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amsterdam_stranded

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Abgesehen davon, dass du mein Beispiel für alternative Lösungsansätze nicht verstanden hast - es geht nicht darum, mit der Organisation IS zu einem Ausgleich zu kommen, sondern mit den Menschen. Nur so entziehst du dem Terror seine Nahrung. Mit Unterwerfungslust hat das weniger zu tun.

Oder denkst du, man sollte die gewaltigen, aber erfolglosen Anstrengungen wie im Falle der Taliban, Al-Khaida und anderen wiederholen?
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WuerzburgerAdler schrieb:

Abgesehen davon, dass du mein Beispiel für alternative Lösungsansätze nicht verstanden hast - es geht nicht darum, mit der Organisation IS zu einem Ausgleich zu kommen, sondern mit den Menschen. Nur so entziehst du dem Terror seine Nahrung. Mit Unterwerfungslust hat das weniger zu tun.

Oder denkst du, man sollte die gewaltigen, aber erfolglosen Anstrengungen wie im Falle der Taliban, Al-Khaida und anderen wiederholen?


Selbstverständlich bin ich der Ansicht, dass man den IS wie zuvor die Taliban und Al-Kaida bekämpfen sollte. Nur noch konsequenter. Im Übrigen war der Kampf gegen die Taliban und Al-Kaida nicht so erfolglos wie Du es darzustellen versuchst: Al-Kaida ist nahezu bedeutungslos und zu keinen Terroranschlägen mehr fähig; das Schreckensregime der Taliban konnte zumindest aus den urbanen Gebieten Afghanistans zurückgedrängt werden.

Ferner ist der Rekrutenstrom zum IS abgerissen,  seit der IS konsequenter bekämpft wird und von einer Niederlage in die nächste taumelt. Der IS war nämlich nicht wegen angeblicher Aggressionen des Westens für Freiwillige attraktiv, sondern weil er wegen der zögerlichen Gegenwehr in der Anfangsphase militärisch ungemein erfolgreich war. Nicht ohne Grund korrespondierte der Freiwilligenzustrom mit diesem Zeitraum.

Sicherlich ist es erstrebenswert, wenn man mit den hinter den IS stehenden Menschen zu einem Ausgleich käme. Dies ist aber nur denkbar, wenn der IS geschlagen ist. Auch mit Deutschland war kein Ausgleich möglich, solange die NSDAP an der Macht war.

Ich wiederhole mich gerne noch einmal: Es gibt Bewegungen und dahinterstehende Menschen, die Werte vertreten, die nicht mit denen der humanistischen Staaten vereinbar sind: z.B. der Faschismus, die roten Khmer, der IS, die Taliban etc. Wenn der Westen diese Gruppierungen als verhandlungsfaehig anerkennt, ist das nichts anderes als die Kapitulation vor deren Aggressionspotential und damit Unterwerfung.
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Daniel_SGE7 schrieb:

Es müssen sich so viele wie es geht zusammenschließen und diese Gruppe attackieren. So viele Camps von denen Zerstören wie es geht, dazu natürlich möglichst keine unschuldigen.


Das Wiedererstarken der Taliban nach ihrer Vertreibung und fast völliger Vernichtung, das Reüssieren des IS aus einer vollkommen ausgeschalteten Armee oder die Noch-Existenz von Al-Khaida trotz nun fast 15-jähriger bedingungsloser Verfolgung zeigt, dass das keine Lösungsmuster des 21. Jahrhunderts und somit zum Scheitern verurteilt sind.

Das Wirken des Bremer Ex-Bürgermeisters Hans Koschnick im Balkankonflikt dagegen zeigt - beispielhaft für andere - neue Lösungsansätze auf.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Daniel_SGE7 schrieb:

Es müssen sich so viele wie es geht zusammenschließen und diese Gruppe attackieren. So viele Camps von denen Zerstören wie es geht, dazu natürlich möglichst keine unschuldigen.


Das Wiedererstarken der Taliban nach ihrer Vertreibung und fast völliger Vernichtung, das Reüssieren des IS aus einer vollkommen ausgeschalteten Armee oder die Noch-Existenz von Al-Khaida trotz nun fast 15-jähriger bedingungsloser Verfolgung zeigt, dass das keine Lösungsmuster des 21. Jahrhunderts und somit zum Scheitern verurteilt sind.

