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adlerkadabra

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M_M schrieb:

Und einmal mehr zeigt sich hierin, dass Bruchhagen mit seinen Äußerungen von Pleitegeiern in der Buli völlig daneben liegt. Es wird keine Pleitergeier geben über Schalke, Dortmund und Berlin.





Wir sind ja wirklich nicht immer einer Meinung, aber da könnte wahrhaftig was dran sein. Es war kein Geringerer als Julius Caesar himself, der schon früh zu Macht und Einfluß gelangte, indem er von sog. "Gönnern" Geld pumpte, dann nochmal, und nochmal, bis diese sich in der Lage wiederfanden, dass, wollten sie je ihr Geld irgendwann noch einmal wiedersehen, sie es sich einfach nicht mehr leisten konnten, den Julius jetzt unterwegs noch fallenzulassen. Er konnte sie mithin so lange weitermelken, bis er da war, wo er immer schon hatte hinwollen: an der Spitze. Diese Form der Seilschaft geht mit Sicherheit zurück bis ins frühe Neandertal ...


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Atemberaubend, in der Tat, glänzend recherchiert und geschrieben! Und nicht zuletzt ein Genrestück allererster Sahne! Danke, HG, für den Tip!

Lampedusa is still alive, und glaube bloß keiner, Mafia wird nur zwischen Napoli und Palermo gespielt.

Das Faszinierende daran ist: die dramatische Entscheidung für diesen oder den anderen Lebensweg besteht, zumeist schon in jungen Jahren, irgendwann einmal im Annehmen oder Ablehnen einer kleinen Gefälligkeit. So unscheinbar. Ein Schritt, der schon fast keiner mehr ist. *

Das Ganze ist natürlich nicht auf Fußball oder Sport allein begrenzt. Alle öffentlichen Felder sind davon betroffen, wo es um viel Geld geht, so auch die Kunst. Ich zitiere aus einem Beitrag, den Michael Lingner, Professor für Kunsttheorien in Hamburg, für die SZ geschrieben hat, und ersetze lediglich das Wort „Kunst“ durch „Fußball“:

„Aus den finanziellen Interessen bilden sich euphemistisch so genannte Netzwerke von Gefälligkeiten, Abhängigkeiten und Verpflichtungen, die für den gesamten öffentlichen Fußballbetrieb und –diskurs fatale Folgen haben können."



*   Nicht nur unser Frankfurter Bub Goethe hat einen ‚Faust’ geschrieben. Vor ihm hat sich bereits kein Geringerer als G.E. Lessing am selben Stoff versucht, es blieb ein Fragment. Aber ein interessantes! Da dienen sich nämlich dem Faust gleich verschiedene Teufel an, die ihm zu Diensten sein und anschließend seine Seele kassieren wollen. Faust erklärt, sich für denjenigen entscheiden zu wollen, der am schnellsten sei. Nun trabt also einer nach dem anderen von den gehörnten Kerlchen an und reißt sein Maul auf: so schnell wie der Wind; so schnell wie ein abgeschossener Pfeil; so schnell wie der Blitz. Faust ist nicht beeindruckt. Dann aber kommt der letzte Kandidat und erklärt ganz gelassen, er sei so schnell wie der Übergang von Gut zu Böse. Er war auf der Stelle engagiert.
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dass die dortmunder - und wahrscheinlich nicht nur sie - an vasoski interesse haben, liegt angesichts von dessen qualitäten nur auf der hand. mit sicherheit wird auch der eine oder andere weitere spieler ebenfalls begehrlichkeiten geweckt haben. aber das ist business as usual. umgekehrt betrachtet: wen haben wir nicht alles schon, hier im forum, von allen möglichen vereinen losgeeist ...  

merkwürdig an der sache ist lediglich, dass der spieler, wenn es denn stimmt, sich offenbar explizit, mit namensnennung, geäußert hätte. jedenfalls müsste man die details kennen, um mehr als spekulationen anzustellen. außerdem, wie vielfach schon gesagt, hat vasoski 1. vertrag bis 2009 (über irgendwelche zusatzklauseln können wir freilich nichts wissen), 2. scheint er sich in frankfurt wohlzufühlen, und 3. spielen wir, im gegensatz zum bvb, in der kommenden saison international.

wenn wir vasoski und andere wichtige spieler halten wollen, dann geht das über erfolg und seriosität, über ein intaktes umfeld, auch über finanzielle anreize, will heißen: erfolg muss sich in erster linie für diejenigen lohnen, die ihn erarbeitet haben. wie eben z.b. für unsere jungs, die den aufstieg geschafft und die liga gehalten haben.

