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Xaver08

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https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-ein-stufenplan-in-niedersachsen-als-moeglicher-ausweg-aus-dem-shutdown-a-f1c14cc0-a139-4b42-adec-a4df1ca8a69e

Niedersachsen beschließt einen sechsstufigen Maßnahmenkatalog, der sich an Inzidenzen und dem R-Wert orientiert.

Ich finde das wirklich gut. So gut sogar, dass ich nich verstehe, warum es das nicht schon seit Monaten gibt.
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ein ansatz,  endlich die verknuepfung von daten mit reaktionen, das ist etwas auf das ich schon fast ein jahr warte. der spiegel artikel kritisiert an den richtigen stellen.

ich finde auch die zielsetzungen nicht richtig gewichtet, ich wuerde an erste stelle nicht die vermeidung der ueberlastung setzen, selbstverstaendlich gehoert das in die ziele mit rein, aber an oberster stelle sollte stehen, die nachverfolgbarkeit zu sichern, mit der hoechsten prioritaet.

wenn ich das so gewichte, muss ich schneller und schaerfer reagieren, gewinne zeit, rette leben und bin schneller in der normalitaet zurueck.
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Wenn Du die Zonen auf Kreisebene ziehst, könnte das zwar extrem effektiv sein, aber es funktioniert natürlich nur, wenn sich jeder daran hält oder extreme Kontrollen gefahren werden.

Wenn Du Dir anschaust, dass Perth mit seinen 2 Millionen Einwohnern bereits bei einem einzigen Fall in einen fünfjährigen strengen Lockdown geht, siehst Du, dass es viel Konsequenz bedarf und Zonen auch sehr groß sein können.

Auf uns übertragen hieße dies womöglich:
Die Zahlen würden auf Null gedrückt und jeder Fall führt zur quasiabriegelung eines Bundeslands. Pendelverkehr ist nur noch für systemrelevante Berufe mit Schnelltest und entsprechender Bescheinigung möglich.
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perth besteht aus einer Vielzahl an zonen, nicht nur einer.

aber ja, sie nehmen es in australien sehr ernst, denn sie wissen auch, was sie zu verlieren haben und sie haben verstanden, dass es besser ist proaktiv zu handeln, als mit einer reaktion zu warten, bis die zahlen weiter steigen.

denn man ist beim auftreten eines falles eh schon einge ganze zeit hinterher. im besten fall nur 1 woche.
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dass die  Wirtschaftsverbände Druck auf die Politik hinsichtlich Öffnungen ausüben, wundert mich nicht. So will der Präsident des Handwerksverband Klarheit unter welchen Voraussetzungen wieder geöffnet werden kann.
Ein Blick in andere Länder. Österreich lockert mal wieder: Mit Negativtest ist Frieurbesuch möglich, mit FFP2 Masken und 20 qm Mindestfläche je Kunde hat der Einzelhandel wieder offen. Gastronomie hat noch zu, Zoos, Museen, Galerien machen unter Auflagen auf.
In Frankreich ist der Einzelhandel inkl. friseure offen bei einer Inzidenz von derzeit > 200.
In Italien haben Reaturants und Cafes wieder auf (Inzidenz etwa 140)

Ich sehe bei allem laienhaften Verständnis meinerseits diese Lockerungen skeptisch, insbes. Österreich ist da sehr schwankend. Ich hoffe, dass in Deutschland dies wohlüberlegt gemacht wird und wenn überhaupt nach dem von Würzburger Adler (?) beschriebenen Zonen/Regionen. Denke, da wird es darauf hinauslaufen. Wenn bspw. in Ostfriesland oder irgendwo in MP die Werte sehr gering sind, wird man dort die ersten Hürden brechen.
Ich will kein Politiker sein, egal was Du machst, es ist so oder so ein Ritt auf der Rasierklinge
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Tafelberg schrieb:

dass die  Wirtschaftsverbände Druck auf die Politik hinsichtlich Öffnungen ausüben, wundert mich nicht. So will der Präsident des Handwerksverband Klarheit unter welchen Voraussetzungen wieder geöffnet werden kann.


das ist doch eine sinnvolle forderung. er macht keinen druck hinsichtlich oeffnungen, er moechte klarheit wann geoeffnet werden kann.

am besten koppelung an zahlen, an daten nicht an ein datum.
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Xaver08 schrieb:

dass es unmoeglich ist, langfristig eine inzidenz von 50 zu erreichen (was wenn ich mich richtig erinnere auch aussagen von dir waren)


Ja, habe ich geschrieben. Weil ich davon ausgehe, dass spätestens ab "unter 50" wieder gelockert wird, weil die Diskussionen hierzulande zu stark werden. Nicht, weil es praktisch unmöglich wäre.

Xaver08 schrieb:

und ja, wie ich bereits mehrfach schrieb, halte ich ein gesamteuropaeisches vorgehen auch fuer extrem schwierig und unwahrscheinlich, aber wir probieren es noch nicht mal.


Wie gesagt... Solange wir hierzulande nicht mal einig untereinander sind, brauchen wir gar nicht mit europäischen Konzepten anfangen. Das ist mein Einwand. Wir haben europaweit hunderte unterschiedliche Konzepte vermutlich, ein reiner Flickenteppich.

Xaver08 schrieb:

ob die eu schaden nehmen wird, werden wir sehen, dafuer muessen wir erstmal sehen, wie substanziell die probleme zum thema impfstoffbeschaffung am ende wirklich gewesen sein werden.


Der Schaden ist aber schon da, Kollege. Was nützt es der EU, wenn wir im September alle Impfstoff bekommen haben, wenn es in Israel schon im März und in GB vllt. im Juni so weit war. Es geht jetzt nur noch um Schadensbegrenzung in dieser Sache. In der Öffentlichkeit wird die EU gerade zerrissen. Such mal noch groß relativierende oder verteidigende Aussagen in den Medien. Es werden immer weniger. Und dass wir innerhalb der EU alle gleich viel bekommen usw. und keinen nationalen Weg gehen, das ist nicht mal Bestandteil der Medienkommentare. Das verlangt außerhalb des rechten Spektrums ja niemand.

Xaver08 schrieb:

noch vor einigen wochen hiess es, dass wir uns um mutationen keine gedanken machen muessen, weil wenn das virus mutiert, wird es eher in eine ungefaehrlichere richtung mutieren, das wird wohl irgendwann auch noch passieren, aktuell aber eben halt nicht.


