweise und damit meine Wahrnehmung verändert.

Dies setzt allerdings eine Eigenschaft voraus, die ein bisschen aus der Mode gekommen ist: die Selbstreflexion. Dass du diese Eigenschaft besitzt, ehrt dich. Denn das, was du beschreibst, wird wohl auf viele Menschen zutreffen.

Ein anderer Weg, aus der Vorurteilsfalle zu kommen, hat sich für viele Menschen aus meiner Generation geöffnet: der des Widerstands. Aufgewachsen in den 50er- bis 70er-Jahren und angewidert vom Establishmentgetue war es sozusagen Pflicht, alles in Frage zu stellen, was die Eltern- und Großelterngeneration so von sich gab. Und damit auch das ganze Vorurteils- und Rassismuszeugs, selbst wenn es gar nicht "böse gemeint" war.

Mein Antrieb war allein die Wut und der Trotz, das ich alles, was mich geprägt hat, nie wieder in dieser Form erleben wollte...ich war damit alleingelassen und das war eine starke Motivation...
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cm47 schrieb:

Mein Antrieb war allein die Wut und der Trotz, das ich alles, was mich geprägt hat, nie wieder in dieser Form erleben wollte...ich war damit alleingelassen und das war eine starke Motivation...

Das glaube ich dir gerne.
Schade, dass die Zahl derer, die aus dieser Zeit nichts gelernt haben, beständig zunimmt. Selbst wenn sie sie nicht erlebt haben.
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Einfach mal ein Einwurf, würde man eine Fläche von 85% der Bundesrepublik in der Sahara (also weniger als 3,5%) mit Solarkraftwerken abdecken, könnte man den Energieverbrauch der gesamten Menschheit decken.

Kostenpunkt (sehr konservativ also teuer gerechnet mit 1000 Dollar pro Solarpanel, wegen Infrastruktur, Lieferung, Montage etc.) wären ca. 2,1% des jährlichen globalen Bruttoszialprodukts.

Also unter 2 Billionen Dollar (engl. Trillion).

Das Infrastrukturpaket, welches Biden in den USA gerne durchkriegen würde, hat ziemlich genau diesen Betrag.

Mal ernsthaft, wir sind als Spezies schon sackdämlich.
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Natürlich sind wir das. Wir produzieren ja auch die eineinhalbfache Menge an Nahrungsmitteln, die tatsächlich gebraucht werden würde, um die gesamte Menschheit bequem ernähren zu können. Aber anstatt das einfach zu tun, wirft die eine Hälfte Essen weg, während die andere hungert.

Hälfte/Hälfte ist nicht ganz richtig. Richtig hungern nur ca. 800 Millionen.
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Du warst offenkundig deiner Zeit weit voraus, gerade was deine Denkweise betrifft. Insofern: Respekt dafür.

Bei mir ist es so, dass ich gewiss auch eine zeitlang Vorurteile hatte, vor allem in meinen jüngeren Jahren und ich will gar nicht wissen, welche Worte ich schon alle unreflektiert in den Mund genommen habe. Aber verschiedenste Erfahrungen und der Drang seinen Horizont zu erweitern sowie geänderte Lebensumstände haben meinen Blick geschärft, meine Denkweise und damit meine Wahrnehmung verändert.
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Schönesge schrieb:

Bei mir ist es so, dass ich gewiss auch eine zeitlang Vorurteile hatte, vor allem in meinen jüngeren Jahren und ich will gar nicht wissen, welche Worte ich schon alle unreflektiert in den Mund genommen habe. Aber verschiedenste Erfahrungen und der Drang seinen Horizont zu erweitern sowie geänderte Lebensumstände haben meinen Blick geschärft, meine Denkweise und damit meine Wahrnehmung verändert.

Dies setzt allerdings eine Eigenschaft voraus, die ein bisschen aus der Mode gekommen ist: die Selbstreflexion. Dass du diese Eigenschaft besitzt, ehrt dich. Denn das, was du beschreibst, wird wohl auf viele Menschen zutreffen.

Ein anderer Weg, aus der Vorurteilsfalle zu kommen, hat sich für viele Menschen aus meiner Generation geöffnet: der des Widerstands. Aufgewachsen in den 50er- bis 70er-Jahren und angewidert vom Establishmentgetue war es sozusagen Pflicht, alles in Frage zu stellen, was die Eltern- und Großelterngeneration so von sich gab. Und damit auch das ganze Vorurteils- und Rassismuszeugs, selbst wenn es gar nicht "böse gemeint" war.
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Ist klar.
Deshalb geht es unserem Land, welches ja die meiste Zeit unter konservativer Führung stand, so schlecht.

