
Adlerdenis
11864
Naja, ich hab jetzt ca. 3 mal betont, dass es mir da definitiv nicht nur um Ausländer geht. Und es gab durchaus Fälle, in denen jemandes Background als strafmildernd herangezogen wurde.
Adlerdenis schrieb:
Naja, ich hab jetzt ca. 3 mal betont, dass es mir da definitiv nicht nur um Ausländer geht. Und es gab durchaus Fälle, in denen jemandes Background als strafmildernd herangezogen wurde.
Wie wäre es denn Denis, wenn du ab und an mal nachdenkst ob dein laienhaftes Halbwissen dich tatsächlich dazu befähigt vollmundige Einschätzungen zu hochkomplexen Themen abzusondern?
Bspw. könnte es Sinn machen, sich mit dem Resozialisierungsgedanken im deutschen Strafrecht auseinanderzusetzen. Könntest du tun. Du könntest dazu auch noch in Betracht ziehen, die Entwicklung hinsichtlich der Gewaltkriminalität in diesem Lichte zu betrachten. Du könntest diese Zahlen mit Ländern vergleichen, in denen dein postulierter Law and Order Ansatz praktiziert wird. Du könntest dir Zahlen zu Rückfälligkeit nach verschiedenen Sanktionen des Strafrechts angucken und vor Augen führen, welchen Einfluss auch die Haftdauer darauf hat. Und dann könntest du tatsächlich nachvollziehen - du bist ja kein Dummer - warum der Ansatz den wir in Drutschland fahren ne gute Idee ist.
Ich werd das nicht alles für dich aufbereiten und servieren. Wenn es dich wirklich interessiert die Zahlen sind verfügbar. Falls es dich wirklich interessiert.
Nur soviel: ich schätze die Erfolge im Umgang mit Kriminalität, weil ich es schätze in einem weitgehend friedlichen Gemeinwesen zu leben.
Könnte natürlich auch sein, dass dir ein primitives "Auge um Auge" gepaart mit dem Duktus des harten Konservativen den nötigen Kick in dein abgehobenes BWLer Dasein bringt. Dann ist natürlich all das, was gemeinhin als lösungsorientiertes Denken und Handeln bezeichnet wird nichts für dich.
Macht aber nix Denis. Gibt ja genug Leute, die du dafür noch doof angehen kannst, die sich drum kümmern, dass dir ein friedliches Gemeinwesen zur Verfügung steht.
Du kannst derweil schön Geld verdienen und den harten Checker geben!
Conner30 schrieb:
Ich bin mittlerweile für einen 14 tägigen komplett Lockdown, mit 14 tägigen Vorlauf. Ausgangssperre ab 18 Uhr. Raus nur noch zum Arzt, Krankenhaus oder Apotheke. Einzelhandel dicht machen. Gastro dicht machen. 14 Tage Zeit geschäftliches zu erledigen oder auf danach zu verschieben.Keine Gottesdienste, keine Demos, nichts.
Nahverkehr auf ein Minimum reduzieren. Fernverkehr komplett lahm legen. So das jeder mit seinem ***** daheim bleibt.
Also Kollektivstrafen!
Ob die was bringen, ist fraglich. Vermutlich werden die Zahlen nach 14 Tagen deutlich runter gehen, um anschliessend wieder sofort zu steigen. Lerneffekt gleich null, vermutlich wird es die Uneinsichtigen sogar freuen, 14 Tage bezahlten Urlaub oder Ferien zu haben. Nachahmereffekte nicht ausgeschlossen.
Blocksperren und Zuschauersperren haben die paar Zündler nicht abgehalten weiter zu machen. Die ganze Klasse nachsitzen lassen, weil ein paar Wenige stören, bringt auch nichts
Man straft letztlich die ab, die sich an die Maßnahmen halten. Die, die sich an alle Regeln halten und sorgsam sind. Diejenigen, die gerade wieder paar Aufträge haben, die viel Geld in Konzepte und Raumbelüftung gesteckt haben. Die, die sich freuen endlich wieder ihre Eltern/Verwandten zu sehen unter Wahrung aller Regeln, und diejenigen die auf Rehamaßnahmen, Krankengymnastik , Fitnesstudio angewiesen sind etc.
Und was macht man dann wenn wir Mitte Dezember die gleichen Zahlen wieder haben?
PhillySGE schrieb:Conner30 schrieb:
Ich bin mittlerweile für einen 14 tägigen komplett Lockdown, mit 14 tägigen Vorlauf. Ausgangssperre ab 18 Uhr. Raus nur noch zum Arzt, Krankenhaus oder Apotheke. Einzelhandel dicht machen. Gastro dicht machen. 14 Tage Zeit geschäftliches zu erledigen oder auf danach zu verschieben.Keine Gottesdienste, keine Demos, nichts.
Nahverkehr auf ein Minimum reduzieren. Fernverkehr komplett lahm legen. So das jeder mit seinem ***** daheim bleibt.
Also Kollektivstrafen!
Ob die was bringen, ist fraglich. Vermutlich werden die Zahlen nach 14 Tagen deutlich runter gehen, um anschliessend wieder sofort zu steigen. Lerneffekt gleich null, vermutlich wird es die Uneinsichtigen sogar freuen, 14 Tage bezahlten Urlaub oder Ferien zu haben. Nachahmereffekte nicht ausgeschlossen.
Blocksperren und Zuschauersperren haben die paar Zündler nicht abgehalten weiter zu machen. Die ganze Klasse nachsitzen lassen, weil ein paar Wenige stören, bringt auch nichts
Man straft letztlich die ab, die sich an die Maßnahmen halten. Die, die sich an alle Regeln halten und sorgsam sind. Diejenigen, die gerade wieder paar Aufträge haben, die viel Geld in Konzepte und Raumbelüftung gesteckt haben. Die, die sich freuen endlich wieder ihre Eltern/Verwandten zu sehen unter Wahrung aller Regeln, und diejenigen die auf Rehamaßnahmen, Krankengymnastik , Fitnesstudio angewiesen sind etc.
Und was macht man dann wenn wir Mitte Dezember die gleichen Zahlen wieder haben?
Ob ein Lockdown jetzt die richtige Maßnahme wäre, sei mal dahingestellt.
Aber zu deinen Argumenten: Es geht doch nicht nur um die Uneinsichtigen. Auch der Mensch, der sich an alles hält, hat trotzdem ein geringeres Risiko, sich zu infizieren bzw. es zu verbreiten, wenn das gesellschaftliche Leben gedrosselt wird.
Und wieso soll das nix bringen? Wenn wir Mitte Dezember mit zwischenzeitlichem Lockdown die gleichen Zahlen wieder hätten, hätten wir ohne noch viel höhere. Ein temporärer Lockdown hat ja nicht den Zweck, die Pandemie zu beenden, sondern die Entwicklung der Zahlen zu verlangsamen.
schwierig zu beurteilen, da es lediglich eine buchrezension aus dem focus ist, ob da wirklich substanz dahiner steckt, vor allem im hinblick auf zu lasche urteile.
ich moechte da mit einer rezension eines ehemaligen richters von thomas fischer antworten, der in seiner einleitung schreibt, dass er verlagsanfragen bekommen habe, ein buch mit einer steilen these zum rechtsstaat zu formulieren:
wenn man die bildzeitung und den faktencheck dazu den bildblog liest, glaubt man gerne, dass so ein thema gut ankommt.
wenn ich mir die rezension von fischer durchlese, bekommt man den eindruck, dass wir hier ein buch vorliegen haben, dass die kriterieren weiter oben voll erfuellt.
kurz zusammengefasst, der verriss von fischer zur "analyse" von schleif zu fehlurteilen in der deutschen justiz:
die zusammenfassung zum thema kuschelustiz liest sich aehnlich deutlich:
ich glaube nicht, dass in deutschlands justiz alles in butter ist, aber ich halte dieses buch nicht fuer tauglich, deine these zu stuetzen, inbesondere eine derart brandgefaehrliche these, die wasser auf den muehlen der rassisten und brandstifter ist. ich bin der meinung, dass man dafuer was handfestes braucht.
ich moechte schliessen mit einem weiteren zitat aus fischers artikel und dem link dahin:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/justizversagen-richter-knallhart-ueber-dem-abgrund-kolumne-a-1297412.html
ich moechte da mit einer rezension eines ehemaligen richters von thomas fischer antworten, der in seiner einleitung schreibt, dass er verlagsanfragen bekommen habe, ein buch mit einer steilen these zum rechtsstaat zu formulieren:
Vor einigen Jahren wollten gleich mehrere Verlage mich mit folgendem (nicht erfundenen!) Angebot als Autor gewinnen: "Formulieren Sie irgendeine steile These und schreiben Sie 200 Seiten da entlang. Wir bringen das dann in Form. Das Buch können wir in drei Monaten machen."
wenn man die bildzeitung und den faktencheck dazu den bildblog liest, glaubt man gerne, dass so ein thema gut ankommt.
wenn ich mir die rezension von fischer durchlese, bekommt man den eindruck, dass wir hier ein buch vorliegen haben, dass die kriterieren weiter oben voll erfuellt.
