

amsterdam_stranded
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SGE_Werner schrieb:
Vor 50 Jahren hat die Jugend auch gegen ihre Eltern rebelliert, gegen alte Zöpfe und Gewohnheiten, dem fehlenden selbstkritischen Umgang... Ich finde es positiv, dass da junge Menschen sich für die Lösung der großen Provoeme einsetzen und damit auch einen Gegenpol zu der Bewegung nach rechts bilden.
Ist das denn derzeit eine Rebellion der Jugend gegen die Eltern? Wenn ergraute Lehrerschaft und Helikopter-Eltern "fridays for future" und Rezo erleichtert beklatschen und goutieren? Wenn man die seit Grossvaters Zeiten amtlich anerkannten Regeln für eine Rebellion repitiert?
Oder ist das vielleicht die maximale Anpassung an die Erwartungen?
amsterdam_stranded schrieb:
Ist das denn derzeit eine Rebellion der Jugend gegen die Eltern? Wenn ergraute Lehrerschaft und Helikopter-Eltern "fridays for future" und Rezo erleichtert beklatschen und goutieren? Wenn man die seit Grossvaters Zeiten amtlich anerkannten Regeln für eine Rebellion repitiert?
Oder ist das vielleicht die maximale Anpassung an die Erwartungen?
Oder aber kann man einfach daher ramentern, bis kein Wort mehr irgend etwas bedeutet? Und ist so ein Satz wie "Wenn man die seit Grossvaters Zeiten amtlich anerkannten Regeln für eine Rebellion repitiert?" in seiner inneren Dummheit eigentlich vorstellbar? Leicht beantworten lässt sich deine letzte Frage, ob das die maximale Anpassung an die Erwartungen ist: Jedenfalls nicht an die Erwartungen der Herrschenden, die du beklatscht und goutierst.
Eine Rebellion erkenne ich nicht, weder tatsächlich noch nach was auch immer. Aber woran da eine Anpassung an die Erwartungen liegen soll, magst du mal erklären. Offenbar treibt eine allgemeine Unzufriedenheit die jungen Leute wieder einer Politisierung zu. Ich kann nichts Schlechtes daran finden u d es liegt mir fern, Hohn und Spott über sie zu ergießen.
Vael schrieb:propain schrieb:
Und der rechte Rand jammert.
Laut Prognosen besonders in den Niederlanden, da scheint es überraschenderweise keine so große Mehrheit der rechten Lappen zu geben, wie erst gedacht.,
Das liegt an dem Kandidaten. Frans Timmermans ist Holländer und Sozialdemokrat.
hawischer schrieb:Vael schrieb:propain schrieb:
Und der rechte Rand jammert.
Laut Prognosen besonders in den Niederlanden, da scheint es überraschenderweise keine so große Mehrheit der rechten Lappen zu geben, wie erst gedacht.,
Das liegt an dem Kandidaten. Frans Timmermans ist Holländer und Sozialdemokrat.
Meine ich auch. Das ist ähnlich, wie es bei Martin Schulz war.
Timmermans hat zudem auch auf der Gegenseite eine hohe Akzeptanz. Dazu trugen u.a. Wahlauftritte bei, bei denen er sich beispielsweise im ZDF auf deutsch einem deutschen CDU-Kandidaten stellte.
Nebenbei bemerkt, lässt sich die politische Landschaft in den Niederlanden definitiv nicht mit der in Deutschland vergleichen. Die Parteienzusammensetzung ist derart fragmentiert, dass es ohne ein hohes Maß an Kompromiß- und Konsensbereitschaft auch gegenüber ideologischen Gegnern unmöglich ist, zu regieren.
Zum Beispiel führt Mark Rutte als Ministerpräsident eine Regierung an, die auf einer Koalition zwischen der konservativliberalen VVD und der sozialdemokratischen PvdA beruht. Für bestimmte Abstimmungen kooperierte er zeitweilig mit der christlich-sozialen CU, der sozialliberalen D66 und der orthodox-calvinistischen SGP.