Auf eurem hohen Niveau würden geschätzte 99% der Weltbevölkerung wahrscheinlich gerne mal jammern.
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oldie66 schrieb:

Ist klar.
Deshalb geht es unserem Land, welches ja die meiste Zeit unter konservativer Führung stand, so schlecht.

Auf eurem hohen Niveau würden geschätzte 99% der Weltbevölkerung wahrscheinlich gerne mal jammern.

Ich darf dich beruhigen: dieses hohe Niveau werden wir als Gesamt-Menschheit demnächst verlassen. Und zwar gründlich. Das ist das, wohin uns die konservative Führung gebracht hat.
Die Frage ist nur, ob wir das noch erleben oder erst unsere Kinder. Kommt ganz auf's Geburtsjahr an. Sieht aber ganz danach aus, dass selbst wir, die Generation Wohnmobil, die ersten Folgen unseres Wohlstands noch zu spüren bekommen.
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Xaver08 schrieb:

So habe ich auch reggaetyp verstanden, ich finde es ein wenig schade auch hier wieder zu versuchen die Diskussion mit dem Verweis aber die Rechten abzubügeln.
       


Und ich finde es schade, dass wir bei allen möglichen Belangen auf die Genauigkeit der Worte und Aussagen hinweisen, hier aber plötzlich man sich das "denken soll, wie es der andere gemeint hat". So oft, wie ich oder auch andere hier im D&D schon wegen einzelner Worte und deren Wirkung (teils auch zurecht) kritisiert wurden, kann ich auch mal darauf hinweisen, dass diese pauschale Formulierung, die immer wieder erfolgt, selbst wenn sie nicht so pauschal gemeint ist, beim Leser einen entsprechenden Eindruck hinterlassen kann.
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SGE_Werner schrieb:

Xaver08 schrieb:

So habe ich auch reggaetyp verstanden, ich finde es ein wenig schade auch hier wieder zu versuchen die Diskussion mit dem Verweis aber die Rechten abzubügeln.
       


Und ich finde es schade, dass wir bei allen möglichen Belangen auf die Genauigkeit der Worte und Aussagen hinweisen, hier aber plötzlich man sich das "denken soll, wie es der andere gemeint hat". So oft, wie ich oder auch andere hier im D&D schon wegen einzelner Worte und deren Wirkung (teils auch zurecht) kritisiert wurden, kann ich auch mal darauf hinweisen, dass diese pauschale Formulierung, die immer wieder erfolgt, selbst wenn sie nicht so pauschal gemeint ist, beim Leser einen entsprechenden Eindruck hinterlassen kann.

Werner, ich verstehe deinen Einwand und teile ihn eigentlich auch.

Worauf ich trotzdem hinweisen möchte ist, dass genau die Justiz und die Exekutive Bereiche sind, in denen auch nicht ein einziger Fall vorkommen darf. Warum, sollte klar sein.
Wenn also solch ein Bereich, der für Radikalismus eigentlich vollkommen tabu sein sollte, trotzdem solche Fälle zeitigt, ist das derart beunruhigend, dass man schon mal die gesamte Organisation in Frage stellen kann.

Wenn nicht muss. Denn es hat sich ja nicht etwa ein Gerichtspräsident oder ein Justizminister um diese Fälle gekümmert, sondern die Presse. Was umso beunruhigender ist.

Ich kann mich noch gut an die Zeit der Enttarnung zahlreicher Richter als Ex-Nazis erinnern. Damals hieß es auch immer "Einzelfälle". Herausgekommen ist ein ganzer Rattenschwanz.
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LDKler_neu schrieb:


Ne, Moderna.


Dann wundert mich das mit dem komatösen Tiefschlaf und der durchnässten Bettwäsche erst recht nicht. Ein weiterer Moderna-Überlebender.
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SGE_Werner schrieb:

LDKler_neu schrieb:


Ne, Moderna.


Dann wundert mich das mit dem komatösen Tiefschlaf und der durchnässten Bettwäsche erst recht nicht. Ein weiterer Moderna-Überlebender.

Macht mal den Leuten nicht so viel Angst. Meine Frau hat 1) Astra und 2) Moderna, bis auf die üblichen Haarausfall, Ohnmacht, Drehschwindel, Migräne, Völlegefühl, Orientierungslosigkeit, Teilamnesie und Stottern keinerlei Nebenwirkungen!