kurz zusammengefasst, der verriss von fischer zur "analyse" von schleif zu fehlurteilen in der deutschen justiz:
Allerdings darf auch hier Richter am BGH Ralf Eschelbach nicht fehlen, der von Schleif gleich zweimal zitiert wird mit dem Jahrzehntsatz, es seien "geschätzt 25 Prozent aller Strafurteile Fehlurteile". Nun neigt der Kollege Eschelbach, mit dem ich jahrelang im selben Senat des BGH saß, zwar gelegentlich zu überschäumenden Formulierungen, nicht aber zum Nonsens. Sein hundertfach fehlzitierter Satz betraf - so viel Quellenforschung darf sein - seine "Schätzung", wie viele Urteile "Rechtsfehler" (im Sinn von § 337 StPO) enthielten, auf denen das Urteil aber nicht "beruht" - die sich also gar nicht ausgewirkt haben und die Richtigkeit des Ergebnisses daher nicht berühren.
die zusammenfassung zum thema kuschelustiz liest sich aehnlich deutlich:
Und so geht's dann weiter und dahin: Kuscheljustiz, butterweiche Urteile, versagende Feiglinge, wohin des knallharten Richters Auge fällt. Lösung: Verwaltung abschaffen, Berufung abschaffen, die richtigen Leute befördern (insb. in Dinslaken).
ich glaube nicht, dass in deutschlands justiz alles in butter ist, aber ich halte dieses buch nicht fuer tauglich, deine these zu stuetzen, inbesondere eine derart brandgefaehrliche these, die wasser auf den muehlen der rassisten und brandstifter ist. ich bin der meinung, dass man dafuer was handfestes braucht.
ich moechte schliessen mit einem weiteren zitat aus fischers artikel und dem link dahin:
Es ist immer wieder erstaunlich, dass Menschen mit "Analysen" oder "Lösungsvorschlägen" hervortreten, die so primitiv und einfach sind, dass selbst der Unkundigste sie bei flüchtigem Blick sofort durchschaut und anwenden könnte.
Leider besteht kein Zweifel daran, dass auch dieses "Alarm"-Geschrei wieder Gläubige finden wird, die uns auf allen Kanälen mitteilen, dass man nur Richter Schleif oder besser noch sie selbst mal ranlassen müsste, damit wieder eine Ordnung ist in Deutschland.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/justizversagen-richter-knallhart-ueber-dem-abgrund-kolumne-a-1297412.html
Das Schleif polarisiert, ist klar, aber ich habe keinen Grund davon auszugehen, dass seine Aussagen z. B. bzgl der Bewährungsstrafen falsch ist.
Aber wenn euch Schleif nicht passt, bleiben immer noch die Zahlen darunter. Im Schnitt gerade mal 3,4 Jahre für „schwerwiegende Fälle der sexuellen Nötigung/Vergewaltigung“ finde ich lächerlich. Da sind wir wieder beim subjektiven Empfinden, aber sieht das irgendwer hier als angemessen an?
Und auch das "lebenslänglich" in Deutschland regulär nur 15 Jahre sind, finde ich für meinen Teil recht absurd.
Ich könnte jetzt auch noch Einzelfälle auflisten, wo die Strafen bei Vergewaltigungen oder anderen schweren Gewaltdelikten sogar deutlich unter diesen 3,4 Jahren lagen.
Aber wenn euch Schleif nicht passt, bleiben immer noch die Zahlen darunter. Im Schnitt gerade mal 3,4 Jahre für „schwerwiegende Fälle der sexuellen Nötigung/Vergewaltigung“ finde ich lächerlich. Da sind wir wieder beim subjektiven Empfinden, aber sieht das irgendwer hier als angemessen an?
Und auch das "lebenslänglich" in Deutschland regulär nur 15 Jahre sind, finde ich für meinen Teil recht absurd.
Ich könnte jetzt auch noch Einzelfälle auflisten, wo die Strafen bei Vergewaltigungen oder anderen schweren Gewaltdelikten sogar deutlich unter diesen 3,4 Jahren lagen.
Adlerdenis schrieb:
Das Schleif polarisiert, ist klar, aber ich habe keinen Grund davon auszugehen, dass seine Aussagen z. B. bzgl der Bewährungsstrafen falsch ist.
polarisierung waere kein problem, das problem ist eher, dass er unsinn schreibt.
warum solltest du davon ausgehen, dass seine aussagen zu bewaehrungsstrafen stimmen, wenn er an anderen stellen so katastrophal daneben liegt?
Sein hundertfach fehlzitierter Satz betraf - so viel Quellenforschung darf sein - seine "Schätzung", wie viele Urteile "Rechtsfehler" (im Sinn von § 337 StPO) enthielten, auf denen das Urteil aber nicht "beruht" - die sich also gar nicht ausgewirkt haben und die Richtigkeit des Ergebnisses daher nicht berühren.
das gibt schleif also komplett falsch wieder. also entweder schlampig recherchiert (bwz. eher gar nicht) oder bewusst falsch wiedergegeben, um des "polarisierenden" eindrucks willen.
dazu moechte ich nochmal fischer zitieren, der recht auch beim thema bewaehrungsstrafen recht deutlich urteilt, dass schleif quatsch schreibt, was ich auch wieder mit einem kurzen ausschnitt aus fischers artikel belegen moechte:
Wenn also Richter Schleif seitenlang stolz berichtet, wie er einmal, nachdem drei andere Gerichte einem von Schleif zuvor zu Bewährungsstrafe Verurteilten nach neuen Taten wiederum Bewährung gewährt hatten, eine Bewährungsaussetzung widerrief, weil der Verurteilte "gegen die Auflage verstoßen hatte, sich nichts mehr zuschulden kommen zu lassen", stutzt der Jurist, weil er von einer solchen "Auflage" noch gar nicht gehört hat.
interessant. ich sehe keinen grund, warum man da schleif glauben soll.
das andere thema halte ich fuer unmoeglich zu beurteilen anhand von durchschnittschnittlichen strafmassen ueber alles gemittelt, das laesst keinerlei urteil zu, ob und wie falsch oder zu lasch geurteilt wird.
richtig ist, dass themen wie sog. sexuelle uebergriffe und vergewaltigungen allgemein in der kritik stehen, das ist aber aus meiner sicht ein anderes thema bzw. ein grundsaetzliches, als das mit fluechtlingen oder auslaendern zu verknuepfen und zu unterstellen, sie wuerden wegen traumatisierungserfahrungen oder aehnlichem besonders milde behandelt.
ich bleibe dabei, dass ich es fatal finde so eine brandgefaehrliche behauptung ohne sachliche untermauerung zu unterstuetzen..
PhillySGE schrieb:
Warum nicht? Max. ne Stunde. Genauso lang wie mit dem RMV und sie tun was für ihre Gesundheit
Der Gedanke, dass es auch Menschen gibt, die keine 20 km (einfach) mit dem Fahrrad fahren können, kommt dir nicht?
reggaetyp schrieb:
@Mods: Danke für nichts.
Was hättest du dir denn von den Mods erwartet?
FrankenAdler schrieb:reggaetyp schrieb:
@Mods: Danke für nichts.
Was hättest du dir denn von den Mods erwartet?
Das frag ich mich allerdings auch. Irgendwie geht aus dieser Diskussion nicht so wirklich hervor, was genau jetzt eigentlich die Intention ist.
Adlerdenis schrieb:FrankenAdler schrieb:reggaetyp schrieb:
@Mods: Danke für nichts.
Was hättest du dir denn von den Mods erwartet?
Das frag ich mich allerdings auch. Irgendwie geht aus dieser Diskussion nicht so wirklich hervor, was genau jetzt eigentlich die Intention ist.
Ich wollte keine pn an alle Mods schicken, daher hab ich das in einem Aufwasch hier erledigt.
Bin gerade nicht besonders gut auf die zu sprechen.
Ich klär das dann aber gerne mit jedem per pn, damit ich nicht wieder 10 Tage später gesperrt werde.
Das Thema könnte man sicher lang diskutieren, aber mal nur auszugsweise, hätten wir beispielsweise den Richter Thorsten Schleif, welcher ein Buch über die Ungerechtigkeit in unserer Justiz schrieb:
https://www.focus.de/politik/gerichte-in-deutschland/abrechnung-mit-kuschel-justiz-machtgeil-bequem-entscheidungsschwach-klartext-richter-rechnet-mit-eigenen-kollegen-ab_id_11250005.html
Ein paar seiner Aussagen:
"Der kriegt ja eh nur eine Bewährungsstrafe - dieser weitverbreiteten Annahme der Bevölkerung kann man nur mit Empörung entgegenhalten: Stimmt … Denn deutschlandweit werden sieben von zehn verhängten Freiheitsstrafen zur Bewährung ausgesetzt.“
„Leider ist es üblich geworden, nicht nur die erste, sondern auch die zweite, dritte, vierte oder fünfte Freiheitsstrafe zur Bewährung auszusetzen … Viele Kollegen scheuen die Verantwortung, einen Angeklagten in den Knast gebracht zu haben.“
"Kriminelle in Untersuchungshaft werden nach sechs Monaten freigelassen, weil die Strafgerichte mit der Bearbeitung nicht nachkommen.“
Hier nochmal kurz was Statistisches:
"Sogar die durchschnittliche Straflänge für „Vergewaltigungen ohne Todesfolge“ und „schwerwiegende Fälle der sexuellen Nötigung/Vergewaltigung“ ist leicht niedriger (3,4 Jahre). Für „Raub und Erpressung sowie räuberischen Angriff auf Kraftfahrer“ gab es im Schnitt 2,4 Jahre Haft.