Auch im Wahlverhalten sind die Niederländer weit weniger dogmatisch orientiert, als es die Deutschen sind. Aus pragmatischen Gründen würde beispielsweise ein traditioneller Sozialdemokrat auch eine neoliberale Partei wählen, wenn diese ihm zu einer wichtigen Sachfrage eine klügere Antwort anbietet. Etwas populistisch formuliert könnte ein deutscher Sozialdemokrat hingegen im Regelfall nicht mal den Gedanken zulassen, dass dies überhaupt möglich wäre.
Btw. die FAZ hat die Belastbarkeit der Thesen des Clips untersucht:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rezos-anti-cdu-video-propaganda-von-der-ganz-feinen-sorte-16202294.html
Das Resümee ist vernichtend:
"Das Video zeigt wohl vielmehr, wozu jemand in der Lage ist, der sein Publikum gnadenlos manipulieren will."
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rezos-anti-cdu-video-propaganda-von-der-ganz-feinen-sorte-16202294.html
Das Resümee ist vernichtend:
"Das Video zeigt wohl vielmehr, wozu jemand in der Lage ist, der sein Publikum gnadenlos manipulieren will."
Arme gekränkten CDU Hascherl...
amsterdam_stranded schrieb:
Btw. die FAZ hat die Belastbarkeit der Thesen des Clips untersucht:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rezos-anti-cdu-video-propaganda-von-der-ganz-feinen-sorte-16202294.html
Das Resümee ist vernichtend:
"Das Video zeigt wohl vielmehr, wozu jemand in der Lage ist, der sein Publikum gnadenlos manipulieren will."
ich habe leider nicht die zeit gefunden mir das video anzuschauen und hatte nach dem großen lob von amsterdam_stranded eine auseinandersetzung zur sache erwartet, die hoffnung ist schon etwas gesunken, als ich gelesen habe, daß es jasper von altenbockum ist, der sich mit dem thema auseinandersetzt, aber nun denn...
ich habs trotzdem gelesen. ja amsterdam, du hast recht, das resumee ist vernichtend.
ein kleines beispiel aus dem machwerk von altenbockum:
er behauptet, man bräuchte nachwievor konventionelle kraftwerke, wenn wir 100% regenerative stromerzeugung hätten, was kompletter bullshit ist. nicht nur das gutachten des sachverständigenrats für umweltfragen von 2011 zeigt auf, daß das selbst für eine nationale insellösung deutschlands einfach nicht stimmt. altenbockum verbreitet hier die gleiche fortschrittsfeindliche propaganda der alteingessenen stromerzeuger und ihrer lobby und hat die chuzpe (vermutlich ohne rotzuwerden) rezzo propaganda vorzuwerfen. das ist peinlich und zum fremdschämen...
amsterdam_stranded schrieb:
Btw. die FAZ hat die Belastbarkeit der Thesen des Clips untersucht:
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/rezos-anti-cdu-video-propaganda-von-der-ganz-feinen-sorte-16202294.html
Das Resümee ist vernichtend:
"Das Video zeigt wohl vielmehr, wozu jemand in der Lage ist, der sein Publikum gnadenlos manipulieren will."
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Der wirtschaftspolitische Teil mag nicht so gut ausgearbeitet, verkürzt und überspitzt sein.
Aber was einige, auch die FAZ immer noch nicht rafft, die Jugend interessiert es nicht, ob die Lücke zwischen Arm und Reich nun doch nicht so groß geworden ist unter der CDU oder ob die Besteuerung ja nicht ganz so unfair ist wie dargestellt:
https://www.google.com/amp/s/amp.welt.de/print/die_welt/politik/article194161391/Junge-Deutsche-sorgen-sich-mehr-ums-Klima-als-der-Rest-Europas.html
Was die Aussagen zum Klimawandel in Rezos Video betrifft, hat er den Nagel zum Großteil auf den Kopf getroffen:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-rezo-video-im-faktencheck/
https://m.youtube.com/watch?v=tNZXy6hfvhM
Und damit hat er die CDU so richtig an den Eiern. Das reicht völlig, egal was da sonst nicht so ganz zutrifft bezüglich der anderen Themen.