wenn ich aber hier ein ums andere mal auf spielereien mit mannschaftsaufstellungen stoße, in denen diese jungs schon fast nicht mehr vorkommen, sondern reiheneise durch irgendwelche geforderten "kracher" ersetzt wurden, dann sträubt sich mir, aus oben genanntem grund, das nackenfell.  

eine gute darstellung des dortmunder finanzwunders findet sich übrigens hier:

http://www.kicker.de/fussball/bundesliga/startseite/artikel/350421/

"Dortmund: Die wichtigsten Fragen zu Stadionrückkauf, Umschuldung und Nelson Valdez. Hohe Ablöse, hohes Gehalt - alles wieder so wie früher?"

die haben das offenbar ganz clever hingetrickst. verwunderlich bleibt allerdings, dass eine bank wie morgan stanley dass zu solchen traumkonditionen machen soll. klingt zwar sehr schön alles, aber fast ein wenig zu schön, um wahr zu sein  
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ich finde das schwarze "arena"-quadrat, das auch mich immer wieder zwangsbeglückt, bedauerlich. hiermit wäre ein stück forums-kultur, will heißen, werbefreie zone, verscherbelt worden.

(las heute irgendwo, nach aussage von hb werde azaouagh wohl nur zu 20% verpflichtet - vielleicht hofft man, mit einer solchen neusprudelnden finanzquelle ein paar % mehr sich leisten zu können - zumindest die beiden füße und der kopf sollten ja mit an bord sein - den rest knetet der fußballgott dann aus stadtwald-lehm ...)

oder sollte es tatsächlich ohne absprache mit den website-betreibern eingeschleust werden können? kenne mich da leider nicht genügend aus. sollte dies aber zutreffen, bitte an das internet-team: möglichst bald abstellen.

@ stefank: sehr berechtigte frage - so eine studie zur werbungs-effizienz würde mich sehr interessieren ...

@ zeus : das "kleine schwarze" ist gegen den x-click oft erstaunlich resistent - da lob ich mir im gegensatz doch die guten, alten moorhühner ...
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Audrey schrieb:


Och, in der umländlichen Provinz muhen Kühe, krähen Hähne, tuckern Traktoren, müffeln Misthaufen und Güllegruben - das bietete auch allerhand Beschwerdenstoff.    





..... quaken frösche .....
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Lieber Takahara-San,

wie schön, dich bald als Adler unter Adlern begrüßen zu dürfen. Dass Deine Wahl auf die Eintracht gefallen ist, wundert hier eigentlichen niemanden. Denn als alter Samurai kennst Du die Lehren in- und auswendig, die der größte aller Samurai, Miyamoto Musashi (1584-1645) in seinem ‚Gorin no Shô’, der Kunst des Schwertweges, niedergelegt hat. Und wie heißt es da? Richtig: „Der Eingeschlossene ist der Fasan. Diejenigen, die zu ihm eindringen, ihn zu [besiegen], sind die [Adler]. Was bedacht sein will.“

Weiter heißt es in dem unschätzbaren Büchlein: „Ein Mann besiegt ihrer zehn“. Wie viele Gegner stellen sich Dir, lieber Takahara-San, üblicherweise auf dem Feld entgegen, um von Dir auseinandergenommen zu werden? Ganz genau!

Darf man so weit gehen, in der Beherrschung der Kunst des Schwertweges das Geheimnis Deines Erfolgs zu sehen? Und das im Fußball? Es sieht fast so aus. Eine besonders eindringliche Passage des ‚Gorin no Shô’ ist, eben, der Fußarbeit gewidmet:

„Die Füße bewege man, indem man die Zehenspitzen ein wenig anhebt, aber mit den Fersen kräftig auftritt. Der Gebrauch der Füße, je nach Umständen mit großen oder kleinen, langsamen oder raschen Schritten, gleiche dem gewöhnlichen Gang. Jene drei Methoden, nämlich die der fliegenden, der schwebenden und der fest aufstampfenden Füße, taugen nichts. (...)
Schwebende Füße sind deshalb nicht zu akzeptieren, weil sie unweigerlich dazu führen, dass man während des Kampfes ins Gleiten gerät (...). Auch springende Füße sind nicht nach meinem Geschmack; es gibt Anlässe zum Springen, doch dann wird man davon so in Anspruch genommen, dass man nicht mehr frei ist für die nächsten Bewegungen. Mehrfachsprünge erweisen sich in der Regel als unbegründet, weshalb springende Füße sogar von Übel sind. Hüpfende Füße wiederum haben etwas Launisches; damit ist kein Vorwärtskommen. Und aufstampfende Füße verabscheue ich ganz besonders, weil sie so am Ort verharren.“


Genau das ist es, was bei Deinem eindrucksvollen Auftritt im Freundschaftsspiel gegen unsere Nationalmannschaft zu beobachten war – obwohl das stellenweise schon verdammt nach fliegenden Füßen aussah; aber Du wirst schon gewusst haben, was Du da machst, nicht wahr? Gratulation zu Deinen 2 blitzsauberen Toren übrigens!