(geht hier eigentlich um Hoeneß, ich hatte das mit den Durchschnittsstrafen mal woanders gelesen, finde aber gerade auf die Schnelle nix Besseres: )
https://de.statista.com/infografik/2006/durchschnittliches-strafmass-verurteilter-verschiedener-verbrechen-im-jahr-2012-in-jahren/#:~:text=Sogar%20die%20durchschnittliche%20Strafl%C3%A4nge%20f%C3%BCr,Schnitt%202%2C4%20Jahre%20Haft.)
https://www.focus.de/politik/gerichte-in-deutschland/abrechnung-mit-kuschel-justiz-machtgeil-bequem-entscheidungsschwach-klartext-richter-rechnet-mit-eigenen-kollegen-ab_id_11250005.html
Ein paar seiner Aussagen:
"Der kriegt ja eh nur eine Bewährungsstrafe - dieser weitverbreiteten Annahme der Bevölkerung kann man nur mit Empörung entgegenhalten: Stimmt … Denn deutschlandweit werden sieben von zehn verhängten Freiheitsstrafen zur Bewährung ausgesetzt.“
„Leider ist es üblich geworden, nicht nur die erste, sondern auch die zweite, dritte, vierte oder fünfte Freiheitsstrafe zur Bewährung auszusetzen … Viele Kollegen scheuen die Verantwortung, einen Angeklagten in den Knast gebracht zu haben.“
"Kriminelle in Untersuchungshaft werden nach sechs Monaten freigelassen, weil die Strafgerichte mit der Bearbeitung nicht nachkommen.“
Hier nochmal kurz was Statistisches:
"Sogar die durchschnittliche Straflänge für „Vergewaltigungen ohne Todesfolge“ und „schwerwiegende Fälle der sexuellen Nötigung/Vergewaltigung“ ist leicht niedriger (3,4 Jahre). Für „Raub und Erpressung sowie räuberischen Angriff auf Kraftfahrer“ gab es im Schnitt 2,4 Jahre Haft.
(geht hier eigentlich um Hoeneß, ich hatte das mit den Durchschnittsstrafen mal woanders gelesen, finde aber gerade auf die Schnelle nix Besseres: )
https://de.statista.com/infografik/2006/durchschnittliches-strafmass-verurteilter-verschiedener-verbrechen-im-jahr-2012-in-jahren/#:~:text=Sogar%20die%20durchschnittliche%20Strafl%C3%A4nge%20f%C3%BCr,Schnitt%202%2C4%20Jahre%20Haft.)
schwierig zu beurteilen, da es lediglich eine buchrezension aus dem focus ist, ob da wirklich substanz dahiner steckt, vor allem im hinblick auf zu lasche urteile.
ich moechte da mit einer rezension eines ehemaligen richters von thomas fischer antworten, der in seiner einleitung schreibt, dass er verlagsanfragen bekommen habe, ein buch mit einer steilen these zum rechtsstaat zu formulieren:
wenn man die bildzeitung und den faktencheck dazu den bildblog liest, glaubt man gerne, dass so ein thema gut ankommt.
wenn ich mir die rezension von fischer durchlese, bekommt man den eindruck, dass wir hier ein buch vorliegen haben, dass die kriterieren weiter oben voll erfuellt.
kurz zusammengefasst, der verriss von fischer zur "analyse" von schleif zu fehlurteilen in der deutschen justiz:
die zusammenfassung zum thema kuschelustiz liest sich aehnlich deutlich:
ich glaube nicht, dass in deutschlands justiz alles in butter ist, aber ich halte dieses buch nicht fuer tauglich, deine these zu stuetzen, inbesondere eine derart brandgefaehrliche these, die wasser auf den muehlen der rassisten und brandstifter ist. ich bin der meinung, dass man dafuer was handfestes braucht.
ich moechte schliessen mit einem weiteren zitat aus fischers artikel und dem link dahin:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/justizversagen-richter-knallhart-ueber-dem-abgrund-kolumne-a-1297412.html
ich moechte da mit einer rezension eines ehemaligen richters von thomas fischer antworten, der in seiner einleitung schreibt, dass er verlagsanfragen bekommen habe, ein buch mit einer steilen these zum rechtsstaat zu formulieren:
Vor einigen Jahren wollten gleich mehrere Verlage mich mit folgendem (nicht erfundenen!) Angebot als Autor gewinnen: "Formulieren Sie irgendeine steile These und schreiben Sie 200 Seiten da entlang. Wir bringen das dann in Form. Das Buch können wir in drei Monaten machen."
wenn man die bildzeitung und den faktencheck dazu den bildblog liest, glaubt man gerne, dass so ein thema gut ankommt.
wenn ich mir die rezension von fischer durchlese, bekommt man den eindruck, dass wir hier ein buch vorliegen haben, dass die kriterieren weiter oben voll erfuellt.
kurz zusammengefasst, der verriss von fischer zur "analyse" von schleif zu fehlurteilen in der deutschen justiz:
Allerdings darf auch hier Richter am BGH Ralf Eschelbach nicht fehlen, der von Schleif gleich zweimal zitiert wird mit dem Jahrzehntsatz, es seien "geschätzt 25 Prozent aller Strafurteile Fehlurteile". Nun neigt der Kollege Eschelbach, mit dem ich jahrelang im selben Senat des BGH saß, zwar gelegentlich zu überschäumenden Formulierungen, nicht aber zum Nonsens. Sein hundertfach fehlzitierter Satz betraf - so viel Quellenforschung darf sein - seine "Schätzung", wie viele Urteile "Rechtsfehler" (im Sinn von § 337 StPO) enthielten, auf denen das Urteil aber nicht "beruht" - die sich also gar nicht ausgewirkt haben und die Richtigkeit des Ergebnisses daher nicht berühren.
die zusammenfassung zum thema kuschelustiz liest sich aehnlich deutlich:
Und so geht's dann weiter und dahin: Kuscheljustiz, butterweiche Urteile, versagende Feiglinge, wohin des knallharten Richters Auge fällt. Lösung: Verwaltung abschaffen, Berufung abschaffen, die richtigen Leute befördern (insb. in Dinslaken).
ich glaube nicht, dass in deutschlands justiz alles in butter ist, aber ich halte dieses buch nicht fuer tauglich, deine these zu stuetzen, inbesondere eine derart brandgefaehrliche these, die wasser auf den muehlen der rassisten und brandstifter ist. ich bin der meinung, dass man dafuer was handfestes braucht.
ich moechte schliessen mit einem weiteren zitat aus fischers artikel und dem link dahin:
Es ist immer wieder erstaunlich, dass Menschen mit "Analysen" oder "Lösungsvorschlägen" hervortreten, die so primitiv und einfach sind, dass selbst der Unkundigste sie bei flüchtigem Blick sofort durchschaut und anwenden könnte.
Leider besteht kein Zweifel daran, dass auch dieses "Alarm"-Geschrei wieder Gläubige finden wird, die uns auf allen Kanälen mitteilen, dass man nur Richter Schleif oder besser noch sie selbst mal ranlassen müsste, damit wieder eine Ordnung ist in Deutschland.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/justizversagen-richter-knallhart-ueber-dem-abgrund-kolumne-a-1297412.html
Da hast Du Dir mit dem Buch von Herrn RiAG Schleif ja den richtigen rausgesucht, um eine Diskussion daran aufzuhängen.
Lesenswert finde ich die Abhandlung von Ex-BGH-Richter Fischer zum Machwerk des skandalaufdeckenden Herrn Amtsrichters:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/justizversagen-richter-knallhart-ueber-dem-abgrund-kolumne-a-1297412.html
"Verkaufsschlager Justizversagen - Richter Knallhart über dem Abgrund"
Lesenswert finde ich die Abhandlung von Ex-BGH-Richter Fischer zum Machwerk des skandalaufdeckenden Herrn Amtsrichters:
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/justizversagen-richter-knallhart-ueber-dem-abgrund-kolumne-a-1297412.html
"Verkaufsschlager Justizversagen - Richter Knallhart über dem Abgrund"
Das hab ich auch nicht bestritten, ich bin nur auf Werners Argument eingegangen. Das hättest auch du merken können.
Ich halte die Gefahr eines begrenzten Zuschauerkontingents, verteilt auf alle Tribünen mit Abstand inkl. vernünftigem Konzept bzgl. An- und Abreise, auch für sehr gering. Vermutlich stecken sich da weniger an als bei der Geburtstagsfeier von Oma Elisabeth.
Aber wie gesagt: Darum geht es nicht. Was für ein Zeichen ist das an die Gesellschaft, wenn ausgerechnet der Fußball jetzt diese Sonderrolle einnimmt? Und damit meine ich gar nicht so das Gekicke auf dem Platz, ich sehe wenig Gründe, die paar hundert Leute da weiter ihren Beruf nicht nachgehen zu lassen (Show must go on), sondern eben dass tausende Leute zu einer Veranstaltung gehen können, während an anderer Stelle alles eingeschränkt wird. Ne, dann lieber bis Jahresende keine Zuschauer. Oder halt 300.
Aber wie gesagt: Darum geht es nicht. Was für ein Zeichen ist das an die Gesellschaft, wenn ausgerechnet der Fußball jetzt diese Sonderrolle einnimmt? Und damit meine ich gar nicht so das Gekicke auf dem Platz, ich sehe wenig Gründe, die paar hundert Leute da weiter ihren Beruf nicht nachgehen zu lassen (Show must go on), sondern eben dass tausende Leute zu einer Veranstaltung gehen können, während an anderer Stelle alles eingeschränkt wird. Ne, dann lieber bis Jahresende keine Zuschauer. Oder halt 300.