Nee, Spaß. Bisschen Armschmerzen, 1 Tag lang, das war's. Alles gut. 👍
Sie spricht jetzt sogar fließend Englisch.
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Misanthrop schrieb:

"Geh doch nach drüben!" sagte man, als ich jung war.


Das Framing „Alter weißer Mann“ geht ein wenig in dieselbe Richtung. Bei aller berechtigten Kritik an bestehende Herrschaftsverhältnisse wird diese Beschreibung häufiger mit dem Ziel  genutzt, die Argumente einer ganzen Generation, unabhängig von deren Qualität und den Kontexten, lächerlich zu machen und von der Diskussion auszuschließen. Braucht man sich halt nicht mehr inhaltlich damit auseinandersetzen.

Meine Beobachtung ist auch, dass das Framing gerne von alten weißen Männern benutzt wird. Möglicherweise aus dem gleichen Antrieb, weshalb sich gerne die Leute über das Körpergewicht anderer Leute lustig machen, die selbst nicht so ganz schlank sind.

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amsterdam_stranded schrieb:

Misanthrop schrieb:

"Geh doch nach drüben!" sagte man, als ich jung war.


Das Framing „Alter weißer Mann“ geht ein wenig in dieselbe Richtung. Bei aller berechtigten Kritik an bestehende Herrschaftsverhältnisse wird diese Beschreibung häufiger mit dem Ziel  genutzt, die Argumente einer ganzen Generation, unabhängig von deren Qualität und den Kontexten, lächerlich zu machen und von der Diskussion auszuschließen. Braucht man sich halt nicht mehr inhaltlich damit auseinandersetzen.


Das stimmt natürlich. Hat aber Gründe. In erster Linie, einen Sachverhalt plakativ darzustellen (was nicht immer sachdienlich ist, da hast du recht), aber auch ein Ausdruck des Frusts, da man den Angesprochenen nicht mit Argumenten beikommt  (siehe den Beitrag von oldie) und dann in den Frontalangriff übergeht.

Weil Misanthrop die Sechziger angesprochen hat: "In den Talaren der Muff von 1.000 Jahren" traf mit Sicherheit auch Unschuldige und war, was Plakativität und Pauschalierung betrifft, nicht besser als die alten weißen Männer. Er traf aber alle Richtigen und diente dem Protest gegen die Ignoranz. Mit Erfolg.
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reggaetyp schrieb:

Gutem Morgen.
Ich mag den Begriff zwar nicht besonders (alte weiße Männer) - aber im Gegensatz zu dir habe ich verstanden, was man damit meint.
Du nicht mal ansatzweise.

Doch, ich denke, das versteh ich schon. Ändert aber nix daran, dass der Begriff diskriminierend und spalterisch ist.
Und wenn andere weiße Männer damit hantieren, halt auch sehr schräg, um nicht zu sagen gestört. Daher auch meine provokante Rückfrage davor.
Aber zum Glück existiert der Begriff ja hauptsächlich in der linken Bubble. Kein Mensch, mit dem ich im Reallife Kontakt habe, spricht von "alten weißen Männer", unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hautfarbe.
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Adlerdenis schrieb:

Aber zum Glück existiert der Begriff ja hauptsächlich in der linken Bubble. Kein Mensch, mit dem ich im Reallife Kontakt habe, spricht von "alten weißen Männer", unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hautfarbe.

Wundert dich das?
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Irgendwie magst du halt auf die Argumentae nicht eingehen, egal von wem sie kommen.
So ist mir das dann auch zu müßig.
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Adlerdenis schrieb:

Irgendwie magst du halt auf die Argumentae nicht eingehen, egal von wem sie kommen.
So ist mir das dann auch zu müßig.

Na, was sagst du denn beispielsweise zu meiner Grafik? Kein Argument?
Wenn du dein Mitgefühl für die Steuerlast reicher Menschen meinst, wäre das eine Grundsatzdiskussion. Die führe ich sehr gerne mit dir, aber hier geht es um die Bundestagswahl und speziell um die Wahlprogramme der Parteien. Siehe Grafik.
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Erst Sozialdarwinist, jetzt Hoeneß. Was kommt als nächstes? Trump?
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Adlerdenis schrieb:

Erst Sozialdarwinist, jetzt Hoeneß. Was kommt als nächstes? Trump?