Die CDU konnte ja noch nicht mal ansatzweise ne Gegendarstellung bieten.
Aber was einige, auch die FAZ immer noch nicht rafft, die Jugend interessiert es nicht, ob die Lücke zwischen Arm und Reich nun doch nicht so groß geworden ist unter der CDU oder ob die Besteuerung ja nicht ganz so unfair ist wie dargestellt:
https://www.google.com/amp/s/amp.welt.de/print/die_welt/politik/article194161391/Junge-Deutsche-sorgen-sich-mehr-ums-Klima-als-der-Rest-Europas.html
Was die Aussagen zum Klimawandel in Rezos Video betrifft, hat er den Nagel zum Großteil auf den Kopf getroffen:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-rezo-video-im-faktencheck/
https://m.youtube.com/watch?v=tNZXy6hfvhM
Und damit hat er die CDU so richtig an den Eiern. Das reicht völlig, egal was da sonst nicht so ganz zutrifft bezüglich der anderen Themen.
Die CDU konnte ja noch nicht mal ansatzweise ne Gegendarstellung bieten.
Brodowin schrieb:
Hier ist heute jedenfalls wieder Sternstunde.
Sternhagelvollstunde, würde ich vermuten.
Haliaeetus schrieb:Brodowin schrieb:
Hier ist heute jedenfalls wieder Sternstunde.
Sternhagelvollstunde, würde ich vermuten.
Bei euch vielleicht. Ich fand die Einblicke, die Maxfanatic aus dem Inneren der Partei gewährt hat, durchaus spannend. Und Hawischer hat seine Position auch nicht schlecht verteidigt.
Der Beitrag wurde aus versehen unfertig veröffentlicht, sorry!
„Da wollten Sie nie hin? Jetzt sind Sie nun mal da.“ heißt es in der Serie „Gestrandet in“ auf „Zeit Online“. Die Mannschaft ist unterwegs, es bleibt das Beste aus der Reise zu machen.
Danach wird die Reise sicher evaluiert, wobei der Aufwand sehr direkt spürbar ist und der Ertrag vermutlich erst mittel- und langfristig.
Welches China-Marketing die DFL betreiben sollte, ist vielleicht die entscheidendere Frage. Die Premier League zieht das ganze noch größer auf mit einer Premier League Asia Trophy vom 17.-20. Juli 2019.
„Da wollten Sie nie hin? Jetzt sind Sie nun mal da.“ heißt es in der Serie „Gestrandet in“ auf „Zeit Online“. Die Mannschaft ist unterwegs, es bleibt das Beste aus der Reise zu machen.
Danach wird die Reise sicher evaluiert, wobei der Aufwand sehr direkt spürbar ist und der Ertrag vermutlich erst mittel- und langfristig.
Welches China-Marketing die DFL betreiben sollte, ist vielleicht die entscheidendere Frage. Die Premier League zieht das ganze noch größer auf mit einer Premier League Asia Trophy vom 17.-20. Juli 2019.
MagEagle schrieb:
„Da wollten Sie nie hin? Jetzt sind Sie nun mal da.“ heißt es in der Serie „Gestrandet in“ auf „Zeit Online“.
Das Gefühl kenne ich.
Leo Tolstoi
She loves you, yeah, yeah, yeah!
Kleine Prämienzahlungen sind auch in der Quali drin. 2018/19 waren das:
Erste Qualifikationsrunde – EUR 240 000
Zweite Qualifikationsrunde – EUR 260 000
Dritte Qualifikationsrunde – EUR 280 000
Playoffs – EUR 300 000 (nur ausgeschiedene Vereine)
Die Sieger der Playoffs erhalten keine Solidaritätszahlungen. Ihnen bleiben jedoch die Zahlungen für die vorangegangenen Qualifikationsrunden erhalten.
https://de.uefa.com/uefaeuropaleague/news/newsid=2562561.html
Abhängig vom Gegner können auch die Zuschauereinnahmen attraktiv sein. Finanziell sicherlich interessanter als Freundschaftsspiele in der Vorbereitung...