Insgeheim bewundern wir euch Japaner ja ohnehin für eure Tugenden, die im Kampf – beim Fußball – trefflich zum Vorschein kommen. Wiederum aus dem ‚Schwertweg’:

„Die Methode des doppelten Anlaufs.
Wenn in dem Augenblick, da man selber zuzuschlagen im Begriffe ist, der Gegner plötzlich zurückweicht und auf einmal in heftige Anspannung gerät, so tut man zunächst, als wolle man angreifen, schlägt aber erst dann wirklich zu, nachdem seine Anspannung, sein Zurückweichen nachgelassen haben. Das ist die Methode des doppelten Anlaufs. Aus der bloßen Niederschrift wird sie, fürchte ich, nur schwer begreiflich sein; doch dürfte sie, hat man sie erst erlernt, sogleich einleuchten.“


Oder auch:

„An den Ecken (!) anpacken.
Man packt an den Ecken an, weil alles Mächtige im direkten Zugriff schwer zu bewegen ist. (...) Je abgenutzter die Flanken, desto schwächer das Ganze. Wichtig ist, sich während dieser Abnutzung Ecke um Ecke vorzunehmen und sich so den Sieg zu sichern.“


Ja, ihr Samurai wisst schon, wie Fußball gespielt wird – auch wenn die Formulierung mancher eurer Taktiken in westlichen Ohren ein wenig merkwürdig klingt:

„Mit dem Gegner verschmelzen.
Verschmelzen bedeutet hier, dass man sich, dicht am Gegner und hart mit ihm ringend, angesichts eines unentscheidbaren Gleichstands so völlig an den Gegner herandrängt, dass man mit ihm eins wird; dabei kommt es darauf an, aus der Verschmelzung die Vorteile zu ziehen, die einem den Sieg bringen. (...) Was man genau befolgen sollte.“


Oder gar:

„In den Gegner eindringen.
In der Schlacht, wenn die Truppen einander gegenüber stehen, und die gegnerischen stark sind [d.h.: Über-Augenhöhe], greift man sie von ur einer Seite her an und dringt auf sie ein, bis man bemerkt, dass sie zusammenbrechen, worauf man von ihnen ablässt und den Angriff auf eine andere Stelle lenkt, an der der Gegner stark ist; und immer so hin und her wie in Zickzackkehren am Berg.“


Nun, teilweise wurden solche Taktiken hier im Forum bereits diskutiert, und im übrigen werden wir uns daran gewöhnen, was uns von Tor zu Tor, das Du schießen wirst, leichter fallen wird. Indessen bitten wir Dich, die folgende Methode, sei sie auch noch so zielführend, sparsam und wirklich nur in Ausnahmefällen zur Anwendung zu bringen. Unsere BuLi-Schiedsrichter sind da etwas zimperlich, und bevor Du Dich recht versiehst, siehst Du rot:

„Die Eintakt-Methode, den Gegner zu fällen.
Es gibt, um den Gegner zu fällen, die sogenannte Ein-Takt-Methode. Sobald man mit dem Gegner auf Schwertnähe ist und noch ehe dieser sich’s versieht, hebt man, ohne zu zucken, ohne sich zu erregen, die Klinge und schlägt ihn blitzschnell mit einem gerade geführten Hieb nieder.“


Keinerlei Bedenken gibt es hingegen bezüglich der Einbringung von Kampfschreien. Im Gegenteil, der Dank der Fans für die Anregung wird Dir gewiss sein:

„Die drei Kampfschreie.
Bei den drei Schreien unterscheiden wir diejenigen vor, in und nach dem Kampf; je nach Zeitpunkt sind sie anders. Der Schrei macht Mut; deshalb schreien wir bei einer Feuersbrunst, schreien wir gegen den Sturm (!) und die Wogen. Der Schrei beweist Kraft.“ (...)
Anm.: Aus der damaligen Zeit überliefert ist nur der Schrei vor dem Kampf; er lautet „Eh!“. Als Schrei während des Kampfes könnte ein kurzes, gestoßenes „Ya!“, als Schrei nach dem Kampf ein gelängtes „Tô!“ verwendet worden sein.“


In diesem Sinne, lieber Takahara-San: auf eine gute Zeit in Frankfurt, und: Banzai!



Historische Textlücken wurden behutsam in [ ] ergänzt.
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außer sge? nur plattenspieler.
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hunderte von klappernden briefkastendeckeln - dafür gehören, bei wasser und brot und für den zeitraum von 2 halbzeiten + nachspielzeit + verlängerung, die physikerin in einen faraday'schen käfig (bei gelegentlichem blitz-beschuss) und der mathematiker ins "gefangenen-dilemma" verfrachtet. ersatzweise kann auch hg's gründelkammer mit den abhör- und bruchsicheren fenstern   in erwägung gezogen werden.  