Tja, da habe ich auch gehofft, dass die Mutationen auch zugunsten einer gefahrloseren Variante (bzgl. Mortalität) gehen. Leider falsch gehofft. Wird vermutlich noch irgendwann passieren, aber wie Du schon sagst... Jetzt halt noch nicht.

Ich denke, wir sind ja nicht weit auseinander. Ich kenne nur ein wenig die gesellschaftlichen Marotten in unserem Lande und befürchte, dass Low Covid (was ich durchaus begrüßen würde, sprich Inzidenz 10-25 würde da in meinen Augen dazu gehören) eben an den Gegebenheiten hierzulande scheitern wird. Ich verwette meinen Hintern darauf, dass bei Inzidenz unter 50 sofort nach Lockerung geschrien wird. Und damit meine ich weitgehende Lockerungen und nicht nur das Öffnen von Einzelhandel und Frisören unter den alten Hygienevorschriften (plus nun medizinischen Masken).
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SGE_Werner schrieb:

Ich kenne nur ein wenig die gesellschaftlichen Marotten in unserem Lande und befürchte, dass Low Covid (was ich durchaus begrüßen würde, sprich Inzidenz 10-25 würde da in meinen Augen dazu gehören) eben an den Gegebenheiten hierzulande scheitern wird. Ich verwette meinen Hintern darauf, dass bei Inzidenz unter 50 sofort nach Lockerung geschrien wird. Und damit meine ich weitgehende Lockerungen und nicht nur das Öffnen von Einzelhandel und Frisören unter den alten Hygienevorschriften (plus nun medizinischen Masken).


nun, die kenne ich auch. das haelt mich aber nicht davon ab, anzusprechen, was notwendig ist.
man muss auch trennen, was grundsaetzlich moeglich ist und was an politik scheitert, denn gesellschaft ist das noch nicht mal. wir machen jetzt seit november lockdown, haette man das richtig gemacht, waere das nicht mehr notwendig.

werner, es ist klar, dass es schwierig ist und mit hoher wahrscheinlichkeit an der politik scheitert. das heisst aber trotzdem, dass es moeglich ist. es muss natuerlich noch moeglich gemacht werden. nichts neues, ich schreibe sowas in der art schon seit monaten.....
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Xaver08 schrieb:

das war aber meine ich im drosten podcast heute anders.

sprich: kinder sind nicht treiber der pandemie heisst lediglich, dass sie nicht ueberproportional beteiligt sind, aber eben auch nicht unterproportional:

Drosten über Kinder: "Niemand ist ein Treiber der Pandemie"
Zu der Auffassung, dass Kinder "Treiber der Pandemie" seien, äußert sich Drosten in dem Podcast von NDR Info deutlich. Es werde Zeit, sich endlich "von dieser blöden Idee zu verabschieden, dass irgendeine Gruppe ein spezieller Treiber des Infektionsgeschehens ist. Wir leisten alle den gleichen Beitrag zu dieser Pandemie". Die Kinder seien - anders als etwa bei der saisonalen Grippe - nicht die Treiber des Infektionsgeschehens in der Corona-Pandemie. "Aber genau so wenig sind es die Restaurant-Besucher, die Besucher von Opernhäusern oder die Mitarbeiter in irgendwelchen Großbüros", sagt Drosten. Das heiße aber nicht im Umkehrschluss, dass jemand, der nicht Treiber der Pandemie ist, keine Relevanz für das Infektionsgeschehen habe.



Nochmal... ich kann nur wiedergeben was Lauterbach gesagt hat. Das es in der Wissenschaft unterschiedliche Meinungen und Interpretationen gibt ist ja nix neues.
Lauterbach stützt sich ja auch immer auf handfeste Studien. Mich würde es sehr wundern wenn ausgerechnet der Hardliner Lauterbach irgendwelche halbgaren Informationen verwendet um solch eine Aussage zu treffen.
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ich weiss diegito. ich hatte es auch nicht so verstanden, dass du es dir zu eigen gemacht hattest.

und ja, selbst lauterbach kann irren. ich hoere ihm gerne zu, ich lese viel von ihm. er ist ein grosser multiplikator von wertvollen informationen, oft mit vorbewertungen, so dass sie sogar noch leichter verdaulich sind.

aber auch lauterbach verarbeitet studien, die noch keinen peer review durchlaufen haben. das ist etwas, das sich die wissenschaft zu einem nicht unerheblichen anteil in der pandemie nicht mehr goennt. man bekommt schneller informationen, daten und studien, allerdings ist die datenlage auch weniger sicher.

drosten ist ja nun auch nicht gerade dafuer bekannt, halbgare infos zu verteilen.

ich persoenliche waere heilfroh, wenn dem so waere. wir sind aus dem ausland zurueck nach deutschland gezogen, um die ecke wartet ein kindergartenplatz auf unseren sohn, der es nicht mehr abwarten kann.

im moment sind wir auch etwas ratlos.
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Xaver08 schrieb:

nee, die sind schon nicht klein, die ballungsgebiete und dann auch kleinteiliger in zonen untergliedert


Auf die Fläche bezogen sind sie es aber und sie liegen weit auseinander. Zwischen Adelaide und Melbourne liegen über 700 km , zwischen Perth und der nächsten Großstadt ca. 2.500. Wir haben allein in NRW 30 Großstädte auf nicht mal 5 % der australischen Fläche. Und ständige Pendlersituationen. Das ist eben schon ein erheblicher Unterschied zu Australien. Wer in Adelaide wohnt, arbeitet kaum in ner Stadt nebenan. Der fährt auch nicht regelmäßig nach Melbourne im Normalfall. Man kann eben nicht hierzulande so einfach eine Region dicht machen, ohne dass es eklatante Auswirkungen hat. In Australien aber schon eher.

Xaver08 schrieb:

niemand will das 1:1 kopieren und klar funktioniert es hier anders, aber wenn man es gleich wieder zerredet, weil ja eh alles anders ist, dann passiert auch nix.

es hat auch niemand behauptet, dass es einfach ist, so ein konzept zu installieren.


Was ist denn dieses Zerreden? Wer sagt denn, nur weil man einen Vergleich 1:1 für nicht statthaft hält, dass man nicht Teile übernehmen kann? Warum ist jeder noch so kleine Einwand gleich ein Zerreden, aber jede noch so vereinfachte Aussage wie "Schaut doch mal nach Australien oder Ostasien, die machen das so prima, warum machen wir das nicht" unkritisch zu betrachten? Können wir nicht einfach mal Gegenargumente von mir aus ausdiskutieren, ohne sie in die Kategorie "Laschet sucht nach Ausreden" zu verbuchen? Nicht jeder setzt etwas in Relation, um es zu relativieren. Und nicht jeder nennt Zweifel, um Zweifel zu schüren.