Erste Qualifikationsrunde – EUR 240 000
Zweite Qualifikationsrunde – EUR 260 000
Dritte Qualifikationsrunde – EUR 280 000
Playoffs – EUR 300 000 (nur ausgeschiedene Vereine)
Die Sieger der Playoffs erhalten keine Solidaritätszahlungen. Ihnen bleiben jedoch die Zahlungen für die vorangegangenen Qualifikationsrunden erhalten.
https://de.uefa.com/uefaeuropaleague/news/newsid=2562561.html
Abhängig vom Gegner können auch die Zuschauereinnahmen attraktiv sein. Finanziell sicherlich interessanter als Freundschaftsspiele in der Vorbereitung...
Letzte Woche war ich aus irgendeinem Grund in London. Bei der Gelegenheit habe ich einige Vinyl-Platten von aktuellen Bands aus dem UK erstanden:
Palm Springs - Could You Be Wrong
https://youtu.be/NRhDMDwxC24
The Underground Youth - Alice
https://youtu.be/pQCfnMeEv3w
Post War Glamour Girls - Gustave
https://youtu.be/9TVikzMm-yE
Palma Violets - Best Of Friends
https://youtu.be/vjit0AuZNiE
Palm Springs - Could You Be Wrong
https://youtu.be/NRhDMDwxC24
The Underground Youth - Alice
https://youtu.be/pQCfnMeEv3w
Post War Glamour Girls - Gustave
https://youtu.be/9TVikzMm-yE
Palma Violets - Best Of Friends
https://youtu.be/vjit0AuZNiE
Hoffentlich spielt Hasebe nicht im Mittelfeld. Das war m.E.in den letzten Spielen überhaupt nichts. Außerdem ist er als "echter" Libero zu wertvoll. Ansonsten gefällt die Aufstellung.
amsterdam_stranded schrieb:
Hoffentlich spielt Hasebe nicht im Mittelfeld. Das war m.E.in den letzten Spielen überhaupt nichts. Außerdem ist er als "echter" Libero zu wertvoll. Ansonsten gefällt die Aufstellung.
Die Aufstellung sagt jedoch ziemlich deutlich aus dass hasebe da spielt. Ist auch richtig so, wir brauchen die hinti Army gegen giroud
Xaver08 schrieb:
es war auch vor 9 Jahren nicht das non-plus ultra....
es war billiger, aber man konnte auch schon vor 9 jahren wissen, daß es eben nicht das non-plus ultra ist.
selbstverständlich kann ich nicht bewerten, aus welchen motiven, du es gekauft hast, aber es ist einfach nicht wahr, daß es erst seit kurzem bekannt ist.
Und was fährst du für ein Auto?
Ich fahre Bus und Fahrrad.
Das würde mich auch interessieren. Als Vorleistung oute ich mich auch: Ich habe noch nie in meinem Leben ein eigenes Auto besessen, nutze überwiegend den öffentlichen Nahverkehr, privat fliege ich so gut wie nie. Auf Dienstreisen nur, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt.
Ich räume sogar ein, dass mir dies nicht sonderlich schwer fällt, weil ich insoweit privilegiert bin. Ich habe seit meinem 18. Lebensjahr immer in Großstädten gelebt. Von meinem ersten richtigen Arbeitsvertrag an wurden mir immer Dienstwagen aufgedrängt.
Also Xaver08, wie schaut es bei Dir aus?
Ich räume sogar ein, dass mir dies nicht sonderlich schwer fällt, weil ich insoweit privilegiert bin. Ich habe seit meinem 18. Lebensjahr immer in Großstädten gelebt. Von meinem ersten richtigen Arbeitsvertrag an wurden mir immer Dienstwagen aufgedrängt.