Das Wirken des Bremer Ex-Bürgermeisters Hans Koschnick im Balkankonflikt dagegen zeigt - beispielhaft für andere - neue Lösungsansätze auf.


Ich fürchte, Du liegt entweder mit Deiner Einschätzung zu Hans Koschnick komplett daneben oder hältst die Kopfabschneider vom IS weiterhin für akzeptable Gesprächspartner.

Hans Koschnik vertrat u.a. die These, dass die KFOR-Truppen viel entschiedener gegen die UCK - auch bei größeren eigenen Verlusten - hätten vorgehen sollen.  Nach H. Koschnick kann es nicht gut gehen, wenn man Gewalttätern Luft lässt.

Daneben wundere ich mich, dass manche ernsthaft zu glauben scheinen, man könne mit einer Organisation, die die Welt in das 7. Jahrhundert zurückbomben und einen globalen Gottesstaat errichten will, zu einem Ausgleich und friedlichen Miteinander kommen. Zu dieser Annahme gehört schon einiges an Unterwerfungslust.
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hawischer schrieb:


Sag doch Deine Meinung im Klartext: Im Ergebnis deiner Meinung sind die Soldaten, die gegen den IS im Einsatz sind, Mörder und keinen Deut besser als die IS-Mörder.

Wie kann man aber auch dieser Meinung sein. Xaver ist offenbar Opfer solcher Propaganda:
"Beim Massaker von Haditha im November 2005 ermordeten US-Soldaten im Zuge einer Vergeltungsaktion 24 irakische Zivilisten, darunter auch Kinder."
(wikipedia)

hawischer schrieb:

Logischerweise müssen dann die Befehlshaber und die Regierungen auf dem gleichen Stand des Verbrechens stehen, wie die IS-Führung.
Das allerdings finde ich absurd.


Wie man nur auf die Idee kommen kann, dass Regierungen, die z.B. einen Krieg mit völlig erfundenen Gründen führen, in dem bisher hundertausende (!) Zivilisten getötet wurden,  "auf dem gleichen Stand des Verbrechens stehen" wie die IS-Führung, finde ich auch absurd.
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stefank schrieb:

hawischer schrieb:


Sag doch Deine Meinung im Klartext: Im Ergebnis deiner Meinung sind die Soldaten, die gegen den IS im Einsatz sind, Mörder und keinen Deut besser als die IS-Mörder.

Wie kann man aber auch dieser Meinung sein. Xaver ist offenbar Opfer solcher Propaganda:
"Beim Massaker von Haditha im November 2005 ermordeten US-Soldaten im Zuge einer Vergeltungsaktion 24 irakische Zivilisten, darunter auch Kinder."
(wikipedia)

hawischer schrieb:

Logischerweise müssen dann die Befehlshaber und die Regierungen auf dem gleichen Stand des Verbrechens stehen, wie die IS-Führung.
Das allerdings finde ich absurd.


Wie man nur auf die Idee kommen kann, dass Regierungen, die z.B. einen Krieg mit völlig erfundenen Gründen führen, in dem bisher hundertausende (!) Zivilisten getötet wurden,  "auf dem gleichen Stand des Verbrechens stehen" wie die IS-Führung, finde ich auch absurd.


Magst Du noch erläutern, wie in deine Deutung der Genozid an den Jesiden, Drusen, Christen etc. in der Levante passt?

Die Behauptung, dass es keine graduellen Unterschiede zwischen der Anti-IS-Koalition und dem IS gebe, ist aehnlich absurd, als wenn man behaupten würde, dass zwischen Churchill und Hitler keine Unterschiede bestünden, weil im alliierten Luftkrieg auch zivile Opfer umgekommen sind oder es während der Invasion in der Normandie zu Gewaltexzesse an Kriegsgefangenen gekommen ist.

Im Uebriegen wird sich die sympatisierende Bevölkerung des IS im gleichen Maße die Frage der Mitschuld gefallen lassen müssen, wie es die Bevölkerung von Nazi-Deutschland berechtigterweise tun musste.
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Mit anderen Worten: Du hast es nicht gerafft.
Hör auf hier Anschuldigungen zu erheben wie weiland stormfather und Co. Sowas ist ungehörig und ich gucke mir die Scheiße nicht länger an.
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Offenbar ist eine franfurter Fiale der Maritim-Kette von 30 Personen angegriffen worden, weil mutmaßlich ein anderes Haus der Kette Tagungsräume an die AfD vermietet hat.