SGE_Werner schrieb:
Aber wie gesagt: Darum geht es nicht. Was für ein Zeichen ist das an die Gesellschaft, wenn ausgerechnet der Fußball jetzt diese Sonderrolle einnimmt? Und damit meine ich gar nicht so das Gekicke auf dem Platz, ich sehe wenig Gründe, die paar hundert Leute da weiter ihren Beruf nicht nachgehen zu lassen (Show must go on), sondern eben dass tausende Leute zu einer Veranstaltung gehen können, während an anderer Stelle alles eingeschränkt wird. Ne, dann lieber bis Jahresende keine Zuschauer. Oder halt 300.
Wobei das für mich ein dünnes Argument ist. Die Entscheidung muss doch mit dem Infektionsgeschehen begründet sein, und nicht, ob die deutsche Neidgesellschaft den anderen den Stadionbesuch missgönnt, weil sie bei Onkel Rudis Geburtstag nicht auf den Tischen tanzen können.
Adlerdenis schrieb:
Die Entscheidung muss doch mit dem Infektionsgeschehen begründet sein, und nicht, ob die deutsche Neidgesellschaft den anderen den Stadionbesuch missgönnt, weil sie bei Onkel Rudis Geburtstag nicht auf den Tischen tanzen können.
Genau genommen mit der Infektionsgefahr. Das Infektionsgeschehen ist ja derzeit ziemlich beschissen hoch.
Die Infektionsgefahr dürfte recht niedrig sein. Das ist unstrittig. Aber es geht eben dann doch darum, dass Menschen vergleichen werden. Ich weiß, der Beginn jeder Katastrophe ist ein Vergleich.
Aber wenn Fußballfans, die jetzt nicht gerade den besten Ruf in diesem Lande genießen, zu Veranstaltungen gehen dürfen, andere Veranstaltungen, auch im Kleinen und Familiären, aber ausfallen, dann wird das zu ner ziemlich beschissenen Stimmung führen, eine, die dem Fußball und der Fußballkultur noch mal zusätzlich schadet. Ich denk da einfach mittelfristig / pragmatisch. Was nützt es uns? Ist der Schaden nicht größer, wenn wir paar tausend reinlassen als wenn wir keine reinlassen? Ich glaube schon.
Adlerdenis schrieb:
Das hat aber auch mit seinem sehr forschen und teils bevormundendem Auftreten zu tun. Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.
Das geht so in die Richtung "man muss die Leute abholen" oder "mitnehmen"... da muss ich, wenn auch überspitzt und polemisch erwidern: abholen und mitnehmen am *****. Das muss man vielleicht im März oder April. Weil da niemand wusste was überhaupt los ist. Mich eingeschlossen, weil ich mich davor nicht wirklich damit auseinandergesetzt habe, weil es mich noch weit weg war. Naiv, ich weiß. Aber jetzt ist es Ende Oktober. Dazwischen liegt mehr als ein halbes Jahr. Wer da jetzt noch abgeholt werden muss, bei dem ist der Zug doch schon lange abgefahren.Wer den Ernst der Lage bis jetzt nicht kapiert hat, der kapiert ihn auch in einem Jahr noch nicht. Wahrscheinlich nicht mal, wenn er selbst auf der Intensivstations lag.
Ich bin da emotional voll bei dir, aber wenn man flächendeckende Maßnahmen durchziehen will, muss man die Leute eben "abholen" und "mitnehmen". Ob du oder ich da noch Verständnis für die Menschen haben, ist letztlich egal, hauptsache man kriegt sie irgendwie dazu, sich verdammt noch mal dran zu halten.
Ich finde, Drosten macht das sehr geschickt. Sein Podcast hat sicher auch dazu beigetragen, dass die Maßnahmen bislang mehrheitlich akzeptiert wurden.
Ich finde, Drosten macht das sehr geschickt. Sein Podcast hat sicher auch dazu beigetragen, dass die Maßnahmen bislang mehrheitlich akzeptiert wurden.
Adlerdenis schrieb:
Ich bin da emotional voll bei dir, aber wenn man flächendeckende Maßnahmen durchziehen will, muss man die Leute eben "abholen" und "mitnehmen". Ob du oder ich da noch Verständnis für die Menschen haben, ist letztlich egal, hauptsache man kriegt sie irgendwie dazu, sich verdammt noch mal dran zu halten.
Ich finde, Drosten macht das sehr geschickt. Sein Podcast hat sicher auch dazu beigetragen, dass die Maßnahmen bislang mehrheitlich akzeptiert wurden.
Ich kann das ja auch nachvollziehen und dass man Akzenptanz eher erreichen kann, wenn man es schafft die Leute "abzuholen", ist mir auch klar. Ich frag mich da nur, was die Leute sich da konkret vorstellen, wie man es ihnen noch aufs Butterbrot schmieren soll. Es gibt dieses Jahr gefühlt kein anderes Thema. Schaut man um Deutschland mal herum, sieht es bei den anderen Ländern genauso aus. Ich bin da wirklich an dem Punkt angelangt, kein Verständnis mehr für jene zu haben, die abgeholt und mitgenommen werden möchten.
Gelöschter Benutzer
Das Problem bei Lauterbach ist meiner Ansicht nach, dass viele Leute nicht verstehen, dass es ihm bei all seinen Vorschlägen und Forderungen darum geht, dass die Gesellschaft mit so wenig wie möglichen Einschränkungen durch diese Zeit kommt. Er mag sich radikal anhören, aber er scheint einer der wenigen zu sein, die die Lage realistisch einschätzen können. Und unterm Strich bleibt auch festzuhalten, dass die meisten seiner Prognosen genau so eingetreten sind. Und diese Prognosen wurden ja in vielen Teilen der Gesellschaft als Panik-Mache abgetan. Gleichzeitig hat er immer wieder konstruktive Vorschläge gemacht, zu Maßnahmen, die nötig wären, um Schulen und Kitas lange offen zu halten. Das ist halt politisch und administrativ so gut wie nix passiert in den letzten Monaten. Gerade in den Wochen, wo die Lage relativ entspannt war.
Auch sein jetziger Vorschlag mit dem "Circuit-Breaker-Lockdown" für 14 Tage dient ja nicht der Panikmache sondern ist eine Maßnahme, mit der man vielleicht etwas Luft für die Weihnachtszeit gewinnen kann.
Das Lauterbach medial so schlecht weg kommt, hat meiner Meinung nach was mit dem mittelalterlichen Gedanken zu tun, dass der Überbringer der schlechten Nachrichten der Sünder ist.
Auch sein jetziger Vorschlag mit dem "Circuit-Breaker-Lockdown" für 14 Tage dient ja nicht der Panikmache sondern ist eine Maßnahme, mit der man vielleicht etwas Luft für die Weihnachtszeit gewinnen kann.
Das Lauterbach medial so schlecht weg kommt, hat meiner Meinung nach was mit dem mittelalterlichen Gedanken zu tun, dass der Überbringer der schlechten Nachrichten der Sünder ist.
Brodowin schrieb:
Das Lauterbach medial so schlecht weg kommt, hat meiner Meinung nach was mit dem mittelalterlichen Gedanken zu tun, dass der Überbringer der schlechten Nachrichten der Sünder ist.
Das hat aber auch mit seinem sehr forschen und teils bevormundendem Auftreten zu tun. Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.
Adlerdenis schrieb:
Das hat aber auch mit seinem sehr forschen und teils bevormundendem Auftreten zu tun. Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.
Das geht so in die Richtung "man muss die Leute abholen" oder "mitnehmen"... da muss ich, wenn auch überspitzt und polemisch erwidern: abholen und mitnehmen am *****. Das muss man vielleicht im März oder April. Weil da niemand wusste was überhaupt los ist. Mich eingeschlossen, weil ich mich davor nicht wirklich damit auseinandergesetzt habe, weil es mich noch weit weg war. Naiv, ich weiß. Aber jetzt ist es Ende Oktober. Dazwischen liegt mehr als ein halbes Jahr. Wer da jetzt noch abgeholt werden muss, bei dem ist der Zug doch schon lange abgefahren.Wer den Ernst der Lage bis jetzt nicht kapiert hat, der kapiert ihn auch in einem Jahr noch nicht. Wahrscheinlich nicht mal, wenn er selbst auf der Intensivstations lag.
Adlerdenis schrieb:
Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.
Meiner subjektiven Beobachtung nach, sind 80% von Lauterbachs Einlassungen zum Thema Retweets von Drosten.
Zwischen die beiden passt inhaltlich kein Stück Papier.
Adlerdenis schrieb:Brodowin schrieb:
Das Lauterbach medial so schlecht weg kommt, hat meiner Meinung nach was mit dem mittelalterlichen Gedanken zu tun, dass der Überbringer der schlechten Nachrichten der Sünder ist.
Das hat aber auch mit seinem sehr forschen und teils bevormundendem Auftreten zu tun. Wissenschaftlich hat er Recht, aber was die Sozialkompetenz bei der Vermittlung seiner Inhalte angeht, könnte er z. B. von Drosten noch einiges lernen.
Mediale Onmipräsenz trägt in diesen Zeiten sicher nicht dazu bei um auf größeres Verständnis zu treffen. Da können die Worte noch so wahr und voller Inhalt sein. Wer nimmt denn Drosten ernst oder hört ihm zu? Für viele ist er doch die personifizierte Pandemie. Da hat natürlich auch der Boulevard mächtig zu beigetragen.
Adlerdenis schrieb:FrankenAdler schrieb:
Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich bekomme bei der Vorstellung eines Lockdowns ein heftig mieses Gefähl. Hatten wir bei den Einschränkungen in März/April die Verheißung von Frühjahr und Sommer, wird es jetzt gerade dunkel und trist. Das schlägt mir nicht unwesentlich auf's Gemüt.