Also Xaver08, wie schaut es bei Dir aus?
amsterdam_stranded schrieb:
Das würde mich auch interessieren. Als Vorleistung oute ich mich auch: Ich habe noch nie in meinem Leben ein eigenes Auto besessen, nutze überwiegend den öffentlichen Nahverkehr, privat fliege ich so gut wie nie. Auf Dienstreisen nur, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt.
Ich räume sogar ein, dass mir dies nicht sonderlich schwer fällt, weil ich insoweit privilegiert bin. Ich habe seit meinem 18. Lebensjahr immer in Großstädten gelebt. Von meinem ersten richtigen Arbeitsvertrag an wurden mir immer Dienstwagen aufgedrängt.
Also Xaver08, wie schaut es bei Dir aus?
Der Hinweis, man habe nie ein eigenes Auto besessen, weil man immer Dienstwagen hatte, ist im Zusammenhang mit dem eigenen CO2-Fußabdruck lächerlich.
Deine These könnte stimmen, Stefan. Ich vermute, dass oft FDP oder CDU bei deren Wählern rauskommen wird.
Bei mir waren die AfD und die Linke fast gleichauf bei den wenigsten Übereinstimmungen. Das deutet auf eine thematische Schnittmenge bei einigen Antwortmöglichkeiten hin. Vermutlich wird daher bei AfD-Wählern relativ häufig auch die Linke rauskommen.
amsterdam_stranded schrieb:
Bei mir waren die AfD und die Linke fast gleichauf bei den wenigsten Übereinstimmungen. Das deutet auf eine thematische Schnittmenge bei einigen Antwortmöglichkeiten hin. Vermutlich wird daher bei AfD-Wählern relativ häufig auch die Linke rauskommen.
Das halte ich für ein Gerücht. Dein Einzelbeispiel deutet auf gar nix hin, außer, dass du keine Schnittmenge mit AfD und Linke hast.
Bei mir ist die FDP übrigens nicht weit von der AfD entfernt. Was meinst du? Deutet das jetzt darauf hin, dass bei AfD Wählern auch recht häufig die FDP rauskommt?
amsterdam_stranded schrieb:
Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.
Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?
Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.
Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.
Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.
SGE_Werner schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.
Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?
Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion.
Die Verbraucher in ihrer Gesamtheit sind aber von der Altersverteilung her überwiegend in der sozialen Marktwirtschaft, teilweise sogar im Kommunismus sozialisiert worden. Das spricht eher dagegen, dass alleine das Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dazu führt, der Religion des "Geiz ist Geil" zu folgen.
hawischer schrieb:
Verstehe ja, dass Du die Gesellschaft arm rechnen musst, weil ansonsten Dein ganzes politisches Weltbild zusammenbricht.
Ja, du mich auch.
hawischer schrieb:
Heute morgen habe ich auf der Brötchentüte den Werbeaufdruck der Bäckerei gelesen, sie suchen neue Mitarbeiter. Das gleiche steht auf vielen Schaufensterscheiben und LKWs.
Deutschland ging es nie besser als heute, vom Azubi bis zum Rentner.
Super Beispiel. Gerade schreibe ich an einem Artikel über die Situation der Bäckereien. Die stellt sich nämlich so dar:
Das traditionelle Bäckerhandwerk stirbt aus. Der Billig-Konkurrenz der Discounter, die mit Fertigbackmischungen und Teiglingen aus dem nahen und fernen Osten ohne jegliche Nährwerte Dumpingpreise aufrufen, können sie lediglich ihre Qualität entgegenhalten - was von immer mehr Verbrauchern allerdings immer weniger geschätzt wird. Vielleicht, weil sie bei 800 bis 900 Euro netto auf den Cent schauen müssen? Keine Ahnung.
Die Folge: ihren Mitarbeiter/innen können die traditionellen Bäcker kaum noch ein vernünftiges Gehalt bieten. Also fehlt es an Azubis und Mitarbeiter/innen an allen Ecken und Enden.
Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Discounter. Hier gehören die Mitarbeiter/innen in der Backwarenabteilung (die ja nur noch aufbacken müssen) zu den Gehaltsempfängern am unteren Ende der Skala.