Auch wenn es gute Gründe für eine Gegnerschaft zur AfD geben mag, sind solche Aktionen schlicht SA-Methoden.
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Ffm60ziger schrieb:

afp bzw. Medien

Bei dem im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund vorläufig festgenommen Verdächtigen haben die Ermittler bislang keine Belege für eine Tatbeteiligung gefunden. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit.



ich ergänze mit dem NTV Artikel
http://www.n-tv.de/politik/Iraker-wohl-doch-nicht-an-Anschlag-beteiligt-article19792932.html

die Sache wird immer verwirrender
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Ja, nach dem Artikel besteht wohl keine Tatbeteiligung. Aber einer der beiden Betreffenden ist bei dieser Gelegenheit als IS-Mitglied aufgeflogen.
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Es ist schon beeindruckend wie Rechte angesichts der Millionen Toten die durch die Hand unserer Vorfahren getötet wurden hinsichtlich einer sinnvollen Gedenkkultur von "nationaler Schande" sprechen, während gleichzeitig bei einem Vorfall wie in Berlin ein nationaler Trauertaumel erwartet wird!
Es ist mir schier unerträglich solche menschenverachtende Polemik zu lesen. Da sterben Menschen und die Rechten haben nichts besseres zu tun als diese Toten für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Widerwärtig! Einfach nur widerwärtig!
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Da es offenbar niemand für notwendig erachtet, auch nur einen Halbsatz darüber zu verlieren: Am Palmsonntag hat es - wie sooft zuvor - die Kopten in Ägypten getroffen. Wohl 40 Tote durch Anschläge des IS während der Gottesdienste.

Ein weiteres Beispiel dafür, wie vorgeschoben die Notwehrlügen der islamistischen Terroristen sind. Wirkliche Unterschiede zum NSU oder Breivik sehe ich nicht. Vielmehr sind das Geschwister im Geiste.
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Vael schrieb:

Er und seine Regierung mögen Verbrecher sein, trotzdem ist der Staat, trotz des Bürgerkrieges und des Stellvertreterkrieges Russland USA immer noch souverän und eigenständig.



Und den Iran nicht zu vergessen und viele andere Nationen die ihre Finger im Spiel haben. Was verstehst du eigentlich unter souverän? Assad nimmt seine eigene Bevölkerung als Geisel. Er ist Schuld das  radikale Bewegungen entstanden sein. Von 95 % der Syrier ist er verhasst, nur durch seiner alewitischen Minderheit wird er geehrt. Diese Minderheit stellte hauptsächlich auch die ganze Regierung dar.
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derspringer schrieb:

Vael schrieb:

Er und seine Regierung mögen Verbrecher sein, trotzdem ist der Staat, trotz des Bürgerkrieges und des Stellvertreterkrieges Russland USA immer noch souverän und eigenständig.



Und den Iran nicht zu vergessen und viele andere Nationen die ihre Finger im Spiel haben. Was verstehst du eigentlich unter souverän? Assad nimmt seine eigene Bevölkerung als Geisel. Er ist Schuld das  radikale Bewegungen entstanden sein. Von 95 % der Syrier ist er verhasst, nur durch seiner alewitischen Minderheit wird er geehrt. Diese Minderheit stellte hauptsächlich auch die ganze Regierung dar.



Nein. Assad hat auch die anderen Minderheiten wie die Drusen, Christen und Schiiten hinter sich. Insgesamt etwa 30 - 35% der Bevölkerung. Also im Grunde alle, die die religiösen und ethnischen Säuberungen fürchten müssen, die zwangsläufig folgen werden, wenn die radikalen sunnitische Kreise in dem Bürgerkrieg die Oberhand gewinnen.
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Nun, es geht sicherlich bei den Terrorattentaten nicht um persönliche Rachefeldzüge der Attentäter, weil sie irgendeine Rechnung mit jemand Bestimmten offen haben. Es geht um den "Krieg gegen den Westen", einen Westen, der aus bestimmten Gründen in vielen Ländern zu einem Feindbild geworden ist.