Xaver08 schrieb:

man muss nicht mit den euraopaeischen partnern zusammen konzepte entwickeln.


Da werde ich dann doch mal was zerreden. Wir bekommen es nicht mal gebacken hierzulande ne einheitliche Strategie zu entwickeln, selbst die Kreise agieren untereinander unterschiedlich. Wie in Himmelherrgottsnamen sollen wir es schaffen ein europäisches Konzept zu entwickeln, wenn wir es nicht mal in 5289 Jahren geschafft haben beim Klimawandel, Autoabgasen, Agrarsubventionen oder Migrationspolitik eine Linie hinzubekommen...
Ein gesamteuropäisches Konzept wäre prima, ich sehe das sogar auch als Optimum im Kampf gegen Corona. Aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass ich den Lotto-Jackpot knacke als dass wir das auf europäischer Ebene hinbekommen. Ich wäre schon froh, wenn die 16 Bundesländer mal es einigermaßen schaffen würden, sich auf eine Linie zu einigen und nicht irgendwelche Politiker versuchen sich in der Krise zu profilieren, indem sie in die eine oder andere Richtung das Fähnchen hinhalten. Das geht nämlich auf Kosten der Glaubwürdigkeit und in manchen Fällen auch auf Kosten von Menschenleben.

Aktuell sehe ich weiterhin das Problem darin, dass wir uns treiben lassen, statt die Initiative zu ergreifen. Klare einheitliche Regeln, auch für die nächsten Wochen und Monate, mit Aussichten, wie wir da raus kommen.
Ich bin mir übrigens sehr sicher, dass wir nicht über Jahre noch eklatante Einschränkungen haben, auch wenn Mutationen die Wirkung der Impfstoffe schmälert. Ich bin mir nur sehr sicher, dass wir die nächsten Jahre ne ziemlich hohe Impfquote gegen Corona (inkl. Auffrischungen mit angepassten Impfstoffen) haben müssen, damit wir nicht noch mal in Teufelsküche kommen.

Was mich gerade auch sorgt, ist, dass die Nationalisten sich bestätigt fühlen, was die Impfungen angeht. Der Schaden für die EU in den letzten Wochen ist m.E. nicht klein. Keine gemeinsame Strategie und dann noch bei den Impfungen weit hinter den Ländern, die eigenmächtig gehandelt haben. Gut, dass viele Nationalisten auch Impfgegner sind. Den Gewissenskonflikt müssen die auch erstmal lösen.
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ich mag das gar nicht im detail beantworten, denn am ende laeuft es doch darauf hinaus

SGE_Werner schrieb:

Da werde ich dann doch mal was zerreden.


die diskussion befindet sich lange und auch hier wieder lediglich auf dem niveau, dass no oder low covid verneint wird. schau werner, es gibt einen unterschied zwischen etwas konstruktiv diskutieren und etwas zerreden.

das geht nicht, weil.... das ist unrealistisch, weil...... im winter ist es unmoeglich eine inzidenz von 50 zu erreichen, mittlerweile heisst es dann, dass es unmoeglich ist, langfristig eine inzidenz von 50 zu erreichen (was wenn ich mich richtig erinnere auch aussagen von dir waren)

niemand schreibt pauschal, dass man die konzepte 1:1 uebertragen kann, niemand.

und staendig heisst es, es ist unrealistisch weil australien ja eine insel ist oder weil wir ja keine diktatur sind oder nicht so unterwuerfig oder hoeflich wie die asiaten.

es ging und geht bei dem thema hier selten oder nie um eine konstruktive diskussion.

und wie ich es bereits schrieb, die aktuell situatoin ist halt auch verdammt beschissen schwierig.

und ja, wie ich bereits mehrfach schrieb, halte ich ein gesamteuropaeisches vorgehen auch fuer extrem schwierig und unwahrscheinlich, aber wir probieren es noch nicht mal.

wie koennte ein vorgehen aussehen, eine bundesregierung, die einen low covid plan sondiert und durchsickern laesst oder mit einer vernuenftigen kommunikationsstrategie veroeffentlich um druck auf die mps auszueben. parallel dazu muss man anfangen mit europa zu reden, aber nach moeglichkeit national beginnen.

transit koennte ueber schnelltests geregelt werden, die zwar auch nicht sicher sind, aber zumindest mal ein mehr an sicherheit bringen, als nix zu machen.

rostock zeigt, dass man selbst mit wenigen mitteln als oase der ratio innerhalb eines verrueckten umfelds mit quasi reisefreiheit was hinbekommen kann.


SGE_Werner schrieb:

Aktuell sehe ich weiterhin das Problem darin, dass wir uns treiben lassen, statt die Initiative zu ergreifen.


natuerlich, das ist substanzielle kritik schon seit monaten.


ob die eu schaden nehmen wird, werden wir sehen, dafuer muessen wir erstmal sehen, wie substanziell die probleme zum thema impfstoffbeschaffung am ende wirklich gewesen sein werden.

ob wir jahrelange einschraenkungen haben werden, kann ich nicht beurteilen, geschweige denn, dass ich mir da sicher sein kann. ich vermute es aber auch nicht. allerdings ist das geschehen sehr dynamisch aktuell.

noch vor einigen wochen hiess es, dass wir uns um mutationen keine gedanken machen muessen, weil wenn das virus mutiert, wird es eher in eine ungefaehrlichere richtung mutieren, das wird wohl irgendwann auch noch passieren, aktuell aber eben halt nicht.


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Raggamuffin schrieb:

Luzbert schrieb:

Diegito schrieb:

Bezüglich des Lockdowns hat er sich ähnlich ausgedrückt wie du, er sprach davon das der Lockdown zwingend weitergeführt werden müsse, die Öffnung der Kitas und Grundschulen aber ein verantwortbares Risiko wäre weil die Ansteckungs-und Erkrankungsrate bei U-12 jährigen deutlich geringer ist als bei Erwachsenen...

Die Aussage irritiert mich sehr.
Was hat Lauterbach denn wörtlich dazu gesagt?

Drosten hat im gestrigen Podcast noch einmal betont, die Aussage, Kinder seien keine Treiber der Pandemie, sei von Anfang an irreführend verwendet worden.
Gemeint war: Kinder sind nicht überproportional am Infektionsgeschehen beteiligt.
Kommuniziert wird: Kinder verbreiten das Virus weniger.
Fakt ist: Kinder verbreiten das Virus genauso wie alle anderen Altersgruppen auch.