Traditionelle Bäckereien sind seit Jahren auf dem Rückzug. Gerade erst gestern ein Rechercheinterview mit einem alteingesessenen Bäcker geführt, der seine Bäckerei zugesperrt hat und nun in einer Fabrik arbeitet.
Deutschland ging es nie besser als heute.
Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.
Auch der Kapitalismus zwingt Verbraucher nicht, auf Qualität und vernünftige Arbeitsbedingungen zu verzichten. Vielmehr setzt sich das durch, was der Nachfrager fordert. Gerade im urbanen Kontext findest du wieder vermehrt Angebote, die auf traditionelle und hochwertige Herstellungsmechanismen setzen, wie z.B. der Craft-Bier-Ansatz. Häufig initiiert von Leuten, die mit der Globalisierung aufgewachsen sind und nicht mal im Schlaf von rückwärtsgewandte Kollektivierungsideen träumen.
Auch der Kapitalismus zwingt Verbraucher nicht, auf Qualität und vernünftige Arbeitsbedingungen zu verzichten. Vielmehr setzt sich das durch, was der Nachfrager fordert. Gerade im urbanen Kontext findest du wieder vermehrt Angebote, die auf traditionelle und hochwertige Herstellungsmechanismen setzen, wie z.B. der Craft-Bier-Ansatz. Häufig initiiert von Leuten, die mit der Globalisierung aufgewachsen sind und nicht mal im Schlaf von rückwärtsgewandte Kollektivierungsideen träumen.
Naja, einen Grund für das Verbraucherverhalten und den Aufschwung der Discounter habe ich ja genannt. Und der hat schon mit Wirtschafts- und Staatsversagen zu tun.
Darüber kann man allerdings gerne an anderer Stelle diskutieren. Mir ging es zunächst einmal darum, dass die These "Nie war es so gut wie heute" zu hinterfragen ist. Und dass Kühnerts Thesen - wenngleich aus einer zu erwartenden Position heraus - es durchaus Wert sind, einmal kurz darüber nachzudenken. Und wenn es nur das Nachdenken darüber ist, warum jemand solche Thesen überhaupt aufstellt.
Nochmal: ich persönlich bin relativ weit weg von Kühnerts Thesen. Am nähesten noch bezüglich der privaten Wohnungsbaugesellschaften.
Eine gewisse Form der Kollektivierung hätte - und davon bin ich überzeugt - für die Menschen und den Staat, in dem sie leben, allerdings durchaus Diskussionspotenzial.
Darüber kann man allerdings gerne an anderer Stelle diskutieren. Mir ging es zunächst einmal darum, dass die These "Nie war es so gut wie heute" zu hinterfragen ist. Und dass Kühnerts Thesen - wenngleich aus einer zu erwartenden Position heraus - es durchaus Wert sind, einmal kurz darüber nachzudenken. Und wenn es nur das Nachdenken darüber ist, warum jemand solche Thesen überhaupt aufstellt.
Nochmal: ich persönlich bin relativ weit weg von Kühnerts Thesen. Am nähesten noch bezüglich der privaten Wohnungsbaugesellschaften.
Eine gewisse Form der Kollektivierung hätte - und davon bin ich überzeugt - für die Menschen und den Staat, in dem sie leben, allerdings durchaus Diskussionspotenzial.
amsterdam_stranded schrieb:
Deine Beispiele dürften aber weniger auf ein Wirtschafts- oder Staatsversagen, sondern auf das Konsumentenverhalten zurückzuführen sein.
Die Frage ist doch, woher das Konsumentenverhalten kommt. Könnte es sein, dass jahrzehntelanges Leben in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem dieses Konsumentenverhalten entscheidend mitgeprägt hat?