(was soll man machen, man sieht sich halt)
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das ist nicht traurig. das ist mit sicherheit besser so. ich zweifle sehr daran, dass dies hier, bei allem respekt vor dem spektrum des forums, der rechte ort für den austausch spiritueller erfahrungen ist. wenn du dich ernsthaft für dinge interessierst wie etwa auch lizard, dann würde ich raten, die empfehlung no.1 von so ziemlich allen koryphäen auf diesem weiten feld zu beherzigen: über diese dinge erstmal die klappe halten  
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beschleicht uns angesichts mancher medialer fußballexperten nicht auch das gefühl, sie könnten genau auf die nämliche art & weise auf ihre studio-hocker gekommen sein? :

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,419428,00.html
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bin leider eben erst nach hause gekommen, habe aber bereits den hut abgelegt.  und nestle bereits an meiner adler-krawattennadel.

also, wenn das nicht hilft ...  
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ich war deutschland.

@ heinzgründel: schade um den hermenegildo zenda!
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bei allem sportlichen für und wider:

alleine schon die tatsache, dass boakye - offenbar aus eigener initiative - die, wie man wohl zubilligen mag, gut geführte und funktionierende bielefelder mannschaft verlässt, um bei vw anzuheuern - spricht nicht gerade für ihn.

besser spieler in einer stadt, die's nicht gibt, als v-wer-wolf ...
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@ samy_deluxe

ich denke, wir können gelassen abwarten, wie die wer-wölfe sich sukzessive selber demontieren, da mögen sie kaufen wen sie wollen. wie weit sie's mit ihrer vw-philosophie in der letzten saison gebracht haben, ist ja bekannt.

@ kurtmasur

gelegentlich ist der name von vonlanthen schon gefallen hier im forum; ist aber schon eine zeit her.
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@kurtmasur

boakye, spontan dachte ich auch: schade, denn ich erinnere mich an ein paar gute & engagierte auftritte von ihm.

aber dann kam die erinnerung an das pokal-halbfinale, in dem der ghanaer buchstäblich keinen einzigen stich machte gegen uns. das kann an unserer bomben-abwehr gelegen haben (ich glaube, russ spielte gegen ihn)    ; vielleicht aber auch an boakye selbst. im letzteren falle müsste man sagen: soll er halt ein werwolf werden.

außerdem denke ich, dass für den sturm noch ein guter kommen wird (ebenso für verteidigung und evtl. auch mf). denn um gezielte und vernünftige verstärkungen kommt unsere eintracht, auch wenn sie mit hb's strategie sicherlich optimal fahren wird, z.zt. noch nicht gänzlich herum.

bei aller bemühung um zurückhaltung bei spekulationen: vielleicht vergessen jetzt ja viele, weil er verletzt ist, vonlanthen ... (und den würde ich nun wirklich gern bei uns sehen)  
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da halt ichs doch lieber mit heribert:

können tät ichs schon, aber ich will nicht! ich ziehe mich hiermit aus allen erklärungsgeschäften zurück.

bitte glaub mirs einfach so.
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das neue zeug im umlauf ist wirklich starker tobak ...  

die von dir beklagte nicht-exsitenz erinnert mich phänomenologisch an mein schwarzes quadrat von gestern (thema dissertation: "negativiät im eintracht-forum - die abgründigkeit des abgrunds als zureichender grund")  

gemäß konstruktivistischer thesen ist die wirklichkeit 100% subjektgeneriert - also am besten da mal anklopfen  

und schließlich: die leichen im keller der kundenarena, und vor allem die lebenden in der nachbarschaft, sind noch unheimlicher  :neutral-face

viel glück uns allen.
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der straßenstrich der alten, das verschwundene dorf, das nicht weiß, ob es nun dem müllberg oder dem stadion weichen musste (läuft eh aufs selbe hinaus, obwohl ich sonst herzog & de meuron schätze) : welche erbärmlichkeit, welche tristesse!

stellt euch vor: da leuchten die wartenden alten mal blau, mal rot ... und das ist ausdrücklich nicht spaßig gemeint.
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‚Capello und Co. verlassen das sinkende Schiff - «Hört auf zu heulen»’

http://www.transfermarkt.de/
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ah, zwei sachen habe ich noch vergessen :

1. gottseidank kein "moni-gate"

2. (und da konvergieren 2 große themen unserer zeit) : wie lautet die übersetzung für "problembär" auf italienisch? bärlusconi.
(gestern abend bei harald schmidt)