Gibts in Franken kein Gras?
Bleib du auch gesund und vernünf...äh...bleib gesund!
Auch wenns vermutlich als Scherz gemeint war: ich kann jedem nur abraten in einem Zustand der Melancholie oder gar Depression zu kiffen. Bekannter Maßen verstärkt Gras die jeweiligen Emotionen und ist nicht dafür berühmt, aktivierend und belebend zu wirken. Im dunklen Winter und einem etwaigen Lagerkoller würde ich da echt die Finger von lassen.
Knueller schrieb:Adlerdenis schrieb:FrankenAdler schrieb:
Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich bekomme bei der Vorstellung eines Lockdowns ein heftig mieses Gefähl. Hatten wir bei den Einschränkungen in März/April die Verheißung von Frühjahr und Sommer, wird es jetzt gerade dunkel und trist. Das schlägt mir nicht unwesentlich auf's Gemüt.
Gibts in Franken kein Gras?
Bleib du auch gesund und vernünf...äh...bleib gesund!
Auch wenns vermutlich als Scherz gemeint war: ich kann jedem nur abraten in einem Zustand der Melancholie oder gar Depression zu kiffen. Bekannter Maßen verstärkt Gras die jeweiligen Emotionen und ist nicht dafür berühmt, aktivierend und belebend zu wirken. Im dunklen Winter und einem etwaigen Lagerkoller würde ich da echt die Finger von lassen.
Das war in der Tat ein Scherz. Allerdings schätze ich FA auch nicht so instabil ein, dass er von ner Tüte durchdrehen würde. Höchstens, wenn er es hier in FFM holt.
Im Ernst: Nein, Drogen sind keine Lösung, Kinder.
Knueller schrieb:
Umgekehrt: Wer sich darauf freut, ist meiner Meinung nach seltsam.
Menschen sind nicht so dein Ding, wie mir scheint. Jetzt wissen wir auch, warum du kein Smartphone hast
sehe ich genauso....ich war sowohl gegen Bielefeld als auch gegen Hoffenheim im Stadion und hatte niemals das Gefühl, dass eine Ansteckung überhaupt möglich sein könnte, der Abstand war zu jeder Zeit gewahrt, und ich war sogar über das disziplinierte Verhalten fast aller sehr erstaunt...(Da sieht es beim Einkaufen ect mal ganz anders aus)
Und verbieten um des verbieten willens ist ja wohl auf Dauer auch nicht so die Lösung, zumal auch überhaupt nicht absehbar ist, wann sich an der Gesamtlage etwas ändern wird.
Frage ist doch, warum steigen die Infektionen, weil sich das Leben eben mehr nach drinnen verlagert, der Witterung geschuldet.
Wer sicher gehen will, fährt eben mal nicht mit dem ÖPNV, man kann durchaus auch mal einen Spaziergang machen oder mit dem Rad fahren.
Besucher von außerhalb fahren ja wohl doch meistens mit dem Auto oder wie ich mit dem Motorrad.
Und verbieten um des verbieten willens ist ja wohl auf Dauer auch nicht so die Lösung, zumal auch überhaupt nicht absehbar ist, wann sich an der Gesamtlage etwas ändern wird.
Frage ist doch, warum steigen die Infektionen, weil sich das Leben eben mehr nach drinnen verlagert, der Witterung geschuldet.
Wer sicher gehen will, fährt eben mal nicht mit dem ÖPNV, man kann durchaus auch mal einen Spaziergang machen oder mit dem Rad fahren.
Besucher von außerhalb fahren ja wohl doch meistens mit dem Auto oder wie ich mit dem Motorrad.
Bernie64 schrieb:
sehe ich genauso....ich war sowohl gegen Bielefeld als auch gegen Hoffenheim im Stadion und hatte niemals das Gefühl, dass eine Ansteckung überhaupt möglich sein könnte
Na, dann brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen, wenn dein gefühlter Virus-Radar nicht ausschlägt
Bernie64 schrieb:
Wer sicher gehen will, fährt eben mal nicht mit dem ÖPNV, man kann durchaus auch mal einen Spaziergang machen oder mit dem Rad fahren.
Besucher von außerhalb fahren ja wohl doch meistens mit dem Auto oder wie ich mit dem Motorrad.
Hast du ne grobe Vorstellung davon, wie groß Frankfurt in etwa ist?
Zu1: ist nicht nur mein persönliches Radar, hatte die letzten Wochen einige Arztbesuche, die waren ausnahmslos ähnlicher Meinung....sowie das untersuchende Uniklinikum, wenn ich da nichts falsch verstanden habe...
Zu 2: Hab ich, wohne seit 50 Jahren hier, fast die Hälfte in Frankfurt. Bei sagen wir mal geschätzt 3000 von 8000 Zuschauern aus Frankfurt (irgendwas muss ich annehmen) reicht es ja schon, wenn einige etwas früher aussteigen, manche Rad fahren, zumal die angegebenen Einlasszeiten ja dazu führen, dass nicht alle gleichzeitig da sind, sodass (die Größe der Stadt😀) man eigentlich davon ausgehen kann, dass sich das gut verteilt, zumal auch nicht alle aus Frankfurt mit dem ÖPNV fahren. Ein anderes Forumsmitglied hatte ja berichtet, dass es in der S-Bahn bei ihm sehr entspannt war...
Zu 2: Hab ich, wohne seit 50 Jahren hier, fast die Hälfte in Frankfurt. Bei sagen wir mal geschätzt 3000 von 8000 Zuschauern aus Frankfurt (irgendwas muss ich annehmen) reicht es ja schon, wenn einige etwas früher aussteigen, manche Rad fahren, zumal die angegebenen Einlasszeiten ja dazu führen, dass nicht alle gleichzeitig da sind, sodass (die Größe der Stadt😀) man eigentlich davon ausgehen kann, dass sich das gut verteilt, zumal auch nicht alle aus Frankfurt mit dem ÖPNV fahren. Ein anderes Forumsmitglied hatte ja berichtet, dass es in der S-Bahn bei ihm sehr entspannt war...
Nun dann muss man auch zwingend den öffentlichen Nahverkehr einstellen, denn nirgend stehen Menschenmassen so nah gequetscht beieinander. Für mich trotz Maskenpflicht (hält sich eh nicht jeder dran) die Hauptinfektionsquelle. Wenn man jeden Morgen und Abend sieht wie in Viehtransportern Millionen von Menschen (10 Mio Schüler/innen bundesweit) zusammengepfercht interagieren, kann man nur den Kopf schütteln.
Kein Vergleich zu den guten Konzepten der Gastro-und Hotelbetriebe und auch des Waldstadions.
Ich kann Hellmann´s Reaktionen durchaus nachvollziehen
Kein Vergleich zu den guten Konzepten der Gastro-und Hotelbetriebe und auch des Waldstadions.
Ich kann Hellmann´s Reaktionen durchaus nachvollziehen
PhillySGE schrieb:
Nun dann muss man auch zwingend den öffentlichen Nahverkehr einstellen, denn nirgend stehen Menschenmassen so nah gequetscht beieinander. Für mich trotz Maskenpflicht (hält sich eh nicht jeder dran) die Hauptinfektionsquelle. Wenn man jeden Morgen und Abend sieht wie in Viehtransportern Millionen von Menschen (10 Mio Schüler/innen bundesweit) zusammengepfercht interagieren, kann man nur den Kopf schütteln.
Kein Vergleich zu den guten Konzepten der Gastro-und Hotelbetriebe und auch des Waldstadions.
Ich kann Hellmann´s Reaktionen durchaus nachvollziehen
Naja, bitte. Du willst jetzt nicht den Nahverkehr, der für viele Menschen essentiell ist, mit einem Stadionbesuch vergleichen, oder?
Was kommt als Nächstes? Dass wir alle Supermärkte schließen, so lange die Leute nicht zum Fußball dürfen?
Ich halte einen Stadionbesuch mit einer Auslastung von 10-20% für weit aus ungefährlicher als eine Fahrt in überfüllten Bussen und Bahnen oder Supermärkten wo alles kreuz und quer läuft und sich angeregt unterhält.
Die Parktplatzkapazitäten am und im Stadion sind ja für diese Auslastung ausreichend, andernfalls ist das für Frankfurter ja auch mit dem Bike machbar
Die Parktplatzkapazitäten am und im Stadion sind ja für diese Auslastung ausreichend, andernfalls ist das für Frankfurter ja auch mit dem Bike machbar
Naja, die These "härtere Strafen - weniger Gewaltdelikte" ist ja schon lange widerlegt. Ein Blick in die USA genügt da schon.
Ich kann deine aus der Emotion heraus geäußerte Forderung vollkommen verstehen. Aber auch hier: wenn das Leid der Opfer oder der Angehörigen der Maßstab sein soll, dann muss das auch für dich gelten. Sprich: du hast ein Bier zu viel (nicht volltrunken) und dir passiert ein Verkehrsunfall, an dem du schuld bist. Dummerweise ein junger Familienvater mit drei Kindern tot, die Mutter schwer verletzt und in der Folge behindert, zwei Kinder im Rollstuhl, das volle Programm. Angesichts dieses Desasters wird deine Strafe auf 25 Jahre festgesetzt. Fändest du das OK?