Mehr! Mehr! Mehr! Wie eine Art Religion. Das geht nur, wenn man auf Kosten anderer agiert oder wenn man die Kosten für einen selbst senkt. Und bei den Bäckern und Metzgereien sieht man diesen Effekt ganz besonders. Durch Kostenoptimierung bei Massenherstellungen zu biliigen Löhnen sind die Brötchen und Würstchen im Supermarkt besonders günstig. Das erfüllt schon eine Komponente. Dann muss man auch nicht noch in zwei verschiedene Geschäfte gehen. Das ist dann die andere Komponente.
Ganz aussterben werden Bäckereien übrigens natürlich nicht. Es gibt noch genug Leute, die gerne zu Ihrem Bäcker vor Ort gehen, dort einen Kaffee trinken und ein Schwätzchen halten. Das kann man bei Aldi am Brotbackautomat eher nicht.
Der Kapitalismus bedient den Traum vom Mehr , der Sozialismus bedient den Traum vom Gleichen. Beide Träume findet man in der Natur des Menschen und widersprechen sich. Man hat zeitweise mal versucht, diese Gegensätze einigermaßen in Einklang zu bringen, nannte sich in Deutschland soziale Marktwirtschaft. Ich bezweifle stark, dass wir diese noch haben.
hawischer schrieb:
Die Kritiker an Kühnerts Thesen haben recht. Der Mann hat keine Ahnung von der realen Arbeitswelt. Seine Vorstellungen stammen von vorgestern.
7,4 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland auf 450-Euro-Basis, für 4,7 Millionen von ihnen ist es die einzige Einkommensquelle. Die Zahl der atypisch Beschäftigten ist seit 1991 stark gewachsen.
Aus dem „Atlas der Arbeit“ der Hans-Böckler-Stiftung und des Deutsche Gewerkschaftsbunds 2018. Und da sind die zahllosen befristeten und auf Leihbasis arbeitenden Menschen noch gar nicht dabei. Aber wir haben ja praktisch "Vollbeschäftigung".
Vielleicht hast du gerade nicht so richtig Ahnung von der "realen" Arbeitswelt? Ich frag ja nur.
Was die Wohnungsbaugesellschaften anbelangt: frag mal bei den Münchner Mietern nach, deren Wohnungen Söder vor Jahren verkauft hat. Sofern sie dort überhaupt noch Mieter sind.
Als Diskussionsgrundlage dienen jedenfalls die reflexartigen Aufschreie gegen Kühnerts Gedanken nicht.
WuerzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Die Kritiker an Kühnerts Thesen haben recht. Der Mann hat keine Ahnung von der realen Arbeitswelt. Seine Vorstellungen stammen von vorgestern.
7,4 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland auf 450-Euro-Basis, für 4,7 Millionen von ihnen ist es die einzige Einkommensquelle. Die Zahl der atypisch Beschäftigten ist seit 1991 stark gewachsen.
Aus dem „Atlas der Arbeit“ der Hans-Böckler-Stiftung und des Deutsche Gewerkschaftsbunds 2018. Und da sind die zahllosen befristeten und auf Leihbasis arbeitenden Menschen noch gar nicht dabei. Aber wir haben ja praktisch "Vollbeschäftigung".
Die Gründe für eine Arbeit auf 450 Euro-Basis sind vielfältig. Zumal bei einer Bedürftigkeit in jedem Fall staatliche Transferleistungen wie Wohngeld, aufstockende Leistungen nach dem SGB II, Kindergeld etc. als weitere Einkommensquelle hinzukommen.
Ich wage es auch zu bezweifeln, dass es besser wäre, anstelle einer Arbeit auf 450 Euro-Basis oder ein befristetes Arbeitsverhältnis überhaupt keine Arbeit zu haben und ausschließlich von Transferleistungen zu leben.
amsterdam_stranded schrieb:
Die Gründe für eine Arbeit auf 450 Euro-Basis sind vielfältig. Zumal bei einer Bedürftigkeit in jedem Fall staatliche Transferleistungen wie Wohngeld, aufstockende Leistungen nach dem SGB II, Kindergeld etc. als weitere Einkommensquelle hinzukommen.