An dem Punkt habe ich auch gestockt. Ich dachte das mit den geringeren Infektionen bei Kindern und Jugendlichen wäre mittlerweile widerlegt worden.


Lanz hat Lauterbach auf diese These "Kinder seien keine Treiber der Pandemie" festgenagelt und gefragt ob das nun wirklich so sei: Lauterbach erwiderte das es mittlerweile mehrere Studien gibt die ergeben haben das Kinder unter 12 Jahren weniger infektiös sind und auch weniger Viren verbreiten. Ab ca. 12 Jahren ändert sich das, d h. Jugendliche sind genauso ansteckend wie Erwachsene.
Daher seien die Öffnung von Kitas und Grundschulen ein verantwortbares Risiko.
Man solle lieber an anderer Stelle verschärfen, z.b. Ausgangssperren verhängen.
So in etwa war der Wortlaut.
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das war aber meine ich im drosten podcast heute anders.

sprich: kinder sind nicht treiber der pandemie heisst lediglich, dass sie nicht ueberproportional beteiligt sind, aber eben auch nicht unterproportional:

Drosten über Kinder: "Niemand ist ein Treiber der Pandemie"
Zu der Auffassung, dass Kinder "Treiber der Pandemie" seien, äußert sich Drosten in dem Podcast von NDR Info deutlich. Es werde Zeit, sich endlich "von dieser blöden Idee zu verabschieden, dass irgendeine Gruppe ein spezieller Treiber des Infektionsgeschehens ist. Wir leisten alle den gleichen Beitrag zu dieser Pandemie". Die Kinder seien - anders als etwa bei der saisonalen Grippe - nicht die Treiber des Infektionsgeschehens in der Corona-Pandemie. "Aber genau so wenig sind es die Restaurant-Besucher, die Besucher von Opernhäusern oder die Mitarbeiter in irgendwelchen Großbüros", sagt Drosten. Das heiße aber nicht im Umkehrschluss, dass jemand, der nicht Treiber der Pandemie ist, keine Relevanz für das Infektionsgeschehen habe.
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OK, dann habe ich dich falsch verstanden
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zu wenig zeit fuer zuviel text, ich schreibe schneller als ich denke. bzw ich denke langsamer als ich schreibe.

das mag dann hin und wieder auch etwas konfus klingen, was ich da von mir gebe.
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Xaver08 schrieb:

man muss nicht nachdenken, man muss nicht mit den euraopaeischen partnern zusammen konzepte entwickeln.

Doch, genau das müsste man als Transitland mit normalerweise offenen Grenzen in alle Himmelsrichtungen.
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sonofanarchy schrieb:

Xaver08 schrieb:

man muss nicht nachdenken, man muss nicht mit den euraopaeischen partnern zusammen konzepte entwickeln.

Doch, genau das müsste man als Transitland mit normalerweise offenen Grenzen in alle Himmelsrichtungen.

natuerlich. deshalb schrieb ich auch, dass man nicht nachdenken muss, wenn man nix macht.

selbstverstaendlich muss man nachdenken und handeln, wenn man anfaengt einen no oder lowcovid plan umzusetzen

kommunikationskonzepte entwickeln, nationale und internationale plaene, langfristige konzepte.

grenzwerte mit echten automatismen. mit daten arbeiten nicht mit einem datum. wir oeffnen bei einer inzidenz von 30 schulen, bei 20 frisuere bei 10 alles, bei 0 wird auch tourismus wieder freigeben....

und nicht bald ist ostern, deshalb wird wieder geoeffnet.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Überprüfung und Sanktionen analog zu den Ausgangssperren hierzulande


Im Gegensatz zu Australien traue ich in Deutschland genau das nicht den Exekutivorganen zu. Ist schön, dass hier bei uns nach 20 Uhr geprüft wird in BaWü. Aber ob ich mich tagsüber mit 10 Leuten treffe oder ob sich der Arbeitgeber ans Homeoffice-Gebot hält, wird eben nicht überprüft.

WuerzburgerAdler schrieb:

Motivation der Menschen durch klare Zielvorgaben in ihrer Zone


Wenn ich sehe, wie schon die Inzidenz-50-Marke zerredet wird, will ich gar nicht wissen, wie das dann ablaufen wird. Die Bild-Zeitung wird vermutlich ihren Spaß dann haben wieder alles zu zerreden.

WuerzburgerAdler schrieb:

kein bundesweiter Lockdown mehr


Naja, da ist das Problem aber mit dem Vergleich mit Australien. Die Wahrscheinlichkeit, dass dort jemand über die Grenze von Western Australia ins Northeren Territory zur Arbeit muss, ist ziemlich gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand von Wiesbaden nach Mainz zur Arbeit muss, ist ziemlich hoch. Australien hat schon gewisse Vorteile außerhalb der Südostküste, weil es eigentlich nur ein paar kleinere Ballungszentren gibt und ansonsten ein Land mit kaum Bevölkerungsdichte und riesigen Abständen zwischen den Orten. Wäre hier einfach etwas schwieriger.

WuerzburgerAdler schrieb:

kein Wischiwaschi, keine halbgaren Maßnahmen, keine Diskussionen


Diskutiert werden würde trotzdem. Bzgl. Wischiwaschi und keinen halbgaren Maßnahmen gebe ich recht. Insbesondere, weil diese Maßnahmen dann mal klar feststehen würden und man nicht alle 2 Tage auf ne neue Idee kommen müsste.

Abgesehen davon, dass halt Australien nicht Teil eines Binnenmarktes ist mit vielen Nachbarländern und freiem Grenzverkehr. Das heißt, man müsse eben tatsächlich die Grenzen dicht machen oder als EU überall so handeln, wie Du es vorschlägst. Sonst reißt man es mit dem Hintern wieder ein.