Ich hab's doch erklärt. Die Superreichen tragen die Hauptlast der Steuern. Das sagte Uli Hoeness wiederholt in Talkshows. Mit hochrotem Kopf, aber noch vor seiner Verhaftung.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Also weiter die Superverdienenden besser stellen als die Mitte und die Schwachen?

Das ist doch der Punkt: Das ist einfach nicht der Fall. Ich weiß nicht, ob du in deinem Leben schon mal Geringverdiener warst, ich war es mal, und kann dir sagen: Da zahlste nicht viel Steuern.
Was man bei Einkommen ab 60.000 so zahlt, muss ich dir hingegen nicht erklären.
Die Mitte und die Schwachen sind bei Steuern nicht schlechter gestellt als die Top-Verdiener, das ist einfach nicht wahr.
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Adlerdenis schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:


Also weiter die Superverdienenden besser stellen als die Mitte und die Schwachen?

Das ist doch der Punkt: Das ist einfach nicht der Fall. Ich weiß nicht, ob du in deinem Leben schon mal Geringverdiener warst, ich war es mal, und kann dir sagen: Da zahlste nicht viel Steuern.
Was man bei Einkommen ab 60.000 so zahlt, muss ich dir hingegen nicht erklären.
Die Mitte und die Schwachen sind bei Steuern nicht schlechter gestellt als die Top-Verdiener, das ist einfach nicht wahr.

Diese Uli-Hoeness-Diskussion* führe ich hier jetzt nicht, weil das viel zu weit führen würde. Dass ein Millionär jetzt mehr Steuern zahlt als ein kurzarbeitendender Bauarbeiter ist eine bahnbrechende Neuheit.

Aber es ging ja - threadgemäß - um die Pläne der Union, der SPD und der Grünen. Dazu diese Grafik, damit du siehst, dass sie es nach den Plänen der Union doch sind, falls Laschet Kanzler wird:

https://twitter.com/AHaschi/status/1413435459338911744

* UHs Lieblingsargument, das du fast wortgleich bringst.
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Raggamuffin schrieb:

Ich finde ja, dass man hohe Vermögens- und Einkommensklassen viel mehr belasten muss, um Energiewende, Digitalisierung, Verkehrswende, Renten finanzieren zu können. Dann würde ich in der mittleren Einkommensklasse ebenfalls mit Vergnügen auf Entlastungen verzichten.
Naja, die CDU macht mal wieder das Gegenteil. Subber Idee.


Ist schon etwas strange, dass Du von der CDU eine solche Besteuerung erwartest. Gibt doch genug Parteien, die Deine Erwartungen besser bedienen. Wenn es für Dich das vordringliche gesellschaftliche Ziel ist, die hohen Vermögens- und Einkommensklassen viel mehr zu belasten, dann wählst Du halt die Linke. Musst dann ggf. auch mit den wirtschaftspolitischen Folgen dieses Steuermodels leben.

Auf die Grünen würde ich an Deiner Stelle nicht setzten. Sofern sie einen konservativen Koalitionspartner brauchen, wird die Besteuerung hoher Vermögen und Einkommen der erste Punkt sein, den die Grünen als Verhandlungsmasse anbieten. Aus Gründen. Waren dann halt die bösen Konservativen, die das verhindert haben.
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amsterdam_stranded schrieb:

Auf die Grünen würde ich an Deiner Stelle nicht setzten. Sofern sie einen konservativen Koalitionspartner brauchen, wird die Besteuerung hoher Vermögen und Einkommen der erste Punkt sein, den die Grünen als Verhandlungsmasse anbieten. Aus Gründen. Waren dann halt die bösen Konservativen, die das verhindert haben.

So ähnlich wird es kommen. Und Laschet gibt dafür das Tempolimit her. Seine bisherige Weigerung dazu ist nämlich nicht nur sackdämlich begründet (E-Autos), sondern auch eiskalt kalkuliert. Er braucht Verhandlungsmasse.
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Als ausgewiesener Erfolgsfan im Urlaub (i.e. locker sitzendes Portemonnaie) hatte ich mal überlegt, ob ich mir zur Feier des Tages ein Italientrikot kaufe.
Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen.
Im sog. Puma-Flagshipstore in Berlin-Mitte hieß es dann: Italien-Trikots sind europaweit ausverkauft, gingen weg wie Klopapier im Lockdown.
Krass, oder?
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Knueller schrieb:

Rund um den Alex in Berlin gab es in drei riesen Sporttempeln, u.a. Kaufhof und Decathlon, noch genau zwei Trikots in Kindergrößen.