Hier gehen ja auch Menschen gegen Muslime auf die Straße, obwohl ihnen sicherlich noch kein Moslem ein Leid zugefügt hat. Sie fühlen sich halt bedrängt und bedroht vom Islam, umgekehrt fühlen sich Menschen aus moslemischen Ländern vom Westen unterdrückt, bevormundet, beleidigt und bekämpft.

Im Übrigen kennen wir das wahre Motiv des Londoner Attentäters gar nicht. Ob er ein "Soldat des IS" war oder ob er, wie es Scotland Yard ausdrückt, von "Attentaten inspiriert" war, ist ja vollkommen unklar.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Nun, es geht sicherlich bei den Terrorattentaten nicht um persönliche Rachefeldzüge der Attentäter, weil sie irgendeine Rechnung mit jemand Bestimmten offen haben. Es geht um den "Krieg gegen den Westen", einen Westen, der aus bestimmten Gründen in vielen Ländern zu einem Feindbild geworden ist.

Hier gehen ja auch Menschen gegen Muslime auf die Straße, obwohl ihnen sicherlich noch kein Moslem ein Leid zugefügt hat. Sie fühlen sich halt bedrängt und bedroht vom Islam, umgekehrt fühlen sich Menschen aus moslemischen Ländern vom Westen unterdrückt, bevormundet, beleidigt und bekämpft.



Das sehe ich auch so. Im Grundsatz fischt der Terror in ebenso seichten Gewässern wie Pegida und co.

Wie absurd die Annahme ist, dass der Terror eine legitime oder zumindest verständliche Reaktion auf westliche Agressionen ist, dürfte spätestens nach den heutigen Ereignissen offenkundig sein, sofern sich die diesbezüglichen vorläufigen Einschätzungen bestätigen sollten.
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Taunusabbel schrieb:

und eine Vermischung der verschiedenen Sachen.

Das Problem ist eher, dass Hunger, Armut und Kriege in den beschriebenen "anderen Regionen" die Hauptursache für den Terror sind. Und an Hunger, Armut und Kriegen (bzw. deren Möglichmachung u.a. durch Waffenexporte) sind leider auch die Länder, in denen dann Anschläge verübt werden, in gewichtiger Weise mitverantwortlich.
Und das ist dann keine Vermischung verschiedener Sachen mehr, sondern das Erkennen der Hauptursachen.

Wobei dieses ewige für sich Reklamieren des IS von jedem Anschlag, der internationale Aufmerksamkeit erfährt, allmählich lächerlich wird.
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reggaetyp schrieb:

Taunusabbel schrieb:

und eine Vermischung der verschiedenen Sachen.

Das Problem ist eher, dass Hunger, Armut und Kriege in den beschriebenen "anderen Regionen" die Hauptursache für den Terror sind. Und an Hunger, Armut und Kriegen (bzw. deren Möglichmachung u.a. durch Waffenexporte) sind leider auch die Länder, in denen dann Anschläge verübt werden, in gewichtiger Weise mitverantwortlich.
Und das ist dann keine Vermischung verschiedener Sachen mehr, sondern das Erkennen der Hauptursachen.



Wo siehst Du denn eine hauptverursachende Verbindung zwischen den Attentätern von London oder Berlin zu den Regionen, in denen nach Deiner Auffassung vom Westen verursachter Hunger und Krieg herrscht?

Ich frage vor dem Hintergrund, dass es sich bei dem Attentäter von London um einen gebürtigen Engländer und bei dem Attentäter von Berlin um einen gebürtigen Tunesier gehandelt hat, die nie in den betreffenden Regionen gelebt haben.
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Dein ganzer post ist klasse peter, aber besonders diesen abschnitt sollte man nochmal hervorheben:

peter schrieb:

sollen gesetze und das land so verändert werden dass es den konservativ-nationalistischen in den kram passt? vergiss es, nach den flüchtlingen kommen die ausländer, dann die schwulen (hübsch verpackt als "gender") und so weiter. die wähler dieser partei leben davon, dass ihnen irgend etwas nicht passt. und ihnen leckerli zu geben wird sie nicht verändern.