Ich kann deine aus der Emotion heraus geäußerte Forderung vollkommen verstehen. Aber auch hier: wenn das Leid der Opfer oder der Angehörigen der Maßstab sein soll, dann muss das auch für dich gelten. Sprich: du hast ein Bier zu viel (nicht volltrunken) und dir passiert ein Verkehrsunfall, an dem du schuld bist. Dummerweise ein junger Familienvater mit drei Kindern tot, die Mutter schwer verletzt und in der Folge behindert, zwei Kinder im Rollstuhl, das volle Programm. Angesichts dieses Desasters wird deine Strafe auf 25 Jahre festgesetzt. Fändest du das OK?
WuerzburgerAdler schrieb:
Naja, die These "härtere Strafen - weniger Gewaltdelikte" ist ja schon lange widerlegt. Ein Blick in die USA genügt da schon.
Ich kann deine aus der Emotion heraus geäußerte Forderung vollkommen verstehen. Aber auch hier: wenn das Leid der Opfer oder der Angehörigen der Maßstab sein soll, dann muss das auch für dich gelten. Sprich: du hast ein Bier zu viel (nicht volltrunken) und dir passiert ein Verkehrsunfall, an dem du schuld bist. Dummerweise ein junger Familienvater mit drei Kindern tot, die Mutter schwer verletzt und in der Folge behindert, zwei Kinder im Rollstuhl, das volle Programm. Angesichts dieses Desasters wird deine Strafe auf 25 Jahre festgesetzt. Fändest du das OK?
Ganz ehrlich: 25 Jahre sind natürlich ne Hausnummer, aber ich kann nicht ehrlich sagen, dass ich das in so einem schrecklichen Szenario als ungerechtfertigt ansehen würde.
Aber natürlich ist das ein emotionales Thema, wo man auch schnell etwas extrem wird, das weiß ich ja selbst.
Ich mag mir halt nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn dein Leben zerstört oder zumindest nachhaltig geschädigt ist, und der Schuldige dann nach ein paar Jahren wieder frei rumläuft.
Adlerdenis schrieb:
Das mit den Gesetzesänderungen stimmt, aber wenn es um den Umgang mit Mord und Terror geht, bin ich gerne bereit, in Kauf zu nehmen, dass mich das rein theoretisch auch selbst treffen könnte.
Du vergisst, dass ja niemand vorher weiß, ob jemand zum Mörder wird oder Terroranschläge begehen wird. Folglich musst du die Gesetzeslage derart verändern, dass alle potenziellen Mörder resp. Attentäter in Verwahrung genommen werden.
Und da beginnt es dann, sehr heikel zu werden.
Ich bin gerne bereit, über diese Dinge zu diskutieren, namentlich auch deswegen, weil meine "Schützlinge" immer sehr unter den Wahnsinnstaten Einzelner zu leiden haben und mich das - neben dem "normalen" Entsetzen - sehr ärgert. Aber es muss schon durchdacht sein und da gelten zwei Prämissen:
a) ist mein Vorschlag noch rechtsstaatlich?
b) würde ich das auch fordern, wenn es mich beträfe?
In den meisten Fällen herrscht bei solchen Diskussionen dann Ruhe, denn niemand will, dass ihm die Sicherheitsbehörden "aus Verdacht" zu Leibe rücken - und wenn es nur um ein Verkehrsdelikt ginge.
WuerzburgerAdler schrieb:
Du vergisst, dass ja niemand vorher weiß, ob jemand zum Mörder wird oder Terroranschläge begehen wird. Folglich musst du die Gesetzeslage derart verändern, dass alle potenziellen Mörder resp. Attentäter in Verwahrung genommen werden.
Und da beginnt es dann, sehr heikel zu werden.
Gut, hier ging es mir wie gesagt, um die härtere Bestrafung bestehender Straftaten. Dass wir in dunkle Zeiten kommen, wenn wir jetzt anfangen, alle potentiellen Täter einfach wegzusperren, da sind wir uns ja wohl alle einig. Da trifft es in der Tat vielleicht morgen auch dich oder mich.
WuerzburgerAdler schrieb:
Ich bin gerne bereit, über diese Dinge zu diskutieren, namentlich auch deswegen, weil meine "Schützlinge" immer sehr unter den Wahnsinnstaten Einzelner zu leiden haben und mich das - neben dem "normalen" Entsetzen - sehr ärgert.
Ich finde, das ist ein wichtiger Punkt, der gerne vernachlässigt wird. Das wird dann hier gerne so hingestellt, als ob es nur um die Forderungen grimmiger Konservativer geht, die kriminelle Ausländer rannehmen wollen, weil wir halt so sind. Aber tatsächlich leidet doch niemand so unter solchen Taten wie andere Migranten. Die werden genauso ermordet, und müssen dann noch mit Stigmatisierung leben.
WuerzburgerAdler schrieb:
Aber es muss schon durchdacht sein und da gelten zwei Prämissen:
a) ist mein Vorschlag noch rechtsstaatlich?
b) würde ich das auch fordern, wenn es mich beträfe?
In den meisten Fällen herrscht bei solchen Diskussionen dann Ruhe, denn niemand will, dass ihm die Sicherheitsbehörden "aus Verdacht" zu Leibe rücken - und wenn es nur um ein Verkehrsdelikt ginge.
a) muss natürlich gewährleistet sein, und auf b) hab ich ja schon geantwortet.
Im Grunde sind wir ja nicht weit voneinander entfernt. Zumindest die Zielsetzung ist in jedem Fall dieselbe. Die Frage ist nur, wie man dahin kommt.
Natürlich kann man sagen: härtere Strafen, bei Gewaltdelikten keine vorzeitige Entlassung mehr, keine Bewährung für mehrfach Vorbestrafte. Die Frage ist nur: wo fängt man da an? Vergewaltigung oder schon sexuelle Nötigung? Mord oder schon Totschlag? Spielt das Motiv eine Rolle oder nicht? Spielt eine evtl. Vorgeschichte eine Rolle, ein evtl. Verhalten des Opfers, eine Krankheit des Täters? Und dann noch weiter: ist der Mord an einem Diktator gleich zu ahnden wie der an einem Friedensnobelpreisträger? Du kennst doch sicher alle Fragen, die in einem Strafprozess erörtert werden müssen. Wo fängt man da an und vor allem: wozu führt es? Nordkorea? Singapur? Oder doch Texas?
Diese Diskussion ist schon sehr alt, die Forderungen, die nach spektakulären Gewaltverbrechen erhoben werden, aber immer wieder dieselben. Es sind meist emotionale Forderungen, die verständlich sind, die Diskussion aber noch nie weitergebracht haben. Die Formel "Härtere Strafen - weniger Gewalt" ist es jedenfalls nicht.
Natürlich kann man sagen: härtere Strafen, bei Gewaltdelikten keine vorzeitige Entlassung mehr, keine Bewährung für mehrfach Vorbestrafte. Die Frage ist nur: wo fängt man da an? Vergewaltigung oder schon sexuelle Nötigung? Mord oder schon Totschlag? Spielt das Motiv eine Rolle oder nicht? Spielt eine evtl. Vorgeschichte eine Rolle, ein evtl. Verhalten des Opfers, eine Krankheit des Täters? Und dann noch weiter: ist der Mord an einem Diktator gleich zu ahnden wie der an einem Friedensnobelpreisträger? Du kennst doch sicher alle Fragen, die in einem Strafprozess erörtert werden müssen. Wo fängt man da an und vor allem: wozu führt es? Nordkorea? Singapur? Oder doch Texas?
Diese Diskussion ist schon sehr alt, die Forderungen, die nach spektakulären Gewaltverbrechen erhoben werden, aber immer wieder dieselben. Es sind meist emotionale Forderungen, die verständlich sind, die Diskussion aber noch nie weitergebracht haben. Die Formel "Härtere Strafen - weniger Gewalt" ist es jedenfalls nicht.
Es ist aus meiner Sicht halt auch eine Frage und irgendwie auch bemerkenswert, an welcher Stelle solche Diskussionen um Gesetzesverschärfungen aufgemacht werden.
In unserem Land laufen gewiss eine Menge Menschen rum, die das Potenzial haben andere umbringen zu können. UA aus Habgier oder Machtgründen, eben auch der ein oder andere "durchgeknallte" Kapitalist. Und natürlich auch noch viele andere Psychopathen. Gewiss für jeden hier eine potentiell wesentlich größere Gefahr, als jemand, der von außen kommt und gefährlich sein könnte (nur mal zu Einordnung).
Klar, Gesetze sollten immer überprüft werden und es können auch gerne sinnvolle Verschärfungen vorgenommen werden. Aber ich fühle mich nicht unsicherer, weil auch mal jemand von "außen" böse Absichten verfolgt. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass diese potentielle Gefahr, die selbstverständlich vorhanden ist, nicht das Potenzial haben darf, über unsere Grundrechte nachzudenken (was hier ja kurzfristig mal gemacht wurde). Da fehlt mir dann doch arg die Relation, siehe Einordnung oben.
Aber davon mal angesehen, auch ich war erschrocken, als ich eine Doku über den Amri Fall gesehen habe. So wie es da dargestellt worden ist, waren nicht das fehlen etwaiger Gesetze das Problem, sondern nicht nachvollziehbares Behördenversagen (fehlender Datenaustausch, fehlendes Personal etc.). Da war ich sauer, als ich das gesehen habe, weil das selbstverständlich hätten verhindert werden können.
In unserem Land laufen gewiss eine Menge Menschen rum, die das Potenzial haben andere umbringen zu können. UA aus Habgier oder Machtgründen, eben auch der ein oder andere "durchgeknallte" Kapitalist. Und natürlich auch noch viele andere Psychopathen. Gewiss für jeden hier eine potentiell wesentlich größere Gefahr, als jemand, der von außen kommt und gefährlich sein könnte (nur mal zu Einordnung).