Ich wage es auch zu bezweifeln, dass es besser wäre, anstelle einer Arbeit auf 450 Euro-Basis oder ein befristetes Arbeitsverhältnis überhaupt keine Arbeit zu haben und ausschließlich von Transferleistungen zu leben.
Das ist sicher richtig, allerdings habe ich das auch nicht behauptet. Ausgangspunkt war meine Aussage zum Rückzug des Sozialstaats bei gleichzeitigem Vormarsch eines immer größer werdenden Niedriglohnsektors. Diejenigen, die von 800 oder 900 Euro pro Monat eine Familie ernähren sollen, sind hier ja noch gar nicht eingerechnet. Stetig gekürzte Sozialleistungen und drastisch verringerte Renten tun ihr Übriges.
Wenn du allein die 4,7 Mio. 450-Euro-Jobber, die keine andere Einnahmequelle haben, zu den Arbeitslosen hinzuzählst (was sie de facto sind), ergibt das keine glänzende, sondern eine deprimierende Arbeitsmarktstatistik.
hawischer schrieb:
Scheint zu funktionieren, der Wahlomat.
Vorne die CDU / CSU, gefolgt mit Abstand die FDP, SPD und Grüne. Am Schluß die AfD und die Linke. Passt.
Aber im Forum hieß es, Du wärst AfDler...
SGE_Werner schrieb:hawischer schrieb:
Scheint zu funktionieren, der Wahlomat.
Vorne die CDU / CSU, gefolgt mit Abstand die FDP, SPD und Grüne. Am Schluß die AfD und die Linke. Passt.
Aber im Forum hieß es, Du wärst AfDler...
Im Forum ist jeder, der nicht linker als die SPD ist, ein AfDler. Du weißt ja, der Rechtsruck der Gesellschaft...
amsterdam_stranded schrieb:SGE_Werner schrieb:hawischer schrieb:
Scheint zu funktionieren, der Wahlomat.
Vorne die CDU / CSU, gefolgt mit Abstand die FDP, SPD und Grüne. Am Schluß die AfD und die Linke. Passt.
Aber im Forum hieß es, Du wärst AfDler...
Im Forum ist jeder, der nicht linker als die SPD ist, ein AfDler. Du weißt ja, der Rechtsruck der Gesellschaft...
wollte es gerade exakt so schreiben
FDP vor CDU/CSU... abgeschlagen vor SPD und Grünen... Und da ich Europa, den Euro und die EU an für sich für eine sehr gute Sache halte, die Partei, die jedem nicht Linken hier angedichtet wird, ganz weit unten.
amsterdam_stranded schrieb:SGE_Werner schrieb:hawischer schrieb:
Scheint zu funktionieren, der Wahlomat.
Vorne die CDU / CSU, gefolgt mit Abstand die FDP, SPD und Grüne. Am Schluß die AfD und die Linke. Passt.
Aber im Forum hieß es, Du wärst AfDler...
Im Forum ist jeder, der nicht linker als die SPD ist, ein AfDler. Du weißt ja, der Rechtsruck der Gesellschaft...
Wird gerne von AfDlern und anderen Braunen behauptet, da ist jeder ein Linksradikaler der gegen Nazis und Rassisten ist. Du weißt ja, wird man doch mal sagen dürfen...
Ich versiffe zunehmend liberal. Die meisten Übereinstimmungen mit der FDP, gefolgt mit etwas Abstand von der SPD und der CDU. Ganz hinten die AfD. Minimal davor die Linke. Die Grünen unter ferner liefen.
Ich finde Rezos Video in vielen Punkten nicht mal optimal, weil verkürzend etc (normal in der Politik), aber dass da oben viel geredet und doch das Gegenteil gemacht wird, hat dieses Video bestens beschrieben.
Vor 50 Jahren hat die Jugend auch gegen ihre Eltern rebelliert, gegen alte Zöpfe und Gewohnheiten, dem fehlenden selbstkritischen Umgang... Ich finde es positiv, dass da junge Menschen sich für die Lösung der großen Provoeme einsetzen und damit auch einen Gegenpol zu der Bewegung nach rechts bilden.