Ich finde, man sollte sich gute Dinge abschauen, aber man kann nicht alles eins zu eins auf ein Land wie Deutschland übertragen. Australien hat durchaus auch andere Voraussetzungen als wir. Mich stört tatsächlich am meisten, dass wir keine klare Langzeitstrategie haben, bei der alle wissen, was Sache ist. Da ist Australien tatsächlich besser unterwegs.
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SGE_Werner schrieb:

Australien hat schon gewisse Vorteile außerhalb der Südostküste, weil es eigentlich nur ein paar kleinere Ballungszentren gibt und ansonsten ein Land mit kaum Bevölkerungsdichte und riesigen Abständen zwischen den Orten. Wäre hier einfach etwas schwieriger.


klein? so wie perth, melbourne, adelaide... nee, die sind schon nicht klein, die ballungsgebiete und dann auch kleinteiliger in zonen untergliedert. es stimmt natürlich, dass das Land ansonsten riesig ist und es weite leere Flächen gibt.

niemand will das 1:1 kopieren und klar funktioniert es hier anders, aber wenn man es gleich wieder zerredet, weil ja eh alles anders ist, dann passiert auch nix.

es hat auch niemand behauptet, dass es einfach ist, so ein konzept zu installieren. aber ich finde die aktuelle situation auch nicht einfach. einfacher ist, dass man es schön laufen lassen kann. man muss nicht nachdenken, man muss nicht mit den euraopaeischen partnern zusammen konzepte entwickeln.

es ist einfacher für die handelnden akteuren, die sich ja auch aus der verantwortung ziehen. wir duerfen jetzt nicht den fehler machen, die schuld bei den politikern zu suchen... sinngemäss jens spahn

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sonofanarchy schrieb:

Und mich macht es dabei richtig wütend, dass entgegen vieler Stimmen nicht schon im November hart auf die Bremse getreten wurde.


Ehrlich gesagt war es da schon fast zu spät.



Das ist die Deutschland-7-Tage-Inzidenz. Spätestens als man bundeweit bei 50 war hätte man eingreifen müssen. Das wäre am 19. Oktober gewesen! Und da befanden wir uns schon im exponentiellen Wachstum.

Und hier mal eine Spielere bis Weihnachten, was passiert wäre, wenn wir am 19. Oktober eingegriffen hätten, ca. 8-10 Tage danach sich das exponentielle Wachstum abgeschwächt hätte, 20 Tage später eine Stagnation eingetreten wäre und dann einen Monat später die Zahlen sich wie jetzt aktuell entwickeln würden (ca. 18-20 % Minus die Woche).

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mitte oktober ein richtiger lockdown --> dann halbieren sich die Zahlen pro Woche und man dümpelt nicht über Wochen dahin.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Blöd gesagt hätte man dann schon wieder hart auf die Bremse treten müssen als ich aus meinem Herbsturlaub aus MV wieder gekommen bin.

Das hätte man allerdings. 😋
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so isses

merkel kam aus der pressekonferenz und sagte nur, dann sitzen wir in ein paar wochen wieder hier.

und auch damals wusste man es schon, meyer herrman vom helmholtz institut hat einen vortrag gehalten und den weg skizziert der gegangen werden muss.

https://www.sueddeutsche.de/politik/droht-ein-neuer-lockdown-schlupfloch-parade-1.5068360
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falke87 schrieb:

Wir befinden uns heute quasi in der gleichen Situation wie im Spätsommer 2020. Die gleichen Experten, die damals die Entwicklung für diesen Winter vorhergesagt haben, packen jetzt wieder die wissenschaftlichen Fakten auf den Tisch. Es ist bekannt, dass die No-Covid-Strategie eigentlich der einzig mögliche Weg wäre, um mittelfristig zu einem halbwegs normalen Leben zurück zu kehren. Aber genau wie im Spätsommer und im Herbst lassen wir die letzten Chancen wohl verstreichen. Schwer zu sagen, ob die politischen Entscheidungsträger  die Dynamik einer Pandemie immer noch nicht verstehen, oder ob sie wissentlich, aus irgendwelchen anderen Gründen (z.B. Wahlkampf), diese Chancen verstreichen lassen. Es traut sich keiner an eine Verschärfung des Lockdowns ran, obwohl es langfristig zum besseren Ergebnis führt, als das was jetzt gemacht wird.

Die Berechnungen sind eindeutig und bekannt, z.B. durch das Helmholtz-Zentrum: Klar ist, B.1.1.7  wird sich auch in Deutschland durchsetzen, daran bestehen keine Zweifel. Wenn wir jetzt nicht hart und europaweit einschreiten, sind wir spätestens im März wieder im exponentiellen  Wachstum. Dann waren alle Pseudo-Bemühungen der letzten Monate für die Katz. Der Blick z.B. nach Portugal gibt einen gruseligen Vorgeschmack auf die Entwicklung. Und wenn B.1.1.7 erstmal Fahrt aufgenommen hat, dann werden wir auch nicht annähernd so einen lockeren Sommer wie 2020 erleben. Dann werden auch die Sommermonate von massiven Einschränkungen geprägt sein. Wir werden die Einreise ins Land massiv begrenzen und strengsten Test- und Quarantänekonzepten unterstellen müssen.  An Urlaub oder gar touristische Auslandsreisen im Sommer wird nicht zu denken sein.  Wenn sich die sich häufenden Meldungen bestätigen, wonach inzwischen Virus-Mutationen unterwegs sind, die weder vor bereits Erkrankten noch bereits Geimpften halt machen, dann stehen wir nicht am Ende der Pandemie, sondern gerade erst  am Anfang. Davon, dass Mutationen irgendwann  möglicherweise auch junge Menschen massiv gefährden, will hier lieber gar niemand anfangen. Und wie im hier im Thread weiter oben verlinkten Artikel aus der Zeit richtig geschrieben ist: Die Pandemie ist erst beendet, wenn global eine Impfimmunität hergestellt ist. Vorher haben wir hier in Deutschland auch keine Ruhe, egal wie viele hier geimpft sind. Es sei denn wir schotten uns für die nächsten Jahre von der Welt ab, was in einer globalen Welt unmöglich ist. Die Fakten liegen auf dem Tisch und sind nicht geheim. Über google alles in Sekunden auffindbar.  Es sind weitgehend die gleichen Mahner, auf die schon letzten Sommer nicht gehört wurde, deren Mahnungen jetzt wieder ungehört verhallen. Somit verpassen wir gerade den letzten Zug in Richtung normaleres leben. Das sind keine schönen Aussichten, aber stellt euch mal besser darauf ein, dass wir hier nicht von Wochen oder Monaten reden, sondern möglicherweise von Jahren, in denen wir mit dem Scheiß noch zu tun haben werden.


Puh, gegen dein Beitrag sind sämtliche Prophezeiungen Karl Lauterbachs pure Schönrednerei.
Der war gestern übrigens bei Lanz und hat den Sputnik-Impfstoff ausdrücklich gelobt, man müsse bei den Russen Abbitte leisten...