Und deshalb kann ich auch wenig mit "auf sie zugehen, um sie nicht zu verlieren" anfangen. Meiner Meinung nach sind jene, die selbst jetzt noch AfD wählen, längst verloren.
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miraculix250 schrieb:


Und deshalb kann ich auch wenig mit "auf sie zugehen, um sie nicht zu verlieren" anfangen. Meiner Meinung nach sind jene, die selbst jetzt noch AfD wählen, längst verloren.


Und was empfiehlt Du stattdessen? Eine politische Säuberung?


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Argentinien mit den USA zu vergleichen bzw. als Beispiel heranzuziehen, wie es laufen könnte, halte ich für gewagt, um nicht zu sagen ich spreche dem jedwede Aussagekraft ab.
Das reine Wachstum in den später 2000er Jahren mag ja stimmen, allerdings gingen dem vergleichbare Schrumpfungen voraus. Und das angeblich stabile Wirtschaftswachstum anno 2002 waren in Wirklichkeit zweistellige Verluste.
Nach 12 Jahren in denen der Peso an den Dollar im Verhältnis 1:1 gebunden war, stürzte er nach Freigabe auf etwa 1:3 ab. Gemessen am Dollar befindet sich Argentinien beim pro Kopf-BIP heute bei gut 2/3 von vor 20 Jahren, konstante Preise zugrunde gelegt etwa auf dem damaligen Niveau. Bloßes (auch hohes) Wachstum über ein paar Jahre isoliert betrachtet sagen rein gar nichts aus, zumal sich besser wachsen lässt, wenn die Wirtschaft vorher kollabiert ist. Und auch wüsste ich nicht an welche Währung Trump den Dollar würde binden wollen. Am Vergleich mit Argentinien passt also so ziemlich gar nix ... außer der Möglichkeit gutes Rindfleisch nach Europa zu verschiffen vielleicht.

In der Folge erklärst Du dann ja auch die längerfristigen Folgen des "Staatsegoismus". Ich bin dabei sogar sicher, dass die USA das insgesamt besser werden abfedern können als die aufgeführten Länder. Dennoch werden sie sich nicht auf Dauer einigeln können und werden in den Jahren des Protektionismus ihre Wettbewerbsfähigkeit verspielen. Und unterm Strich müssen die Zölle schon gewaltig sein, wenn beispielsweise ihre marode Stahlindustrie so weit aufpäppeln wollen, dass die importierten Produkte teurer werden.
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Natürlich lässt sich Argentinien nicht mit den USA vergleichen. Dies war auch nicht meine Absicht. Vielmehr habe ich Argentinien nur als Beispiel dafür herangezogen, wie schwer sich wirtschaftliche Entwicklungen selbst bei eindeutigen Indikatoren voraussagen lassen.
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amsterdam_stranded schrieb:

Weder billige ich das Wirtschaftskonzept noch halte ich den Erfolgseintritt für wahrscheinlich. Sofern er jedoch eintritt, wird das auf die Wahllandschaften aller westlichen Länder ausstrahlen. Das ist alles, was ich völlig wertungsneutral gesagt habe.


Grundsätzlich weiß jeder: wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Eine "splendid isolation" ist in dieser globalisierten Welt zum Scheitern verurteilt.
Wenn jedes Land auf seine Fahne schreibt "Mein Land zuerst" ist das so, als ob alle 100-Meter-Läufer die selbe Dosis Doping einsetzen. Die Kräfteverhältnisse bleiben gleich, nur die Läufer sind kaputt.

Im Übrigen ist es ein Unterschied, ob "America first" heißt: Be American, Buy American, oder ob es heißt, ärmere Nachbarländer oder andere Kontinente komplett auszuplündern. Ersteres wird Trump nicht durchsetzen, Letzteres schon eher.
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WuerzburgerAdler schrieb:


amsterdam_stranded schrieb:Weder billige ich das Wirtschaftskonzept noch halte ich den Erfolgseintritt für wahrscheinlich. Sofern er jedoch eintritt, wird das auf die Wahllandschaften aller westlichen Länder ausstrahlen. Das ist alles, was ich völlig wertungsneutral gesagt habe.