Klar, Gesetze sollten immer überprüft werden und es können auch gerne sinnvolle Verschärfungen vorgenommen werden. Aber ich fühle mich nicht unsicherer, weil auch mal jemand von "außen" böse Absichten verfolgt. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass diese potentielle Gefahr, die selbstverständlich vorhanden ist, nicht das Potenzial haben darf, über unsere Grundrechte nachzudenken (was hier ja kurzfristig mal gemacht wurde). Da fehlt mir dann doch arg die Relation, siehe Einordnung oben.
Aber davon mal angesehen, auch ich war erschrocken, als ich eine Doku über den Amri Fall gesehen habe. So wie es da dargestellt worden ist, waren nicht das fehlen etwaiger Gesetze das Problem, sondern nicht nachvollziehbares Behördenversagen (fehlender Datenaustausch, fehlendes Personal etc.). Da war ich sauer, als ich das gesehen habe, weil das selbstverständlich hätten verhindert werden können.
Schönesge schrieb:
Es ist aus meiner Sicht halt auch eine Frage und irgendwie auch bemerkenswert, an welcher Stelle solche Diskussionen um Gesetzesverschärfungen aufgemacht werden.
In unserem Land laufen gewiss eine Menge Menschen rum, die das Potenzial haben andere umbringen zu können. UA aus Habgier oder Machtgründen, eben auch der ein oder andere "durchgeknallte" Kapitalist. Und natürlich auch noch viele andere Psychopathen. Gewiss für jeden hier eine potentiell wesentlich größere Gefahr, als jemand, der von außen kommt und gefährlich sein könnte (nur mal zu Einordnung).
Das ist halt wieder Relativierung. Mal abgesehen davon, dass "durchgeknallte Kapitalisten" sich in der Regel zumindest nicht in die Luft sprengen, ist es für mich für diese Thematik absolut irrelevant, wer hier noch Gefährliches rumrennt. Wir müssen mal wegkommen von diesem "Aber die Deutschen.."-whataboutism, der sich hier bei dem Thema durch die Beiträge zieht. Ja, wir haben genug eigene Arschlöcher - ein Grund mehr, warum wir keine Arschlöcher von außerhalb brauchen.
Und wie gesagt: Wenn es um den Umgang mit Terror und schweren Straftaten geht, würde ich mir härtere Gesetze für ALLE Menschen wünschen. Es ist nicht so, dass es mich nicht ärgern würden, wenn z. B. ein deutscher Vergewaltiger schon nach ein paar Jahren wieder draußen ist, weil er sich ja "gut geführt hat". Da kotz ich genauso, wie bei einem Islamisten oder sonst wem.
Ich finde nicht, dass ich diese Taten relativiere. Wo genau habe ich sie relativiert bzw. verharmlost. Das Gegenteil ist der Fall.
Es ist aber gerade nur auffallend, dass solche Diskussionen um Gesetzesverschärfungen immer wieder aufgemacht werden, wenn Taten von Menschen begangen werden, die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehören, obwohl aus meiner Sicht durch diese Menschen unsere Sicherheit gesamtgesellschaftlich nicht signifikant beeinträchtigt wird. Deshalb schwingen bei diesen Diskussionen für mich dann doch noch weitere Ebenen mit, die ich nun mal nicht einfach ignorieren kann und will.
Und nur weil ich darauf mal höflich hinweise, habe ich ganz gewiss nicht diese schrecklichen und abscheulichen Taten relativiert bzw verharmlost.
Und zu deinem Argument, dass sich ein durchgeknallte Kapitalist ja nicht in die Luft sprenge: Dennoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass mich so einer erwischt sehr viel höher als ein fanatischer Islamist, der sich in die Luft sprengt. Mehr als einmal sterben geht halt nicht.
Es ist aber gerade nur auffallend, dass solche Diskussionen um Gesetzesverschärfungen immer wieder aufgemacht werden, wenn Taten von Menschen begangen werden, die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehören, obwohl aus meiner Sicht durch diese Menschen unsere Sicherheit gesamtgesellschaftlich nicht signifikant beeinträchtigt wird. Deshalb schwingen bei diesen Diskussionen für mich dann doch noch weitere Ebenen mit, die ich nun mal nicht einfach ignorieren kann und will.
Und nur weil ich darauf mal höflich hinweise, habe ich ganz gewiss nicht diese schrecklichen und abscheulichen Taten relativiert bzw verharmlost.
Und zu deinem Argument, dass sich ein durchgeknallte Kapitalist ja nicht in die Luft sprenge: Dennoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass mich so einer erwischt sehr viel höher als ein fanatischer Islamist, der sich in die Luft sprengt. Mehr als einmal sterben geht halt nicht.
Adlerdenis schrieb:
Aber, dass man das Strafmaß bei gewissen Taten oder Serientätern zumindest mal voll ausschöpft, und Leute nicht noch auf Bewährung rauslässt
Im Prinzip forderst Du hier für bestimmte Taten, bestimmte Tätergruppen oder der Kombination aus beidem pauschal das Strafhöchstmaß anzusetzen und die Möglichkeit der Bewährung auszusetzen.
Gleichzeitig unterstellst Du den Strafbehörden implizit, regelmäßig falsche Urteile zu Fällen und Leute ohne Aussicht auf Bewährung frei zu lassen.
Ziemlich harter Tobak finde ich!
Luzbert schrieb:Adlerdenis schrieb:
Aber, dass man das Strafmaß bei gewissen Taten oder Serientätern zumindest mal voll ausschöpft, und Leute nicht noch auf Bewährung rauslässt
Im Prinzip forderst Du hier für bestimmte Taten, bestimmte Tätergruppen oder der Kombination aus beidem pauschal das Strafhöchstmaß anzusetzen und die Möglichkeit der Bewährung auszusetzen.
Gleichzeitig unterstellst Du den Strafbehörden implizit, regelmäßig falsche Urteile zu Fällen und Leute ohne Aussicht auf Bewährung frei zu lassen.
Ziemlich harter Tobak finde ich!
Es kommt halt darauf an, über was wir hier reden. Ich will sicher keinem die Bewährung verweigern, der ein Fahrrad geklaut hat. Aber ja, bei schweren Verbrechen oder Serientätern bin ich der Ansicht, dass die Strafen in Deutschland zu milde sind, und zwar nicht nur bei Ausländern. Das steht aus meiner Sicht teilweise in keinem Verhältnis dazu, was diese Leute anderen angetan haben.
Naja, die These "härtere Strafen - weniger Gewaltdelikte" ist ja schon lange widerlegt. Ein Blick in die USA genügt da schon.
Ich kann deine aus der Emotion heraus geäußerte Forderung vollkommen verstehen. Aber auch hier: wenn das Leid der Opfer oder der Angehörigen der Maßstab sein soll, dann muss das auch für dich gelten. Sprich: du hast ein Bier zu viel (nicht volltrunken) und dir passiert ein Verkehrsunfall, an dem du schuld bist. Dummerweise ein junger Familienvater mit drei Kindern tot, die Mutter schwer verletzt und in der Folge behindert, zwei Kinder im Rollstuhl, das volle Programm. Angesichts dieses Desasters wird deine Strafe auf 25 Jahre festgesetzt. Fändest du das OK?
Ich kann deine aus der Emotion heraus geäußerte Forderung vollkommen verstehen. Aber auch hier: wenn das Leid der Opfer oder der Angehörigen der Maßstab sein soll, dann muss das auch für dich gelten. Sprich: du hast ein Bier zu viel (nicht volltrunken) und dir passiert ein Verkehrsunfall, an dem du schuld bist. Dummerweise ein junger Familienvater mit drei Kindern tot, die Mutter schwer verletzt und in der Folge behindert, zwei Kinder im Rollstuhl, das volle Programm. Angesichts dieses Desasters wird deine Strafe auf 25 Jahre festgesetzt. Fändest du das OK?
Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich bekomme bei der Vorstellung eines Lockdowns ein heftig mieses Gefähl. Hatten wir bei den Einschränkungen in März/April die Verheißung von Frühjahr und Sommer, wird es jetzt gerade dunkel und trist. Das schlägt mir nicht unwesentlich auf's Gemüt.
Ich glaube eine richtig krasse Anspannung wahrzunehmen, die rund um mich herum zu spüren ist.
Jede/r wartet auf etwas, jede/r versucht irgendwie einfach weiter zu machen, zu tun was geht, ohne zu wissen, wie es morgen ausschaut.
Anders als im Frühjahr, mache ich mir große Sorgen darum, wie wir alle gut über die dunkle Zeit kommen sollen.
Ein sich explosionsartig verbreitendes Virus mit einem an die Grenze kommenden Gesundheitssystem steht Rückzug, Verrinsamung und Depression gegenüber. Und irgendwo dazwischen suchen wir unseren Weg, ohne wirkliche Orientierung.
Wie immer in Situationen großer Verunsicherung, neigt ein Teil der Leute zu Rückzug und Depression, ein anderer zu Pragmatismus und verhaltenem Optimismus, und ein nicht unwesentlicher dritter zu Aggression und Destruktivität. Der dritten Gruppe NICHT anzugehören, das wird mein persönlicher Kampf in den nächsten Wochen!
Ich bin derzeit, wider aller Vernunft, dankbar dafür, dass ich in meinem Job mit vielen Leuten zu tun habe. Ich genieße den Kontakt - und weiß gleichzeitig, dass das saugefährlich ist.