Bezüglich des Lockdowns hat er sich ähnlich ausgedrückt wie du, er sprach davon das der Lockdown zwingend weitergeführt werden müsse, die Öffnung der Kitas und Grundschulen aber ein verantwortbares Risiko wäre weil die Ansteckungs-und Erkrankungsrate bei U-12 jährigen deutlich geringer ist als bei Erwachsenen...

Die Globalität ist natürlich ein Problem, ganz klar....es werden in Zukunft neue Viren eingeschleppt. Allerdings sehe ich darin kein Problem wenn die Infektionszahlen sehr niedrig sind und eine Nachverfolgung möglich ist.
Das wird ja irgendwann in den nächsten Monaten wieder der Fall sein.
Wenn man deiner Ausführung folgt und konsequent eine absolute Minimierung jeglichen Risikos möchte ist die Konsequenz das wir allesamt nie mehr wieder ein normales Leben führen werden. Auch nicht in 20 Jahren.
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Diegito schrieb:

Die Globalität ist natürlich ein Problem, ganz klar....es werden in Zukunft neue Viren eingeschleppt. Allerdings sehe ich darin kein Problem wenn die Infektionszahlen sehr niedrig sind und eine Nachverfolgung möglich ist.
Das wird ja irgendwann in den nächsten Monaten wieder der Fall sein.
Wenn man deiner Ausführung folgt und konsequent eine absolute Minimierung jeglichen Risikos möchte ist die Konsequenz das wir allesamt nie mehr wieder ein normales Leben führen werden. Auch nicht in 20 Jahren.


das ist so nicht richtig, die aussagen von falke decken sich recht weit mit dem was Lauterbach aber auch andere Wissenschaftler schreiben.

Er bezieht sich aktuell erstmal nur auf Coronamutationen, von denen immer mehr auftauchen. Noch vermissen wir die, die das Virus harmloser machen.

In England ist jetzt eine Variante aufgetaucht, bei der bei B117 der Anteil angedockt, der möglicherweise Impfstoffe weniger wirksam macht. Noch ist die Datenlage recht unsicher, es ist noch nicht klar, in welchem Umfang die Antwort auf den Impfstoff wirklich reduziert ist.

Aber hohe Infektionszahlen plus die Kombination der beginnenden Imfpung erhöht den Selektionsdruck für das Virus dem Auszuweichen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Mutationen mit geringerer oder keiner Wirksamkeit für existierende Impfstoffen auftauchen.

Zwar haben die Impfstoffe den schönen Vorteil, dass man sie leicht anpassen kann, wir haben dann auch den Vorteil, dass wir moeglicherweise die Produktion bei einer Anpassung schneller hochfahren koennen, wir muessen es aber trotzdem noch tun, wir brauchen trotzdem noch eine Zulassung und wir muessen dann trotzdem neu impfen.

Es gibt keinen anderen logischen Schluss, als dass wir versuchen müssen, die Zahlen zügig herunterzubekommen. Wenn man das ganze jetzt noch mit dem Wissen über die neue Variante kombiniert und sich klar macht, dass es beim aktuellen Weg schwierig werden wird, die Kontrolle über die neue Variante zu behalten, dem ist klar, dass der Weg, den falke da beschreibt und der dem Konzept nocovid entspricht, zwingend noetig ist.
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lesenswerter t-online artikel (die mich qualitativ immer mal wieder ueberraschen):
https://www.t-online.de/digital/id_89365008/drei-szenarien-wie-es-mit-corona-weiter-gehen-koennte-lockdown-lockerungen-.html

er beschreibt u.a. auch den einfluss der neuen variante bei versch. ausbreitungszahlen (aktuell bewegen wir uns deutschlandweit im bereich von 0,8-0,95, einzelen bundeslaender wie z.b. sachsenanhalt koennten durchaus einen wert von 0,7 erreicht haben), drei graphiken zeigen den effekt auf die beiden varianten deutlich auf, man sieht, dass bei einem r in der aktuellen groessenordnung das exponentielle wachstum eher frueher als spaeter wieder einsetzt.

der artikel erinnert auch nochmal daran, dass der aktuelle zielwert von 50, letztes jahr die absolute reissleine war,  es gibt hinweise, dass der kipppunkt aber deutlich niedriger liegt, moeglicherweise schon bei ca. 20.

es gibt also versch. gruende den lockdown noch etwas zu verschaerfen, damit wir zum einen schneller die zahlen druecken koennen, um schneller in den bereich der nachverfolgbarkeit zu kommen, damit der anteil der neuen variante auch noch niedrig genug ist, damit wir sie mit kontrollieren koennen.
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So, wie ist der aktuelle Stand...

Der Senat wird das Impeachment abschmettern.

Im Kongress sitzt eine Irre, die behauptet die Waldbrände  in Kalifornien wären durch jüdische Space Laser ausgelöst worden, die Schulschießerein wären Fake und Pelosi müsste erschossen werden.
Ach ja und die wurde von den Reps in den Bildungsausschuß berufen (so wo Schulen dazu gehören)

Der Minority Leader McCarthy buckelt vor Trump.

Traditionelle Reps wie Liz Cheney (Tochter des erzkonservativen Vize von Bush jr Dick Cheney) werden an den Rand gedrängt, bekommen Morddrohungen etc.

Die Reps fahren die gute alte "lasst uns verhandeln, ablehnen werden wir es trotzdem" Strategie
(In Obamacare gab es 188 Anpassungen auf Wunsch der Reps, dafür gestimmt haben 0 Reps)

Ach ja, in Arizona liegt ein Gesetz auf dem Tisch, welches der Legislative erlaubt Wahlergebnisse ohne Angabe von Gründen abzulehnen.
Insgesamt liegen aktuell über 100 Gesetzesentwürfe in 28 Staaten vor Wahlrechte etc zu beschneiden, das in Arizona ist aber das Heftigste.

Neuverteilung der Wahlkreise steht an, bei gleicher Stimmabgabe 2022 werden die Reps 10 Stimmen im Kongress gewinnen (aktuell liegen sie nur 6 hinten) nur durch Anpassung der Wahlkreise.

Und wer den Wahnsinn im trumpschen Weißen Haus mal nachlesen möchte und wie knapp wir am Einsatz von Notstandsgesetzen und Militär waren, dem empfehle ich das hier:
https://www.axios.com/trump-oval-office-meeting-sidney-powell-a8e1e466-2e42-42d0-9cf1-26eb267f8723.html

Wollt ich nur mal loswerden.
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Alles halb so wild, ist ja nur Panikmache, weil nix passiert
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Ein Thema, das aktuell nur wenig Beachtung findet, ist der Militaerputsch in Myanmar:

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/myanmar-militaerputsch-101.html

Wir waren im Land, in den Jahren als es sich oeffnete. Die Gefuehle und die Stimmung dort in der Zeit war unbeschreiblich. Natuerlich war klar, wieviel Macht das Militaer noch hat, hat es sich doch selbst quasi als alleiniger Machthaber in die Verfassung geschrieben, aber ein wortwoertliches Zitat aus der Zeit war:

The door is open, they cannot turn this back.