Grundsätzlich weiß jeder: wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Eine "splendid isolation" ist in dieser globalisierten Welt zum Scheitern verurteilt.
Wenn jedes Land auf seine Fahne schreibt "Mein Land zuerst" ist das so, als ob alle 100-Meter-Läufer die selbe Dosis Doping einsetzen. Die Kräfteverhältnisse bleiben gleich, nur die Läufer sind kaputt.

Im Übrigen ist es ein Unterschied, ob "America first" heißt: Be American, Buy American, oder ob es heißt, ärmere Nachbarländer oder andere Kontinente komplett auszuplündern. Ersteres wird Trump nicht durchsetzen, Letzteres schon eher.


Oder wie es der Weise aus Harsewinkel formuliert hat: "Die Flut hebt alle Boote".

Deine Grundgedanken sind schon zutreffend. Allerdings lassen sich wirtschaftliche Entwicklungen aufgrund der Vielzahl von Wirkungsmechanismen und dem teilweise irrationalen Handeln der Akteure nur schwer prognostizieren. Als sich zum Beispiel Argentinien nach seiner neoliberalen Phase am Ende der 1990er Jahre dazu entschieden hatte, sämtliche Auslandsschulden einfach nicht mehr zu bedienen, galt es aufgrund der daraus resultierenden Vertrauenskrise als sicher, dass der Außenhandel und das gesamte Wirtschaftssystem zusammenbrechen würde. Bereits 2002 hatte Argentinien hingegen wieder ein stabiles Wirtschaftswachstum; 2006 und 2007 gar von 8% bzw. 9%.

Auch hatte Franklin D. Roosevelt in einer zugegebener Weise völlig anderen Dekade mit protektionistischen Maßnahmen eine ähnliche Strukturkrise der USA überwunden.

Ebenfalls konnte die von einem Staatsegoismus getragene Wirtschaftspolitik von Ländern wie der Türkei, Russland oder als historisches Beispiel des Deutschen Reichs im Wilheminismus zumindest in der Anfangsphase Erfolge verzeichnen. Später kehrt sich dieser Effekt regelmäßig um, da die anderen Akteure anfangen, dieses Verhalten zu sanktionieren. Ob das im Falle der USA ebenfalls gilt, halte ich angesichts der weiterhin bestehenden wirtschaftlichen und auch militärischen Vormachtstellung der USA zumindest für offen.

Möglicherweise ist die Renaissance des Merkantilismus auch nur eine Reaktion auf den nationalegoistischen Staatskapitalismus Chinas, der den Freihandel dazu nutzt, die Produktionsstätten dieser Welt nach China zu verlagern und die eigenen Investments in anderen Ländern mehrheitlich darauf abzielen, Knowhow und Rohstoffe aus diesen Ländern abzuziehen. Ich mache China ausdrücklich keinen Vorwurf, dass es diesen zulässigen Weg dazu nutzt, am globalen Reichtum zu partizipieren. Nur ist es eine typische Reaktion, dass die Schäfer beginnen ihre Herden einzuzäunen, wenn Wölfe die eigenen Schafe reißen.

Jedenfalls halte ich es für zu kurz gegriffen, sich zurückzulehnen und höhnisch aus einer selbstzugesprochenen Überlegenheitsposition Trump als Witzfigur zu verlachen und sein Scheitern als Selbstgänger zu betrachten. Denn dann könnte einem möglicherweise zum zweiten Mal das Lachen im Hals stecken bleiben...
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amsterdam_stranded schrieb:


SGE_Werner schrieb:Wenn es schief läuft, wissen immerhin viele Menschen auf dieser Welt, dass Populisten wie Trump eben nicht die Lösung sind. Erspart vllt. uns ein paar Jahrzehnte wieder diese Art "Politiker", bis die drittnächste Generation es wieder vergessen hat.


Ich weiß, dass es ebenso unmöglich ist wie die Wahl von Trump zum Präsidenten: Aber was wird sein, wenn Trump zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht Erfolg haben wird?

Ich vermute, dass dies die globalen politischen Gegebenheiten mehr erschüttern wird als jedes Scheitern von Trump.



Das wäre echt pfundig, wenn er für Detroit und all die Abgehängten andernorts endlich Kentucky Fried wieder erschwinglich machen würde.