Passt auf euch auf, seid vernünftig und bleibt gesund!
Herzliche Grüße aus Franken!
FA
Ich bekomme bei der Vorstellung eines Lockdowns ein heftig mieses Gefähl. Hatten wir bei den Einschränkungen in März/April die Verheißung von Frühjahr und Sommer, wird es jetzt gerade dunkel und trist. Das schlägt mir nicht unwesentlich auf's Gemüt.
Ich glaube eine richtig krasse Anspannung wahrzunehmen, die rund um mich herum zu spüren ist.
Jede/r wartet auf etwas, jede/r versucht irgendwie einfach weiter zu machen, zu tun was geht, ohne zu wissen, wie es morgen ausschaut.
Anders als im Frühjahr, mache ich mir große Sorgen darum, wie wir alle gut über die dunkle Zeit kommen sollen.
Ein sich explosionsartig verbreitendes Virus mit einem an die Grenze kommenden Gesundheitssystem steht Rückzug, Verrinsamung und Depression gegenüber. Und irgendwo dazwischen suchen wir unseren Weg, ohne wirkliche Orientierung.
Wie immer in Situationen großer Verunsicherung, neigt ein Teil der Leute zu Rückzug und Depression, ein anderer zu Pragmatismus und verhaltenem Optimismus, und ein nicht unwesentlicher dritter zu Aggression und Destruktivität. Der dritten Gruppe NICHT anzugehören, das wird mein persönlicher Kampf in den nächsten Wochen!
Ich bin derzeit, wider aller Vernunft, dankbar dafür, dass ich in meinem Job mit vielen Leuten zu tun habe. Ich genieße den Kontakt - und weiß gleichzeitig, dass das saugefährlich ist.
Passt auf euch auf, seid vernünftig und bleibt gesund!
Herzliche Grüße aus Franken!
FA
FrankenAdler schrieb:
Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich bekomme bei der Vorstellung eines Lockdowns ein heftig mieses Gefähl. Hatten wir bei den Einschränkungen in März/April die Verheißung von Frühjahr und Sommer, wird es jetzt gerade dunkel und trist. Das schlägt mir nicht unwesentlich auf's Gemüt.
Gibts in Franken kein Gras?
Bleib du auch gesund und vernünf...äh...bleib gesund!
Adlerdenis schrieb:FrankenAdler schrieb:
Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich bekomme bei der Vorstellung eines Lockdowns ein heftig mieses Gefähl. Hatten wir bei den Einschränkungen in März/April die Verheißung von Frühjahr und Sommer, wird es jetzt gerade dunkel und trist. Das schlägt mir nicht unwesentlich auf's Gemüt.
Gibts in Franken kein Gras?
Bleib du auch gesund und vernünf...äh...bleib gesund!
Auch wenns vermutlich als Scherz gemeint war: ich kann jedem nur abraten in einem Zustand der Melancholie oder gar Depression zu kiffen. Bekannter Maßen verstärkt Gras die jeweiligen Emotionen und ist nicht dafür berühmt, aktivierend und belebend zu wirken. Im dunklen Winter und einem etwaigen Lagerkoller würde ich da echt die Finger von lassen.
Adlerdenis schrieb:
Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn man mehrfach vorbestrafte Leute mit ungeklärten oder abgelehnten Status nicht weiter frei rumlaufen lässt.
Wie viele Morde, Vergewaltigungen oder auch Attentate gab es in den letzten Jahren, wo genau das der Fall war?
Im Übrigen kenn ich dich gar nicht so resignierend. Wenns ums Klima oder manche andere Themen gibt, schreckt du auch nicht vor Forderungen nach tiefgreifenden Veränderungen im Gesetz oder sonst wo zurück, hier heißt es nur achselzuckend "Ist halt so, wie es ist."
Da frag ich mich schon, wie wichtig dir das Thema eigentlich ist, weil normalerweise kenn ich dich engagierter.
Mein Beitrag sollte lediglich der Einordnung der Problematik dienen. Resigniert bin ich in keinster Weise. Im Zweifel berufe ich mich auf Grundgesetz und Rechtsprechung. Und die sieht nicht vor, dass man Vorbestrafte nach Verbüßung ihrer Strafe weiter einsperrt. Dasselbe gilt für Menschen mit ungeklärtem oder abgelehntem Status.
Aus eigener Erfahrung: die Zahl derjeniger, deren Ablehnung wieder aufgehoben werden musste oder derjeniger, deren Status "unbekannt" nicht auf eigenes Verschulden zurückzuführen ist, dürfte die der Mörder, Vergewaltiger und Attentäter um den Faktor 100.000 übersteigen.
Aber selbst wenn nicht: Recht bleibt Recht. Fordert man Gesetzesänderungen, muss man damit rechnen, dass diese irgendwann einmal auch auf einen selbst angewendet werden. Bei deinem angesprochenen Beispiel "Klima" bin ich hierzu jedenfalls sehr gerne bereit, bei Forderungen nach präventiver Haft oder Ähnlichem eher weniger.
Den grundsätzlichen Problematiken straffällig gewordener Migranten begegne ich oft genug um zu wissen, dass es da keine plakative und einfache Lösungen gibt, die alles verhindern können. Dies gilt aber auch für straffällig gewordene Deutsche.
Ok, um es nochmal klarzustellen: Ich will auch nicht, dass Leute einfach mal prophylaktisch in den Knast kommen. Aber, dass man das Strafmaß bei gewissen Taten oder Serientätern zumindest mal voll ausschöpft, und Leute nicht noch auf Bewährung rauslässt, und dass man, wenn zulässig, die Möglichkeit der Abschiebehaft in Anspruch nimmt.
Das mit den Gesetzesänderungen stimmt, aber wenn es um den Umgang mit Mord und Terror geht, bin ich gerne bereit, in Kauf zu nehmen, dass mich das rein theoretisch auch selbst treffen könnte.
Das mit den Gesetzesänderungen stimmt, aber wenn es um den Umgang mit Mord und Terror geht, bin ich gerne bereit, in Kauf zu nehmen, dass mich das rein theoretisch auch selbst treffen könnte.
Adlerdenis schrieb:
Aber, dass man das Strafmaß bei gewissen Taten oder Serientätern zumindest mal voll ausschöpft, und Leute nicht noch auf Bewährung rauslässt
Im Prinzip forderst Du hier für bestimmte Taten, bestimmte Tätergruppen oder der Kombination aus beidem pauschal das Strafhöchstmaß anzusetzen und die Möglichkeit der Bewährung auszusetzen.
Gleichzeitig unterstellst Du den Strafbehörden implizit, regelmäßig falsche Urteile zu Fällen und Leute ohne Aussicht auf Bewährung frei zu lassen.
Ziemlich harter Tobak finde ich!
Adlerdenis schrieb:
Das mit den Gesetzesänderungen stimmt, aber wenn es um den Umgang mit Mord und Terror geht, bin ich gerne bereit, in Kauf zu nehmen, dass mich das rein theoretisch auch selbst treffen könnte.
Du vergisst, dass ja niemand vorher weiß, ob jemand zum Mörder wird oder Terroranschläge begehen wird. Folglich musst du die Gesetzeslage derart verändern, dass alle potenziellen Mörder resp. Attentäter in Verwahrung genommen werden.
Und da beginnt es dann, sehr heikel zu werden.
Ich bin gerne bereit, über diese Dinge zu diskutieren, namentlich auch deswegen, weil meine "Schützlinge" immer sehr unter den Wahnsinnstaten Einzelner zu leiden haben und mich das - neben dem "normalen" Entsetzen - sehr ärgert. Aber es muss schon durchdacht sein und da gelten zwei Prämissen:
a) ist mein Vorschlag noch rechtsstaatlich?
b) würde ich das auch fordern, wenn es mich beträfe?
In den meisten Fällen herrscht bei solchen Diskussionen dann Ruhe, denn niemand will, dass ihm die Sicherheitsbehörden "aus Verdacht" zu Leibe rücken - und wenn es nur um ein Verkehrsdelikt ginge.
polarisierung waere kein problem, das problem ist eher, dass er unsinn schreibt.
warum solltest du davon ausgehen, dass seine aussagen zu bewaehrungsstrafen stimmen, wenn er an anderen stellen so katastrophal daneben liegt?
das gibt schleif also komplett falsch wieder. also entweder schlampig recherchiert (bwz. eher gar nicht) oder bewusst falsch wiedergegeben, um des "polarisierenden" eindrucks willen.
dazu moechte ich nochmal fischer zitieren, der recht auch beim thema bewaehrungsstrafen recht deutlich urteilt, dass schleif quatsch schreibt, was ich auch wieder mit einem kurzen ausschnitt aus fischers artikel belegen moechte:
interessant. ich sehe keinen grund, warum man da schleif glauben soll.
das andere thema halte ich fuer unmoeglich zu beurteilen anhand von durchschnittschnittlichen strafmassen ueber alles gemittelt, das laesst keinerlei urteil zu, ob und wie falsch oder zu lasch geurteilt wird.
richtig ist, dass themen wie sog. sexuelle uebergriffe und vergewaltigungen allgemein in der kritik stehen, das ist aber aus meiner sicht ein anderes thema bzw. ein grundsaetzliches, als das mit fluechtlingen oder auslaendern zu verknuepfen und zu unterstellen, sie wuerden wegen traumatisierungserfahrungen oder aehnlichem besonders milde behandelt.
ich bleibe dabei, dass ich es fatal finde so eine brandgefaehrliche behauptung ohne sachliche untermauerung zu unterstuetzen..