Die Gegenwart zeigt, dass das leider nicht wahr ist. Sie koennen und sie tun es. Wohin das fuehren wird, ist aktuell noch unklar, auf twitter habe ich den Bericht einer myanmar staemmigen US Buergerin frueher fuer Reuters taetig gelesen, die um ihre Sicherheit fuerchtet. Es gibt Geruechte im Land, dass das Internet gekappt werden soll, Fluege sollen eingestellt werden. Das Leben ohne Internet kennt das Land, bis 2009/10 gab es quasi kein Internet im Land, danach gab es unbegrenzten Zugriff, ein Kulturschock fuer eine Nation, die ueber Jahrzehnte abgekapselt war.

Wir haben noch Freunde dort, einer schreibt uns heute:

I request. You German and every one. : please save myanmar. and don't leave us with Myanmar military
we hate. the guns. we scary of them we like to live. with you all as humans. dignity. on this world


Davor hat er uns ein Bild der Lady geschickt, wie sie verhaftet wird und ein Traenensmiley.
Wir sind machtlos, wir koennen kaum was tun. Deutschland hat Sanktionen angekuendigt, Myanmar war ein Land das Jahrzehnte von Sanktionen betroffen war, geaendert hat es nichts.

Ich bin ratlos, was man da machen kann. Ich fuerchte nicht viel, Sanktionen haben ueber Jahrzehnte nichts geaendert. Dazu kommt, dass die Welt aktuell "andere" Sorgen hat, was das fuer die Covidreaktion des Landes bedeutet, mag ich mir gar nicht ausdenken. Schon jetzt ist Covid eine Katastrophe fuer die Menschen, die vom Tourismus gelebt haben und das sind trotz des deutlich geringeren Tourismusaufkommen im Vergleich zu den Nachbarlaendern trotzdem nicht wenige.

Hoffen wir das Beste, das Militaer hat den Ausnahmezustand fuer ein Jahr ausgerufen.




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Obwohl die Inzidenzen in Österreich und Italien höher sind als in Deutschland, werden die Beschränkungen nun etwas gelockert.

https://www.tagesschau.de/ausland/corona-lockerung-oesterreich-101.html

In Österreich hat die Regierung eine teilweise Lockerung des harten Lockdowns ab dem 8. Februar beschlossen. Alle Geschäfte dürfen dann wieder öffnen - unter strengen Auflagen: So muss dort eine FFP2-Maske getragen werden und die Zahl der Kunden wird begrenzt. Auch Museen und Zoos dürfen wieder öffnen, Friseure wieder Kunden bedienen. Für einen Termin dort oder bei einer ähnlichen körpernahen Dienstleistung ist aber ein negativer Test nötig, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Auf vielfachen Wunsch von Eltern werden die Schulen in den Präsenzunterricht übergehen, teils allerdings in einem Schichtsystem. Schüler sollen regelmäßig getestet werden, wer kein negatives Ergebnis vorweisen kann, bleibt im Homeschooling.

https://www.n-tv.de/panorama/Italien-ueberrascht-mit-Lockerungen-article22330291.html

Die meisten Regionen des Landes wurden zu gelben Zonen herabgestuft, in denen das Ansteckungsrisiko als gering gilt. Restaurants dürfen tagsüber wieder öffnen, auch Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum in Rom sind Besuchern wieder zugänglich.

Keine der italienischen Regionen galt noch als rote Zone, der Kategorie mit dem größten Infektionsrisiko. Als orange - der Kategorie für das mittlere Infektionsrisiko - eingestuft wurden Südtirol, Umbrien, Apulien sowie die Inseln Sardinien und Sizilien.

Die nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr bleibt jedoch auch nach den Lockerungen landesweit in Kraft. Restaurants, die bisher nur Außer-Haus-Service anbieten durften, dürfen nun aber wieder bis 18 Uhr Gäste vor Ort bedienen.


Ich muss ehrlich sagen: Auch wenn meine Frau direkt von dem Lockdown und der Schließung seit November betroffen ist, sind wir beide der Meinung das man den Februar noch komplett nutzen sollte um die Zahlen und die Ausbreitung der Mutation so weit es geht nach unten zu drücken.
Lockerungen sind meiner Meinung nach noch fehl am Platz und ich hoffe inständig das die Regierung es nun endlich mal auf die Kette bekommt, einen nachvollziehbaren Plan für die nächsten Wochen erstellt, was und wann wieder unter strengen Hygieneregeln geöffnet werden kann.

Öffnung 15.02 von Schulen und Kitas: Es muss möglich sein das man den Wechselunterricht ab einer gewissen Klassenstufe einführt, zudem müssen die Testkapazitäten an Schulen, Kitas und Pflegeheimen massiv ausgebaut werden.

Öffnung 01.03 bei Inzidenz x von Einzelhandel, Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen unter strengen Hygienemaßnahmen (bspw. max. 50% Auslastung, maximal vier Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch, Schließung der Restaurants um 22 uhr

Öffnung 15.03 bei Inzidenz x von Mannschaftssport im Amateurbereich, Indoor Sport usw

Ich weiß das so eine Forderung vielleicht etwas einfach ist, aber es muss nun mal ein Plan her.
Man kann sich nicht immer alle zwei - drei Wochen mit allen MP treffen und dann den Leuten keine Perspektive anbieten.
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anno-nym schrieb:

Ich muss ehrlich sagen: Auch wenn meine Frau direkt von dem Lockdown und der Schließung seit November betroffen ist, sind wir beide der Meinung das man den Februar noch komplett nutzen sollte um die Zahlen und die Ausbreitung der Mutation so weit es geht nach unten zu drücken.


wie schon oefter ausgefuehrt, druecken wir an vielen orten aktuell nur die alte variante.

wir haben aktuell einen r wert von ca. 0,9 in deutschland, was fuer die ausbreitungszahl der neuen variante mit aller groesster wahrscheinlichkeit bedeutet, dass sie aktuell bei ca 1,1 - 1,3 in deutschland liegt. d.h. sie waechst.

es wird moeglicherweise noch ein bisschen dauern, bis sich das merkbar in den zahlen niederschlaegt, aber der zeitpunkt wird kommen.

nicht nur das (auch die dauer des lockdowns) waeren gruende genug den lockdown zu optimieren, um die ausbreitungszahl in richtung oder auf 0,7 zu druecken, damit zum einen die neue variante im hintergrund nicht waechst und wir schneller bei nachverfolgbarkeit sind (zur erinnerung bei 0,7 halbieren sich die zahlen pro woche)
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anno-nym schrieb:

Das warme Temperaturen die Infektionszahlen von alleine drücken, halte ich auch für eher unwahrscheinlich. Aber hast du mal Bilder von den Stränden in Brasilien gesehen oder wie viele Leute da teilweise in den ärmeren Gebieten aufeinander hängen? Das gleiche gilt ja für Südafrika.