Und? Sollte dir doch passen. 😉
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FrankenAdler schrieb:

Das ist manchmal etwas schwierig mit deinen Beitrögen, weil du in deiner "Beweisführung" beim mischen von Erkenntnissen, reinen Hypothesen die lediglich durch bislang unsaubere Erhebungen (z.B. long covid bei Kindern) und partiell auch persönlichen Eindrücken oft nicht ganz so transparent bist, wie dein hohes Lied auf die Wissenschaft vermuten ließe.

Ja, die Gewichtung von Zahlen und persönlichen Eindrücken ist in der Tat recht flexibel gehalten.
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Adlerdenis schrieb:

FrankenAdler schrieb:

Das ist manchmal etwas schwierig mit deinen Beitrögen, weil du in deiner "Beweisführung" beim mischen von Erkenntnissen, reinen Hypothesen die lediglich durch bislang unsaubere Erhebungen (z.B. long covid bei Kindern) und partiell auch persönlichen Eindrücken oft nicht ganz so transparent bist, wie dein hohes Lied auf die Wissenschaft vermuten ließe.

Ja, die Gewichtung von Zahlen und persönlichen Eindrücken ist in der Tat recht flexibel gehalten.

Gibt's dafür auch mal ein Beispiel oder ist das nur so ein Bauchgefühl?
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reggaetyp schrieb:

Adlerdenis schrieb:

Sei mal Spitzenverdiener, da wirst du bei der Einkommenssteuer in Deutschland regelrecht geschröpft (und nein, ich bin es nicht).

Ich kann da mitreden, ich fühle mich nicht geschröpft.
Vor Abgabe meiner Steuererklärung wäre ich nach Spitzensteuersatz besteuert worden.
Das jetzt auszuführen wäre zu privat und zu komliziert aufgrund meines besonderen Arbeitsverhälnisses.

Sei dir aber versichert, dass ich sorgenfrei und mit allerlei Annehmlichkeiten lebe, trotz der angeblichen Schröpfung, und ich mich am unteren Rand der Grenze bewege (wie gesagt, vor Abgabe Steuererklärung).
Ich kann mir also ganz gut vorstellen, wie sorgenfrei und luxuriös Menschen mit dem doppelten und dreifachen meines Bruttojahresverdienstes Menschen leben können, die nach deiner Definition geschröpft werden.

Natürlich können sie das, aber man sollte sich halt auch mal die Frage stellen, wie viel Steuern gerechtfertigt sind, und was die Leute davon haben.
Da bewegen wir uns in Deutschland aus meiner Sicht schon in einem grenzwertigen Bereich.
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Adlerdenis schrieb:

Da bewegen wir uns in Deutschland aus meiner Sicht schon in einem grenzwertigen Bereich.

Weiß ich nicht. Die Wirtschaftswoche hat 2019 mal den per Credit Swiss Bank Median errechnet. Der bildet exakt die Mitte der Pro-Kopf-Vermögen ab, jeweils die Hälfte der Bevölkerung hat also mehr beziehungsweise weniger Geld. Dadurch ist er in der Regel niedriger als der Durchschnitt, der durch einen Super-Vermögenden sehr hoch ausfallen kann, ohne dass die anderen Menschen mehr Geld hätten.

Und eben dieser Median liegt für Deutschland nur bei 35.000 US-Dollar pro Kopf. Zum Vergleich: In der Schweiz sind es 228.000 Dollar, in Großbritannien 97.000 Dollar und selbst in den USA 66.000 Dollar. Japan, das ein ähnliches Durchschnittsvermögen vorweist wie Deutschland, kommt auf einen Median von 110.000 Dollar.

Übersetzt heißt das, dass es in Deutschland zwar viel Vermögen gibt, ein Großteil der Bevölkerung jedoch nicht daran partizipiert. Die Credit-Suisse-Analysten schätzen, dass 30 Prozent des deutschen Vermögens in den Händen des reichsten einen Prozents der Deutschen liegen. Auf der anderen Seite haben 41 Prozent der Deutschen mit weniger als 10.000 Dollar kein nennenswertes Vermögen.

Weder die Wirtschaftswoche noch die Credit Swiss stehen im Ruf, den Superreichen irgendwas zu neiden.
https://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/global-wealth-report-2019-die-wohlstands-illusion/25141460.html

Also weiter die Superverdienenden besser stellen als die Mitte und die Schwachen?