Shice auf den Rest:
https://www.google.de/amp/www.zeit.de/amp/politik/ausland/2017-01/donald-trump-website-weisses-haus-klimawandel?
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@brockman und @Misanthrop:

Ich danke für eure wertvollen und nachdenklichen Repliken. Allerdings sei mir eine Frage erlaubt: Was in aller Welt haben sie mit meinem Beitrag zu tun?

Weder billige ich das Wirtschaftskonzept noch halte ich den Erfolgseintritt für wahrscheinlich. Sofern er jedoch eintritt, wird das auf die Wahllandschaften aller westlichen Länder ausstrahlen. Das ist alles, was ich völlig wertungsneutral gesagt habe.
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Wenn es schief läuft, wissen immerhin viele Menschen auf dieser Welt, dass Populisten wie Trump eben nicht die Lösung sind. Erspart vllt. uns ein paar Jahrzehnte wieder diese Art "Politiker", bis die drittnächste Generation es wieder vergessen hat.
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SGE_Werner schrieb:

Wenn es schief läuft, wissen immerhin viele Menschen auf dieser Welt, dass Populisten wie Trump eben nicht die Lösung sind. Erspart vllt. uns ein paar Jahrzehnte wieder diese Art "Politiker", bis die drittnächste Generation es wieder vergessen hat.


Ich weiß, dass es ebenso unmöglich ist wie die Wahl von Trump zum Präsidenten: Aber was wird sein, wenn Trump zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht Erfolg haben wird?

Ich vermute, dass dies die globalen politischen Gegebenheiten mehr erschüttern wird als jedes Scheitern von Trump.
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amsterdam_stranded schrieb:


Ffm60ziger schrieb:...und wenn die AFD Nürnberg textet "Sophie Scholl würde AFD wählen" dann ist das an Perversion  nicht mehr zu übertreffen.
Dazu kommt ja noch, es soll, es soll wohl suggeriert werden wir hätten z.Z. ein NS-Mörderregime installiert.

Kannste dir nicht ausdenken...



In der Tat widerwaertig. Die Geschwister Scholl gehörten zwar wie auch von Stauffenberg dem rechtskonservativen Milieu an; für die AFD und deren politischen Gegner auf der anderen Seite des Spektrums hätten sie vermutlich gleichermaßen nur Verachtung übrig gehabt.



Schöner Versuch. Allerdings verbindet Sophie Scholl und Rosa Luxemburg wohl mehr, als dir lieb ist, gelle? Man nennt es übrigens sanftmütige Menschenliebe.
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stefank schrieb:


amsterdam_stranded schrieb:

Ffm60ziger schrieb:...und wenn die AFD Nürnberg textet "Sophie Scholl würde AFD wählen" dann ist das an Perversion  nicht mehr zu übertreffen.
Dazu kommt ja noch, es soll, es soll wohl suggeriert werden wir hätten z.Z. ein NS-Mörderregime installiert.

Kannste dir nicht ausdenken...




In der Tat widerwaertig. Die Geschwister Scholl gehörten zwar wie auch von Stauffenberg dem rechtskonservativen Milieu an; für die AFD und deren politischen Gegner auf der anderen Seite des Spektrums hätten sie vermutlich gleichermaßen nur Verachtung übrig gehabt.




Schöner Versuch. Allerdings verbindet Sophie Scholl und Rosa Luxemburg wohl mehr, als dir lieb ist, gelle? Man nennt es übrigens sanftmütige Menschenliebe.


Nein, überhaupt nicht. Für mich sind beide Damen gleichermaßen bewundernswert. Sie haben halt nur nichts mit dem totalitären Ansatz von Dir und Deinesgleichen zu tun...
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...und wenn die AFD Nürnberg textet "Sophie Scholl würde AFD wählen" dann ist das an Perversion  nicht mehr zu übertreffen.
Dazu kommt ja noch, es soll, es soll wohl suggeriert werden wir hätten z.Z. ein NS-Mörderregime installiert.

Kannste dir nicht ausdenken...
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Ffm60ziger schrieb:

...und wenn die AFD Nürnberg textet "Sophie Scholl würde AFD wählen" dann ist das an Perversion  nicht mehr zu übertreffen.
Dazu kommt ja noch, es soll, es soll wohl suggeriert werden wir hätten z.Z. ein NS-Mörderregime installiert.