Naja es wurde doch bereits in Studien nachgewiesen das Aerosole bei kalten Temperaturen deutlich länger in der Luft schweben. Und sich Viren generell bei Kälte besser "fortpflanzen".
Irgendein Virologe hat letztens mal gesagt das dieser Effekt grob etwa 20% ausmacht, also der Unterschied der Verbreitung von Viren zwischen Sommer und Winter... die restlichen 80% gilt es halt trotzdem weiter einzudämmen. Das wird mit zunehmender Impfquote aber einfacher je weiter wir ins Jahr hineingehen.

Die Vergleiche mit anderen Ländern und Klimazonen fand ich übrigens schon immer wenig hilfreich.
Wie du schon sagst, Brasiliens Strände und Favela's, wo Menschen auf engstem Raum zusammenhausen, wo eine effektive Quarantäne wahrscheinlich unmöglich durchführbar ist. Genauso wie die ständigen Beispiele das Zero Covid in Neuseeland ja so toll funktioniert und Südkorea die Pandemie so zügig unter Kontrolle bekommt... das sind manchmal wirklich Äpfel und Birnen.
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Diegito schrieb:

Die Vergleiche mit anderen Ländern und Klimazonen fand ich übrigens schon immer wenig hilfreich.
Wie du schon sagst, Brasiliens Strände und Favela's, wo Menschen auf engstem Raum zusammenhausen, wo eine effektive Quarantäne wahrscheinlich unmöglich durchführbar ist. Genauso wie die ständigen Beispiele das Zero Covid in Neuseeland ja so toll funktioniert und Südkorea die Pandemie so zügig unter Kontrolle bekommt... das sind manchmal wirklich Äpfel und Birnen.        


die permanente verweigerungshaltung sich damit auseinanderzusetzen, wie es funktionieren kann, nervt viel mehr.

warum sollen taiwan, südkorea, australien (ein ganzer kontinent) keine beispiele sein?
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Diegito schrieb:

Genauso wie die ständigen Beispiele das Zero Covid in Neuseeland ja so toll funktioniert

Deutschland wird auf lange Zeit kein Zero Covid Land, dazu ist es zu groß und wir sind auch ein Durchfahrtsland. Um das zu erreichen müssten wir sämtliche Grenzen auf längere Zeit dicht machen und das würde nie funktionieren, da zu viel Grenze und wir sind auf Waren anderer Länder angewiesen.
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es muss am ende kein zero covid land, low covid mit den entsprechenden regeln reicht.

und ja, es wird dann zu beschränkungen an den grenzen führen, aber man könnte ja wenigstens schnelltests an den grenzen durchführen und nur leute reinlassen, die einen negatives testergebnis bekommen.
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Wir drehen uns bissel im Kreis. Die Diskussion ist auch überflüssig. Denn:
Xaver hat es auf den Punkt gebracht und gesagt, was eigentlich schon alle wissen (sollten). Wir müssen noch viel weiter runter mit den Zahlen. Viel weiter. Und jeder weiß - oder sollte wissen - was dazu nötig ist.
Angesichts der Aggressivität der Mutationen in Tateinheit mit Undiszipliniertheiten wird das schwer genug.

Andererseits bin ich auf bei Knueller, der positive Nachrichten als Motivation begreift. Das tue ich auch. Mahnungen und schlechte Nachrichten als Warnung brauche ich schon lange mehr. Insofern: jeder geht mental mit dieser Geschichte anders um. Und das ist auch kein Beinbruch.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Andererseits bin ich auf bei Knueller, der positive Nachrichten als Motivation begreift. Das tue ich auch. Mahnungen und schlechte Nachrichten als Warnung brauche ich schon lange mehr.


ich bin da gespalten, natürlich kann ich das bedürfnis nach positiven nachrichten verstehen.
geht mir ja nicht anders, ich warte auch auf vieles, auf das wir verzichtet haben.

nur sollten gute nachrichten kein selbstzweck sein, natürlich kann man darauf hoffen, dass das 2. halbjahr gut wird. man sollte aber auch klar aussprechen, was dafür nötig wird.

ich reagiere mittlerweile etwas allergisch auf diesen ansatz, dass man jetzt die negativen nachrichten und mahnungen mal stecken lassen soll, es wäre mal zeit für was positives, das ist der ansatz, den wir die letzten 10 monate gefahren sind und wir sehen wohin er uns gebracht hat.

dem virus ist es wurscht, was wir gerade hoeren wollen und wenn da draussen nun mal neue mutatoinen herumschwirren, die dazu führen, dass wir mehr aufpassen müssen, hilft es nichts, das wir das gerade nicht hören können.

aber auch gerade, weil wir aktuell der massnahmen und der diskussionen überdrüssig sind, wäre ein no oder lowcovid ansatz jetzt umso wichtiger, eben damit wir die massnahmen beizeiten wieder sein lassen koennen oder eben nur noch punktuell einsetzen muessen, wie australien, die jetzt eine millionenmetrolopole in quarantaene schicken, damit sie uebermorgen wieder normal leben koennen.

wenn wir das nicht machen und in 2 wochen wieder lockern, bleiben wir in dem ewigen auf und ab mit den halbherzigen lockdowns, die sich über wochen hinziehen.

es gibt kein naturgesetz, das sagt, dass wir die inzidenz im winter nicht auf 25 oder 10 drücken können sollen.
zumindest mal hat noch niemand der das behauptet hat, irgendeine belastbare quelle dafür geliefert.

Viola priesemann, die physikerin, die an den low oder no covid konzepten mitgearbeitet hat, sprach davon, dass es noch einige stellschrauben gibt, an denen man zur reduzierung des r wertes arbeiten koenne.

dann warten wir nicht 4 wochen auf eine halbierng der zahlen sondern nur 1.