Kannste dir nicht ausdenken...


In der Tat widerwaertig. Die Geschwister Scholl gehörten zwar wie auch von Stauffenberg dem rechtskonservativen Milieu an; für die AFD und deren politischen Gegner auf der anderen Seite des Spektrums hätten sie vermutlich gleichermaßen nur Verachtung übrig gehabt.
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peter schrieb:

das ist ganz großes denken auf dem niveau von "freiheit statt sozialismus". wie gesagt, symptomatisch für das denken des letzten jahrhundert.

Und das war damals schon falsch.
Wer die Protestbewegung der 60er- und 70er-Jahre als "Sozialismus" verstanden hat, hat nichts verstanden.

Alles andere deines Beitrages unterschreibe ich - ermüdet und gelangweilt von den Schubkastenziehern - ebenfalls.
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WuerzburgerAdler schrieb:  


peter schrieb:
das ist ganz großes denken auf dem niveau von "freiheit statt sozialismus". wie gesagt, symptomatisch für das denken des letzten jahrhundert.


Und das war damals schon falsch.
Wer die Protestbewegung der 60er- und 70er-Jahre als "Sozialismus" verstanden hat, hat nichts verstanden.

Das sehe ich auch so. In der "Protest"-Bewegung der 60er und 70er ging es alleine um Narzismus und Hedonismus, mithin um einen radikalen Individualismus. Nicht ohne Grund waren Egomanen wie Mick Jagger oder Che Guevara die Ikonen dieser Zeit.

Dementsprechend halte ich die Deutung von Houellebecq, in der sog. Protest-Bewegung einen Vorläufer und Wegbereiter des alle Lebensbereiche erfassenden Neoliberalismus zu sehen, für folgerichtig.
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SemperFi schrieb:

Wir müssen besser sein, damit unsere Kinder in einer besseren Welt leben können. Denn wenn das nicht unser Anspruch ist haben wir als Generation versagt.

Ganz vergessen: für diesen Spruch wollte ich mich noch bedanken.
Genau darum gehts. Nicht nur beim Rassismus.
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WuerzburgerAdler schrieb:  


SemperFi schrieb:
Wir müssen besser sein, damit unsere Kinder in einer besseren Welt leben können. Denn wenn das nicht unser Anspruch ist haben wir als Generation versagt.


Ganz vergessen: für diesen Spruch wollte ich mich noch bedanken.
Genau darum gehts. Nicht nur beim Rassismus.

Das kann ich ebenfalls unterschreiben.
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Frag mich gerade, was wohl los gewesen wäre, wenn Aymen Barkok mit ein paar Kumpels in Köln unterwegs gewesen wäre. Auch nur ein Nafri oder?
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brockman schrieb:

Frag mich gerade, was wohl los gewesen wäre, wenn Aymen Barkok mit ein paar Kumpels in Köln unterwegs gewesen wäre. Auch nur ein Nafri oder?

Vermutlich genauso viel, wie wenn Alex Meier mit ein paar Kumpels in Köln unterwegs gewesen und kontrolliert worden wäre: nämlich gar nichts, wenn man davon absieht, dass Du wahrscheinlich versucht hättest, die Herkunft der Eltern von Aymen zu instrumentalisieren.
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Haliaeetus schrieb:

hilf mir mal auf die Sprünge, was Falke bedeutet. Ich kenne den Begriff von der sozialistischen Jugend (nicht aus eigener Vergangenheit, um da eventuellen Gerüchten gleich mal einen Riegel vorzuschieben), aber das passt hier nicht so ganz ins Bild, glaube ich.

Hardliner.
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reggaetyp schrieb:  


Haliaeetus schrieb:
hilf mir mal auf die Sprünge, was Falke bedeutet. Ich kenne den Begriff von der sozialistischen Jugend (nicht aus eigener Vergangenheit, um da eventuellen Gerüchten gleich mal einen Riegel vorzuschieben), aber das passt hier nicht so ganz ins Bild, glaube ich.


Hardliner.

Das ist korrekt. Insbesondere in Israel werden in dem sicherheitspolitischen Diskurs die Bezeichnungen Tauben und Falken verwendet.